Praxishandbuch Vertrieb mit SAP - Cloud Storage — AWS · PDF filePraxishandbuch Vertrieb mit SAP ... »Funktionen in SD «, haben wir gezeigt, wie Customi - zing und Stammdatenpflege

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  • Leseprobe

    Der Verkaufsbeleg Terminauftragsabwicklung Streckenauftragsabwicklung

    Inhaltsverzeichnis

    Index

    Autorenportrt

    Machen Sie sich mit den Prozessen in SD vertraut! Lernen Sie den Auf-bau von Vertriebsbelegen (Kapitel 7) und die Terminauftragsabwicklung (Kapitel 8) kennen. Anschlieend erfahren Sie, wie Streckengeschfte auf Basis der Auftragsabwicklung untersttzt werden (Kapitel 9). Zustzlich erhalten Sie das vollstndige Inhalts- und Stichwortverzeichnis.

    778 Seiten, 4. Auflage 2013, mit Referenzkarte, 69,90 ISBN 978-3-8362-2557-1

    Jochen Scheibler, Wolfram Schuberth

    Praxishandbuch Vertrieb mit SAP

    www.sap-press.de/3423

    Wissen aus erster Hand.

    http://www.sap-press.de/3423?GPP=lp

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    In diesem Kapitel beschreiben wir den Verkaufsbeleg genauer. Dazu gehen wir auf die Struktur eines Belegs ein und auf die Phasen, die er nach dem Anlegen durchluft.

    7 Der Verkaufsbeleg

    Der Verkaufsbeleg ist das wichtigste und meistgenutzte Instrument innerhalb der Komponente SD. Sptestens bei der Belegerfassung fin-den die zuvor vorgenommenen Customizing-Einstellungen, einge-richteten Funktionalitten und angelegten Stammdaten ihre Anwen-dung. Ein Verkaufsbeleg besteht aus zwei bis drei Bereichen, die jeweils eine steuernde Funktion bernehmen. Im Folgenden wollen wir uns dem Aufbau des Verkaufsbelegs und seinen steuernden Bereichen widmen.

    7.1 Belegstruktur

    Im Folgenden stellen wir Ihnen die grundlegende Struktur von Bele-gen im Vertrieb, im Versand und bei der Fakturierung vor. Damit wird hier eine wichtige Grundlage fr die weiteren Abschnitte des Kapitels gelegt.

    Grundstzlich werden SAP-Vertriebsbelege in folgende Bereiche unterteilt:

    Auftragskopf

    Positionsebene

    Einteilungen

    AuftragskopfDer Auftragskopf enthlt Informationen, die fr den gesamten Auf-trag (also alle Positionen und Einteilungen) gelten. Dazu gehren z. B. die Auftragsnummer, die Kundennummer des Auftraggebers, die Bestellnummer des Kunden sowie die Zahlungsbedingungen.

    PositionsebeneAuf der Positionsebene werden die Produkte und Leistungen festge-legt, die der Kunde bestellt. Dort findet man unter anderem die

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    Der Verkaufsbeleg7

    Materialnummer, die Auftragsmenge, das Lieferdatum und den Preis sowie die Konditionen (Zu- und Abschlge, Steuern).

    Einteilungen Zustzlich kann sich eine Position in mehrere Einteilungen unterglie-dern. Bestellt ein Kunde z. B. 10 Stck eines Materials und wnscht die Lieferung zu unterschiedlichen Terminen, wird fr jeden Liefer-termin eine Einteilung angelegt. Abbildung 7.1 zeigt diese Struktur.

    Abbildung 7.1 Struktur von Vertriebsbelegen

    Einteilungen ergeben sich auch als Ergebnis der Verfgbarkeitspr-fung (siehe Abschnitt 4.3). Wnscht der Kunde nur einen einzigen Liefertermin und ist die Ware zu diesem Termin auch verfgbar, wird nur eine einzige Einteilung angelegt. Die besttigte Menge der Eintei-lung entspricht dann der gesamten Positionsmenge. Ist die Ware zum Wunschliefertermin nicht verfgbar, werden zwei Einteilungen angelegt. Die erste Einteilung enthlt dann das Wunschlieferdatum und die besttigte Menge 0. Die zweite Einteilung wird zum nchst-mglichen Liefertermin erzeugt. Ergebnis der Verfgbarkeitsprfung kann auch ein Split auf mehrere Einteilungen sein.

