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Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 1
Buchführung und BilanzierungTeil 1
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 2
Die Vorlesungsfolien geben den prüfungsrelevanten Stoff lediglich in Stichworten wieder. Sie verdeutlichen die Struktur der Veranstaltung und reduzieren den Um-fang der Mitschriften in der Vorlesung, sie sind kein Ersatz für den Besuch der Veranstaltungen und das Studium der Literatur.
Der prüfungsrelevante Stoff ergibt sich aus der angegebenen Literatur (ins-besondere Basisliteratur) sowie den Erläuterungen in der Vorlesung.
Die Folien wurden im September 2009 erstellt.
Vorbemerkung:
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 3
Inhaltsverzeichnis:
I. GRUNDLAGEN DER BUCHFÜHRUNG1. Der betriebliche Wertumsatzprozess 42. Einordnung der Buchführung in die organisatorische
Struktur eines Unternehmens 53. Das betriebliche Rechnungswesen 6 - 74. Gesetzliche Bestimmungen über die Buch-
führungspflicht 8 - 95. Grundsätzliches zur Buchführung 10 - 13
II. INVENTUR, INVENTAR UND BILANZ1. Die Inventur 14 - 162. Das Inventar 16 - 183. Die Bilanz 19 - 24
III. SYSTEMATIK DER FINANZBUCHFÜHRUNG1. Bilanzveränderungen 25 - 272. Erfassung der Bilanzveränderungen
2.1 Bestandskonten 27 - 322.2 Der Buchungssatz 33 - 362.3. Erfolgskonten 37 - 51
3. Hauptabschlussübersicht 52 - 58
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LeistungserstellungBeschaffung Absatz
Umwandlung von Geldka-pital in Arbeitskraft, Be-triebsmittel, Waren, Dienstleistungen usw.
Umwandlung von Werk-stoffen unter Einsatz von Arbeitskraft, Betriebsmit-tel usw. in neue Produkte und Dienstleistungen
Umwandlung der neuen Produkte und Dienst-leistungen in Geldkapital
1. Der betriebliche Wertumsatzprozess
Auszahlungen Einzahlungen
I. GRUNDLAGEN DER BUCHFÜHRUNG
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GeschäftsleitungGeschäftsleitung
2. Einordnung der Buchführung in die organisatorische Struktur eines Unternehmens
Operative BereicheOperative Bereiche Nicht operative / administrative BereicheNicht operative / administrative Bereiche
Vor-be-
reitung
Ferti-gung
Ver-sand
Marke-ting
Perso-nal
Ein-kauf
Tech-nik
Betriebl.Rechnungs-
wesen
Externes ReWeInternes ReWe
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 6
3. Das betriebliche Rechnungswesen
Externes RechnungswesenExternes Rechnungswesen Internes RechnungswesenInternes Rechnungswesen
Finanzbuchhaltung:- Bilanz- GuV-Rechnung- Anhang
Kosten- und LeistungsrechnungPlanungsrechnung:- Produktionsplanung- Absatzplanung- Investitionsplanung- Finanzplanung
Gläubiger: „Wie sicher ist der Kredit in der Zukunft?“
Anteilseigner: „Wie hoch sind aktuelle und künftige Erfolge?“
Finanzamt: „Wie hoch sind die zu zahlenden Steuern?“
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 7
Funktion der BuchführungFunktion der Buchführung
Die Buchführung ist das Fundament des betrieblichen Rechnungswesens.Sie ermöglicht Informationen über die Ertragslage und die finanzielleSituation des Unternehmens.
BUCHFÜHRUNG
Kreditw
ürdigkeit
Planung
Controlling
Kostenrechnung
Steuerberechnung
Rechnungswesen
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 8
4. Gesetzliche Bestimmungen über die Buch- führungspflicht
Warum Buchführung?
1. Handelsrechtliche Bestimmungen für alle KaufleuteHGB drittes Buch Rechnungslegungsvorschriften §§ 238 – 341o § 238 Abs. 1 HGB Buchführungspflicht, Ausnahme: § 241a HGB
2. Grundsätze ordnungsmäßiger BuchführungKeine gesetzliche Definition→ unbestimmter Rechtsbegriff Beschaffenheit der Buchführung § 238 Abs. 1 S. 2 HGB Lebende Sprache, Zeichendefinition § 239 Abs. 1 HGB Vollständige, richtige, zeitgerechte und geordnete Erfassung § 239
Abs. 2 HGB Korrekturen § 239 Abs. 3 HGB (nicht:Tippex, Bleistift) Keine Buchung ohne Beleg Aufbewahrungsfristen § 257 Abs. 1 HGB (10 bzw. 6 Jahre)
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3. Steuerrechtliche VorschriftenGrundsätzlich:→ Maßgeblichkeit der handelsrechtlichen Buchführung § 140 AO+ Erweiterung auf alle gewerblichen Unternehmer, bei Überschreitung be-
stimmter Umsatz-, oder Gewinngrenzen § 141 Abs.1 AO
4. Verletzung der Buchführungspflichten
● Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahren● In der Insolvenz bis zu 5 Jahren § 283 StGB● Schätzung der Besteuerungsgrundlagen
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5. Grundsätzliches zur Buchführung
1. Staffelrechnung und Kontendarstellung
Der Unternehmer Anton Maier hat am Morgen 1.000 EUR in seiner Geldbörse (Geldbeutel). Von einem Kunden erhält er um 09:00 Uhr 250 EUR. Eine Stunde später bezahlt er an einen Lieferanten 310 EUR. Nach dem Mittagessen bezahlt er 85 EUR für Büromaterial. Schließlich muss er noch um 17:00 Uhr die Friseurkosten für seine Ehefrau in Höhe von 120 EUR bezahlen.
