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PROGRAMMHEFT SPORT UND STADTMARKETING 14. Hamburger Symposium Sport, Ökonomie und Medien 5. und 6. Juni 2014 | Millerntor-Stadion des FC St. Pauli

Programmheft des 14. Hamburger Symposiums Sport, Ökonomie und Medien

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Das Programm sowie alle Abstracts und Referentenvorstellungen vom 14. Hamburger Symposium Sport, Ökonomie und Medien "Sport und Stadtmarketing" am 5. und 6. Juni 2014

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PROGRAMMHEFT

SPORT UND STADTMARKETING14. Hamburger Symposium Sport, Ökonomie und Medien5. und 6. Juni 2014 | Millerntor-Stadion des FC St. Pauli

IMPRESSUM

LAYOUT & DESIGN

REDAKTION & LEKTORAT

UMSCHLAGFOTO

Katharina Pohle

MHMK Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation www.symposium-hamburg.de

Gertrudenstraße 3 20095 Hamburg

Telefon 040.300 30 89-23 Telefax 040.300 30 89-15

[email protected]

Frederik Wilhelm Tobias Glatz

Julia Rohde Catharina Seebeck Dennis Neumann

Prof. Dr. Andreas Hebbel-Seeger

Sport und Stadtmarketing

VORWORT

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher des 14. Hamburger Symposiums für Sport, Ökonomie und Medien,

ich heiße Sie sehr herzlich im Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg willkommen. Gern habe ich zum zweiten Mal die Schirmherrschaft über dieses im In- und Ausland viel beachtete Symposium übernommen.

Es freut mich sehr, dass auch zum 14. Symposium wieder ein großer Kreis hochkarätiger Referentinnen und Referenten zusammenkommt, um Fragen und aktuelle Entwicklungen zu Sport, Ökonomie und Medien zu beleuchten. Angesichts der Herausforderungen für den Sport in Hamburg ist es in unser aller Interesse, Chancen und Risiken von Sportgroßveranstaltungen zu analysieren und sorgfältig abzuwägen, sich der sozia-len Verantwortung bewusst zu sein und Weichenstellungen vorzunehmen, die tragfähig sind.

Sport trägt erheblich zur Lebensqualität in der Stadt bei und ist damit nicht nur Standortfaktor, sondern auch zunehmend Aspekt des Stadtmarketings. Es braucht eine gute Infrastruktur für Sport und Bewegung in den Quartieren und in der Stadt, die den Ansprüchen einer multikulturellen, modernen Stadtgesellschaft gerecht wird, wollen wir eine hohe Akzeptanz für Events und Großveranstaltungen erreichen.

Darüber hinaus begrüße ich, dass eine Reihe von Beiträgen im „Jahr des Wassersports“ diese Thematik in den Fokus nimmt und damit eine besondere Stärke der Hansestadt differenziert betrachtet.

Es kann erwartet werden, dass von dem Symposium relevante und zukunftsweisende Impulse für Sport- und Stadtentwicklung und zur Ausrichtung von Großveranstaltungen ausgehen werden.

Mein Dank geht an die Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Hamburg als Organisator sowie an den FC St. Pauli als Partner.

Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Symposiums viele neue Erkenntnisse und einen angenehmen Aufenthalt in Hamburg.

Michael NeumannSenator für Inneres und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg

MHMK Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation

Foto

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ab 20h05. Ju

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19:30-22h

WANN

WAS

Sport und Stadtmarketing

INHALTSVERZEICHNIS14. Hamburger Symposium Sport, Ökonomie und Medien

SESSIONS

PODIUMSDISKUSSION

KEYNOTES

PROGRAMM

BREAK THE DISTANCE

Session 7: Internationales Panel 2 / international panel 2

Session 1: Sport und Stadtmarketing / sport and urban marketing S. 14

S. 18

S. 22

S. 26

S. 29

S. 32

S. 37

S. 39

S. 42

S. 46

S. 50

S. 14

S. 35

S. 10

S. 08

S. 04

Session 2: Sport im Herzen der Stadt / sports in the heart of the city

Session 3: Inklusive Sportgroßveranstaltungen / inklusive sport-event

Session 4: Internationales Panel 1 / international panel 1

Session 5: Ökonomie und Sport / economics and sports

Session 6: Sport und öffentliche Verwaltung / sports and public administration

Session 8: Sport- und Stadtmarketing / sport and urban marketing – Cases

Session 10: Internationale Sportgroßveranstaltungen / international sport-events

Session 11: Chancen und Risiken von Sportgroßveranstaltun- gen für das (Stadt-)Marketing / chances and risks of sport-events for (urban) marketing

Session 12: Fußball als Standortfaktor / soccer as locational factor

PROGRAMMHEFT

4

Sport und Stadtmarketing

PROGRAMMÜBERSICHTSport und Stadtmarketing

DONNERSTAG, 05.06.2014

ab 8:30

09:30 - 09:40

13:00 - 13:30

13:00 - 13:30

13:00 - 13:30

09:40 - 10:10

13:30 - 14:00

13:30 - 14:00

10:10 - 10:20

14:00 - 14:30

14:00 - 14:30

14:30 - 15:00

14:30 - 15:00

09:30 - 10:30

12:00 - 13:00

10:30 - 11:15

11:15 - 12:00

13:00 - 15:00

13:00 - 15:00

13:00 - 15:00

Eintreffen der Teilnehmer

Eröffnung des Symposiums / opening of the symposia

Mittagspause / lunch break

Keynote 1: Stadt am Fluss. Wirkung von Sportveranstaltungen auf die Stadtentwicklung (Prof. Dr. Wolfgang Maennig; Universität Hamburg)

Keynote 2: Wird eine Stadt durch Sportveranstaltungen zur Marke? (Prof. Dr. Christoph Burmann; Universität Bremen)

Session 1: Sport und Stadtmarketing / sport and urban marketing

Session 2: Sport im Herzen der Stadt / sports in the heart of the city

Session 3: Inklusive Sportgroßveranstaltungen / inklusive sport-events

Grußworte der Veranstalter (Hebbel-Seeger, Horky & Schulke)

Legitimationskapital und Stadtmarketing im Sport (Prof. Dr. Ronald Wadsack; Ostfalia Hochschule)

Sportprogramme als Instrument für Stadtentwicklung und Stadtmarketing (Robin Heinze; Vanessa Dietzel; Friedrich-Schiller-Universität Jena)

Paralympics zwischen London und Rio (Julius Beucher; Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes)

Grußworte des Senators für Inneres und Sport (Michael Neumann)

Stadt und Land. Zum kommunalen Prestigepotential des Fußballs (Prof. Dr. Dieter Jütting; Universität Münster)

Parksport als wichtiger Baustein von Stadtteilentwicklung (Beate Wagner-Hauthal; Landessportamt Hamburg)

Grußworte des Präsidiums des FC St. Pauli (Stefan Orth)

Sport und Stadtmarketingentwicklung in Münster (Bernd Schirwitz; Leiter Sportamt Münster)

Spiel doch bei den Schmuddelkindern! Konversion von Industriestandorten zu Sportarealen in der Metropolregion Ruhr (Prof. Dr. Jürgen Schwark; Westfälische Hochschule)

Sportgroßevents in Braunschweig– Nichts verdienen, aber viel gewinnen?! (Stephan Lemke; Stadthalle Braunschweig)

Sportaktiver Stadttourismus – Chance für das Stadtmarketing? (Anne Wunderlich, Robin Heinze; Friedrich-Schiller-Universität Jena)

Raum Hamburg

Raum Hamburg

Raum Hamburg

Raum Hamburg

Raum London

Raum Rio

Programmübersicht

5

Sport und Stadtmarketing

19:30

15:30 - 16:00

15:30 - 16:00

15:30 - 16:00

20:00 - 22:00

16:00 - 16:30

16:00 - 16:30

16:00 - 16:30

13:30 - 14:00

23:00

14:00 - 14:30

14:30 - 15:00

15:00 - 15:30

Ab 19:30

15:30 - 16:30

15:30 - 16:30

15:30 - 16:30

16:45 - 17:30

Kaffeepause / coffee break

Abendprogramm

Session 4: Internationales Panel 1 / international panel 1

Session 5: Ökonomie und Sport / economics and sports

Session 6: Sport und öffentliche Verwaltung / sports and public administration

Podiumsdiskussion: Stadt. Land. Fluss. Wassersport als Standortfaktor?!

Get-Together im Raum Hamburg

Hosting the Olympic Games again – Should Veteran Cities prepared to bid and win again? (Prof. Dr. Richard Burton; Syracuse University, New York)

Der Lack bleibt dran - Ein Industrieunternehmen entdeckt sportrelevante Geschäftsfelder und fördert das Regionalmarketing. Ein Werkstattbericht. (Michael Grau; Mankiewicz)

Aufgabenstellung und Rollenwandel der Kommunalen Sportverwaltung bei der Durchführung von Sport(groß)veranstaltungen (Rudolf Behacker; Leiter AG der Deutschen Sportverwaltungen)

Eric Johannesen (Olympiasieger im Rudern und Hamburgs Sport-Testimonial) Prof. Dr. Hermann Richter (Professor für Medienmanagement und Berater im Sportmarketing) Juliane Timmermann (Sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion in Hamburg)

Speed Networking „Der schnellste Austausch von Informationen“

The Barcelona Model (Prof. Dr. Francesc Solanellas; INFC Catalunia)

Chancen und Risiken von Landmark-Architektur im Sportbereich – Sportveranstaltungsimmobilien als Elemente des Stadtmarketings (Prof. Dr. Louise Bielzer; Karlshochschule Karlsruhe)

Stadtmarketing mit Events – welche Rolle spielt der Sport? (Sandra Pfeffer; Hamburg-Marketing)

Positive städtische Profilbildung – Möglichkeiten inklusiver Sportgroßveranstaltungen (Dr. Thomas Abel; Deutsche Sporthochschule Köln)

Kieztour „Hamburg by night“ über die Hamburger Reeperbahn

Regionale Spiele 2011 von Special Olympics Bremen - eine Profilierung der Marke Bremen (Christine Nienaber & Jennifer Schröder; Special Olympics Bremen)Special Olympics – Nische oder Novum auf dem Markt von Sportgroßveranstaltungen? (Prof. Dr. Hans-Jürgen Schulke; MHMK)

Raum Hamburg

Raum London

Raum Rio

Raum Hamburg

Programmübersicht

6

Sport und Stadtmarketing

FREITAG, 06.06.2014

ab 8:30

10:15 - 10:45

10:15 - 10:45

11:15 - 11:45

13:30 - 14:00

14:00 - 14:30

14:30 - 15:00

15:00 - 15:30

10:45 - 11:15

10:45 - 11:15

09:00 - 09:15

09:15 - 10:00

12:00 - 12:45

10:15 - 11:15

10:15 - 11:45

10:15 - 11:45

13:30 - 15:30

Eintreffen der Teilnehmer

Begrüßung

Keynote 3: Bundesligafußball - Identifizierung und Wertschöpfung für Regionen (Dr. Reinhard Rauball; Präsident des Ligaverbandes)

Keynote 4: Sportliches Stadtmarketing als Quadratur des Kreises am Bei- spiel des Olympiaparks München (Arno Hartung, Olympiapark München)

Session 7: Internationales Panel 2 / international panel 2

Session 8: Sport- und Stadtmarketing/sport and urban marketing – Cases

Session 9: MHMK Young Science Award

Session 10: Internationale Sportgroßveranstaltungen / international sport-events

Being on the receiving end of London 2012 marketing and public relations from a UK taxpayer perspective (Dr. John Beech; Coventry University)

Sport(groß)veranstaltungen als Instrument des Regionalmarketing - Erfahrungen und Fallstudien aus der Sportregion Rhein-Neckar (Dr. Daniel Sautter, Sportregion Rhein-Neckar e. V.)

WM 2006, 2010, EURO 2012 - Was macht ein Fußball-Großereignis mit den Gastgebern? (Prof. Dr. Stephan Kaußen; MHMK)Universiade – Schnittstelle zwischen internationaler Nachwuchsförderung und Weltsportuni-versiade 2013 in Kazan/Russland (Nico Sperle; adh)Istanbuls Bewerbung um Sportgroßveranstaltungen zwischen Rationalität und Irrationalität (Luca Rebeggiani, Fatma Rebeggiani, Hülya Deniz, Universität Hannover)

Die Rolle der deutschen Städte bei den FIFA-Fußball-Weltmeisterschaften 2006 bis 2014 - Gewinn oder Risiko für das Stadtimage? (Niclas Stucke, Bergische Universität Wuppertal)

Urban Marketing for Whom? How Local Residents Perceive Hosting Sport Mega Events (Prof. Dr. Harry Hiller; University of Calgary)

Sportregion Ötztal – die neue Welt des Natursports? (Prof. Dr. Alexander Klaußner; MHMK)

10:15 - 10:45 10:45 - 11:1511:15 - 11:45

Beitrag 1 (Wird über Juryentscheid zu Postereinreichungen besetzt)Beitrag 2 (Wird über Juryentscheid zu Postereinreichungen besetzt)Beitrag 3 (Wird über Juryentscheid zu Postereinreichungen besetzt)

12:45 - 13:30 Mittagspause / lunch break

Raum Hamburg

Raum Hamburg

Raum Hamburg

Raum Hamburg

Raum Hamburg

Raum London

Raum Rio

Programmübersicht

7

Sport und Stadtmarketing

13:30 - 14:00

13:30 - 14:00

14:00 - 14:30

14:00 - 14:30

14:30 - 15:00

14:30 - 15:00

15:00 - 15:30

15:00 - 15:30

15:30 - 16:00

Ab 17:00

16:00 - 16:45

16:45 - 17:00

13:30 - 15:30

13:30 - 15:30

Kaffeepause / coffee break

Ende der Veranstaltung und gemeinsamer Ausklang

Keynote 5: Kann Deutschland Olympia? - was der Weltsport von Deutschland erwartet (Willi Lemke; Sonderberater für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden für den Generalsekretär der Vereinten Nationen)

Ehrung: Young Science Award und Verabschiedung / farewell (Prof. Andreas Hebbel-Seeger, Prof. Thomas Horky & Prof. Hans-Jürgen Schulke)

Session 11: Chancen und Risiken von Sportgroßveranstaltun- gen für das (Stadt-)Marketing / chances and risks of sport-events for (urban) marketing

Session 12: Fußball als Standortfaktor / soccer as locational factor

Struktur und Dynamik des Sporteventmarktes – Die Folgen von Angebotsvielfalt und Nachfragefragespaltung für das Stadtmarketing (Marcus Franke; Deutsche Sporthochschule Köln)

Public Viewing (Fabian Reinholz; Härting Rechtsanwälte)

Großveranstaltungen - ein greifbarer Wirtschaftsfaktor? (Sina Schäper; Duale Hochschule Baden-Württemberg)

Nutzen Proficlubs der Allgemeinheit? (Prof. Dr. Sascha L. Schmidt; EBS Universität und WHU – Otto Beisheim School of Management)

Gemeinsam zum Erfolg – Die 4-I-Strategie der SportRegion Stuttgart e.V. (Michael Bofinger; SportRegion Stuttgart e.V.)

Integration lokaler und regionaler Spezifika in die Markenkommunikation professioneller Sportvereine (Christoph Grimmer – Universität Tübingen)

Dopingverdacht – Dopingüberführung – Schaden für Athleten / die veranstaltende Stadt?! (Dr. Lars Mortsiefer, Nationale Doping Agentur Deutschland)

Standortmarketing beim FC St. Pauli (Michael Meeske; FC St. Pauli)

Raum Rio

Raum London

Raum Hamburg

Raum London

Programmübersicht

8

Sport und Stadtmarketing

Was ist „Break the Distance“?

Was erreichen wir mit „Break the Distance“?

Was bieten wir an?

Wer sind wir?

Am 5. und 6. Juni 2014 findet das inklusive Sportfest „Break the Distance“ bereits zum zweiten Mal im Millerntor-Stadion des FC St. Pauli statt. Die Veranstaltung bietet die Möglich-keit, paralympische Sportarten, wie Sitzvolleyball, Blindenfuß-ball oder Rollstuhlbasketball kennenzulernen und zusammen auszuprobieren. Hierbei werden gemeinsam Sporterfahrun-gen gemacht und „Barrieren“ überschritten.

Sport kann Grenzen überwinden. Inklusion bedeutet, zu ak-zeptieren und gemeinsam eine Gesellschaft zu bilden. Zu-sammen entdecken wir Neues und jeder erbringt auf eigene Art wertvolle Leistungen.

Sport verbindet. Wir möchten jeden ansprechen. Sportbe-geisterte, Sportinteressierte, Sportler mit und ohne Handi-cap, einfach alle. Es geht darum, ein „Wir“ zu erschaffen und zu sehen und zu spüren, was Gemeinschaft erzeugen kann.

Sport ist Leidenschaft. Jeder geht an seine Grenzen und darüber hinaus. Es wird Adrenalin freigesetzt, so entstehen emotionale Momente.

Wir schaffen einen Raum, in dem wir alle gleich und frei sind. Frei von Vorurteilen und dem uns alltäglich begleitenden und allzeit nervenden Schubladendenken.

Unser breitgefächertes Sportprogramm bietet die Möglich-keit, die Trendsportarten Klettern, Frisbee, Triathlon und Fuß-balltennis, sowie die paralympische Sportarten Rollstuhlbas-ketball, Sitzvolleyball und Blindenfußball auszuprobieren.

Zudem ist für musikalische Unterhaltung in Form von Live Acts, für Fitnesskurse durch ausgebildetes Personal und für das leibliche Wohl gesorgt.

Wir, der aktuelle Jahrgang der Macromedia Akademie in Hamburg, sind eine Handvoll junger angehender Sport- und Fitnesskaufleuten, Veranstaltungskaufleuten und Mediengestaltern.

Sport kann Grenzen überwinden. Sport verbindet. Sport ist Leidenschaft.Die grenzenlose Sporterfahrung

Millerntor-Stadion desFC St. Pauli

5. & 6.Juni 2014von 10-17Uhr

Eintritt: Frei

Wie kam es zu der Idee, dass Auszubildene das Projekt „Break the Distance“ machen?

Was ist das Ziel der Veranstaltung?

Man hört an Ihren Antworten, dass Ihnen das Thema sehr am Herzen liegt. Warum?

Nachdem in diesem Jahr ein neuer Jahrgang das Projekt leitet, wie sehen Sie die Entwicklung des Projekts?

„Break the Distance“ in 10 Jahren? Und wenn ja wie?

Die Idee ist tatsächlich im letzten Jahr von den Schülern selbst entwickelt worden.

Sport als verbindendes Element einzusetzen und die Energie des gemeinsamen Erlebens zu nutzen, um nachhaltigen und auch gesellschaftlichen Einfluss zu üben.

Aus meinem familiären Kontext bin ich mit den Herausfor-derungen des Miteinanders von Menschen mit und ohne Handicap vertraut und weiß, dass das alles oft gar nicht so einfach ist bzw. einem nicht einfach gemacht wird. Barrierefreiheit ist erst der Anfang. Der Rest findet in den Köpfen statt.

Das Projekt hat sich dieses Jahr enorm entwickelt. Viele neue Ideen sind dazu gekommen. Das ganze Programm ist noch viel runder geworden. Ich finde es großartig.

In 10 Jahren werden wir hoffentlich insgesamt viel weniger Grenzen haben, so dass „Break The Distance“ gar nichts Be-sonderes mehr ist.

Ein großes Angebot unterschiedlichster Sportarten und ein umfangreiches Rahmenprogramm laden zu

gemeinsamen unvergesslichen Momenten ein.

Ein allumfassendes „Wir“, das bedeutet Inklusion. Wir schaffen einen Raum, in dem wir alle gleich sind.

Sport ist Leidenschaft - Sport verbindetSport überwindet Grenzen

Parcours - Blindenfußballturnier

Sitzvolleyball - Triathlon

Klettern - Fußballtennis

Rollstuhlbasketball - Frisbee

Live Acts - Kinderschminken - Basteln & Malen - Fitnesskurse

Bei Interesse am Blindenfußballturnier bitten wir um eine frühzeitige Anmeldung per Mail oder Telefon

Eingang über U-Bahn Feldstraße

Julia StaronInterview mit

Break the Distance

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Unterstützt durch:

Bühne Hauptplatz

Kunstrasenplatz

RAHMENPROGRAMM

Donnerstag Donnerstag + Freitag

Donnerstag + FreitagFreitag

Hauptstraße 9 . 21717 Deinste . Tel. 0 41 49 - 93 48 40www.werner-spargel.de

FELDFRISCHEN ERDBEEREN

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SCHMECKEN!

10:00 ab 10:00

Feld 1:

Feld 2:

10:30

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11:30

11:15

13:00

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16:00

14:3016:00

Start Kinderschminken, Tastomat, Dosenwerfen, Pedalos

Blindenfußballtunier

Sackhüpfen, Bottcha, Bowling

Fitnesskurs

Eröffnungsfeier

Band: String‘n‘Base

Vorstellung Kletterverein

Fitnesskurs: Laura - Zumba

Fitnesskurs: Peter - Bodyshape

Vorstellung Kletterverein

Band: Ben Boles

Band: Vio

Fitnesskurs: Peter - CoreBand: Samba-Band

11:00 - 15:00

ab 10:30

Sport und Stadtmarketing

Break the Distance

KEYNOTES

Donnerstag, 10:30 - 11:15

Donnerstag, 11:15 - 12:00

Freitag, 09:15 - 10:00

Freitag, 12:00 - 12:45

Freitag, 16:00 - 16:45

Prof. Dr. Wolfgang Maennig

Prof. Dr. Christoph Burmann

Dr. Reinhard Rauball

Arno Hartung

Willi Lemke

Stand am Fluss. Wirkung von Sportveranstaltungen auf die Stadtentwicklung

Wird eine Stadt durch Sportveranstaltungen zur Marke?

Bundesligafußball – Identifizierung und Wertschöpfung für Regionen

Sportliches Stadtmarketing als Quadratur des Kreises am Beispiel des Olympiaparks München

Kann Deutschland Olympia? – was der Weltsport von Olympia erwartet

RAUM HAMBURG

11

Wolfgang MaennigProf. Dr.

