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Europäischer Sozialfonds Praxisorientierte Prüfung Hinweise und Erläuterungen Behörde für Bildung und Sport HINWEISE & ERLÄUTERUNGEN

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Europäischer Sozialfonds

Praxisorientierte PrüfungHinweise und Erläuterungen

Behörde fürBildung und Sport

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R.Kloppmann

Praxisorientierte PrüfungHinweise und Erläuterungen

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Herausgeber:

Freie und Hansestadt HamburgBehörde für Bildung und SportAmt für BildungDr. A. LumpeHamburger Straße 31, 22083 Hamburg

Redaktion: Dr. Alfred LumpeRembert KloppmannHarald Fischer

Kontakt: SIZ – SchulInformationsZentrumHamburger Straße 35, 22083 HamburgTelefon 0 40/4 28 63-19 30Telefax 0 40/4 28 63-40 35

Layout: GestaltungsKontor Lothar Degen AGDDruck: reset. grafische medien GmbHAuflage: 2.000Hamburg 2007Nachdruck nur mit Genehmigung der Herausgeberin

Diese Broschüre wurde aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Impressum

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1 Vorbemerkung 5

2 Einleitung 6

3 Warum eine Praxisorientierte Prüfung? 7

4 Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten? 8

5 Wie läuft eine Praxisorientierte Prüfung ab? 9

6 Organisation der Praxisorientierten Prüfung 11

6.1. Vorbereitung auf die Praxisorientierte Prüfung 11

6.1.1. Außerschulische Lernerfahrungen 11

6.1.2. Methodenkompetenzen 11

6.2. Zeit- und Aufgabenplanung 12

6.2.1. Jahresplanung 12

6.2.2. Zeitliche Nähe zur Prüfung 12

6.2.3. Festlegung der Prüfungsthemen 12

6.2.3.1. Der Findungsprozess 12

6.2.3.2. Mögliche Themen der Praxisorientierten Prüfung 13

6.2.4. Die Projektwoche 13

6.3. Bewertung der Leistungen 19

6.3.1. Bewertung der Leistungen im schriftlichen Teil 19

6.3.2. Bewertung der Leistungen im mündlichen Teil 20

7 Literatur, Links und Adressen 21

8 Anhang 22

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Inhalt

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5

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Praxisorientierte Prüfung im Rahmen derHauptschulabschlussprüfung ist für alle Betei-ligten eine Herausforderung. Sowohl die Schü-lerinnen und Schüler als auch die Prüfer undnicht zuletzt die Betriebe werden mit einem neuen Format der Prüfung konfrontiert, dasüber die herkömmlichen Formate schulischerPrüfungen hinausgeht:

➜ Die Praxisprüfung bezieht sich zu einem hohen Anteil nicht auf schulisch vermittelten»Lernstoff«, sondern auf Lernerfahrungen inaußerschulischen Lernfeldern.

➜ Die Prüfungsaufgabe wird weitgehend vonden Schülerinnen und Schülern selbst fest-gelegt. Dabei kann es vorkommen, dass dieSchülerinnen und Schüler in einem Teilbe-reich mehr Wissen und Können aufweisenals die Prüfer.

➜ Das Szenario der Praxisorientierten Prüfungbietet den Schülerinnen und Schülern einePrüfungssituation, in der sie ihre in der Schu-le und an außerschulischen Lernorten erwor-benen Kompetenzen nutzen und zeigen können. Kompetenzen werden dabei gemäßder Definition von Franz Weinert ver-standen als die Fähigkeit, erlernte kognitiveFähigkeiten und Fertigkeiten und die damitverbundenen motivationalen, willentlichenund sozialen Bereitschaften und Fähigkeitenzur Lösung von Problemen zu nutzen.

➜ Die Praxisorientierte Prüfung bietet durch dieberatende Mitwirkung von Vertretern aus Betrieben die Möglichkeit, die Kontakte zu

außerschulischen Lernorten zu intensivierenund die dort vorhandenen Kompetenzen zunutzen.

Dass die Herausforderungen der Praxisorien-tierte Prüfung von allen Beteiligten nicht nur bewältigt werden können, sondern sogar ein be-sonders angemessenes Prüfungsformat geradeauch für Hauptschülerinnen und -schüler dar-stellt, haben im Schuljahr 2005/06 sieben Ham-burger Hauptschulen im Rahmen eines Schul-versuchs gezeigt. Die Schülerinnen und Schülerhaben die Praxisorientierten Prüfungen als eineSituation erlebt, in der sie sich selbst als kompe-tent und erfolgreich darstellen konnten.

Die Vorgehensweise und Erfahrungen dieser sie-ben Schulen werden in diesen Hinweisen undErläuterungen dargestellt. Der Verfasser, Kolle-ge Rembert Kloppmann, hat im Rahmen desSchulversuchs selbst Praxisorientierte Prüfun-gen durchgeführt und dankenswerterweise dieAufgabe übernommen, als »Praktiker« für»Praktiker« die vorliegenden Erfahrungen zu-sammenzufassen und allen Schulen zur Verfü-gung zu stellen. Wir hoffen, dass Sie von derVorarbeit der sieben Versuchsschulen profitie-ren können und wünschen Ihnen und IhrenSchülerinnen und Schülern erfolgreiche Prü-fungen.

H. Fischer Dr. A. Lumpe

1 Vorbemerkung

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6

Die vorliegenden Hinweise und Erläuterungenwenden sich an Kolleginnen und Kollegen anallgemeinbildenden Schulen, die im Rahmen derHauptschulabschlussprüfung an der Organisa-tion der Praxisorientierten Prüfung an ihrerSchule beteiligt sind.

Seit Juli 2006 ist sie verpflichtender Bestand-teil der Hauptschulabschlussprüfung (s. APO-AS §21a) an Hauptschulen.

Die Erläuterungen und Hinweise zeigen anBeispielen Möglichkeiten der inhaltlichen Or-ganisation, der Zeitplanung, der unterricht-lichen Vorbereitung und geben Hinweise zurPräsentation.

Durch die Darstellung der im SchulversuchPraxisorientierte Prüfung erprobten Verfahren

zur Organisation, Durchführung und Bewertungerhalten die Schulen konkrete Hinweise an de-nen sie sich orientieren können. Damit soll dieOrganisation und Durchführung der Prüfungenan den Schulen unterstützt werden.

Aus der Arbeit in den Versuchsschulen wirdein Überblick über die bewährte Praxis gegeben,der als Richtschnur dienen soll.

Bei einer Überarbeitung dieser Hinweise undErläuterungen sollen neue Erfahrungen aus derPraxis aufgenommen werden.

Letztlich wird jede Schule ein eigenes Profil derPraxisorientierten Prüfung entwickeln. Hierbeisollen die Beispiele Orientierungshilfen geben.

Rembert Kloppmann

2 Einleitung

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7

Die Praxisorientierte Prüfung ist ab dem Som-mer 2006 für alle HauptschulabsolventenPflichtbestandteil der Abschlussprüfungen.

Im Bildungsplan der Hauptschule wird derHauptschulbildungsgang gekennzeichnet durchdie besondere Bedeutung von sozialem und an Praxis- und Lebenswelt orientiertem Lernen.In diesem Kontext hat in den letzten Jahren»Praxislernen«, »Lernen an außerschulischenLernorten« und Projektarbeit in HamburgerHauptschulen zu einer Verstärkung von selbst-gesteuertem Lernen geführt. Lernen am außer-schulischen Lernort ist fester Bestandteil derHauptschularbeit geworden.

Dies greift die Praxisorientierte Prüfung auf,indem sie im Rahmen der Abschlussprüfungenund des Abschlusszeugnisses der Auseinander-setzung mit den Erfahrungen an außerschuli-schen Lernorten und den dabei erworbenenKompetenzen einen hohen Stellenwert ein-räumt.

