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… IM UMFELD POLITISCHER ORGANISATIONEN Social CRM WOLFGANG O. SPRINGER Customer Relationship Management Wien, 12. April 2012

Political CRM

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Täglich werden neue Rekordwerte und Erfolgsgeschichten zur Nutzung von Social Media im Privatbereich, in der Wirtschaft aber auch in der Politik und kolportiert. Parallel dazu machen lautstark sogenannte Wutbürger auf sich aufmerksam und organisieren sich via Social Media. Medial inszenierte Diskussionen über „die Krise“ der Demokratie und die Politikverdrossenheit der Bürger sind an der Tagesordnung.Vor diesem realpolitischen Hintergrund zeigt der Referent die Ergebnisse einer 2011 durchgeführten Analyse der Dialogfähigkeit und –bereitschaft von politischen Organisationen am Beispiel der Österreichischen Volkspartei direkt an der Nahtstelle zum Bürger in den 10 größten Stadtgemeinden im Agglomerationsraum Wien auf.Dabei werden etablierte und neue Möglichkeiten der Bürger, mit politischen Organisationen in Kontakt und Dialog zu treten ebenso analysiert, wie deren tatsächliches Kommunikationsverhalten. Es wird die Wahrnehmbarkeit der „Organisationspersönlichkeit“ im Internet untersucht, wie auch die durch den Web-Auftritt zum Ausdruck gebrachte Einstellung der jeweiligen Politiker zur Bedeutung von Social Media in der politischen Kommunikation beleuchtet.Die Analyse führt logisch und konsequent in die Evaluierung der Einsetzbarkeit, der aus der Wirtschaft bekannten Methoden des Kundenbeziehungsmanagements (CRM) zur Lösung der inzwischen akuten Loyalitätsprobleme politischer Organisationen.

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Page 1: Political CRM

… IM UM FELD POLITIS CH ER ORGAN IS ATION EN

Social CRM

WOLFGANG O. SPR INGER

Customer Relationship Management

Wien, 12. April 2012

Page 2: Political CRM

WOLFGANG O. SPRINGER 2

CRM: Analyse und Beratung Projekt- und

Programmmanagement Projektcontrolling strategische Ausrichtung und

operative Umsetzung

Schwerpunkte: Direktvertriebsorganisationen

im komplexen Lösungsgeschäft Vertriebs- und Marketingprozesse Kommunikationsprozesse

innerhalb der Unternehmensumwelten

Reduktion der Komplexität durch Aufbau von Vertrauen.

Page 3: Political CRM

Social CRM im Umfeld politischer Organisationen

Definitionen

Was ist die Herausforderung?

Was leisten die neuen Werkzeuge?

: Zusammenarbeit braucht Dialog

: Dialog braucht Inhalt

: neue Regeln – neue Möglichkeiten

eine „Customer Journey“

passt sCRM auch für pol. Org.?

WOLFGANG O. SPRINGER 3

CHECK

i

Page 4: Political CRM

Definitionen

4 WOLFGANG O. SPRINGER

Social CRM im Umfeld politischer Organisationen

Page 5: Political CRM

Definitionen

„Marketing ist ein Prozess im Wirtschafts- und Sozialgefüge, durch den Einzelpersonen und Gruppen ihre Bedürfnisse und Wünsche befriedigen, indem sie […] Dinge von Wert erzeugen, anbieten und miteinander austauschen.“

Politmarketing = Marketing

Politik = Dienstleistung

WOLFGANG O. SPRINGER 5

Page 6: Political CRM

Definitionen

sCRM ist … eine Organisationsphilosophie

die im Rahmen einer Strategie, Prinzipien definiert,

bei denen Prozesse und Sozialverhalten durch Informationstechnologie allgemein und soziale Medien im Besonderen unterstützt werden

welche es ermöglicht, die am Erfolg der Organisation maßgeblich interessierten Parteien

in einem von Fairness und Vertrauen geprägten Umfeld,

in einen kooperativen Dialog einzubeziehen

um gegenseitigen Mehrwert zu schaffen.

Kurz:

„CRM ist das

bewusste

Gestalten von

relevanten

Beziehungen.“

WOLFGANG O. SPRINGER 6

Page 7: Political CRM

Was ist die Herausforderung?