Christoph BurmannProf. Dr.

Wolfgang Maennig ist Professor für Wirt-schaft am Institut für Wirtschafts- und So-zialwissenschaften der Universität Hamburg.

Vorher war er Professor am E.A.P. Paris-Oxford-Berlin-Mad-rid. Zudem hatte er Gastprofessuren an der American Univer-sity in Dubai, an den Universitäten in Stellenbosch (Südafrika) und Istanbul, an der Federal University of Rio de Janeiro und an der University of Economics Bratislava. Außerdem war er als Gastwissenschaftler am International Monetary Fund in Washington, D. C. und an der Deutschen Bundesbank in Frankfurt.

Seine Forschungen konzentrieren sich auf Wirtschaftspoli-tik, Sportökonomie, Transportwirtschaft und Immobilienwirt-schaft. Er hat in akademischen Journalen zu angewandten Wirtschaftswissenschaften, aktueller Wirtschaftspolitik, Ar-beitsmarkttheorien, Raumwirtschaftslehre und kommunaler Wirtschaft, Regionalstudien und Sportökonomie veröffent-licht. Zudem hat er im Oxford Bulletin of Economics and Sta-tistics, Real Estate Economics und Transportation Research Part D veröffentlicht. Wolfgang Maennig hat als Experte für Ausschreibungen vieler großer Sportevents gearbeitet, u. a. für die Bewerbung zu den Olympischen Spielen 2000 in Berlin, 2012 in Leipzig, 2018 in München und die Leichtath-letikweltmeisterschaft 2009 in Berlin. Er war Olympiasieger im Rudern (Achter mit Steuermann) bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul und von 1995 – 2001 Präsident des Deutschen Ruderverbands. In 2000 wurde er mit dem Olym-pischen Orden, der höchsten Auszeichnung des Internatio-nalen Olympischen Komitees, ausgezeichnet.

In dem Referat „Wirkungen von Sportveranstaltungen auf die Stadtentwicklung“ von Prof. Dr. Wolfgang Maennig werden unter anderem die Schwerpunkte „Defizite in der Stadtent-wicklung als notwendige Voraussetzung für positive Wirkun-gen von Sportgroßveranstaltungen“ sowie „Festivalisierung der Stadtentwicklung und/ oder ikonische (Sport)Bauten“ beleuchtet. Ebenfalls werden Einblicke in die Problematik von ikonischen Bauten und die Bedeutung der Lage der (Sport-)Bauten gegeben.

Univ.-Prof. Dr. habil. Christoph Burmann, Dipl.- Kfm. studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Münster mit den Schwer-

Städte stehen miteinander im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte, Investoren und Touristen. In ihrer Grundaus-stattung gleichen sich deutsche und europäische Metropo-len immer weiter an, so dass eine Differenzierung über rein funktionale Aspekte, wie etwa der Verkehrsinfrastruktur, kaum möglich ist. Um sich dennoch von der Konkurrenz abzuheben, gewinnt die Professionalisierung der Markenfüh-rung an Bedeutung. Das Ziel besteht dabei darin, eine starke Stadtmarke zu entwickeln, die über ein unverwechselbares Image verfügt, welches die Entscheidungen der Zielgruppen positiv zu Gunsten der eigenen Stadt beeinflusst.

Wichtige Voraussetzung zum Aufbau einer solchen Stadt-marke ist die Vermittlung von emotional-symbolischem Nutzen, denn dieser weist im Gegensatz zu funktionalen Aspekten eine ungleich höhere Differenzierungskraft auf. Sportveranstaltungen sind auf Grund ihrer hohen Emoti-onalität in besonderer Weise zur Vermittlung von solchem Nutzen geeignet. Wichtig dabei ist, dass ein Sportevent, ne-ben Emotionalität, die Identität der Stadt widerspiegelt, d.h. authentisch ist. Aber auch Sportevents, die beide Anforde-rungen erfüllen, prägen nicht automatisch das Image einer Stadt. Dies wird im Rahmen des Vortrages anhand der Fall-beispiele „Sail“ (Bremerhaven) und des Fußballclubs „Werder Bremen“ veranschaulicht.

„Wird eine Stadt durch Sportveranstaltungen zur Marke?“

punkten Marketing und Bankbetriebslehre. Er arbeitete 1985/86 bei der Werbeagentur Ogilvy & Mather in Kapstadt/Südafrika. Ab 1989 war er Mitarbeiter von Professor Dr. Dr. h.c. mult. Heribert Meffert am Institut für Marketing der Uni-versität Münster. Im Februar 2002 habilitierte er sich dort im Fach Betriebswirtschaftslehre.

Professor Burmann hat zahlreiche Fachbeiträge und Bücher zu einem breiten Spektrum an Marketingfragestellungen pu-bliziert. In den letzten Jahren war Professor Burmann als Gastforscher u.a. an der Harvard Business School und am Judge Institute of Management Studies der Universität Cam-bridge. Seit 2002 ist Professor Burmann der erste Inhaber des Lehrstuhls für innovatives Markenmanagement (LiM®) an der Exzellenz-Universität Bremen. Dieser Lehrstuhl wur-de von den Unternehmen AB Inbev (Brauerei Beck & Co), Mars, Mondelez (ehemals Kraft Foods), Kellogs, Frosta und Basler-Versicherungen gestiftet. Er wurde 2006 in einen re-gulären Lehrstuhl überführt und mit dem damals vakanten Lehrstuhl für Marketing fusioniert. Die Forschungsschwer-punkte von Professor Burmann liegen in den Bereichen Mar-kenmanagement, marktorientierte Unternehmensführung, strategisches Marketing sowie der Konsumentenverhaltens- und Marktforschung.

Sport und Stadtmarketing

Keynotes

12

Sport und Stadtmarketing

Arno Hartung

Arno Hartung trat 1975 in die Olympiapark München GmbH ein und übernahm 1986 die Leitung der Abteilung Kommunikation mit den Zuständigkeitsbereichen Medien, PR, Werbung, Marketing und Besucherservice. Seit 2009 bekleidet er zusätzlich die Stelle des stellvertretenden Geschäftsführers der städtischen Gesellschaft.

Während seiner Tätigkeit im Olympiapark war er bei einer Vielzahl von Großveranstaltungen – vor allem aus dem Sport-bereich – für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. So zum Beispiel beim Compaq Grand Slam Cup im Tennis, dem Final Four im Basketball 1989 und 1999, der Basketball EM 1993, dem Grand Prix Finale Leichtathletik 1999, den Leichtathle-tik-Europameisterschaften 2002, den X Games Munich 2013 und vielen weiteren Events.

Neben seiner Tätigkeit im Olympiapark ist Arno Hartung zu-sätzlich durch diverse ehrenamtliche Engagements bestens im Sportgeschehen vernetzt. So war er von 1969 bis 2008 Mitglied des Vorstandes des Tennisvereins MTTC Iphitos, der u.a. Ausrichter des ATP-Turniers BMW Open ist. Von

Der Olympiapark München steht seit über 40 Jahren im Spannungsfeld zwischen attraktiven Sportevents, internatio-naler Konkurrenz und einem regionalen Marketing, aber auch der Rentabilität dieser Veranstaltungen.

Der Park, für die Olympischen Sommerspiele 1972 errichtet, gilt durch seine räumliche Geschlossenheit und seine trans-parente Architektur als Ikone des Sportstättenbaus, vor al-lem aber als das weltweit am besten genutzte Olympiagelän-de der Neuzeit. Dabei haben München und sein Olympiapark erhebliche Standortvorteile, aber auch das Problem, dass 2006 der Profifußball in die Allianz Arena abgewandert ist.

Umso mehr ist die Olympiapark München GmbH als städ-tische Tochtergesellschaft und Betreiber des Geländes ge-fordert, sportlich und kulturell attraktive Veranstaltungen ein-zuwerben, um ihr Image zu steigern und soweit möglich die laufenden Kosten für den Park und seinen Unterhalt zu neu-tralisieren. Erschwert werden diese Bemühungen durch stei-gende Ansprüche der Sportverbände und Agenturen, sowie die ständig wachsende Konkurrenz internationaler Großstäd-te bei der Bewerbung um bedeutende Großveranstaltungen.

Der Vortrag zeigt in einem Werkstattbericht die Initiativen und Erfahrungen der Olympiapark München GmbH in den letzten vier Jahrzehnten. Sie reichen von der Bewerbung um Olympische Winterspiele und Weltmeisterschaften über die Etablierung von Spitzenmannschaften wie im Basketball und Eishockey bis hin zur Organisation der X Games und der in-novativen Planung von „MUNICH MASH“.

Diese Erfahrungen geben auch erste Aufschlüsse, inwieweit sportliche Veranstaltungen außerhalb der herkömmlichen Sportorganisationen eine Perspektive für die bleibende At-traktivität des Olympiaparks bilden können.

„Sportliches Stadtmarketing als Quadratur des Kreises am Beispiel des Olympiaparks München“

Die Sail passt zur maritimen Identität der Stadt Bremerha-ven und ist dabei ein hoch emotionales Event. Dennoch hat die Sail nach den Ergebnissen zweier bedeutender Studien des Lehrstuhls für innovatives Markenmanagement (LiM) der Universität Bremen aus den Jahren 2007 und 2013 keine positive Wirkung auf das Image Bremerhavens. Dies lässt sich dadurch erklären, dass das Event nur alle 5 Jahre statt-findet und die medialen Eindrücke über das Event von den Rezipienten nach mehreren Jahren kaum noch erinnert wer-den. Um eine nachhaltige Imagewirkung zu erzielen, wäre es notwendig, das Event in kürzeren Inte rvallen (idealerweise jährlich) stattfinden zu lassen.

Im Gegensatz zur Sail ist Werder Bremen regelmäßig medi-al präsent. Zwischen 2004 und 2010 war Werder sportlich erfolgreich, trat in der Öffentlichkeit dennoch bescheiden und zurückhaltend auf. Damit war der Verein emotional dif-ferenzierend und spiegelte durch sein hanseatisches Under-statement die Identität der Stadt authentisch wider. Dieses positive Image wurde nach den Ergebnissen der LiM-Stu-die (2007) vom Verein auf die Stadt übertragen. Die zweite LiM-Studie aus dem Jahr 2013 belegt dagegen, dass dieser Effekt mittlerweile signifikant zurückgegangen ist. Ursache ist der sportliche „Abstieg“ des Vereins seit 2010. Werder ist wieder ein Bundesligaverein, wie viele andere, mit einer deutlich schwächeren emotionalen Differenzierungskraft und somit auch einer geringeren Imagewirkung auf die Stadt. Aufgrund der Abhängigkeit vom sportlichen Erfolg sollten Stadtmarken nicht zu stark und vor allem nicht ausschließlich auf einen Sportverein als Imageträger setzen.

2003 bis 2008 fungierte er als Vorstandsvorsitzender des Münchner Traditionsvereins. Darüber hinaus gehörte Har-tung von 1990-1995 dem Sportausschuss des Deutschen Tennisbundes an. Bis heute bekleidet er die Geschäfts-führung der Dr.-Ludwig-Koch-Stiftung zur Förderung des Münchner Jugendsports.

Keynotes

13

Willi Lemke

Reinhard RauballDr.

Dr. Reinhard Rauball ist seit dem 6. August 2007 Präsident des Ligaverbandes und damit zugleich erster Vizepräsident des Deutschen

Fußball-Bundes (DFB). Außerdem hat Dr. Rauball das Amt des Vorsitzenden des Aufsichtsrats der DFL Deutsche Fuß-ball Liga GmbH inne. Am 14. November 2004 wurde er über-dies zum dritten Mal zum Präsidenten des BV Borussia 09 e.V. Dortmund gewählt. Ein Amt, das Dr. Rauball bis heute bekleidet. In seiner ersten Amtszeit von 1979 bis 1982 war der seinerzeit 32 Jahre junge Jurist als jüngster Präsident eines Bundesliga-Clubs in die Geschichte eingegangen. Die zweite Periode zwischen 1984 und 1986 stand im Zeichen einer großen wirtschaftlichen Krise des BVB, die nicht zuletzt dank Rauballs strategischer Entscheidungen erfolgreich be-wältigt werden konnte. Seit 1975 ist Dr. Reinhard Rauball als erfolgreicher Anwalt tätig.

Willi Lemke wurde im März 2008 vom Ge-neralsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, zu seinem Sonderberater für

Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden ernannt. Der Sonderberater führt und koordiniert die Bemühungen der Vereinten Nationen, das Verständnis für den Sport als Inst-rument für Entwicklung und Frieden zu fördern, und darüber hinaus den Dialog sowie die Zusammenarbeit mit Partnern in diesem Bereich voranzubringen.

Herr Lemke hat 25 Jahre Erfahrung in den Bereichen Sport und Politik. Von 1999 bis 2008 war er Senator für Inneres und Sport als auch Senator für Bildung und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen in Deutschland. Lemke war außerdem 18 Jahre Manager von Werder Bremen - einer der erfolgreichsten Fußballvereine Europas. Während seiner Zeit bei Werder Bremen hat er sich bereits für Hilfsprojekte in Osteuropa und in der Vereinigung Unabhängiger Staaten eingesetzt. Während seiner gesamten Laufbahn hat sich Herr Lemke für den Einsatz von Sport als Instrument für positive Entwicklungen in der Gesellschaft engagiert.

Herr Lemke hat Sport- und Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg studiert. Er wurde am 19. August 1946 geboren, ist verheiratet und hat vier Kinder.

„Bundesligafußball – Identifizierung und Wertschöpfung für Regionen“Seit mehr als 50 Jahren gehört die Bundesliga zu den er-folgreichsten Sportligen der Welt. Dies liegt zum einen an ihrer sportlichen Attraktivität und dem weltweit höchsten Zu-schauerschnitt aller Fußball-Ligen. Zum anderen lässt sich dies anhand wirtschaftlicher Parameter belegen. 2,17 Milli-arden Euro Umsatz bedeuten Platz zwei unter den umsatz-stärksten Fußball-Ligen Europas und gehen zudem mit einer in der Gesamtheit soliden Eigenkapitalbasis einher. Beides ist Beleg für den Erfolg der Bundesliga, von dem nicht zuletzt auch Städte und Regionen profitieren. So haben mehr als 70.000 Menschen durch den Lizenzfußball eine Vollzeitar-beitsstelle erhalten. Inklusive branchentypischer Teilzeit-Ar-beitsplätze stehen mehr als 110.000 Jobs im Zusammen-hang mit professionellem Fußball. Zahlreiche Branchen - sei es Hotellerie und Gastronomie, öffentlicher Personennahver-kehr, Logistik und Transportwesen, die Medien- oder Sport-bekleidungsbranche - profitieren in Form von Aufträgen, Ar-beitsplätzen und Wertschöpfung von den 36 Vereinen und Kapitalgesellschaften der Bundesliga und 2. Bundesliga. Die Unternehmensberatung McKinsey stellte bereits 2010 fest, dass aus 100 von den Clubs erwirtschafteten Euro durch di-rekte, indirekte und induzierte Effekte 300 Euro in anderen Bereichen der deutschen Volkswirtschaft entstehen. Neben dem privaten Sektor wirken sich die ökonomischen Tätig-keiten rund um den Lizenzfußball auch auf den öffentlichen Sektor aus. Jährlich fließen der öffentlichen Hand von den Clubs rund 850 Millionen Euro an Steuern und Abgaben zu. Hinzu kommt der Werbewert für die in der Bundesliga vertre-tenen Städte und Regionen. Dieser liegt oftmals in zweistel-liger Millionen-Höhe, wie wissenschaftliche Studien anhand zahlreicher Beispiele belegen. Nicht unterschätzen darf man zudem den Beitrag des Profi-Fußballs zur Identifikation von Menschen mit der Stadt oder Region, in der sie leben bzw. leben möchten. So hat beispielsweise das Marktforschungs-institut „IFM Sports“ zuletzt festgestellt, dass Fußball-Clubs sogar wichtige Argumente bei der Wohnort-Auswahl darstel-len können. Auch dies belegt: Der Fußball ist weit über das Spielgeschehen hinaus für viele Menschen von großer Be-deutung: wirtschaftlich und gesellschaftlich.

Sport und Stadtmarketing

Keynotes

13:00 - 13:30

13:30 - 14:00

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14:30 - 15:00

Prof. Dr. Ronald Wadsack

Prof. Dr. Dieter Jütting

Bernd Schirwitz

Stephan Lemke

SESSIONSPORT UND STADTMARKETING

RAUM HAMBURG

01

Legitimationskapital und Stadtmarketing im Sport

Stadt und Land. Zum kommunalen Prestigepotential des Fußballs

Sport und Stadtmarketingentwicklung in Münster

Sportgroßevents in Braunschweig - Nichts verdienen, aber viel gewinnen?

15

Prof. Dr. Ronald Wadsack studierte Wirt-schaftswissenschaften an der Universität – Gesamthochschule – Wuppertal und pro-

movierte zur Motivation ehrenamtlicher Mitarbeiter in Sport-vereinen. In seiner mehrjährigen Arbeit als Organisationsbe-rater im Gesundheitswesen und Sportbereich kümmerte er sich um vielfältige Ausbildungs- und Beratungstätigkeiten zu betriebswirtschaftlichen Fragen im Sport, u.a. an der Füh-rungsakademie Berlin/Köln des DSB/DOSB.

Seit 2000 ist Wadsack Professor für das „Management von Einrichtungen des Sports und der Sportindustrie“ an der Ost-falia – Campus Salzgitter (bis 31.08.2009: Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel). In der Lehre ist er aktiv in den B.A. - Studiengängen Sportmanagement, Stadt- und Regio-nalmanagement und Führung in Dienstleistungsunternehmen (M.A.).

Wadsack publizierte bisher zahlreich u.a. zu Finanzmanage-ment, Strategischem Management, Krisenmanagement und ehrenamtlicher Mitarbeit im Sport. Die letzten Veröffentli-chungen sind zu finden in Bielzer/Wadsack „Betrieb von Sport- und Veranstaltungsimmobilien“ (Verlag Peter Lang, Frankfurt a. M. 2011) und Wadsack/Wach: Fördervereine im Sport – empirische Annäherung, in: Sciamus 3/2013). Er ist Mitherausgeber des „Handwörterbuch des Sportmanage-ment“ (Verlag Peter Lang, Frankfurt a. M. 2013, 2. Auflage). Aktuelle Projektthemen sind: Kooperation und Fusionen von Sportvereinen, Strategische Zukunftsorientierung von Sport-vereinen und Lernprozesse in Sportorganisationen.

Lebensgrundlage von Sportvereinen sind die verfügbaren Ressourcen. Dies sind zunächst die Mitglieder und deren Mitarbeitspotenzial, bezahlte Mitarbeiter, Finanzen und die Verfügbarkeit von Infrastruktur und Rechten. Das Legitima-tionskapital kann als immaterieller Wert eines Sportvereins betrachtet werden und ergänzt die betriebswirtschaftliche Betrachtung um eine wesentliche Ressource.

„Die Legitimation bzw. das Legitimationskapital drücken die sachlich argumentierte gesellschaftliche Bedeutung des Sportvereins zu einem bestimmten Zeitpunkt aus.“ (Wad-sack & Wach, 2010, 5) Da eine Nonprofit-Organisation von ihrem Grundsatz her eine Sachzielorientierung bzw. Mission verfolgt (vgl. z. B. Schneider et al., 2007, 17f.), muss die Bedeutung hierüber diskutiert werden. Dies sind klassische sportliche Erfolge auf den verschiedenen Leistungsebenen. Mit zunehmendem Aufkommen von nichtleistungsorientier-

Ronald WadsackProf. Dr.

„Legitimationskapital und Stadtmarketing im Sport“

ten Sportangeboten werden andere Bezüge der Leistungs-einschätzung notwendig. Dem Anspruch an Gemeinnützig-keit folgend wird der Blick mit dem Legitimationskapital auf andere gesellschaftlich relevanten Leistungen gelenkt. Dazu können z.B. Zugänglichkeit des Angebotes und Aufgreifen von politisch aufgesetzten Programmatiken gehören. Über den Bezug auf die gesellschaftliche Bedeutung ergibt sich der Anknüpfungspunkt für das Stadtmarketing als Außen-darstellung einer Kommune. In ihrer Spitzenausprägung er-folgt die Verzahnung über den Begriff der „Sportstadt“, wie er verschiedentlich in Deutschland besetzt bzw. angestrebt wird. Andererseits kann man ausgehend von kommunalen Zielsystemen Anbindungspunkte finden.

Für das Legitimationskapital sind entsprechende Setzungen als Bezugspunkte zu betrachten. Strategische Oberziele der Stadt Mannheim als Beispiel: u. a. Stärkung der Urbanität; Talente überdurchschnittlich gewinnen, entwickeln und hal-ten; Toleranz bewahren, zusammen leben; Bildungserfolg der in Mannheim lebenden Kinder, Jugendlichen und Erwachse-nen erhöhen; Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements und der Mitwirkung.

Dieter JüttingProf. Dr.

Prof. Dr. Dieter H. Jütting studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Deutsche und Niederländische Philologie,

Soziologie, Pädagogik und Leibeserziehung (1967 – 1972). An der Universität Essen war er Assistent am Lehrstuhl für Erwachsenenbildung (1972 – 1978). An der Goethe Univer-sität Frankfurt am Main hatte er eine Professur für Erwach-senenbildung und außerschulische Jugendbildung (1978 – 1984) inne, an der Universität Paderborn eine für Erwach-senenbildung (1984 – 1990) und an der Westfälischen Wil-helms-Universität Münster eine für Sportkultur und Weiterbil-dung (1990 – 2008).

Verschiedene ehrenamtliche Engagements in non-profit Or-ganisationen (LSB NRW, DSB, DVV): gegenwärtig Vorsitzen-der der Jury Zukunftspreis des Fußball- und Leichtathletik-verbandes Westfalen, Mitglied der Deutschen Akademie für Fußballkultur und Vorsitzender des Fördervereins Münstera-ner Sportwissenschaft.

