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1 FOCUS-MONEY xx/2014

Beste Vermögensverwaltung 2015 - Sutor Bank€¦ · Renditen fortzuschreiben“, sagt Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau. Aus diesem Grund wur- den Banken,

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1FOCUS-MONEY xx/2014

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Zeitlose Eleganz kostet Geld.

Wissen ist Geld.

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Frank Pöpsel,Chefredakteur

Impressum

Foto

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Titel: iStockphoto

Die Welt ist wahrlich unübersichtlich geworden. Als unum-stößlich galt zum Beispiel über viele Jahre die Gewissheit,

dass die Schwellenländer schneller wachsen als die alten, eta-blierten Industriestaaten. Nicht zuletzt auf Grund des bren-nenden Wunsches der jungen Bevölkerungen in den aufstre-benden Emerging Markets, an den Lebensstil anzuknüpfen, der in den Industrieländern vorgelebt wird. Eine rasche Zunah-me der neuen Mittelschichten in diesen Ländern schien fast ein Naturgesetz zu sein.

Und jetzt? Wächst zum Beispiel Deutschland mit ordentlichen Raten nahe der 2-Prozent-Marke weiter, während etwa Brasi-lien, das vor nicht allzu langer Zeit noch mit Expansionsraten von über siebeneinhalb Prozent glänzte, mit der Rezession kämpft. Alles in Ordnung also in der Bundesrepublik? Wohl kaum, blickt man nur auf die Niedrigstzinsen, die uns nach Prognosen man-cher Fondsmanager noch 20 Jahre erhalten bleiben könnten – so wie es die Japaner schon erlebt haben. Aber auch solche schein-baren Gewissheiten werden schnell hinterfragt, wenn die Zin-sen plötzlich emporschießen, wie es die Bundesbürger im Jahr 2015 zwischen Anfang April und Mitte Juni schon einmal er-fahren haben.

Was suchen Investoren in dieser aufwühlenden Zeit, die ein Vermögen real erhalten und im Idealfall vermehren wollen? Si-cherheit, neu gedacht. Eine Sicherheit, wie sie nur ein struk-turierter, wissenschaftlich fundierter und transparenter Be-ratungsprozess vermitteln kann, mit einer ausführlichen und verständlichen Erläuterung aller Risiken. Herausragende Be-ratung, die Ratsuchende nicht an jeder Ecke finden, wohl aber bei 14 vertrauenswürdigen Instituten, die in einem aufwendigen Test für FOCUS-MONEY und den Sender n-tv ermittelt wurden vom Münchner Institut für Vermögensaufbau und dem Münch-ner Steuerberater Manfred Speidel.

Sicherheit, neu gedacht

Redaktion: Michael GroosVerlag: Die Verlagsbeilage erscheint in der FOCUS Magazin Verlag GmbH.Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Frank PöpselNachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet.Druck: Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co. KG, E.-C.-Baumann-Straße 595326 KulmbachStand: 11/2015

EDITORIAL

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MONEYMARKETS

Illustrationen: VectorStock (2) Composing: FOCUS-MONEY

Vermögensverwalter-Test

ZUFLUCHT IN ZINSLOSEN ZEITEN

Burg: Sichere Anlage- möglichkeiten sind in Zeiten volatiler Kapital- märkte heiß begehrt

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Ausgezeichnete Leistungen VERMÖGENS-

VERWALTUNG

Herausragende

Test 11/2015

Wenn ein Aushängeschild der Deutschland AG an der Börse binnen einem halben Jahr zeitweise gut

64 Prozent seines Kurswerts verliert, können Aktien nicht alternativlos sein.

Leider bereitet nicht nur der VW-Fall vielen Kopfzer-brechen. Auch andere Standardwerte wie RWE, E.on, Al-lianz und Deutsche Bank bescherten seit ihren Höchst-kursen Verluste zwischen 66 und 91 Prozent. Obendrein legt sich die Europäische Zentralbank quer, wenn die um ihren Schlaf gebrachten Anleger nach Alternativinvest-ments suchen. Die seit Jahren anhaltende Nullzinspoli-tik der obersten Währungshüter löst die Zinsen und Zin-seszinsen in Luft auf. In früheren Zeiten liebgewonnene Anlageformen wie Bundesanleihen werfen auf 6-Jahres-Sicht keine positive Rendite ab.

Zinsen bei null, Beratungsbedarf unendlich. Nach Steuern und Geldentwertung lässt sich so die Kaufkraft des Vermö-gens nicht erhalten. Um herauszufinden, wie Vermögende jetzt noch ihr Hab und Gut vorteilhaft anlegen können, ließen FOCUS-MONEY und der Nachrichtensender n-tv die Beratungsqualität der Banken vom Institut für Vermögens-aufbau (IVA) auf Herz und Nieren tes ten.

Ist der Kunde nicht nur ratlos, sondern auch noch ver-mögend, explodieren die Anforderungen an den Bera-ter und das Bankhaus. Die aktuelle Börsen-Melange mit einem Stressmix aus Nullzinsen, Immobilienblase und volatilen Aktien machen die Suche nach kompeten-tem „Private Banking“ drängender denn je. Und ein Test der Beratungsqualität ist ebenso dringend geboten: Nur

14 Bankhäuser konnten im jüngsten Vermögensverwalter- Test nachweisen, dass sie tauglich sind für anspruchsvol-le Kunden (siehe Tabelle unten). Sie erhielten die Best-note „herausragend“.