Sie schließt ab, was im Rahmenplan Arbeits-lehre an HR-Schulen gefordert und z.B. in den»Handreichungen für das Betriebspraktika anallgemeinbildenden Schulen« erläutert wird: dieVerknüpfung von außerschulischen Lernortenund Lernerfahrungen und schulischem Lernen.Anknüpfend an die Praxiserfahrungen der Schü-lerinnen und Schüler, bietet die Praxisorientier-te Prüfung besonders die Möglichkeit die fach-bezogene Sicht der mündlichen Fachprüfungenzu erweitern und stärkt und nutzt fächerüber-greifende Kompetenzen.

Schülerinnen und Schüler finden ein ge-meinsames Gruppenthema, erarbeiten eine

Gruppenpräsentation und zeigen ihre erworbe-nen Fähigkeiten in den Präsentationen.

Sie äußern sich sprachlich angemessen undwenden z.B. Fachsprache an, sie benutzen Fach-mathematik und können sich berufsfachlichauch in Englisch äußern. So weisen sie fachlicheund überfachliche Fähigkeiten nach.

Mit der Prüfung erhalten die Schülerinnenund Schüler nicht nur eine zusätzliche Note inihrem Zeugnis, mit der sie ihre lebensweltbezo-genen Kompetenzen nachweisen.Weil die Praxisorientierte Prüfung ein ganz neu-es Element im System der Prüfungen darstellt,muss sie gut vorbereitet sein. Als erfolgreicheVorbereitung hat sich dabei bewährt, wenn dieKolleginnen und Kollegen in den Schulen

➜ mit den Schülerinnen und Schülern zusam-men die Oberthemen der Prüfung finden undGruppen festlegen,

➜ eine auf die Prüfung vorbereitende Projekt-woche organisieren,

➜ Kriterien für die Bewertung der Leistungenfestlegen und den Schülerinnen und Schülernbekannt geben,

➜ Vertreterinnen und Vertreter aus Betriebenoder anderen Lebensweltbezügen für die be-ratende Teilnahme an der Prüfung gewinnen,

➜ Raumpläne und Zeitpläne erstellen.

Zu all diesen Aufgaben finden sie in den folgen-den Kapiteln unterstützendes Material.

3 Warum eine Praxisorientierte Prüfung?

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Mit Änderung der APO-AS im Juli 2006 ist die Praxisorientierte Prüfung verpflichtenderTeil der Hauptschulprüfungen an HamburgerHaupt- und Realschulen.

An der Praxisorientierten Prüfung sollengemäß § 20 Absatz 4 »Vertreterinnen und Ver-treter von Betrieben« mit beratender Stimmeteilnehmen.

Die Praxisorientierte Prüfung besteht aus einemmündlichen und einem schriftlichen Prüfungs-teil. Sie ist wie alle mündlichen Prüfungen eineGruppenprüfung, deren Zeitrahmen bei 4 Schü-lerinnen und Schülern 1 Zeitstunde beträgt (ver-gl. §20 Abs. 3). Jede Schülerin und jedemSchüler wird ein Zeitanteil von ca. 15 Minuteneingeräumt, in dem sie oder er sowohl zumGruppenthema Stellung nimmt und sein Themaeinordnet, als auch ausreichend Zeit hat, seinePräsentation zum eigenen Thema zu halten. Indieser Zeit sollen auch Nachfragen der Prüfe-rinnen und Prüfer beantwortet werden.

Im Verlauf der Vorbereitung auf die Praxiso-rientierte Prüfung erstellt jeder Prüfling schrift-liche Materialien, die als schriftlicher Prüfungs-teil in die Prüfungsnote eingehen (vgl. Anhang 4 – 7).

Für die Praxisorientierte Prüfung im Kontext einer mündlichen Fachprüfung erhält die Schü-lerin oder der Schüler 2 separate Noten:➜ eine Note für die mündliche Fachleistung in

dem jeweils gewählten Fach. Diese Note wirdmit der Note der schriftlichen Abschlussar-beit im jeweiligen Fach zur jeweiligen Prü-fungsnote (50:50) verrechnet.

➜ eine Note, die als Praxisorientierte Prüfungunter Nennung des Themas als eigenständigeNote im Zeugnis vermerkt wird.

Die Bewertung der Leistungen der mündlichenFachprüfung unterliegt den Anforderungen undBewertungskriterien der jeweiligen Fachprü-fung.

Die Note für die praxisorientierten Prüfungsetzt sich aus zwei Teilen zusammen, einemschriftlichen und einem mündlichen. Jeder Teilwird für sich bewertet. Bewährt hat sich die Ge-wichtung des schriftlichen Teils mit 30 Prozentund des mündlichen Teils mit 70 Prozent derGesamtnote.

Die Grundlagen der Bewertung und Noten-findung werden den Schülerinnen und Schülernvor Beginn der Prüfungsphase vorgelegt. (siehehierzu: 6.3.)

APO -AS: § 21 a1)

Praxisorientierte Prüfung1 In der Hauptschule ist nach Wahl der Schülerin oder des

Schülers in einer der drei mündlichen Prüfungen die Auseinan-dersetzung mit außerschulischen Praxis- und Projekterfahrun-gen Prüfungsgegenstand.

2 Die Leistung in der Praxisorientierten Prüfung wird neben dermündlichen Leistung in dem Prüfungsfach mit einer weiterenNote bewertet.

3 § 21 Absätze 3 bis 6 gilt entsprechend.

4 Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten?

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Es ist Freitag, der 16. Juni 2006, 8:00 Uhr. VierSchülerinnen treten in den vorbereiteten Prü-fungsraum. Im Raum befinden sich schon die fürdie Präsentationen benötigten Plakate und auchdie Anschauungsgegenstände liegen jeweils vor-bereitet auf ihrem Platz. Das Thema der Grup-pe ist »Umgang mit Kunden«. Alex, Timo, Tat-jana und Sabrina (Namen geändert) geben einekurze Einführung und erklären, dass es in jedemBeruf Kontakte mit Kunde gibt, die »Kunden«aber in jedem Beruf andere Menschen mit an-deren Bedürfnissen sind.

Sie erzählen davon, dass man Kunden gegenü-ber bestimmte Höflichkeitsformen zu wahrenhat und man sieht den Schülerinnen an, dass siewissen, wovon sie reden. Jeder Betrieb möchteja zufriedene Kunden entlassen, die später ein-mal wieder kommen.

So beginnt Alex seinen individuellen Vortragüber die Reparatur eines Reifens in einem Rei-fenbetrieb damit, über die Wünsche seiner Kun-den zu berichten und »...dass man immerfreundlich sein muss.«

Alex (Russlanddeutscher mit noch großenSprachproblemen) ist hervorragend vorbereitetund erzählt ohne zu stocken, wie man ein Lochin einem kaputten Reifen flickt: Erst wird dasLoch in einem großen Bassin gesucht und aufdem Reifen mit Fettstift markiert. Dann wirdder Reifen von der Felge genommen und dasLoch aufgebohrt. Danach wird ein Flicken mitVulkanisierflüssigkeit eingesetzt. Dieser Flickenwird erhitzt, damit eine richtige Verbindung zustande kommt. Danach erzählt Alex noch et-was über verschiedene Reifen- und Profiltypenund wie man Kunden berät.

Auch Timo muss Kunden beraten. Als Mitar-beiter eines Gartenbaubetriebs muss er Kundenerklären, wann und wie Büsche und Bäume ge-schnitten werden, welche Gehölze eine guteHecke ergeben oder wie man eine Rabatte hübsch und dauerhaft bepflanzt. »Außerdem«sagt er, »soll der Kunde ja zufrieden sein, wennman fertig ist. Man will den Kunden ja behal-ten«.

