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438 Berieh$: Allgemeine an~lytische Methoden, Apparate u. Reagentien Bd. 187 ~r. 1 in einer gl~sernen Elektrol~horesekammer auf die iibliche Weise zwischen 2 Gef~13en aufgespannt, in denen sieh die un~en angeffihrten Elektrolyte bzw. Puffer befanden und in die zugleich aueh die beiden Platinelektroden direkt taueh- ten. Die w~hrend der 2 Std dauernden und unter Poten$ialabfall yon durehsehnitt- lich 7,7--15,4 V/am vorgen(~mmenen Elektrophorese l~ngs des Papierstreifens auf- tretenden Anderungen yon pE-Werten sind naeh je 15 rain Zeitabstand fiir die Elelctrolyte (0,1 n, 0,05 n und 0,01 n LSsungen yon Kaliumchlorid, Kaliumbromid, Schwe/els~iure, OxalsSure, Natriumoxalat, Ammoniumoxalat) und fiir die Pu//er (Phosphatpu//er yon p~ 7,17 naeh ~IC]~A~LIS, Veronalpu/]er yon p~ 8,6, Borat- pu/]er yon pH 8,6) mi~ Hilfe yon Indica~orpapieren (Bayer) mit der Unterscheidungs- f~ihigkeit yon je 0,2 pH-Einheiten gemessen und graphisch dargestellt worden. Die Resulta~e zeigen, dab die 0,1 n LSsungen der beiden untersuehten S~uren beim Potentialabfall yon 11,5 V/era keine Anderungen yon pH-Werten aufweisen; da- gegen zeigt die 0,01 n Sehwefels~ure beim Poten$ialabfall yon 15,4 V/cm besonders in den ersten Zeitabsclmitr vertg41Cnism~Big gro/~e Streuung der p~-Werte ]~ngs des Papierstreifens (p~ 1 --5). Von untersuehten Salzen liefert die geringste Streuung der p~-Werte (6,8--7,6) des Ammoniumoxalat (Potentialabfall 11,7 V/era); da- gegen zeigen die Salze yon starken S~uren mit starken Laugen grol~e Streuungen, z. B. liefert bei 11,5 V/cm die 0,1 n KC1-LSsung eine Streuung yon pH 4--9,8, die 0,01 n LSsung sogar eine Streuung yon pH 1--12. Von den untersuehten Puffer- iSsungen besitz~ der Veronalpuffer die grSSte Best~indigkeit, w~hrend der Borer- puffer, der besonders zur elektrophoretisehen Auftrennung yon Eiweii~sboffen h~ufig empfohlen wird, die grSl~te p~t-Sr (6,8--8,6) zeigt. -- Die angefiihrten Fest- stellungen haben ffir die praktisehe Ausffihrbarkeit yon elektrophoretisehen Ana- lysen Bedeutung, wie an dem Beispiel der Trennung und Bestlmmung yon Au neben Cu (Potentialabfall ll,5V/em; Elektrqly~ 0,1n KaliumchloridiSsung; Dauer 2 Std) gezeigt wird, Wenn gesonderbe Gef~iSe ffir die Platinelektroden und die Papierenden (leitfi~higeVerbindung dutch einen Lignindoeht) herangezogen worden sind, bekommt man beim Besprfihen des fertigen Elektropherogramms mit essig- saurer BenzidinlSsung einen deutliehen Fleck ffir Au, w~hrend dieser bei nieht getrennteu Elektroly~gef~il~en fast unkenntlich ist; die Ursache ffir diese Er- seheinung ist darin zu sehen, dal~ in einem stark sauren 1V[edium,wie es infolge der pH-Streuung an der betreffenden Stelle des Papierstreifens vorliegt, die Bildung yon Benzidinblau wesentlich gehemmr wird. Chem. analit. (Warszawa) 6, 187--194 (1961) [Polnisch]. (~it engl. Zus.fass.) Lehrk. techn. Analyse, Techn. Hochseh., Gdafisk (Polen). M. H ~ I v ~ Eine ein/ache Technik zur Herstellung von Stiirkegelplatten und -sgulen /i~r elektro- phoretische Trennung wird yon A. W. B. CU~r~A~ und O. ~AO~<VSSO~ 1 be- sehrieben. 1 j. Chromatogr. (Amsterdam) 5, 90--91 (1961). Tissue Dynamics Lab., Patho- logy Dep. Univ., Galveston, Tex. (USA). H. I-IART}~A~P Prinzip und Theorie der Isotopenverdiinnungsanalyse dutch L6sungsextraktion werden yon J. RI~ZICKA und J. S~AR~: 1 besehrioben. ])as Verfahren, das sich zur selektiven quantitativen Bestimmung yon l~etallsl0uren eignet, basiert auf fol- genden Grundlagen: Versetzt man die eine unbekannte ]Y[engeeines iV[et~lls, z. B. Zink, enth~lteade L6sung mit einer genau abgemessenen I~enge esZn und extrahiert ~nsehlieBend mit einer Dithizonmenge, die kleiner ist als die fiir die vorliegende Zn-Menge stSchiometrisch benStigte, so wird der Anteil an extrahiertem 65Zn yon der GrSBe der unbekannten !Viengean in~ktivem Zink abh~ngen. Eine theoretisehe Behandlung des Problems der Extraktion mit ReagensunterschuB zeig~ auBerdem,