TÜV für Bankberater. In den Bankentest 2015 bezogen die Tester aus München zunächst die Institute ein, die zu den führenden Häusern in den Regionen Düsseldorf, Ber-lin, Frankfurt am Main, Hamburg und München zählen. Darüber hinaus stellten sie weitere Institute auf den Prüf-stand, die für FOCUS-MONEY aus fachlichen Gründen von besonderem Interesse sind. Zu dieser Gruppe zählen bei-spielsweise größere Stadtsparkassen, private Vermögens-verwalter und hierzulande vertretene Schweizer Bankiers. Insgesamt nahm IVA mit 40 Instituten Kontakt auf.

Am Ende hatten die Tester innerhalb des viermonatigen Zeitraums von Mitte April bis Mitte August 2015 mit allen Instituten Beratungsgespräche in den jeweiligen Städten durchgeführt. Sechs verschiedene Tes tpersonen waren im Einsatz. Sie machten über ihre Vermögensverhältnisse und Anlageziele ähnliche Angaben. Angeblich standen ihnen nach einer Erbschaft oder einem Immobilienverkauf je-weils 750 000 Euro zur Verfügung. Da sie sich nicht selbst um die Betreuung ihres Hab und Guts kümmern wollen, wünschten sie eine Vermögensverwaltung durch die Bank. Zudem scheuen sie Verluste und benötigen das Geld auf lange Sicht nicht. Die Rendite nach Kosten und Inflation soll ein bis zwei Prozent betragen. Falls selbst für dieses bescheidene Renditeziel Risiken einzugehen sein sollten, will sie der potenzielle Neukunde akzeptieren.

Wo werden vermögende Kunden am besten beraten? Der große Bankentest von

FOCUS-MONEY und n-tv gibt die Antwort

Insgesamt 14 Bank-häuser zeigten beim

Test ihrer Vermögens-verwaltungen heraus-

ragende Leistungen. Wer jetzt eine

beträchtliche Summe anzulegen hat, ist bei den ausgezeichneten

Instituten bestens aufgehoben.

apoBankBethmann BankCommerzbankFrankfurter SparkasseFrankfurter VolksbankFürst Fugger PrivatbankHypoVereinsbankMerck FinckNational-BankQuirin BankSparkasse KölnBonnSüdwestbank Sutor BankWeberbank

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Bank

Banken in alphabetischer Sortierung

Quelle: Institut für Vermögensaufbau

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MONEYMARKETS

Durchschnittliche Anlageverteilungin Prozent

10,7

47,4

36,4

Offene Immobilienfonds

sonstiges IlliquideLiquidität0,9

2,1

alternative Investments 2,5

RentenAktien

Durchschnittliche Produktgewichtungin Prozent

7,0

33,1

23,816,3

15,2

Sonstige

Zertifikate/Zertifikatefonds

Cash

Offene Fonds

2,6

2,0

Einzelaktien

EinzelanleihenETFs

Que

lle: I

VAQ

uelle

: IVA

Que

lle: I

VA

Produkte: Fonds immer beliebter . . .

Anlagemix: mehr Aktien ins Depot . . .

Auf der Produktebene raten die Bankberater zu einem hohen Fondsanteil. Dazu gehören auch spesenfreundliche Exchange Traded Funds.

Im Mittel schlagen die Vermögensverwalter ihren Kunden mit 36 Prozent eine Aktiengewichtung vor, die weit über dem in Deutschland Üblichen liegt.

Eine Ideallösung für den Testfall gab es nicht. Zu histo-risch einmalig sind die aktuell herrschenden Bedingungen an den Börsen. „Unter dem Blickwinkel der sehr unsi-cheren Situation an den Märkten und der Fragwürdigkeit historischer Daten ist es nicht sinnvoll, einfach historische Renditen fortzuschreiben“, sagt Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau. Aus diesem Grund wur-den Banken, die Anlagevorschläge mit geringen Aktien-quoten einreichten, „nicht abgestraft“. Immerhin erreichte in den diesjährigen Siegerdepots die Gewichtung der Zins-produkte zweimal mehr als 82 Prozent – ganz im Sinn der konservativen Grundeinstellung der Bundesbürger.

Natürlich hält Beck auf Grund des langen Anlagehori-zonts des Musterkunden eine hohe Aktienquote fachlich für sinnvoller. In der Spitze empfahl eine Bank einen Ak-tienanteil von 63 Prozent. Doch in solchen Fällen erwartet Beck eine entsprechend hohe Beratungsqualität. Und die bietet nicht jedes Institut, das Dividendenwerte vollmun-dig als alternativlos anpreist. Zudem gilt: Vermögensver-waltung heißt nicht automatisch Vermögensmehrung, son-dern in erster Linie Vermögenserhalt.

