109
31/01/2013 1

PowerPoint-Präsentationdatabaselab.org/u3l/sbw/komplett.pdf · 31/01/2013 5 Die BIZ, gegründet 1930 von ZBen – durch Beschluss G10 seit 1974 auch für Aufsichtsthemen zuständig

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31/01/2013 3

31/01/2013 4

Rahmen: u.a. Kreditwesengesetz (KWG) auf Bundesebene

- Finanzbranche = Kreditinstitute und Versicherungen (

1, 19)

- Kreditinstitute = Gewerbsmäßig Bankgeschäfte betreibend (

1, 1)

- Öffentlich-rechtliche Sparkassen = Kreditinstitute, Bezeichnung geschützt (

40)

- Kein Kreditinstitut z.B.: Deutsche Bundesbank, KfW, Sozialversicherungsträger

Bundes-

anstalt für

Finanz-

Dienstleist-

ungsaufsicht

(BaFin),

Bonn /

Frankfurt

Bundesverband

deutscher

Banken (BdB)

seit 1951

Bundesverband

Deutscher Volks-/

Raiffeisenbanken

(BVR)

Deutscher

Sparkassen- und

Giroverband

(DSGV 1884)

- DGRV

- VöB u.a. LBen

- VAB

- BSK

- etc.

Prüfungs-

Verbände,

Berlin und

regional

Verband der

Deutschen

Freien

Öffentlichen

Sparkassen

seit 1920

SK-Gesetz je

Bundesland

Richtlinien und Verordnungen für Banken auf EU-Ebene - Richtlinien sind in Gesetze umzusetzen / Verordnungen sofort wirksam -

European

Banking Authority

(EBA), Paris

Bank für Internationalen Zahlungsausgleich AG (BIZ-17.05.1930) >Reparationszahlungen >Kooperation ZB >Währungsreserven >Bankenaufsicht seit 1974 (G10)

Eigner 60 ZBen

Kunden 120 ZBen

In D 08.2012: 2.319 Institute mit ca. 39.000 Bankstellen („Overbanked“)

In D 2010: ca. 40.3 Mio. Haushalte und über 60 Tsd. Bankverbindungen

Genossenschaft-

Gesetz - Bund

31/01/2013 5

Die BIZ, gegründet 1930 von ZBen – durch Beschluss G10 seit 1974 auch für Aufsichtsthemen

zuständig. Bestimmungen wie Basel III sind Vorgaben für Banken z.B. hinsichtlich ihres EK.

Die Europäische Union (EU) setzt Bestimmungen der BIZ um, die die Mitgliedsstaaten wiederum

in ihre jeweiligen Gesetze übernehmen ; in Deutschland z.B. in das Kreditwesengesetz (KWG).

Für Sparkassen und Kreditgenossenschaften gelten zusätzlich spezielle Gesetze. Die BaFin /

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht überwacht das Einhalten der Bestimmungen.

Der Bankensektor in Deutschland ist in drei Säulen organisiert und wies in 07.2012 laut Statistik

der Deutsche Bundesbank 2.316 meldepflichtige Banken / Monitäre Finanzinstitute (MFIs) aus.

Vertreter diese Institute sind die jeweiligen Verbände, die europäische Entwicklungen aktiv

verfolgen / versuchen Einfluss zu nehmen und ihre Mitglieder bei der Umsetzung von neuen

Bestimmungen durch Arbeitskreise unterstützen.

MFIs treten u.a. als Intermediäre für ihre Kunden auf.

- Der

1 des Kreditwesengesetzes (KWG) bezeichnet als Kreditinstitut, wenn

„Bankgeschäfte gewerbsmäßig oder in einem Umfang betrieben werden, der

einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert“.

Zusammenlegungen von MFIs fanden in den letzten Jahrzehnten in Deutschland vor allem im

Sparkassen- und Kreditgenossenschaftssektor statt; z.B. steuern die Genossen von über 3.000

im Jahre 1995 auf ihre Zielgröße von ca. 800 zu.

Neben der Rendite für das bereitgestellte Eigenkapital (EK) von Aktionären zählt vor allem die

Cost-Income-Ratio (CIR) = Verwaltungsaufwand ./. Erträge (Zinsen, Provisionen, Handel);

je geringer das Verhältnis ist, umso effektiver / rentabler arbeitet das MFI.

- 2010 SKen = 61.7%; 2010 Genossen = 66.6%; Juni 2012 Postbk = 77.1%; 2011 Dt. Bk = 78.2%!

31/01/2013 6

Statistik der Deutsche Bundesbank - 08.2012

Anzahl der Banken / Monitäre Finanzinstitute und Sonstige:

279 Kreditbanken wie BHF

4 Großbanken wie Deutsche Bank

164 Regionalbanken wie Badische Bank

111 Zweigstellen Auslandsbanken (u.a. aufgrund EU-Passport)

10 Landesbanken wie Landesbank für Hessen-Thüringen

423 Sparkassen wie Stadt - und Kreissparkassen

2 Genossenschaftliche Zentralbanken DZ, Ffm. und WGZ, Ddf.

1.116 Kreditgenossenschaften (Volksbanken und Raiffeisenbanken)

2.109

18 Realkreditinstitute wie Hypotheken Bank Frankfurt, Eschborn

23 Bausparkassen wie Schwäbisch-Hall

18 Institute mit Sonderaufgaben wie Clearstream

151 Auslandsbanken wie Citibank

210

2.319

Bil. Su. 08.12

in EUR Mrd.

3.467 = 33%

2.153 = 21%

829 = 8%

384 = 4%

1.427 = 13%

1.097 = 11%

294 = 3%

743 = 7%

> 10.394 = 100%

544

199

993

1.132

> 2.868

> 13.262

Anteile Banken Bil.Su. in % = 46% - SKen / LBen = 24% - Kred. Gen. / ZBen = 10%

31/01/2013 7

Top 20 MFIs in Deutschland nach Bilanzsumme 2008 / 2011 in EUR Mrd.

1. 2.202 / 2.164 Deutsche Bank Anmerkung: Weltweit höchste Bil.Su.

2. 612 / 837 Deutsche Bundesbank … Target 2 - Salden außerhalb!

3. 625 / 661 Commerzbank Anmerkung: Nach Übernahme DReBa 2009 = 884

4. 395 / 494 KfW Gruppe

5. 427 / 406 DZ BANK

6. 373 / 395 UniCredit Bank (HypoVereinsbank)

7. 448 / 373 Landesbank Baden- Württemberg

8. 0 / 302 FMS Wertmanagement

9. 421 / 257 Bayerische Landesbank

10. 244 / 227 Norddeutsche Landesbank

11. 291 / 203 EuroHypo

12. 162 / 170 Hessische Landesbank-Thüringen

13. 288 / 168 Westdeutsche Landesbank

14. 94 / 152 NRW Bank Anmerkung: Risiken der WestLB übernommen

15. 208 / 140 HSH Nordbank

27. 36 / 39 Hamburger Sparkasse Nr. 1 SK

34. 31 / 30 Sparkasse KölnBonn Nr. 2 SK

57. 10 / 10 Berliner Volksbank Nr. 1 Kreditgenossenschaften

Institute reduzierten ihr Geschäft nach Krisenbeginn (De-Leveraging) – siehe Landesbanken!

Quelle: CaribouVerlag GmbH

31/01/2013 8

Charts 8 bis 16 von Prof. Schmidt, erstellt für die Vorlesung:

„International Banking“:

Was ist ein Finanzsystem und welche Funktionen hat es?

Wirtschaftswissenschaftlern war empirisch und praktisch bekannt, dass die Qualität

des Finanzsystem für eine Volkswirtschaft und deren Wachstum eminent wichtig ist.

Das Modell von Solow / Swan aus dem Jahre 1956 sah jedoch nur den technischen

Fortschritt als exogenen Faktor für dauerhaftes Wachstum.

Romer (in 1989) und Lucas (in 1988) stellten dem gegenüber ihre endogene Wachstums-

theorie (Kapitalansammlung, Inventions, Innovations, unterstützt durch staatliche

Zuschüsse für Bildung und Forschung).

Diese neue Denke fand seinen Niederschlag in einem World Development Report (WDR)

der Weltbank vom September 1989 bezogen v.a. auf folgende Entwicklungsländer:

Land GDP Wachstum % Sparquote % Zinsrate

Süd-Korea +8.0 30 + (positiv)

Singapur +6.5 43 +

Thailand +6.0 25 +

Malaysia +5.8 30 +

Ghana - 2.0 7 - (negativ)

Jamaika - 1.3 19 -

Peru +0.8 17 -

Eine höhere Sparquote

mit einer positiven

Zinsrate (+) führt in

der Regel zu mehr

Wachstum.

Aber auch: Gefahr

einer Kreditblase!

31/01/2013 9

Financial Structure Matters

King und Levine zeigten anhand einer Studie von Daten vergangener Jahre

bei 80 Ländern auf, dass ein „gutes Finanzsystem“ Einfluss auf das Wirtschafts-

wachstum hat – wesentliche Messgrößen sind hierbei:

Die Finanzielle Kraft / die Geldmenge M2 * im Verhältnis zum BSP

Das Volumen der Kreditvergabe an Private / BSP

Aufnahme von Geld durch Geschäftsbanken bei der Bundesbank /

Gesamtaufnahme von Geld durch Banken ( MFIs) bei der Bundesbank

Darlehen an Private / insgesamt ausstehende Darlehen an Private

Höhere Volumina bei den obigen Größen haben nachweislich Einfluss auf:

Das Wachstumsrate des BSP pro Kopf

Die Sparquote … benötigt zur Vergabe von Krediten

Das verfügbares Kapital … z.B. für Investitionen / Innovationen

Die Produktivität des eingesetzten Kapitals

Aber: Gefahr der Überhitzung z.B. durch Kreditblase > Hypothekenkrise!

* M² ist die Geldmenge, bestehend aus Barmitteln und festgelegten Geldern auf Konten bis zu 2 Jahren.

31/01/2013 10

Definitionen und grundsätzliche Unterschiede

Finanzsektor

> In einer Volkswirtschaft die Gesamtheit der Institutionen, die

darauf spezialisiert sind, Finanzdienstleistungen anderen

Sektoren anzubieten. Zu den Institutionen zählen Banken, Börsen,

Versicherungen und deren Regulatoren wie BaFin (mit ihren

Bestimmungen und Strukturen) – Details siehe Kreditwesengesetz.

Finanzsystem

> Regeln von Angebot und Nachfrage der Finanzdienstleistungen

durch professionelle Anbieter – anders ausgedrückt:

Der Finanzsektor plus Vermittlung von Angebot und Nachfrage.

Das Finanzsystem ist mehr als der Finanzsektor

> Zusätzlich zu den Institutionen, die den Finanzsektor ausmachen,

und der Nachfrage nach Dienstleistungen des Finanzsektors

gehört, falls eine Dienstleistung nicht möglich ist, die übrigen

Sektoren zu ermutigen, sich selbst zu finanzieren, für eigene Mittel

für Investitionen zu sorgen und sich selbst gegen Risiken zu

sichern.

31/01/2013 11

Wesentliche Fragestellungen

zur Beurteilung des Finanzsystems eines Landes

Wie finanzieren sich Unternehmen: Über Banken oder den Kapitalmarkt?

Wie schafft und bewahrt die Bevölkerung „ihren Reichtum“?

Von wem, in welcher Art, zu welchen Kosten und in welcher Qualität

werden Finanzdienstleistungen angeboten?

Wie agieren und kontrahieren Finanzinstitutionen, wenn sie ihre Dienste

anbieten?

Wie und durch wen werden die den Institutionen anvertraute Gelder

überwacht?

Wie ist die Struktur des Finanzsektors?

Wie stabil und effizient ist der Finanzsektor in seiner Gesamtheit und

wie gut dient er der Realwirtschaft?

31/01/2013 12

Elemente des Finanzsektors und -systems

Finanzierungs-Möglichkeiten und Finanzierungsmodelle für Unternehmen

Formen und Möglichkeiten der Geldanlage

Überwachung von Geldanlagen und Qualität der Unternehmensführung

Dann auch die Strukturen

> des Bankensektors

> der Zentralbank und deren Geldpolitik

> der organisierten Märkte (Börsen) und nicht-organisierten Märkte

Die Regulation und Überwachung des Finanzsystems

Die Eigenschaften des Finanzsektors:

> Effizienz

> Stabilität

> Wettbewerbsfähigkeit

> Bereitschaft Neuerungen einzuführen (Innovationen)

> Offen für ausländische Beteiligungen v.a.

31/01/2013 13

Die 6 wesentlichen Aufgaben eines Finanzsystems

1. Zahlungsverkehr – im Inland und grenzüberschreitend (Ausland)

2. Gelder von Kunden akquirieren, um große Projekte finanzieren zu können

3. Zeitweiser und geografischer Transfer von Geldmitteln

4. Behandeln von Risiken (Zuordnung und Reduzierung)

5. Bereitstellen der Kurs- / Preisinformation von derivativen Märkten

6. Lösen und / oder Mildern (falscher) Anreizsysteme > Krise 2007ff

Quelle: Merton, et al. In Havard Business Review, 1992

31/01/2013 14

Theorie der Finanz - Intermediation (nach Gurley und Shaw)

Einheiten mit Überschuss

Sparen ANLEGER Haus-

halte Unter-

nehmen

Direkter Handels- weg

Handel über Inter-mediäre

Primär-markt

Sekun-där Markt

Tertiär-Markt

Direkter Handelsweg

Handel Über Inter- mediäre

Einheiten mit Defizit

Kredite ABNEHMER Haus-

halte Unter-

nehmen Staaten

Primärmarkt: Begeben von Emissionen, die am Sekundärmarkt / Tertiärmarkt gehandelt werden. Sekundärmarkt: Handel an organisierten Märkten (Börsen) oder außerhalb von Börsen bzw. Einsammeln von Geld durch den Finanzsektor und danach Vergabe von Krediten Tertiärmarkt: Handel von Optionen und Futures, die auf Primärmarkt-Produkten basieren.