Dann erklärt er uns, wie man eine große Rasenfläche vertikutiert. Stellt uns die Vertiku-tiermaschine vor und demonstriert an einemStück Rasen, welches er mitgebracht hat, denUnterschied zwischen einem moosdurchsetztenRasen und einem vertikutierten Rasen. Timo,der im Unterricht nur mit großen Schwierigkei-ten zu einer mündlichen Mitarbeit bewegt

werden konnte, spricht frei und ohne Stocken.Dann ist Sabrina dran. Ihre Kunden heißen

Patienten, denn sie berichtet von einem Zahn-arzt. Die Kunden haben Angst, vor allem dieKleinen, oder zumindest ein mulmiges Gefühl.Hierauf muss sie reagieren können, damit diespätere Behandlung gelingt. Insbesondere er-klärt sie uns anhand eines mitgebrachten Ge-bissabdrucks, wie Kindern in der Zahnprophy-laxe die richtige Putztechnik beigebracht wird.Frei, ohne Stocken, Fachsprache anwendend,auch gerichtet an kleinere Patienten.

Tatjana wiederum erzählt aus ihrer Tätigkeitin einem Restaurant. Berichtet darüber, dassman Kunden gegenüber stets freundlich sein,sich aber nicht alles gefallen lassen muss. Sie hat bei ihrer Tätigkeit auch Erfahrungen mitKunden machen können, die sich nicht zu benehmen wussten. Einer hatte sich, nachdemer schon vorher angetrunken unangenehm imLokal aufgefallen war, quer durch den Eingang

»Ich habe mich wohl gefühlt, weil ich genauwußte, was dran kommt.«

»Ich fand die Praxis-orientierte Prüfung auchgut,... wenn wir Fehler hatten, haben wir uns (gegenseitig) verbessert.«

5 Wie läuft eine Praxisorientierte Prüfung ab?

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übergeben. Nun hieß es schnell, bestimmt aberohne Hektik und übertriebene Emotionen denGast aus dem Lokal zu expedieren und den Ein-gang wieder zu reinigen. Danach erklärt sie uns,wie man in diesem speziellen Restaurant denTisch eindeckt, welche Bekleidungsregeln geltenund von welcher Seite Gäste des Lokals bedientwerden. Dann ist die Zeit der Präsentationenauch schon um.

Es folgt der zweite Prüfungsteil: die Nachfra-gen der Prüfer.

Sabrina wird nach den sonstigen Aufgaben einer zahntechnischen Angestellten gefragt. Sieerzählt vom Empfang, wo die Termine vergebenwerden, vom Vorbereiten der Behandlungsräu-me und dass dazu ja auch das Saubermachengehört. »... Aber es ist ja sehr wichtig, wegen derHygiene.« Auch die Geräte müssen sterilisiertwerden.

Alex soll den Unterschied zwischen Winterund Sommerreifen erklären. Er sagt, dass diesoft von Kunden gefragt wird. Der Unterschiedliege im Profil und der Gummimischung, erläu-tert er weiter und zeigt es den Prüfern anhanddes mitgebrachten Reifens.

Timo wird nach seinen unterschiedlichenKunden gefragt. Er erzählt über den Unterschiedzwischen der Pflege eines kleinen Gartens eineralten Dame und einem Firmengelände, bei demeinem immer der Chef im Nacken sitzt. Außer-dem machen Gärtner ja nicht nur die Pflanzenin den Gärten, sondern auch Gehwegplattenund hier müsse ja der ganze Garten geplant werden.

Tatjana wird gebeten zu demonstrieren, wieeinem Gast das Essen serviert wird. Dafür mussTimo als Gast herhalten und am gedeckten TischPlatz nehmen. Er bekommt den Teller von linksangereicht, damit es zu keiner Kollisionen zwi-schen der Kellnerin und ihm kommt.

Nach einigen weiteren Nachfragen zu denAusführungen der Schüler ist dann die Prüfungbeendet.

Die Prüflinge verlassen den Raum, damit diePrüferinnen über die Noten beraten konnten.

In den Zeugnissen der vier Prüflinge standenunter:

Praxisorientierte Prüfung: »Umgang mit Kun-den« eine Eins, zwei Zweien und eine Drei.

Für alle beteiligten Schülerinnen war dies eingutes bis sehr gutes Ergebnis, welches ohne denPraxisbezug in der Prüfung so nicht erreichtworden wäre.

»Wir haben bei der Praxis-orientierten Prüfung gut abgeschnitten, weil wir ja die Experten auf dem Gebietwaren.«

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Im Folgenden soll deutlich werden, welche Vor-aussetzungen von Lehrerinnen und Lehrern zuschaffen sind, damit die Verzahnung von Schu-le und außerschulischen Lernorten so gelingt,dass sie eine gute Vorbereitung auf die Praxis-orientierte Prüfung sein kann.

6.1. Vorbereitungen auf die

Praxisorientierte Prüfung

Die Praxisorientierte Prüfung ist ein Meilensteinin einem langfristigen Lernprozesses und dientdem Nachweis der erworbenen praxisbezoge-nen Kompetenzen. Die Schülerinnen undSchüler müssen in der Sekundarstufe im Rah-men unterschiedlicher Lernsituationen Praxis-erfahrungen gemacht und ausgewertet haben.Hierzu stehen vielfältige Lernorte zur Verfügungvom Betriebspraktikum bis zum ehrenamtlichenEngagement.

6.1.1. Außerschulische Lernerfahrungen

Grundlage für die Praxisorientierte Prüfung sinddie Praxiserfahrungen, die die Schülerinnen undSchüler im Verlauf Ihres Bildungswegs erwor-ben und ausgewertet haben. Die daraus er-wachsenen fachlichen und überfachlichen Kom-petenzen sind Gegenstand der Prüfung.

Praxiserfahrungen können an unterschiedli-chen Orten erworben werden, vom Praxislernenim Betrieb (PraxisLerntage/Betriebspraktika)oder Projektwochen zu anderen Schwerpunk-ten außerschulischen Lernens bis hin zu Frei-zeitaktivitäten der Schülerinnen und Schülerwie z.B. Jugendfeuerwehr, Tätigkeiten im Sport-verein oder Teilnahme an sozialen Veranstal-tungen oder Sozialpraktika.

Zur Vorbereitung der späteren Praxisorien-tierten Prüfung ist es wichtig, dass die Lehrkräf-te dafür sorgen, dass die Schülerinnen undSchüler bereits unmittelbar im Anschluss an dasjeweilige Praxislernen die Lernerfahrungen do-kumentieren und auswerten. So kann besser aufdiese Lernerfahrungen zurückgegriffen werden,auch wenn sie zur Zeit der Prüfungen schon län-ger zurückliegen.

Besonders geeignet für die PraxisorientiertePrüfung erscheint eine Verbindung mit dem Pra-xislerntag. In Zukunft bieten aber auch die neu-en Lernbereiche und ihre Möglichkeiten zu Un-terrichtsprojekten eine gute Grundlage für Pra-xiserfahrungen.

6.1.2. Methodenkompetenzen

Mit der praxisorientierten Prüfung können dieSchülerinnen und Schüler ihre fachlichen undüberfachlichen Kompetenzen nachweisen. Die-se Kompetenzen umfassen auch Methoden-kompetenzen, welche sowohl Strategien umfas-sen mit denen die Schüler die Kenntnisse er-werben, als auch Formen der Präsentation.

Schon frühzeitig in der Sekundarstufe müs-sen die Lehrerinnen und Lehrer im Unterrichtund in Unterrichtsprojekten daran arbeiten.

Zur Vorbereitung auf die PraxisorientiertePrüfung müssen die Lehrkräfte Lernanlässe undLerngelegenheiten bereit gestellt haben, die dieSchülerinnen und Schüler auf ihre Aufgabe vor-bereiten. Das geschieht, indem sie z.B. Gelegen-heit haben

➜ Arbeitstechniken in den Bereichen Kommu-nikation, Umgang mit Texten, Nutzen vonNachschlagewerken zur Entwicklung vonLernstrategien zu erwerben.

➜ das Halten von Referaten zu üben.➜ Präsentationstechniken einzuüben (ein Pla-

kat, eine Folie, eine Graphik, eine Power-pointpräsentation anzufertigen).

➜ projektorientiert zu lernen sowie fächerüber-greifende Themen (z.B. im Zusammenhangmit den Lernbereichen im Bildungsplan derHauptschule) zu bearbeiten und Ergebnisseauszuwerten.