Neue Zeitrechnung an den Zinsmärkten fast ohne Folgen. Wenn die Durchschnitts-Gewichtung der Vorschläge als ideales Vorbild für Nachahmungstäter gilt, dann müssen sie nicht viel umschichten. Denn trotz der neuen Zeitrech-nung an den Zinsmärkten bleibt die empfohlene Asset-Allokation eher traditionell (s. Grafik oben links). Die Ak-tienquote lag im Schnitt über alle Banken bei 36,4 Prozent. Immerhin 58 Prozent der 750 000 Euro soll der Testkunde konservativ in Anleihen (47,4 Prozent) und in liquide An-lageformen (10,7 Prozent) investieren.

Die Einzelbetrachtung macht schnell klar, dass einige Vermögensverwalter doch sehr unterschiedlich auf die ver-änderte Börsenwelt reagieren (s. Tabelle oben links). So er-reichte der Aktienanteil bei einem Institut die Quote von 63 Prozent. Andere halten Dividendenwerte keineswegs für alternativlos: In einem Vorschlag machte die Anleihenquo-te 75 Prozent aus, der Liquiditätsanteil in einem anderen satte 44 Prozent. Immobilien als Zinsersatz scheinen die Profis nicht zu trauen: Offene Immobilienfonds tauchten in 36 der 40 Musterdepots überhaupt nicht auf.

Bei den Produktempfehlungen dominieren aktiv betreute Investmentfonds mit einer Gewichtung von 33,1 Prozent im Schnitt (s. Grafik links unten). Spesengünstige Exchange Traded Funds (ETFs) erreichen in den Empfehlungen bereits einen Depotanteil von 16,3 Prozent. Erstaunlich: Am belieb-testen ist ein ETF von iShares, der den aus heimischer Sicht eher exotischen Aktienindex MSCI-Japan abbildet und ge-gen den Euro gehedget wird (s. Tabelle rechts oben). Eben-falls sehr beliebt: ein iShares-ETF auf spanische Staatsan-leihen, der deutlich höhere Renditen verheißt als deutsche Staatsanleihen.

Direktinvestments in Anleihen und Aktien machen 23,8 und 15,2 Prozent aus. Im Schnitt. Bei einer Einzelbetrachtung offenbaren sich deutliche Abweichungen nach oben und un-ten. In einem Vorschlag erreichten Investmentfonds einen Anteil von 100 Prozent, die ETF-Quote lag in der Spitze bei 66 Prozent (s. Tabelle links unten). „Insgesamt bestätigen die Daten den starken Trend zur Verwendung von unkom-plizierten, klassischen Finanzprodukten, also Einzeltiteln,

*Rohstoffe, Hedge-Fonds; **Versicherungen, unternehmerische Beteiligungen

*Versicherungen, unternehmerische Beteiligungen (AIF)

Liquidität 0,0 % 1-mal 44,0 % 1-malOffene Immobilienfonds 0,0 % 36-mal 13,3 % 1-malAnleihen 10,7 % 1-mal 75,0 % 1-malAktien 15,0 % 1-mal 63,3 % 1-malalternative Investments* 0,0 % 22-mal 24,7 % 1-malilliquide Produkte** 0,0 % 33-mal 33,3 % 1-mal

Cash 0,0 % 4-mal 40,0 % 1-malEinzelanleihen 0,0 % 12-mal 75,0 % 1-malEinzelaktien 0,0 % 12-mal 57,2 % 1-malInvestmentfonds 0,0 % 5-mal 100,0 % 1-malExchange Traded Funds 0,0 % 6-mal 66,0 % 1-malZertifik./Zertifikatefonds 0,0 % 27-mal 19,8 % 1-malsonstige liquide Produkte 0,0 % 33-mal 4,2 % 1-malilliquide Produkte* 0,0 % 33-mal 33,3 % 1-mal

Anlageklasse minimaler Häufigkeit maximaler Häufigkeit Depotanteil Depotanteil

Anlageklasse minimaler Häufigkeit maximaler Häufigkeit Depotanteil Depotanteil

. . . aber unterschiedlich gewichten

. . . und hoch gewichtet

Que

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VA

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Produkte: beliebte ETFs

Kosten: starke Streuung

Alle acht am häufigsten eingesetzten Produkte sind ETFs. Ein Vorteil bei der Gebührenberechnung.

Ein Blick auf die Kosten ist immer ratsam. Denn sie schwanken von Bank zu Bank beträchtlich und dezimieren unweigerlich die mögliche Rendite.

Que

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VAQ

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: IVA

VV = Vermögensverwaltung; 1)wie ausgewiesen, inklusive Gebühren für die Depotbank; 2)Hochrechnung auf Basis marktüblicher innerer Kosten verschie-dener Produktklassen, abzüglich ggfs. an den Kunden weitergereichter Rück-vergütungen, gewichtet mit dem in die VV investierten Vermögens- anteil; 3)inklusive Transaktionskosten und ggfs. Erfolgshonorar, gewichtet mit dem in die VV investierten Vermögensanteil; 4)inklusive ggfs. fälliger initialer Einmalzahlungen; 5)annualisierte Durchschnittskosten pro Jahr über die ersten drei Anlagejahre

Investmentfonds und ETFs“, resümiert IVA-Vorstand Beck. Bei Anleihen raten die Profis häufiger zu Direktinvestments an der Börse: In einem Vorschlag erreichte ihr Anteil 75 Pro-zent. Den höchsten durchschnittlichen Depotanteil mit 10,4 Prozent haben kurzlaufende Euro- Unternehmensanleihen. Zusammen mit den langfristigen Euro-Unternehmensan-leihen kommen die höherverzinslichen Produkte auf 15,34 Prozent. So versuchen die Berater, der Zinsmisere bei den Bundesanleihen zu entkommen. Der Anteil kurz- und lang-fristiger öffentlicher Anleihen macht im Schnitt nur noch 6,28 Prozent aus.