Direkte Finanzierungswege: Fehlende Information über Produkte, Unterschiede bei Handelsvolumina, Fälligkeiten , Risiken, Liquidität kann für Anleger negative Folgen haben Finanzintermediation: Die Interessen des Anlegers werden berücksichtigt im Hinblick auf Information, Risiken der Anlage, Fälligkeit, Handelsvolumina etc., so dass die Transaktions- kosten der Marktteilnehmer (Anleger / Abnehmer) sich reduzieren. Tendenziell führt dies auch zu einer Steigerung der sozialen Wertigkeit von Kapital. Märkte: Einen positiven Effekt können auch die Märkte selbst erzeugen (A. Smith: Invisible Hand)

Gesetze / Bestimmungen, überwacht durch Aufsichten (z.B. BaFin)

Rolle der Banken (MFIs) als Intermediäre

Quelle: Deutsche Bundesbank, Stand 10. 2012 – Stichtag Monatsende

EINLAGEN (M2)

- Inländische Personen und Unternehmen

EINLAGEN (M2)

- Inländische Personen und Unternehmen

• 2009 = 2.994 Mrd. €

• 2010 = 3.109

• 2011 = 3.219

• 08.12 = 3.314

• 2009 = 2.994 Mrd. €

• 2010 = 3.109

• 2011 = 3.219

• 08.12 = 3.314

KREDITE

- Inländische Personen und Unternehmen

KREDITE

- Inländische Personen und Unternehmen

• 2009 = 3.161 Mrd. €

• 2010 = 3.232

• 2011 = 3.230

• 08.12 = 3.291

• 2009 = 3.161 Mrd. €

• 2010 = 3.232

• 2011 = 3.230

• 08.12 = 3.291

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DIFFERENZ: EINLAGEN VERSUS KREDITE

2009 = 167

2010 = 123

2011 = 11

2012 = 23

DIFFERENZ: EINLAGEN VERSUS KREDITE

2009 = 167

2010 = 123

2011 = 11

2012 = 23

Differenz gedeckt durch sonstige Passiva wie Schuldverschreibungen

Finanzsysteme sind klassifizierbar in:

Bank - basierend oder Kapitalmarkt - basierend

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Typisch für Bank-basierende-Systeme ist:

- Anleger nutzen die Bank als Hausbank / Anlaufadresse

- Gleiches gilt für Unternehmen

- Kreditnehmer habe eine enge Beziehung zu ihrer (Haus-) Bank

- Der Kapitalmarkt spielt eine untergeordnete Rolle für Anleger und

Kreditsuchende sowie die Kontrolle der Unternehmen durch den

Markt / die Börsen

> Beispiel ist Deutschland mit seinem Universalbanken-System

Typisch für Kapitalmarkt-basierende-Systeme ist:

- Anleger nutzen den Kapitalmarkt (Börse v.a.) für Anlagen

- Unternehmen besorgen sich Kapital über Emissionen an den Börsen

> Beispiel ist USA, wobei durch die Aufgabe des Trennbanken-

Systems Mischformen entstanden sind

In einem Trennbanken-System dürfen Banken für ihre Kunden keine

Wertpapiergeschäfte tätigen; dies ist als Aufgabe den Investmentbanken

und Broker / Dealers zugeordnet

Bankenstruktur und „Artenvielfalt“

Darwin: Survival of the Fittest!

31/01/2013 17

Die Finanzkrise 2007 ++ hat gezeigt

- ein Zuviel an Gewinnorientierung (shareholder value), verbunden mit hohen

Risiken kann auch zu dramatischen Verlusten führen

> Probleme: Hohe Erwartungshaltung,

Eintrittswahrscheinlichkeit falsch eingeschätzt

- Die „alternativen Institute“ mit stake-holder-value Orientierung verfolgen in

der Regel „biedere Geschäftsmodelle“

> Diversität: Wichtig auch, die „Artenvielfalt“ im Finanzsektor zu erhalten;

Abschaffen der Sparkassen, wie in einigen Ländern, lässt sich

nicht mehr oder nur mit sehr hohem Aufwand zurückdrehen

Die Unzufriedenheit mit den MFIs hat zugenommen

31/01/2013 18

Gesamte Anzahl von Beschwerden

- 2010: 10.171

- 2011: 13.556 = + 3.385 = 33.28%

Kreditgenossenschaften (Geno)

- 2010: 1.732

- 2011: 2.860 = + 1.128 = 65.13%

Sparkassen

- 2010: 1.944

- 2011: 2.430 = + 486 = 25.00%

Privatbanken

- 2010: 6.494

- 2011: 8.266 = + 1.722 = 27.29%

Gesamte Anzahl von Beschwerden

- 2010: 10.171

- 2011: 13.556 = + 3.385 = 33.28%

Kreditgenossenschaften (Geno)

- 2010: 1.732

- 2011: 2.860 = + 1.128 = 65.13%

Sparkassen

- 2010: 1.944

- 2011: 2.430 = + 486 = 25.00%

Privatbanken

- 2010: 6.494

- 2011: 8.266 = + 1.722 = 27.29%

Quelle: Schlichtungsstellen / Ombudsmänner von BdB, DSGV, BVR

Umfrage der Welt-onliine, veröffentlicht am 26.10.2012

Anmerkungen:

Die hohe Steigerung bei Geno dürfte mit

der überproportionalen Steigerung

Verkauf von Zertifikaten zu erklären sein.

Die Gesamtzunahme dürfte auch auf das

neue Verjährungsgesetz von 2002 zurück

zu führen sein, wonach Altfälle nach 10

Jahren nicht mehr einklagbar sind; durch

die Beschwerde wird die Verjährung bis

zur Klärung angehalten.

Einen Rückgang der Beschwerden gab

es bei „Konto für Jedermann“, das oft

verweigert wurde. Verbraucherschützer

bezweifeln aber eine Verbesserung.

Unzufriedenheit erhöht aber auch die

Bereitschaft die Bank zu wechseln.

Erfolg der oder Vergleich mit Kunden:

Privatbanken 71% Durchschnitt

Sparkassen 56% immerhin

GenoBanken 55% 61%!

Anmerkungen:

Die hohe Steigerung bei Geno dürfte mit

der überproportionalen Steigerung

Verkauf von Zertifikaten zu erklären sein.

Die Gesamtzunahme dürfte auch auf das

neue Verjährungsgesetz von 2002 zurück

zu führen sein, wonach Altfälle nach 10

Jahren nicht mehr einklagbar sind; durch

die Beschwerde wird die Verjährung bis

zur Klärung angehalten.

Einen Rückgang der Beschwerden gab

es bei „Konto für Jedermann“, das oft

verweigert wurde. Verbraucherschützer

bezweifeln aber eine Verbesserung.

Unzufriedenheit erhöht aber auch die

Bereitschaft die Bank zu wechseln.

Erfolg der oder Vergleich mit Kunden:

Privatbanken 71% Durchschnitt

Sparkassen 56% immerhin

GenoBanken 55% 61%!

Ergänzend: Weitere Discontents bei Kunden von MFIs

31/01/2013 19

Umfrage der smava GmbH, Berlin – PtP Kreditmarktplatz

- 97% unzufrieden wegen der Gewinnmaximierung von MFIs

- 78% wegen falscher Beratung

- 77% beklagen fehlende Transparenz und zu hohe Gehälter

- 3% sehen keine Probleme

Weitere Aspekte der Unzufriedenheit

- Verhaltensweisen der Banker („Bankster“) in der Öffentlichkeit

- Angebot und / oder Finanzierung un-ethischer Produkte

> Beteiligung an Rüstungsunternehmen

> Finanzierung von Waffengeschäften in Problemländer

> Wetten auf Sterbedaten bei Lebensversicherungen (… eingestellt)

31/01/2013 20

• ÖFFENTLICH – RECHTLICHE

o 423 MFIs * in Deutschland – 08.2012

> 1 Rechenzentrum

> 10 Landesbanken

> 9 Landesbausparkassen

> 1 Deutsche Leasing

> 1 DekaBank

> 1 Sparkassenversicherung

o 7 PRIVATE / FREIE RECHTSFORMEN

> Hamburger Sparkasse AG – 1827

> Die Sparkasse Bremen AG

> Sparkasse Bordesholm

> Sparkasse Bredstedt

> Sparkasse Lübeck

> Sparkasse Mittel-Holstein

> Sparkasse West-Holstein

• AGen oder Stiftungen

o 304 in der EU

> 17 Frankreich

> 45 Italien

> 112 Norwegen

> 51 Östereich

> 63 Schweden

> 16 Spanien

o 36 Sparkassen davon a.o. Mitglied im Verband freier Sparkassen in D:

> Frankreich

> Italien

> Luxemburg

> Malta

> Niederlande

> Norwegen

> Österreich

> Schweden

> Schweiz

> Spanien

> Tschechien

31/01/2013 21 Quelle: DSGV, Berlin

EU

734

* MFIs Monitäre Finanzinstitute (BuBa)

SKen- Verbund

Europa

950

31/01/2013 22

Sparkassen mit „Gemeinde oder kommunalen Zweckverband“ als Träger … Haftung seit 2005

aufgehoben > DSGV … sind rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts Aufgabe ist es, geld- und kreditwirtschaftliche Leistungen zu erbringen und die

kommunalen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Belange zu fördern

Sparkassen sollen jedem EinwohnerIn im Gebiet des Trägers auf Verlangen ein Girokonto auf

Guthabenbasis einrichten … in D ca. 100.000 noch ohne Konto

Sparkassen sind verpflichtet, ExistenzgründerInnnen im Gebiet ihres Trägers zu beraten und

diese bei Förderkrediten … des Staates z.B. über KfW …zu betreuen

Die Erzielung von Gewinn ist nicht Hauptzweck des Geschäftsbetriebes

Die Organe einer Sparkasse sind der Verwaltungsrat und der Vorstand

Der Verwaltungsrat bestimmt die Richtlinien der Geschäftspolitik und beaufsichtigt die

Geschäftsführung; er besteht aus dem Vorsitzenden und bis zu 9 sachkundigen Mitgliedern des

Trägers … Parteiabhängigkeit? … oder gesellschaftlich relevanten Gruppen … sowie ab 250

Beschäftigten aus 5 Dienstkräften der Sparkasse (PersRat)

Der Verwaltungsrat bildet einen Kreditausschuss; ihm obliegt die Gewährung von Krediten … ab

einer gewissen Höhe … gemäß der vom Träger erlassenen Satzung

Der Verwaltungsrat bildet ebenso aus seiner Mitte einen Bilanzausschuss zur Vorbereitung der

Feststellung des Jahresabschlusses … Verbandsprüfer prüfen die Bilanz

Der Vorstand ist eine öffentliche Behörde und besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; er führt

die Geschäfte in eigener Verantwortung

Die Sparkasse muss jederzeit eine ausreichende Liquidität gewährleisten

31/01/2013 23

Traditionelle Argumente pro Sparkassen

- Eröffnen weiten Bevölkerungskreisen den Bankbezug

- Fördern die lokale Wirtschaft

- Stärken den Wettbewerb im Bankwesen vor Ort

Neue, zusätzliche Argumente pro Sparkassen

- Mindern das „intertemporale Risiko“ durch Bilden von Reserven in

guten Zeiten, um diese in schlechten Zeiten auflösen zu können

> Intertemporales Risiko: Volatilität / Schwankungen wirtschaftlicher

Entwicklungen im Zeitverlauf

> Bilden von Reserven: Auf der Aktivseite der Bilanz durch Kauf /

Anschaffen von Vermögenswerte;

bilanzielle / steuerliche Aspekte wie Zeitwert

der Anlage sind zu berücksichtigen

- Erhöhen der Stabilität der Wirtschaft und des Finanzsektors durch

Nachhaltigkeit bei Produkten, Kundenbeziehung v.a.

- Geben ein Beispiel, wie erfolgreiches Banking auch funktionieren kann,

ohne Eingehen von überproportionalen Risiken

- Steuern gegen „social exclusion“, d.h. jeder kann ein Konto besitzen

31/01/2013 24

Umfrage Deutschland

durch FORSA 2006

70 75 80 85 90 100

78%

79%

79%

81%

89% der Befragten

= Kreditversorgung kleiner und

mittlerer Unternehmen

> große via Metakredit ihrer LB

= Persönliche Nähe und

Präsens

= Engagement für Sport, Kultur und

Soziales vor Ort

= Finanzdienstleistungen Region

> Ausland / Handel via ihrer LB

= Orientierung vor Ort

am Interesse aller und zeitgemäß

Landes-

banken

z.B. Hessen,

zuständig für

Sparkassen:

- Hessen

- Thüringen

- Branden-

burg und

- neu NRW

Gewinn 2011

EUR 397 Mio.

Neugeschäft

1. Hj. 2012

EUR 6.9 Mrd.

Weiß = Eigenständige Leistungserbringung

Gelb = Ganz oder teilweise Bezug von LB

31/01/2013 25

Oberschicht

Obere

Mittelschicht

SIGMA SKStudie

von 2006

Mittlere

Mittelschicht

Untere

Mittelschicht

Unterschicht

Konservativ „Bewahren“

Modern Status, Besitz, Lebensfreude (Hedonismus)

„Haben, Verbrauchen, Genießen“

Postmodern Subjektivismus

„Ich-Sein“

Siehe auch: Erich Fromm „Haben und Sein: Wenn ich nicht bin, was ich habe, gibt es mich nicht!“

Konsum-materialistisches

Milieu

8.0 Mio

Traditionelles

Arbeitermilieu

2.9 Mio

Hedonistisches Milieu

Epikur / Aristipp

„Kultur des Auenblicks“

7.4 Mio

Aufstiegsorientiertes

Milieu

12.3 Mio

Modernes

konservatives

Milieu

8.9 Mio

Modernes

Arbeitnehmer-

Milieu

5.9 Mio

Tradionelles

konservatives

Milieu

7.5 Mio

Etabliertes

Milieu

6.7 Mio

Liberales –intellektuelles

Milieu

5.3 Mio

Post-

mode

rnes

Milieu

4.4

Mio CoBa 09.12:

Wir können

Sparkasse

= 11 Mio.