➜ soziale Kompetenzen wie Kommunikations-fähigkeit und Kooperationsfähigkeit (z.B.durch kooperative Lernformen und Projekt-unterricht) auszubilden.

➜ den Computer nutzen zu lernen.➜ termingerechtes Arbeiten zu lernen.➜ Kompetenzen im Problemlösen zu erwerben

(diese Kompetenzen entwickeln die Schüle-rinnen und Schüler am besten in selbstge-steuerten Projekten, deren Zielsetzung vor-gegeben ist, so dass die Lernenden wissen,was sie tun müssen).

Im Anhang befindet sich eine Linkliste zu Seiten im Internet, die sich mit dem Thema Praxisprüfung, Projektprüfung und Ähnlichembeschäftigen.

6 Organisation der Praxisorientierten Prüfung

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6.2. Zeit- und Aufgabenplanung

Für die Praxisorientierte Prüfung muss es einenfestgelegten zeitlichen Rahmen geben, der zwei-erlei beinhaltet:➜ genügend Zeit für Lehrerinnen und Lehrer

sowie Schülerinnen und Schüler, um die Arbeit bewältigen zu können und

➜ genau abgesteckte Zeit, um die Arbeit nichtausufern zu lassen.

Termingerechtes Arbeiten ist einer der leitendenGedanken.

6.2.1. Jahresplanung

Die Vorbereitung auf die Praxisorientierte Prüfung beginnt spätestens mit Beginn des letz-ten Schuljahres. Jeder Praxisanteil und jeder Lebensweltbezug im laufenden Unterricht wirdvon den Schülerinnen und Schülern auf seineAnwendungsfähigkeit in der praxisorientiertenPrüfung untersucht, entsprechend dokumentiertund archiviert.

Dazu gehören auch bereits durchgeführtePräsentationen, fertig gestellte Projektmappenund Lernaufgaben.

Um genügend Raum und Zeit zu haben wirdzu Beginn des Schuljahres entschieden, welchesdie fixen Termine in der Schule sind und wannder Termin für die Praxisorientierte Prüfung unddie Projektwoche zur Vorbereitung festgelegtwerden soll (s. Anlage 2).

Indem die Schule einen solchen Zeitplan auf-stellt, verhindert sie, dass es zu Kollisionen undÜberlastungen kommt.

6.2.2. Zeitliche Nähe zur Prüfung

Wie die Beispiele von Schulen mit PraxisLern-tag zeigen, ist es günstig, wenn die Schülerinnenund Schüler bis kurz vor Prüfungsbeginn nochPraxiserfahrungen erwerben können. Dort, wodies nicht möglich ist, sollte es eine intensiveAuffrischung geben um Erfahrungen aus außer-schulischen Lernorten oder Unterrichtsprojek-ten als mögliche Themen für die Praxisorien-tierte Prüfung aufzubereiten. Es empfiehlt sich,das Thema Praxisorientierte Prüfung währenddes gesamten 9. Schuljahrs präsent zu halten.

6.2.3. Festlegung der Prüfungsthemen

6.2.3.1. Der Findungsprozess Der Prozess zur Findung der Prüfungsthemensollte rechtzeitig vor der Prüfung liegen und da-mit beginnen, alle den Schülerinnen undSchülern präsenten Lebensweltbezüge, die bisher schon schulische Relevanz hatten, aufKarten zu sammeln.

Dies können berufsweltbezogene Themen ge-nauso sein wie Themen aus der Freizeit oderdem Hobbybereich der Jugendlichen (z.B. Er-fahrungen als Übungsleiterin oder Übungsleiter,aus Einsätzen beim Katastrophenschutz oderHilfsorganisationen oder Kenntnisse aus Selbst-hilfewerkstätten,…). Auch Unterrichtsprojektebieten sich an. Alle Themen, die hinreichenddokumentiert sind (bei Schulen mit PraxisLern-tag ergeben sich diese Themen leicht aus den be-sonderen Lernaufgaben), werden offen ausge-legt oder aufgehängt , sortiert und Doppelnen-nungen entfernt. Die Visualisierung nützt denSchülerinnen und Schülern zur Strukturierungihrer Gedanken. Die Offenheit am Anfang desProzesses fördert Gespräche und Austausch.

Im nächsten Schritt werden durch das Clustern der Themenkärtchen Kategorien ge-bildet. Die Kategorien leiten sich aus den Ideender Schülerinnen und Schüler und der Beratungdurch die begleitenden Kolleginnen und Kolle-gen ab.

Das Ziel dieser Arbeitsschritte ist die Grup-penbildung und die Festlegung eines Oberthe-mas, das zu den Gruppenmitgliedern passt. DasVerfahren bleibt erst einmal offen für die Verän-derung dieser Gruppen und der Oberthemen.Die Zwischenergebnisse werden aber doku-mentiert. Am Ende des Tages sollte jede Schüle-rin und jeder Schüler ein Thema und somit aucheine Prüfungsgruppe gefunden haben.

Schülerinnen und Schüler brauchen in die-sem Prozess Begleitung und Beratung. Daraufsollte sich die Kollegin bzw. der Kollege aller-dings beschränken.

Aufgabe der Lehrkraft ist es, den Prozess ein-zuleiten, ihn zu dokumentieren und die Schülerzu beraten. Die Arbeit machen die Schülerinnenund Schüler selbst.

So lassen sich aus den vielfältigen Lernerfah-rungen Oberthemen finden, die zu guten Prü-fungsthemen führen.

In einem weiteren Schritt ist zu klären, wel-chem Fach die Praxisorientierte Prüfung zuge-ordnet werden soll. Nach der APO AS steht es

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jeder Schülerin und jedem Schüler frei, einesder Prüfungsfächer selbst auszuwählen, in des-sen mündlichem Teil er die praxisorientiertePrüfung ablegen will.

Hier muss ein weiterer Beratungsprozess zwi-schen Fachkolleginnen und -kollegen sowieSchülerinnen und Schülern einsetzen, der dieFachaspekte des Prüfungsthemas durchleuchtetund deutlich macht, welche Kriterien zur Erlan-gung einer Note nötig sind.

Auch wenn es aus schulorganisatorischenGründen leichter ist, wenn jeweils eine Praxiso-rientierte Gruppenprüfung nur zu einem Unter-richtsfach gehört, muss nach Maßgabe der APOAS vorstellbar sein, dass in einer Prüfung alledrei Fächer vertreten sein können.»1 In der Hauptschule ist nach Wahl der Schü-lerin oder des Schülers in einer der drei mündli-chen Prüfungen die Auseinandersetzung mitaußerschulischen Praxis- und Projekterfahrun-gen Prüfungsgegenstand.« §21a Satz1 APO-ASJede Schülerin und jeder Schüler darf selbst entscheiden, in welchem Fach die Auseinander-setzung stattfindet und welchem Fach somit dieNote für die mündliche Prüfung zuzuschlagenist.

Die Einzelhandelskauffrau in einer Parfümerieam Flughafen kann zum Oberthema »Umgangmit Kunden« sowohl im Fach Deutsch z.B. mitviel Fachsprache, Höflichkeitsfloskeln und rich-tig angewendeter Grammatik geprüft werden,als auch im Fach Mathematik, indem sie demKunden die Preisgestaltung (Warenpreis, Fix-kosten für Personal und Räume, Energiekosten,Werbekosten, Steuern, Gewinn, …) erklärt unddem Kunden Rabattmöglichkeiten (%-Rech-nung) darstellt. Sie kann das ebenso für die Prüfung im Fach Englisch tun, indem sie sichausschließlich in englischer Sprache mit demKunden unterhält.

Solche Beispiele lassen sich für viele Themendurchspielen. Um erfolgreich zu sein, wollenSchülerinnen und Schüler vorher wissen, wasvon ihnen erwartet wird, und ob Thema undFach passen. Dazu brauchen sie inhaltliche Be-ratung bei der Anwendung fachlicher Inhalte.

6.2.3.2. Mögliche Themen von praxis-orientierten Prüfungen

In den am Schulversuch Praxisorientierte Prü-fung beteiligten Schulen hat es schon Prüfungendieser Art gegeben. Aus den vielfältigen Themen

dieser Prüfungen seien hier einige beispielhaftgenannt.