Auch bei der Währungswahl schließen sich die Profis mehrheitlich der Risikoscheu ihrer Klientel an: Der durch-schnittliche Anteil reiner Euro-Investments beträgt 66,8 Prozent. Im Einzelnen variiert der Euro-Anteil zwischen 28,6 und 94,2 Prozent. Absicherung ist Trumpf gilt freilich nicht beim Gold: Der physische Goldanteil schaffte es im Schnitt nur auf einen Anteil von 0,55 Prozent.

Knackpunkte: Kosten und Risikoaufklärung. Den größten Einfluss auf die Renditeaussichten hat nach Erkenntnis-sen der Wissenschaft die Asset-Allokation. Doch auch die Transaktionskosten sollten Bankkunden nicht aus den Au-gen verlieren. Wer alljährlich zu viel zahlt, kann angesichts der minimalisierten Zinserträge kaum Gewinn machen – wenn etwa die annualisierten Kosten über drei Jahre 2,57 Prozent betragen (s. Tabelle rechts). Das ist mehr als dop-pelt so viel wie beim günstigsten Anbieter.

Auch die heutzutage immens wichtige Risikoaufklärung enttäuschte manchen Bankentester. „In fünf der 40 unter-suchten Anlagevorschläge war Risikoaufklärung in keiner Form ein Thema“, beklagt Beck. Immerhin aber wurden in 85 Prozent der Anlagevorschläge zumindest einfache klas-sische Risikomaße wie etwa die Volatilität thematisiert. In einem Drittel davon erfolgte die Risikoaufklärung sogar in

„sehr guter“ oder „guter“ Form. Becks Fazit: „Insgesamt be-steht im Hinblick auf die Angabe von Risikokennzahlen, die von der Mehrheit der Teilnehmer entweder überhaupt nicht oder in sehr überschaubarem Umfang bereitgestellt wurden, Raum für zukünftige Verbesserungen.“

Während Beck diesen Vorwurf alljährlich wiederholen muss, zeigen sich bei der Asset-Allokation seit dem ers-ten Test im Jahr 2007 Fortschritte. Zwar stieg der Renten-anteil von damals 26,9 auf nun 47,4 Prozent. Doch auch die Aktienquote erhöhte sich von 30,3 auf 36,4 Prozent.

„In diesem Jahr ist der Aktienanteil zu Lasten der Ren-ten erstmals wieder deutlich gestiegen und erreicht sein höchstes Gewicht in der Testgeschichte“, freut sich Beck. Erstaunlich: Trotz des Immobilienbooms sank die Immo-bilienfonds-Quote in dieser Zeit von 6,1 auf ein Prozent.

Vermögensverwaltung in Zukunft durch Roboter? Dank des Tests weiß jetzt jedermann, bei welchen Geldhäusern er eine erstklassige Vermögensberatung und -verwaltung erwarten kann. Leider steht nicht in jeder Stadt eine per-sonell bestens ausgestattete Bankfiliale zur Verfügung. Noch schlimmer: In Zukunft droht eine Digitalisierung der Bankdienstleistungen. „Selbst konservative Studien gehen davon aus, dass der Computer die Fähigkeiten des menschlichen Gehirns bis spätestens 2030 eingeholt ha-ben wird“, sagt Professor Christian Rieck, Mitglied des Zukunftsinstituts und Professor an der Frankfurter Uni-

versity of Applied Sciences. Bankdienstleistungen wer-den dann wohl auch ein Teil der Digitalwirtschaft sein.

Die Folgen: Der Vermögensverwalter 2.0 wird eine ausgeklügelte Software sein. Sie ermittelt nach einem strengen Muster die Anlagebedürfnisse und die Risiko-bereitschaft des Kunden und errechnet in wenigen Milli-sekunden eine – angeblich individuelle – Anlagestrate-gie. Statt mit persönlichen Ansprechpartnern bekommen es Bankkunden dann mit Robotern zu tun. Obwohl gera-de für Gutbetuchte mit komplexen finanziellen Bedürfnis-sen der menschliche Kontakt zum Banker extrem wich-tig ist. Doch laut MyPrivateBanking, einer in der Schweiz ansässigen Finanz-Research-Firma, stellen automatisierte Vermögensverwaltungen oder sogenannte Robo-Advisors eine echte Bedrohung für die Geschäftsmodelle mensch-licher Vermögensverwalter dar.

Sollten sich automatisierte Vermögensverwaltungen mit formelhaften Einheitslösungen tatsächlich etablie-ren, wird der Bankentest in Zukunft auch auf Roboter ausgedehnt.