Prinzip und Theorie der Isotopenverdünnungsanalyse durch Lösungsextraktion

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438 Berieh$: Allgemeine an~lytische Methoden, Apparate u. Reagentien Bd. 187

~r. 1 in einer gl~sernen Elektrol~horesekammer auf die iibliche Weise zwischen 2 Gef~13en aufgespannt, in denen sieh die un~en angeffihrten Elektrolyte bzw. Puffer befanden und in die zugleich aueh die beiden Platinelektroden direkt taueh- ten. Die w~hrend der 2 Std dauernden und unter Poten$ialabfall yon durehsehnitt- lich 7,7--15,4 V/am vorgen(~mmenen Elektrophorese l~ngs des Papierstreifens auf- tretenden Anderungen yon pE-Werten sind naeh je 15 rain Zeitabstand fiir die Elelctrolyte (0,1 n, 0,05 n und 0,01 n LSsungen yon Kaliumchlorid, Kaliumbromid, Schwe/els~iure, OxalsSure, Natriumoxalat, Ammoniumoxalat) und fiir die Pu//er (Phosphatpu//er yon p~ 7,17 naeh ~IC]~A~LIS, Veronalpu/]er yon p~ 8,6, Borat- pu/]er yon pH 8,6) mi~ Hilfe yon Indica~orpapieren (Bayer) mit der Unterscheidungs- f~ihigkeit yon je 0,2 pH-Einheiten gemessen und graphisch dargestellt worden. Die Resulta~e zeigen, dab die 0,1 n LSsungen der beiden untersuehten S~uren beim Potentialabfall yon 11,5 V/era keine Anderungen yon pH-Werten aufweisen; da- gegen zeigt die 0,01 n Sehwefels~ure beim Poten$ialabfall yon 15,4 V/cm besonders in den ersten Zeitabsclmitr vertg41Cnism~Big gro/~e Streuung der p~-Werte ]~ngs des Papierstreifens (p~ 1 --5). Von untersuehten Salzen liefert die geringste Streuung der p~-Werte (6,8--7,6) des Ammoniumoxalat (Potentialabfall 11,7 V/era); da- gegen zeigen die Salze yon starken S~uren mit starken Laugen grol~e Streuungen, z. B. liefert bei 11,5 V/cm die 0,1 n KC1-LSsung eine Streuung yon pH 4--9,8, die 0,01 n LSsung sogar eine Streuung yon pH 1--12. Von den untersuehten Puffer- iSsungen besitz~ der Veronalpuffer die grSSte Best~indigkeit, w~hrend der Borer- puffer, der besonders zur elektrophoretisehen Auftrennung yon Eiweii~sboffen h~ufig empfohlen wird, die grSl~te p~t-Sr (6,8--8,6) zeigt. -- Die angefiihrten Fest- stellungen haben ffir die praktisehe Ausffihrbarkeit yon elektrophoretisehen Ana- lysen Bedeutung, wie an dem Beispiel der Trennung und Bestlmmung yon Au neben Cu (Potentialabfall l l ,5V/em; Elektrqly~ 0,1n KaliumchloridiSsung; Dauer 2 Std) gezeigt wird, Wenn gesonderbe Gef~iSe ffir die Platinelektroden und die Papierenden (leitfi~hige Verbindung dutch einen Lignindoeht) herangezogen worden sind, bekommt man beim Besprfihen des fertigen Elektropherogramms mit essig- saurer BenzidinlSsung einen deutliehen Fleck ffir Au, w~hrend dieser bei nieht getrennteu Elektroly~gef~il~en fast unkenntlich ist; die Ursache ffir diese Er- seheinung ist darin zu sehen, dal~ in einem stark sauren 1V[edium, wie es infolge der pH-Streuung an der betreffenden Stelle des Papierstreifens vorliegt, die Bildung yon Benzidinblau wesentlich gehemmr wird.