Für das Prüfungsfach Deutsch➜ Umgang mit Kunden➜ Sicherheit am Arbeitsplatz➜ Hygiene am Arbeitsplatz➜ Berufe für Hauptschüler➜ Arbeiten im Baugewerbe➜ Unsere Schülerfirma➜ Arbeiten in sozialen Einrichtungen➜ Geschichte des Handwerks➜ Geschlechtsuntypische Berufswahl

Für das Fach Mathematik➜ Kaufmännisches Rechnen➜ Kosten kalkulieren➜ Anwendung geometrischer Verfahren im

Baugewerbe

Für das Fach Englisch liegen bisher keine Er-fahrungen vor. Aus dem beruflichen und priva-ten Kontext der Schüler und Schülerinnenkönnten folgende Beispiele mögliche Prü-fungsthemen sein.➜ Arbeiten am Flughafen➜ Einsatz der englischen Sprache in

verschiedenen Stilen der Rockmusik➜ Internationaler Handel in einer Hafenstadt➜ Urlaub im Ausland➜ My life in ten years

6.2.4. Die Projektwoche

Für die Schulen hat sich die Gestaltung einerProjektwoche zur Vorbereitung der praxisorien-tierten Prüfung bewährt. Schon vor der Projektwoche müssen die The-men für die Prüfungen festgelegt sein. Wie imAbschnitt 6.3.1. vorgestellt, muss dazu ein Fin-dungsprozess organisiert werden, der diese The-men generiert. In zeitlichem Abstand beginntdann die Projektwoche zur Vorbereitung auf diePrüfung.

In dieser Woche von 30 Unterrichtsstundenentsteht das "Endprodukt". In der Prüfung wer-den nicht vorgefertigte, bereits vorher gehaltenePräsentationen aufpoliert und wiederholt, son-dern es entstehen eigene, neue Präsentationenmit dem wichtigen Unterschied, dass es Grup-penpräsentationen sind, in die sich jede und je-der einordnen und trotzdem sein eigenes Fach-gebiet vertreten muss. Zum Thema "Sicherheitam Arbeitsplatz" hat eine Arzthelferin z.B. etwas

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anderes zu berichten als eine KfZ-Mechatroni-kerin, ein Schwimmmeister oder ein Zerspa-nungsmechaniker.

Zum Thema »Einsatz in Katastrophengebie-ten« hat ein Mitglied der Jungfeuerwehr andereszu berichten als ein Mitglied der Johanniter oderdes THW. Alle treten aber gemeinsam in einerGruppenprüfung auf und nehmen Stellung zumOberthema bevor sie ihr Thema einbinden unddaraus berichten.

Zur Vorbereitung auf die Praxisorientierte Prü-fung ist die Durchführung einer Projektwochezielführend. Dabei gilt es, Offenheit für den Pro-zess und Klarheit in der Planung zu wahren.Vorhaben und Ziel wird den Schülerinnen undSchülern zu Beginn erläutert und visualisiertund bleibt während der Woche präsent. Da-durch ist jederzeit für Klarheit darüber gesorgt,an welcher Stelle im Vorbereitungsprozess mansich befindet.

Die Tage der Vorbereitungswoche beginnenimmer mit Zielklärungen des Tages und endenimmer mit der Reflexion der am Tag geleistetenArbeit und der offenen Aufgaben. Auf diese Weise findet eine hilfreiche Rhythmisierungstatt.

Am 1. Tag der Woche fängt die Arbeit mit derAusgestaltung des Gruppenvortrags an. DieGruppe sammelt und ordnet zu ihrem Oberthe-ma bedeutsame Dinge, die sie als Einleitung inihrer Prüfung vortragen will. Hierzu müssen sievorher Material gesammelt haben oder es am1. Tag aus dem Internet recherchieren, damit esam Ende des Tages vorliegt.

Am Ende des ersten Tages sollte jede Gruppewenigstens das Gerüst ihres Gruppenvortragsvorstellen können. Danach bearbeiten alle in ihrer Mappe das Blatt des schriftlichen Teils (s. Anlage 3).

Die nächsten beiden Tage stehen im Zeichender individuellen Präsentationen. Das mitge-brachte Material muss auf Tauglichkeit über-prüft, nötige Ergänzungen beschafft und herge-stellt werden. Die Prüflinge müssen eine Über-leitung vom Gruppenvortrag zum eigenen Vor-trag finden und die Dramaturgie ihres eigenenVortrags gestalten, dafür Medien erstellen, üben,Kritik annehmen und umsetzen.

Jeweils am Ende der dafür vorgesehen Tagesoll eine kleine Präsentation stehen, bevor mansich an den täglichen, schriftlichen Teil der Prü-fung macht (vergl. hierzu Kap. 6.4.1. und den

Anhang). Den Abschluss bildet auch an diesenTagen die Arbeit an der Mappe, dort an denFormblättern II und III.

Am fünften Tag der Vorbereitungswoche wer-den die Generalproben abgehalten. Die Räumewerden vorbereitet und alle Prüfungsteile ein-mal durchgespielt. Sehr hilfreich ist hierbei derEinsatz einer Videokamera.

Zum Schluss wird von den Schülerinnen undSchülern die Mappe vervollständigt, indem derProzess der Vorbereitungswoche anhand desFormblatts IV (s. Anhang) reflektiert wird.

Damit ist der schriftliche Teil der Prüfung fertig und kann zur Bewertung abgegeben wer-den. Schon vor den Präsentationen sollten die-se Arbeiten der Schülerinnen und Schüler fertigbewertet sein, damit sie als Teilnote in die Gesamtprüfungen eingehen können.

Am Tag der Prüfungen ist es günstig, zweioder mehr Prüfungsräume zur Verfügung zu ha-ben, zwischen denen jeweils die Prüfungskom-mission hin und her pendelt. Dies erleichtert dieOrganisation, entzerrt sie und. verkürzt dieDauer.

Im Anhang befinden sich sowohl beispielhaf-te Zeitpläne als auch Formulare, die der Doku-mentation und Reflexion des Prozesses dienenkönnen.

Alle genannten Hinweise und Materialiensind Empfehlungen. Jede Schule muss ihr eige-nes Profil für die Organisation der praxisorien-tierten Prüfung entwickeln, bei der die vorge-legten Formblätter hilfreich sein können.

Im Überblick lässt sich die Reihenfolge derErarbeitung vor und während der Projektwochewie folgt darstellen (die nachfolgende Dar-stellung entstand aus einer Darstellung von Berend Loges zum Thema. Diese Darstellungwurde angepasst und überarbeitet):

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Vorlauf

➜ Die Schülerinnen und Schüler wählen einePraxissituation, die sie zum Gegenstand derPrüfung machen wollen. Sie nehmen auf eine außerschulische Praxiserfahrung inErnstsituationen Bezug, die vor dem Prü-fungszeitraum durchgeführt und dokumen-tiert und ggf. schulisch begleitet bzw. im Unterricht reflektiert wurde. Solche außer-schulischen Praxiserfahrungen erwerben dieSchülerinnen und Schüler zum Beispiel – im Betriebspraktikum,– während des Praxislerntags,– im Rahmen ehrenamtlicher Tätigkeiten

oder außerschulischer Aktivitäten,– im Rahmen außerschulisch wirkender

Projekte.

➜ In einem Clusterverfahren werden alle Praxiserfahrungen gesammelt, geordnet und nach möglichen Oberthemen für diePrüfung abgeklopft. Am Ende haben sichGruppen zu vier Schülerinnen und Schülerngebildet, die ein Oberthema gefunden haben. Es ist gut, diese Phase der Themen-findung und Gruppenbildung einige Zeit vor der Projektwoche abzuschließen.·

➜ Die Prüfungsthemen werden mit der Prü-fungsleitung abgestimmt. Die Schülerinnenund Schüler erstellen eine kurze inhaltlicheSkizze des Vorhabens und planen die ge-meinsame Bearbeitung der Aufgabe.

