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INFO 11/2012 Informationszeitschrift über unsere Tätigkeit Schweizer Zweig von Mission Without Borders International Dank Winterhilfe. Überleben.

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info 11/2012Informationszeitschrift über unsere TätigkeitSchweizer Zweig von Mission Without Borders International

Dank Winterhilfe.

Überleben.

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Pro Adelphos Info 11/2012

Dem Winter trotzen. Mit ihnen.Ein gemütliches Haus liegt wunderschön in einer malerischen Landschaft, eingebettet in Pulverschnee. Drinnen ist es an-genehm warm. Natalia Pokrovets aus der Westukraine serviert ihren Kindern ein feines Essen. Der Tisch ist reichlich gedeckt und prachtvoll geschmückt. Eine heisse Suppe, köstliches Fleisch, gesunde Kartoffeln, eine feine Sauce und knackiger Salat lassen allen Familienmitgliedern das Wasser im Mund zusammenlaufen. Der frisch zubereitete Dessert ist noch im Kühlschrank. Die Kinder strahlen übers ganze Gesicht. Natalia lächelt. Alles nur ein Traum. Nichts davon ist Realität!

fliessendes Wasser gibt es im Haus der familie Pokrovets nicht. Sergiy holt deshalb Wasser vom Brunnen im Garten.

Eine familie hält zusammen. Die Pokrovets: Hinten von links: Sergiy (17), Roman (19), Mutter natalia, Anna (10) und Anhelina (11). Vorne von links: Vasyl (5), ivanka (4) und Mariya (5).

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Pro Adelphos Info 11/2012

Natalia Pokrovets stand bisher nie auf der Sonnenseite des Lebens. Bereits als junge Frau musste sie in Russland, weit weg von ihrer Familie, hart arbei-ten. Getrennt von ihrer Familie ging es Natalia schlecht. Zu dieser Zeit kam sie mit Christen in Kontakt und fand zum Glauben an Gott. Er gab und gibt ihr eine unheimliche Kraft, alle schwieri-gen Situationen in ihrem Leben zu be-stehen. Zurück in der Ukraine lebte sie mit ihrem Mann und sieben Kindern in bescheidenen Verhältnissen. Ihr Ehe-mann verstarb vor fünf Jahren. Seit-her muss die Familie noch mehr um ihr Überleben kämpfen und leidet.

Die Armut der Familie zwang Natalia, jede mögliche Arbeit anzunehmen: ma-len, renovieren und putzen. Die Mutter blieb weiter vom Pech verfolgt. Vor zwei Jahren hatte Natalia einen schlimmen Unfall. Während sie eine Wand neu strich, fiel sie von einem Stuhl. Sie zog sich beim Sturz in ein Fenster schwere

Schnittverletzungen zu. Die Finger der rechten Hand kann sie seither nicht mehr bewegen. Natalia wurde zur Inva-liden. Einer bezahlten Arbeit kann sie nun nicht mehr nachgehen.

Als Invalide ist die siebenfache Mut-ter auf die Hilfe ihrer Kinder angewie-sen. Natalia ist eine Kämpferin und versucht den Alltag trotzdem zu bewäl-tigen. Jeden Morgen steht sie früh auf und beginnt, ihr kleines Häuschen mit Holz von draussen zu heizen. Im Haus ist es sehr eng. In zwei Räumen wohnt die achtköpfige Familie. Natalia macht das Frühstück und weckt ihre Kinder. Danach füttert sie die Ziegen und holt Wasser vom Brunnen im Freien. Sie wäscht die Teller und das Geschirr. Auch Mittag- und Abendessen bereitet Natalia für ihre Familie zu. Die Haus-arbeit kostet die Mutter viel Zeit. Mit einer invaliden Hand ist der Alltag nur schwer zu meistern. Vom Staat erhält Natalia eine kleine Invaliden rente. Da-

von leben können die Pokrovets nicht. Eine grosse Stütze für Natalia sind be-sonders ihre ältesten Söhne, Roman (19) und Sergiy (17). Die beiden Brü-der absolvieren eine Lehre als Gipser in der Stadt Zdolbuniv. Sie bewohnen dort einen kleinen Raum. Jedes zweite Wochenende kommen Natalias Söhne nach Hause. Sie unterstützen ihre Mutter und die jüngeren Geschwister. Anhelina (11) und Anna (10) gehen zur Schule. Mariya (5) und Ivanka (4) be-suchen den Kindergarten. Der jüngste Sohn, Vasyl (5), ist krank. Er leidet an Epilepsie. Immer wieder hat der Zwil-lingsbruder von Mariya Anfälle. In den Kindergarten darf er deshalb nicht ge-hen, was ihn emotional sehr belastet. Vasyls schwaches Herz macht Natalia ebenfalls Sorgen.

