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Eine Längsschnittstudie über Promovierende und Promovierte Exemplarische Forschungsfragen Wie wirken sich unterschiedliche formelle und informelle Promotionskontexte, Förderbedingungen und Mentoring in der Promotions- und Postdoktorandenphase auf den Kompetenzerwerb und die Sozialisation des wissenschaftlichen Nachwuchses aus? Welche Determinanten beeinflussen den Promotionserfolg und den Karriereverlauf und in welchem Verhältnis stehen hierbei strukturelle, individuelle und askriptive Merkmale der Promovierenden und Promovierten? In welchem Verhältnis stehen individuelle Entscheidungsprozesse und institutionelle, systemische Selektions- und Auswahlprozesse? Wie stellt sich die berufliche Situation der Promovierten im Wissenschaftssystem im Vergleich zu den Promovierten dar, die das Wissenschaftssystem verlassen haben? Welche individuellen und gesellschaftlichen Renditen erbringen Promotionen innerhalb und außerhalb der Wissenschaft? Thematische Schwerpunkte Studiendesign und Datenerhebung Datennutzung Ausgangspunkt Die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses hat gesamtgesellschaftlich eine essenzielle Bedeutung für die Leistungs-, Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Deutschland. Für Individuen ist der Erwerb von Bildungszertifikaten auf höherem tertiärem Niveau mit vorteilhaften Arbeitsmarkchancen verbunden (Enders/Bornmann 2001, Heineck/Matthes 2012) und begünstigt speziell die Besetzung von Führungs- und Elitepositionen in unterschiedlichen Bereichen (Hartmann/Kopp 2001). Jedoch können zahlreiche aktuelle wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Fragen zur Qualifizierung, Rekrutierung sowie den beruflichen Werdegängen des wissenschaftlichen Nachwuchses derzeit nicht adäquat empirisch beantwortet werden, da es an einer einheitlichen und belastbaren Datenbasis fehlt (BuWiN 2017). Mit der National Academics Panel Study (Nacaps), einer theoretisch fundierten Multi-Kohorten-Panelstudie, wird ein wichtiger Beitrag dazu geleistet, diese Datenlücke zu schließen. Projektziele Ziele des Projekts sind es, regelmäßig deutschlandweit repräsentative Querschnittsdaten zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie Längsschnittdaten zu den individuellen Karriereverläufen Promovierender und Promovierter innerhalb und außerhalb der Wissenschaft zu erheben und der Scientific Community zur Verfügung zu stellen. Damit leistet Nacaps eine wichtige Datengrundlage im Bereich theoriegeleiteter empirischer Bildungs- und Hochschulforschung. Die bestehende längsschnittliche Dateninfrastruktur in Deutschland (beispielsweise SOEP, PIACC-L und NEPS) wird somit um eine weitere Panelstudie ergänzt, deren Fokus auf dem wissenschaftlichem Nachwuchs liegt. Literatur: Enders, Jürgen / Bornmann, Lutz (2001): Karriere mit Doktortitel?. Ausbildung, Berufsverlauf und Berufserfolg von Promovierten. Frankfurt am Main: Campus Verlag. Hartmann, Michael / Kopp, Johannes (2001): Elitenselektion durch Bildung oder durch Herkunft? Promotion, soziale Herkunft und der Zugang zu Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 53: 436-466. Heineck, Guido / Matthes, Britta (2012): Zahlt sich der Doktortitel aus?. Eine Analyse zu monetären und nicht- monetären Renditen der Promotion. In: N. Huber, A. Schelling & S. Hornbostel (Hrsg.), Der Doktortitel zwischen Status und Qualifikation, (IFQ Working Paper, 12), Berlin: Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung, 85-99. Konsortium Bundesbericht wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN) (2017): Bundesbericht wissenschaftlicher Nachwuchs. Unter: http://www.buwin.de/dateien/buwin-2017.pdf. Letzter Zugriff: 30.09.2017. Autoren: Ulrike Schwabe ([email protected]) Dr. Jens Ambrasat ([email protected]) Dr. Antje Wegner ([email protected]) Dominik Adrian ([email protected]) www.dzhw.eu www.nacaps.de Die erhobenen Daten werden für wissenschaftliche Untersuchungen als anonymisierte Scientific Use Files (SUF) im Forschungsdatenzentrum (FDZ) des DZHW zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus bietet Nacaps externen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, eigene Befragungsitems zu integrieren.