➜ Mit jedem Schüler und jeder Schülerin mussfestgelegt werden zu welcher Fachprüfungdie praxisorientiert Prüfung gehören soll.Hierbei muss klar werden, wo der fachlicheAnteil liegt.

Initiierung,

Dokumentation und Reflexion

außerschulischer

Praxiserfahrung

Themenfindung

Gruppenbildung

Festlegung des

Prüfungsfaches

Phasen zur Vorberteitung auf die P

raxisorientierte Prüfung

(schon einige Wochen vorher)

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Planungsphase

➜ Die Gruppenthemen umfassen übergreifen-de Aspekte der von den Schülerinnen undSchülern als bedeutsam benannten Praxiser-fahrungen. Diese müssen von der Gruppeherausgearbeitet werden und zu einem eige-nen Präsentationsteil verarbeitet werden.Zusätzlich sucht sich jeder Prüfling einenindividuellen Beitrag, der im schriftlichenund im mündlichen Prüfungsteil nachgewie-sen wird. ·

➜ Es ist anzustreben, dass die Schülerinnenund Schüler im Rahmen der Vorbereitungauf die Prüfung die Möglichkeit haben, denaußerschulischen Lernort aufzusuchen, z.B.um dort zu ihrem Prüfungsthema zu recher-chieren und gegebenenfalls Fotografien,Zeichnungen und andere Materialien zu beschaffen.

➜ Die Gruppen stellen anhand eines Rasterseinen Zeitplan für ihre Arbeit auf.

Vergleiche Formulare zur schriftlichen Doku-mentation im Anhang (schriftlicher Teil I)

Beschaffen von

Informationen und Material

Arbeiten am

Oberthema der

Prüfungsaufgabe

Planungsphase am

ersten oder zweiten Tag der P

rojektwoche,

evtl begleitend amN

achmittag

Beschreibung des Vorhabens,

Erstellen eines

Arbeits- und Zeitplanes

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Erarbeitung – 3. bis 5. Tag

➜ Die Schülerinnen und Schüler erarbeitendie übergreifenden Aspekte des Gruppen-themas gemeinsam. Die Ergebnisse hierzuwerden auch schriftlich fixiert. Darüber hin-aus wählt jeder Prüfling einen individuellenBeitrag, in dem er seine Praxiserfahrungendarstellt und reflektiert. Dieser individuelleTeil soll eine Einbindung in das Gruppen-thema erfahren.

➜ Jeder Prüfling erstellt eine schriftliche Aus-arbeitung zum individuellen Thema, ggf. ergänzt durch Fotografien, Zeichnungenoder andere Materialien.

➜ Jeder Prüfling dokumentiert den Prozess anhand der vorliegenden Formblätter.

➜ Die Gruppen bereiten ihre Ergebnisse in einer Präsentation auf. Sie erstellen visuellePräsentationsmedien (z.B. Plakat, Stell-wand, Power Point Präsentation) undwählen geeignetes Anschauungsmaterialaus. Sie erstellen eine Organisationsplanungfür die Präsentation (z.B. Medien- undRaumgestaltung).

➜ Die Gruppen machen eine Generalprobe(evtl. mit Videounterstützung), die ausge-wertet wird. Die Auswertung fließt noch indie Präsentation ein.

➜ Die Schülerinnen und Schüler reichen dieschriftliche Prüfungsleistung vor der münd-lichen Prüfung ein, so dass die Bewertungvorliegt.

Vergleiche hierzu im Anhang die Formulare zurschriftlichen Dokumentation (schriftlicher TeilII, III und IV).

Erstellen des schriftlichen

Prüfungsteils

Vorbereiten der Präsentation

Vorbereiten von

notwendigen

Präsentationsmedien

Arbeiten an der

Prüfungsaufgabe

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Prüfung (am 6. Tag)

➜ Die mündliche Prüfung besteht zu etwa glei-chen Teilen aus der Präsentation und einemPrüfungsgespräch, in dem die Prüflinge Fragen zu ihren Themen beantworten undihr Hintergrundwissen darlegen.

➜ Das Prüfungsgespräch wird durch eine Reflexion der Ergebnisse und Erfahrungendes Lernprozesses abgeschlossen.

➜ Die Präsentation und das Prüfungsgesprächdauern bei vier Teilnehmern ca. 45 bis 60Minuten.

Diskutieren einzelner

Aspekte

Reflexion

der Erfahrungen

und des

Lernprozesses

Präsentieren der Ergebnisse

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6.3. Bewertung der Leistungen

Ein wichtiges Ziel der praxisorientierten Prü-fung ist es, den Schülerinnen und Schülern zuermöglichen, Erfolg zu haben. Dazu müssenSchülerinnen und Schüler wissen, welche Kri-terien den Erfolg anzeigen.

Für die Praxisorientierte Prüfung im Kontext ei-ner Fachprüfung werden zwei Noten erteilt:➜ Die Note für die mündliche Fachprüfung:

Hier kommen jeweils die Anforderungenund Bewertungskriterien des Faches in angemessener Weise zur Geltung.

➜ Die Note für die Praxisorientierte Prüfung.Sie wird unter Nennung des (Ober)Themasim Zeugnis vermerkt.

Diese Note setzt sich aus einer Bewertung fürden schriftlichen Teil und einer Bewertung fürden mündlichen Teil zusammen. Hierfür wird eine Gewichtung von 30:70 vorgeschlagen. Zurpraxisorientierten Prüfung gehört auch die Reflexion des Prozesses und dessen angemesse-ne Dokumentation.

Jede Schule muss dafür ein eigenes Profil ent-wickeln, in dem sie die Kriterien für die Lei-stungsbewertung formuliert und gewichtet. DieKriterien werden den Schülerinnen undSchülern vor der Prüfung verdeutlicht.

6.3.1. Bewertung der Leistungen im schriftlichen Teil

Der schriftliche Teil der Praxisorientierten Prü-fung dient der Dokumentation des Prozesses,der Entstehung der Präsentation, der Reflexiondes Lernprozesses.

Die schriftliche Dokumentation der Schüle-rinnen sollte in jedem Fall Aussagen zum Pro-zessverlauf, zu Begründungen für Entscheidun-gen und eine inhaltliche Gliederung enthalten.

Außerdem muss das eigene Unterthema indas Gruppenthema eingeordnet und eine Be-gründung für die Wahl des Themas geliefert wer-den.

Im Anhang befinden sich einige Vorlagen, mitdenen hierzu bisher schon gearbeitet wurde undin denen auch Kriterien benannt und mit Punk-ten für die Notenfindung versehen wurden.

Die in dem Formular genannten Kriterien er-heben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.Es gibt zu jedem Kriterium weitere Unterkriteri-en.

Eine weitere Untergliederung ist zwar mög-lich, aber es muss bedacht werden, ob weitereBeobachtungskriterien die Beobachtungsbögenpraktikabler und aussagekräftiger machen.

Dazu wurde im Schulversuch »Projektprü-fung« in Baden-Württemberg festgestellt, dass»…eine adäquate und pädagogisch sinnvolleBeobachtung nicht (allein) durch einen Beob-achtungsbogen mit vorgegebenem Raster er-reicht werden kann.« (M. Schleske; Die Pro-jektprüfung: Hohengehren 2005)

An der Schule Luruper Hauptstraße habenwir uns geeinigt, von sehr differenzierten Punk-terastern Abstand zu nehmen, da auch ver-meintlich objektive oder objektivierbare Bewer-tungsschemata subjektiv ausgefüllt werden.

Entscheidend ist, dass Kriterien vor der Prü-fung festgelegt werden, diese den Schülerinnenund Schülern vorher bekannt sind und die Be-wertung der erbrachten Leistungen anhand derKriterien erfolgt und begründet wird.

Für die Erledigung dieser Aufgaben habensich die Raster bewährt.

Darüber hinaus übernimmt das Raster diewichtige Aufgabe, den Schülerinnen undSchülern klar vorzugeben, zu welchen Teilen siein der Dokumentation Aussagen machen müs-sen. Über das Bewertungsschema werden dieAnforderungen an die Dokumentation festge-legt.