Zahlreiche Veröffentlichungen zu Sport und Weiterbildung, Sport und gesellschaftliche Entwicklung, zu Dritte Sektoro-rganisationen und Sportvereine, zur Laufbewegung und zur lokal-globalen Fußballkultur.

Sport und Stadtmarketing

Session 01 | Sport und Stadtmarketing

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Sport und Stadtmarketing

Fußballvereine prägen die Deutschlandkarte wie keine ande-re Organisation. Sie sind in Stadt und Land, will sagen in je-der Kommune häufiger vorhanden als andere Meetingpoints des alltäglichen Lebens. Sie bilden aber nicht nur ein dichtes, topografisches Netz, sondern zugleich, wie keine vergleich-bare andere Organisation, einen wohnortnahen öffentlichen Raum. Sie bilden das Haus des deutschen Fußballs.

Dieses Haus ist eine Einheit in der Vielfalt, in dem auf sehr unterschiedliche Weise gelebt wird. Zusammengehalten wird es durch das Ligasystem, die es zu einer Pyramide formt, in der sich Leistung, Macht und Prestige abbilden. Die hohe At-traktivität dieser Hierarchien beruhen auf hybride Verbindun-gen entgegengesetzter Strukturen und Merkmale sozialer Ordnung: Egalität und Hierarchie, Partizipation und Diktatur, Demokratie und Neofeudalismus, Lokalität und Globalität.

Diese hybriden Verbindungen beruhen ihrerseits auf Merkma-le des Fußballs als Wettkampf und des organisierten Spielbe-triebs. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang der Sieg-/Niederlagecode, das Auf-/Abstiegsprinzip, das Saisonprinzip und die lokale Entgrenzung.

Diese Strukturen und Merkmale kreieren zugleich die Gold-währung für menschliches Zusammenleben schlechthin: Prestige. Die Schürfrechte für diese Währung sind allerdings nicht begrenzt, sondern unerschöpflich. Individuelle und kol-lektive Akteure können diese Rechte erwerben und/oder sich selbst zuschreiben. Fußballprestige ist für Jedermann und für jede Kommune zugänglich.

„Stadt und Land. Zum kommunalen Prestige-potential des Fußball“

„Sport und Stadtmarketingentwicklung in Münster“

Bernd Schirwitz

Bernd Schirwitz wurde 1951 in Bad Ganders-heim geboren und ist dort aufgewachsen und bis zum Abitur zur Schule gegangen. In seiner Freizeit trieb er bereits viel Sport, wie z. B. Reiten, Leichtath-letik, Judo und Handball.

Nach 2-jähriger Militärzeit in Hannover, Braunschweig und Idar-Oberstein beendete er 1981 sein Studium in Göttingen mit Examen in Germanistik, Sport und Philosophie und hatte anschließend Lehraufträge am Sportinstitut der Universität Göttingen, einen Lehrauftrag am Max-Planck-Gymnasium und absolvierte schließlich sein Referendariat am Studien-seminar in Göttingen. Danach arbeitete er als angestellter Sportlehrer der Sportvereinigung SV Groß-Ellershausen-Het-jershausen. Ab 1986 war Schirwitz Leiter der Sportabteilung

im Sport- und Bäderamt der Stadt Göttingen und seit De-zember 1992 ist er Leiter des Sportamtes in Münster und mit der Weiterentwicklung des Sports, den vielfältigen Höhen und Tiefen der Verwaltung und der hohen Kunst der Kommu-nalpolitik beschäftigt.

Nachdem „Marketing“ im Wirtschaftsbereich schon seit lan-gem fast zu einem mystischen Phänomen geworden war, haben Kommunen in Deutschland diesen Aspekt der „Wer-bung“ in eigener Sache erst relativ spät entdeckt und schnell erkannt, dass die in der Wirtschaft erprobten und bewährten Strategien und Methoden nicht ohne weiteres auf ein relativ kompliziertes System wie eine „Stadt“ mit einer breiten und sehr differenzierten Produktpalette mit entsprechend unter-schiedlichen Interessen der kommunalen Lobby übertragen lässt.

Auch die Stadt Münster hat sich auf den Weg gemacht und begonnen, diesen Bereich zu gestalteten. Der Sport hat in Münster eine breite öffentliche über die Stadt- und Landes-grenzen hinausgehende Bedeutung. Ca. 90.000 Münstera-ner sind in 190 Sportvereinen organisiert und darüber hinaus treiben etwa 66 % der Bevölkerung selbstorganisiert regel-mäßig Sport. Fast 80 % der münsteraner Bürger schätzt sich als bewegungsaktiv ein.

Insofern war es unabdingbar, dass es ein Klärungs- und Abstimmungsprozess zwischen Stadtmarketing und Sport stattfinden musste mit dem Ziel, ein parlamentarisch akzep-tiertes Ergebnis zu erzielen. Dabei spielen neben den fach-spezifischen Aspekten stadtstrategische Ziele eine wesentli-che Rolle.

Im Vortrag wird der Münsteraner Weg zu einem integrierten Stadtmarketing und besonders der Abstimmungsprozess mit dem „Netzwerk Sport“ beleuchtet und das Ergebnis er-läutert.

Stephan Lemke ist seit 1965 Geschäftsfüh-rer der Stadthalle Braunschweig Betriebs GmbH und damit verantwortlich für den Be-trieb der Stadthalle Braunschweig. Zudem ist er seit 2002 Geschäftsführer der Volkswagen Halle und seit 2006 des Ein-tracht-Stadion in Braunschweig. Mit der GmbH betreut der 43jährige Familienvater pro Jahr ca. 550 Veranstaltungen mit

Stephan Lemke

Session 01 | Sport und Stadtmarketing

17

Braunschweig Sportstadt Nr. 1 in Niedersachsen! Ein Aus-spruch geprägt vom damaligen Landesinnenminister Gerhard Glogowski (Braunschweig), seither aber durch alle Nachfol-ger wiederholt und bestätigt. Eine funktionierende, vielfältige und große Breitensportgemeinschaft arbeite hier mit dem Leistungssport Hand in Hand. Die vorhandene Infrastruk-tur ist Auftrag und Verpflichtung zugleich. Das inzwischen viertgrößte Multifunktionsstadion mit einer IAAF zertifizierten Leichtathletik- Anlage verlangt natürlich nach hochklassiger Nutzung.

Die Volkswagen Halle Braunschweig mit ihren bis zu 8.000 Besucherplätzen hat sich seit dem Jahr 2000 eben-falls als Ausrichtungsstätte nationaler und internationaler Groß-Sport-Ereignisse etabliert. Daneben sind es immer wie-der lokal engagierte und gut vernetzte Persönlichkeiten, die Einzelsportevents oder wiederkehrende Veranstaltungen gut und besonders platziert haben. Nur ein Beispiel sei hier ge-nannt: Die Sparkassen Open – ein ATP Challanger Turnier ist bereits mehrfach als bestes Turnier Europas ausgezeichnet worden, genauso wie übrigens das 4* Weltranglisten Hallen-reitturnier „Löwen Classics“.

Was aber kann/muss eine Kommune in Zeiten knapper Fi-nanzmittel tun, um genau die o.g. Vielfalt und Weltklasse sicherzustellen. Kommunikation und Mannschaftsspiel sind hier gefragt. Die Akquise und mittelfristige Planung gehen nur im Team. Alle Beteiligten, ob Stadtsportbund, Sportin-stitut, Venuebetreiber, Stadtmarketing und Wirtschaftsför-derung müssen regelmäßig ihre Vorhaben austauschen, um die knappen Mittel sinnvoll zu verteilen. Offenes Miteinander und transparente Planung sind der Grundstock, dazu kommt natürlich die Kommunikation mit Verbänden, nationalen und internationalen Ausrichtern. Mehrfach ist es so gelun-gen, Veranstaltungen zu akquirieren, die man Braunschweig vorher nicht zugetraut hätte. Gerade das Oberzentrum der Region Braunschweig/Wolfsburg mit rund 1,1 Mio. Einwoh-nern muss hier viel tun, um sein leider noch aus Grenzzeiten vorhandenes „graue Maus Image“ abzulegen. Nachhaltigkeit steht natürlich auch in unserer Region ganz oben auf der Agenda.

Wie sinnhaft und nachhaltig ist der Einsatz der knappen Mit-tel? Hierzu lassen sich schöne Modellrechnungen für fast jede Art von Veranstaltungen aufmachen, die auch eine monetäre Nachhaltigkeit nachweisen. Allein die Belege hierfür fehlen,

ca. 850.000 Besuchern. In seinem Vortrag beim Symposi-um wird Stephan Lemke über die Veranstaltung von natio-nalen und internationalen Sportgroßveranstaltungen in einer 250.000 Einwohnerstadt, wie Braunschweig, berichten

ABSTRACT

da die Rechnungen zu viele Unbekannte enthalten, die eine solche Rechnung schnell unglaubwürdig erscheinen lassen. Trotz des fehlenden Nachweises für den monetären Ertrag lässt sich, wenn auch hier nur subjektiv, feststellen, dass o.g. Events von hoher Bedeutung für das Selbstbewusstsein ei-ner Stadt sind, dass sie wichtig sind für die Attraktivität des Standortes, gerade im Hinblick auf den anstehenden Fach-kräftemangel und zu guter Letzt die lokale Leistungsfähigkeit immer wieder unter Beweis stellen. Auch mit Soft Skills lässt sich viel gewinnen, aber nichts verdienen!

„Sportgroßevents in Braunschweig – Nichts verdienen, aber viel gewinnen?!“

Sport und Stadtmarketing

Session 01 | Sport und Stadtmarketing

13:00 - 13:30

13:30 - 14:00

14:00 - 14:30

14:30 - 15:00

Robin Heinze; Vanessa Dietzel

Beate Wagner-Hauthal

Prof. Dr. Jürgen Schwark

Anne Wunderlich, Robin Heinze

SESSIONSPORT IM HERZEN DER STADT

02

Sportprogramme als Instrument für Stadtentwicklung und Stadtmarketing

Parksport als wichtiger Baustein von Stadtteilentwicklung

Spiel doch bei den Schmuddelkindern! Konversion von In-dustriestandorten zu Sportarealen in der Metropolregion Ruhr

Sportaktiver Stadttourismus - Chance für das Stadtmarketing?

RAUM LONDON

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Robin Heinze ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Sportökonomie und Gesund-heitsökonomie von der Friedrich-Schiller-Uni-

versität Jena und seit 2010 Chefredakteur der „SCIAMUS – Sport und Management“. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Mitglieder- bzw. Kundengewinnung in Sportor-ganisationen, die Verknüpfung zwischen Sport und Gesund-heit mit besonderem Bezug zum städtischen Leben sowie die Diffusion und Internationalisierung von Sport.

Vanessa Dietzel studierte Sportwissenschaf-ten an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In ihrer Masterarbeit beschäftigt sie sich mit

dem Thema Sportentwicklung in Kommunen. Seit 2013 ar-beitet sie in der Sportverwaltung der Stadt Jena. Ihre Aufga-ben dort umfassen unter anderem die Außenkommunikation.

Sie entwickelte das Konzept für den Social Media Auftritt der Sportverwaltung und ist eigenverantwortlich für die Betreu-ung zuständig. Außerdem ist sie an der Planung, Durchfüh-rung und Begleitung der Sportentwicklungsplanung maß-geblich beteiligt. Ihr sportliches Interesse rührt aus ihrer Zeit als Leistungssportlerin im Ski alpin, in dem sie heute noch zeitweise als Trainerin fungiert.

Ausgangspunkt: Im Wettbewerb der Städte ist es die Auf-gabe der Stadtentwicklung, strukturelle Gegebenheiten für Unternehmen, ausreichend Lebensraum zum Wohnen und genügend Gelegenheiten zur Freizeitgestaltung zu schaffen (Bös & Woll, 1994). Heute wird in diesem Zusammenhang dem Stadtmarketing eine besondere Stellung beigemessen. Insbesondere Sportprogramme werden hier als Marketingin-strument und Imageträger vielfältig genutzt.

Theoretischer Hintergrund: Sportkampagnen als eine Ausprägung von Sportprogrammen sind dramaturgisch an-gelegte, thematisch begrenzte und zeitlich befristete kom-munikative Strategien zur Erzeugung öffentlicher Aufmerk-samkeit (Röttger, 2009). International werden seit den 1970er Jahren hauptsächlich Programme zur Gesundheitsförderung durchgeführt, die allerdings nur in einzelnen Bereichen po-sitive Wirkungen zeigen. Untersuchungen zur Imagewirkung aus England belegen, dass Sportveranstaltungen durchaus

Robin Heinze

Vanessa Dietzel

„Sportprogramme als Instrument für Stadt- entwicklung und Stadtmarketing“

Effekte auf das Stadtimage haben und Sportinitiativen ein gutes Werbemittel für mehr Touristen sind (Smith, 2005).

Methodik: Um den Einsatz von Sportprogrammen durch deutsche Sportämter zu untersuchen, wurde vom 09.12.2013 bis zum 20.01.2014 mit den Verantwortlichen aus 23 deutschen Sportämtern eine qualitative Befragung mit Hilfe eines halbstandardisierten, telefonischen Interviews durchgeführt. Dem Telefoninterview lag ein speziell für diese Studie konzipierter Interviewleitfaden zugrunde, der die Ziele, Initiatoren und eingesetzten Maßnahmen bei der Durchfüh-rung von Sportprogrammen erhoben hat.

Diskussion: Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass nahezu alle Sportämter Sportprogramme einsetzen, aber nur rund 40 Prozent diese bewusst für das Stadtmarketing nutzen. Typische Probleme sind eine zu geringe Zusammen-arbeit zwischen den Stadtmarketingabteilungen und dem Sport sowie ein fehlendes Wirkungsbewusstsein für Sport-programme. Bei der Auswahl von Sportprogrammen ent-scheidet deren Art über die Eignung zur Nutzung im Rahmen des Stadtmarketings.

Beate Wagner-Hauthal

Beate Wagner-Hauthal ist seit 2006 Referen-tin im Sportamt der Freien und Hansestadt Hamburg und war zwischen 2009 bis 2013

als „Projektkoordinatorin Sport und Veranstaltungen“ bei der internationalen gartenschau hamburg 2013 (igs) beschäftigt. Sie hat dabei maßgeblich zur Entwicklung und Umsetzung des Parksport-Konzepts in Wilhelmsburg beigetragen. Vor-her wirkte sie als Mitarbeiterin des Sportamts am „Projekt Masterplan Volkspark“ mit und war Referentin für Sportent-wicklungsplanung in Hamburg.

Wagner-Hauthal studierte Sport, Geografie und Erziehungs-wissenschaften an der Universität Hamburg und beschäftigte sich schon in ihrer Hausarbeit zum Staatsexamen mit der Bedeutung von „naturnahen“ Spiel- und Sportmöglichkeiten im städtischen Raum. Nach hauptamtlichen Tätigkeiten für die Hamburger Sportjugend (hsj) den Verband für Turnen und Freizeit (VTF) Hamburg machte sie sich 1996 mit dem Schwerpunkt „Kongress- und Veranstaltungsmanagement“ selbständig und betreute u. a. Projekte wie die Hamburger Sport-Tage 2003, 2004 und 2006 (VTF), die Hamburger Schulsporttage (1995 – 2003) oder die Fachtagung „Fit und Pfiffig“ (VTF).

Sport und Stadtmarketing

Session 02 | Sport im Herzen der Stadt

20

Sport und Stadtmarketing

„Draußen bewegen“ erfreut sich steigender Beliebtheit. In Hamburg zeigt sich dies an Alster, Elbe und in den Parks der Stadt. Auch die im Dezember 2010 von der Universität Osnabrück vorgelegten „Grundlagen der Sportentwicklungs-planung in der Freien und Hansestadt Hamburg“ mit ihrer Sportbedürfnisanalyse hat dies deutlich herausgearbeitet.

Mit dem Projekt der internationalen gartenschau hamburg 2013 (igs 2013) ist in Hamburg-Wilhelmsburg ein neuer Park für die Wilhelmsburger und Hamburger Bevölkerung entstan-den. Ein Schwerpunkt der Parkgestaltung war das Thema „Sport, Bewegung und Gesundheit“. Auf ca. 9 ha entstand unmittelbar am Eingangsbereich ein Areal mit Sport- und Basketballhalle, Schwimmhalle, Kletterhalle, Skatearena, Hochseilgarten, Kanustrecke, Laufstrecke, Multifunktions-spielfeld, Bouleplatz und 11 Bewegungsgärten. Sportstätten sind somit verbunden mit Sporträumen, mit Gelegenheit für informelles Spiel und experimentelle Bewegung. Entstanden ist weniger ein Sportpark, als Raum für „Sport im Park“. Das entwickelte ParkSport-Konzept betont dabei die besondere Qualität „draußen und im Grünen“. In seiner Komplexität und Vielfalt besteht damit ein ungewöhnlicher Ort, der nun Be-standteil des öffentlichen Parks ist und sich gleichermaßen an bewegungsinteressierte Parkbesucher, Freizeit- und Leis-tungssportler richtet. Die Parkentwickler verstehen dabei die zugrundeliegende Idee als Modell für moderne Stadtgesell-schaften und urbane Freiraumgestaltung und Diskussions-beitrag für die Sport- und Stadtentwicklung.

Neben der materialen Parkgestaltung fand das Konzept sei-ne Fortsetzung in einer Vielzahl von Veranstaltungen und Sportangeboten, die gemeinsam mit Partnern durchgeführt wurden. Während der Gartenschau nutzten mehrere tausend Teilnehmer die insgesamt über 900 ParkSport-Angebote. Entwickelt wurde u.a. in Anlehnung an das Deutsche Sport-abzeichen ein ParkSportAbzeichen.

Parallel erarbeiteten die igs 2013, der Bezirk Hamburg-Mitte, das Landessportamt, die Sportanbieter im Park sowie die Sparda-Bank Hamburg eG als Partner für den Sport innova-tive Strukturen, die den ParkSport und die Angebotspalette entwickeln, ausbauen, koordinieren, vermarkten und die ge-nannten Akteure inklusiver gewerblichen und organisierten Sport unter einem Dach vereinen. Dieses soll ebenfalls dar-gestellt werden.

„ParkSport – ein wichtiger Baustein der Stadtentwicklung“ Prof. Dr. habil Jürgen Schwark ist seit 2001

Professor für BWL und Tourismus an der Westfälischen Hochschule, Campus Bocholt.

Nach einer Lehre zum Betriebsschlosser (Mannesmann AG, Duisburg) studierte er an der Universität Duisburg Soziologie, Soziale Arbeit und Erziehung sowie Sport. Danach arbeitete er mehrere Jahre beim Bildungswerk des Landessportbun-des Nordrhein-Westfalen. Als Stipendiat der Hans-Böck-ler-Stiftung promovierte er 1994 in Sportwissenschaften an der Universität Paderborn und lehrte danach bis 2001 an der Hochschule Harz im Studiengang Tourismuswirtschaft. 2006 habilitierte er an der Westfälischen Wilhelms-Universi-tät Münster, am Fachbereich Sportwissenschaft und ist dort auch als Privatdozent tätig.

Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Sporttourismus und Sportevents sowie Industriekultur und Tourismus. Hierzu liegen zahlreiche Publikationen und Pro-jektberichte vor (www.sport-tourismus.de).

Jürgen SchwarkProf. Dr.

„Spiel doch bei den Schmuddelkindern! - Konversion von Industriestandorten zu Sportarealen in der Metropolregion Ruhr“

Die jüngste Kanu-WM fand zum wiederholten Male auf der Regattabahn im Sportpark Duisburg-Wedau statt. Ein Ge-wässer, welches durch den Kies- und Sandabbau der Firma Krupp entstanden ist, die das Material vor fast 100 Jahren für die Rohstahlgewinnung benötigte. Inzwischen klettern (nicht nur) die Mitglieder des Deutschen Alpenvereins, Sektion Du-isburg an den Möllerbunkern im ehemaligen Eisenhüttenwerk Duisburg-Meiderich, tragen dort auf unwegsamem Gelände die Mountain-Biker jährlich ihre „24 Stunden von Duisburg“ aus und finden die „Taucher im Nordpark e.V.“ im dortigen Gasometer eine außergewöhnliche Übungsstätte. Die Topo-graphie der Abraumhalde der ehemaligen Zeche Prosper in Bottrop mit ihren 24 Grad Gefälle bildet die Grundlage für eine der ersten Skihallen in Deutschland, die inzwischen zu einem Sporterlebnispark ausgebaut wurde.

Der Konversion dieser Industrieareale und -gebäude lag der Niedergang der Kohle- und Stahlindustrie seit den 1960er Jahren zugrunde. Im Rahmen der Internationalen Bauaus-stellung Emscher Park fand seit Ende der 1980er Jahre ein Konzept Anklang, welches den industriellen Hinterlassen-schaften nicht mit dem Abriss begegnete. Industriekultur wird in der Metropolregion Ruhr verstanden als historisch-kulturel-les Erbe, als „Denkmal der Arbeit“ mit ihren Verflechtungen zur Technik-, Sozial-, Kultur-, Kunst- und Gesellschaftsge-

Sport im Herzen der Stadt | Session 02

21

Anne C. Wunderlich hat Volkswirtschaftsleh-re an der Universität Konstanz studiert. Nach einem Aufenthalt am W.E. Upjohn Institut für

Arbeitsmarktforschung in Kalamazoo (USA) ist sie seit 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sportökono-mie und Gesundheitsökonomie an der Friedrich-Schiller Uni-versität Jena. Anne C. Wunderlich befasst sich insbesondere mit entwicklungs- und arbeitsmarktökonomischen Fragestel-lungen sowie der Verknüpfung von Sport und Gesundheit mit besonderem Bezug zum städtischen Leben.

schichte, aber auch konzeptionell ausgerichtet auf zahlrei-che aktuelle (sport)kulturelle und künstlerische Aktivitäten. Halden, Industrieareale und ehemalige Produktionsstätten bilden in dieser vielfältigen Form eine einmalige Möglichkeit zum Sporttreiben und Sporteventbesuch.

