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Die Rückgabe 2004/07
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T E M P O R R E S D E N K M A LW scherei P Kulturprojekt im PKH Hall in Zusammenarbeit mit Franz Wassermann
MIT DER BITTE UM VER FFENTLICHUNG!
EINLADUNG Das „Temporäre Denkmal“ – ein Kunstprojekt von Franz Wassermann in Zusammenarbeit mit dem Kulturpro-jekt des PKH Hall Wäscherei P – neigt sich dem Ende zu: In der Veranstaltung „Die Rückgabe“ möchten die InitiatorInnen die Aufgabe zu Erinnern zurück in die kollektive Verantwortung geben.
DIE RÜCKGABE Eine Veranstaltung zum Kunstprojekt von Franz Wassermann
Donnerstag, den 1. Dezember 2005
19.00 Uhr in der Kulturstation Wäscherei P
Psychiatrisches Krankenhaus Hall Gedenken an jene 369 Opfer der „Euthanasie“, die zwischen 1940 und 1945 von Hall aus nach Hartheim bzw. Linz-Niedernhart gebracht und ermordet worden sind – das war und ist das Anliegen des „Temporären Denkmal“. In mehreren Prozessen hat der Innsbrucker Künstler Franz Wassermann dieses Gedenken initiiert: - In „Straßen Namen geben“ (Prozess 1): Die Heimatgemeinden der Opfer wurden ersucht, Straßen, Plätze oder Parks nach den Ermordeten zu benennen. Mindestens 75 der 193 Heimatgemeinden sind dem Wunsch nach individueller Erinnerung nachgekommen. Manche tatsächlich mit Straßenbenennungen, andere wieder-um haben sich für Gedenktafeln oder weitere Erinnerungszeichen entschieden. - Im „Park der Erinnerung“ (Prozess 2): In Bäume sollten die Namen und – wenn möglich – auch die Fotos der Ermordeten eingearbeitet werden und damit ein Park der Erinnerung entstehen. Ort dieses Gedenkens sollte das Gelände des Psychiatrischen Krankenhauses Hall (PKH) sein, von wo einst die PatientInnen abgeholt worden waren. Dieses Vorhaben konnte nicht realisiert werden. Die Leitung des PKH erteilte dieser Erinnerungsform eine Absage.
- Auf „Quilts – Tücher der Erinnerung“ (Prozess 3): Im Zusammenhang mit den Raiffeisen- Kunsttagen in Steinach am Brenner zum Thema „Macht“ hat Franz Wassermann innerhalb seiner Installation „Netzwerke der Macht“ Quilts in Erinnerung an die Euthanasie-Opfer angefertigt. Im Prozess 4 soll nun „die Rückgabe“ der Verantwortung für das Gedenken an die Euthanasie- Opfer geschehen. Die InitiatorInnen des Projekts „Temporäres Denkmal“ legen diese Verantwortung wieder in die Hände der Gesellschaft. In einem künstlerischen Akt, einer Performance, sollen aber die Opfer noch einmal ins öffentliche Bewusstsein gebracht werden. Die Medien von Franz Wassermann sind Wort, Schrift und Körper. Alle Namen der Opfer werden aufgerufen und auf einem Ärztemantel festgeschrieben. Ein Karteikasten ist dabei gleichzeitig Orientierungshilfe und Archiv. Das Publikum wird mit einbezogen: Wer von einem Namen berührt wird, nimmt einen Stift und schreibt ihn auf den Mantel. Unter www.mylivingroom.org finden Sie alle Hinweise zum „Temporären Denkmal“. Medienkontakt: Andrea Sommerauer
Pressetext 24.11.2005
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T E M P O R R E S D E N K M A LW scherei P Kulturprojekt im PKH Hall in Zusammenarbeit mit Franz Wassermann
PROZESSE DER ERINNERUNGKunstprojekt von Franz Wassermann 2004/2005
PROZESS 4 - DIE R CKGABE
Eine Performance bestehend aus den Gegenst nden:Tisch, Stuhl, Karteikasten, Karteikarten mit den Namen der Opfer, ein neuer rztemantel, Textilschreiber,Kleiderb gel und dem Publikum/Kollektiv/Gesellschaftsk rper.
Installation:Im Raum befindet sich ein Tisch mit einem Stuhl, ber dem ein rztemantel h ngt; auf dem Tisch stehtein Karteikasten mit 369 Karteikarten, auf denen jeweils mit Maschine geschrieben der Name einesOpfers mit Geburtsdatum und Geburtsort steht.