Privat-

kunden

Deutsche

Bank

Postbank

= 14 Mio.

Kunden

10 Zielgruppen der Sparkassen in D und soziale Einordnung u. Verhalten der Kunden

69.3

Konten

31/01/2013 26

Buchungen 1. Im

eigenen Netz

solange wie

möglich …

oder via

2. Bundesbank).

Technisch über

das zentrale

Rechenzentrum

der Sparkassen

in Frankfurt

und die DBB /

Elektronischen

Schalter (ELS).

In Länder der

Eurozone via

DBB /EZB

Target-System

2. HSH NORD Bank

2. HeLaBa

1. BayLB

1. NordLB

1. SK RZ Ffm.

2. DBB ELS

TARGET

RZ FFM *

Kiel

Frank-

furt

Bad

Orb

Hus-

um

Banca

d

Italia 1893

Cassa di

Risparmio,

Bozen

ROM MADRID

* Trans-European Automated Realtime

Gross Settlement Express - 04.01.1999 350.000 TR / 2.5 Bill. EUR / Tag über Netzwerk von 3 RZen

RZen

31/01/2013 27

31/01/2013 28

WSBI 10 - 11 May 2012 Marrakech – Deklaration: EIN KONTO FÜR JEDERMANN

- 89 Länder, 111 Mitglieder, 6.000 Sparkassen

- Zugang zu Finanzdienstleistungen und finanzieller Nutzung des Kontos

- Einstiegsprodukt für einkommensschwache Gruppen

- Dienstleistungen: Fair, erschwinglich, passend, angemessen

- Bildungsinitiativen in Finanzfragen, abgegrenzt vom Produktmarketing

- Definition eines politisch und regulatorisch nachhaltigen Umfeldes

WSBI Projekte mit 10 Banken in Entwicklungsländern, um die Anzahl der Konten

in diesen Ländern zu verdoppeln:

- AFRIKA: Kenia, Lesotho, Uganda, Morocco, Süd-Afrika, Tansania

- ASIEN: Indonesien, Vietnam

- SÜD - AMERIKA: El Salvador

Quelle: WSBI, Rue Marie-Thérèse, 11 – B 1000 Brussels

ESBG, dito

ESBG Mission: Europäische Stimme der Sparkassen

- Steigern des Profils

- Vertreten der Interessen der Sparkassen bei der EU

> Pluralismus in der Bankenlandschaft erhalten

- Bilden einer Plattform für Initiativen und Projekte

> Retail Banking Conference: Strength in Our Roots – 10.10.2012

ESBG – 28 Mitglieder / Verbände aus 25 Europäischen Ländern (EU + Nicht-EU)

- 950 Sparkassen, 70.000 Zweigstellen, 930.000 Mitarbeiter, Bilanzsumme Euro 7,5 Trillion

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Deutschland:

- CG Kodex ist am 26.02.2001 von der eingesetzten Regierungskommission

der BRD verabschiedet worden

- Gesetzliche Grundlage durch

161 AktG am 26.07.2002 geschaffen;

aktuelle Fassung vom 15.05.2012 www.corporate-governance.de

- Regeln für die Unternehmensleitung und –überwachung, um das Vertrauen

in deutsche Unternehmen zu stärken … angelsächsische Kritik bei:

> Mangelhaftes Ausrichten auf Aktionärsinteressen

> Duale Unternehmensverfassung mit Vorstand und Aufsichtsrat

> Zu geringe Transparenz deutscher Unternehmensführung

> Fehlende Unabhängigkeit des Aufsichtsrates

> Eingeschränkte Unabhängigkeit der Wirtschaftsprüfer

- Unabhängig davon, ob diese Kritik berechtigt ist, hat der Kodex die Punkte

im Rahmen der Möglichkeiten deutscher Gesetze aufgegriffen und als

verbindlichen Rahmen vorgegeben

> Die konkrete Ausgestaltung obliegt weiterhin dem Aufsichtsrat und

der Geschäftsführung des Unternehmens

- Sparkassen sind „stake-holder-oriented“

> Die Träger sind keine direkten Eigentümer, die effizient orientiert sind

> Als öffentlich-rechtliche Institute (Behörde) sind sie häufig politisiert

> Dennoch müssen sie sich ebenfalls an diesem Rahmen orientieren

31/01/2013 30

Fast alle europäischen Länder hatten ursprünglich ein Finanzsystem, bestehend

aus drei Säulen: Privatbanken, Sparkassen und Kreditgenossenschaften

In der Ära Reagan / Thatcher, beeinflusst von Milton Friedman, führte die

Liberalismus-Diskussion in vielen Ländern zur Umwandlung oder Abschaffung

des Typus „Sparkasse“ und als ineffizient gebrandmarkt

- Belgien: Sparkassen und auch Kreditgenossenschaften abgeschafft

> Teile in der ursprünglichen Fortis-Bank gelandet

- Frankreich: Sparkassen per 01.01.2000 umgewandelt in 17 Kredit-

genossenschaften – konsolidiert im Institut Spitzeninstitut

Banques Populaires Caisses d`Epargne

> Bilanzsumme EUR 1.175 Mrd.

> Cost / Income Ratio 68.6%

> Filialen 8.000

- Großbritannien: Sparkassen abgeschafft bzw. verkauft an andere Institute;

Konservative: „Neue Sparkassen gründen?“ (Die Zeit 04.10)

- Italien: Umwandlung und Privatisierung

> Bilanzsumme der 5 größten: EUR 129.804 Mrd.

> 740 Institute / 33.607 Zweigstellen

> CIR z.B. Unicredit 58.2% / Monte dei Paschi di Siena 54.4%

Quelle: DSGV International

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Niederlande: Sparkassen abgeschafft

Österreich: Die deutschland-ähnlichen „drei Säulen“ des Finanzsektor

wurden stark konzentriert / hierachisiert

> Erste Group Bank AG (50 Sparkassen unter dieser Holding)

> Alle Bankgeschäfte und Ausdehnung nach Ost-Europa

> Rechtsformen: Eigentümerlos; AGen und Stiftungen

Schweden: Privatisiert und konzentriert

> Swedbank Gruppe entstanden aus Verbänden, Sparkassen und

Kreditgenossenschaften

> 1.164 Filialen … auch im Baltikum u. Ukraine

> Bilanzsumme EUR 208 Mrd.

> Cost / Income Ratio 43% (!!!)

Spanien: Privatisiert und Regionalprinzip aufgehoben – u.a. Bankia

> Bilanzsumme EUR1.285 Mrd.

> Kredite 49,6% Marktanteil (u.a. marode Hypotheken)

> Filialen 22.750

> Cost / Income Ratio 57.6%

Afrika: Trotz intensiver Projekte von DSGV und GIZ kaum Fortschritte

bei der Versorgung der Bevölkerung mit Sparkassendiensten.

Zudem Korruption, Veruntreuung v.a. des Management

Quelle: DSGV International

The Desparate Spanish Voice: BANKIA – Nr. 4 in Spanien

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Gegründet am 03.12.2010 aus dem Zusammenschluss von 7 Finanzinstituten

deren Anteile an Bankia:

52,06% Caja Madrid

37,70% Bancaja

2,45% La Caja de Canaris

2,33% Caja de Ávila

2,11% Caixa Laietana

2,01% Caja Segovia

1,34% Caja Rioja

Staatliche Holding zu 100%: Banco Finaciero y de Ahorros Bilanzsumme: EUR 328 Mrd. Zum Vergleich: LBBW EUR 373 Mrd. Präsenzen in Dublin, Lissabon, London Mailand, München, Paris, Porto, Warschau, Wien, Miami, Peking und Schanghai!!!,

Zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses waren die Bücher bereits voll mit

faulen Hypothekenkrediten.

Die 12 Präsenzen in und außerhalb der EU zeigen die gleiche „Großmannssucht“

wie bei den deutschen Landesbanken.

Am 24.05.2012 Finanzspritze vom Staat von EUR 9 Mrd.; einen Tag später forderte

Bankia weitere Hilfe in Höhe von EUR 19 Mrd. = EUR 28 Mrd.

In 10.2012 meldete Bankia einen Verlust im 1. HJ. 2012 von EUR 7.05 Mrd.;

Kunden haben im 1. Hj. bereits EUR 7 Mrd. = 13% von den Konten abgezogen.

Das Gesamtvolumen der Hypotheken spanischer Banken beträgt EUR 320 Mrd.,

davon gelten aktuell bereits EUR 180 Mrd. als „giftig“.

31/01/2013 33

31/01/2013 34

31/01/2013 35

Im 17. bis 19. Jahrhundert war das Bankwesen in Deutschland „elitär / exklusiv“

- Privatbanken wie von Metzler, Rothschild v.a. waren auf reiche Familien und

seit der Industrialisierung größere Unternehmen sowie Staaten ausgerichtet;

ab 1870 kaum es zu Gründung von Bank Aktiengesellschaften

Sparkassen entstanden Ende des 18. Jahrhunderts in der Regel als wohltätige

Organisationen oder auf Initiative der Stadtverwaltung

Allgemeine Zielsetzung war die Linderung von Notlagen > Social Inklusion

Gemeinsam war den ersten Gründungen von Sparkassen

- keine Gewinnorientierung

- regionaler Bezug

- Schaffen von Verbünden wie Verbände und übergeordnete Zentralinstitute

Unterschiede gab es in der Rechtsform bzw. Eigentümer- / Trägerschaft

31/01/2013 36

1778 Hamburg – Patriotische (Paternalistische?) Gesellschaft:

Zum Nutzen fleißiger Personen beiderlei Geschlechts

als Dienstboten, Tagelöhner, Handarbeiter, Seeleute (siehe Satzung Hamburger SK

94)

1786 Oldenburg – General-DIrectorium des Armenwesens:

- Unvermögende Eingessene, Häuerleute, Dienstboten, Tagelöhner, Soldaten

1796 Kiel – Gesellschaft der freiwilligen Armenfreunde:

- Alle und jede können das Erübrigte in diese Sparkasse einlegen

1801 Altona – Unterstützungsverein:

- Junge Handwerker, Seefahrende, Dienstboten und ähnliche Personen

1801 Göttingen – Stadt:

- Alle hiesigen Bewohner, die kleine Kapitalsummen von 5 bis 100 Thaler nicht zinsbar

und sicher anlegen können

1808 Darmstadt – Stadt:

- Gesellen, Dienstboten, Tagelöhner und dergleichen Personen, aber auch Kinder

können von ihr Gebrauch machen

1826 Köln – Armenverwaltung der Stadt:

- Dienstleute, Arbeiter, Handlager mit Kapitalsummen von 1,50 bis maximal 300 Mark,

Rückzahlung im selben Monat nicht möglich, Verzinsung 3 1/3%;

- Pachtvertrag mit Joseph Stern über das Leihhaus mit angegliederterSparkasse

Aufsicht u. Leitung durch Stern unentgeltlich, Zinsspanne 1 2/3% zu seinen Gunsten

- Ende 1826: 87 Sparer rund 4.800 Mark eingezahlt.

- Ab 5.12.1833 dann doch Übergang an die Armenverwaltung der Stadt Köln.

Entwicklungen nach der Gründerzeit bis 1918

- Stetiges Wachstum der Sparkassenidee -

31/01/2013 37

12.12.1838: Erste Regelungen des Sparkassenwesens durch Preußen

1850: Diverse Ministerialerlasse zur Gründung von Sparkassen

- 1850 bis 1895 Zahl der SKen von 234 auf 1.493

- 1905 bereits relativ hohe Dichte je Einwohner

> 1.197 in Württemberg

> 6.635 in Bayern

> 7.518 in Preußen

11.03.1908: Erlass des Reichsscheckgesetzes (auch für SKen)

1909: Gründung der 1. Girozentrale für Sparkassen in Sachsen / Dresden

- 1910 bereits 2.333 Sparkassen, davon

> 71 In Württemberg

> 361 in Sachsen

> 376 in Bayern und

> 1.525 in Preußen

09.1914: Kriegsanleihe über Deutsche Mark 97 Mrd.,

- davon 25% über Sparkassen verkauft an Anleger

> Deutscher Stolz und Glaube, den Krieg gewinnen zu können;

> Auch damals schon: Fehleinschätzung der Risiken

Sparkassengeschichte bis Ende des 2. Weltkrieges

- Erneut viel Glaube und Irrtum -

31/01/2013 38

1919: Übergabe „zu hoher“ Friedensbedingungen der Alliierten

1921: Zahlungen von Deutsche Mark 132 Mrd. in 37 Jahresraten

plus 26% von Exporterlösen

- Überforderung des Deutsches Staates wurde nicht erkannt

1925: Währungsreform

- 1 Billion = 1 neue Reichsmark

1927: Mustersatzung für alle deutschen Sparkassen

- Durch: Deutscher Sparkassen- und Giroverband, Berlin (DSGV)

> Konstruktion als öffentlich-rechtliche Institution (Behörde)

1929: Bankenkrise in USA und Europa, folgend Wirtschaftskrise

1934: Neue, schärfere Bestimmungen für den Banken- und SK-Sektor

- Kreditwesengesetz (KWG) … bis heute maßgebend

1935: DSGV wird der Reichsregierung unterstellt

- Möglicher Zugriff auf bei den Sparkassen angesparte Mittel

> In Notzeiten wächst der Sparwille der Bevölkerung:

1938 = RM 18 Mrd. / 1944 = RM 80 Mrd.!