Insbesondere für die Stadt Duisburg, die sich neben vie-len anderen Ruhrgebietsstädten in einer finanziell prekä-ren Situation befindet und sich zudem einem stereotypen Negativimage ausgesetzt sieht, stellen die Sportangebote und Sportevents einen bedeutenden und positiven Bereich des Stadtmarketings dar. Der Sportpark Duisburg-Wedau stellt inzwischen nicht mehr nur für die lokal-regionale Be-völkerung, sondern mit seinem erweiterten Sportangebot auch zunehmend für auswärtige Tagesbesucher, Grup-pen und Übernachtungsgäste einen sporttouristischen Anziehungspunkt dar.

Anne Wunderlich

Ausgangspunkt: Städtetourismus erfreut sich in Deutsch-land einer hohen Beliebtheit. 2012 haben rund 8,29 Mio. Deutsche Städtereisen innerhalb des eigenen Landes unter-nommen. Dabei sind vor allem Sightseeing und der Besuch von Veranstaltungen die häufigsten Gründe (Statistisches Bundesamt, 2012). Bisher nicht untersucht wurde in diesem Zusammenhang allerdings die Anziehungskraft aktiver Sport-gelegenheiten auf Städtetouristen.

Theoretischer Hintergrund: Die Literatur beschränkt sich zumeist auf die Unterscheidung von Sporttouristen, die ak-tiven Sporturlaub betreiben oder zum Besuch eines Sporte-vents in eine Stadt reisen. Es werden drei Typen von Sport-touristen unterschieden: (1) Aktive Sporttouristen; (2) passive Sporttouristen und (3) Sportbegleiter (Dreyer & Frey, 2004). Diese Einteilung vernachlässigt aber sportaktive Stadttouris-

„Sportaktiver Stadttourismus – Chance für das Stadtmarketing“

ten. Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung des Stadtmarketings ist allerdings eine differenziertere Unter-scheidung von Touristengruppen notwendig, um Maßnah-men adäquat planen zu können. Sportaktiver Städtetouris-mus könnte ein zusätzliches Qualitätsmerkmal in Bezug auf die Anziehungskraft von Städten für Touristen schaffen.

Methodik: In einer quantitativen Telefonumfrage (N = 989) in ausgewählten deutschen Städten wurden die Städtetou-risten (N = 707; mind. eine Stadt im letzten Jahr) zu ihrem Wunsch nach Nutzung aktiver Sportangebote befragt. An-hand der Daten konnten drei Gruppen identifiziert werden, die sich höchst signifikant (Chi² = 587,737; p = 0,000) hin-sichtlich ihres Wunsches nach der Verbindung von aktivem Sporttreiben und Stadttourismus unterscheiden.

Diskussion: Im Durchschnitt (MW = 3,30; MD = 2; SD = 5,424) besuchten die Befragten im letzten Jahr drei Städ-te. 7 % der Befragten erachten dabei die Nutzung aktiver Sportangebote als wichtig. 33 % als etwas wichtig. Für das Stadtmarketing ergibt sich auf Grund dieser Nachfrage ein möglicher Ansatzpunkt im Sinne einer Nischenstrategie, um das Image hin zu einer sportlich aktiven Stadt zu entwickeln und somit gezielt zusätzliche Touristen anzusprechen.

Sport und Stadtmarketing

Session 02 | Sport im Herzen der Stadt

13:00 - 13:30

13:30 - 14:00

14:00 - 14:30

14:30 - 15:00

Julius Beucher

Dr. Thomas Abel

Christine Nienaber, Jennifer Schröder

Prof. Dr. Hans-Jürgen Schulke

SESSIONINKLUSIVE SPORTGROSS-

VERANSTALTUNGEN

03

Paralympics zwischen London und Rio

Positive städtische Profilbildung - Möglichkeiten inklusiver Sportgroßveranstaltungen

Regionale Spiele 2011 von Special Olympics Bremen - eine Profilierung der Marke Bremen

Special Olympics - Nische oder Novum auf dem Markt von Sportgroßveranstaltungen

RAUM RIO

23

Friedhelm Julius Beucher ist Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) e.V. Nach der Berufsausbildung in der

Justizverwaltung konnte er nach einer Begabtensonderprü-fung 1969 das Studium an der Pädagogischen Hochschule in Bonn 1969 aufnehmen, an der er 1973 abschloss. An-schließend war er von 1974 bis 1976 Lehrer an einer Ge-meinschaftsgrundschule, 1976 Fachleiter im Bezirksseminar und nachher beim Kultusminister Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Von 1981 bis 1990 war Beucher Rektor einer Gemeinschaftsgrundschule und von 2004 bis Ende Juli 2009 Rektor der integrativen Montanusschule Burscheid. Er ist Mitgründer und seit 1983 Vorsitzender eines Arbeitslosen- und Qualifizierungsprojektes im Oberbergischen Kreis mit in-zwischen über 3.000 Beschäftigungsverhältnissen.

Beucher war von Oktober 2004 bis 2009 Kuratoriumsvor-sitzender im Deutschen Behindertensportverband und Vor-standsmitglied im Kuratorium Sport und Natur von 1998 bis 2007. Seit 2007 ist er im Ehrenvorstand. Mitglied des Kurato-rium Deutsche Schulsportstiftung ist Beucher seit 1999. Von 2005 bis 2009 war er einer der Vizepräsidenten von Special Olympics Deutschland und übernahm anschließend ab 2009 die Präsidentschaft des Deutschen Behindertensportver-band e.V.

Seit 1967 ist Beucher Mitglied in der SPD und war von 1990 – 2002 Mitglied des deutschen Bundestags.

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) ist als Spit-zenverband im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für den Sport von Menschen mit Behinderung zuständig. Gleichzeitig hat der DBS die Funktion des Nationalen Para-lympischen Komitees (NPC) für Deutschland und ist in die-ser Funktion Mitglied im International Paralympic Committee (IPC). Der DBS entsendet die deutschen Nationalmannschaf-ten zu Paralympischen Spielen sowie Europa- und Weltmeis-terschaften.

Die Paralympischen Spiele entwickeln sich seit Jahren in ei-nem rasanten Tempo. Standen sie vor 20 Jahren noch im Schatten der Olympischen Spiele, sind sie längst als eige-ne Veranstaltung mit einer starken medialen Beachtung aus diesem Schatten herausgetreten. So trägt die Paralympische Bewegung enorm zur steigenden Wertschätzung des Sports von Menschen mit Behinderung bei. Der Vortrag widmet sich einem Rückblick auf die Paralympischen Spiele in London 2012, beleuchtet unter anderem die Teilnehmer, Zuschauer, Medienresonanz, Kostenvolumen und Wertschätzung der

Julius Beucher

„Paralympics zwischen London und Rio“

Besucher, sowie die gesamtgesellschaftliche Einordnung und setzt dies zudem in Vergleich zu den Spielen 2008 in Peking. Über einen aktuellen Einblick und eine kurze Auswer-tung der gerade vergangenen Winterspiele in Sotschi gibt der Vortrag einen Eindruck darüber, wohin die Entwicklung gehen wird und was von den Sommerspielen in Rio de Ja-neiro 2016 erwartet wird, zudem erfolgt die Einordnung und die Weltsportereignisse wie die Olympischen Spiele und die Fußball-Weltmeisterschaft. Ferner wird am Beispiel der Be-werbung München 2018 und 2022 aufgezeigt wie Sport-Gro-ßereignisse akzeptiert, bzw. nicht akzeptiert werden.

Dr. Thomas Abel hat an der Deutschen Spor-thochschule Köln Sportwissenschaft und der Universität zu Köln Sonderpädagogik studiert

sowie im Fach Sportmedizin an der Sporthochschule pro-moviert. Der stellvertretende Leiter des Instituts für Bewe-gungs- und Neurowissenschaft hat seinen Forschungs- und Lehrschwerpunt im Bereich des Sports von Menschen mit Behinderung, wobei insbesondere leistungsphysiologische Aspekte im Zentrum seines Interesses stehen. Im Bereich der Sportarten Handcycling, Leichtathletik, Schwimmen und den Ballsportarten Rollstuhl-Basketball und Rollstuhl-Rugby hat er umfangreiche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit national und international aktiven Spitzensportlerinnen und -sportlern. Er gehört dem Steering Board der European Re-search Group in Disability Sport (ERGiDS) an, die auf seine Initiative 2011 gegründet wurde. Für den Deutschen Behin-dertensportverband e.V. sitzt er als Beirat in der Kommission Medizin.

An der Deutschen Sporthochschule Köln ist er gemeinsam mit Dr. Volker Anneken vom An-Institut für Inklusion durch Bewegung und Sport für die Koordination der Aktivitäten der Hochschule im Bereich des Sports von Menschen mit einer Behinderung zuständig und bekleidet das Amt des Rekto-ratsbeauftragten für Studierende mit einer Behinderung.

Neben einer Vielzahl von nationalen und internationalen Pu-blikationen wurde ihm der Toyota-Preis 1998, der Lechten-berg-Preis 2004 sowie diverse Lehrpreise (2010-2013) der Deutschen Sporthochschule Köln verliehen.

Thomas AbelDr.

In Deutschland leben etwa sieben Millionen Menschen, de-nen entsprechend der gesetzlichen Vorgaben ein Grad der

„Positive städtische Profilbildung – Möglich-keiten inklusiver Sportgroßveranstaltungen“

Sport und Stadtmarketing

Session 03 | Inklusive Sportgroßveranstaltungen

24

Sport und Stadtmarketing

Behinderung von 50 und mehr attestiert wurde. Der Deut-sche Behindertensportverband gehört weltweit zu den größ-ten Sportorganisationen für Menschen mit Behinderungen und zählt über 600.000 Mitglieder in fast 6.000 Vereinen. Neben einem Schwerpunkt im Bereich des Freizeit- Brei-tensports und des präventiven oder rehabilitativen Sports wird von vielen Athletinnen und Athleten mit einer Behinde-rung Wettkampfsport mit entsprechenden nationalen und in-ternationalen Wettbewerben betrieben.

Grundsätzlich übersteigt das Interesse von Städten und Län-dern bezüglich der Ausrichtung von Sportgroßveranstaltun-gen das Angebot von nationalen und internationalen Verbän-den für derartige Veranstaltungen. Dies ist beachtenswert, weil einerseits der abzubildende Benefiz für die Städte nicht sicher wissenschaftlich belegt ist, und andrerseits zuneh-mend Widerstände in Bevölkerungsgruppen gegen derartige Großereignisse zu beobachten ist.

Dennoch überrascht es vor dem Hintergrund dieses Missver-hältnisses von Angebot und Nachfrage, dass die Anzahl von inklusiven und/oder paralympischen, nationalen oder inter-nationalen Sportgroßveranstaltungen in Deutschland als eher überschaubar angesehen werden darf. Dementsprechend soll das Potential und die Faszination derartiger Sportgroß-veranstaltungen als inklusives oder paralympisches Sportfest dargestellt werden. Am Beispiel der Europameisterschaf-ten des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) im Schwimmen in Berlin 2011, werden Möglichkeiten und Be-grenzungen dargestellt. Allgemein soll es insbesondere da-rum gehen, welche positiven Wirkungen von der Organisa-tion und Durchführung derartiger Veranstaltungen ausgehen können und welche nachhaltigen stätischen Veränderungen möglich erscheinen.

Darüber hinaus wird die Auswertung einer Befragung der Sportverantwortlichen der zehn größten Städte Deutsch-lands vorgestellt, bei der erhoben wurde, welche Ansichten zur Ausrichtung von inklusiven und/oder paralympischen Sportveranstaltungen vorliegen. Auch durch die Auswertung dieser Pilotstudie soll dargestellt werden, welche Möglich-keiten, aber auch welche Begrenzungen gegenwärtig von verantwortlichen Personen gesehen werden. Dies soll als Grundlage dienen, Strategien zu entwickeln, wie vermehrt Sportgroßveranstaltungen im Bereich des Sports von Men-schen mit Behinderung in Deutschland anzusiedeln sind. Da-rüber hinaus sollen einige Begrifflichkeiten geklärt und zum Teil gängige Vorstellungen widerlegt werden, um gegebenen-falls vorhandene Barrieren aufzulösen und letztlich den Weg für ein Verständnis der Faszination des Sports von Menschen mit Behinderung zu bahnen.

Christine Nienaber ist seit 2010 im Kultur-bereich von Special Olympics Bremen be-schäftigt. Bei den Nationalen Spielen 2010 betreute Sie das vom Kulturministerium finanzierte Projekt „Bewegungskünstler“ mit, bei dem Menschen mit geistiger Behinderung eine Bühne geboten wurde. Für das Folge-projekt „Bühne für Helden“ –finanziert von Aktion Mensch- übernahm sie 2011 bis 2013 die Projektleitung. Insgesamt wurden hier drei Großveranstaltungen mit unterschiedlichen Darbietungen von Menschen mit Behinderung sowie kleinere Seminarveranstaltungen erfolgreich durchgeführt. Seit De-zember 2013 ist Christine Nienaber Vorstandsmitglied von Special Olympics Bremen.

Nienaber studierte Kultur- und Medienmanagement an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg mit dem Schwerpunkt Marketing und Events. Seit 2013 arbeitet sie im Team an einer Modulentwicklung „Veranstaltungsmanage-ment“ für Special Olympics Deutschland.

Jennifer Schröder (Jg. 1986) hat 2013 er-folgreich ihr Studium zum Master of Arts in „Musik und Performance“ an der Universität Bayreuth abgeschlossen, nachdem sie von 2006 bis 2009 bereits ihren Bachelor of Arts in „Sport und Bewegungskul-tur“ an der Universität Bremen absolvierte. 2013 veröffent-lichte Sie im Sammelband „Zeit für Helden“ im Lit-Verlag den Artikel „Olympische Heldenbilder von der Antike bis zu den Special Olympics“ und erarbeitete in der Akademie von Spe-cial Olympics Deutschland das Lehrmodul „Veranstaltungs-management“.

Während des Studiums betreute Sie bereits hauptverant-wortlich das Projekt „Bühne für Helden“ bei Special Olympics Bremen und war als Projektleiterin für das Rahmenprogramm der Regionalen Spiele 2011 von Special Olympics Bremen zuständig. Zudem unterstützte Sie die Konzeption und Re-gie für den offiziellen Festakt mit Bundespräsident Joachim Gauck im Münchner Rathaus zu den Nationalen Spielen 2012 von Special Olympics Deutschland.

Schröder ist Gründungsmitglied von Special Olympics Bre-men und auch seit 2008 Sängerin der Special Olympics Hymne „Let me win“. Sie performt diese auf regionalen, nati-onalen und internationalen Veranstaltungen.

Christine Nienaber

Jennifer Schröder

Inklusive Sportgroßveranstaltungen | Session 03

25

Alle zwei Jahre richtet Special Olympics Deutschland nati-onale Sommerspiele im olympischen Stil in wechselnden Großstädten in Deutschland aus und prägt mit rund 10.000 Teilnehmern das Stadtbild. 2010 wurden die nationalen Spie-le in Bremen durchgeführt und rückten damit verstärkt das Thema geistige Behinderung und Inklusion in den Fokus der Stadtpolitik.

Ihre Fortsetzung fanden die nationalen Spiele im darauf fol-genden Jahr auf regionaler Ebene: Die regionalen Spiele 2011 entfachten erneut die Begeisterung der Bevölkerung und gaben der Stadt Bremen die Möglichkeit, sich als inklu-sive Stadt zu positionieren und mit einem eigenständigem Stadtmarketing zu profilieren.

Das besondere Profil der regionalen Spiele setzte den Fokus neben den sportlichen Wettkämpfen auf das umfangreiche kulturelle Rahmen- und Bühnenprogramm. Aufbauend auf das Projekt „Bewegungskünstler“ der nationalen Spiele wur-de mit der großen Eröffnungsfeier mit ca. 2.500 Zuschauern und über 120 Künstlern das Projekt „Bühne für Helden“ initi-iert. „Bühne für Helden“ ist ein inklusives Bühnenprojekt, das mithilfe von Workshops inklusive Showgruppen aufbaut und diesen Gruppen die Möglichkeit bietet, in eigenen kleineren und größeren Veranstaltungen aufzutreten. Mit diesem An-satz trugen die regionalen Spiele 2011 maßgeblich zu einer Profilschärfung der Bühnen- und Kulturstadt Bremen für eine neue Bevölkerungsgruppe bei. Das mittlerweile bundesweit bekannte Projekt verzeichnet mit drei Großveranstaltungen in Bremen mit insgesamt ca. 300 inklusiven Darstellern und ei-nem breitflächig geknüpften Inklusionsnetzwerk beachtliche Erfolge (u.a. Goldener Stern des Sports) und positionierte die Kulturstadt Bremen als ein Pionier im Bereich Inklusion.

In dem Vortrag wird aufgezeigt, mit welchen Maßnahmen und Inszenierungsansätzen das Bühnenprogramm zur Pro-filschärfung der Marke Bremen beitrug.

Es gibt seit knapp 100 Jahren Sportveranstaltungen für be-hinderte Menschen: Deaflympics für Gehörlose, Paralympics für Körperbehinderte, Special Olympics für geistig behinder-te Menschen. Allein die Paralympics sind zu einer spekta-kulären internationalen Sportgroßveranstaltung geworden, die Stadien füllt und umfangreiche Direktübertragungen im Fernsehen erreicht. Diese Spiele folgen der Logik des Über-bietens, d. h. der Auslese der Besten und Ermittlung des Re-kords. Der Philosoph Gumbrecht vermutet hierin eine neue Ästhetik des Grotesken.

Die Spiele von Special Olympics haben bislang keine Stadi-en gefüllt, finden zunehmend Resonanz in den Medien. Das sind keine Ergebnisberichte und Livesendungen, sondern Reportagen und Hintergrundberichte aus unterschiedlichs-ten Ressorts. Haben diese Spiele die Chance, eine ähnliche Popularität wie die Paralympics zu erreichen?

Der Beitrag untersucht zunächst das besondere System der sportlichen Wettkämpfe, sodann den Festcharakter der Olympischen Inszenierung sowie den ganzheitlichen Ansatz bei der Wahrnehmung der Athleten. Dadurch ergibt sich – ähnlich wie bei Turnfesten und Kirchentagen - eine Auflö-sung der Trennung von Athleten und Zuschauern. Es wird die These verfolgt, hieraus ergebe sich eine Ästhetik der Brüder-lichkeit (Schiller), die medial zu einer anderen Verarbeitung führt als herkömmliche Sportberichterstattung. Bei ihr stehen nicht Überbieten, sondern inklusive Prozesse im Fokus.

Die reflektierende Darstellung solcher Prozesse in den Me-dien kann nicht nur der Ausrichterstadt landesweit Aufmerk-samkeit und Anerkennung einbringen, sondern auch die in-nerstädtische Kultur nachhaltig prägen.

„Regionale Spiele 2011 von Special Olympics Bremen – eine Profilierung der Marke Bremen“

„Special Olympics – Nische oder Novum auf dem Markt von Sportgroßveranstaltungen?“

Dr. Hans-Jürgen Schulke studierte an der Uni-versität Hamburg Erziehungswissenschaften und Sport und war anschließend hauptamt-

licher Bildungsreferent der Hamburger Sportjugend. Nach Staatsexamen und Promotion wurde er Hochschullehrer an der Universität Bremen im Studiengang Sportwissenschaft. 1987 gründete er das Institut für Gesundheit, Sport und Er-

Hans-Jürgen SchulkeProf. Dr.

nährung und 1998 das Institut für Sportmanagement. Von 1991 bis 1995 war er Generalsekretär für das Deutsche Turnfest 1994, der größten Breitensportveranstaltung der Welt. Von 2000 bis 2005 fungierte er als Sportamt Direktor und Landessportreferent des Senats der Freien und Hanse-stadt Hamburg; er war u.a. für die Olympiabewerbung der Stadt verantwortlich und hatte für die Sportministerkonferenz die Federführung bei der Fußball-WM 2006.

Sport und Stadtmarketing

Session 03 | Inklusive Sportgroßveranstaltungen

15:30 - 16:00

16:00 - 16:30

Prof. Dr. Richard Burton

Prof. Dr. Francesc Solanellas

SESSIONINTERNATIONALES PANEL 1

04

Hosting the Olympic Games again – Should Veteran Cities plan to re-bid or get ready to serve as safety nets?

The Barcelona Model

RAUM HAMBURG

27

Richard Burton is the award-winning David B. Falk Distinguished Professor of Sport Manage-ment in Syracuse University’s David B. Falk

College of Sport and Human Dynamics. During the last 20 years, his scholarly research and commentary has been pub-lished in Sport Marketing Quarterly, the International Journal of Sports Marketing and Sponsorship, the Journal of Brand Strategy and the Journal of Marketing Communications.

Prior to his appointment at Syracuse in August 2009, Burton served as the chief marketing officer for the U.S. Olympic Committee at the Beijing 2008 Summer Olympics where he directed the USOC’s partnerships for IOC and USOC spon-sorship activation at the world’s largest sporting event. From 2003-07, Burton was the Commissioner of the Sydney-ba-sed National Basketball League (a two-continent league with teams in Australia, New Zealand and Singapore) and was responsible for every aspect of the NBL’s development and growth including securing lucrative TV packages, naming rights sponsorships, player and referee collective bargaining agreements and league profitability.

From 1995-2003, Burton led the University of Oregon’s War-saw Sports Marketing Center to international prominence serving as both its director and executive director (1998-03). While at Oregon, Burton also created the Burton Marketing Group working almost exclusively in league management and sponsorship for entities such as IMG, the U.S. Basketball Academy, Philippine Basketball Association (PBA), Japane-se Pro Soccer league (J-League), National Football League (NFL), National Hockey League (NHL), Visa, Oakland Raiders and Sport Accord.