Wie viel Geld hat Anton Maier am Abend noch in der Geldbörse?
Darstellung sowohl in Staffelform als auch in Kontenform.
Merke: Vorgang zwischen dem Unternehmen und der Umwelt = Geschäftsvorfall
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Kontenform:
Soll HabenKassenkonto
Grundsätzlich gilt:
1. Anfangsbestand und Mehrungen stehen auf der gleichen Kontenseite
2. Minderungen stehen auf der anderen Kontenseite
3. Abschluss des Kontos durch saldieren:→ Unterschiedsbetrag zwischen beiden Kontenseiten wird auf der kleineren Seite
eingetragen→ Der Saldo (Unterschiedsbetrag) wird nach der größeren Kontenseite benannt!
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2. Vereinfachte Aufzeichnungspflichten (einfache Buchführung)
Nur Einzahlungen und Auszahlungen werden berücksichtigt. Dabei werden die gängigen Einzahlungen (z.B. Verkaufserlöse, Provisionen, etc.) und die laufenden Auszahlungen (z.B. Löhne, Material, Telefon, Porto, etc.) in zeitlicher Reihenfolge festgehalten (i.d.R. auf Konten).
Die Geldbewegungen werden in einem Kassenbuch sowie durch Bankauszüge erfasst.
Beachte:Nicht erfasst werden somit Forderungen und Verbindlichkeiten. Da langfristig genutztes Anlagevermögen (z.B. Firmen-Kfz) nicht sofort in voller Höhe als Ausgabe abgezogen werden darf, ist eine Korrekturrechnung (Abschreibungen) erforderlich.
Die einfachen Aufzeichnungen sind nur für Unternehmen zulässig, die nicht buchführungspflichtig sind. Sie ist aber nur dann sinnvoll, wenn die meisten Geschäfte des Unternehmens bar abgewickelt werden. doppelte Buchführung
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 13
Beispiel:
Der Arzt Dr. A. Quacksalber hat folgende Geschäftsvorfälle aufgezeichnet:
Behandlung von Patienten 309.300 EUR. Betriebsausgaben für: Löhne, Sozialversicherung, Heizung usw. 70.000 EUR, Medikamente, Verbandsmaterial 11.000 EUR, Darlehenszinsen für die Anschaffung eines Röntgengeräts 1.600 EUR, Abschreibung für das Röntgengerät 6.000 EUR (Anschaffungskosten ursprünglich 30.000 EUR).
Der Bestand an Medikamenten, Verbandsmaterial etc. am 01.01. 8.000 EUR und am 31.12. 12.200 EUR. Für den privaten Haushalt hat Dr. Q 12.000 EUR aus der Kasse entnommen.
Ermitteln Sie den Gewinn durch eine Überschussrechnung.
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II. INVENTUR, INVENTAR UND BILANZ
Nach § 240 HGB bzw. § 140 f. AO hat jeder Kaufmann bei● Gründung seines Unternehmens● zum Schluss eines jeden Geschäftsjahres● bei Auflösung oder Verkauf des Unternehmensseine Vermögensteile und Schulden festzustellen.
→ Inventur
Inventur ist die mengen- und wertmäßige Bestandsaufnahme aller Vermögensgegenstände und Schulden einer Unternehmung zu einem be-stimmten Zeitpunkt.
1. Die Inventur
1.1. Gesetzliche Grundlagen
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Inventurgrundsätze:
● Vollständigkeit der Bestandsaufnahme ● Richtigkeit der Bestandsaufnahme● Grundsatz der Einzelerfassung der Bestände ● Nachprüfbarkeit der Bestandsaufnahme, d.h. Dokumentation und Aufbewahrung
Inventurverfahren:
● Körperliche Bestandsaufnahme durch Zählen, Messen oder Wiegen in den Lägern, Verkaufsräumen bzw. Fabrikräumen;
● Buch-, belegmäßige Aufnahme bei Führung eines Bestandsverzeich-nisses (bei bewegl. Anlagevermögen) bzw. bei Forderungen und Verbind-lichkeiten.
Merke: Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden ist in den §§ 252 ff HGB geregelt und wird im 2. Semester behandelt.
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2. Das Inventar § 240 HGB
= Ergebnis der Inventur
(Lückenlose) Einzelauflistung aller Vermögensgegenstände (= wirtschaftlicher Wert, der selbständig bewertbar und einzelveräußerbar ist) und Schulden.