1938: Das bis heute gültige Sparkassen-Logo wurde eingeführt

- Stilisiertes rotes S und darunter Symbol einer Münze

31/01/2013 39

Sparkassentyp von den Besatzungsmächten ( insbesondere von UK und USA)

als befremdlich eingestuft / zu basis-demokratisch / sozialistisch organisiert

Da man sie dennoch gewähren ließ, entwickelte sich die Gruppe sehr schnell

und gewannen schnell hohe Marktanteile u.a durch Konsumenkredite

Anmerkung: Die drei Grußbanken waren zergliedert und noch nicht wieder

schlagkräftig

Diese anfängliche Marktstellung wurde nach der Wiedervereinigung der drei

Großbanken zwar geschwächt, aber durch Hinwendung auf bestimmte

Kundengruppen profitierte der Finanzsektor ingesamt:

- Großbanken zunächst primär bei der wieder erstarkenden Industrie tätig

- Sparkassen im Mittelstand und vor allem in den Städten

- Kreditgenossenschaften z.B. im Handwerk und in ländlichen Gebieten

Die Sparkassenorganisation entwickelte sich zu einer All-Finanz-Gruppe mit:

- Sparkassen (SK)

- Bausparkassen (BSK)

- Versicherungen (primär gegen Feuer bei Wohneigentum)

- Landesbanken (LB)

- Deutscher Girozentrale (DGZ), Frankfurt

Stützungseinrichtungen- und -fonds

31/01/2013 40

Mehrfachsicherung von Einlagen der Sparkassentypen:

- 11 regionale Stützungsfonds

- 1 Sicherungsreserve aller regionalen Landesbanken

- 1 Sicherungsfonds aller regionalen Landesbausparkassen

= 13 insgesamt

Durch den Verbund können bei Bedarf alle Einrichtungen einbezogen werden

Es erfolgt ein laufendes Risiko-Monitoring über ein dreistufiges Risiko-

Kennzahlensystem – jedes Institut wird einer Rísiko-Sufe zugeordnet

- Kontrolle über regionale Monitoring-Ausschüsse

- Berichte gehen an den Zentralen Transparenzausschuss

> Beurteilung der Gesamtrisikosituation der Gruppe

> Bundesweit einheitliche Anwendung der Risiko-Grundsätze

Die Absicherung der Einlagen gilt bei der Sparkassengruppe unbegrenzt!

Die EU Bestimmungen sehen nur EUR 100.000 / Einlage vor

- Die Kreditgenossenschaften haften in ihrem Verbund ebenfalls unbegrenzt

- Die Privatbanken begrenzen auf 30% des haftenden Eigenkapitals,

aber mindestens EUR 1.5 Mio.

- Andere Banken haften teils mit deutlich geringeren Beträgen

> Bank of Scotland z.B. nur EUR 250.000

31/01/2013 41

31/01/2013 42

23.04.2004 Mitteilung der Kommission an Rat und EU Parlament

- Förderung der 300.000 Genossenschaften mit über 140 Mio. Mitgliedern

> Beschaffungs- und Verwertungsgenossenschaften

= Mitglieder sind Kapitalgeber, Anteilseigner, Träger, Nutzer (Lieferant / Abnehmer)

> Produktionsgenossenschaften

= Mitglieder sind Kapitalgeber, Anteilseigner, Träger, Arbeitnehmer der Genossenschaft,

> Kreditgenossenschaften

= Mitglieder sind Kapitalgeber, Anteilseigner, Träger, Kunde

> New Age Genossenschaften bzw. Wiederbeleben der Idee

= Geschäftsneugründungen oder Mitarbeiterbeteiligungsmodelle (Media Bereich v.a.)

Rechtsform Europäische Genossenschaft (VO 1435 / 2003) > Bis 2010 erst 17

- Mindestkapital EUR 30.000 > Erleichterung bei Abschluss nach IAS / IFRS

- Ziel ist die weitere Verbesserung des Binnenmarktes in der EU

- Grenzüberschreitender Bezug notwendig für Genehmigung

- Leitung dualistisch VS / AR) und stake-holder-value-oriented

oder monistisch nur Verwaltungsrat (angelsächsisches Modell)

21.11.2012 Weltweit ca. 800 Mio. Genossen

- Bei im Schnitt 3 Familienangehörigen = 2.4 Mrd.

31/01/2013 43

Banken: Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda Banken, PSD Banken

- Mit jeweils eigenen Verbänden

- Zusammengeführt im BVR und dieser im DGRV

Ärztegenossenschaft

Beteiligungsgesellschaft

- Seit 2000 > 50% der Neugründungen im Bereich Energie, Umwelt, Wasser

> In 2011 mehr als 150 Energiegenossenschaften gegründet worden

> Bürgerenergiegenossenschaften in Bayern, BW und Niedersachsen

Dienstleistungsgenossenschaft

Einkaufgenossenschaft

Fördergenossenschaft

Forstwirtschaft

Handwerk

Jagdgenossenschaft

Kleingewerbe

Landwirtschaft

Massenmedien wie TAZ

Produktionsgenossenschaft

Schulen

Wohnungsbau

UN:

Internationales Jahr der

Genossenschaften 2012

EIN GEWINN

FÜR ALLE Die Genossenschaften

31/01/2013 44

Nicht geschlossene Mitgliederzahl zur Förderung der Wirtschaft ihrer Mitglieder

- Mindestens 3 gemäß

4 GenG und „One Man, One Vote“

Für die Verbindlichkeiten haftet das Vermögen der Genossenschaft

Im Statut muss festgelegt werden, wie hoch sich ein Genosse beteiligen kann

Erwerb der Mitgliedschaft kann an den Wohnsitz geknüpft werden

- Haftung mit Anteilen; nach Satzung ggfs. eine (unbegrenzte) Nachschusspflicht

Die Genossenschaft muss einen Vorstand (VS) haben

Die VS-Mitglieder müssen in der Mehrheit Genossen sein

- Generalversammlung bzw. Delegiertenversammlung i.d.R. 1 x p.a.

Eintragung in das Genossenschaftsregister (Statut, Vorstand)

Generalversammlung wählt einen mindestens 3-köpfigen Aufsichtsrat

Gewinn oder Verlust auf Genossen (-schaftsanteile) zu verteilen

Statut kann vorsehen: Gewinn den Rücklagen zuzuführen

Pflichtmitgliedschaft beim Prüfungsverband (Jahresabschluss / Bilanz)

Rechtsform „eingetragene Genossenschaft eG oder e.G.“ (Registergericht)

- Formkaufmann gem.

17 GenG bzw. Kaufmann i.S. des

6 HGB

31/01/2013 45

Förderung

der

Mitglieder

Wirtschaft-

liche

Zwecke

Soziale &

kulturelle

Zwecke

Selbsthilfe,

Selbstver-

waltung u.

Selbstver-

verant-

wortung

Kapital-

beteiligung

„Muss“

Leistungs-

bezug

„Kann“

Verbands-

prüfer

Haftungs-

verbund

31/01/2013 46

19. Mai 1862 von 81 Frankfurter Bürgern als Frankfurter Gewerbekasse gegründet

und älteste Rechtsvorgängerin der Frankfurter Volksbank

Im Jahre 1878 Domizil Ecke Börsenstraße / Freßgass

bezogen, an dem auch

heute noch der Haupt-Standort ist

Während des 2. Weltkrieges wurden 4 genossenschaftliche Institute zur heutigen

Frankfurter Volksbank zwangsfusioniert

Nach 1970 weitere Fusionen mit 7 Volksbanken aus dem „Speckgürtel“, der parallel zum

Arbeitsplatz Frankfurt an Bedeutung als Wohnort gewann

Seit 1998 wurden weitere 14 Volksbanken „geräuschlos eingesammelt“;

ein Verdienst des Ex-Vorsitzenden Tonnellier

… und die Story dürfte mit der neuen Vorsitzenden Eva Wunsch-Weber weitergehen

Profil der Volksbank

- Gebiet ca. 30 x 60 km

- 450.000 Kunden

- 172.123 Mitglieder

- 50 EUR Mindestanteil

- DZ BANK als Clearer v.a.

- RZ Fiducia, Karlsruhe

- Vetriebspartner für

> Union / R+V / BSH

Bilanzdaten in EUR Mio. von 2007 – 2011

- 5.722 – 7.495 Bil. Su. + 31%

- 4.687 – 6.002 Einlagen + 29%

- 3.460 – 4.293 Kredite + 24%

- 184 – 374 RiskFonds + 103%

- 544 – 830 EK + 53%

- 11 – 12 Gewinn + 11%

EK : Kredite 19%

EK+RF: Kredite 28%

31/01/2013 47

19.4 Mrd. Zinsüberschuss

4.8 Mrd. Provisionseinnahmen

0.7 Mrd. Handelsüberschuss

15.9 Mrd. Verwaltungsaufwendungen

5.7 Mrd. Ergebnis vor Steuern

71.2 % Aufwand- / Ertrags-Relation (Cost- / Income-Ratio)

65.4 Mrd. Verbundkapital > Risikopolster

9.1 % Kernkapitalquote (SolvV)

AA - Rating S&P

606.8 Mrd. Forderungen an Kunden (Kredite v.a.)

646.8 Mrd. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (Einlagen)

235.3 Mrd. Finanzanlagen (eigenes Buch: Handel oder Anlage)

1.058.5 Mrd. Konsolidierte Bilanzsumme aller Institute

29.0 % Marktanteil bei gewerblichen Krediten

188.3 Tsd. Beschäftigte

24.2 Mrd.

SCHWERPUNKT RETAILGESCHÄFT

31/01/2013 48

Terminal BANK

Server

RZen:

GAD

FIDUCIA

DZ o.

WGZ

dwp

bank

BuBa /

LZBen

Börsen

z.B.

XETRA

Alle

Sparkassen

+

Landes-

banken

Kunde

Sparkassen

Informatik,

Frankfurt

Order

14.15

Uhr

Beratung /

Eingabe

14.16 bis

14.45.00 Senden

an RZ

14.46.01

Weitergabe

14.46.01

Weitergabe

14.46.01

Handel /

Ausführung /

Bestätigung

14.46.02

Info über

Ausführung

14.46.03

Geldverrechnung von

Kauf / Verkauf =Trading Day+2

Zinsen / Dividenden bei Anfall

Terminal Kunde

ca. 70%

der

Depots

in D

31/01/2013 49

31/01/2013 50

Athen

Hetairien

6. Jahrh. v. Chr.

Rom

Sodalitien

6. Jahrh. v.Chr.

Frankreich

Economie Sociale

Ende 19. Jahrh.

UK

Friendly Societies

1844

Deutschland

Zünfte, Gilden

Köln 1149 China

Tang-Dynastie:

Agrarzünfte 624 n. Chr.

Indien

Handwerker-

Kasten … bis heute

Sichern

ritueller

Begräbnisfeiern.

Vereinigungen

von

Handwerkern.

Grund-

haltung

dieser

Zeit!

31/01/2013 51

Darwin 1809-1882 Survival of the Fittest (1858) !

Fürst Kropotkin 1842-1921

Fittest: Die optimale Fähigkeit zur Kooperation von Lebewesen …

… Föderation von Genossen-schaften in Russland

Lynn Margulis 1938- 2011

Höheres Leben / Zellen durch Kooperation /

symbiotische Beziehung von Mikroben entstanden.

(Gaia-Hypothese)

Sozialdarwinismus Ernst Haeckel 1834-1919

Darwin anwenden auf Gesellschaft:

Ökonomisches Konkurrenzprinzip!

> Rechter Darwinismus

Evolution Proletariat Herbert Spencer 1820-1902

Darwin anwenden auf Gesellschaftlich:

Evolution hin zum Sozialismus!

> Linker Darwinismus

31/01/2013 52

Bessere und billigere

• Konsum-produkte

• Dienst- leistungen

Sicherere und günstigere

• Spargut- haben

• Kredit - Fazilitäten

Effizientere und qualitativere

• Hand- werksbetriebe

• Kleine Bauernschaften

… und im 21. Jahrhundert: UN Corporate Social Responsibility (CSR)

Erste Hälfte

19. Jhdt.:

Initiativen

von weiter

denkenden

Unter-

nehmern

gegen

Armut!

UK Kapita-

listen

wie

R. OWEN

G

e

n

o

s

s

e

n

s

c

h

a

f

t

e

n

31/01/2013 53

Eine

Person,

eine

Stimme

Offene

Mitglied-

schaft

Zinsen

für

Anteile

Über-

Schuss

zurück-

vergütet

Alles

bar

zu be-

zahlen

Korrekte

Waren

liefern

Nach

Bildung

streben

Politisch

und

religiös

neutral

Rochdaler Society of Equitable Pioneers:

Gegründet 1844 als Genossenschaft

gegen Marktkapitalismus Manchester

Hilfe für Kinder in Not (26% Sterblichkeit)

Anreize, bei Genossenschaften mitzumachen, waren insbesondere:

Die wirtschaftliche Not weiter Bevölkerungskreise 1844 bis 1848

- Kinder- u. Frauenarbeit: Mischkalkulation der niedrigen Löhne

> „2012: Kinder in die Kita, Frauen in die Fabrik?“

- Factory Act erst 1844: Kinder < 13 Jahren nur 6 Std. tgl. arbeiten

Je mehr Handel über die Society, umso mehr Rückvergütung

Rechnerische Kontrolle, keine Schulden durch Barzahlungsprinzip

Robert Owen 1771-1858: Muster-Unternehmer + „Früh-Sozialist“

Karl Marx: Das Kapital Selbstverwaltete Genossen-

schaft eine wichtige Produkt-

Ionseinheit zur Selbstver-

wirklichung.