MICHAEL GROOS

*wenn das Produkt mindestens in fünf Anlagevorschlägen auftaucht

iShares MSCI Japan ETF A1H53P 8 1,80 %iShares Stoxx Europe 600 ETF 263530 7 2,35 %iShares Euro Stoxx 50 ETF 593395 6 4,08 %iShares Nasdaq-100 ETF A0F5UF 6 1,99 %iShares Spain Gover. Bond ETF A1J0BH 6 2,59 %Amundi ETF Japan Topix A1J4TX 5 1,35 %iShares High Y. Corp. Bond ETF A1C3NE 5 3,61 %iShares Core Dax ETF 593393 5 4,00 %

All-in-Fee p. a.1) 0,10 1,79 1,17innere Kosten VV p. a.2) 0,00 1,03 0,44Kosten VV p. a.3) 0,06 1,79 1,16Kosten Gesamtlösung im ersten Jahr4) 1,08 5,53 2,23Kosten Gesamtlösung annualisiert (3 J.)5) 1,08 2,57 1,81

Produkt* WKN Häufig- durchschnittliche keit Gewichtung

Kostenart minimal maximal Durch- in % in % schnitt in %

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MONEYMARKETS

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Flossbach von StorchJulius BärKölner BankNational-BankPSM VermögensverwaltungQuirin BankSparkasse DüsseldorfSparkasse KölnBonn

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apoBankFrankfurter SparkasseFrankfurter VolksbankSarasinSüdwestbank

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Berenberg BankDonner & ReuschelHamburger VolksbankHaspaM. M. WarburgSutor BankVontobel

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Bethmann BankCommerzbankDeutsche BankDJE KapitalFürst FuggerGLS BankHauck AufhäuserHypoVereinsbankMerck FinckMünchner BankStadtsparkasse MünchenUBS

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Bankhaus LampeBerliner BankBerliner SparkasseCommerzbankDeutsche BankHypoVereinsbankUBSWeberbank

Illustrationen: VectorStock

teilnehmende BankenStadt

her sucht er eine professionelle Vermögens-verwaltung. Im Klartext: Alle Dispositionen will er erfahrenen Experten überlassen.• Der Testkunde benötigt das Geld vorerst nicht. Die Verlustrisiken sollen sich in Gren-zen halten. Die Rendite nach Kosten und Inflation soll etwa ein bis zwei Prozent pro Jahr betragen. Falls für dieses Mindestziel aber Risiken notwendig sind, will der Kunde sie akzeptieren.• Spezielle anlagepolitische Ziele wie etwa den Kauf einer Immobilie zur Eigennutzung verfolgt er nicht. Auch möchte er beispiels-weise keine Riester- oder Rürup-Rente.• Im Hinblick auf die Gebührenbelastung wünscht er aus Transparenzgründen eine sogenannte All-in-Fee-Lösung. Sie umfasst insbesondere die Management- und Depot-bankgebühren, berücksichtigt aber auch weitere wichtige Kostenblöcke wie bei-spielsweise die Transaktionskosten oder mögliche Gewinnbeteiligungen.

FragebogenDie Tester füllten im Anschluss an die Be-

ratungsgespräche einen standardisierten Fragebogen aus. Darin beantworte ten sie unter anderem Fragen zum persönlichen Eindruck. Und auch zu den Ini tiativen, die vom Bankberater ausgingen – ob er etwa von sich aus die Risikobereitschaft, die An-lageziele, den Anlagehorizont, Erfahrungen und Kenntnisse mit Wertpapieren, die sons-tigen Vermögensverhältnisse und die steu-erliche Situation des potenziellen Neukun-den erfragte. Ebenso mussten sie vermerken,

Im Auftrag von FOCUS-MONEY und dem Nachrichtensender n-tv testete das Institut für Vermögensaufbau zusammen mit dem Münchner Steuerberater Manfred Speidel die Qualität der Beratung vermögender Bankkunden.

TestprofileUm die Beratungsqualität unter realen

Bedingungen zu ermitteln, schickte das Münchner Institut jeweils eine Testperson in 40 Bankfilialen (s. Tabelle links). Als Tester fungierten sechs Personen, die bezüglich ihrer Vermögensverhältnisse und Anlagezie-le gegenüber dem Bankberater ähnliche Angaben machten. Das sogenannte Mystery- Shopping gilt im traditionell ver-schwiegenen Vermögensverwaltungs-Busi-ness als probates Instrument zur Überprü-fung der Beratungsqualität.

Die Fälle wählten die Bankentester so aus, dass sie hohe Ähnlichkeit mit der realen Situation des jeweiligen potenziellen Neu-kunden aufwiesen. So sollte sichergestellt werden, dass die Bankberater die Tester auch als authentisch empfinden.

Alle Fälle enthielten folgende Eckdaten:• Der Testkunde besitzt Festgeld. Ihm steht nach einer Erbschaft oder dem Verkauf ei-ner Immobilie ein zusätzlicher Geldbetrag zur Verfügung. Die Steuerbelastung daraus ist abgehakt. Jeder Tester sucht nun für eine Summe von 750 000 Euro eine aus seiner Sicht optimale Anlageberatung.• Der Testkunde möchte sich nicht selbst um die Verwaltung des Betrags kümmern. Da-

Unter der LupeTestmethode

Detektive: Mit viel Akribie und Mühe durchleuchteten Tester die

Beratungsqualität von 40 renommierten Instituten

Banken in alphabetischer Sortierung Quelle: Institut für Vermögensaufbau

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ob der Berater unaufgefordert die anfallen-den Kosten und die Verlustrisiken verständ-lich ansprach.