Ablauf/Anleitung:Ich, Franz Wassermann, betrete den Raum, angezogen mit einem Nadelstreifanzug undrotwei rot gestreifter Krawatte, gehe zur Installation mit Tisch und Stuhl, ziehe mir den
temantel er den Anzug, fne den Karteikasten und nehme die Karteikarten mit denNamen der Opfer heraus, die ich einzeln der Reihe nach aufrufe.Ab diesem Zeitpunkt ist das Publikum ein Teil der Perfomance. Die Aufgabe, die ich an dieanwesende Gemeinschaft stelle/ bertrage, ist folgende: wer nach dem Aufruf eines Namensden Impuls versp diesen aufzuschreiben, soll aus dem Kollektiv heraus- und an michherantreten.Ich erreiche die Karteikarte, er/sie nimmt einen Textilschreiber vom Tisch und schreibt denNamen des Opfers auf den von mir getragenen temantel. Ist der Name auf michgeschrieben, legt er/sie den Stift und die Karteikarte zur k auf den Tisch und geht wiederz k in den Gesellschaftsk per. Es gibt keine Vorgabe an das Publikum, wie, wo und inwelcher Form z. B. der Name auf den temantel geschrieben wird, es ist auch erlaubt tershervorzutreten und den jeweilig aufgerufenen Namen auf den Mantel zu schreiben; auchmehrere TeilnehmerInnen k nen gleichzeitig die aufgerufenen Namen an mir aufschreiben.Nachdem alle Namen aufgerufen bzw. aufgeschrieben worden sind, ziehe ich den mit denNamen der Opfer vollgeschriebenen temantel zusammen mit dem Nadelstreifanzug aus,
ge sie er einen Kleider gel und verlasse den Raum.
Anleitung zur Performance 01.12.2005
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DIE R CKGABE
Eine Veranstaltung zum Kunstprojekt von Franz Wassermann
Die R kgabe hat als vierter Prozess des Tempor ren Denkmal am Donnerstag, den 1.Dezember, abends in der Kulturstation W s herei P stattgefunden. Der Abend ge rte denOpfern der NS- Euthanasie , die von 1940 bis 1942 von Hall aus weg gebra ht und ermordetworden waren. Rund 60 Bes herInnen lie n si h in die Performa e von FranzWassermann involvieren.
Die Performance
Franz Wassermann betritt die B , zieht den wei n Arztkittel r und nimmt denKarteikasten in die Hand. Darin befinden si h Karten mit Namen, Geburtsdaten undGeburtsorten von Opfern der nationalsozialistis hen Euthanasie . Abgeholt aus derdamaligen Heil- und Pflegeanstalt in Hall, heute Ps hiatris hes Krankenhaus, und ermordetin S hloss Hartheim sowie der Anstalt Linz-Niedernhart. 369 Mens hen, 369 S hi ksale, 369Ges hi hten.
All r H rmann. Franz Wassermann liest Namen um Namen, dem Alphabet na h. Und dieBes herInnen kommen, einzeln, auf die B und s hreiben die Namen auf den Kittel.Gi r Anna. Wo ein Platz frei ist, auf die rmel, die Vorderseite, den R ken und denKragen. Trost r r Jos f. Die Bes herInnen sind ber t von der Performa e, h mehrvon der Kraft der Namen. W rbal r A t . Allen Opfern wird ein Denkmal gesetzt,auf einem Kittel, den a h Ps hiater tragen. Zankl L opol . Der Mantel ist mit den 369Namen bes hrieben. Franz Wassermann zieht ihn aus, ngt ihn auf einen Kleider l undverl sst die B .
Das Anliegen
Die R kgabe ist gegl kt. Die R kgabe der Verantwortung f das Gedenken an dieEuthanasie -Opfer an die Allgemeinheit. Franz Wassermann und die InitiatorInnen desTempor ren Denkmal bieten na h zwei Jahren keine Projektionsfl he mehr. Aber dasAnliegen soll weitergetragen werden. Zum Beispiel in der Dokumentation r dasTempor re Denkmal, die folgen wird. Jegli her S hriftverkehr, alle rungen und alleVeranstaltungen sind Teil des Tempor ren Denkmal .
Unter www.mylivingroom.org finden Sie alle Hinweise zum Tempor ren Denkmal .
Medienkontakt: Andrea Sommerauer, Tel. 0650/744 66 22, Fax. 0512/58 32 02, [email protected]
Pressetext 02.12.2005
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260 261l.o.: Haller Blatt Dezember 2005 • r.o.: Bezirksblatt Hall-Rum 14.12.2005 • l.u.: Kunstforum International Bd. 179 Februar – April 2006
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Im Lern- und Gedächtnisort Hartheim fand am 7. November 2007 „Die Rückgabe“ anlässlich der Präsentation der ersten Ausgabe des Buches „Temporäres Denkmal. Prozesse der Erinnerung“ statt. Mit dieser Performance wurden
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jene beiden Orte verbunden, an denen das Todesurteil vollzogen wurde: Hall i.T. und Hartheim. Gedacht werden konnte damit auch jenen 360 Opfern, deren Namen von Oliver Seifert mittlerweile stichhaltig recherchiert wurden.
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