J. W. v. Goethe: W. Meister

G. Hauptmann: Die Weber

2012 - Analogie:

China

s

Sonderwirtschaftszone in

Guandong / Shanghai

31/01/2013 54

Preußisches

Sparkassen -

Reglement

erst 1838

Genossen-

Schafts-

gesetz 1868

… 1889

… 2001

Schulze-Delitzsch 1808 – 1883:

liberaler Jurist, Richter,

Mitglied im Abgeordnetenhaus

> Genossenschaften sind sinnvoll!

Raiffeisen 1818 – 1888:

kirchenfrommer, konservativer

Dorfbürgermeister

> Selbsthilfe in der Not erforderlich

1. Welle:

Banken in Italien im

13. Jahrhundert

2. Welle:

Sparkassen ab

18. Jahrhundert

3. Welle:

Genossenschaften

19. Jahrhundert

Schulze

aus Delitzsch

Volksbanken EG

Raiffeisen

Landwirtschaftliche Kredit

eG

31/01/2013 55

Ferdinand Lassalle als Gegenspieler:

Kleinbürgerliche Seele des „Star-Apostel“ Schulze-Delitzsch

Haarsträubender Blödsinn, den Arbeitern Mittelstandsillusionen vorzugaukeln

Produktionsgenossenschaften gehören in Arbeiterhand

Demokratisches Wahlrecht hat Vorrang vor Genossen - Mitgliedschaft

1863 Deutscher Arbeiterverein als Vorläufer der SPD

Ferdinand Lassalle als Gegenspieler:

Kleinbürgerliche Seele des „Star-Apostel“ Schulze-Delitzsch

Haarsträubender Blödsinn, den Arbeitern Mittelstandsillusionen vorzugaukeln

Produktionsgenossenschaften gehören in Arbeiterhand

Demokratisches Wahlrecht hat Vorrang vor Genossen - Mitgliedschaft

1863 Deutscher Arbeiterverein als Vorläufer der SPD

Hermann Schulze-Delitzsch als Initiator:

Kredit- und Konsumgenossenschaften

Keine Kredite „von oben“

Selbsthilfe und Solidarhaftung (Social Inclusion)

Hermann Schulze-Delitzsch als Initiator:

Kredit- und Konsumgenossenschaften

Keine Kredite „von oben“

Selbsthilfe und Solidarhaftung (Social Inclusion)

Otto von Bismarck als Gegenspieler:

Tarnorganisationen der gescheiterten Revolution 1848

Kreditvereine eine Kriegskasse, die unter Regierungsgewalt gehört

Sozialfragen nur durch den Staat regelbar

Otto von Bismarck als Gegenspieler:

Tarnorganisationen der gescheiterten Revolution 1848

Kreditvereine eine Kriegskasse, die unter Regierungsgewalt gehört

Sozialfragen nur durch den Staat regelbar

Konservative und Linke

vereint in der Abwehr

von Genossenschaften!

31/01/2013 56

Oster-

walder

Gen.

1832

Winzer-

Gen.

B-W

1821

Volks-

bank

Darmst.

1852

480

Volks-

banken

2010

409

Raiff-

eisen-

banken

167

Volks- /

Raiiff-

eisenbk.

12

Sparda

Banken

10

Spar- u.

Darlehn

kassen

Aachener Bank 1899 – EUR 817 Mio.

apoBank 1902 – EUR 38.840 Mio.

Kölner Bank 1887 – EUR 1.900 Mio.

Münchner Bank 1862 – EUR 3.080 Mio.

Bank 1 Saar 18xx – EUR 3.454 Mio.

15

PSD

Banken

32 Konsumgenossenschaften

300 Produktionsgenossenschaften

1.138 Kreditgenossenschaften

> 16.7 Mio. Mitglieder = 79.5%

1.847 Wohnungsbaugenossenschaften

2.009 Gewerbliche Genossenschaften

2.474 Ländliche Genossenschaften

7.800

5 Fachverbände wie BVR

> 20 Prüfungsverbände

Quelle: Die deutschen Genossenschaften – DG Verlag, Stand : 31.12.2010

Insgesamt:

21.000.000 Mitglieder

806.515 Mitarbeiter

45

Son-

stige

31/01/2013 57

P

rim

äri

ns

titu

te:

Vo

lks

- u

nd

Ra

iffe

isen

ba

nke

n

S

ub

sid

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nzip

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- u

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Ra

iffe

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iari

täts

pri

nzip

Diverse Privatbanken

ab 1847: Liquidität parken

oder bereitstellen

Diverse Privatbanken

ab 1847: Liquidität parken

oder bereitstellen

Preußische Zentral-

Genossenschaftskasse

Preußenkasse, 1895)

Preußische Zentral-

Genossenschaftskasse

Preußenkasse, 1895)

Deutsche Central-

Genossenschaftsbank

(Soergel Bank, 1864)

Deutsche Central-

Genossenschaftsbank

(Soergel Bank, 1864)

Fusion Soergel Bank mit

Dresdner Bank,

1904 -1939 - Pflege Genossenschaftswesen

in den Statuten

- Nutzen des gen. Gironetzes

Fusion Soergel Bank mit

Dresdner Bank,

1904 -1939 - Pflege Genossenschaftswesen

in den Statuten

- Nutzen des gen. Gironetzes

Auf Druck der

Regierung:

Abspaltung zur

Deutschland-

kasse 1939

Auf Druck der

Regierung:

Abspaltung zur

Deutschland-

kasse 1939

Nach dem

2. Weltkrieg:

1 ZB je Land.

In Frankfurt:

DG / SGZ

Später

zig-Fusionen …

2012 nur noch:

DZ und WGZ

Nach dem

2. Weltkrieg:

1 ZB je Land.

In Frankfurt:

DG / SGZ

Später

zig-Fusionen …

2012 nur noch:

DZ und WGZ

Vertraglich

geregelte

Abgabe von

Aufgaben

an die

Zentralbank

die nicht

subsidiär lösbar

sind

Giro-

netz

Liquiditäts-

ausgleich

Meta-kredite

Wertpapier-

Handel

Auslands-

verkehr

Vertraglich

geregelte

Abgabe von

Aufgaben

an die

Zentralbank

die nicht

subsidiär lösbar

sind

Giro-

netz

Liquiditäts-

ausgleich

Meta-kredite

Wertpapier-

Handel

Auslands-

verkehr

31/01/2013 58

2. ZB

WGZ: - Projekte

mit DZ

< Mit-Eigner

Finanz-

gruppe

ca. 300

Banken - Eigner

der ZB

- Projekte

Betreuung von ca. 1.121 Volks- und Raiffeisenbanken, davon bei …….

- Permanente Fusionen von Banken – Ziel: ca. 600 Institute

- Niederlassungen in New York, London, Singapur, Hongkong

Allfinanzangebot der Gruppe

- Union Invest Gruppe Gewinn- Multi-

- R+V Versicherungen abführungs- Channel-

- Bausparkasse Schwäbisch-Hall vertrag Angebot

- v.a. wie VR- Leasing > hilfreich bei für

- dwp bank (50% Anteil) Krisen Kunden

ADG Akademie Deutscher Genossenschaften

- In Kooperation (sic!) mit Steinbeis - Hochschule, Berlin

- sowie Hochschule St. Gallen

Microfinance in Namibia

- Hilfe für 5.050 Familien

- Fonds EUR 170.000

31/01/2013 59

Wie wollen wir künftig leben?

Epikur ( 341- 271 v. Chr.)

Ziel: Abwesenheit von Schmerz = Seelenruhe

Glück: Nicht das Befriedigen von Begierden

HEDONISMUS = GUT FÜR DEN EINZELNEN!

Aristipp (445 - 335 v. Chr.)

Ziel: Genuss des Optimums körperlicher Freuden

Glück: Summe der genossenen Vergnügen

RADIKALER HEDONISMUS = … ICH … ICH … ICH!

ELITE ROMS

RENAISSANCE

OBERE KLASSE IN ENGLAND UND FRANKREICH

BÜRGERT IM 18. / 19. JAHRHUNDERT

Spinoza (1632 – 1677):

Profit:

Nicht mehr Gewinn für

die Seele, sondern der

Begriff für den

materiellen Gewinn!

Hobbes (1588 – 1679)

Glück:

Ein ständiges Weiter-

schreiten von Begierde

zu Begierde!

20. / 21. JAHRHUNDERT KAPITALISMUS: WAS IST GUT FÜR DAS SYSTEM?

Maximaler Konsum von Gütern u. Dienstleistungen

nicht mehr Privileg nur einer Minorität

50% der westlichen Bevölkerung beteiligen sich

Beispiel Rentner: „Das Leben genießen!“

1. JAHRHUNDERT

TEXT Q:

= Teilen aller Güter.

Befreien vom Haben.

Kein Ansammeln

von Reichtümer

MARX als Fortsetzung?

20. JAHRHUNDERT

SOZIALE

MARKT-

WIRTSCHAFT

= Zwischen

Kapitalismus und

Sozialismus

… oder

GENOSSEN-

SCHAFTEN?

Auch eine Option für die EU-Südländer?

31/01/2013 60

31/01/2013 61

Mittelverwendung dient ausschließlich sozial-ökologischen Projekten

Vertrauen der 21.600 Mitglieder (one man, one vote) und 116.500 Kunden sowie der

knapp 400 Mitarbeiter wird durch Transparenz und Mitgestaltung erreicht

Bestimmungen der Bank sehen Ausschlusskriterien bei Projekten vor

- Atomenergie, Gentechnik, Kinderarbeit, Rüstung u.ä.;

die Einhaltung der Bestimmungen wird regelmäßig überprüft

Trends im Bereich von Nachhaltigkeit werden gesetzt oder aufgenommen

- Fair World Fonds, Microfinance, Save our Seeds, Food Watch u.a.

Maxime auch innerhalb der Bank ist Nachhaltigkeit

Internationale Vernetzung (Global Banking for Banking on Values- 13 Institute) erfolgt

zum Austausch mit Banken, die ebenfalls Nachhaltigkeit als Ziel verfolgen

Geld ist für die Bürger da – Bank ist als Dienstleister für sie da

Es gilt, die drei Dimensionen ökologische und soziale mit ökonomischen

Bedürfnissen gleichberechtigt in Einklang zu bringen

- Check durch oekom research ag und Anlageausschuss der Bank

Die GLS Bank will als Kreditgenossenschaft Sinn stiften bei:

- Verbessern der menschlichen Lebensgrundlagen

- Erhöhen der Entwicklungschancen für die künftigen Generationen

- Erzielen einer angemessene ökonomische Rendite

Die GLS Bank führt keine spekulativen Eigengeschäfte oder solche für Kunden

durch; keine provisionsabhängige Bezahlung der Miittarbeiter

Durch die Mitgliedschaft im Einlagensicherungsfonds beim BVR erhalten die Kunden

einen unbeschränkte Sicherheit für ihre EInlagen

31/01/2013 62

GLS Bank … das macht Sinn

GLS Gemeinschaftsbank eG

Geldanlagen

Finanzierung

Zahlungsverkehr

Vermittlung Versicherung

GLS Beteiligungen AG

Fonds

Direkte Beteiligungen

GLS Treuhand e.V.

Einzelstiftung

Erbschaften

Zukunftsstiftungen

Bankangebote über

EUR 2.262 Mio.

Beteiligungsnagebote über

EUR 224 Mio.

Stiftungsangebote über

EUR 75.0 Mio., davon

EUR 6.3 Mio. Vergabe

EUR 2.560 Mio. verfügbares Gesamtvolumen

EUR 2.300 Mio. Bilanzsumme

EUR 117.2 Mio. Eigenkapital

31/01/2013 63

17.480 Kredite, davon … über EUR 1.122.500

Regenerative Energien 26.6% = EUR 298.585

Freie Schulen / Kindergärten 13.8% = EUR 154.905

Biobranche u.a. 10.8% = EUR 121.230

Ökologische Baufinanzierung 9.7% = EUR 108.882

Wohnprojekte 8.8% = EUR 98.780

Behinderten Einrichtungen 8.5% = EUR 95.413

Leben im Alter 7.7% = EUR 86.433

Kultur 4.3% = EUR 48.267

Ökologische Landwirtschaft 4.0% = EUR 44.900

Gesundheit 2.2% = EUR 24.695

Sonstiges 3.3% = EUR 37.043

31/01/2013 64

Institut Bilanz EUR Mrd. Ergebnis EUR

Mio.

Kernkapital % Kundenzahl

KD-Bank 4.6 6.5 11.60 38.000

BIB Essen 4.2 2.9 6.82 14.097

BKC Bank 3.8 k. A. k. A. 1.374

Triodos NL 4.3 17.3 13.80 355.000

Pax Bank 2.1 (2010) k. A. k. A. k. A.