In the mid-90’s (1993-95), Burton supervised numerous cli-ents ranging from the NFL, Indianapolis Motor Speedway, Gillette, Sprint and Universal Studios while serving as a vice president for sports and entertainment marketing agency Clarion Performance Properties in Greenwich, Conn. Bur-ton has written frequently for the New York Times, Sports Business Journal, Sport Business International and Sta-dia and hosted his own sports business television show in Portland, Oregon.

History has shown repeatedly the International Olympic Committee (IOC) is willing to bring the Summer or Winter Olympics back to cities that have previously hosted the Ga-mes. Large cities such as Athens (1896, 2004), Paris (1900,

„Hosting the Olympic Games again - Should Veteran Cities plan to re-bid or get ready to serve as safety nets?“

1924) London (1908, 1948 and 2012), Los Angeles (1932, 1984) and Tokyo (1964, 2020) have all hosted the Summer Olympics on multiple occasions. And smaller cities like St. Moritz, Switzerland (1928, 1948), Lake Placid, USA (1932, 1980) and Innsbruck, Austria (1964, 1976) have each hosted the Winter Games twice. In all, eight cities will have been featured on multiple occasions (by 2020) with London the first global city to achieve three selections with its selection in 2005 to host the 2012 Games.

Preuss (2000), Burton (2003) and others have frequently di-scussed the perceived benefits for cities that bid to host the Olympic Games. These benefits have traditionally included economic platforms such as revenue generation, global me-dia visibility, community infrastructure investments, tourism enhancements, sponsor support and local citizen goodwill. However, once a city stages the Olympics, that city is invari-ably remembered for its Olympic legacy and in the decades that follow, the city’s reputation may be seen as either po-sitive (i.e., Lillehammer 1994, Sydney 2000, London 2012) or negative due to issues such as lingering debt, effects of war or perceptions of over-commercialization (i.e., Montreal 1976, Sarajevo 1984, Atlanta 1996).

But as the Games have become increasingly expensive, many cities are choosing not to bid and, in the case of a city like Rio de Janeiro, the seven-year construction phase can become onerous. This reality begs two critical questions: 1) As the costs (driven significantly by increased security bud-gets) and gigantism of the Olympic Games continue to in-crease, should Olympic bid-cities of the 21st century enter the bidding process with an eye toward hosting the Olympics a second time within a 20 to 24-year period; and, 2) should previous Olympic host cities continually consider making inf-rastructure investments so that they might host the Olympics again (or serve as emergency backups)?

The concept of hosting the Olympics on multiple occasions might be considered or supported by the presumption there are a finite number of global cities now capable of hosting the modern Olympics and looking back historically to recog-nize the ancient Olympics were ever only held in one location (Olympia). Since LOCOG’s final budget breakdown suggests approximately US$18-billion was required to stage to Lon-don 2012 (Graphic News, 2012) and reports indicate Sochi 2014 may have cost US$70-billion (Yan, 2013), the IOC may come to see first-time infrastructure investments as possibly serving a longer-term benefit for the Olympic Movement.

Fueling this research is learning whether the modern Games will consistently require the IOC to only consider major cities or require federal governments to wear the growing costs of constructing venues that satisfy international federations (IF’s). Given the associated financial risks of staging the Olympics (Chappelet, 2001), it is logical that fewer global ci-ties may bid in the future to host the Olympics.

Richard BurtonProf. Dr.

Sport und Stadtmarketing

Session 04 | Internatioanles Panel 1

28

Sport und Stadtmarketing

However, previous hosts, having already successfully ma-naged the process and still actively maintaining or updating certain facilities, might more easily engage and accept this social responsibility. Northoff and Ludwig (2009) showed the average budgets for the last four Winter Games had risen dramatically but this data did not consider Sochi 2014’s pro-jected costs of US$50 to 70-billion which would make the 2014 Games the most expensive ever staged, far exceeding China’s estimated $42-billion to host the Beijing 2008 Sum-mer Games (Weir, 2013).Key findings from future research may provide benefits in the following ways:

1) In the case of a city like Sochi, where all-new facilities will have been built for what might be only a one-time use, it may be logical for Sochi (or the Russian government) to begin preparing to bid again for Games slated for 2034 or 2038 when Sochi’s facilities may still accommodate modern sport. Such re-use might benefit the IOC if cities such as Munich or Stockholm consistently refuse to bid.

2) Australia’s John Coates recently indicated the IOC did not have a back-up city (“a Plan B”) to replace Brazil’s Rio de Janeiro should the city be unable to finish their construction in time for the 2016 Summer Games. However, if Rio fails to meet the IOC’s preparedness standards, the IOC may be forced to create contingency plans where a veteran city is always ready to replace a failing first-time bidder.

Prof. Dr. Francesc Solanellas is Professor at several Universities and International Masters, actually at the INEFC (University of Barcelo-na), MESGO (Co-Director of sessions New York and Barcelo-na) and at Private Sports Universities (Ramon Llull, EUSES). From 2011 to 2013 he consulted different Sports companies in apparel, ticketing, sports facilities an image rights before he started in 2012 as marketing director for the FINA World Championship in Barcelona.

Between 2005 and 2010 he worked for the Futbol Club of Barcelona as CEO of FCB Sports (Professional and amateur: Basketball, Handball, Futsal etc. up to 14 sports) and was involved in achieving in 2009/10 the best season ever in the history of the club by making a winning team in every sport.

From 2000 to 2005 he worked for the Brand Babolat and was responsible for marketing in South Europe and CEO for Spain and Portugal. After his degree in physical education 1988 and the master in psychology in 1993 he achieved the PHD Doctor in Education Sciences at the University of Bar-celona. His fist station in sports organizations started 1993 in the Catalan Tennis Federation. As CEO he managed the Professional International Tennis Centre of Cornellà and was Director of the Promotion Department and the Coaches’

Francesc SolanellasProf. Dr.

Department. The focus of his studies lies in Sport Econo-mics, Entrepreneurship, Sports Marketing, Statistics and Sports Management.

„The Barcelona Model“Barcelona before 1992 had some particular strengths, the turning point was the organization of the Olympics in 1992. The Games, the best ever until then, provided a new Olympic model and a clear progression for the Catalan city.

The decision to present candidature to become an Olympic city was the big pretext for the resurgence and reconstructi-on of a great European city. To maximize its coastal location, to regenerate some districts and to improve the traffic flow via the ring roads were some of the main objectives of the City Hall. These objectives allowed Barcelona to do in 5 years what should have taken 50 years. The criteria was to put the Olympic Games as a service to the city and not the city as service to the Games. This point was extremely important to manage the legacy with many sports facilities that should be used from one month later to August 92 for the citizens of Barcelona. Consequently, sport and physical activity in gene-ral was not the driver of this strategic move but it was a key factor in handling this heritage in the future.

In the subsequent 20 years following the Olympic Games of Barcelona’92, many other events have been held in Barce-lona, for instance European Hockey Nations´Cup in 2003, World championship of Handball in 2013, X-Games in 2013 and many others. Among from these occasional internatio-nal events and some yearly events (Formula1) we have to highlight FC Barcelona (FCB), as one of the most important clubs in the world not only for soccer but also for basketball, handball and another 10 sports. Moreover, FCB has contri-buted to the city´s awareness achieving the best results of its history in the last 25 years.

The objective of this presentation is to analyze some of these figures and to consider or not Barcelona as a model in the last 20 years in which sport is one of the strategic axis.

Considering all these sports events there’s one more import-ant question for the future. Is this model sustainable in the near future?

This season, the city finally for the 2020 Winter Olympic Ga-mes denied the opportunity to be a candidate, but most pro-bably it will be considered again in the future. That will be again a big challenge for the city. Most likely, even more de-manding than the Summer Olympic Games of 92 because of not being considered perceived as a winter city, and its need to include the skiing areas around Barcelona renaming it the Barcelona-Pirineus Olympic candidature.

ÖKONOMIE UND SPORT

Internatioanles Panel 1 | Session 04

15:30 - 16:00

16:00 - 16:30

Michael Grau

Prof. Dr. Louise Bielzer

SESSIONÖKONOMIE UND SPORT

05

Der Lack bleibt dran - Ein Industrieunternehmen entdeckt sportrelevante Geschäftsfelder und fördert das Regional-marketing. Ein Werkstattbericht

Chancen und Risiken von Landmark-Architektur im Sport-bereich - Sportveranstaltungsimmobilien als Elemente des Stadtmarketings

RAUM LONDON

30

Sport und Stadtmarketing

Michael Grau ist Geschäftsführer von Gebrü-der Mankiewicz Hamburg, einem weltweit führenden Hersteller hochwertiger Lacksys-teme für die industrielle Serienfertigung, hierzu zählen Be-schichtungen für die Geschäftsbereiche Allgemeine Indust-rie, Luftfahrt- und Automobilindustrie.

Nach seinem Abitur an der ’International School of Econo-mics Begemann‘ (London, Genf und Frankfurt) studierte er an der Universität Hamburg und schloss das Studium als Diplom Kaufmann ab. Seit den 70er Jahren ist er CEO der Firma Mankiewicz Gebr. & Co. Heute arbeiten über 1000 Mit-arbeiter an den verschiedenen Standorten weltweit. Investiti-onen in die Bereiche Forschung und Entwicklung, Auslegung der Produktion nach neuesten Gesichtspunkten und eine starke Vertriebsmannschaft bilden die Grundlage für eine er-folgreiche Unternehmensentwicklung.

Michael Grau ist Vorstandsmitglied im „Verband der deut-schen Lack- und Druckfarbenindust-rie e.V.“, der „Versamm-lung des Ehrbaren Kaufmann“, der „Stifterversammlung der TUHH“ sowie Vorsitzender der „Bezirksgruppe Nord des Lackverbands“, Kuratoriumsmitglied des „Krankenhauses Groß Sand“ und Mitglied im „Industrieausschuss der Han-delskammer“.

Neben beruflichem Erfolg und Engagement ist Michael Grau sportbegeistert. Segeln (World Championship 5.5 Class 1966 – Silber), Golf (Handicap 16.8) und Squash in der Kaifu Lodge Hamburg verschaffen ihm den notwendigen Ausgleich zu seinem Geschäft.

Sport und sportlicher Erfolg folgen den gleichen Leistungs-prinzipien wie wir sie auch in der Führung von Wirtschaftsun-ternehmen vorfinden und umgekehrt. Somit lassen sich die jeweiligen Führungsziele vice versa übertragen. Als erfolgrei-che mittelständische Industrielackfabrik haben wir uns dieser Tatsache angenommen und orientieren gleichermaßen un-sere Handlungsoptionen auf unsere unternehmerisches Ge-schehen so, wie wir sie aus unserer sportlichen Betätigung heraus kennen.

Im Außenverhältnis müssen wir uns als Unternehmung mit Behörden, der Polizei, den Verbänden und örtlichen sozia-len Gruppen auseinandersetzen. Gleiches gilt für Persönlich-keitsbildung und Entwicklung von Führungsverantwortung

„Der Lack bleibt dran - Ein Industrieunter-nehmen entdeckt sportrelevante Geschäfts-felder und fördert das Regionalmarketing. Ein Werkstattbericht“

auch innerhalb unseres Unternehmens. Der vorzutragende Werkstattbericht versucht den Zusammenhang zwischen unternehmerischer Praxis einer Industrielackfabrik und den althergebrachten Kriterien des Leistungssports darzustellen.

Als Geschäftsführer der Firma Mankiewicz Gebr. & Co. habe ich in frühen Jahren sehr erfolgreich und mit vielen Siegen national und international den Segelsport betrieben. Die Summe der hier gewonnenen Erfahrungen haben meine Überzeugungen im Umgang mit Menschen entscheidend geprägt. Diese Muster konnte ich gänzlich auf die wesent-lichen Elemente von Vision, Mission und Führung übertra-gen. Die im Kontext auszuführenden Beispiele sprechen eine deutliche Sprache und können vielleicht die eine oder andere im verborgenen liegende Frage für Erfolg und nicht Erfolg beantworten.

Michael Grau

Prof. Dr. Louise Bielzer ist seit 2007 Profes-sorin für „Strategisches Management und Kommunikation“ an der Karlshochschule International University in Karlsruhe und Leiterin des Studi-engangs MEEC Management (Internationales Event Manage-ment). Darüber hinaus ist sie an verschiedenen Hochschulen im europäischen und außereuropäischen Ausland als Gast-dozentin in den Bereichen Sportmanagement, Veranstal-tungs(immobilien)management und Kommunikation tätig und hält regelmäßig Vorträge. Neben Grundfragen strategischen Managements von Sport- und Veranstaltungsimmobilien und international komparativen Ana-lysen und Bewertungen ak-tueller Aspekte der Sport- und Veranstaltungsindustrie stellt auch der Stellenwert von Events und Event Locations im Kontext der Positionierung von Destinationen im innerstädti-schen Wettbewerb ein Themenfeld ihrer Vorträge dar.

Die nachhaltige Entwicklung von Sport- und Veranstaltungs-immobilien, aber auch corporate branded spaces, gebaute Markenräume, iconic buildings als “gebaute Kommunikati-on“ sowie Architektur von Sport- und Veranstaltungsvenues als mögliches Alleinstellungsmerkmal im Rahmen der Ver-marktung dieser Spezialimmobilien gehören zu ihren derzeit aktuellen For-schungsthemen. Nach ihrer Promotion an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Jahr 2001 war Louise Bielzer bis zur Übernahme der Professur als Se-nior Consultant für die SYMBIOS AG, einem Beratungsunter-nehmen für Spezialimmobilien, wie Sportstätten, Veranstal-tungszentren und Flughäfen, tätig und verantwortete mehr als 100 Beratungsprojekte im In- und Ausland.

Louise BielzerProf. Dr.

Ökonomie und Sport | Session 05

31

Neues und Ungewöhnliches zu sehen, war bereits historisch ein wichtiges Motiv für Reisen. Für Städte ist es noch heu-te zentral, „Ungewöhnliches“ zu bieten, um sich im urbanen Wett-bewerb erfolgreich zu positionieren. In diesem Zusam-menhang stellt Architektur ein hervor-ragendes Instrument des „Ungewöhnlichen“, aber gleichzeitig „Greifbaren“ dar. Gewisser-maßen als ‚gebaute Kommunikation‘ treten ar-chitektonisch einzigartige Bauten, so genannte Landmark Architecture oder auch Iconic Buildings, als ein immer po-pulärer werdendes Phä-nomen auf, die aufgrund der spe-zifischen Konnotation eines Platzes auch als Element von Stadtmarketingstrategien Verwendung finden können.

Die Entwicklung hin zu Iconic Buildings ist auch bei Immobi-lien im Profisportbereich festzustellen: immer häufiger zeich-nen bekannte Architekten für Fußballstadien, Arenen oder auch andere Sportstätten, wie Schwimmstadien oder Ski-sprungschanzen (z. B. Zaha Hadid).

Wie genau solche Architektur dann zu einem Tourismus-magnet werden kann bzw. welche Faktoren gegeben sein müssen, um ein Gebäude zu einem unverwechselbaren Destinationssymbol zu machen, ist nach wie vor unklar. Fest steht jedoch, dass Fotogenität und Medienpräsenz wichtige Einflussfaktoren darstellen – Faktoren, die bei vielen im Pro-fisport genutzten Immobilien gegeben sind. Bedenkt man, dass beispielsweise olympische Bauten oder auch Erstli-gastadien, die über den Regelspielbetrieb auch im Rahmen internationaler Wettbewerbe genutzt werden, zusätzlich in-ternationale Medienaufmerksamkeit erlangen, verwundert nicht, dass sich gerade dort inzwischen auch spektakuläre, weit über das rein Funktionale hinausgehende Architektur finden lässt. Iconic Buildings können sowohl in der initialen Investition als auch hinsichtlich der Bauunterhalts- und Be-triebsfolgekosten erheblich teurer sein. Auch können sie zum Beispiel im Fall von Fehlplanungen oder negativer Berichter-stattung Imagerisiken für die jeweilige Stadt bergen.

Der Vortrag beleuchtet verschiedene Möglichkeiten, die sich für Städte durch die Nutzung von „Iconic Sports Buildings“ als Element ihrer Stadtmarketingstrategie ergeben können, sowie auch eventuelle kritische Aspekte. Dabei werden so-wohl historische als auch aktuelle Beispiele, wie sie sich un-ter anderem im Kontext Olympischer Spiele finden lassen, vorgestellt und diskutiert. Er schließt mit einem Ausblick, welche Fragestellungen Wissenschaftler und Praktiker künf-tig verstärkt in den Fokus nehmen könnten, um die Potenzia-le von Landmark Architecture im Sportbereich als Symbol für die gesamte Destination und als Element der Destinations-vermarktung adäquat zu nutzen.

„Chancen und Risiken von Landmark Archi-tecture im Sportbereich – Sportveranstal-tungsimmobilien als Elemente des Stadt-marketing“

Sport und Stadtmarketing

Session 05 | Ökonomie und Sport

15:30 - 16:00

16:00 - 16:30

Rudolf Behacker

Sandra Pfeffer

SESSIONSPORT UND ÖFFENTLICHE

VERWALTUNG

06

Aufgabenstellung und Rollenwandel der Kommunalen Sportverwaltung bei der Durchführung von Sport(groß)veranstaltungen

Stadtmarketing mit Events - welche Rolle spielt der Sport?

RAUM RIO

33

Rudolf Behacker studierte an der Bay. Ju-lius- Maximilians - Universität Würzburg Wirtschaft/Recht und Sport. Nach den

Staatsexamen war er von 1977 – 1992 Gymnasiallehrer an verschiedenen Gymnasien in München. Von 1992 – 2012 lei-tete er das Sportamt der Landeshauptstadt München.

Seit 2000 ist Rudolf Behacker Vorsitzender der Arbeitsge-meinschaft Deutscher Sportämter und als ständiger Gast Mitglied im Sportausschuss des Deutschen Städtetages.

Die Verantwortlichen der Städte haben erkannt: Sportver-anstaltungen können das Image aufpolieren. Für Agenturen ergeben sich dadurch Möglichkeiten, mit den passenden Events Geld zu verdienen. Einen einzigen, bei allen Städten anwendbaren finalen Weg gibt es jedoch nicht. Nicht nur in den deutschen Großstädten und Metropolregionen gibt es mittlerweile ein mehr oder weniger ausgeprägtes Stadtsport-marketing.

Die Wichtigkeit der Aktivitäten kommunaler Sportverwaltun-gen hat sich in den letzten 30 Jahren verschoben. Neben Planung, Bau, Vergabe und Unterhaltung von Sportanlagen, der „finanziellen Sportförderung“ und der Beratung von Ver-einen haben Sportentwicklungsplanung sowie die Organisa-tion und Durchführung von Sport(groß)veranstaltungen an Bedeutung zugenommen.

Die Bewerbungen zahlreicher Städte um nationale und in-ternationale Sportveranstaltungen zeigen, wie wichtig die Durchführung solcher Veranstaltungen für die regionale Sportentwicklung, das Standortmarketing, das lokale Wirt-schaftsleben und den Tourismus sein kann.

Doch bevor Fragen der Finanzierung, Nachhaltigkeit, Nutzen für die Stadtbevölkerung usw. geführt werden können, muss klar sein, an wen sich die Veranstalter in der jeweiligen Kom-mune überhaupt wenden sollen. Ist das Sportamt überhaupt der richtige Ansprechpartner? In den Großstädten meist schon, jedoch gibt es auch andere Wege: einmal ist es das City Marketing oder eine eigene Veranstaltungsabteilung, dort ist es die Tochtergesellschaft für Stadtsportmarketing oder eine Agentur. Die kommunalen Organisationsstrukturen geben Hinweise auf unterschiedliche Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten. Eine positive Innen- und Außenwirkung kann bei einer Sportveranstaltung nur dann erzielt werden,

Im Rahmen des Stadtmarketings ist der Bereich Eventmar-keting des Hamburg Convention Bureaus verantwortlich für öffentliche Großveranstaltungen wie u.a. Hamburg Cruise Days, Reeperbahn Festival, Willkommensfeier der deutschen Olympiamannschaft, Hamburger Weihnachtsmarkt in Shang-hai.

Folgende drei Aspekte werden zentral im Vortrag behandelt:

1) Welche Stadtmarketing-Strategie verfolgt Hamburg? 2) Warum sind Events im Allgemeinen ein effektives Stadt-marketing-Instrument? 3) Sind Sport-Events besonders erfolgreich für das Stadt-marketing?

Zunächst wird kurz die theoretische Grundlage des Stadt-marketing-Ansatzes in Hamburg vorgestellt. Basis aller Akti-vitäten ist die Brandmeyer Markenstudie, eine in regelmäßi-gen Abständen durchgeführten Studie, die aufzeigt, welche Gegebenheiten Hamburgs als besonders attraktiv wahrge-nommen werden. Ansatz des Stadtmarketings ist auf diesen

Rudolf Behacker

„Aufgabenstellung und Rollenwandel der kommunalen Sportverwaltung bei der Durch- führung von Sport(groß)veranstaltungen“

„Stadtmarketing mit Events – welche Rolle spielt der Sport?“

wenn die Organisatoren alle betroffenen Akteure in der jewei-ligen Stadt bestmöglichst mit einbeziehen.

Sandra Pfeffer ist seit 2007 im Stadtmarketing Hamburgs für Großveranstaltungen tätig und verantwortet Projekte, wie die Willkommens-

feier der Deutschen Olympiamannschaft, das Reeperbahn Festival und die Hamburg Cruise Days. Derzeit leitet sie den Bereich Eventmarketing im Hamburg Convention Bureau, ei-ner Tochter der Hamburg Marketing Holding. Der Fokus ihrer Arbeit liegt in der internationalen Vermarktung der Metropole Hamburg durch Events. Vor ihrer Tätigkeit für das Hamburger Stadtmarketing arbeitete Sandra Pfeffer mehrere Jahre als Projektleiterin bei Beckoffice (u.a. für Projekte wie Tag der Legenden, Beckmanns Olympia Nacht, DTM, Fifa Fan Fest Hamburg) und zuvor im Eventmanagement für Sportveran-staltungen wie die Deutschen Beach-Volleyball Meisterschaf-ten, die Beach-Volleyball WM und den Wind Surf World Cup Sylt.