Bewertung der GruppenpräsentationSchriftlicher Teil

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Die Schülerinnen und Schüler wissen, dassfolgende Kriterien in jedem Fall erfüllt werdenmüssen:➜ Beschreibungen zum Ablauf der Gruppen-

präsentation➜ Fachliche Begründungen zum Thema der

Präsentation➜ Beschreibung zum Ablauf des eigenen Teils➜ Persönliche Stellungnahme und Begrüdung

zum Vorgehen und zu den Entscheidungen,

einschließlich einer zusammenfassendenBewertung dessen, was die Vorbereitung aufdie Prüfung gebracht hat. Und sie wissendarüber hinaus, mit welchem Anteil die Teilleistung in die Gesamtnote eingeht.

6.3.2. Bewertung der Leistungen im mündlichen Teil

Den Hauptteil der Prüfung und somit auch derBewertung nimmt der mündliche Prüfungsteilein.

Es gilt den Schülerinnen und Schülern imVorwege klar zu machen, dass sie in der Prüfungbestimmte Kompetenzen nachweisen müssen.

Neben der Fachkompetenz und bestimmtenMethodenkompetenzen werden auch persönli-che und soziale Kompetenzen in die Bewertungeinbezogen. Auch hier ist ein Kriterienraster er-forderlich, um die Aspekte zu verdeutlichen, diein die Note einfließen sollen. Diese Kriterienli-ste ist sicher nicht vollständig.

Ebenso kann die Punkteverteilung an ande-ren Schwerpunkten ausgerichtet sein.

Wichtig ist jedoch, dass das Raster erstelltwird und den Schülerinnen und Schülern vor-her mitgeteilt wird. Nur das schafft Klarheit überdie Anforderungen.

Jede Schule muss ihren Schwerpunkt setzenund die eigene Vorgehensweise festlegen und al-len Beteiligten mitteilen.

Liegen die Kriterien einmal fest, müssen sie denSchülerinnen und Schülern vor dem Prüfungs-prozess spätestens bis zum Beginn der Themen-findung bekannt gemacht werden.

Bewertung der Gruppenpräsentation

Mündlicher Teil

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Literatur

Michael Schleske:(Hohengehren 2005)Die Projektprüfung und ihre Umsetzung

Links

hh.juris.de/hh/Schul1bis10APO_HA_rahmen.htmwww.schule-bw.de/schularten/hauptschule/abschlusspr/projpr_bsp www.schule-bw.de/unterricht/faecher/deutsch/projekte/projhilfewww.ghs-gingen.de/Projekte/Projektprufung-HS/projektprufung-hs.html

hauptschule.bildung.hessen.de/pruefung/material/www.als.tue.bw.schule.de/projekte/projektpruefung/index.htmlwww.waldschule-bissingen.de/hap/index_hap.htmlwww.pult-top.de/AKProjkt.htmwww.landkreis-rottweil.de/ceasy/modules/cms/usage.main.php5?cPageId=399www.schulbuchzentrum-online.de/suche/reihenansicht.xtp?id=AHPROJEKT

7 Literatur, Links und Adressen

Autorengruppe:(Kultusministerium Hessen 2003)Abschlussprüfungen und Bildungsgänge der Haupt- und RealschuleHandreichung Projektprüfung

Adressen der teilnehmenden Schulen

Schule und Leitzeichen Anschrift und Ansprechpartner Telefon und e-mail

Schule Kroonhorst Kroonhorst 25, 22549 Hamburg 040 / 83 29 41- 0119 / 5276 Hr. Ernst [email protected]

Schule Luruper Hauptstrasse Luruper Hauptstraße 131/133, 040 / 4 28 88 24-0117 / 5270 22547 Hamburg [email protected]

Hr. Kloppmann

Ganztagsschule Vorhornweg 2, 22547 Hamburg 040 / 68 98 69-3Am Altonaer Volkspark Hr. Bräuer [email protected]/ 5260

Schule Ernst-Henning-Straße 20, 040 / 428 86 59-0Ernst-Henning-Straße 21029 Hamburg [email protected]/ 5604 Fr. Ehler

Schule Am Falkenberg Heidrand 5, 21149 Hamburg 040 / 7511 59-0630/ 5741 Hr. Bendixen-Stach [email protected]

Ansprechpartner BBS

Jens Andresen Hamburger Straße 31 040 / 428 63-20 95B 11-10 22083 Hamburg [email protected]

Harald Fischer Hamburger Straße 31 040 / 428 63-2064B 23-2 22083 Hamburg [email protected]

Ansprechpartner LIF

Lydia Möbs Hartsprung 23, 22529 Hamburg 040 / 428 01-36 70735 / 5030 lydia.mö[email protected]

Rembert Kloppmann Hartsprung 23, 22529 Hamburg 040 / 428 01-21 77735 / 5030 rembert.kloppmann@

li-hamburg.de

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In diesem Anhang sind einige beispielhafte Dokumente zusammengefasst.

In der Fassung als WORD-Datei (vgl.http://www.hamburger-bildungsserver.de/se-kundarstufe1) können diese alle an die Bedürf-nisse der eigenen Schule angepasst werden.

Die Dokumente wurden im Rahmen desSchulversuchs Praxisorientierte Prüfung ent-wickelt und erprobt.

Folgende Blätter finden Sie als Anlage:

01. Ablaufbeispiel der Vorbereitungswoche

02. Beispiele für Zeitpläne

03. Beispielbögen für den schriftlichen Teil derPraxisorientierten Prüfung:

Gruppenpräsentation schriftlicher Teil I

04. Gruppenpräsentation schriftlicher Teil II

05. Tipps für eine gelungene Präsentation

06. Gruppenpräsentation schriftlicher Teil III

07. Gruppenpräsentation schriftlicher Teil IV

08. Beispiel für ein Formular zur Festlegungdes Prüfungsthemas

09. Beispiele für Formulare zur Bewertung derPrüfungsleistungen

10. Bewertungsbogen für die mündliche Prüfung, Seite 1

Bewertungsbogen für die mündliche Prüfung, Seite 2

11. Bewertung der Gruppenpräsentationschriftlicher Teil

12. Bewertung der Gruppenpräsentationmündlicher Teil

13. Beispiel für einen Protokollbogen zur Präsentation

8 Anhang

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Ablaufbeispiel der Vorbereitungswoche zur PoP

Datum Ziele des Tages Inhalte/Arbeitsformen

Freitag, 9.6. Erstellen des Die gesamte Gruppe erarbeitet denGruppenvortrages ca. 8-minütigen Gruppenvortrag

1./ 2. Stunde Klassner*) und erstellt eine Präsentations-3. / 4. Stunde Dorfner unterlage...(Pappe, Tabellen etc.)5 . Stunde Klassner/Meiner Am Mittag erfolgt eine 6. Stunde Meiner Präsentation vor allen Mitschülern.

Montag, 12.6. Wiederholung Präsentation des Gruppenvortrages1. Stunde Meiner Gruppenvortrag vor den Mitschülern·2. Stunde Esner Erstellen der Jeder Prüfling stellt sein schriftliches 3. / 4. Stunde Dorfner Einzelvorträge Material für einen ca.6-minütigen 5. / 6. Stunde Esner Vortrag zusammen und fertigt eine

schriftliche Ausarbeitung an.

Dienstag, 13.6. Fertigstellen der Einzel- Jeder Prüfling erstellt für seine 1 /2. Stunde Meiner vorträge, besonders das Präsentation seine Materialien, 3. / 4. Stunde Dorfner Erstellen der Pappen, z.B. eine Pappe, beschriftet Bilder5. / 6. Stunde Klassner Fotos, Folien, Filme, Tabellen, Diagramme, erstellt Folien

Rollenspiele...

