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Prozessplanung und -Analytik
SSP 5LTW
HS BremerhavenK. Lösche
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Prozessplanung
1 Charakteristik und Darstellung von Prozessen
2 Arten von Prozessen
3 Messung von Prozessen
4 Ansätze zur Verkürzung der Durchlaufzeit
5 Case Study „Kristen‘s Cookie Company“
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1. Charakteristik und Darstellung von Prozessen
Input Transformation Output
Prozess ist jede Form von Aktivität einer Organisation/Unternehmens, welche Input in (meist höherwertigen) Output transformiert!
Beispiel: Bäcker, Friseur, Bank Input ? Transformation? Output?
Definition
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1. Charakteristik und Darstellung von ProzessenGründe für eine Prozessanalyse
Prozessanalyse
Benchmarking
Ermittlung von Kennzahlen
Basis für Restrukturierungen
Transparenz
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
(z.B. Durchlaufzeit)
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1. Charakteristik und Darstellung von Prozessen
Prozessablaufdiagramm - Bestandteile
Arbeitsgang, Operation Beispiele: Backen, Sägen
Fluss von Material, Kunden, Informationen
Beispiele: Transport von Rohstoffen zwischen Maschinen
Lager
Entscheidungs-situation
Beispiel: Wird das Produkt weiter spezifiziert?
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2. Arten von Prozessen
Beispiel: Bäcker
„Brot backen“ wird in die Arbeitsgänge Teig herstellen, Kneten und Backen unterteilt. Diese Aktivitäten sind durch Material- und Informationsflüsse miteinander verbunden.
Black Box
Teig Kneten Backen
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2. Arten von ProzessenLagerhaltung innerhalb eines Prozesses (work in process inventory)
Gründe für PufferlagerKneten BackenPuffer
Blockierung vermeiden
Ohne Pufferlager kann eine produzierte Einheit, die nicht sofort von der nächsten Stufe aufgenommen wird, nicht weiterverarbeitet werden.
Leerzeiten vermeiden
Hat die vorhergehende Stufe noch keinen/nicht genug Output, so muss die nächste Stufe dennoch weiter produzieren können.
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2. Arten von ProzessenBLOCKING - STARVING
Bestimmung des Engpasses
100 Brote/50 min
Kneten Lager
66 Brote/50 min
Backen
Ohne Lager:
Mit Lager:
Wartezeiten für die Aktivität „Kneten“
Aufbau von 34 Stück Lager/50 min.
Lager
66 Brote/50 min 100Brote/50 min
BackenKneten
Wartezeiten für „Backen“
Abbau von 34 Stück Lager/50 min.
BLOCKING STARVING
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2. Arten von ProzessenMake-to-order Prozesse
Bei Kundenauftragsprozessen („make-to-order“) löst das Eingehen eines Kundenauftrages den Produktionsprozess aus.
Beispiele: Schiffsbau, Maßmöbel, Friseur
Fertigung der Komponenten
Rohstoff-lager
Zusammen-bauen Kunde
Kundenauftrag
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2. Arten von ProzessenMake-to-stock Prozesse
Fertigung der Komponenten
Rohstoff-lager
Zusammen-bauen
Zwischenlager
Zwischenlager
Kundenauftrag
Bei der Lagerproduktion („make to stock“) erfolgt die Produktion auf Lager aufgrund einer geschätzten Marktnachfrage. Kommt es zum Kundenauftrag ist der Produktionsprozess längst abgeschlossen.
Beispiele: Massengüter, Unterhaltungselektronik
Kunde
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2. Arten von ProzessenAssemble-to-order Prozesse
Ein Standardprodukt oder Komponenten werden vorgefertigt. Die Spezifizierung oder die Montage werden auf Kundenauftrag ausgeführt.