Chem. analit. (Warszawa) 6, 187--194 (1961) [Polnisch]. (~it engl. Zus.fass.) Lehrk. techn. Analyse, Techn. Hochseh., Gdafisk (Polen). M. H ~ I v ~

Eine ein/ache Technik zur Herstellung von Stiirkegelplatten und -sgulen /i~r elektro- phoretische Trennung wird yon A. W. B. C U ~ r ~ A ~ und O. ~AO~<VSSO~ 1 be- sehrieben.

1 j . Chromatogr. (Amsterdam) 5, 90--91 (1961). Tissue Dynamics Lab., Patho- logy Dep. Univ., Galveston, Tex. (USA). H. I-IART}~A~P

Prinzip und Theorie der Isotopenverdiinnungsanalyse dutch L6sungsextraktion werden yon J. RI~ZICKA und J. S~AR~: 1 besehrioben. ])as Verfahren, das sich zur selektiven quantitativen Bestimmung yon l~etallsl0uren eignet, basiert auf fol- genden Grundlagen: Versetzt man die eine unbekannte ]Y[enge eines iV[et~lls, z. B. Zink, enth~lteade L6sung mit einer genau abgemessenen I~enge esZn und extrahiert ~nsehlieBend mit einer Dithizonmenge, die kleiner ist als die fiir die vorliegende Zn-Menge stSchiometrisch benStigte, so wird der Anteil an extrahiertem 65Zn yon der GrSBe der unbekannten !Vienge an in~ktivem Zink abh~ngen. Eine theoretisehe Behandlung des Problems der Extraktion mit ReagensunterschuB zeig~ auBerdem,

1962 Berieh~: Allgemeine analygisehe Methoden, Apparate u. Reagentien 439

dab auf diese Weise eine wesentlich bessere Selektivitgg der Bestimmtmg zu er- warten is~ als beim Arbeiten mi~ ReagensiiberschuB. Die nach dieser 31ethode erreich- bare Bestimmungsempfmdlichkeit reieht aus, um Mikrogramm- und in giinstigen Fgllen aueh Submikrogramm-31engen zu erfassen; die Empfindlichkei~ wird einmal dadureh begrenzt, dab die organisehen Reagentien oft nicht in beliebig starker Ver- diinnung ~rerwandt werden kSnnen, zum anderen dadureh, dab die radioaktiven Indieatoren manehmal nut mit unzureiehender spezifiseher Aktivitgt erh~ltlieh sind. In einer Tabelle werden die K-Werte einer l~eihe ~on 3~etalldithizonaten, die naeh der Theorie opgimalen p~-Werte zur Extraktion sowie geeignete radioaktive Isotope angegeben.

i Talanta (London) 8, 228--234 (1961). Dep. Nuel. Chem., Fae. Teekn. Nucl. Phys., Prag (~SSR). K.H. NI~t~B