GLS Bank 2.3 8.1 4.30 116.500

Umweltbank 2.0 11.0 6.63 92.042

Steyler Bank 0.3 0.4 17.26 16.284

Ethikbank 0.1 k. A. 15.10 15.354

31/01/2013 65

100

95

90

85

80

75

70

65

60

55

50

45

40

35

30

25

20

15

10

5

0

1990 2001 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

31/01/2013 66

31/01/2013 67

423 Sparkassen – größtes Institut: Hamburger Sparkasse

10 Fortbildungseinrichtungen

- 8 Sparkassen-Akademien in den Regionenn

- 1 Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe, Bonn

- 1 Management Akademie, Bonn

7 Landesbank – Konzerne wie für die Sparkassen in Hessen-Thüringen

1 DekaBank als Fondsgesellschaft für alle Sparkassen

10 Landesbausparkassen in den Regionen

11 Öffentliche Erstversicherer – ursprüngliche Feuerversicherungen

5 Leasing-Gesellschaften u.a. Deutsche Leasing

3 Factoring Gesellschaften

74 Kapitalbeteiligungsgesellschaften

12 Regionale Sparkassenverbände – für ehemalige DDR nur 1 Verband (OSGV)

1 Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV), Berlin

730 Stiftungen wie Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen

1 Sparkassenverlag, Stuttgart

1 Finanz-Informatik, Frankfurt – Anwendung OSPlus für alle Sparkassen

31/01/2013 68

Elektronische

Rechen-

maschine

Elektronische

Buchungs-

maschinen

Elektronische

Tabellier-

maschinen

Computer der

2. Generation

wie IBM 1401

Computer der

3. Generation

ab IBM /360

Unterstützen

Rechen-

aufgaben,

Devisenkurse

umrechnen

Unterstützen

Buchungs-

vorgängen ,

Hauptbuch

führen

Unterstützen

Fachprozesse

Umsätze

erfassen und

buchen

Programme

für die

wesentlichen

Fachbereiche

Spar, Giro etc

Erste online

Applikationen

zunächst für

Spar, Giro in

Saarbrücken

HEUTE … 2012

Weiterentwickelte Computer der 3. Generation – Serie Z mit Datenroboter u. Laserdruckern

Netzwerke, die alle Unternehmen der Finanzgruppe verbinden, Internet-Auftritte, Direct Banking

Realtime Applikationen für alle Fachbereiche und nur noch 1 Sparkassen-Rechenzentrum

31/01/2013 69

VORSTAND

Vorsitzender – Strategie, Personal, Revision Marktfolge

Mitglied 2 – Organisation, Finanzen, Controlling Risikosteuerung

Mitglied 3 – Private Banking Privatkunden

Mitglied 4 – Treasury Firmenkunden

29,3 Mrd. Euro Bilanzsumme

21,5 Mrd. Euro Kredite

19,2 Mrd. Euro Kundeneinlagen

1.4 Mrd. Euro Eigenkapital

92,4 Mio. Euro Stiftungskapital / 9 Stiftungen

1,0 Mio. Kunden

1.8 Mio. Kundenkonten

112 Geschäftsstellen

4,716 MitarbeiterInnen

Verwaltungsrat

- Bürgermeister / Stadtverordnete - Kreditausschuss

Zweckverband:

Stadt Köln 70%

Stadt Bonn 30%

Verbund-

Partner:

LBS, Deka, Provinzial,

S-Leasing

Umsetzen

KWG 25a +

Basel II

Durch

Anweisung

BaFin 2005

28.04.12

MaRisk

AT 4.3.1

Aufbau-

und

Ablauf-

organisation

8 Sparkassen-Akademien: - SK-Kaufmann - SK-Fachwirt - Bankfachwirt - SK-Betriebswirt - Bachelor of Science

31/01/2013 70

31/01/2013 71

Ziel:

Aufmerksamkeit der internationalen

Öffentlichkeit steigern

Auf sozialen und wirtschaftlichen Werten

beruhendes Geschäftsmodell

Slogan:

Co-operative Enterprises

Build a Better World!

www.2012.coop

Neue, abgewandelte Rochdaler Grundsätze:

1. Voluntary and Open Membership

2. Democratic Member Control

3. Member Economic Participation

4. Autonomy and Independence

5. Education, Training, Information

6. Co-operation among Co-operatives

7. Concern of Community

Gewinnbeteiligung… aber kein Handel von Anteilen

31/01/2013 72

Genossenschaft als Selbsthilfeorganisation zur Förderung ihrer Mitglieder

- profilverstärkend -

• Identität von Kapitalgebern, Entscheidungsträgern, Nutzern

• Den international definierten Werten verpflichtet (siehe Rochdale und ICA)

• Soziale Funktion zur Entlastung des Staates; Gegenleistung z.B. bei Steuer

Genossenschaft als Unternehmen mit förderungswirtschaftlicher Ausrichtung

- profilschwächend -

• Lockerung des Identitätsprinzip in allen Bereichen zwecks Markterfolg

• Externe Leitung, Investorenmitglieder, Nicht-Mitgliedergeschäft

• Eigenständige Rechtsform als eingetragene Genossenschaft – D, A

- Eintragung in Genossenschafts-Register , Firma eG

- Mitgliederzahl mindestens 7

- Mitgliedschaft vererblich, Anteile übertragbar

• Abgewandelte Form allgemeinen Unternehmens-Rechtstyps – NL, I, SP

• Wahlmöglichkeit als Verein, PLC oder Pers. Gesellschaft – UK, IRL, DK

• Unterschiedliche Gesetze für unterschiedliche Arten – F

ODER

31/01/2013 73

> 800 Mio.

Mitglieder, 11% der

Weltbevölkerung

Indien >180 Mio.

< 100 Länder,

dort 80% der

Weltbevölkerung

China >160 Mio.

> 750.000

Genossenschaften

weltweit

USA >160 Mio.

EU:

130` Co-ops

2.3 Mio. Mitarbeiter

83.5 Mio. Mitglieder

Marktanteile bei Kreditinstituten / Credit Unions z.B. in:

Frankreich >50%, Finnland >35%, Austria >30%, Deutschland >20%

Marktanteile in der Landwirtschaft z.B. in:

Niederlande > 80%, Finnland >80, Italien > 55%

www.coop.org

D (Quelle Handeslblatt 25.08.12):

9.000 Co-ops

862.500 Mitarbeiter

21 Mio. Mitglieder

Plus

Familiemit-

glieder

à 2.4

Personen

= 3.2 Mrd.

2010-2012:

700 neue,

v.a. 500 im

Energie-

bereich

Face-

Book

hat

2 Mrd.

User

31/01/2013 74

2. Genossenschaften diskreditiert und …

1. Restrukturierungs-erfordernisse

… behindert durch Ex-Staatsfirmen,

sowie fehlende politische Unter-stützung.

4.

Dadurch Chance vertan?

3.

Abgetaucht in die Schattenwirtschaft

Reputationsverlust nach 1986 …………….. Expansionspotenzial

Das unerwartete Beispiel „Schweiz“

31/01/2013 75

Schweiz eine „ethnisch, sprachlich, kulturelle Willensgemeinschaft“

Solide Finanzen nicht durch gemeinschaftliche Haftung,

noch zentrale Kontrolle, sondern durch das „Subsidiaritätsprinzip“,

auch ein wesentliches Merkmal der „deutschen Kreditgenossenschaften

mit ihren Primärbanken und Zentralbanken“

Schweizer Bundesverfassung, Artikel 43a:

- Der Bund übernimmt nur Aufgaben, die die Kraft der Kantone

übersteigen oder einer einheitlichen Regelung bedürfen

- Das Gemeinwesen, in dem der Nutzen einer staatlichen Maßnahme

anfällt, trägt dafür auch die Kosten

- Das Gemeinwesen, das die Kosten trägt, kann über die Leistungen

bestimmen

Wer Schulden macht, haftet dafür!

Wer zahlt, schafft an … nicht nur im Wirtshaus!

Ergebnis laut OECD in 2011: Staatsschuld nur 41% des BIP – D 87.2%

Erneut: Genossenschaften ein Fall für Süd- und Ost-Europa?

31/01/2013 76

31/01/2013 77

Orientierung in den letzten Jahrzehnten an der Logik globaler Märkte

führte zur Instrumentalisierung der Nachfrager – Primat des Absatzes!

Folge war eine Kaskade von Krisen seit 2007, die das Vertrauen der Bevölkerung in

die Selbstregulierungskraft der Märkte erschütterte.

Dominanz von Global Players hat zur Bündelung von Risiken geführt

und kaufmännische Vorsicht ignoriert.

Angst vor negativen wirtschaftlichen Folgen führt zu einer

Entsolidarisierung und die Halbwertzeit von Werten beschleunigt sich.

Ein Gegenentwurf ist die genossenschaftliche Idee

- Fördern traditioneller Werte wie Hilfe zur Selbsthilfe

- Steigern der Selbstverantwortung in der Gemeinschaft

- Nutzen der Vorteile regionalen Wirtschaftens

- Subsidiarität als Organisationsprinzip

Quelle: Christopher Pleister, Ex-Vorstand DZ BANK / Ex-Präsident BVR

31/01/2013 78

31/01/2013 79

Seit dem Mittelalter in Westafrika rotierende Ansparfonds, aus denen dann Kredite

begeben wurden

Ausgangspunkt 20. Jahrhundert:

Über 1 Milliarde Menschen ohne Basis-Finanzdienstleistungen

In den 1950er Jahren Förderung von Krediten für Entwicklung der Landwirtschaft in

Entwicklungsländern

1969 Syndicate Bank in Indien für Implementieren von Mikrokrediten

Ab 1976 in Bangladesch das von Yunus initiierte Programm für die Armen

1989 in Frankreich Gründung der ADIE für Arbeitslose und Hilfeempfänger

In den 1990er Jahre entstand n den Niederlanden das Modell „Tante Agathe“ zur

Aktivierung von Privatkapital für Existenzgründer

1995 gründete die Weltbank die Consultative Group to Assist the Poor mit dem Ziel, USD

200 Mio. für Mikrokredite zu mobilisieren

- Financial Institution Building

1997 Microcredit Summit der UN, um die Idee den Mitglieder nahe zu bringen

Seit 2006 gibt es KIVA, um im Internet Mikrokredite an einen Kreditnehmer in einem

Entwicklungsland zu vergeben

2010 ca. 70.000 Microfinance-Instituts mit Kreditvolumen von USD 60 Bill.

Microfinance allerdings auch ein Instrument des „weichen Neo-Liberalismus“, um fit zu

machen für den Markt und den Wettbewerb

31/01/2013 80

Armutsorientiertes Finanzwesen

Klein- und Kleinstbetriebs-Finanzierung

Financial Exclusion – Gegensatz zum etablierten Finanzsystem

Wechselnde Schwerpunkte im Laufe der Jahrzehnte

- Landwirtschaft

- Mikrokredite an Arme

- Microfinance außer Krediten auch Zahlungsverkehr, Versicherung v.a.

Allgemeine Umfeld-Bedingungen in diesen Ländern

- Politische Unsicherheit

> Schnelle Wechsel der Machthaber

> Unfähige oder nicht-funktionierende staatliche Institutionen

- Wirtschaftliche Unsicherheit

> Hohes Länderrisiko mit Ansteckungsgefahr von / durch Nachbarstaaten

> Wechselkursrisiken

> Hohe Volatilität der Zinssätze (Spar und Kredit)

> Unerwartete Schocks wie z.B. bei Preisen für Kaffee in Afrika ( > Derivate in Chicago)

> Begrenzter Informationsgehalt der Bilanzen

> Ungenaue oder nicht durchgesetzte Vorschriften für die Rechnungslegung

> Unterdurchschnittliches Bildungsniveau

- Rechtliche Rahmenbedingungen

> Kein Grundbuch und keine öffentliche Registrierung von SMEs (Small and Midsize Enterprises)

> Übertriebener Schuldnerschutz und Probleme bei Verwertung Sicherheiten

> Überlastete, parteiliche und käufliche Rechtssysteme mit hohen Verfahrenskosten

31/01/2013 81

Kundengruppen der Mikrokredit-Banken

- Unternehmen

> Internationale Konzerne bzw. ihre Tochtergesellschaften vor Ort

> Mittelständische und große nationale Unternehmen

> Kleine Unternehmen

> Informelle Unternehmen

- Privatpersonen

> Die Oberen / Reichen / Machthaber

> Mittelschicht wie Anwälte und Ärzte

> Angestellte der obigen Unternehmen

> Selbständige Unternehmer

> Mitarbeiter des informellen Sektors

> Die Armen der Ärmsten – insbesondere Frauen

Personenkreis für den Mikrokredite nicht

gedacht waren, die sich aber Zugang

verschafften und Kredite oft nicht

zurückzahlten

Übersicht der tätigen Kreditinstitute in diesen Ländern

- Niederlassungen großer Institute wie Deutsche Bank, CitiGroup, Standard Chartered

- Staatliche nationale Entwicklungsbanken – häufig nur als Mittler für Programme

- Nationale Geschäftsbanken

- Genossenschaftsbanken – häufig im informellen Sektor

- NGOs, die aber oft von Subventionen Dritter abhängig sind

> zu klein, zu geringe Deckungsbeiträge

- Neugründungen von Sparkassen z.B. auf Initiative des DSGV

- Rotierende Ansparfonds / ROSCAs (Rotating Savings and Credit Associations)

> ROSCA im Spanischen: Ringel

- Informelle Geldverleiher

31/01/2013 82

Finanzierung für große Unternehmen und Privatpersonen der Oberschicht

- Oft nur aufgrund von Beziehungen, gegen Bestechung, überhöhte Sicherheiten

- Und erneut: Eigentlich nicht berechtigt und oft keine Rückzahlung der Mikrokredite

Einlagen und Anlagemöglichkeiten

- Meist risikobehaftet und daher mit kurzen Laufzeiten

> Daher keine nennenswerte Finanzierung von Immobilien / Grundstücken

Fristentransformation (kurzfristige Anlagen versus langfristige Kredite)

- Kein Kerngeschäft der Banken

Leistungen für die Armen (zu) gering

deren „Financiers“ sind:

Geldverleiher

- Kleine Kredite mit kurzer Laufzeit, zwar flexible bei Konditionen, aber hohe Zinssätze

Genossenschaftsbanken

- Nur für Mitglieder geöffnet und gemeinsamen Hintergrund der Mitglieder (…Familie)

Spar- und Kreditgesellschaften (die sogenannten ROSCAs)

- sehr informell, auf gegenseitiges Vertrauen basierend, ohne rechtlichen Rahmen

… oder man hilft sich direkt in der Familie

Trotz aller Probleme, die Mikrokredite sind eine wesentliche Finanzierung, um

Möglichkeiten zu eröffnen und Werte zu schaffen

31/01/2013 83

Entwicklungspolitischer Ansatz

- Schaffen oder Umformen Institution, um sie zu befähigen

> benachteiligten Bevölkerungsgruppen Zugang zu Financial Services zu bieten

> Maßnahme sollte nachhaltig sein und Kosten für Kunden tragbar

> Beispiele / Pioniere: Grameen Bank / Netzwerk Accion, Prodem Banco Sol v.a.