3 Bestandteile:
A. Vermögen (2 Gruppen: Anlage- und Umlaufvermögen)B. SchuldenC. Reinvermögen bzw. Eigenkapital (= A. – B.)
Ordnungssystematik:
● Vermögenswerte nach zunehmender Liquidität● Schulden nach Fälligkeit (von langfristig zu kurzfristig)
Vorstufe der eigentlichen Bilanzierung
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Beispiel:
Inventarder Firma Anton Maier, Fahrradproduction, Kemptenzum 31. Dezember ....
A. Vermögensgegenstände EUR EUR
1. Grundstücke Alter Bahnhof 175.000,00 Heinkelstraße 125.000,00 300.000,00
2. Gebäude: Fabrikgebäude Alter Bahnhof 500.000,00
3. Fuhrpark lt. Einzelaufstellung 162.000,00
4. Vorräte: Roh-, Hilfs- und Betriebs- stoffe lt. Einzelaufstellung 32.750,00
5. Vorräte: Fertige Räder lt. Aufstellung 48.900,00
6. Kundenforderungen lt. Verzeichnis 48.600,00
7. Kassenbestand 250,00
8. Bankguthaben Raiffeisenbank 7.800,00
Summe des Vermögens 1.100.300,00
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B. Schulden
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitute Raiffeisenbank Nr. 123456 500.000,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lt. Aufstellung 150.000,00
Summe der Schulden 650.000,00
C. Ermittlung des Reinvermögens
Summe des Vermögens 1.100.300,00Summe der Schulden -650.000,00= Reinvermögen (Eigenkapital) 450.300,00
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3. Die Bilanz
3.1. Inhalt und Form
Bilanz = verkürztes Inventar
Formaler Unterschied: Kontoforminhaltlicher Unterschied: komprimierte Gegenüberstellung des
Vermögens und der Schulden
Grundstruktur einer Bilanz nach § 247 Abs. 1 HGB (ohne RAP):
Aktiva PassivaBilanz zum ........
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Eigenkapital
Fremdkapital
Vermögen Kapital
Mittelverwendung Mittelherkunft
FinanzierungsmittelInvestitionen
In welche Vermögenswerte wurde das zur Verfügung ge-stellte Kapital investiert?
Wer hat das Kapital zur Verfügung gestellt?
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Bilanzgleichung
Aktiva = Passiva
Vermögen = Kapital
Begründung:
Eigenkapital = Vermögen abzüglich Schulden, d.h. rechnerische Größe
Bilanzgliederung
Neben der Mindestgliederung in § 247 Abs. 1 HGB haben Kapitalgesell-schaften die Gliederungsvorschriften des § 266 HGB zu beachten.
Aus dieser Gliederungsvorschrift kann folgendes Bild einer Bilanz entwickelt werden:
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• Gliederung der Bilanz gem. § 266 Abs. 2 HGB:
Aktivseite
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
III. Wertpapiere
IV. Schecks, Kassenbestand, Bundesbank- und Postgiroguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
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• § 266 Abs. 3 HGB:
Passivseite
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
III. Gewinnrücklagen
IV. Gewinnvortrag / Verlustvortrag
V. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag
B. Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten
D. Rechnungsabgrenzungsposten
• Diskussion anhand eines Beispiels:
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Aktiva Bilanz der Occhiali AG zum 30.09.01 Passiva
A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Rohstoffe 2. Unfertige Erzeugnisse 3. Fertige Erzeugnisse
II. Forderungen und sonstige Vermögens- gegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leis- tungen 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Wertpapiere Sonstige Wertpapiere
IV. Kassenbestand, Bundesbank- und Postgiro- guthaben, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
in T-EUR 2.633
98.699 112.642
213.974
19.146 33.700
50.550 103.396
44.479
19.883 16.749
14.608
6.035 205.150
876 420.000
A. Eigenkapital I. Grundkapital II. Kapitalrücklagen III. Gewinnrücklagen IV. Gewinnvortrag V. Jahresüberschuss / -fehlbetrag
B. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kredit- instituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel 5. Verbindlichkeiten gegenüber verbun- denen Unternehmen 6. Sonstige Verbindlichkeiten
D. Rechnungsabgrenzungsposten
in T-EUR 60.000 35.000 48.450
2.642 -25.463
120.629
110.229 80
49.984 160.293
87.286 1.162
15.459
10.426
14.820 9.923
139.076
2 420.000
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Bilanz
Aktiva Passiva
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklagen
- Konzessionen, Rechte - Lizenzen - Geschäfts- o. Firmenwert - geleistete Anzahlungen
Imma-terielle Vermö-gens-gegen-stände
Gewinnrücklagen: - gesetzliche Rücklagen
- Rücklagen für eigene Anteile
- satzungsmäßige Rucklagen
- andere Gewinnrücklagen
Gewinnvortrag / Verlustvortrag
Eigenkapitel
Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag
- Grundstücke u. Bauten - techn. Anlagen u. Maschinen - andere Anlagen, Betriebs- und ..Geschäftsausstattung - geleistete Anzahlungen u. Anlagen im Bau
Sach-anlagen Pensionsrückstellungen
Steuerrückstellungen
Rückstel-lungen
Sonstige Rückstellungen
- Anteile an verb. Untenehmen
- Ausleihungen an verb. Untern.