Beispiele: konfigurierbarer PC, bestimmte Autos (Smart)
Fertigung der Komponenten
Rohstoff-lager
Zusammen-bauen
Zwischenlager
Kundenauftrag
Kunde
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3.Messung von Prozessen
Durchlaufzeit
Die Durchlaufzeit ist die durchschnittliche Zeit, die eine Produktionseinheit braucht, um den Prozess zu durchlaufen! (incl. Wartezeit (Puffer)).
Puffer BackenKneten
Start: 4 Uhr Ende: 7 Uhr
Durchlaufzeit: 3 Stunden (durchschnittlich dauert es 3 Stunden bis das Brot alle Aktivitäten durchlaufen hat und verkauft werden kann)
Durchlaufzeit – Wartezeit = theoretische Durchlaufzeit
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3.Messung von Prozessen
Output-Rate
Die Output-Rate zeigt an, wieviel Output-Einheiten den Prozess pro Zeiteinheit (Stunden, Minuten,....) verlassen.
Lager
66 Brote/50 min 100Brote/50 min
BackenKneten
Gesetz von Little zeigt den Zusammenhang zwischen Durchlaufzeit (T), Output-Rate (R) und Bestand (I): I = R x T
Durchlaufzeit =Bestand
Output-Rate
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3. Messung von Prozessen
Rüstzeit Bearbeitungszeit
Durchlaufzeit
Zeit für das Umstellen der Maschine, z.B. zur Vorbereitung der Produktion von einer 20 Stück Box auf eine 50 Stück Box => 20 Min.
Für die Produktion notwendige Zeit, z.B. Zeit für die Herstellung von 1000 Boxen = 40 Min.
+
Durchlaufzeit: 60 Min
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3.Messung von ProzessenBeispiel zu „Gesetz von Little“
Ein Restaurant bedient im Durchschnitt 1.500 Kunden an einem 15-stündigen Arbeitstag. Während des Tages befinden sich durchschnittlich 75 Kunden im Restaurant.
Von den 75 Kunden möchten einige bestellen; andere warten auf das Servieren der Speisen; manche speisen gerade und andere begleichen bereits die Rechnung.
Wie hoch ist die Durchlaufzeit eines Kunden?
Wie oft erneuert sich der Bestand an Kunden pro Tag?
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3.Messung von ProzessenTaktzeit
Ist jene Zeit, die zwischen der Fertigstellung zweier Einheiten vergeht!
Beispiel: Sesselproduktion
Lackieren
BZ: Bearbeitungszeit
BZ: 34 min
Montieren
BZ: 38 min
Verpacken
BZ: 32 min
Alle 38 Minuten verlässt ein Sessel den Prozess! Taktzeit 38 min
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3.Messung von ProzessenDurchlaufzeit - Effizienz
Die DLZ Effizienz ist ein Indikator für den Anteil der Bearbeitungszeit (= theoretische Durchlaufzeit) bzw. Wartezeit eines bestimmten Prozesses.
DLZ-Effizienz =Theoretische Durchlaufzeit
Durchlaufzeit
Beispiel:
Die gesamte Durchlaufzeit des Prozesses „Brot backen“ beträgt drei Stunden.
Kneten/Einheit: 45 Sekunden (50 min/66 Brote)
Backen/Einheit: 3000 Sekunden
DLZ-Effizienz = 10800
3045= 28,2 %
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3.Messung von Prozessen
Effizienz/Produktivität/Auslastungsgrad
tatsächlicher Outputangestrebter Output
Produktivität: OutputInput
Auslastungsgrad:tatsächliche DLZ
verfügbare Zeit
Tatsächlicher Output: 100 Brote Gewöhnlicher Output/Std.: 120 Brote
Prozessleistung: 83,33 %
Input (z.B. Rohstoffe, Arbeit etc.): 1,5 Stunden Arbeitsleistung
Output: 30 Brote
Produktivität: 20
Prozessleistung:
Verfügbare Zeit: 22 Std.Tatsächliche DLZ (exkl. Reparaturen etc.): 18 Std.