Das Haus, in dem die Pokrovets leben, ist in einem bedenklichen Zustand. Es muss dringend renoviert werden. Das Dach ist undicht, die Decke

Der Teddybär ist ivankas liebstes Spielzeug. Viele Spielsachen hat das Mädchen nicht (oben). ihre Kleidung ist für den Winter ungeeignet (oben rechts).

Die Kinder der familie spielen gerne im Schnee. Eine Schneeballschlacht macht mächtigen Spass.

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Haben Sie fragen? Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an: [email protected] oder 052 233 59 00Pro Adelphos ist ein christliches Hilfswerk für Osteuropa. Unsere Unterstützung gilt allen Menschen, unabhängig ihrer Religion, ihrer politischen Einstellung oder ihres ethnischen Hintergrunds.

iMPRESSUM: «Pro Adelphos Info» erscheint zwölfmal jährlich. Herausgeber: Stiftung Pro Adelphos, Palm strasse 16, 8400 Winterthur. Abo: CHF 10.– pro Jahr (wird einmalig von Ihrer Spende abgezogen). Auflage: 5524. Druck: Jordi Medienhaus, 3123 Belp. Abdruck mit Quellenangabe erlaubt.

Postcheck: 60-12948-7 – Spenden sind in den meisten Kantonen abzugsberechtigt. Verwendung der Spenden: Nach Abzug der Kosten fliessen alle Spenden in unsere Projekte.

Spenden per SMS: Senden Sie PAM 55 an nr. 339 und Sie unterstützen Pro Adelphos mit 55 Franken.Der Betrag ist von 1–100 Franken frei wählbar.

Besuchen Sie unsere Website:

www.proadelphos.ch

Helfen Sie familien durch den Winter.

Vitaminreiche nahrungsmittel CHf 55.–

Brennholz zum Heizen CHf 95.–

Warme Kleider und Wolldecken CHf 180.–

Lebensunterhalt einer familie für einen Monat CHf 350.–

Lebensunterhalt einer familie für drei Monate CHf 1050.–

lässt durch, und die Wände sind modrig und schimmlig. Die Tapeten hängen he-runter. Der Gasofen funktioniert nicht mehr. Die Familie heizt deswegen mit Holz. Ein Bad gibt es nicht. Für die Renovation des Häuschens benötigt die Familie Geld, das sie nicht hat. Roman, der älteste Sohn, will deshalb nach sei-ner Lehre in Kiew auf dem Bau arbeiten gehen. Der 19-jährige ist sehr fleissig.

Die achtköpfige Familie bebaut auch ein kleines Stück Land. Roman kann von einem Nachbarn jeden Früh-ling ein Pferd leihen, um das Feld zu pflügen. Dank dem Projekt «Hoffnung säen» erhalten die Pokrovets Saatgut von den Spenderinnen und Spendern von Pro Adelphos. Mit Erfolg erntet die Familie vor allem Kartoffeln, Karotten, Randen und Zwiebeln. Das Gemüse aus

dem Garten und die Essenspakete von Pro Adelphos reichen gerade aus, um die kalte Jahreszeit ohne Hungern zu überstehen. So gut es geht, hilft Nata-lia mit. Aufgeben kommt für die Mutter nicht infrage.

Der kommende Winter macht der Fa-milie Angst. Das Quecksilber sinkt dann oft unter -10° C. Die Kleider der Pokro-vets sind nicht alle wintertauglich. Anna und Ivanka haben keine Winter-kleidung. Natalia hat nicht genügend Geld, allen Kindern Winterjacken und Winterschuhe zu kaufen. Die Kinder wachsen zu schnell. Mariya leidet nicht nur unter der Kälte. Sie hat eine All-ergie und kann deswegen nicht lange draussen bleiben, wenn es sehr kalt ist.

In den schwierigen Zeiten ist der Glaube an Gott für die Pokrovets sehr

wichtig. Er gibt der Familie Halt und lässt sie Kraft schöpfen. Die Familie geht regelmässig in die Kirche. Alle Kinder besuchen die Sonntagsschule. Roman und Sergiy betätigen sich aktiv in einer Jugendgruppe. Natalia Pokro-vets ist sich sicher, dass Gott ihre Fami-lie niemals verlassen wird. Sie gibt die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht auf.

Liebe Spenderin, lieber Spender, mit ihrem Einsatz schenken Sie verarmten Menschen Hoffnung und Zukunft. ihre Unterstützung befreit die notleidenden familien aus ihrem Elend. Vielen Dank für ihre Spende. Mit ihrer Hilfe befreien sich Mittellose aus ihrer Armut.

Eine Witwe dagegen, die ganz allein ist, hat gelernt, ihre Hoffnung auf Gott zu setzen und Tag und nacht zu ihm zu flehen und zu beten.1. Timotheus 5,5

natalia kocht für ihre familie. Die finger der rechten Hand kann sie seit einem Arbeitsunfall nicht mehr strecken. Die Hausarbeit fällt ihr deswegen schwer.