- Beteiligungen
- Ausleihungen an Beteiligungs-unternehmen
- Wertpapiere des Anlagevermö-gens
- sonstige Ausleihungen
Finanz-anlagen
Anlage-vermö-
gen
=
Ge-brauchs-vermö-
gen
dient andau-ernd dem
Betrieb
Anleihen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditin-stituten
- Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe
- unfertige Erzeugnisse u. unfertige Leistungen
- fertige Erzeugnisse u. Waren
- geleistete Anzahlungen
Vorräte
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbind-lichkeiten
=
Wechselverbindlichkeiten
- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- Forderungen geg. verbundene Unternehmen
- Forderungen geg. Beteiligungs-unternehmen
- sonstige Vermögensgegenstände
Forde-rungen u. sonst. Vermö-gens-gegen-stande
Verbindlichkeiten gegenüber verbun-denen Unternehmen
- Anteile an verbundenen Unter-nehmen
- eigene Anteile
- sonstige Wertpapiere
Wert-papiere
Verbindlichkeiten gegenüiber Beteili-gungsunternehmen
- Schecks, Kasse , Bank- u. Postgiroguthaben
Liquide Mittel
Umlauf-vermö-
gen
=
Ver-brauchs gegen-stände
dient dem
Betrieb nur
kurzfri-stig
Fremd-kapital
Sonstige Verbindlichkeiten
Aktive Rechnungsabgrenzung
Passive Rechnungsabgrenzung
Rückstellungen = eine Verbind-lichkeit, die aber dem Grunde nach und/oder der Höhe nach noch nicht eindeutig feststehen, wirtschaftlich aber im abgelaufenen Geschäfts-jahr verursacht sind.
Rückstellungen dürfen nicht mit Rücklagen verwechselt werden, die gewöhnlich aus dem Eigenkapital gebildet werden!!
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 25
III. SYSTEMATIK DER FINANZBUCHFÜHRUNG
1. Bilanzveränderungen
Ausgangspunkt ist folgende vereinfachte Bilanz:
Aktiva PassivaBilanz
Rohstoffe
Forderungen
Kasse
Eigenkapital
Bankschulden
Lieferanten-verbindlichkeiten
25.000
15.000
3.000
EUR EUR
21.000
2.000
20.000
43.000 43.000
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 26
Es ereignen sich nun folgende Geschäftsvorfälle:
1. Kunden zahlen bar 4.000 EUR
2. Kauf von Rohstoffen auf Ziel 3.000 EUR
3. Barzahlung zum Ausgleich fälliger Lieferantenverbindlichkeiten 2.000 EUR
4. Die Bank gibt einen weiteren Kredit, mit dem Lieferantenschulden in Höhe von 5.000 EUR beglichen
werden.
Wie wirken sich diese einfachen Geschäftsvorfälle auf die Bilanzposten und auf die Bilanzsumme aus?
Hinweis: Erstellen Sie nach jedem Geschäftsvorfall eine neue Bilanz!
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Es ergeben sich somit insgesamt nur 4 mögliche Veränderungstypen:
- Aktivtausch
- Passivtausch
- Bilanzverlängerung (Aktiv-Passiv-Mehrung)
- Bilanzverkürzung (Aktiv-Passiv-Minderung)
2. Erfassung der Bilanzveränderungen
2.1. Bestandskonten
Jede Bilanzposition erhält eigenes Konto (linke Seite = Soll; rechte Seite = Haben)
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 28
Aktiva Passiva
Soll Haben Soll Haben
Soll Haben Soll Haben
Soll Haben Soll Haben
Bilanz
Rohstoffe
Forderungen
Kasse
Eigenkapital
Bankschulden
Lieferantensch.
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 29
Buchungsregeln:
1. Die Anfangsbestände (AB) befinden sich auf den Konten auf derselben Seite, wo sie in der Bilanz stehen
Soll Haben Soll Haben
AB 25.000 AB 21.000
Soll Haben Soll Haben
AB 15.000 AB 2.000
Soll Haben Soll Haben
AB 3.000 AB 20.000
Rohstoffe
Forderungen
Kasse
Eigenkapital
Bankschulden
Lieferantensch.
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 30
2. Die Bestandsmehrungen (Zugänge) stehen in den Konten auf der Seite, wo sich die Anfangsbestände befinden, die Bestandsminderungen (Abgänge) auf der anderen Seite
3. Jeder Geschäftsvorfall ist doppelt zu buchen, zuerst im Soll und dann im Haben.
Soll Haben Soll Haben
AB 25.000 AB 21.000
2. Liefer. 3.000
Soll Haben Soll Haben
AB 15.000 1. Kasse 4.000 AB 2.000
4. Liefer. 5.000
Soll Haben Soll Haben
AB 3.000 3. Liefer. 2.000 3. Kasse 2.000 AB 20.000
1. Ford. 4.000 4. Banks. 5.000 2. Rohst. 3.000
Rohstoffe
Forderungen
Kasse
Eigenkapital
Bankschulden
Lieferantensch.
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4. Ermittlung des Endbestandes durch Saldieren, d.h. Subtraktion der kleineren Kontenseite von der größeren; Differenz = Saldo, der auf kleinere Seite geschrieben wird und auf dem Schlussbilanzkonto gebucht wird.