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Page 1: Poster Nacaps BIEN 002aHeineck, Guido / Matthes, Britta (2012): Zahlt sich der Doktortitel aus?. Eine Analyse zu monetären und nicht-monetären Renditen der Promotion. In: N. Huber,

Eine Längsschnittstudie über Promovierende und PromovierteExemplarische Forschungsfragen• Wie wirken sich unterschiedliche formelle und informelle Promotionskontexte,Förderbedingungen und Mentoring in der Promotions- und Postdoktorandenphase aufden Kompetenzerwerb und die Sozialisation des wissenschaftlichen Nachwuchses aus?• Welche Determinanten beeinflussen den Promotionserfolg und den Karriereverlauf undin welchem Verhältnis stehen hierbei strukturelle, individuelle und askriptive Merkmaleder Promovierenden und Promovierten?• In welchem Verhältnis stehen individuelle Entscheidungsprozesse und institutionelle,systemische Selektions- und Auswahlprozesse?• Wie stellt sich die berufliche Situation der Promovierten im Wissenschaftssystem imVergleich zu den Promovierten dar, die das Wissenschaftssystem verlassen haben?• Welche individuellen und gesellschaftlichen Renditen erbringen Promotionen innerhalbund außerhalb der Wissenschaft?Thematische Schwerpunkte Studiendesign und DatenerhebungDatennutzung

AusgangspunktDie Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses hat gesamtgesellschaftlich eine essenzielle Bedeutungfür die Leistungs-, Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit des Wissenschafts- und WirtschaftsstandortesDeutschland. Für Individuen ist der Erwerb von Bildungszertifikaten auf höherem tertiärem Niveau mitvorteilhaften Arbeitsmarkchancen verbunden (Enders/Bornmann 2001, Heineck/Matthes 2012) undbegünstigt speziell die Besetzung von Führungs- und Elitepositionen in unterschiedlichen Bereichen(Hartmann/Kopp 2001). Jedoch können zahlreiche aktuelle wissenschaftliche und wissenschaftspolitischeFragen zur Qualifizierung, Rekrutierung sowie den beruflichen Werdegängen des wissenschaftlichenNachwuchses derzeit nicht adäquat empirisch beantwortet werden, da es an einer einheitlichen undbelastbaren Datenbasis fehlt (BuWiN 2017).Mit der National Academics Panel Study (Nacaps), einer theoretisch fundierten Multi-Kohorten-Panelstudie,wird ein wichtiger Beitrag dazu geleistet, diese Datenlücke zu schließen. ProjektzieleZiele des Projekts sind es,• regelmäßig deutschlandweit repräsentative Querschnittsdaten zur Qualifizierung des wissenschaftlichenNachwuchses sowie• Längsschnittdaten zu den individuellen Karriereverläufen Promovierender und Promovierter innerhalbund außerhalb der Wissenschaftzu erheben und der Scientific Community zur Verfügung zu stellen.Damit leistet Nacaps eine wichtige Datengrundlage im Bereich theoriegeleiteter empirischer Bildungs- undHochschulforschung. Die bestehende längsschnittliche Dateninfrastruktur in Deutschland (beispielsweiseSOEP, PIACC-L und NEPS) wird somit um eine weitere Panelstudie ergänzt, deren Fokus auf demwissenschaftlichem Nachwuchs liegt.

Literatur:Enders, Jürgen / Bornmann, Lutz (2001): Karriere mit Doktortitel?. Ausbildung, Berufsverlauf und Berufserfolg vonPromovierten. Frankfurt am Main: Campus Verlag.Hartmann, Michael / Kopp, Johannes (2001): Elitenselektion durch Bildung oder durch Herkunft? Promotion, sozialeHerkunft und der Zugang zu Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft. Kölner Zeitschrift für Soziologieund Sozialpsychologie 53: 436-466.Heineck, Guido / Matthes, Britta (2012): Zahlt sich der Doktortitel aus?. Eine Analyse zu monetären und nicht-monetären Renditen der Promotion. In: N. Huber, A. Schelling & S. Hornbostel (Hrsg.), Der Doktortitel zwischenStatus und Qualifikation, (IFQ Working Paper, 12), Berlin: Institut für Forschungsinformation undQualitätssicherung, 85-99.Konsortium Bundesbericht wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN) (2017): Bundesbericht wissenschaftlicherNachwuchs. Unter: http://www.buwin.de/dateien/buwin-2017.pdf. Letzter Zugriff: 30.09.2017. Autoren:Ulrike Schwabe ([email protected])Dr. Jens Ambrasat ([email protected])Dr. Antje Wegner ([email protected])Dominik Adrian ([email protected])www.dzhw.euwww.nacaps.deDie erhobenen Daten werden für wissenschaftliche Untersuchungen als anonymisierte Scientific Use Files(SUF) im Forschungsdatenzentrum (FDZ) des DZHW zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus bietet Nacapsexternen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, eigene Befragungsitems zu integrieren.