Zuletzt galt es, folgende Frage ehrlich zu beantworten: „Würden Sie vor dem Hinter-grund dieses Gesprächs eine größere Sum-me Ihres Geldes bei dieser Bank gemäß der vorgeschlagenen Anlagestrategie tatsäch-lich investieren?“

BewertungsgrundlageBasis der Bewertung der Beratungsleis-

tung waren die schriftlichen Unterlagen, die den Testpersonen in physischer oder elekt-ronischer Form übergeben wurden. Als er-gänzende Informationsquelle dienten die Fragebögen sowie direkt erteilte Auskünfte. Die Unterlagen sah das Institut für Vermö-gensaufbau dann als auswertbar an, wenn ihnen zumindest zu den folgenden drei Fra-gen hinreichende Informationen entnom-men werden konnten:1. In welche Anlageklassen wird das zur Verfügung stehende Geld investiert?2. In welche Produkte soll der Testkunde investieren?3. Was kostet die vorgeschlagene Lösung im ersten Jahr und in den Folgejahren?

Unklarheiten, die sich bei der ersten Durchsicht der Unterlagen ergaben, ver-suchte das Institut durch Nachfragen bei der Testperson zu klären. Bei Fragen, die sich auch dadurch nicht beantworten ließen, stellte die Testperson gezielte Nachfragen bei der jeweiligen Bank. Ein direkter Kon-takt eines Institutsmitarbeiters zu einem der fachlich involvierten Bankmitarbeiter fand zu keinem Zeitpunkt des Tests statt. In Zwei-felsfällen war das Verständnis der Testper-son maßgeblich.

AuswertungAlle Unterlagen wurden nach sieben Kri-

terien bewertet, die mit unterschiedlicher Gewichtung ins Gesamtergebnis einflossen (s. Kasten rechts). Für die positiv erfüllten Aspekte vergaben die Bankentester Punkte. Die so ermittelten Punkte übertrugen sie anschließend in Noten von eins („sehr gut“) bis fünf („mangelhaft“). Die Gesamtnote ergab sich als gewichteter Durchschnitt der sieben Teilnoten, die mit folgender Gewich-tung in die Berechnung eingingen:

■■■ Portfolio-Struktur: 25 Prozent■■■ Produktumsetzung: 25 Prozent■■■ Kosten: 20 Prozent■■■ Ganzheitlichkeit/Steuern: 10 Prozent■■■ Transparenz: 10 Prozent■■■ Risikoaufklärung: 5 Prozent■■■ Kundenorientierung/ Verständlichkeit: 5 Prozent

Die Test-Kriterien im Detail 1. Ganzheitlichkeit/Steuern

■ Stellt der Bankberater sich selbst, die aktuellen Geschäftszahlen der Bank, seinen Anlageprozess und seine Meinung zu den verfügbaren Anlageklassen näher vor?

■ Werden dem Kunden fachliche Zusatzleistungen angeboten?

■ Erfragt der Anlageberater die Risikobereitschaft von sich aus?

■ Erfragt der Anlageberater die Anlageziele des Kunden?

■ Erfragt er seinen Anlagehorizont?

■ Erfragt er die Wertpapierkennt-nisse des Kunden?

■ Erfragt er die sonstigen Vermö-gensverhältnisse des Kunden?

■ Wird die steuerliche Situation des Anlegers erfragt?

■ Könnte sich die Testperson auf Basis ihres Gesamteindrucks vor-stellen, tatsächlich eigenes Geld bei dieser Bank anzulegen?

2. Kundenorientierung/ Verständlichkeit

■ Geht der Anlageberater auf spezi-elle Wünsche des Kunden ein?

■ Stellt der Berater verständlich dar, in welche Anlageklassen der Kunde investieren soll?

■ Werden lang- und kurzfristige Fragestellungen unterschieden?

■ Erklärt der Berater die Verlust- risiken verständlich?

■ Erklärt der Berater die anfallenden Kosten verständlich?

■ Hat der Tester den Eindruck, dass alle Aspekte des Anlagevorschlags gut erklärt wurden?

3. Risikoaufklärung ■ Werden einfache, klassische

Risikomaße dargestellt?

■ Werden klassische historische Stresstests dargestellt?

■ Werden prospektive Stresstests dargestellt?

■ Werden anspruchsvolle Risikomaße dargestellt?

■ Werden Risikomaße für Anleihen dargestellt?

■ Werden Verlustrisiken erwähnt?

4. Kosten ■ Wie hoch sind die äußeren Kosten

für die Vermögensverwaltung?

■ Wie hoch sind die äußeren Kosten für den verwaltungsfreien Anteil im Musterdepot?

■ Wie hoch sind die inneren Kosten des gesamten Anlagevorschlags?

■ Wie hoch sind die Gesamt - kosten des Anlagevorschlags im ersten Jahr?

■ Wie hoch sind die annualisierten Gesamtkosten des Anlage- vorschlags über die nächsten drei Jahre?

5. Transparenz ■ Findet eine nähere Aufschlüsselung

der Bruttorenditen statt?

■ Wird ein Muster des Vermögens-verwaltungsvertrags bereitgestellt?