Auslastungsgrad: 81,81 %
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3.Messung von ProzessenKennzahlen – Ein Überblick
Losgröße Zeit/Einheit
Bearbeitungs-zeit
Rüstzeit
Durchlauf- zeit
Wartezeit
theor.-Durchlaufzeit
Durchlaufzeit-effizienz
Taktzeit
Outputrate Produktivität Input
Tatsächliche Einsatzzeit
Auslastungsgrad
idealer Output
Prozessleistung
Verfügbare Zeit
20
3.Messung von ProzessenBeispiel: Prozessperformance „Sesselmontage“
Problemstellung:
Die Stationen A, B und C im Materialfluss des Prozesses sind mit der Herstellung der Polsterung beauftragt während J, K und L den Rahmen zusammenstellen. Station X baut die beiden fertigen Teile zusammen. In Station Y erfolgt der Überzug eines Plastikschutzes. Schließlich erfolgt in Station Z die Verpackung in Kartons, um die Sessel versandfertig zu machen.
Zwischenlager werden keine gehalten, es besteht lediglich die Möglichkeit ein Teil zwischen den Stationen abzulegen.
Zeitbedarf/Einheit in Sekunden:
A 32 J 32 X 22B 34 K 30 Y 38C 35 L 34 Z 20
A BC
L
JK
X ZY
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3.Messung von ProzessenBeispiel: Prozessperformance „Sesselmontage“
Aufgabe:
1. Welcher ist der höchste Output der in einem Tag mit 8 Stunden produziert
werden kann?
2. Wie hoch ist die Durchlaufzeit des Prozesses?
3. Wie hoch ist die Effizienz des Prozesses (in Prozent)? Ziehen Sie zur Lösung der
Frage die gesamte tatsächliche Bearbeitungszeit heran und vergleichen Sie
diese mit der theoretisch minimalsten Bearbeitungszeit, die z.B. bei einer
Lagerhaltungsstrategie möglich wäre!
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4.Ansätze zur Verkürzung der Durchlaufzeit Aktivitäten parallel durchführen
Serielle Methode
Salat waschen
Salat abmachen
Fisch würzen
Fisch braten
Salat waschen
Salat abmachen
Fisch würzen
Fisch braten
Parallele Methode
Prozessabhängig biszu 80 % Zeitersparnis
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4.Ansätze zur Verkürzung der DurchlaufzeitAbfolge der Aktivitäten ändern
Eingangs-vermerk
BestätigungIngenieur
BewilligungAbt. Leiter
Auftrag durch Ingenieur
Geänderte Abfolge:
Eingangs-vermerk
BewilligungAbt. Leiter
Bestätigung Ingenieur
Auftrag durch Ingenieur
Verbesserung: Kürzerer Weg des Aktes!
Prozess: „Auftragsverwaltung“
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4.Ansätze zur Verkürzung der DurchlaufzeitUnterbrechungen verhindern - Kritischer Weg
Eingangs-vermerk
Zeitintervalle zwischen den Aktivitäten sind oftmals zu lange! Beispiel: Eingegangene Aufträge werden zwei Tage gesammelt und erst dann dem Abteilungsleiter zur Bewilligung vorgelegt
BewilligungAbt. Leiter
• hohe Durchlaufzeiten
• mehr Aufwand
• mögliche Probleme beim Einhalten von Fristen
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5.Case Study „Kristen‘s Cookie Company“Fragen
1. Welches ist die Durchlaufzeit des Backprozesses? – Stellen Sie Ihr Ergebnis
graphisch dar!
2. Wieviele Aufträge zu je einem Dutzend Keksen können innerhalb von 4 Stunden
angenommen werden?
3. Berechnen Sie den Auslastungsgrad der beiden Hobbykonditoren!
4. Was ändert sich, wenn die durchschnittliche Bestellmenge sich auf zwei
Dutzend erhöht?
5. Was kann verändert werden, um den Prozess zu verbessern (z.B. mehr Kekse,
geringere Kosten, kürzere Zeiten)?
Die Grundpfeiler der Prozessanalytik