Entwicklungsstufen

- Level 1

> Methode der Kreditvergabe optimiert, gutes Controlling, Kundenbeziehung von Dauer

- Level 2

> Business Policy mit den für diese Kunden angemessenen Produkten zu moderaten Kosten

für die Kunden und ebenso Betriebskosten nur um 15%

- Level 3

> Ownership & Governance mit ausgewogenen Rollen von Manager und Eigentümern

Upgrading

- Bestehende Mikrofinance Instituts (MFIs) – meist NGOs – stärken mit Kapital

- Umwandlung in „echte Banken“ mit der Zielgruppe „Arme“

> Beispiel: Banco Sol in Bolivien

Downgrading bzw. Downscaling

- Banken werden befähigt Mikrokredite zu vergeben und damit Geld zu verdienen

> Beispiel: In Russland, Paraguay, Kasachstan

Starting from Scratch

- Gründung einer NGO mit der Absicht der Umwandlung in eine Bank für SMEs

> Beispiel: Caja Los Andes in Bolivien

Greenfield Investment

- Gründung einer Mikrokredit-Bank ohne Umwege z.B. via NGO

> Beispiel: Bosnien, Georgien, Kosovo

Beispiel Upgrading – Stand 2005

31/01/2013 84

Eastern Europe

- ProCredit Bank in Albanien, Bulgarien, Georgien, Kosovo, Mazedonien, Moldovien,

Serbien, Ukraine

> Eigenkapital insgesamt EUR 130.5 Mio.

> Portfolio für Kredite EUR 745.5 Mio.

> Offene Kreditbeträge EUR 211.4 Mio.

Latin America

- ProCRedit Bank in Bolivien, Ekuador, El Salvador, Haiti, Nicaragua

> Eigenkapital insgesamt EUR 37.7 Mio.

> Portfolio für Kredite EUR 229.5 Mio.

> Offene Kreditbeträge EUR 204.9 Mio.

Afrika

- ProCredit Bank in Ghana, Kongo

- Novo Banco in Angola, Mozambique

> Eigenkapital insgesamt EUR 10.7 Mio.

> Portfolio für Kredite EUR 10.1 Mio.

> Offene Kreditbeträge EUR 17.3 Mio.

Auf 3 Kontinenten:

- Eigenkapital insgesamt EUR 178.9 Mio.

- Portfolio für Kredite EUR 985.1 Mio.

- Offene Kreditbeträge EUR 433.6 Mio. = 44% vom Portfolio

Beispiele Downscaling Projects 2005

31/01/2013 85

Russland, Kazakhstan, Ukraine, Armenien, Kurdistan … Beteiligung KfW / European Bank

- Initiatoren: Berater, Banken, Städte etc.

> Offene Kreditbeträge EUR 662 Mio.

> Anzahl offener Kredite 141.091

> Durchschnittlicher Kreditbetrag EUR 6.200

Beispiel Netzwerk Acción

Nicht Regierungsorganisation (NGO) mit Verbindungen zu Politik und Industrie

- Aufbau Mikrofinanz-Institutionen mit Partnerschaften aus dem Finanzbereich

> u.a. Prodem / Banco Sol in Bolivien

- Rund 32 Niederlassungen mit teilweiser nur loser Verbindung zur Zentrale

- Beteiligunag an 2.000 Compartnamos

- Ausstehendes Kreditvolumen 2005 circa EUR 1.500 Mrd.

Beispiel Größenvergleich

Bestand Portfolios für Kredite Ende 2006 in EUR circa

- 2.000 Mio. ProCredit Group

- 1.800 Mio. Acción Netzwerk

- 300 Mio. Grameen Bank

- 150 Mio. Compartamos

2010 weltweit

- 10.000 MFIs + / -

- 200 Mio. Kunden

- 20 -30% Wachstum

- 375 bis 1.500 EUR

- Durchschn. Kredit

31/01/2013 86

31/01/2013 87

Definition

- Crowdfunding, Crowdsourcing oder Schwarm-Finanzierung ist eine Finanzierungsform

> Kapitalgeber können über Internetplattformen Geld investieren

> Zielobjekte sind Geschäftsideen, Projekte, Produkte

> Anbieter sind Private oder SMEs

> In USA und UK begonnen, inzwischen auch in Deutschland, der Schweiz, Österreich

In Deutschland z. B. 5 Plattformen im Internet für Projekte diverser Art

- inkubato, my Sherpas, pling, Start Next, Vision Bakery

- Durchschnittliches Volumen für Projekte bei EUR 4.500

Geld-

geber

Idee-

geber

Um-

setzer

Internet

Plattform

Rollenmodell

1. Ideegeber

> Designer, Musikband

2. Geldgeber

> Bereitstellen Kapital

3. Umsetzer

> Vertrieb, Techniker

Rollen durch zwei oder

drei Einheiten darstellbar

Aktion - Geldnehmer veröffentlicht

Ausschreibung

> Grund / Ziel der Idee

> Bedarf Mindestkapital

> Rendite

Geld

Rechte

altruistisch

In USA gesetzlich geregelt;

in Deutschland nicht

31/01/2013 88

USA – gesetzlich durch JOBS Act geregelt

- Internet-Startup Kickstarter 2008

> Weltweite User-Group aus 177 Ländern = 90% von weltweit

> Wer kann, geht zu dieser Plattform

> 2012: 2.241.475 Investoren investierten USD 319.786.629 in 18.109 Projekte

570.672 Investoren 2 oder mehr, 50.047 sogar 10 oder mehr Projekte finanziert

452 Investoren 100 oder mehr Projekte; 17 Projekte über USA 1 Million

- Projekt PC-Spiel von Tim Schafer

> 400.000 USD nach 8 Stunden eingesammelt

> 1.000.000 USD nach 1 Tag

> 3.300.000 USD am Ende der Aktion

- Projekt Musiktour Amanda Palmer

> 23.000 Investoren

> 1.000.000 USD Einnahmen

Deutschland – gesetzlich nicht geregelt, behindert durch Prospektgesetz

- Für Projekte I2012 auf 5 Plattformen bereits eingesammelt worden USD 458.000

- Zudem weitere EUR 240.000 in I / 2012 eingesammelt

- Verteilt auf die folgenden Plattformen:

> Startnext 61 %

> My Sherpas 14 % …. Seit 08.2012 inaktiv

> Pling 10 % Bisher kein Gewinn

> Vision Bakery 9 % Bei 142 Projekten nur EUR 10.000 Umsatz für Bakery

> Inkubato 6 % Zu wenig, um überleben zu können

31/01/2013 Quelle: SMAVA und Stiftung Warentest 89

Beispiel: Internetplattform SMAVA GmbH, Berlin seit 2007 – nach Muster USA und UK

- Vermitteln von Geldern an Investoren aller Art, seit Gründung über EUR 65 Mio.

- !00.000 Kunden haben den Service in Anspruch genommen

> 1.000 bis 50.000 Kredite möglich, effektiver Jahreszins ab 2.85%,

Laufzeit 12 bis 84 Monate

> Investoren können ab EUR 250 einsteigen

> Mindestens 50% der Kreditsumme muss in 14 Tagen gezeichnet werden

12.000 für ein Auto innerhalb von 4 Tagen

11.000 für ein Handwerk in 3 Tagen

24.000 für eine Renovierung 4% günstige als normale Bankkredite

> Vergleich: Rendite Unternehmensanleihen nach EMU Corporate Index in 2010 = 3.5%

SMAVA in 2009 = 7.3%

- Nach KWG eine Bankdienstleistung; die Zahlungsströme werden daher immer über

eine Bank durchgeführt … reiner Service, keine Haftung o.ä.

> fidor bank ag – Web 2.0 Bank

- Selbstauskunft erforderlich und immer Rückfrage bei der Schufa

- Scoring der Kreditnehmer durch SMAVA: Je besser, je niedriger der Zins

- Wenn Zahlungen ausbleiben, Kauf vom Inkassobüro intrum justitia oder creditreform

- Risiko, dass Kreditnehmer nicht zurückzahlen kann, trägt die Leihgemeinschaft

> genossenschaftsähnlich …

31/01/2013 90

Definition: Finanzdienstleistungen an Arme; 40% in Muslim Staaten

Produkte: Spar, Kredit, Überweisung, Zahlung … Versicherung

Marktgröße: 1997: 7.6 Mio. Mikrokreditnehmer weltweit

2010: 205.0 Mio. Kreditnehmer bei 3.600 bis 10.000 (?) Institutionen davon

137.5 Mio. Ärmste der Armen = 67.1%; davon wiederum

113.1 Mio. Frauen = 82.3%

Durchdringung: z.B. in Asien nur 6%

Kreditbetrag: Afrika USD 183, Asien 151, Latein-Amerika 671 im Durchschnitt

Modelle für Mikrokredite:

- Partnerschaften: Banken mit NGOs, die Kredite an Arme geben … meist ohne Profitgedanke

- Gruppenkredite: Selbsthilfegruppen > Ansparen und leihen nur in der Gruppe

> genossenschaftsähnliche Organisation

„Hilfe zur Selbsthilfe“

- Direkte Mikrokredite von Banken an private Kreditnehmer und SMEs … mit Profitgedanke

- Staatliche Programme über Staatsbanken oder Privatbanken … mit oder ohne Profitgedanke

Um erfolgreich zu sein, ist ein gewisses Maß an Proftdenke wohl unerlässlich

Initiativen: UN 2005: Year of Microcredit

Nobel Price 2006 an Prof. M. Yunus, geb. 1976 in Jobra: „Creating a World without Poverty“

> 1983 Grameen Bank („Dörfliche Bank“ … in der Sprache Bangla Bhasha / Bengali Language)

Global Microcredit Summit 11. 2011 in Valladolid ,Spain

European Microcredit Network 2012 in Amsterdam

31/01/2013 91

1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2010 2011

Capital 11.00 9.80 8.77 8.55 7.60 7.60 50.65 49.72

Fund Barmittel

26.33 48.87 46.02 162.79 114.82 137.41 154.83 164.04

Deposits Einlagen

109.53 108.84 125.77 227.65 482.92 758.92 1.205.95 1.492.02

Borrow-

ings Anleihen

248.47 228.24 171.60 72.08 29.14 26.13 24.16 22.57

Loans Darlehen

312.04 282.00 229.14 287.84 439.23 547.16 815.61 971.99

Deposits

to Loans

Ratio

35% 39% 55% 79% 110% 139% 148% 154%

Income Einkünfte

62.07 61.88 55.56 61.20 112.40 155.06 209.80 252.05

Auf Gruppenebene sollen die Einlagen die Kredite finanzieren.

In den ersten Jahren gelang dies nur durch zusätzliche Anleihen der Bank.

Mit steigenden Einlagen zur Finanzierung der Kredite, konnten die Anleihen deutlich

- vor allem ab 2005 - reduziert werden.

Rückzahlungsquote 95% - 100%, real aber nur bei 65%, da Umschuldungen in die

Berechnung der Quote einfließen.

ABER: Als Bank arbeitet sie bis heute nicht kostendeckend.

31/01/2013 92

Kreditsystem muss auf Befragung der Zielgruppe bestehen

und nicht auf vorher festgelegte Techniken des Bankgeschäftes

Entwicklung ist ein langfristiger Prozess,

der auf die Bestrebungen und das Engagement der Beteiligten abzielt

Kredite sollen den Armen dienen und nicht umgekehrt;

die Betreuer besuchen ihre Kunden, um sie kennen zu lernen

Priorisierung nach Zielgruppen: Zunächst den Ärmsten dienen,

die keinen Zugang zu Krediten haben

Beschränkung auf Kredite, die Einkommen schaffen und

es vor allem möglich machen, dass Kreditnehmer das Darlehen

zurückzahlen können

Konzentration auf Solidaritätsgruppen mit gleichem sozialem

Hintergrund, die einander vertrauen – „ärmste Frauen“

Verbindung von Spareinlagen mit dem Kreditgeschäft,

aber ohne dass dies eine Voraussetzung für Kredite sein sollte

Überwachung der Kreditnehmer muss einfach

und standardisiert möglich sein

Gleichgewicht des finanziellen Systems (Spargelder versus Kredite)

muss gewährleistet sein

Investitionen in die Human-Ressourcen (Bildung / Ausbildung)

Vieles

gilt

im

Kern

auch

für

jede

andere

Bank!

31/01/2013 93

Sri Lanka, Hatton Nation Bank

- Village Awakening Scheme,1989 > SMEs

- 2006: Kunden 14.812, Volumen USD 8 Mio.

- Rückzahlungsquote 87.13%

- Mikroversicherung Leben / Kredit 467

- Kooperation mit DSGV nach Tsunami

Vietnam, Bank for Agriculture / Development

- Mikrofinanz-Programm ohne Sicherheiten

- 2007: Kunden 10 Mio. Bauern

- Bauern max. USD 600, Handwerker 1.800,

Fischer 3.000

- Ausstehende Kredite USD 14 Billlion

Indien, National Bank for Agriculture and Rural Development

- Selbsthilfegruppen-Modell seit 1992

- Vermittler an über 540 Banken und NGOs

- 2007: SHG 1.1 Mio., Volumen USD 1.643 Mio

- Insgesamt dort 2.890 SHG, USD 3.092 Mio.

China, Postal Savings Bank

- Debitkarten-Programm für Arme

- 2006: Kunden chinaweit 130 Mio.