Pfeffer studierte Geographie/Tourismus mit dem Schwer-punkt BWL/ Marketing an der Universität Paderborn und der Universidad de Sevilla.

Sandra Pfeffer

Sport und Stadtmarketing

Session 06 | Sport und öffentliche Verwaltung

34

Sport und Stadtmarketing

Stärken aufzubauen und die Aktivitäten des Stadtmarketings auf sie auszurichten. Insgesamt sind die Aktivitäten des Stadtmarketings sehr stark auf nationale oder im Optimal-fall sogar internationale Wirkung ausgerichtet, klassisches Binnenmarketing ist nur als Nebeneffekt (z.B. bei Events) im Stadtmarketing verortet und nicht als primäres Ziel definiert.

Das Marketing-Instrument „Event“ ist eins der effektivsten im Marketing-Mix des Stadtmarketings. Emotionalisierbar-keit und Erlebnis sind die entscheidenden Eigenschaften von Events, die deren hohe Wirksamkeit ausmachen und die andere Stadt-Marketing-Instrumente nur sehr schwer bieten können. Die Anzahl und Reichweite von Events sind aller-dings nicht beliebig vervielfältigbar, es ist entscheidende Auf-gabe hier das richtige Maß zu halten.

Der Bereich Eventmarketing nutzt das Instrument „Event“, um Hamburg international bekannter zu machen und Ham-burg ein Image zu geben. Ein „Event“ ist im Sinne der Ham-burger Stadtmarketing-Strategie geeignet, diese Aufgabe zu erfüllen, wenn das Event a) Eine der Stärken Hamburgs inszeniert, b) Hohes mediales Potenzial hat, c) Hamburg-Bilder transportiert.

Eine repräsentative Mehrheit der Deutschen verbindet die At-traktivität Hamburgs nicht mit dem Thema Sport. Das Stadt-marketing setzt seiner Strategie folgend, also nicht primär auf reine Sport-Veranstaltungen, da in vielen Fällen keine Hamburg-Bilder transportiert werden können (z.B. Fußball) und somit auch keine Stärken Hamburgs inszeniert werden können. Veranstaltungen wie der Marathon oder Triathlon begeistern dennoch tausende Besucher und bringen auch viele Touristen in die Stadt. Zentral wird die Frage erläutert, ob hier tatsächlich der Sport Haupt-Attraktor ist oder es sich vielmehr um ein gesellschaftliches Groß-Ereignis handelt, das ein emotionales Erlebnis bietet. Ergänzend setzt sich Hamburg in den Vergleich zu anderen Städte, die mit „Sport“ ein sehr effizientes Stadtmarketing betreiben, die Unterschie-de werden analysiert.

Abschließend wird erläutert, warum Mega-Events wie Olym-pische Spiele oder die Fußball WM als einmalige Stadtmarke-ting-Instrumente akzeptiert sind. Die mediale Bedeutsamkeit, der Erlebnisfaktor und die breit angelegte Aufmerksamkeit gehen hier deutlich über das einer reinen Sportveranstaltung hinaus. Dennoch verändert sich die Qualität der Wahrneh-mung solche Veranstaltungen, die lange Zeit unumstößliche Akzeptanz erfordert ein deutliches Umdenken aller Stadtmar-keting-Akteure.

Sport und öffentliche Verwaltung | Session 06

16:45 - 17:30

Prof. Dr. Hermann RichterJuliane TimmermannEric Johannesen

Moderation: Prof. Dr. Thomas Hestermann

Stadt. Land. Fluss.Wassersport als Standortfaktor?!

PODIUMS-DISKUSSIONRAUM HAMBURG

36

Sport und Stadtmarketing

Berater, Manager, Rechtehändler und Jour-nalist, Prof. Dr. Hermann A. Richter baut Brücken, auch international: Für die Agentur Sportfive, vormals Ufa Sports, verantwortete er bei Fusionen und Gesellschafterwechseln zwischen Hamburg, Luxemburg und Paris als Senior Vice President die Strategie. Außerdem entwickelte er im Business Development das Sportgeschäft und Stadien. Zuvor handelte er TV- und Marketingrechte weltweit. Bei verschiedenen Tageszeitungen arbeitete er als Reporter und Redakteur; sein Volontariat absolvierte der „lei-denschaftliche Zeitungsleser“ bei der dpa.

An der MHMK bringt Prof. Richter den Geist internationaler Hochschulen ein: In New York an der Columbia und der NYU studierte er „Journalism“ und „Mass Communication“, an der Pariser H.E.C. Marketing. Eines seiner zentralen Themen ist die Zukunft der Medien. In seiner BWL-Diplomarbeit analy-sierte er die Herstellung von Zeitungen mit neuer Technik, in seiner VWL-Dissertation den Einfluss Neuer Medien auf die Pressekonzentration. Um Medien zu gestalten, sagt Richter, müsse man sie verstehen. Und genau dazu möchte er die Studierenden befähigen.

Juliane Timmermann ist 1976 in Hamburg geboren und in Poppenbüttel aufgewach-sen. Nach dem Abitur 1995 an der Pe-ter-Petersen-Schule studierte sie Erziehungswissenschaft, Mathematik und Sportwissenschaft in Hamburg. Seit 2003 arbeitet sie als Lehrerin für Mathematik und Sport. Von 2004 bis 2008 war sie Mitglied in der Bezirksversammlung Wands-bek und seit 2008 ist sie Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft.

Als Fachsprecherin Sport erlebt Timmermann den Sport in seinen zahlreichen Facetten in Hamburg. Mit der Übernahme der Regierung durch den SPD-Senat und der Entwicklung der „Dekadenstrategie Sport“ begleitet sie die Hamburger Sportpolitik seitens der Regierungsfraktion inhaltlich mit. Ne-ben ihrem Beruf und ihrem politischen Engagement enga-giert sie sich seit 1996 ehrenamtlich in der internationalen Jugendarbeit. In ihrer Freizeit spielt sie gern Volleyball beim TH Eilbek und rudert leidenschaftlich.

hausener gehört seit 2011 zum Team des Deutschlandachter und holte vorher zahlreiche Erfolge auch in anderen Boots-klassen. U. a. wurde er 2005 Juniorenweltmeister im Vierer mit Steuermann, 2006 Juniorenweltmeister im Achter, 2008 Weltmeister der U-23jährigen im Doppelvierer, 2010 Vize-weltmeister der U-23jährigen im Doppelzweier, holte Bronze beim Worldcup im Doppelzweier und wurde Fünfter bei der WM im Zweier ohne Steuermann.

2011 folgten der Weltmeistertitel im Achter und der Wor-ldcup Gesamtsieg. Nach den Olympischen Spielen folgten 2013 die Titel als Europameister und Vizeweltmeister im Achter. In Hamburg wurde er mehrfach für seine sportlichen Leistungen ausgezeichnet: schon im Jahr 2006 wurde Jo-hannesen als Juniorsportler des Jahres geehrt. Nach dem Olympiasieg folgten Ehrungen als Hamburger des Jahres 2012 in der Kategorie Sport, er erhielt das silberne Lorbeer-blatt und wurde mit der Mannschaft des Deutschland Ach-ters als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. Bereits seit dem Grundschulalter ist der 1988 geborene Johannesen in Hamburg ansässig und startet für den Ruderclub Bergedorf. Nach der Zeit als Sportsoldat von 2008 bis 2012 hat er nun ein Studium in Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Hamburg begonnen.

Prof. Dr. Thomas Hestermann lehrt Journa-lismus an den Campus Hamburg und Berlin der MHMK. Gelernt hat er den Journalismus von der Pike auf. Er fuhr als Reporter in den Schacht von Gorleben hinunter, war unterwegs mit gewalttätigen Skin-heads und führte Interviews auf dem Gipfel des Montblanc. Er arbeitete als Sprecher eines Umweltverbandes, moderier-te beim Norddeutschen Rundfunk und leitet heute die Re-daktion der Fernsehreihe „Tacheles – Talk am roten Tisch“, die er 1999 entwickelte und die Phoenix seitdem ausstrahlt. Der Fernsehmacher, Buchautor, Online- und Hörfunkjourna-list Thomas Hestermann sieht die Zukunft des Journalismus in crossmedialer Verknüpfung.

Als Lehrender war er für die Diplomatenschule des Auswär-tigen Amtes, die Führungsakademie der Bundeswehr, die Audi-Akademie, die Hochschule Magdeburg-Stendal, die Leuphana Universität Lüneburg und andere tätig. Er forsch-te zur Gewaltberichterstattung des Fernsehens und zu den Motiven, die Medienschaffende leiten. Dabei entdeckte er, wie praxisnah und spannend Medientheorie sein kann. Eine ebenso spannende Mischung aus Theorie und Praxis will er auch seinen Studenten vermitteln.

Hermann RichterProf. Dr.

Juliane Timmermann

Erik Johannesen gewann bei den Olympischen Spielen 2012 in London mit dem Deutschland-achter die Goldmedaille. Der gebürtige Ober-

Eric Johannesen

Thomas HestermannProf. Dr.

Stadt. Land. Fluss. Wassersport als Standortfaktor?! | Podiumsdiskussion

10:15 - 10:45

10:45 - 11:15

John Beech

Prof. Dr. Harry Hiller

SESSIONINTERNATIONALES PANEL 2

07

Beeing on the receiving end of London 2012 marketing and public relations from a UK taxpayer perspective

Urban marketing for whom? How local residents perceive hosting sport mega events

RAUM HAMBURG

38

Sport und Stadtmarketing

Dr. John Beech is an Honorary Research Fellow at Coventry University, where he was formerly Head of Sport & Tourism at the Ap-plied Research Centre in Sustainable Regeneration (SURGE). He was previously the Head of Leisure, Sports and Tourism Management within the teaching departments of Coventry University Business School.

Beech was a founder co-director of the Centre for the Inter-national Business of Sport and author/co-author/co-editor of a range of books, book chapters and journal articles on va-rious aspects of sports management, tourism management and events management, and in English football manage-ment in particular. He is an International Professor at the Rus-sian International Olympic University in Sochi, Russia, and a Visiting Professor at FH Kufstein University of Applied Scien-ces in Austria. He received his first degree from the University of Cambridge, he was awarded an MBA with Distinction from Dundee University, and his PhD was completed at the Cran-field School of Management.

His research interests include sports mega-events, with par-ticular reference to London 2012 and FIFA World Cup 2018 (especially the bidding process and the planned legacy); the insolvency and indebtedness of football clubs, and related governance issues; the eMarketing of football clubs; sports broadcasting; the commercialisation of sports; and corrupti-on in professional sport. His research has been reported in the UK in the Financial Times, the Times, the Independent, the Observer, the Glasgow Herald, the Daily Express, Ger-many’s Frankfurter Allgemeine Zeitung, and Handelsblatt, Austria’s Die Presse, and Spain’s Expansión, and featured on BBC1‘s Football Focus. He broadcasts regularly and has appeared on Radio 5 Live, Radio 4 (including The Today Pro-gramme, File on Four and PM) and the BBC World Service, and on Australian, New Zealand and US public service radio, as well as British (BBC, BBC News24, and Sky News), Greek and Polish television. He writes for F.C. Business, Football & Stadium Monthly, Football & Sports Arena, ProSport Bu-siness Magazine and When Saturday Comes. He received the Football Supporters’ Federation Writer of the Year Award for season 2009/10 for his work on his FootballManagement blog, which is read in more than 175 countries.

Harry H. Hiller is Director of the Cities and the Olympics Project and Professor of Ur-ban Sociology at the University of Calgary in Canada. He has been doing research and writing about the

Olympics and mega-events since the Winter Olympics were held in Calgary in 1988. A frequent speaker at conferences and academic forums around the world and especially in bid cities and cities awarded the Games, Hiller has also learned much about the issues created for Olympic cities through his participation in the World Union of Olympic Cities. As an urban sociologist, his specialization is on how cities and their residents are impacted by the Olympics. Among his many publications is his book Host Cities and the Olympics: An Interactionist Perspective (Routledge, 2011).

John Beech

Harry HillerProf. Dr.

Analysts have long pointed out that one of the primary pur-poses of hosting a mega-event is place marketing. Not only should such an event with its international character draw attention to the host city as the site for the occasion but it should also enhance the role of the city as a tourist desti-nation, a place for inward investment, and an opportunity for infrastructural improvements that will make the city more attractive for other international exchanges. Governments and the business community have increasingly come to see the Olympics, for example, as a leveraging opportunity for all kinds of other objectives. Much has also been made of the symbolism of hosting the Games in terms of image and mes-sages conveyed on the global stage. Even improvements within the city (e.g. urban cleansing) are often viewed as mo-tivated primarily by the images and impressions that will be carried to the rest of the world. All of these initiatives can be related to urban marketing.

It has become increasingly obvious that these marketing ob-jectives are primarily the discourse of urban boosters and not the thinking of the general population. Recent referendums in a number of cities planning to bid for the Olympics have shown that the urban marketing discourse is either not con-vincing or has been outright rejected. Instead it is grass-roots sentiment, local priorities, and fiscal issues that dominate. If local residents cannot be convinced by marketing discour-se, then what does convince them? One interesting way to assess this question is to examine urban resident’s attitudes towards the mega-event before it begins and after it ends. This paper will utilize survey data from both the Vancouver 2010 Winter Olympics and the London 2012 Summer Olym-pics to show how skepticism and opposition are changed by the event itself. It will be shown that non-economic factors are ultimately the most powerful.

„Urban marketing for whom? How local resi-dents perceive hosting sport mega events“

SPORT UND STADTMARKETING

Internationales Panel 2 | Session 07

10:15 - 10:45

10:45 - 11:15

Daniel Sautter

Prof. Dr. Alexander Klaußner

SESSIONSPORT UND STADTMARKETING

08

Sport(groß)veranstaltungen als Instrument des Regional-marketing - Erfahrungen und Fallstudien aus der Sportre-gion Rhein-Neckar

Sportregion Ötztal - die neue Welt des Natursports?

RAUM LONDON

40

Sport und Stadtmarketing

Daniel Sautter arbeitet seit April 2014 für die actori GmbH im Competence Sport in Köln. Von 2009 bis 2013 war er Geschäftsführer des Vereins Sportregion Rhein-Neckar. Dort verantwortete er u.a. die regionale Organisation und Umsetzung des Internati-onalen Deutschen Turnfestes 2013, initiierte und koordinierte zahlreiche Projekte und Veranstaltungen im Sport, die den (Sport-)Standort Metropolregion Rhein-Neckar attraktiver und bekannt er machen sollen. Zu diesen Initiativen zählen-beispielsweise die Ehrenamtskampagne „You are the Cham-pions!“, das Team London der Metropolregion Rhein-Neckar sowie die Sport-Stiftersymposien. Daneben arbeitete Daniel Sautter als Akademischer Mitarbeiter am Institut für Sport-und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg und vertrat den Bereich Sportökonomie in der Lehre.

Seine Schwerpunkte liegen in den Themen Sportgroßver-anstaltungen, Dienstleistungsmarketing im Sport, Manage-ment in Nonprofit-Organisationen und Markenmanagement im Sport. In seinem Dissertationsprojekt befasst er sich mit der Markenpersönlichkeit in Sportorganisationen. Seit 2010 ist Daniel Sautter zudem Lehrbeauftragter an der Fachhoch-schule Salzburg (Branding und Innovationsmanagement). Ehrenamtlich engagierte sich Daniel Sautter über viele Jahre in verschiedenen Sportorganisationen, darunter der Deut-schen Turnerjugend und der Deutschen Sportjugend. Für sein Engagement wurde er 2012 mit dem Diskus, der höchs-ten Ehrung der Deutschen Sportjugend, ausgezeichnet.

Die Sportlandschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) ist äußerst vielschichtig. Die Rhein-Neckar-Region mit ihren Oberzentren Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen ist Standort einer Vielzahl von Profi-Clubs in unterschiedli-chen Sportarten (Fußball, Handball, Eishockey, Basketball). Darüber hinaus wird in rund 2.700 Sportvereinen mit etwa 860.000 Mitgliedern Sport angeboten. Eine vielseitige und abwechslungsreiche Landschaft mit Möglichkeiten für Natur-sport vervollständigt das Profil.

Das Regionalmarketing in der MRN fokussiert sich auf den starken Industrie-, Forschungs- und Wissenschaftsstandort mit hohem Freizeitwert. Marketing-Ziele sind vor allem die Steigerung der Bekanntheit, Identitätsbildung innerhalb der Region sowie die Entwicklung eines einprägsamen Marken-bildes. Unter dem Claim „Allianz starker Partner“ wirken viele Organisationen mit, die Region erfolgreich zu positionieren.

Sport(groß)veranstaltungen als Instrument des Regionalmarketing - Erfahrungen und Fallstu-dien aus der Sportregion Rhein-Neckar

Daniel Sautter Die Sportregion Rhein-Neckar trägt ihren Teil dazu bei, dass spannende (Sport-)Großveranstaltungen erfolgreich in der Region und unter Beteiligung verschiedener Partner umge-setzt werden. Damit wird das Ziel verfolgt, den Sportstandort Rhein-Neckar dauerhaft bekannter zu machen, Identität zu stiften und Aufmerksamkeit zu schaffen.

Die Sportregion Rhein-Neckar hat sich zum Ziel gesetzt, Ver-anstaltungen mit hoher Qualität umzusetzen und sich dem Wettbewerb mit anderen Regionen zu stellen. An Hand der drei ausgewählten (Groß-)Veranstaltungen Internationales Deutsches Turnfest 2013, der Ehrenamtsinitiative „You Are The Champions!“ 2012 sowie dem jährlich stattfindenden BASF Triathlon-Cup Rhein-Neckar wird beispielhaft deutlich, welchen Stellenwert diese Events für das Regionalmarketing einnehmen. Dabei wird beleuchtet, wie die Veranstaltungen auf die Ziele einzahlen und dazu beitragen, der gesamten Region nach innen und außen ihre Identität zu verleihen.

Noch sind nicht alle Ziele erreicht. Der Sport ist jedoch an-erkannter Standortfaktor und leistet einen wichtigen Beitrag zur Markenbildung der Region Rhein-Neckar. Der wesent-liche Erfolgsfaktor ist die Zusammenarbeit vieler Partner aus Sport, Wirtschaft, Kommunen und Hochschulen. Die Organisationen entwickeln ein gemeinsames Verständ-nis und gemeinsame Ziele. Im Sinne des Netzwerkgedan-kens bringt jeder Partner seine Stärken ein, um Projekte erfolgreich umzusetzen.

Seit 2007 ist Dr. Alexander Klaußner Pro-fessor für Sport- und Eventmanagement am Campus München der MHMK. Zu seinen Schwerpunkten gehören „Organisation und Führung“ sowie „Teamführung und Personalentwicklung“. Zuvor war er Lehr-beauftragter für Sport- und Eventmanagement am Stuttgar-ter Standort der MHMK sowie am Lehrstuhl für Sportwissen-schaft der Universität Konstanz.

Der geschäftsführende Gesellschafter dreier Outdoor-Un-ternehmen wurde 2008 über „Phasenangepasste Unter-nehmensführung von Wachstumsunternehmen am Bsp. der Life-Science-Branche“ an der European Business School (EBS) in Oestrich-Winkel promoviert, wo er selbst einen Lehrauftrag am Departement „Entrepreneurship“ zum Thema „Business-Development of Technology based Firms“ wahrnahm.

Eine mehrjährige Beschäftigung als Unternehmensberater im internationalen Umfeld mit dem Schwerpunkt „Prozess- und Projektmanagement“ geht den Tätigkeiten des passionierten Wasser- und Bergsportlers voraus, der seit 2006 zum Ausbil-

Alexander KlaußnerProf. Dr.

Sport und Stadtmarketing | Session 08

41

derteam des Internationalen Berufsverbands Professioneller Canyonführer (CIC) gehört. Alexander Klaußner wurde 1973 geboren und studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin.

Ob Skiweltcup im Oktober, Naturrodel-WM, die adidas-Sick-line als inoffizielle Kajak-WM, Cliff-Diving, Klettern, Wildwa-sserschwimmen, Mountain-Biken, Canyoning, Rafting und und und … - an keinem Ort Europas findet sich ein grö-ßeres Angebot an Natursportarten. Das Ötztal ermöglicht dabei sowohl dem Touristen, wie dem Profi gleichermaßen diese Sportarten auf höchstem Niveau zu erleben, wie auch zu betreiben.

Der Vortrag „Sportregion Ötztal - die neue Welt des Natur-sports?“ bietet einen Einblick in die Vielschichtigkeit des Out-doorsports-Angebots dieser Region, zeigt aber gleichzeitig auch die Schwierigkeiten auf, wie sich angesichts dieser Viel-falt an Möglichkeiten eine eindeutige Positionierung dieser Region realisieren lässt.

Der Vortrag lädt dazu ein, diese Herausforderung der Po-sitionierung auf der Ebene u.a. von Leuchtturm-Projekten, wie der area 47 zu diskutieren. Er geht in diesem Kontext auch darauf ein bzw. wirft die Frage auf, inwieweit sich Indi-vidualsportarten, massenkompatibel und damit wirtschaftlich nutzen lassen. Darüber hinaus wird das Spannungsfeld eines jahreszeitlich sich wandelnden und räumlich wandernden Sportangebots beleuchtet, wie es bspw. mit Sölden als Welt-cup-Ausrichter im Wintersport und Ötz als Austragungsort der Sickline im Spätsommer einhergeht.

All diesen genannten Punkten ist gemein, dass sie die Posi-tionierung einer Region unterstützen können. Inwieweit dies gelingt und welchen Problemfeldern sich ansässige Unter-nehmen und Orte bei der Entwicklung einer eindeutigen Po-sitionierung gegenüber sehen, wird im Rahmen dieses Refe-rats aufgeworfen.