Soll Haben Soll Haben
AB 25.000 AB 21.000
2. Liefer. 3.000
Soll Haben Soll Haben
AB 15.000 1. Kasse 4.000 AB 2.000
4. Liefer. 5.000
Soll Haben Soll Haben
AB 3.000 3. Liefer. 2.000 3. Kasse 2.000 AB 20.000
1. Ford. 4.000 4. Banks. 5.000 2. Rohst. 3.000
Rohstoffe
Forderungen
Kasse
Eigenkapital
Bankschulden
Lieferantensch.
28.000 28.000
28.000SBK
SBK
SBKSBK
SBK
SBK
11.000
5.000
16.000
7.000
21.000
15.000 15.000
7.0007.000
23.000 23.000
7.0007.000
21.000 21.000
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 32
Somit ergibt sich folgendes Schlussbilanzkonto:
Soll Haben
EUR EUR
Rohstoffe 28.000,00 Eigenkapital 21.000,00
Forderungen 11.000,00 Darlehensschulden 7.000,00
Kasse 5.000,00 Verbindlichkeiten 16.000,00
44.000,00 44.000,00
Schlussbilanzkonto
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2.2. Der Buchungssatz
Vorgehensweise:
• Welche Konten sind betroffen?
• Wie ändern sich die Bestände?
• Auf welcher Seite muss gebucht werden?
• Sollbuchung links, Habenbuchung (Gegenbuchung) rechts, verbunden mit dem Wort „an“
Beispiel:Barabhebung vom Bankkonto in Höhe von 200 EUR und Einzahlung in die Kasse:
Buchungssatz: „Kasse an Bank 200 EUR“
Buchung: Soll Haben Soll Haben
Bank 200 Kasse 200
Kasse Bank
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 34
Werden mehrere Konten berührt, spricht man von einem zusammengesetzten Buchungssatz.
Beispiel:Rohstoffeinkauf auf Ziel 4.000 EUR und gegen bar 1.000 EUR.
Buchungssatz: „Rohstoffe 5.000 EUR an Verbindlichkeiten 4.000 EUR und Kasse 1.000 EUR
Auch die Anfangsbestände werden doppelt gebucht! Gegenkonto ist das „Eröffnungsbilanzkonto“ (EBK), dass das Spiegelbild der Eröffnungsbilanz ist und somit nur eine Hilfsfunktion übernimmt!!
Beispiel der Buchung der Anfangsbestände zu oben:1. Rohstoffe an EBK 25.000 EUR2. Forderungen an EBK 15.000 EUR3. Kasse an EBK 3.000 EUR4. EBK an Eigenkapital 21.000 EUR5. EBK an Bankschulden 2.000 EUR6. EBK an Lieferantensch. 20.000 EUR
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 35
Soll Haben
EUR EUR
Eigenkapital 21.000,00 Rohstoffe 25.000,00
Bankschulden 2.000,00 Forderungen 15.000,00
Lieferantenschulden 20.000,00 Kasse 3.000,00
43.000,00 43.000,00
Eröffnungsbilanzkonto
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 36
Aktiva Bilanz der Schering AG zum 31.12.2007 Passiva
A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen I.. Vorräte II. Forderungen und sonstige Vermögens- gegenstände III. Kassenbestand, Bundesbank- und Postgiro- guthaben, Guthaben bei Kreditinstituten
in Mio-EUR
79 435
.894 1.408
509
5.370
1.462
8.749
A. Eigenkapital B. Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten
in Mio-EUR 5.108
1.740
1.901
8.749
Wie kommen die Daten aus dieser Schlussbilanz in die Buchhaltung des Jahres 2008?
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 37
2.3. Erfolgskonten
Bilden Sie die Buchungssätze für folgende Geschäftsvorfälle für die Firma Anton Maier „Fahrradproduktion“:
1. Eine Rechnung für eine Maschinenreparatur über 30.000 EUR geht ein.2. Auf dem betriebl. Bankkonto werden 40.000 EUR Zinsen gutgeschrieben.3. Der Unternehmer entnimmt 6.000 EUR aus der Kasse für den Besuch der
Spielbank.4. Der Unternehmer legt aus seinem Privatvermögen 10.000 EUR in die Kasse
Welche Konten sind betroffen? Wie wirken sich die Buchungen auf die Konten aus?
Alle Buchungen betreffen das Eigenkapitalkonto!
Geschäftsvorfall 1 und 2 wirken sich auf den Unternehmenserfolg (Gewinn) aus, Geschäftsvorfall 3 und 4 dagegen sind privat veranlasst und berühren den Unternehmenserfolg nicht!!
2.3.1 Eigenkapitalveränderungen
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 38
Merke:Aufwendungen (betrieblicher Wertverzehr) mindern das Eigenkapital und werdendeshalb im Soll gebucht.Erträge (betrieblicher Wertzufluss) erhöhen das Eigenkapital und werden imHaben gebucht.Aufwendungen und Erträge wirken sich auf den Betriebserfolg (Gewinn oder Verlust aus.
Privatentnahmen mindern das Eigenkapital und werden im Soll gebucht, Privat-einlagen erhöhen das Eigenkapital und werden deshalb im Haben gebucht.Privatentnahmen und –einlagen haben keine Auswirkungen auf den Betriebs-erfolg!