■ Wird dargestellt, mit welchen Produkten der Anlagevorschlag umgesetzt werden soll?

■ Händigt der Anlageberater dem Testkunden zu anspruchsvolleren Produkten weitere detaillierte Informationen aus?

■ Thematisiert der Anlageberater die Kosten von sich aus?

■ Dokumentiert der Berater die anfallenden Kosten schriftlich?

6. Portfolio-Struktur ■ Werden Risiken systematisch

gestreut?

■ Passt das Portfolio-Risiko zum Risikoprofil des Anlegers?

■ Werden Klumpenrisiken syste matisch vermieden?

■ Ist das Portfolio widerspruchsfrei?

7. Produktumsetzung ■ Werden die jeweiligen Anlage-

klassen mit passenden Produkten effizient umgesetzt?

■ Werden unnötige kostenintensi-ve Schachtelkons truktionen ver-mieden?

■ Erfolgt die Auswahl konsequent qualitätsorientiert, oder werden einseitig hauseigene Produkte bevorzugt?

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10

Portfolio-Entwicklung in drei JahrenWahrscheinlichkeit für die Endsumme in Prozent

94 000

Anlagesumme zu Beginn: 100 000 Euro

106 000 117 0000

10

20

sehr robust

geo-politisch

Währung

Zinsen

Aktien

sehr sensibel

0

2

4

6

8

10

0Risiko in Prozent

5 10 15 20 25

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Anleihen

Portfolio*

Aktien

*vor Kosten

Weltweit gestreut und gut diversifiziert

ERGEBNIS

NOTE1,28

Produktumsetzung Depotanteil in Prozent

Quelle: Institut für Vermögensaufbau

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Portfolio-Struktur Depotanteil in Prozent

Quelle: Institut für VermögensaufbauQuelle: Institut für Vermögensaufbau

Kasse 7,94Einzelanleihen 38,53Einzelaktien 17,78Investmentfonds 16,38Exchange Traded Funds 19,37Zertifikate/Zertifikatefonds 0physisches Gold 0Sonstiges 0

Liquidität/Geldmarkt 7,94Immobilien 0Anleihen 70,48Aktien 21,58alternative Investments 0Geschlossene Beteiligungen 0physische Rohstoffe 0Versicherungen 0

StresstestDas den Anlagevorschlag analysierende Institut für Vermö-gensaufbau prüfte, wie die empfohlenen Wertpapiere auf Krisen reagieren. Grundsätzlich gilt: Je geringer die Depot-verluste im Crash, je robuster also das Depot, desto besser.

Risiko/RenditeAnleger, die nur auf Anleihen setzen, gehen kaum Risiken ein. Kehrseite der Medaille: Sie verdienen auch wenig. Welches Chance-Risiko-Verhältnis der Anlage- vorschlag vor Kosten bietet, zeigt der Portfolio-Punkt.

Empfohlenes MusterdepotDas Institut für Vermögensaufbau prüfte im Detail, welche Gewich-tung der einzelnen Anlageformen der Bankberater empfiehlt. Ebenso im Visier der unabhängigen Tester: die dem Musterkunden empfohle-nen Produkte. Die Kriterien Portfolio-Struktur und Produktumsetzung hatten zusammen mit den Kosten bei der Vergabe der Noten eine höhere Gewichtung als die anderen vier Kriterien.

Prognostizierte WertentwicklungDer Test unterstellt für die Prognose 100 000 Euro Startkapital. Gemessen an der Wertentwicklung der Empfehlungen in den vergangenen zehn Jah-ren, errechnen sich der Depotwert und die Streu-ung in drei Jahren: Mit 20 Prozent Wahrschein-lichkeit ist ein Plus von sechs Prozent möglich.

Der defensive Anlagevorschlag der Sutor Bank ist mit Einzelwerten und Indexfonds „kostengünstig und trans-

parent umgesetzt“, lobt Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau. Die Kriterien Ganzheitlich-

keit, Kosten, Produktumsetzung sowie Kundenorientierung/Verständlichkeit benoten die Tester mit „sehr gut“

Das Institut für Vermögensaufbau bewertete die Kriterien Ganzheitlichkeit/Steuern, Kundenorientierung, Risikoaufklärung,

Kosten, Transparenz, Portfolio-Struktur und Produktumsetzung. Dafür gab es eine gewichtete Gesamtnote:

SUTORBANK

Page 11: Beste Vermögensverwaltung 2015 - Sutor Bank€¦ · Renditen fortzuschreiben“, sagt Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau. Aus diesem Grund wur- den Banken,