„Sportregion Ötztal – die neue Welt des Natursports“

Sport und Stadtmarketing

Session 08 | Sport und Stadtmarketing

13:30 - 14:00

14:00 - 14:30

14:30 - 15:00

15:00 - 15:30

Prof. Dr. Stephan Kaußen

Nico Sperle

Luca Rebeggiani, Fatma Rebeggiani, Hülya Deniz

Niclas Stucke

SESSIONINTERNATIONALE

SPORTGROSSVERANSTALTUNGEN

10

WM 2006, 2010, EURO 2012 - Was macht ein Fußball-Gro-ßereignis mit den Gastgebern?

Universiade - Schnittstelle zwischen internationaler Nach-wuchsförderung und Weltsport - Universiade 2013 in Kazan/Russland

Istanbuls Bewerbung um Sportgroßveranstaltungen zwi-schen Rationalität und Irrationalität

Die Rolle der deutschen Städte bei den FIFA-Fußball-Welt-meisterschaften 2006 bis 2014 - Gewinn oder Risiko für das Stadtimage?

RAUM HAMBURG

43

Prof. Dr. Stephan Kaußen lehrt seit dem Wintersemester 2010/11 Journalistik an der MHMK mit den Schwerpunkten Sport und

Politik. Neben seiner Professur arbeitet der promovierte Po-litikwissenschaftler beim ARD Hörfunk als Fußballbundesli-ga-Kommentator. Als Mitglied von WDR 2 Liga live erhiel-ten er und die gesamte Sportredaktion im September 2010 den Deutschen Radiopreis für die beste Sportsendung in Deutschland. Neben der Fußballbundesliga und dem Euro-pacup sind Tennis und Eishockey die sportlichen Schwer-punkte seiner fast zehnjährigen Tätigkeit beim WDR.

Im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Technische Zu-sammenarbeit (GTZ) GmbH sowie der südafrikanischen Re-gierung schrieb der Analyst zuletzt den offiziellen WM-Report als Rückblick auf die erfolgreiche Weltmeisterschaft 2010. Beauftragt von der Deutschen Entwicklungszusammenarbeit etablierte er die „Partnerschaft mit Kick 2006-2010“, wel-che die Erfahrungen der deutschen FIFA WM für Südafrika nutzbar machte. Als Politikwissenschaftler und Sportrepor-ter hat sich der gebürtige Aachener über viele Jahre hinweg mit Südafrika beschäftigt. Sein Buch „Von der Apartheid zur Demokratie. Die politische Transformation Südafrikas“ (2004) behandelt den gesamten Transformationsprozess von einem autoritären System hin zu einer jungen Demokratie.

Deutschland, Südafrika, Polen und die Ukraine – was haben 2006, 2010 und 2012 den Gastgebern gebracht? Und was könnten die Ergebnisse für Brasilien, Russland und Katar be-deuten?

Dass Deutschland seit 2006 beliebter ist als je zuvor, sagen viele internationale Statistiken und Umfragen – und merkt man überall auf der Welt.

Dass Südafrika eine tolle WM abgeliefert hat, wurde interna-tional mit einem großen Maß an Überraschung registriert und honoriert. Südafrika präsentierte sich, seine Ausrichterstäd-te, aber auch den ganzen Kontinent sehr positiv. Südafrika schaffte ein nationales Projekt. Emotional und infrastrukturell. Das Land war mehr denn je geeint. Hat Südafrika aber auch nachhaltig profitiert von der WM? Wenn nein, woran liegt das? „An politischen Fehlern im Nachlauf der WM 2010“. Aber gleichzeitig: „Natürlich haben die Ausrichterstädte sehr intensiv profitiert! Zum Beispiel Kapstadt. Sie sind infrastruk-turell modernisiert und für den Tourismus umso besser auf-gestellt. Wie das gesamte Land an sich.“

„WM 2006, 2010, EURO 2012 - Was macht ein Fußball-Großereignis mit den Gastgebern?“

Dass Polen ein hervorragender Gastgeber 2012 war, lässt sich ebenso wenig bestreiten. Und Polen hat durch 2012 sei-ne Rolle als „Guter Europäer“ nachhaltig gestärkt. Polen ist ein Positiv-Beispiel für eine Großveranstaltung. Polen ist auch durch die EURO ein typischer europäischer „Vorbildstaat“ geworden. Politisch, kulturell, emotional und infrastrukturell.

Dass die Ukraine derzeit sehr weit von Europa entfernt scheint, ist aktuelles Thema. Dass die Ukraine sich aber vor Monaten in Kiew und im Westen des Landes mehrheitlich für Europa entschieden zu haben scheint, liegt auch an der EURO 2012.

Nico Sperle ist seit 1990 Leiter des Hoch-schulsportzentrums der RWTH Aachen und bereits seit 1981 im Allgemeinen Deutschen

Hochschulsportverband (adh) aktiv. Nach seinem Magister in Sportwissenschaft, Psychologie und Pädagogik an der Universität Heidelberg begann er zunächst als Bildungs- und Jugendreferent im adh und nahm u. a. als Delegationsleiter und in der Organisationsbetreuung an Sommer- und Winte-runiversiaden der FISU (Fédération International du Sports Universitaire) teil. Zudem hält er seit 1985 zahlreiche Vorträ-ge und mehrfach Hauptvorträge (Keynotes) bei den wissen-schaftlichen Konferenzen der Universiaden und beim FISU Forum zu Themen wie beispielsweise „Hochschulsport und Bildung“, „Hochschulsport und Gesundheitsförderung“ so-wie „Hochschulsport und Erwerb von Soft Skills“. 1989 war Sperle verantwortlich für das Kulturprogramm der Universia-de Duisburg 1989 in Deutschland.

Seit 1991 ist der verheiratete Familienvater Mitglied der Wissenschafts- und Studienkommission (CESU) der FISU; heute Bildungskommission (Education Committee – EduC). Von 1995 bis 2002 war er Vorsitzender der Landeskonferenz NRW für den Hochschulsport, anschließend übernahm er bis 2004 den Vorsitz des Organisationskomitees für das Jahr des Hochschulsports 2003 in NRW. Von 2007 bis 2013 war Sperle Vorstandsvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands (adh) und von 2011 bis 2012 Vi-zepräsident des Organisationskomitees und Initiator der Studierenden-Weltmeisterschaften Reiten im August 2012 in der Aachener Soers. Seit 2011 ist Sperle Vice-Chair des Education Committee – EduC der FISU - des Welthochschul-sportverbandes.

Stephan KaußenProf. Dr.

Nico Sperle

Sport und Stadtmarketing

Session 10 | Internationale Sportgroßveranstaltungen

44

Sport und Stadtmarketing

Luca Rebeggiani hat Wirtschaftswissen-schaften, Geschichte und Romanistik an der Leibniz Universität Hannover studiert und wurde dort 2007 in Volkswirtschaftslehre promoviert. Nach seiner Assistentenzeit an der Universität Hannover war er vor allem in der amtlichen Statistik (LSKN, Statisti-sches Bundesamt) in den Bereichen Öffentliche Finanzen, Armutsforschung sowie Methodik der Haushaltserhebungen tätig. Parallel dazu war er an mehreren sportökonomischen Forschungsprojekten beteiligt und hat u.a. die Finanzierung der Fußball WM 2006 sowie die Organisation des profes-sionellen Radsports analysiert. Zuletzt lag sein Fokus auf dem Themenbereich Sportwetten. Neben der Publikation einiger Gutachten zur Regulierung des Sportwetten Mark-tes hat er als Mitglied der „Global Academic Experts Group“ von INTERPOL den Aspekt der Manipulationsgefahr im Sport untersucht.

Fatma Rebeggiani hat an der Leibniz Uni-versität Hannover und der London School of Economics Wirtschaftswissenschaften studiert und war danach mehrere Jahre im Bereich Hoch-schulfinanzierung und Hochschulorganisation tätig, zu-nächst bei der HIS GmbH in Hannover und seit 2014 als Referentin in der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates in Köln. Seit 2008 promoviert sie außerdem an der Bremen Graduate School of Social Sciences zu den Studienent-scheidungen türkischstämmiger Jugendlicher in Deutsch-land. Sie ist seit jeher großer Fußballfan und war als Spor-tökonomin 2012-2013 Mitglied der „Global Academic Experts Group“ von INTERPOL zur Analyse und Bekämpfung von Spielmanipulationen.

Hülya Deniz is currently a PhD candidate and a research assistant at Istanbul Univer-sity, Department of Economics. Her main fields of interest are macroeconomics, institutional econo-mics, sports economics, and energy economics. She defen-ded her master thesis titled “The Inflation Targeting Policy in the Case of Turkish Economy” in 2008. In 2011, she was a visiting scholar both at the Università degli Studi di Roma “Tor Vergata” and at the Einaudi Institute for Economics and Finance, a research institution financed by the Bank of Italy, specializing in econometrics and macroeconomics. In Au-gust 2013, she represented Turkey as an official delegate in the Harvard University Project for the International Asian

Dieser Beitrag wird eine Weltsport- und Multisportver-anstaltung in den Blick nehmen, deren Potenziale in Deutschland noch weitgehend unbekannt sind, die aber in vielen Ländern Osteuropas, Asiens und Lateinamerikas wertgeschätzt und als Instrument zur Förderung der natio-nalen Spitzensport-Veranstaltungskultur, der Nachwuchs-förderung im Spitzensport sowie der Sportpolitik erfolgreich eingesetzt wird.

Die Universiade ist nach den Olympischen Spielen die zweit-größte Multisportveranstaltung der Welt und eröffnet eine Vielzahl von Potenzialen für die Ausrichterstädte, für die Aus-richterländer und ihre akademischen Bildungseinrichtungen sowie für die Teilnehmenden selbst. Durch die Verbindungen von Nachwuchsförderung, multisportives Weltsportereignis auf höchstem Niveau und einem weltweiten akademischen Netzwerk erwarten die Ausrichterländer und –Städte einen nachhaltigen Entwicklungsschub aus internationaler, natio-naler und regionaler Sicht. Darüber hinaus spielt immer auch noch das „Warm-Laufen für Olympia“, als Motiv für die Aus-richtung, eine große Rolle.

Für studentische Leistungssportlerinnen und Leistungssport-ler ist die Teilnahme an einer Universiade ein oftmals erster absoluter Höhepunkt in ihrer Karriere. Nur wenige kommen zu diesem Erlebnis einer Multisportveranstaltung und des Spitzensports auf höchstem Niveau. Für viele dieser Univer-siade-Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist dieser Schritt aller-dings dann auch der Zugang zu ihrer internationalen Karrie-re. Weitgehend unbekannt, aber umso beeindruckender ist die Liste der Namen bekannter deutscher Sportlerinnen und Sportler sowie deutscher Sportfunktionäre, die einen direk-ten Bezug zur Universiade haben. Daneben muss festgestellt werden, dass zwischen 30 und 40% der deutschen Olympia-teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den letzten Olympischen Sommerspielen Studierende waren oder eine akademische Ausbildung abgeschlossen haben.

Beim Workshop sollen die oben angeführten Aspekte der Universiade-Bewegung beleuchtet, die vielfältigen Potenzi-ale einer Universiade-Ausrichtung und die bisherigen Erfah-rungen Deutschlands mit der Ausrichtung und Bewerbung dargelegt werden. Dies wird aus Insider-sicht mit jahrzehnte-langer Erfahrung in unterschiedlichsten „Universiade-Rollen“ praxisnah und anschaulich erfolgen.

Luca Rebeggiani

Fatma Rebeggiani

Hülya Deniz

„Universiade - Schnittstelle zwischen inter-nationaler Nachwuchsförderung und Welt- sport – Universiade 2013 in Kazan/Russland“

Internationale Sportgroßveranstaltungen | Session 10

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Relations Conference in Dubai. She is also involved in un-dergraduate teaching, especially in macroeconomics, inter-national economics and monetary theory and policy. Always interested in playing football, she won a bronze medal in a summer tournament in 2004.

Die Rationalität von Bewerbungen um die Austragung von Sportgroßveranstaltungen wird in der Sportökonomie kont-rovers diskutiert. Wie in der Literatur ausführlich dargelegt, verzeichnen die meisten Ausrichter von Sportevents mit weltweiter Bedeutung wie Fußball- Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele kurzfristig wirtschaftliche Verluste durch weit höhere Kosten für Infrastruktur als ursprünglich geplant. Auch die erhofften positiven langfristigen Effekte für die loka-le Wirtschaft, wie z.B. Imagegewinne, lassen sich häufig nur schwer diagnostizieren.

Dennoch bleibt die Ausrichtung von Sportgroßveranstaltun-gen ein begehrtes Unterfangen mit hohem emotionalen Fak-tor, wie sich an den jüngsten Bewerbungsrunden für Olym-pische Spiele und Fußball-Großevents gezeigt hat. Dies gilt in den letzten Jahren in zunehmender Maße für aufstreben-de Volkswirtschaften. Ein Paradebeispiel dafür ist die Stadt Istanbul, die sich nicht weniger als fünf Mal für die Austra-gung der Olympischen Sommerspiele beworben hat (2000, 2004, 2008, 2012 und 2020) sowie Teil der türkischen Be-werbungen für die UEFA Euro 2012 und die UEFA Euro 2016 war. Keine dieser Bewerbungen war von Erfolg gekrönt.

Gerade diese Erfolglosigkeit bei gleichzeitigem Beharren wirft Fragen nach der Rationalität des Bewerbungsprozes-ses auf. Dieser Beitrag beleuchtet die einzelnen Istanbuler Bewerbungen für die Olympischen Spiele sowie diejenigen der Türkei um die Austragung der Fußball-Europameis-terschaften. Es werden die Beweggründe der politischen und sportpolitischen Akteure hinsichtlich ihrer Rationalität überprüft sowie die Stimmung in der Bevölkerung wieder-gegeben. Dabei präsentiert der Beitrag auch eine Übersicht über die ökonomische Dimension der Istanbuler Bewerbun-gen, um eine Einschätzung ihrer objektiven wirtschaftlichen Rationalität zu ermöglichen.

„Istanbuls Bewerbung um Sportgroßveranstal-tungen zwischen Rationalität und Irrationalität“

Jahren waren u.a. die Koordination der Arbeitsgemeinschaf-ten der Host - Cities bei den FIFA Fußball WM‘s der Männer 2006 und der Frauen 2011 in Deutschland. Seit 2008 kamen die Konzeption und Umsetzung der Kooperationsvereinba-rung Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) - Kommu-nale Spitzenverbände unter dem Titel „Starker Sport - starke Städte“ hinzu.

Weitere Tätigkeiten: Lehraufträge an der Deutschen Spor-thochschule Köln seit 2005 und der Bergischen Universität Wuppertal seit 2009, kommunal- und sportpolitische Be-ratungen u.a. in Chile, Quatar, Russland, Albanien, Südaf-rika und in Brasilien. Berater beim Landessportbund NRW und Bundesinstitut für Sportwissenschaften sowie zahl-reiche Kongressmoderationen bei der Deutschen Verei-nigung für Sportwissenschaften (dvs), dem DOSB sowie weiteren Institutionen.

In einem Werkstattbericht aus der kommunalen Praxis wer-den - aufbauend auf den Erfahrungen der deutschen Aus-richterstädte bei der FIFA - Fußballweltmeisterschaft der Männer 2006 und der FIFA - Frauenfußball - WM 2011 - die Rahmenbedingungen dargestellt, denen die ausgewählten Kommunen unterliegen. Die FIFA - Anforderungen aus den allgemeinen Regierungsgarantien, den Host - City - Verträ-gen, den Stadionmietverträgen und den Verträgen für die sog. Fan-Feste (Public Viewing) führen dazu, dass erhebliche finanzielle Aufwendungen auf die kommunale Seite zukom-men. Als Legitimation für diese Kosten wird in aller Regel angeführt, dass diesen Aufwendungen ein erheblicher Zu-gewinn im Sektor Stadtmarketing / Stadtimage gegenüber-stehen würde. Erste, z.T. subjektive Einschätzungen der kommunalen Praktiker führen zu durchaus divergierenden Ergebnissen.

Ergänzend wird berichtet, wie das Erfahrungswissen der deutschen Städte aus 2006/2011 in unterschiedlicher Weise sowohl für die FIFA - WM 2010 in Südafrika als auch für die FIFA - WM 2014 in Brasilien im Rahmen der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit in die jeweiligen Austragungs-orte 2010/2014 transferiert wurde. Kurz vor der WM in Bra-silien kann ein vorläufiges erstes Fazit gezogen werden, ob auch diese Projekte dem Stadtimage förderlich waren oder im Gegenteil keine Bedeutung hatten.

„Die Rolle der deutschen Städte bei den FIFA-Fußball-Weltmeisterschaften 2006 bis 2014 - Gewinn oder Risiko für ds Stadtimage?“

Niclas Stucke, geb. 1946, war bis zu sei-ner Pensionierung Ende 2011 Hauptreferent für Sportpolitik beim Deutschen Städtetag

(DST) in Köln und Berlin. Arbeitsschwerpunkte in den letzten

Niclas Stucke

Sport und Stadtmarketing

Session 10 | Internationale Sportgroßveranstaltungen

13:30 - 14:00

14:00 - 14:30

14:30 - 15:00

15:30 - 16:00

Marcus Franke

Sina Schäper

Michael Bofinger

Dr. Lars Mortsiefer

SESSIONCHANCEN UND RISIKEN VON

SPORTGROSSVERANSTALTUNGEN FÜR DAS (STADT-)MARKETING

11

Struktur und Dynamik des Sporteventmarktes – Die Folgen von Angebotsvielfalt und Nachfragefragespaltung für das Stadtmarketing

Großveranstaltungen - ein greifbarer Wirtschaftsfaktor?

Gemeinsam zum Erfolg - Die 4-I-Strategie der Sport Region Stuttgart e.V.

Dopingverdacht - Dopingüberführung - Schaden für Athleten und die veranstaltende Stadt?!

RAUM RIO

47

Dr. Marcus Franke studierte von 2001 bis 2007 Wirtschaftswissenschaft an der Uni-versität Bremen. Zwischen 2007 und 2012

arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Sport- und Eventmanagent an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Hamburg. Anfang 2014 hat er seine Promotion – eine ökonomische Betrachtung stadt-politischer Entscheidungsprozesse zu Sporteventbewerbun-gen – am Institut für Sportökonomie und Sportmanagement der Deutschen Sporthochschule Köln abgeschlossen.

Sportevents werden als wichtige Möglichkeit der Verbindung des Sports mit dem Stadtmarketing angesehen. Idealtypisch können Sportevents Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft, die Stadtentwicklung, die Attraktivität der Stadt in einer nati-onalen oder globalen Städtehierarchie, die Bekanntheit und das Image der Stadt, Investorenentscheidungen u.Ä. haben (Braun et al., 2003). Der Beitrag geht vor diesem – oft in stadtpolitischen Diskussionen gezeichneten Bild – auf den stadtmarketingspezifischen Einsatz von Sportevents ein. Im Mittelpunkt der Darstellungen steht dabei die Struktur und Dynamik des internationalen Sporteventmarktes. Aufgezeigt werden das typische Vergabeverfahren internationaler Spor-tevents, die besondere Rolle der Städte als auch aktuelle Entwicklungen zur Angebots- und Nachfragesituation auf dem Sporteventmarkt.

Die Angebotssituation des Sporteventmarktes wird dabei an-hand statistischer Auswertungen der Austragungsorte inter-nationaler Sportevents – sowohl von Einzelsport - als auch Mulitsportevents – analysiert. Zudem wird auf die Spaltung der Nachfrageseite des Sporteventsmarktes, mit hochpopu-lären Events auf der einen Seite und kaum beachteten Events auf der anderen Seite eingegangen. Ergebnis dieser Betrach-tungen ist ein Sporteventmarkt, der zahlreiche Herausfor-derungen birgt und aus dessen Betrachtung vielschichtige Handlungsfolgen für das Stadtmarketing abgeleitet werden. Der Beitrag schließt mit einigen zentralen Darstellungen zum effizienten Einsatz von internationalen Sportevents für das Stadtmarketing

Großveranstaltungen haben sich in den vergangenen Jahr-zehnten zu einem wesentlichen Bestandteil der globalisierten Welt entwickelt und erheblich an Bedeutung gewonnen. Sie stehen im Fokus verschiedenster Interessen-träger und sind einer zunehmenden Instrumentalisierung unterworfen. Die bedeutendste Entwicklung stellt in diesem Zuge die Nutzung von positiven ökonomischen Wirkungen dar. Das komplexe Wirkungsgefüge von Großveranstaltungen stellt die Wissen-schaft bei der Erfassung und Bewertung von ökonomischen Wirkungen jedoch vor eine Vielzahl methodischer Probleme, die zu zweifelhaften Ergebnissen und Interpretationen füh-ren. Veranstaltungsbedingte Besonderheiten werden häufig nur unzureichend berücksichtigt und erhebungsbedingte Einschränkungen sowie ernstzunehmende Substitutions- und Verdrängungseffekte bei der Interpretation nicht selten überhaupt nicht berücksichtigt. Diese Problematik bewirkt einen zunehmenden Vertrauensverlust in die grundlegende Wirksamkeit von Großveranstaltungen als Wirtschaftsfaktor. Diese Studie soll dazu beitragen die ökonomische Analyse von Großveranstaltungen methodisch weiterzuentwickeln und auf eine rationale und objektive Basis zu stellen.

Unter Berücksichtigung der beschriebenen Problematik wurde für das Internationale Deutsche Turnfest 2013 (IDTF) eine Analyse auf Basis der getätigten Konsumausgaben von Teilnehmern und Volunteers durchgeführt. Hierzu wur-de eine standardisierte Befragung von 356 zufällig ausge-wählten Befragungspersonen zu ihren Konsumausgaben an

„Struktur und Dynamik des Sporteventmarktes – Die Folgen von Angebotsvielfalt und Nachfra-gefragespaltung für das Stadtmarketing“

„Großveranstaltungen - ein greifbarer Wirtschaftsfaktor“

Sina Schäper hat im Jahr 2013 ihr Bache-lorstudium im Studiengang BWL – Mes-se-, Kongress- und Eventma-nagement

an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mannheim erfolgreich abgeschlossen. Ihr Studium absolvierte sie in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Sport und Freizeit der Stadt Mannheim. Bereits während Ihres Studiums ver-öffentlichte Sie eine Studie zur Organisationsstruktur der kommunalen Sportverwaltung in Deutschland und deren Einbindung bei Sportgroßveranstaltungen. In Ihrer Bache-lorarbeit widmete sie sich den ökonomischen Wirkungen von Großveranstaltungen, insbesondere denen des Interna-tionalen Deutschen Turn-festes 2013 in der Metropolregion Rhein-Neckar. Derzeit absolviert Sina Schäper Ihr Master-studium im englisch-sprachigen Studiengang „Sports Ma-nagement“ an der Deutschen Sporthochschule in Köln und ist zudem als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sportgeschichte tätig, wo sie u.a. den Masterstudiengang Olympic Studies betreut.