7 WOLFGANG O. SPRINGER

Social CRM im Umfeld politischer Organisationen

Page 8: Political CRM

Substitutionsprodukte

… in Österreich an die 800 Parteien …

WOLFGANG O. SPRINGER 8

Page 9: Political CRM

Substitutionsprodukte

WOLFGANG O. SPRINGER

Quelle:

Die Presse, Inland,12. 4. 2012, Seite 2

Neu Werkzeuge im Bereich der Informationstechnologie • verunsichern • verändern Spielregeln • beschleunigen die

Austauschbarkeit • …

Page 10: Political CRM

Was leisten die neuen Werkzeuge?

10 WOLFGANG O. SPRINGER

Social CRM im Umfeld politischer Organisationen

Page 11: Political CRM

Was leisten soziale Medien im Internet?

„...durch häufiges

Twittern eine

besondere Bindung …“

30 Mio. Dollar

Vermögen! + WOLFGANG O. SPRINGER 11

Page 12: Political CRM

Was bedeutet das für Lokalpolitiker?

? WOLFGANG O. SPRINGER 12

Page 13: Political CRM

Was leistet das Medium Internet?

WOLFGANG O. SPRINGER 13

Page 14: Political CRM

Was leistet das Medium Internet?

WOLFGANG O. SPRINGER 14

Page 15: Political CRM

Dialog via Facebook in Beispielstadt

WOLFGANG O. SPRINGER 15

Page 16: Political CRM

Dialog via Twitter in Beispielstadt

WOLFGANG O. SPRINGER 16

Page 17: Political CRM

Zusammen- arbeit braucht Dialog

17 WOLFGANG O. SPRINGER

Social CRM im Umfeld politischer Organisationen

Page 18: Political CRM

Dialogbereitschaft: Points of Contact

WOLFGANG O. SPRINGER 18

Page 19: Political CRM

Dialog erfordert …

Werkzeuge

Daten Informationen

Prozesse / Verhalten

Ziele

WOLFGANG O. SPRINGER 19

Page 20: Political CRM

Datenquelle

§ 22 Ausfolgung an wahlwerbende Parteien (1) Den wahlwerbenden Parteien sind auf ihr Verlangen spätestens am ersten Tage der Auflegung des Wählerverzeichnisses Abschriften oder Vervielfältigungen desselben auszufolgen.

„Bedenklich ist hingegen, wenn

Wahlwerbung „zielgruppenorientiert“

durchgeführt werden kann: Den Alten

verspricht man die Erhöhung der

Pensionen, den Jungen die Senkung

der Sozialversicherungsbeiträge, etc.

Die ARGE DATEN regt daher an, die

Übermittlung von Daten an die

wahlwerbenden Parteien (§ 24 des

Entwurfs) ersatzlos zu streichen.“

Quelle: ARGE DATEN (2003).

Stellungnahme der ARGE DATEN zur

NÖ Gemeinderatswahlordnung.

NÖ Gemeinderatswahlordnung 1994. 7. Novelle, Seite 8

WOLFGANG O. SPRINGER 20

ACHTUNG: Spam-Regelungen des § 107 TKG!

Page 21: Political CRM

Dialog braucht Inhalt

21 WOLFGANG O. SPRINGER

Social CRM im Umfeld politischer Organisationen

Page 22: Political CRM

Dialogbereitschaft?

90% der Befragten möchten in

Zukunft an öffentlichen Prozessen wie

beispielsweise der lokalen Stadtplanung

virtuell aktiv mitwirken – auch wenn 63%

der Meinung sind, Städte und Gemeinden

werden das auch in Zukunft nicht

zulassen.

Quelle: Telekom Austria (2010). 20 Jahre Internet –

wir stehen erst am Anfang! BizMail, 151

A B

- -

+ +

+

WOLFGANG O. SPRINGER 22

Page 23: Political CRM

Dialogbereitschaft – warum?

physiologische Grundbedürfnisse

Sicherheitsbedürfnisse

soziale Bedürfnisse

Individualbedürfnisse

Selbstverwirklichungsbedürfnisse

„Dach über dem Kopf“

Gesundheit, Schlaf

Nahrung, Wärme

Arbeitsplatz, Altersvorsorge

Lebensstandard

Kriminalität

dazu gehören, kommunizieren

akzeptiert / geliebt sein

respektiert sein Beziehungen

Selbstachtung / -vertrauen

positive Selbstwertschätzung

Geltungsbedürfnis

Sinn im Leben, Kultur

Selbstverwirklichung

wertvolle Arbeit leisten

kreatives Leben führen

WOLFGANG O. SPRINGER 23

Page 24: Political CRM

neue Spielregeln

neue Möglichkeiten

24 WOLFGANG O. SPRINGER

Social CRM im Umfeld politischer Organisationen

Page 25: Political CRM

Beziehungs- / Karrierestufe

A-B-C-Potenzial Dialoggruppen

Po

ten

zia

l

C

(Suspects)

1 geo – und soziodemografischer Gesamtmarkt

2 Personen aus Zielgruppen

3 Passanten

Barriere B

aktivie

rte

s P

ote

nzia

l

B

(Prospects)

4 Diskutanten

5 Interessenten

6 Sympathisanten

7 Aktivisten

Barriere A

rea

lisie

rtes

Po

ten

zia

l

A

(Members)

8 zahlende Mitglieder

9 aktive Mitarbeiter

10 Funktionäre / Evangelisten

WOLFGANG O. SPRINGER 25

Page 26: Political CRM

Relationship Management ist, …

12

3

6

9

Amts-

periode

= 5 Jahre

Wahl-

werbung

= 5 Mon.

Wahl-

kampf

= 50 Tage

… wenn man rechtzeitig

d‘rauf schaut,

dass man die Beziehung hat,

wenn man sie braucht.

WOLFGANG O. SPRINGER 26

Page 27: Political CRM

》Customer Journey《

27 WOLFGANG O. SPRINGER

Social CRM im Umfeld politischer Organisationen

Page 28: Political CRM

Verhalten / Status

WOLFGANG O. SPRINGER 28

Adresse

pers. Kontakt

Telefon E-Mail

Google-Treffer

Facebook-Treffer

Organisation

Identität

Werte

Mission

Vision

Leitbild

Programm

Aktivitäten

Ergebnisse

Leistungen

Service Fun & Entert.

Kontaktform.

Mitarbeit

Beitritt

Gästebuch

Kommentar

Forum

Umfrage

1

Relevanz

Page 29: Political CRM

Beispiel 1: Relationship Management - Identitätsdiffusion

WOLFGANG O. SPRINGER

1. ÖVP Mödling

2. MVP

3. Mödlinger Volkspartei

4. Beitrittsformular

5. volkspartei mödling

6. Mitarbeit

7. Volkspartei Niederösterreich

8. Mitgliedsbeitrag

9. Mitglied bei z. B. bei „NÖ

Frauen“

Page 30: Political CRM

Beispiel 2: Relationship Management

WOLFGANG O. SPRINGER

aktiv werden

mitarbeiten

freiwillig

Verteilaktionen

Page 31: Political CRM

Beispiel 3: Relationship Management - Identitätsdiffusion

WOLFGANG O. SPRINGER

1 A

B

2

Page 32: Political CRM

Beispiel 3: Relationship Management - Identitätsdiffusion

WOLFGANG O. SPRINGER

Identitäten:

1. ÖVP Frauen

2. ÖVP Frauenbewegung

3. Frau sein in Brunn

4. Suchergebnis erst am Ende der

Seite 2

1

2

3

4

Page 33: Political CRM

Beispiel 3: Relationship Management - Identitätsdiffusion

WOLFGANG O. SPRINGER

1

2

Page 34: Political CRM

Sind die politischen Organisationen reif für den Dialog mit den Bürgern?

WOLFGANG O. SPRINGER

Beispiel 1:

Page 35: Political CRM

Sind die politischen Organisationen reif für den Dialog mit den Bürgern?

WOLFGANG O. SPRINGER

Beispiel 2:

Page 36: Political CRM

Der Dialog via social Media ruht auf 7 Säulen

WOLFGANG O. SPRINGER

Na

me

Prä

sen

z &

V

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etz

un

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tur

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Page 37: Political CRM

Passt sCRM für politische Organisationen?

37 WOLFGANG O. SPRINGER

Social CRM im Umfeld politischer Organisationen

Page 38: Political CRM

Grundsätze

sCRM-Grundsätze aus einem politischen

Grundsatzprogramm (Auszug):

WOLFGANG O. SPRINGER 38

„Wir wollen, dass die Bürger an den politischen

Vorgängen, die ihr Leben bestimmen,

teilnehmen.“

„Lebendige Demokratie bedarf der Mitwirkung

der Bürger an der öffentlichen Diskussion und

an politischen Entscheidungen.“

„Wir wollen die Menschen zur Mitarbeit und zur

Mitwirkung immer wieder einladen.“

Page 39: Political CRM

Vielen Dank

für die Aufmerksamkeit

und viel Erfolg mit der

》neuen Art

der Zusammenarbeit《!

WOLFGANG O. SPRINGER 39

Page 40: Political CRM

WOLFGANG O. SPRINGER 40

CRM: Analyse und Beratung Projekt- und

Programmmanagement Projektcontrolling strategische Ausrichtung und

operative Umsetzung

Schwerpunkte: Direktvertriebsorganisationen im komplexen Lösungsgeschäft Vertriebs- und Marketingprozesse Kommunikationsprozesse

innerhalb der Unternehmensumwelten

Reduktion der Komplexität durch Aufbau von Vertrauen.

Page 41: Political CRM

Backup

41 WOLFGANG O. SPRINGER

Social CRM im Umfeld politischer Organisationen

Page 42: Political CRM

Wie „leistungsfähig“ ist die Schnittstelle?

Kontakt

WOLFGANG O. SPRINGER 42

Page 43: Political CRM

Das Problem und seine Ursache

1762 250 Jahre 2012

Demokratiekrise

WOLFGANG O. SPRINGER 43

Page 44: Political CRM

Beziehungsmodelle

1 Sprechstunde 1:1

2 Hausbesuch 1:1

3 Direct Marketing 1:n / (1:1)

4 Newsletter 1:n

5 Diskussionsforum n:n

Modell

WOLFGANG O. SPRINGER 44

1 2 3

4 5

= Politiker = Bürger

= direkte Beziehung = indirekte Beziehung

Page 45: Political CRM

Beziehung ist mehr als Kontakt

Vertrauen

Vertrautheit

„Intimacy“

Wissen

voneinander

gegenseitige

Information

.... Identifikation

Vorstellung, erste Interaktion

Zeit, Wiederholung,

Kontinuität

gemeinsame Bezugspunkte,

Erlebnisse

relevante Informationen,

„Geschichten“ austauschen

sich vorstellen + partnerschaftlicher

Dialog

„merken“ im CRM-System / Datenbank

+ Profil-Informationen

WOLFGANG O. SPRINGER 45

Page 46: Political CRM

Ziele

Werkzeuge

Daten

Prozesse / Verhalten

Ziele

& Grundsätze

König

Staats-

Bürger

Unter-

tan

König

Staats-

Bürger

Unter-

tan

Rolle:

Politiker

Rolle:

Bürger

Die repräsentative

Demokratie degradiert

den Bürger zum Wähler

König

Staats-

Bürger

Unter-

tan

König

Staats-

Bürger

Unter-

tan

Rolle:

Politiker

Rolle:

Bürger

Modell:

„Der Kunde / Bürger ist

König“

König

Staats-

Bürger

Unter-

tan

König

Staats-

Bürger

Unter-

tan

Rolle:

Politiker

Rolle:

Bürger

Modell:

CRM – Citizen Relation-

ship Management macht

den Bürger zum gleich-

wertigen Partner in

anderer Rolle

WOLFGANG O. SPRINGER 46

Page 47: Political CRM

Literatur

47 WOLFGANG O. SPRINGER

Social CRM im Umfeld politischer Organisationen

Page 48: Political CRM

Literatur

WOLFGANG O. SPRINGER

„Desperate CRM-Implementierung? So erreichen Sie trotzdem das Ziel!“ Verlag BoD, Norderstedt, 2008, ISBN 978-3837057669 Masterthesis: „Paradigmenwechsel im Politmarketing durch CRM auf Basis von Social Media“ Diplomica Verlag Hamburg, 2011 ISBN 978-3-8428-2311-2 „Politmarketing und Social Media- Sind die politischen Organisationen reif für den Dialog mit den Bürgern?“ Diplomica Verlag Hamburg, 2012 ISBN 978-3-8428-7370-4