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Referate. 371 entfernte im April 1899 einen zweibohnengrossen, weisslichen, fast glatten Tumor yon festweicher Konsistenz, dessen Basis in der Mitte am Rande des linken Stimmbandes lag. Die Ausgangsstelle des Tumors bleibt dauernd leicht geschwollen und gerStet, und allm~hlich entwickelt sich hier eine weissliche, unregelmi~ssig knotige Hervor- w61bung, zu der sich am 7. Mai 1900 eine Bewegungsbeschri~nkung des linken Stimmbandes hinzugesellt. Die mikroskopische Unter- suchung des entfernten Tumors ergibt das unzweifelhafte Bild des Carcinoms. Radikaloperation. Heilung. Hermann Cordes (Berlin). 54) Musser, J. H., Primary Cancer of the Lung. Univ. c,f Penna. Medical Bulletin, ~ol. XVI, 8, 1903, S. 289. Von 3 Fallen wird einer ausftihrlich beschrieben. In diesem wurde die Diagnose auf Tuberkulose gestellt, obgleich keine Bazillen im Sputum naehweisbar waren. Der Krankheitsverlauf glich dem einer chronischen Bronchopneumonie. Leukocytose -- bis zu 26 330. Be- senders hervortretend war die sehr profuse Expektoration. Bei der Sektion fund sich primarer Lungenkrebs in beiden Lungen vor~ nfit Driisenmetastasen im Brustkorbe und im retroperitonealen Gewebe, sonst nirgends. In den jtingeren Teilen der C~eschwulst waren die quadratfSrmigen Zellen ringsum in den Alveolen gelagert; in den ~ltoren Teilen hatten sie Cylinderform und waren in Papillen geordnet. Diese letzte Anordnung land sich auch in den Metastasen. G r ii n b a u m (Liverpool). 55) Pye-Smith, R. J., Two cases of cerebral tumour success- fully removed by operation. Quarterly Medical Journal, Vol. XI, S. 258. Verf. berichtet tiber 2 Falle~ in denen ervor 8 bezw. 5 Monaten ein Sarkom resp. Endotheliom der motorischen @ehirnrinde chirurgisch entfernt hatte. Die Diagnose bet keine besonderen Schwierigkeiten. In beiden Fi~llen, besonders im zweiten, waren ausser motorischen auch sensible Gemfitsstiirungen. Das Sarkom yon tttihnereigrOsse sass im Gyrus praecentralis; das Endotheliom yon der Gr6sse einer Kirsche, lag wuhrscheinlich im Gyrus postcentralis und drtickte auf den prae- centralis. 0bgleich bei der ersten Operation zur Verhtitung yon Verwach- sungen Goldblatt zwischen Dura und Gehirn elngelegt wurde~ wurde wegen t~tickkehr der epileptischen Anf~lle eine zweite Operation unter- nommen. Die vorgefundenen Verwachsungen wurden durchschnitten und frisches Goldblatt eingelegt. Sonst wurden keine chirurgisch angreifbaren Zustande gefunden. Wenn auch nicht absoht erfolgreich, bewirkte die Operation doch im ersten Yalle, class der Patient wieder arbeitsfi~hig wurde und im zweiten, dass er keiner weiteren Pflege bedurfte. @ r ti n b a u m (Liverpool).

Primary cancer of the lung

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Page 1: Primary cancer of the lung

Referate. 371

entfernte im April 1899 einen zweibohnengrossen, weisslichen, fast glatten Tumor yon festweicher Konsistenz, dessen Basis in der Mitte am Rande des linken Stimmbandes lag. Die Ausgangsstelle des Tumors bleibt dauernd leicht geschwollen und gerStet, und allm~hlich entwickelt sich hier eine weissliche, unregelmi~ssig knotige Hervor- w61bung, zu der sich am 7. Mai 1900 eine Bewegungsbeschri~nkung des linken Stimmbandes hinzugesellt. Die mikroskopische Unter- suchung des entfernten Tumors ergibt das unzweifelhafte Bild des Carcinoms. Radikaloperation. Heilung.

H e r m a n n C o r d e s (Berlin).

54) Musser, J. H., P r i m a r y C a n c e r o f t h e L u n g . Univ. c,f Penna. Medical Bulletin, ~ol. XVI, 8, 1903, S. 289.

Von 3 Fallen wird einer ausftihrlich beschrieben. In diesem wurde die Diagnose auf Tuberkulose gestellt, obgleich keine Bazillen im Sputum naehweisbar waren. Der Krankheitsverlauf glich dem einer chronischen Bronchopneumonie. Leukocytose - - bis zu 26 330. Be- senders hervortretend war die sehr profuse Expektoration.

Bei der Sektion fund sich primarer Lungenkrebs in beiden Lungen vor~ nfit Driisenmetastasen im Brustkorbe und im retroperitonealen Gewebe, sonst nirgends. In den jtingeren Teilen der C~eschwulst waren die quadratfSrmigen Zellen ringsum in den Alveolen gelagert; in den ~ltoren Teilen hatten sie Cylinderform und waren in Papillen geordnet. Diese letzte Anordnung land sich auch in den Metastasen.

G r ii n b a u m (Liverpool).

55) Pye-Smith, R. J., T w o c a s e s o f c e r e b r a l t u m o u r s u c c e s s - f u l l y r e m o v e d b y o p e r a t i o n . Quarterly Medical Journal, Vol. XI, S. 258.

Verf. berichtet tiber 2 Falle~ in denen e r v o r 8 bezw. 5 Monaten ein Sarkom resp. Endotheliom der motorischen @ehirnrinde chirurgisch entfernt hatte. Die Diagnose bet keine besonderen Schwierigkeiten. In beiden Fi~llen, besonders im zweiten, waren ausser motorischen auch sensible Gemfitsstiirungen. Das Sarkom yon tttihnereigrOsse sass im Gyrus praecentralis; das Endotheliom yon der Gr6sse einer Kirsche, lag wuhrscheinlich im Gyrus postcentralis und drtickte auf den prae- centralis.

0bgleich bei der ersten Operation zur Verhtitung yon Verwach- sungen Goldblatt zwischen Dura und Gehirn elngelegt wurde~ wurde wegen t~tickkehr der epileptischen Anf~lle eine zweite Operation unter- nommen. Die vorgefundenen Verwachsungen wurden durchschnitten und frisches Goldblatt eingelegt. Sonst wurden keine chirurgisch angreifbaren Zustande gefunden.

Wenn auch nicht absoht erfolgreich, bewirkte die Operation doch im ersten Yalle, class der Pat ient wieder arbeitsfi~hig wurde und im zweiten, dass er keiner weiteren Pflege bedurfte.

@ r ti n b a u m (Liverpool).