    Am besten verdeutlichen wir diesen Zusammenhang an einem Bei-spiel. In einer Position wurden insgesamt 100 Stck bestellt. Das Wunschlieferdatum des Kunden ist der 15.01.2013. Zu diesem Ter-min ist keine Menge verfgbar. Zum 30.01.2013 knnen 50 Stck

    Belegkopf

    Position 1

    Einteilung 2

    Position 2

    Einteilung 1

    Einteilung 2

    Einteilung 1

    265

    Belegstruktur 7.1

    und zum 15.02.2013 weitere 50 Stck geliefert werden. Akzeptiert der Anwender diesen Liefervorschlag, entstehen die folgenden Ein-teilungen:

    Einteilung 1

    Menge = 100 Stck

    Termin: 15.01.2013

    besttigte Menge = 0

    Einteilung 2

    Menge = 50 Stck

    Termin: 30.01.2013

    besttigte Menge = 50

    Einteilung 3

    Menge = 50 Stck

    Termin: 15.02.2013

    besttigte Menge = 50

    Die erste Einteilung wird bei der Erstellung einer Lieferung nicht bercksichtigt, da sie ber keine besttigte Menge verfgt. Sie ist fr die Folgebelege des Auftrags nicht relevant.

    Es gibt jedoch auch Auftragspositionen ohne Einteilungen. Dazu gehren z. B. Gut- und Lastschriftpositionen, die nicht zu einer Liefe-rung fhren.

    Versand- und Fakturabelege

    Die Untergliederung in Kopf, Position und Einteilung gilt allerdings nicht fr smtliche Vertriebsbelege, sondern nur fr alle Verkaufsbe-lege (z. B. Anfragen, Angebote, Auftrge, Rahmenvertrge). Versand- und Fakturabelege enthalten dagegen nur Kopf- und Positionsdaten. In Lieferbelegen gibt es aber zu der jeweiligen Lieferung auch Unter-positionen. Diese werden notwendig, wenn eine Lieferposition aus unterschiedlichen Chargen besteht. In diesem Fall (Chargensplit) wer-den mehrere Unterpositionen angelegt (siehe hierzu auch Abschnitt 4.5, Chargenfindung).

    Untergeordnete Positionen

    Auch im Kundenauftrag kann es untergeordnete Positionen geben. Diese sind z. B. bei der Setabwicklung von Bedeutung. Bei einer Setabwicklung besteht ein Produkt aus mehreren Komponenten. Klas-sisches Beispiel ist ein PC, der in der Regel aus dem Monitor, der Tas-tatur, dem Rechner, der Maus und gegebenenfalls einem Drucker oder weiteren Peripheriegerten besteht. Auch im Anlagenbau ist

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    Der Verkaufsbeleg7

    diese Mglichkeit der Auftragsstrukturierung von groer Bedeutung. Anlagen bestehen hufig aus mehreren Komponenten, die durchaus getrennt geliefert, aber als eine Anlage berechnet werden. In diesen Fllen wird fr das Gesamtsystem eine Position angelegt (z. B. der PC oder die gesamte Anlage). Fr jede Komponente (z. B. Festplatte, Bild-schirm, Maus, Drucker) wird jeweils eine Unterposition angelegt. Im Customizing kann festgelegt werden, ob z. B. die Preisfindung auf der Ebene der einzelnen Komponenten (also auf der Ebene der Unterpo-sition) erfolgt oder ob ein Gesamtpreis fr die bergeordnete Posi-tion ermittelt wird. Es ist mglich, ber Customizing und einen spe-ziellen Programmcode die Preise der einzelnen Komponenten zu einem Gesamtpreis fr das System zu kumulieren. Dies geschieht ber die Verwendung einer sogenannten Kumulationskondition. In dieser werden die Preise der Unterpositionen aufsummiert und dann als Gesamtpreis fr das System in die Hauptposition bernommen. Die Werte der Unterpositionen sind in diesem Fall nur statistisch. ber die Versandflligkeit wird definiert, ob eine Komponente als einzelne Einheit versendet wird oder ob die gesamte Anlage zusam-men ausgeliefert wird. Ein Beispiel fr die Bedeutung von Unterposi-tionen liefert uns auch die Funktion Automatische Produktselektionaus Abschnitt 4.7.