Somit ergibt sich bei einem Anfangsbestand von 50.000 EUR folgendes Eigenkapitalkonto:
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 39
Soll HabenEigenkapitalkonto
Anfangsbestand
Erträge
PrivateinlagenSchlussbestand
Privatentnahmen
Aufwendungen 50.000,00
40.000,00
10.000,00
100.000,00100.000,00
64.000,00
6.000,00
30.000,00
Ermitteln Sie den Gewinn oder Verlust (Betriebserfolg)!
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 40
2.3.2 Erfolgskonten
Zur Vermeidung eines „unübersichtlichen“ Eigenkapitalkontos werden folgende Unterkonten gebildet:
● Aufwandskonten (Miete, Telefon, Löhne/Gehälter, etc)● Ertragskonten (Umsatzerlöse, Mieterträge, Zinserträge, etc)
● Privatentnahmen● Privateinlagen
2.3.3 Buchungen auf Erfolgskonten
Für diese Konten gelten dieselben Buchungsregeln wie für das Eigenkapitalkonto, d.h. Aufwendungen mindern das EK, Buchung im Soll,Erträge erhöhen das EK, Buchung im Haben.
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 41
S HEigenkapital
Aufwandskonten: Ertragskonten:
S H
S H
S H S H
S H
S HLöhne
Miete
Telefon Mieterträge
Zinserträge
Umsatzerlöse
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 42
Das Abschreibungskonto
Gebäude, Maschinen und die Betriebs- und Geschäftsausstattung dienen dem Unternehmen länger als eine Abrechnungsperiode. Die Ausgaben hierfür können deshalb nicht sofort als Aufwand gewinn mindernd geltend gemacht werden, sondern sind auf den Zeitraum der Nutzung durch Abschreibung (Absetzung für Abnutzung AfA) zu verteilen und auf dem Aufwandskonto ‚Abschreibungen‘ im Soll zu buchen.
Beispiel:
Anschaffungskosten eines am 8.1. gekauften Computer incl. Zubehör 1.500 EUR. Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer 3 Jahre.
Abschreibungssatz: 100% / Nutzungsdauer = 100% / 3 Jahre = 33,33 %Abschreibungsbetrag: Anschaffungskosten / Nutzungsdauer = 1.500 EUR / 3 = 500 EUR
Buchungssatz:
Bilden Sie den Vorgang auf T-Konten ab! Welchen Wert weist der Computer am Ende des Geschäftsjahrs auf?
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 43
S H
S H
S H S H
S H
S HLöhne
Abschreibungen
Telefon Mieterträge
Zinserträge
Umsatzerlöse
2.3.4 Abschluss der Erfolgskonten
Saldo
Saldo
Saldo Saldo
Saldo
Saldo
S H
S H
GuV-Konto
Eigenkapitalkonto
Löhne
Abschreibungen
Telefon Mieterträge
ZinserträgeUmsatzerlöse
Summe Habenseite
Saldo = Gewinn
Summe Sollseite
Gewinn
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Die Aufwands- und Ertragskonten werden über das GuV-Konto abgeschlossen. Der Saldo des GuV-Kontos (= Gewinn oder Verlust) wird dann gegen das Eigenkapitalkonto gebucht.
Beachte aber:In der EDV-Buchführung gibt es weder ein GuV-Konto noch ein Schlussbilanzkonto!! Die Salden der Konten werden hier programmgesteuert zusammengefasst und direkt in der Bilanz bzw. GuV ausgewiesen.
Das GuV-Konto ist wie das Schlussbilanzkonto ein Element des betrieblichen Buchführungssystems. Die eigentliche Gewinn- und Verlustrechnung wie auch die Schlussbilanz stehen als Teile des Jahresabschlusses außerhalb der Buch-führung!!
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2.3.5 Das Privatkonto als Unterkonto des Eigenkapitalkontos
Auf dem Privatkonto werden alle privat verursachten Kapitalveränderungen festgehalten. Das Privatkonto unterliegt denselben Buchungsregeln wie das Eigenkapitalkonto.
Beachte:Bei Kapitalgesellschaften (GmbH, AG, eG) gibt es kein Privatkonto!!
S HEigenkapital
S H S HPrivatentnahmen Privateinlagen
Chronologische Buchung aller Einzelbeträge
Saldo
Entnahmen
Chronologische Buchung aller Einzelbeträge
Saldo
Einlagen
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2.3.6 Die Besonderheit der „gemischten Konten“
Werden Zu- und Abgänge auf einem Konto mit unterschiedlichen Werten gebucht, spricht man von einem gemischten Konto. Als Beispiel für ein gemischtes Konto dient das ‚Warenkonto‘, auf dem die Zugänge zu Einkaufspreisen, die Verkäufe aber zu Verkaufspreisen gebucht werden.
Beachte:Der Saldo des Kontos entspricht nicht dem Schlussbestand. Dieser wird durch Inventur ermittelt.
Beispiel:
Zu Beginn des Geschäftsjahres sind bei dem Fahrradhändler Kurt Schnell 10 Pedale zum Preis von je 10 EUR pro Pedal vorhanden. Während des Jahres werden weitere 40 Pedale zum Preis von 10 EUR/Pedal dazu gekauft. Insgesamt konnten 20 Pedale zum Preis von 15 EUR/Pedal verkauft werden.