Mittwoch, 14.6. Vorbereitung des Jeder Prüfling überlegt genau, was er1 – 6. Stunde Dorfner/Rainer praktischen Teiles für die Vorführung an Materialien(ab 4. Stunde in den Aufbau des und Werkzeugen... benötigt.Kunsträumen) Prüfungsraumes Diese werden auf Einsetzbarkeit

überprüft.·Jeder probt seine Vorführungvor der Gruppe.·Die Gruppe bereitet den Prüfungs-raum vor mit Plakaten, Overhead-projektor, Beamer...·Es erfolgt eine endgültige Festlegung,wer tut was in welcher Reihenfolge?

Donnerstag, 15.6. Generalprobe Videoaufnahmen von den einzelnen(beide Kunsträume) Gruppenprüfungen·1 / 2. Stunde Dorfner Anschließende Auswertung3 / 4. Stunde Klassner innerhalb der Gruppe ·5. Stunde Meiner Evtl. Überarbeitung6. Stunde

Meiner/ Klassner/ Dorfner Notenfindung schriftlicher Teil

Freitag, 16.6. PrüfungenMeiner/ Klassner/Dorfner

Anhang 1

*) alle Namen in diesem und den folgenden Dokumentenwurden geändert

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Zeitplan für die Prüflinge

Wochen 1. 5. – 7. 5. 5. 6. – 11. 6. 8. 5. – 14. 5. 15.5. – 21.5. 29. 5. – 4. 6. 5. 6. – 11. 6. 12. 6. – 16. 6.Tage

Montag Projektwoche Schriftliche PoP-WochePrüfungs- Prüfungvorbereitung Englisch

Dienstag Projektwoche Mdl-Prüfung PoP-WocheThemen-findung PoP

Mittwoch PLT PLT PLT Schriftliche PLT PLT PoP-WochePrüfungMathematik

Donnerstag Projektwoche Schriftliche Mdl-Prüfung PoP-WochePrüfungs- Prüfungvorbereitung Deutsch

Freitag Projektwoche Schriftliche BeginnPoPPrüfungs- Prüfung PoP-Woche

vorbereitung Englisch

Anhang 2

Logo der SchulePraxisoritentierte Prüfung

Prüfungen und Schulentlassungen

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Gruppenpräsentation · Schriftlicher Teil I

Gruppenthema: Teammitglieder:

1.

2.

3.

4.

Ablauf der Gruppenpräsentation

1. Einleitung:

Wie sind wir zu dem Gruppenthema gekommen?

2. Zeit- und Ablaufplan:

Themen und Personen

1. 2.

3. 4.

Unterschriften der Teammitglieder

Anhang 3

Logo der SchulePraxisoritentierte Prüfung

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Gruppenpräsentation · Schriftlicher Teil II

Mein Thema: Name:

Sachstand / fachlicher Bezug

Was hat mein Thema mit dem Gruppenthema zu tun?

Worum geht es?

Was stelle ich vor?

Anhang 4

Logo der SchulePraxisoritentierte Prüfung

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27

Tipps für eine gelungene Präsentation

1. Beginne deinen Vortrag mit einer freundlichen Begrüßung.

2. Überlege dir einen interessanten Einstieg.

3. Nenne dein Thema und zeige es.

4. Stelle die Struktur deines Vortrages vor.

5. Nenne das Ziel.

6. Konzentriere dich auf das Wesentliche.

7. Schau deine Zuhörer an.

8. Probe das freie Sprechen vor Freunden/Bekannten.

9. Sprich laut, deutlich und nicht zu schnell.

10. Präsentiere deine Folien oder dein Plakat gut lesbar.

11. Sprich klar und verständlich.

12. Beende deinen Vortrag mit einem Schlusswort oder Appell an die Zuhörer.

Anhang 5

Logo der SchulePraxisoritentierte Prüfung

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Gruppenpräsentation · Schriftlicher Teil III

Mein Thema: Name:

Ablauf meiner Präsentation

Inhalt Hilfsmittel Zeit

1.

2.

3.

4.

5.

.

.

.

.

Anhang 6

Logo der SchulePraxisoritentierte Prüfung

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Gruppenpräsentation · Schriftlicher Teil IV

Mein Thema: Name:

Persönliche Stellungnahme

Lernerfolge und persönlicher Gewinn

➜ Was habe ich gelernt?

➜ Was hat mir besonders gut gefallen?*

➜ Was ist mir gut gelungen?*

➜ Was hat mir nicht so gut gefallen?*

➜ Was ist mir schwer gefallen?*

➜ Was war besonders wichtig für mich?*

➜ Fazit

* mit Begründung

Anhang 7

Logo der SchulePraxisoritentierte Prüfung

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30

Prüfungsthema und Planungsskizze

Gruppenthema: Teammitglieder:

1.

2.

3.

4.

Individuelle Themen: 1.

2.

3.

4.

Abgabe der schriftlichen Ausarbeitungen:

Datum der mündlichen Prüfung:

Beschreibung des Vorhabens und der geplanten Unterstützung:z.B.: Auf welche Praxiserfahrungen nimmt das Thema Bezug?Welche Fragestellung soll mit dem Thema bearbeitet werden?

Welche beiträge können die unterschiedlichen Gruppenmitglieder leisten?

für weiteren Text gegebenenfalls die Rückseite benutzen

Das Thema ist in der dargestellten Form

abgesprochen und als Prüfungsthema

für die Praxisorientierte Prüfung Hamburg, den

genehmigt nicht genehmigt beteiligte Lehrer

Anhang 8

Logo der SchulePraxisoritentierte Prüfung zum Hauptschulabschluss

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Inhalt und Darstellung

Kriterien Aspekte/Niveau Bemerkungen Punkte

Ausführung gemäß Thema und Zielsetzung

Fachliche Richtigkeit

Verständlichkeit und Anschaulichkeit

Auswahl und Zuordnung ergänzender Materialien

Individuelle Reflexion

Gliederung

Sprache

Rechtschreibung

Vollständigkeit

Äußere Form

31

Bewertungsbogen für den schriftlichen Teil

Name: Gruppenthema:

Individuelles Thema:

Datum/Uhrzeit schriftliche Prüfung:

Erste/r Prüferin/Prüfer:

Zweite/r Prüferin/Prüfer

Anhang 9

Logo der SchulePraxisoritentierte Prüfung zum Hauptschulabschluss

inha

ltlic

hfo

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32

Inhalt und Darstellung

Kriterien Aspekte/Niveau Bemerkungen Punkte

Präsentation

Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppe

Organisation undAblaufplan

Bezug zum Gruppenthema

Fachliche Richtigkeit

Inhaltlicher Aufbau,Verständlichkeit undAusdrucksfähigkeitim Vortrag

Reflexion der Prtaxiserfahrung

Fortsetzung Seite 2

Bewertungsbogen für den mündlichen Teil

Name: Gruppenthema:

Individuelles Thema:

Datum/Uhrzeit der Prüfung:

Erste/r Prüferin/Prüfer:

Zweite/r Prüferin/Prüfer

Anhang 10 Seite 1

Logo der SchulePraxisoritentierte Prüfung zum Hauptschulabschluss

form

alin

haltl

ich

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33

Inhalt und Darstellung

Kriterien Aspekte/Niveau Bemerkungen Punkte

Prüfungsgespräch

Sachkenntnis

Argumentations- undAusdrucksfähigkeit

Urteils- undBewertungsfähigkeit

Kritikfähigkeit

Reflexion derLernerfahrungen

wird erweitert

Bemerkungen:

Bewertungsbogen für den mündlichen Teil

Name:

Anhang 10 Seite 2

Logo der SchulePraxisoritentierte Prüfung zum Hauptschulabschluss

inha

ltlic

h

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Anhang 11

Logo der Schule

Erzielte Gesamtpunktzahl:

Bewertungsbogen für den schriftlichen Teil

Gruppenpräsentation

Name: Klasse:

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Anhang 12

Logo der SchuleBewertungsbogen für den mündlichen Teil

Präsentation

Name: Klasse:

Erzielte Gesamtpunktzahl:

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36

Anh

ang

13

Logo

der

Sch

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Pro

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räst

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tion

zur

Pra

xiso

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ten P

rüfu

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Dat

um

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