    Customizing Schon in Teil II, Funktionen in SD, haben wir gezeigt, wie Customi-zing und Stammdatenpflege den Ablauf der Vertriebsfunktionen (z. B. Verfgbarkeitsprfung und Preisfindung) steuern. Dies gilt natrlich auch fr die Gestaltung der Prozesse. Folgende Customi-zing-Objekte sind fr die Vertriebsbelege von Bedeutung:

    fr den Auftragskopf: die Auftragsart

    fr die Position: der Positionstyp

    fr die Einteilung: der Einteilungstyp

    Im Folgenden werden wir die Bedeutung dieser Objekte nacheinan-der vorstellen.

    Auftragsart Die Auftragsart ist eines der zentralen Objekte des Customizings in der Vertriebskomponente (Transaktion VOV8). Der Anwender legt beim Anlegen eines Auftrags die Auftragsart fest und steuert somit den weiteren Ablauf. Unter anderem werden folgende Punkte abhn-gig von der Auftragsart festgelegt:

    267

    Belegstruktur 7.1

    Um welche Art Vertriebsbelegstyp (z. B. Anfrage, Angebot, Auf-trag, Lieferplan, Kontrakt, Retoure, Gutschriftanforderung, Last-schriftanforderung) handelt es sich? ber diese Option werden Vertriebsbelege und damit verschiedene Prozesse unterschieden.

    Aus welchem Nummernkreis wird die Auftragsnummer vergeben, und handelt es sich um eine interne oder externe Nummernvergabe?

    Welche Positionstypen sollen innerhalb eines Auftrags ermittelt werden?

    In welche Folgebelege kann ein Auftrag kopiert werden? Hiermit wird z. B. festgelegt, ob ein Auftrag als Kopiervorlage fr einen anderen Auftrag verwendet werden kann.

    Wird die Kreditlimitprfung (siehe Abschnitt 4.11) durchgefhrt und wenn ja, in welcher Form?

    Werden die Funktionen Materialfindung (siehe Abschnitt 4.7) sowie Materiallistung und Materialausschluss (siehe Abschnitt 4.8) durchgefhrt und wenn ja, in welcher Form?

    Wie laufen die Transaktionen der Auftragsbearbeitung ab? So kann z. B. abhngig von der Auftragsart bei der Auftragserfassung ein Hinweis auf vorliegende Angebote oder Rahmenvertrge des Kun-den gegeben werden.

    Welche Belegarten werden fr die Folgebelege (Lieferungen, Fak-turen) vorgeschlagen?

    Auftragsarten anpassen

    Ein wesentlicher Bestandteil eines Einfhrungsprojekts ist die Festle-gung von Geschftsprozessen und deren Abbildung in SAP ERP. Dar-aus knnen dann die bentigten Auftragsarten abgeleitet werden. Im SAP-Standard wird bereits eine ganze Reihe wichtiger Auftragsarten ausgeliefert. In der Regel wird man Standard-Auftragsarten kopieren und diese gem den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens ausprgen. Dies gilt selbstverstndlich auch fr Positions- und Eintei-lungstypen. Die neuen Objekte (Auftragsart, Positionstypen, Eintei-lungstypen) sollten stets in einem eigens vorgesehenen Kundenna-mensraum (in der Regel mit Z oder Y beginnend) angelegt werden. Dadurch wird verhindert, dass die Einstellungen beim Releasewech-sel berschrieben werden.

    PositionstypenEin wichtiger Baustein der Gestaltung von Vertriebsprozessen ist die automatische E