Stellen Sie das dazugehörende Warenkonto dar.
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2.1.
S HWarenkonto
Anfangsbestand10 Pedale 100
Zukäufe40 Pedale 400
Abgänge20 Pedale zu VK 300
Saldo ?30 Pedale ? 200
S HWarenkonto
Anfangsbestand10 Pedale 100
Zukäufe40 Pedale 400
Abgänge20 Pedale zu VK 300
Jetzt mit Berücksichtigung der Inventur:
Schlussbestand30 Pedale zu EK 300Ertrag (Restsaldo) 100GuV-Konto Schlussbilanz-
konto
600600
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Zur Erfolgsermittlung des Warenverkehrs dient in der Praxis der sog. Bruttoab-schluss. Dazu werden die beim Verkauf erzielten Erlöse auf dem Erfolgskonto ‚Umsatzerlöse für Waren‘ gebucht. Das Bestandskonto Waren übernimmt im Soll den Anfangsbestand und sämtliche Zugänge während der Abrechnungsperiode zu Einstands (Einkaufs-) preisen.
Zur Erfolgsermittlung sind folgende Schritte notwendig:
1. Der Schlussbestand wird durch Inventur ermittelt und gegen das Schlussbilanzkonto gebucht.
2. Der verbleibende Saldo wird als ‚Wareneinsatz‘ auf dem Aufwandskonto ‚Aufwendungen für Waren‘ umgebucht.
3. Die Konten ‚Aufwendungen für Waren‘ und ‚Umsatzerlöse‘ werden über das GuV Konto abgeschlossen.
Im Ergebnis stehen sich auf dem GuV-Konto der Wareneinsatz zu Einstands-preisen und die erzielten Umsatzerlöse zu Verkaufspreisen gegenüber.
Der Rohgewinn (= der aus dem Warenverkehr resultierende Teil des Jahreserfolgs) kann wie folgt berechnet werden:Rohgewinn = Umsatzerlöse - Wareneinsatz
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S H S H
S HS H
Waren(bestand) Umsatzerlöse
GuV-KontoAufwendungen für Waren
Anfangsbestand 100
Zugänge 400 1. Schlussbestand 300
2. Saldo (Auf.f.W.) 200
2002. Waren
Verkäufe 3003. GuV-Konto 300
3. Umsatzerlöse 3003. GuV-Konto 200 3. Aufwendungen für Waren 200
Saldo = Gewinn 100
Schlussbilanzkonto
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Zusammenfassendes Beispiel:
Doris Doller betreibt in Wuppertal eine Boutique. In ihrer Eröffnungsbilanz zum 01.01.01 weist sie folgende Werte in EUR aus:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 820; Warenvorräte 38.400; Verbind-lichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8.000; Geschäftsausstattung 8.000; Bank-
guthaben 4.200; Darlehensschulden 14.000; Kassenbestand 430.
Folgende Geschäftsvorfälle haben sich ereignet: EUR
1. Gehaltszahlung für die Angestellte Barbara Barbie durch Bank-überweisung 840
2. Stromkosten f. Licht und Heizung werden bar bezahlt 200
3. Für eine ausgeführte Vermittlungstätigkeit wurde Provisionauf dem Bankkonto gutgeschrieben 2.000
4. Auf dem betr. Bankkonto wurden Zinsen gutgeschrieben 1.260
5. Büromaterial wird bar bezahlt 100
6. Kosten für eine Geschäftsreise werden bar bezahlt 70
7. Ein Kunde bezahlt eine Rechnung bar 240
8. Lieferantenschulden wurden durch Banküberweisung bezahlt 4.000
9. Für das gewährte Darlehen wurden 600 EUR durch Banküberweisung bezahlt; davon Anteil Tilgung 500, Anteil Zinsen 100 600
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1. Erstellen Sie die Eröffnungsbilanz
2. Buchen Sie die Geschäftsvorfälle auf T-Konten unter Angabe des Buchungssatzes
3. Schließen Sie die Erfolgs- und Bestandskonten ab.
4. Welches Ergebnis hat Doris Doller erwirtschaftet?
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HAÜ = Tabelle, in der alle Sachkonten mit ihren Ständen zusammengestellt sind, Abschlussbuchungen durchgeführt werden und eine Zuordnung zu dem Guv-Konto sowie dem Schlussbilanzkonto erfolgt.
Aufbau:● Summenbilanz
Enthält Soll- und Habensummen jedes Kontos
● Saldenbilanz ISubtraktion der Soll- und Habensalden aus der Summenbilanz.
Sollüberschuss = Sollseite, Habenüberschuss = Habenseite
● UmbuchungenVorbereitende Abschlussbuchungen
3. Die Hauptabschlussübersicht (HAÜ)
Zweck der HAÜ ist - neben der Aufdeckung von Buchungsfehlern und Durch-führung von Abschlussbuchungen – die Fertigung eines „Probeabschlusses“.
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● Saldenbilanz IIBerechnung der Kontenendbestände unter Berücksichtigung der Umbu-chungen
● BilanzÜbertragung der Endbestände der Bestandskonten.