VERMÖGENS-VERWALTUNG

Herausragende

Test 11/2015

Dirk Wittich und Lutz Neumann, Sutorbank

„Langfristig denken, Ruhe bewahren“Lutz Neumann und Dirk Wittich, die führenden Köpfe der Vermögensberatung

der Sutorbank, über die Betreuung vermögender Privatkunden

FOCUS-MONEY: Die Schwellenländer sind nicht mehr der Wachstumsmotor der Weltwirtschaft. Diese Rolle haben die Industrieländer übernommen. Wie reagieren Sie darauf?Lutz Neumann: Man kann heute nicht mehr in zwei Blöcken denken. Es gibt Industrieländer, die positiv dastehen, wie zum Beispiel die USA und England, aber auch solche, die schlechter dastehen – wie Italien oder Japan. Bei den Schwellenländern ist es ähnlich. Allerdings sind die absoluten Wachstumsraten hier sehr unterschiedlich – und zum Teil deutlich höher als in vielen Industrieländern. Indien zum Beispiel hat ein gesundes Wachstum. Oder auch China: Allein der jährliche Zuwachs ent-spricht dem BIP der Schweiz. Brasilien hingegen befindet sich in einer Rezession. Da sich keine allgemeinen Aussagen treffen lassen, haben wir alle Länder im Fokus und blenden keines aus.MONEY: Muss man also auf lange Sicht keine Angst mehr vor Inflation haben?Dirk Wittich: Doch, die muss man haben. Seit Ausbruch der Finanzkrise 2007 haben die großen Notenbanken die Geld-menge mehr als verzehnfacht – es ist extrem viel Buchgeld im Umlauf. Den Begriff der Inflation betrachten wir differenzier-ter. Inflation über die Preise des täglichen Lebens ist aktuell kaum feststellbar. Aber die Preise für Vermögensgegenstän-de – Stichwort: Immobilien – haben massiv angezogen. Diese Steigerungen werden aber in der Inflationsrate nur indirekt erfasst, zum Beispiel über gestiegene Mietpreise.MONEY: Die schon lange anhaltende Tiefzinsphase erschwert die Altersvorsorge. Beschäftigen sich vermögende Kunden überhaupt mit dem Thema?Neumann: Ja. Aber wer mehr Vermögen hat, hat auch mehr Möglichkeiten für die Altersvorsorge als der Normalverdiener. Alles, was kapitalgedeckt ist, birgt heute Probleme. Wir haben schon länger ein zinsloses Risiko statt eines risikolosen Zinses.MONEY: Wie gehen Ihre Kunden mit den Niedrigzinsen um? Wittich: Der Fokus wohlhabender Kunden liegt in erster Linie auf dem Erhalt des Vermögens. Daher haben sie mit dem nied-rigen Zinsniveau kein Problem. Außerdem streuen die Kunden ihre Gelder breiter, was auch andere Ertragsquellen wie Kurs-gewinne ermöglicht.MONEY: Welche Asset-Allokation empfehlen Sie denn jetzt?Neumann: Die Deutschen sind im Prinzip schlechte Anleger. Sie sparen falsch. Fast 80 Prozent des liquiden Vermögens aller deutschen Haushalte ist in Versicherungen und Sparbüchern angelegt. Besser ist eine gesunde Mischung aus Aktien, An-leihen und Liquidität. Aktien sorgen für die Rendite – wie ein Motor. Anleihen bringen Stabilität – quasi als Stoßdämpfer. Liquidität ist das verbindende Getriebe. Wer langfristig inves-tiert bleibt und die Ruhe bewahrt, wird das Rennen machen.MONEY: In den vergangenen Jahren war eine erfolgreiche Di-versifikation kaum möglich. Fast alle Anlageformen stiegen

oder fielen im Gleichschritt, die Korrelationen näherten sich der Eins an. Wie finden Sie noch eine Erfolg versprechende Risikostreuung?Wittich: Dass Aktien und Anleihen die gleiche Entwicklung gemacht haben, stimmt so nicht. Diesen Sommer zum Bei-spiel waren Aktien eher stabil, Anleihen ging’s eher schlecht. An der Diversifikation führt langfristig kein Weg vorbei. Wir werfen für kurzfristige Ereignisse unsere langfristigen Strate-gien nicht über den Haufen.MONEY: Haben die erschwerten Bedingungen an den Kapital-märkten den Beratungsbedarf Ihrer Kunden verändert?Neumann: Ja, unbedingt. Grundsätzlich ist der Berater wieder mehr gefragt. Er muss verdeutlichen, dass Anlagen am Kapi-talmarkt eine langfristige Angelegenheit sind. Wer kurzfristig denkt, hat am Kapitalmarkt besser nichts verloren. Das pro-dukt- und ereignisbezogene Denken der letzten Jahre sorgte zwar für Umsatz bei den Banken, brachte aber keinen Mehr-wert für den Kunden. Der Kunde sollte den Berater als seinen Geldcoach sehen, als jemanden, der ihn diszipliniert und im-mer wieder an die Strategie erinnert.MONEY: Sind aktive Investmentfonds oder passive ETFs die bessere Wahl?Wittich: Uns wundert, dass diese Frage erst jetzt so stark auf-kommt. Für uns sind ETFs schon immer die bessere Wahl. Die Kosten bei aktiven Fonds sind nicht mehr zeitgemäß. Viele ak-tive Fondsmanager schlagen den Markt nicht, warum sollen die Kunden dann den Manager bezahlen?MONEY: Profitiert Ihr Bankhaus bei der Kundenakquise von den volatilen Börsen?Wittich: Ja. Es gibt mehr und mehr Kunden, die nicht mehr getrieben sein wollen – sie wollen Ruhe und Sicherheit. Und sie wollen einen Ansprechpartner, der sie lange in finanziellen Dingen leitet und begleitet.

INTERVIEW

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MONEYMARKETS

FOCUS-MONEY 47/2015

Großer Auftritt kostet Geld.

Wissen ist Geld.