~ e r die in der Komplexometrie verwendeten Indieatoren gibt Z. LADA 1 einen umfassenden Oberbliek. In ~bereinstimmung mit anderen Autoren un~ersoheidet Verf. zwei Hauptgruppen yon Indicatoren, nimlieh Redox-Indicatoren und rochelle- chrome Indieatoren, Fro" die an Hand yon 82 Literaturstellen und auf Grund eigener Erfahrungen Hinweise auf die geeignetsten Einsetzungsbereiehe gegeben werden. Im einzelnen werden behandelt aus der ersten Gruppe dor Indio~toren Variamln- blau B (p-Aminophenylanisidinhydrochlorid) und 3,3"-Dimdhylnaphthidin, aus der umfangreieheren zweiten Gruppe 2,3,4-Trihydroxybenzoes~iure, Eriochromschwarz T, S~iurechromblau K [Natriumsalz der 3-(2-Hydroxyphenylazo)-4,5-dihydroxy-2,7- disul]ons~iure], Eriochromgranat B, Eriochromgranat R, Natriumsalz der p-Sul/o- phenylazochromotrops~iure und weltere Ab~mmlinge der Tropa~Sure, 1-(2.Pyridyl- azo)-2-na~hthol,Calcein, Murexid, Brenzcatechlnvlolett, Metallophthalein [Dinatrlum- salz des 2,2"-Bis(N,N-dicarboxymethyl)-aminomethyl-o-kresolsul/ophthaleins], Fluo- rexon, PyrogaUolrot und BrompyrogalloIrot, Xylenolorange, Methylthymolblau und Glycinthymolblau. -- Zum SehluB werden Ratsehl~ge ffir die Auswahl geeigneter Indicatoren ffir eine gew(insehte komplexomotrisohe Bestimmung gegeben. Dabei wird auBer auf die bekann~en Faktoren (p~ des zu ~i?0rierenden Mediums, Differenz zwischen den Stabflit~tskonstanten der Komplexe ,,Indioator-~etalP' und ,,Titrie- rungsagens-Metall", Gegenwart yon 31askier- bzw. StSrsubstanzen) aueh auf die t~edeutung aufmerksam gemacht, die dem Dosieren mSgliehst ldeiner und genau reprodnzierbarer 31enge des Indicators zukommt.

i Chem. ana]it. (Warszawa) 6, 135--148 (1961) [Poiniseh 7. Inst. allg. Chem., Warszawa (Polen). iV[. Hf~IvN.~

Die Anwendung eines neuen selektiven organischen Reagenses, des 1,3-Di- methylalloxanimid(~t)-oxlm(5) (D~YIM)in der ~[etallanalyse empfiehlt K. Beg- GER i. Des Reagens enth~lt zwei eharakteristisehe funktionelle Gruppen: eine ffir Niekel(II) und Palladium(II) spezifisehe Isonitrosoimino- und eine ffir Eisen(II), Kupfer(II) und Kobalt(II) spezifisehe Isonitrosoketo- bzw. Nitrosoenolgruppe. Des Reagens ist in den iibliehen LSsungsmit~eln praktisch unlSslieh, Aceton und Wasser tSsen es wenig, Formamid gut. Die wgBrige, 4--5~ t~ormamid enthaltende L5sung absorbiert zwisehen 370 und 460 nm und oberhalb 600 nm kein Lieht, die maximale Absorption bei 530 nm ist gering. MS~ Kupfer(II), Eisen(II) und Kobalt(II) bildet des Reagens wasserlSsliehe farbige Komplexe, mit Palladium(II) in sehwaeh saurer, mit Niekel(II) in ammoniakalischer LSsung praktiseh unl6sliche Niederschlige. In neutra]er und sehwaeh alkaliseher LSsung, optimal bei p~ 7--9,5, bildet des Reagens mi~ Kup]er einen grasgriinen wasserl6sliehen Komplex der Zusammen- setzung Kupfer: DAXI31 ~ 1 : 1 mit einem Absorptionsmaximum bei 380-- 390 nm und dem molaren Extinktionskoefilzienten (5,05 =L 0,05) �9 103 bei 382 nm und 25 ~ C.