Beachte: Sofern Gewinn oder Verlust erwirtschaftet wurde, geht Bilanzglei-chung zunächst noch nicht auf, erst bei Übertrag des Gewinns/Verlusts von der GuV in der letzten Zeile!!
● GuVÜbertragung der Salden der Erfolgskonten
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Summenbilanz Saldenbilanz Umbuchungen Saldenbilanz II GuV SchlußbilanzSoll Haben Soll Haben Soll Haben Soll Haben Aufw end. Erträge Aktiva Passiva
Maschinen 120.000,00Büromaschinen 16.000,00Rohstoffe 75.000,00 50.000,00Forderungen 43.000,00 18.000,00Bank 56.000,00 47.000,00Kasse 32.000,00 28.000,00Eigenkapital 142.000,00Privat 14.000,00Verbindlichkeiten 43.000,00 75.000,00Umsatzerlöse 150.000,00Aufw endungen für Rohst. 50.000,00Aufw . Reparaturmat. 5.000,00Löhne 46.000,00AbschreibungenBüromaterial 1.000,00Post 2.000,00Steuern 7.000,00Eröffnungsbilanzkonto 201.000,00 201.000,00
711.000,00 711.000,00
0,00 0,000,00 0,00 0,00 0,00
Beispiel:
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Abschlussangaben:
EUR
1. Abschreibungen:Maschinen 10.000Büromaschinen 1.500
2. Inventurbestand Rohstoffe 23.000
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Summenbilanz Saldenbilanz Umbuchungen Saldenbilanz II GuV SchlußbilanzSoll Haben Soll Haben Soll Haben Soll Haben Aufwend. Erträge Aktiva Passiva
Maschinen 120.000,00 120.000,00 10.000,00 110.000,00 110.000,00
Büromaschinen 16.000,00 16.000,00 1.500,00 14.500,00 14.500,00
Rohstoffe 75.000,00 50.000,00 25.000,00 2.000,00 23.000,00 23.000,00Forderungen 43.000,00 18.000,00 25.000,00 25.000,00 25.000,00
Bank 56.000,00 47.000,00 9.000,00 9.000,00 9.000,00
Kasse 32.000,00 28.000,00 4.000,00 4.000,00 4.000,00Eigenkapital 142.000,00 142.000,00 14.000,00 128.000,00 128.000,00
Privat 14.000,00 14.000,00 14.000,00 0,00
Verbindlichkeiten 43.000,00 75.000,00 32.000,00 32.000,00 32.000,00Umsatzerlöse 150.000,00 150.000,00 150.000,00 150.000,00
Aufwendungen für Rohst. 50.000,00 50.000,00 2.000,00 52.000,00 52.000,00
Aufw. Reparaturmat. 5.000,00 5.000,00 5.000,00 5.000,00Löhne 46.000,00 46.000,00 46.000,00 46.000,00
Abschreibungen 11.500,00 11.500,00 11.500,00
Büromaterial 1.000,00 1.000,00 1.000,00 1.000,00Post 2.000,00 2.000,00 2.000,00 2.000,00
Steuern 7.000,00 7.000,00 7.000,00 7.000,00
Eröffnungsbilanzkonto 201.000,00 201.000,00 0,00 0,00711.000,00 711.000,00 324.000,00 324.000,00 27.500,00 27.500,00 310.000,00 310.000,00 124.500,00 150.000,00 185.500,00 160.000,00
25.500,00 25.500,00150.000,00 150.000,00 185.500,00 185.500,00
Ergebnis:
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Aufgabe:
1. Schließen Sie die Hauptabschlussübersicht ab.
2. Welches Ergebnis hat der Unternehmer erwirtschaftet?
Summenbilanz Saldenbilanz Umbuchungen Saldenbilanz II GuV SchlußbilanzSoll Haben Soll Haben Soll Haben Soll Haben Aufw end. Erträge Aktiva Passiva
Maschinen 75.000,00 5.000,00Büromaschinen 15.000,00Rohstoffe 57.000,00 40.000,00Forderungen LuL 94.000,00 62.000,00Bankguthaben 90.000,00 70.000,00Kasse 60.000,00 58.000,00Eigenkapital 92.000,00Privat 6.000,00Verbindlichkeiten LuL 70.000,00 102.000,00Umsatzerlöse 90.000,00Aufw endungen f. Rohstoffe 40.000,00Löhne 12.000,00AbschreibungenEröffnungsbilanzkonto 148.000,00 148.000,00
667.000,00 667.000,00
Prof. Dr. Klaus Rauch WP/StB 58
Abschlussangaben:
EUR
1. Abschreibungen:Maschinen 8.000Büromaschinen 2.000
2. Inventurbestand Rohstoffe 14.000
Im Übrigen stimmen Buch- und Inventurbestände überein!
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Literaturverzeichnis:
Bornhofen/Busch, Buchführung 1, Gabler Verlag ISBN 3-409-19759-1
Zschenderlein, Kompakt-Training Buchführung, Kiel Verlag ISBN 3 470 52233 2 2005
Bähr/Fischer-Winkelmann, Buchführung und Jahresabschluss, Gabler Verlag ISBN 3-409-71400-6