- u.a. in 3.000 kleinen Städten

- 2.000 davon bedienen Bauern

World Savings

Bank Institute

31/01/2013 94

Kenya Equity Bank:

- 7.3 Mio. Kunden

- 57% aller Keyaner

- 2008 / 2009

Microcredit Bank of the Year

Demokratische Republik Kongo,

Kinshasa:

- Center Congolese - Allemand

Masterstudiengang

Microfinance (… FSoF)

Uganda:

- Im Auftrage von Aga Khan

Agency erstellen einer

Machbarkeitsstudie

Senegal, Kayar

- Mikrokreditbank seit 2005

- An Fischer T€ 600` Kredite

- Eigenanteil 15%; Rate 2 €

- Rückzahlungsquote 97%

Pakistan: July 2012 Centre of Exellence in Islamic Microfinance established

8 Offices in Afrika and Europe … Schweiz

World Savings

Bank Institute

2007

31/01/2013 95

Land Bank Leiher Tsd Kredit USD Mio Durchschnitt US$

Benin 4 19 5 263

Burkina Faso 5 226 129 571

Camaroon 4 72 18 2500

Central Africa Rep 1 3 3 1000

Comoros 2 6 11 1833

Congo Demo Rep 6 102 66 647

Ethiopia 1 33 3 91

Ghana 17 274 193 704

Kenya 15 493 1707 3.462

Liberia 1 26 3 115

Madagascar 6 100 65 650

Niger 2 56 12 185

Nigeria 7 650 132 203

Rwanda 5 64 29 453

Senegal 5 230 336 1461

Sierra Leone 3 33 4 121

South Africa 1 0 2530 0

South Sudan 2 9 25 2778

Tanzania 4 234 906 3871

Togo 7 99 140 1538

Uganda 5 197 39 198

SUMMEN 103 2926 6356 1078,285714

World Savings

Bank Institute

2007

31/01/2013 96

Aktivseite der Banken 2011:

18.1 Mio. Microfinance Borrowers

27.7 USD billion Gross Loan Portfolio

1.0 USD Average Loan Balance per Borrower

Passivseite der Banken 2011:

15.6 Mio Depositors

34.4 USD billion Assets

2.2

USD Average

Top 5 Countries:

Mexiko 5.975.311 Active Borrowers 52 MFIs

Peru 3.636.903 59

Colombia 2.281.547 26

Brazil 2.007.737 22

Bolivia 1.026.029 24 MFIs

14.927.527 = 82.47% 183

Poor Developed Countries:

Uruguay 2.113 Active Borrowers 1 MFI

Belize 4.559 1

Jamaica 13.895 1

Panama 14.866 3

Costa Rica 16.445 14 MFIs

51.878 = 0.29% 20

Source:

www.mixmarket.org

…aber

selten

Kosten-

deckend

31/01/2013 97

Weltbank International Finance Corporation

European Bank for Reconstruction and Development

Soros Economic Development Fund

KfW Gruppe

Bank im Bistum Essen (weltweite Vergabe)

Opportunity International Deutschland

Oikredit (Genossenschaft)

Vision Microfinance Funds

European Fund for South-East Europe - weltweit größter Fonds als Public Private

Partnership (EU, MMZ, KfW, Oppenheim / Deutsche Bank)

v.a.

31/01/2013 98

31/01/2013 99

Neue (,krisenhafte?) Situation z.B. für die Grameen-Bank:

- Entscheidung des obersten Gerichtes im Mai 2011, die Bank zu verstaatlichen

- Rücktritt von Yunus am 14. Mai 2011, da der Charakter der Bank sich ändern wird

- Bisher Führung der Bank durch Gremien der EigentümerInnen (bottom up Org)

Gründe für die Übernahme der Bank durch die Regierung (top down Org)

- Angeblich mangelnde Transparenz

- Nutzung des Markennamens durch Yunus für seine andere Unternehmungen

- Inoffiziell: Der Regierung zu mächtig werdend … Staat im Staate

Stellungnahme Yunus:

- Alles über die Bank transparent im Internet zu sehen: www.grameen-info.org

- Übrige Unternehmen sind Non-Profit-Organisationen ohne EigentümerIn

> z.B. durch ein Non-Profit-Unternehmen:

Millionen von Heim-Solar-Anlagen in Bangladesch installiert

Kritik: Grameen eine hervorragende Sozialinstitution, ethisch relevant - aber als Bank kein

Vorbild, weil sie nicht kostendeckend arbeitet

Central

Office

Area

Offices

2.567

Branch

Offices

Zonal

Office /

Country

143.457

Centres

Organisation

der Bank

bottom-up

31.12.2010

8.4 Mio.

Member;

8.1 Mio.

Female

Garantie

Gruppen

à 5 - 7

31/01/2013 100

Fokussierung auf reine Kreditvergabe ohne Sparmöglichkeit führt zu einer Armutsfalle durch

immer wieder durchgeführte Umschuldungen

Durch Mikrokredite wird die Veränderung von Makrostrukturen verzögert

Selbstmordrate bei Kreditnehmer (12. 2010 in Indien: 54 Tote in 2 Monaten), da Markt von

Kredithaien dominiert

Finanzierungslücke für Kreditnehmer zwischen Mikrokrediten von < 1.000 und

Bankkrediten >10.000

Mikrokredite dienen dem Wachstum der Finanzbranche, dem Entdecken neuer Kunden,

Nachfrage von Produkten - weniger der Armutsbekämpfung

Studie Universität Duisburg-Essen, Institut Ostasienwissenschaften, T. Nilges

Ziel:

Auswerten Erfahrung von Frauen-Selbsthilfegruppen indischer Ureinwohner (Adivasi)

mit Mikrokredite

- Community Building, Emanzipation, Einkommen

Fazit und Kritik

- Syndicate Bank, Indien: Mikrokredite 24% p.a. – Refinanzierungskosten 7%;

… und am Ende haftet der Staat für die Kredite

- Revolving Microcredits konterkarieren das Ziel, wirtschaftlich selbständig zu sein

- Frauen werden oft selbstbewusster durch Erlernen neuer Fähigkeiten

- Mitglieder weigern sich, Kredite zurück zu zahlen, da Erträge aus Shops o.ä.

unter Kreditzinsen

31/01/2013 101

Beispiel von 2 Mikrofinanz-Instituten (MFI) in 1996 mit Ausgangsposition:

- MFI 1 kaufmännisch orientiert

- MFI 2 nicht kaufmännisch orientiert

- Durchschnittliche Kredithöhe USD 1.000

- Kreditzinsen MFI 1 = 30%

- Kreditzinsen MFI 2 = 20%

- Kreditzinsen IM = 100% IM Informeller Markt

Wirkung der Geschäftsmodelle von den MFIs aus Sicht der Kunden bei folgenden Annahmen:

- MFI 1:

> Kredithöhe USD 1.000 x 30.000 Kredite = 30 Mio. x 100% -30% = 70% Zinsersparnis

= USD 30.000.000 x 70 / 100 = 21.000.000 / 1.000 Kunden = USD 21.000 Ersparnis

bzw. die Kunden zahlen bei MFI 1 nur USD 9.000 Zinsen;

bei einem Anbieter am Informellen Markt würden sie USD 30.000 zahlen

- MFI 3:

> Kredithöhe USD 1.000 x 10.000 Kredite = 10 Mio. x 100%-20% = 80% Zinsersparnis

= USD 10.000.000 x 80 / 100 = 8.000.000 / 1.000 Kunden = USD 8.000 Ersparnis

Ausschlaggebend ist also die „kritische Masse“ an Krediten, da nur dadurch eine win-win-

Situation für ein MFI und die Kunden möglich ist.

- Zuwenig kritische Masse führt zu keiner ausreichenden Deckung der Kosten bei einem MFI

- Der Unterschied im Zinssatz bei den MFIs ist weniger relevant

- Zu hohe Zinsen sind zum Nachteil der Kunden, die dadurch in eine Schuldenfalle laufen

- Es gilt ein ethisches Mittelmaß zwischen kaufmännisch notwendigen Kreditzinsen und dem

Kundeninteresse zu finden.

31/01/2013 102

Eigentümer bzw. Quasi-Eigentümer einer MFI können Personen oder Gruppen sein

- Berater z. B. von McKinsey

- NGOs

- Banken

- Staatliche Institutionen

- Selbsthilfegruppen

Abhängig vom Eigentümer ist auch das steuernde Interesse / die Triebfeder an einer MFI

- In Anlehnung an Max Weber

> Verantwortungsethik … die Folgen müssen abschätzbar und nachhaltig positiv sein

> Gesinnungsethik … die gute Absicht steht im Vordergrund wie bei Yunus

Beispiele funktionierender Eigentumsstrukturen und mehr als kostendeckende Ergebnisse,

d. h. eine gute cost-income-ratio

- Acción aus USA mit einem Netzwerken von mehr 20 Instituten

> ein MFI in der Form einer NGO: Vergabe von Mikrokrediten und Refinanzierungen

anderer MFIs, konsequenter commercial approach im Sinne „Verantwortungsethik“

- IPC / ProCredit aus Frankfurt mit einem weltweiten Netzwerk

> ein MFI ursprünglich in der Form einer NGO zur Vergabe von Mikrokrediten und

Refinanzierung anderer MFIs

> Beteiligte Eigentümer: IPC an der ProCredit Holding, DOEN, KfW u.a.

31/01/2013 103

31/01/2013 104

31/01/2013 105

31/01/2013 106

Kapitalismus Marxismus Solidargemeinschaft

Sozial-

ismus *

Soziale

Markt-

wirt-

schaft

Kom-

mun-

ismus (Partei)

Lenin-

Stalin-

ismus

Genos

sen-

schaf-

ten

Mikro-

Finanz-

Insti-

tute

Klas-

sischer

Libera-

lismus

Neo-

Libera-

lismus

Smith v.a. Friedman v.a. Schulze-Delitzsch,

Raiffeisen v.a.

Yunus

v.a. Marx, Engels,

Bebel.

Müller-Armack v.a.

Ehrhard

Platon,

Ur-Christen

Lenin,

Stalin

Unterkomplexe

Verhaltensannahmen

dieser Theorien, aber

global wirkend

Nicht gewinn-

orientierte

Kooperationen /

Assoziationen

Mega-

Trans-

formen

1917 +

Mildern

Sozial-

Aus-

wüchse

Ur-

sprung

Gesellschafts-Systeme

China

in

between?

Peres-

trojka /

Glasnost

Weiterentwickeln

u. Einbeziehen:

Hirnforschung

Psychologie v.a.

* Definition: Kommunismus ist Enteignen und Vergemeinschaftlichen allen wichtigen Produktiveigentums.(Partei-Planwirtschaft). Sozialismus will soziale Fragen lösen und Kapital der Kontrolle der Gemeinschaft / Kapital der Arbeit unterstellen. Quelle: Lorenz Stein / Peter Ruben)

31/01/2013 107

Elinor Ostrom: Governing the Commons / Kollektives Management öffentlicher Güter:

> Wasser, Wald, Luft … Kurse der Börse … dienen der Allgemeinheit

Internet: Kooperative, kollaborative Projekte (Open Source Software, Social Media etc.)

> Benkler, Havard: Geistiges Eigentum und Patente = Commons

Tageszeitung (taz), Berlin – 22.09.1978 (Christian Ströbele), 11.000 Genossen

Friedrich Wilhelm Raiffeisen Energie eG, Bad Neustadt / Saale, 38 Teilhaber

Zentrum für Mediation und Beratung eG, Karlsruhe, 17 Mitglieder

Gärtner von Eden eG, 67 Mitgliedsbetriebe

The Seed eG, 450 Freelancer – Multimedia, PR, Eventplanung

Aktives Reisebüro eG, 22 Mitglieder, 6500 Reiseangebote

Berlin Music Commission eG, 24 Mitglieder – Live Entertainment

Bürger für Resse eV (bei Hannover), 500 Bürger – Ärztehaus / Kaufhaus

DENIC eG, Verwaltung von 14 Mio. Internet-Domains

Mondragon Corporación Cooperativa, Guernica / Spanien

- 120 Betriebe, 120.000 Mitarbeiter – v.a. 2 Betriebe in Deutschland

Too Small

To Fail

Einer für alle,

Alle für einen!

Schwarm-

Intelligenz

31/01/2013 108

31/01/2013 109

Theorie der vier Bewegungen und der allgemeinen Bestimmungen v. Charles Fourier, 1808

- Lebens-, Liebes- und Arbeits-Kollektive … bedingungsloses Grundeinkommen

Darlehnskassenvereine als Abhilfe für Not der ländlichen Bevölkerung v. F. W. Raiffeisen, 1866

Anders als Andere v. Johann Brazda – ISBN 13: 978-3-937686-74-5

Genossenschaften zwischen Idee und Markt von Christopher Pleister – ISBN: 3-593-36032-2

Genossenschaften an der Jahrtausendwende von DG BANK – ISBN: 3-7819-0660-4

Genossenschaften im Hanseraum von Janusz Tandecki – ISBN: 83-231-1136-7

Marktprozesse, Kapitaltheorie, Genossenschaften von Wolfgang Kerber – ISBN: 3-525-86080-3

Genossenschaften, Wirtschaftsmodell der Zukunft? von K. Gellenbeck – ISBN 978-3.86489-9

Die Genossenschaften – Recht und Praxis von H. Bauer

Die Zukunft der Genossenschaften in der EU von W. Harbrecht

Postmoderne und Persönlichkeit von Frankenberger / Meyer – ISBN 978-3-8329-3366-1

Das Kapital von Karl Marx

Die Sparkassenidee von Martin Braun – ISBN: 978-3-8288-2766-0

Microfinance Handbook von Armendáriz, 2011

Microfinance in SA von Czura, 2012

Microfinance and its discontents von Karim, 2011

Auswahl Literatur zum Seminarthema