Sina SchäperMarcus FrankeDr.

Sport und Stadtmarketing

Session 11 | Chancen und Risiken von Sportgroßveranstaltungen für das (Stadt-)Marketing

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Sport und Stadtmarketing

einem spezifischen Turnfesttag durchgeführt. Auf Grundlage der ermittelten Konsummuster konnte dabei ein realitätsna-her ökonomischer Impuls von 13,5 bis 13,9 Mio. € ermittelt werden. Somit wurde ein wesentlicher ökonomischer Impuls nachgewiesen, der in der austragenden Region wirksam wurde und einen positiven Nutzen für diese impliziert.

Der Vortrag beleuchtet die grundlegenden ökonomischen Wirkungszusammenhänge von Großveranstaltungen und deren Erfassung sowie Bewertung. Dabei werden stets kriti-sche Aspekte der ökonomischen Betrachtung von Großver-anstaltungen einbezogen, auf Basis derer abschließend die Ergebnisse der durchgeführten Studie zum Internationalen Deutschen Turnfest reflektiert werden. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf der Betrachtung der kommunalen Perspektive von Großveranstaltungen und deren ökonomische Wirksam-keit. Dadurch leistet dieser Vortrag einen wesentlichen Bei-trag zur umfassenden Abbildung des Kongressthemas.

Der Sport verbindet, wie kaum ein anderes Medium, die Menschen. Das hat man auch in der Region Stuttgart erkannt und im Jahr 1996 den Verein Sport Region Stuttgart gegrün-det. Erstmals überhaupt arbeiteten damals in Deutschland Kommunen und Sport auf regionaler Ebene in einem Verein

„Gemeinsam zum Erfolg – die 4-I-Strategie der Sport Region Stuttgart e.V.“

Michael Bofinger ist Geschäftsführer der SportRegion Stuttgart. Das Arbeitsgebiet des 40-Jährigen beinhaltet die administrati-ve Leitung der SportRegion, die Unterstützung der Kommu-nen, Vereine und Sportverbände in der Region Stuttgart bei der Akquisition sowie bei der Vorbereitung und Durchführung regional bedeutsamer Sportveranstaltungen. Michael Bofin-ger hat an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen Betriebs-wirtschaftslehre studiert. Während seines Studiums hat er bei verschiedenen Sportgroßveranstaltungen, unter anderem bei der Handball-Weltmeisterschaft der Frauen, Erfahrungen gesammelt. Nach dem Volontariat arbeitete Michael Bofinger als Redakteur für die Vaihinger Kreiszeitung, zuletzt als Lei-ter der Sportredaktion. Zuvor war er u.a. für die Stuttgarter Zeitung, den Reutlinger General-Anzeiger und die Sport-Bild tätig. Zum Jahreswechsel 2008 übernahm Michael Bofin-ger die Geschäftsführung bei der SportRegion Stuttgart. Im Ehrenamt ist er Stellvertretender Vorsitzender des Vereins Sportpresse Württemberg sowie Leiter der Regionalgruppe Stuttgart beim Verband für Sportökonomie in Deutschland.

Dr. Lars Mortsiefer hat von 2000 bis 2005 an der Universität Bonn Rechtswissenschaf-ten studiert. Das anschließende Rechtsrefe-rendariat am Landgericht Bonn schloss er Anfang 2008 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen ab. Während des Rechtreferendariats spezialisierte er sich an der Fernuniversi-tät Hagen im Weiterbildungsstudium auf Sportrecht. Promo-viert hat er an der Universität Bonn zum Thema „Datenschutz

Michael Bofinger

zusammen. Die Sport Region nutzt die 4-I-Strategie, um ihre Ziele zu erreichen: Sie initiiert und unterstützt, informiert und sorgt für einen Informationsaustausch, um damit einen Imagegewinn für die Region Stuttgart zu erzielen und das sowohl nach innen als auch nach außen. Nach innen wir-ken Aktivitäten, wie das Jahresmotto (2012 tourte man vier Wochen lang mit einem Original-London-Bus durch die Re-gion, um Grundschülern das Thema Olympia nahe zu brin-gen; 2014 wird es ähnliche Aktion zum Thema „Integration und Inklusion“ geben), Patenschaften für Spitzensportler („Patenkind“ Maria Kühn holte 2012 paralympisches Gold im Rollstuhl-Basketball) und die Veranstaltungsreihe „sport talk“. Hier unterstützt die Sport Region bei der Akquise, Vor-bereitung, Durchführung und Abwicklung. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der gebündelten Außendarstellung der sportlichen Aktivitäten in der Region Stuttgart. Das kommt auch im Claim zum Ausdruck, sieht sich die Sport Region doch als die „Stimme des Sports in der Region“. Sie fungiert in diesem Sinne als regionaler Sportinformationsdienst, der regelmäßig mittels Homepage, App, Newsletter und Sozialer Medien über das sportliche Geschehen in der Region Stutt-gart informiert. Darüber hinaus setzt die Sport Region gezielt PR-Maßnahmen im Sportbereich um. Neben der Organisa-tion von Workshops und Pressekonferenz ist beispielsweise die Werbetour „11-mal Aufschlag“ zu nennen. Im Vorfeld der Tischtennis-EM hat die Sport Region unter Mitwirkung von Prominenz eine viel beachtete Werbekampagne inszeniert. An zahlreichen, ungewöhnlichen Orten (Weihnachtsmarkt, Burg Hohenneuffen, Fernsehturm) haben dabei Prominen-te aus Politik, Sport und Wirtschaft zum Schläger gegriffen, um auf die EM aufmerksam zu machen, was dann auch zu hohen Zuschauerzahlen führte. Heute gehören der Sport Region Stuttgart 52 Kommunen, 38 Sportfachverbände, sechs Sportkreise sowie der Olympiastützpunkt Stuttgart und der Verband Region Stuttgart an. An der Spitze steht der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Die SportRegion Stuttgart wird ihr Konzept, die Region als eine Einheit zu präsentieren, fortführen. Mit der WM in der Rhyth-mischen Sportgymnastik ist das nächste Großereignis in der Landeshauptstadt bereits terminiert. Zudem wurden, mit Blick auf die Olympischen Spiele 2016, erneut Patenschaften für sechs junge Sportler übernommen.

Lars MortsieferDr.

Chancen und Risiken von Sportgroßveranstaltungen für das (Stadt-)Marketing | Session 11

49

im Anti-Doping-Kampf – Grundlagen und Spannungsfelder“ im Jahr 2010.

Seit 2008 arbeitete Dr. Lars Mortsiefer zunächst als Justiti-ar und Datenschutzkoordinator der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland. Ab 2010 war er stellvertretender Leiter der Abteilung Recht und Verwaltung der NADA. Er ist seit Anfang 2011 Chefjustitiar und leitet das Ressort Recht. Im September 2011 wurde er zudem vom Aufsichtsrat der Stif-tung zum hauptamtlichen Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes der NADA berufen.

Sport in Deutschland - das sind starke Ligen, international erfolgreiche Athleten, emotionale Fans, flächendeckende Be-richterstattung und attraktive Präsentationsflächen für Unter-nehmen und Marken. Sportgroßveranstaltungen tragen zur Bekanntheit und positiven Imagebildung von Städten und Gemeinden bei. Doch was ist, wenn einer der teilnehmenden Sportler gedopt an den Start geht?

Schon der Dopingverdacht in der Berichterstattung kann ausreichen, um eine Athletenkarriere zu zerstören, Veranstal-ter zu diskreditieren und die Erfolgsgeschichte einer Sport-großveranstaltung abrupt zu beenden. Beispiele für Dopings-kandale, die die Sportwelt erschüttert haben, finden sich viele. Immer wieder erscheinen Medienberichte zum Thema Doping. Nicht nur positive Proben werden thematisiert, die Dopinggeschichte wirft immer auch Schatten auf Sponso-ren und Veranstalter. Mittlerweile gibt es sogar Beispiele für Städte, die sich genau aus diesem Grund gegen die Austra-gung von Sportevents entschieden haben. Doch muss es so weit kommen?

Die NADA setzt sich als Institution für den sauberen Sport und für den Schutz der sauberen Athletinnen und Athleten ein. Mit ihren beiden Säulen – der Prävention und dem Do-ping-Kontroll- System – trägt sie täglich dazu bei, den Leis-tungssport in Deutschland sauber zu halten. Ziel der NADA ist es, Athleten vom Dopen abzuhalten. Daher ist die Doping-prävention ein entscheidender Faktor ihrer Arbeit. Doping schon im Ansatz zu verhindern, ist das entscheidende An-liegen. Der Schwerpunkt der Präventionsarbeit liegt auf der zielgruppengerechten Aufklärung von Athleten, Trainern, El-tern, Lehrern, Anti-Doping-Beauftragten, Betreuern und me-dizinischem Personal. Nach dem Motto „Gemeinsam gegen Doping“ informiert die NADA über Folgen und Risiken der Leistungsmanipulation, damit Athleten bewusst und selbst-bestimmt „Nein“ zum Doping sagen. Auch die repressiven Maßnahmen dienen dem Schutz aller sauberen Athleten. So führt die NADA derzeit mehr als 8.000 Dopingkontrollen außerhalb des Wettkampfes („Trainingskontrollen“) und ca.

„Dopingverdacht – Dopingüberführung – Scha-den für Athleten und die veranstaltende Stadt?!“

1.250 Wettkampfkontrollen durch. Darüber hinaus organi-sieren die nationalen Sportfachverbände weitere ca. 3.000 Wettkampfkontrollen pro Jahr. Die Dopingkontrollen erfolgen unangekündigt und zielgerichtet. Bei der Planung berück-sichtigt die NADA verschiedene Parameter. Ziel ist es, effek-tiv und effizient Dopingkontrollen einzusetzen, um die betrü-genden Athleten zu überführen und den sauberen Sportler zu schützen. Die Arbeit der NADA ist also auch eine wichtige Grundlage für erfolgreiche Großveranstaltungen. An ihrer in diesem Jahr gegründeten Initiative „ALLES GEBEN, NICHTS NEHMEN“ kann sich jeder beteiligen; sie kann auch als Platt-form für Sportstädte und Sponsoren dienen. Das Statement verdeutlicht die eindeutige Haltung für den sauberen Sport.

Sport und Stadtmarketing

Session 11 | Chancen und Risiken von Sportgroßveranstaltungen für das (Stadt-)Marketing

13:30 - 14:00

14:00 - 14:30

14:30 - 15:00

15:00 - 15:30

Fabian Reinholz

Prof. Dr. Sascha L. Schmidt

Christoph Grimmer

Michael Meeske

SESSIONFUSSBALL ALS STANDORTFAKTOR

12

Public Viewing

Nutzen Proficlubs der Allgemeinheit?

Integration lokaler und regionaler Spezifika in die Marken-kommunikation professioneller Sportvereine

Standortmarketing beim FC St. Pauli

RAUM LONDON

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Fabian Reinholz hat an der Freien Universität Berlin Jura studiert und ist seit 2001 Part-ner der Berliner Kanzlei HÄRTING Rechts-

anwälte, die rechtsberatend in den Bereichen neue und alte Medien, Werbung und Events tätig sind. Fabian Reinholz ist Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz. Er berät die Mandanten der Kanzlei in marken-, urheber- und wettbe-werbsrechtlichen Fragen. Veranstalter von Sportevents und Unternehmen, die Werbung im Zusammenhang mit den großen Sportereignissen (Fußball-WM oder Olympia) beab-sichtigen, werden von ihm in allen vermarktungsrechtlichen Fragen betreut.

Fabian Reinholz ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Sport-recht des Deutschen Anwaltvereins, der GRUR (Deutsche Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz und Urheber-recht) und der INTA (International Trademark Association).

Public Viewing Events erfreuen sich großer Beliebtheit, wenn Großereignisse wie die Fußball- WM oder –EM oder Olympi-sche Spiele stattfinden. Veranstalter der Events sind in der Regel Städte und Gemeinden oder Veranstalter aus der pri-vaten Wirtschaft. Wir zeigen auf, welche Voraussetzungen an die Durchführung solcher Events bestehen, insbesondere ob vorab Genehmigungen der Veranstalter (z.B. UEFA, FIFA) einzuholen sind.

Vor dem Hintergrund einer aktuell geführten und medial auf-geheizten Debatte rund um Fangewalt und Sachbeschädi-gungen in und um die Stadien der Fußball Bundesligisten, taucht auch immer häufiger die Frage auf, ob ein Profi-Fuß-ballclub nicht eher ein Ärgernis als ein Segen für die betroffe-ne Stadt darstellt. Vandalismus und Lärmbelästigung kosten BürgerInnen oft Nerven und Städten viel Geld. Im Rahmen dieser Debatte werden am Beispiel eines Bundesligisten sowohl die ökonomischen als auch die sozialen Effekte von Profi-Clubs für ihre Heimatstädte identifiziert und konkret be-ziffert. Vom Profifußball gehen vielfältige positive Effekte aus. So ist ein Fußballbundesligist neben Entertainer auch ein attraktiver Arbeitgeber, Steuerzahler und Abnehmer lokaler Dienstleistungen. Allerdings sind zahlreiche Abstrahleffekte eines Bundesligisten nicht nur in Geldwerten zu beziffern. So kreieren Fußballbundesligisten mit ihren Stars Vorbilder für Kinder und Jugendliche und dienen als lokaler Image- und Identitätsstifter sowie Integrationsförderer. Sie prägen das Erscheinungsbild einer Stadt oder übernehmen soziale Ver-antwortung.

„Public Viewing“

„Nutzen Proficlubs der Allgemeinheit?“

Sascha L. Schmidt ist Seniorprofessor und Inhaber des Dietmar Hopp Lehrstuhls für Sport, Wirtschaft und Gesellschaft an der

EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Er studierte Wirt-schaftswissenschaften an den Universitäten Essen und Zü-rich, wo er auch promovierte. Auf Einladung der wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät der Harvard Business School ging er als Visiting Scholar nach Boston und stieg danach in die Unternehmensberatung ein. Nach mehrjährigem En-gagement bei McKinsey übernahm Schmidt die Leitung des ICS-Forschungsprogramms an der Universität St. Gallen und begann, an der EBS zu habilitieren. Nach seiner Habilitation zog es ihn zunächst zurück in die Praxis: Als Geschäftsführer der Schweizer Firma a-connect baute er ihr Deutschlandge-schäft erfolgreich auf. Seit April 2011 ist er Leiter des „Ins-titute for Sports, Business & Society“ an der EBS Business School, Oestrich-Winkel.

Fabian Reinholz

Sascha L. SchmidtProf. Dr.

Dr. phil. des. Christoph G. Grimmer, Jahr-gang 1985, ist Lehrkraft für besondere Auf-gaben im Arbeitsbereich Sportökonomik,

Sportmanagement und Sportpublizistik an der Universität Tübingen. Von 2005 bis 2009 studierte er an der Universi-tät Hamburg Diplom-Sportwissenschaft mit Spezialisierung für Medien & Journalistik. In seiner Dissertation analysierte er das Arbeitsverhältnis von Pressesprechern in der Fuß-ball-Bundesliga und den über die Vereine berichtenden Journalisten. Die Hamburger Landesgraduiertenförderung unterstützte das Projekt mit einem Stipendium. Von 2007 bis 2013 arbeitete er für die Nachrichtenagentur dpa und berich-tete dabei von nationalen und internationalen Ereignissen im Sport und auf anderen Gebieten. Weitere medienpraktische Berufserfahrungen sammelte er bei Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehen (u.a. kicker, Sport Bild, NDR Fernsehen, Sky, Sport 1).

Christoph Grimmer

Mit weniger als 9000 Einwohnern sind Frickenhausen (ca. 8700 Einw.), Hoffenheim (3300) oder Nettelstedt (2800) als

„Integration lokaler und regionaler Spezifika in Markenkommunikation professioneller Sportvereine“

Sport und Stadtmarketing

Session 12 | Fußball als Standortfaktor

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Sport und Stadtmarketing

ländlich-provinziell einzuordnen. Trotzdem sind die Orte im deutschen Sport landesweit bekannt; jeweils beherbergen sie einen erstklassigen Verein in der Sportart Tischtennis, Handball bzw. Fußball. Für Städte und Gemeinden ist der positive Imagetransfer teilweise unbezahlbar (vgl. Burmann & Nitschke 2005). Über die Plattform des Sports können auch Ortsteile (Chelsea) mit nationaler oder sogar internationaler Repräsentation im Spitzensport große Bekanntheit erlangen. Insbesondere Teams aus Spitzen- und Profisportligen besit-zen in der Wertschöpfungskette den höchsten Stellenwert (Tenreiro 2010, S. 112).

Empirische Untersuchung: In teil-strukturierten Experten-interviews und einem jeweils anschließenden Fragebogen sind 2011 die 18 Kommunikationsleiter der Fußball-Bundes-ligisten zu den Zielen und dem Konzept der Öffentlichkeitsar-beit des Vereins sowie der Integration lokaler und regionaler Spezifika in die PR-Kommunikation befragt worden. Hiervon konnten 17 Interviews und Fragebögen inhalts-analytisch ausgewertet werden, womit die durchgeführte Erhebung als repräsentativ einzuordnen ist (94,4 %). Es liegen qualitative und quantitative Ergebnisse vor.

Ergebnisse und Diskussion: Für die Öffentlichkeitsarbeit der Fußball-Bundesligisten spielen regionale Besonderheiten eine relevante Rolle. Nach Aussage der befragten Kommu-nikationsleiter werden vor Saisonbeginn bei einigen Vereinen PR-Strategien entwickelt. Tradition, Mentalität und kulturel-le Besonderheiten fließen dabei – sofern möglich – mit ein. Bekanntestes Beispiel ist die Integration des Karnevals bei den Clubs in Mainz und Köln. Beim VfL Wolfsburg werden aufgrund des Gesellschafters Volkswagen Bezüge zur Au-tomobilindustrie hergestellt („Jetzt wird der VfL getunt!“). Hoffenheim repräsentiert seit dem Aufstieg 2008 die Re-gion Kraichgau in der Bundesliga – und Bayern München lief zur Wiesn-Zeit 2013 erstmals mit speziell entwickelter Trikot- Tracht auf.

Michael Meeske ist seit 2005 Geschäftsfüh-rer des FC St. Pauli und seiner Tochterge-sellschaften. Vor seinem Engagement beim Hamburger Traditionsclub arbeitete er als Marketing Direk-tor bei Hannover 96, wo er von der Sportwelt Beteiligungs GmbH aus hinwechselte. In dieser Position konnte er schon von 2000 bis 2002 sowohl bei Dymnamo Dresden, als auch im Leipziger Zentralstadion aktiv sein.

Als Geschäftsführer des FC St. Pauli ist der gebürtige Ham-burger in den letzten Jahren an der Konsolidierung des Clubs beteiligt gewesen und hat mit dem Um- und Neubau des Stadions ein großes Projekt vor Augen, das Vorstand und Geschäftsführung gleichermaßen in Atem hält.

Michael Meeske

Der FC St. Pauli hat mit seinem Standort im gleichnamigen Stadtteil Hamburgs ein Alleinstellungsmerkmal. Diese Ver-bundenheit zwischen Stadtteil und Verein zieht sich durch die gesamte Vereinshistorie.

Heutzutage ist die Beziehung stark symbiotisch. Über Jahr-zehnte hinweg ist der Verein auf St. Pauli gewachsen. Der „Kiez-Club“ bindet die Merkmale des Stadtteils immer wieder in die Vermarktung ein und verstärkt damit die Verbindung zum Standort. Keiner der beiden Beteiligten würde ohne den anderen so funktionieren, wie sie es heute tun. St. Pauli hat dem Verein ein Image mit auf den Weg gegeben, welches in der Fußballwelt seinesgleichen sucht. Beide Seiten partizipie-ren so an den wirtschaftlichen und sozialen Möglichkeiten, stehen aber auch vor ähnlichen Problemen, die zum Teil nur gemeinsam zu bewältigen sind.

Die Präsentation wird die Entwicklung dieser Beziehung aus-führen und dabei an verschiedenen Beispielen, die Möglich-keiten und Herausforderungen einer solchen Partnerschaft darstellen.

„Standortmarketing beim FC St. Pauli“

Fußball als Standortfaktor | Session 12

Ausfahrt Hamburg-Bahrenfeld. Über die Von-Sauer-Straße auf die Bahrenfelder Chaussee (ca. 1,2km). Über die Stresemannstraße auf den Neuen Pferdemarkt (ca. 3km) weiter auf die Budapester Straße bis zum Millerntorstraße (ca. 700m).

Ausfahrt Centrum. Von der Billhorner Brückenstraße Richtung Centrum über Amsinckstraße und beim ADAC links durch den Deichtortunnel (ca. 2,2km). Geradeaus auf die Willy-Brandt-Straße, die in die Ludwig-Erhard-Straße übergeht (2,4km). Rechts halten über den Millerntordamm, auf die Budapester Straße bis zum Millerntor-Stadion (600m).

Vom Hauptbahnhof mit der U-Bahn-Linie 3, Richtung Schlump-Barmbek bis zur Haltestelle St.Pauli fahren (Fahrzeit: 9min). Die Buslinien 36 und 112 halten ebenfalls am Bahnhof St.Pauli. Vom Bahnhof St.Pauli bis zum Millerntor-Stadion sind es ca. drei Minuten Fußweg.

WEGBESCHREIBUNG

VON DER A7

VON DER A1

ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL