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Präsentation:
Neoliberalyse - Mandelbaum Verlag Wien 2014
www.neoliberalyse.de/buch
➔ Über die Ökonomisierung unseres Alltags
➔ Analyse konkreter Beispiele, wie sich wirtschaftliches Denken in unser Leben frißt
➔ Beispiele aus den Bereichen: (1) direkter und indirekter Lobbyismus, (2) Bildungssystem, (3) Verhältnis zu Körper und Natur, (4) Neoliberalismuskritik und (5) politische Vorschläge
Seite 2Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Über das Buch
Missionare und Lobbies im Namen des Neoliberalismus
➔ Erpressung mit „globalem Wettbewerb“ und angeblicher „Alternativlosigkeit“
➔ Materieller Wohlstand als Köder
➔ Appellieren an „protestantische Arbeitsethik”: Leben als Pflichterfüllung
➔ Finanzierung von Lobbies, „Thinktanks“ und PR-Agenturen zur allgemeinen Manipulation
Seite 4Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Neoliberale Manipulationsstrategien
Seite 5Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Subversive und offene neoliberale Kampagnen
➔ Offene und verdeckte Beeinflussung durch Bertelsmannstiftung und andere Lobbyorganisationen
➔ Offen: Zeitschriftenanzeigen, Bücher
➔ Verdeckt: Hinterzimmergespräche, Lobby-Feste/Parties für gesellschaftliche Eliten, scheinbar objektive und gemeinnützige Studien
Seite 6Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Neoliberale Kampagnen
➔ Vom Arbeitgeber definierter Verhaltenskodex für die Mitarbeiter
➔ Illegitimer Eingriff in die Privatsphäre von Menschen
➔ Übertragung unternehmerischen Wettbewerbs nach innen: KollegInnen sollen konkurrieren
➔ Volle Leistungsanforderung trotz schlechter Bezahlung
Seite 8Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Beispiel: McDonald's „Pyramide des Erfolgs“
„Ich definiere Globalisierung als die Freiheit unserer Firmengruppe, zu investieren, wo und wann sie will, zu produzieren, was sie will, zu kaufen und zu verkaufen, wo sie will, und alle Einschränkungen durch Arbeitsgesetze oder andere gesellschaftliche Regulierungen so gering wie möglich zu halten.“
Percy Barnevik, ABB – Asea Brown Bovery
Seite 9Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Großunternehmen gegen die Menschen
Die Früchte einesneoliberalen Zeitgeists
➔ Neoliberalismus als dominanter Zeitgeist
➔ Übernahme ökonomischen Denkens ohne zu reflektieren
➔ Personen des Bildungsbereichs, Journa-listen usw. als unbewußte Promotoren
Seite 11Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Früchte eines neoliberalen Zeitgeists
Seite 12Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Beispiel: Elite-Dating und Identifikation mit Beruf
➔ Primäre private/persönliche Identifikation mit Beruf
➔ Eliten- und Leistungsorientierung und soziale Abgrenzung nach „unten“
➔ Oberflächlich geheucheltes soziales Engagement
Seite 13Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Was elitepartner.de ausmacht
➔ Emanzipation nur aus Karrierestreben „Frauen müssen Freude am Wettbewerb finden“
➔ Exportförderung verpackt als altruistische „Entwicklungszusammenarbeit“
➔ Unterordnung unter Überwachungs-systeme, totale Identifikation mit Arbeitgebern und wirtschaftlichen Zielen
Seite 14Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Weitere Beispiele für neoliberalen Zeitgeist
➔ Formalisierung zwischenmenschlicher Verhältnisse in Beruf und Bildung
➔ Ständige Leistungsüberwachung am Arbeitsplatz
➔ Beispiel: „Stack-Ranking” für die Selektion der Mitarbeiter
Seite 15Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Beispiel: Effizienzwahn und Überwachung
Seite 16Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
(Leistungs-) Überwachung am Arbeitsplatz
Körper, Geist und Naturver- ständnis im Neoliberalismus
1. Hormonelle Synchronisation des Zyklus mit dem Terminkalender
2. Designerdrogen für Konzentrations-fähigkeit bei Tests in Uni und Schule
3. Fitness und Freizeitbeschäftigung mit dem Ziel höherer beruflicher Leistung
4. Verhaltensänderung für „den Standort“
Seite 18Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Die Instrumentalisierung von Körper und Geist
Seite 19Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Beispiel 1: Hormone für die Karriere
Seite 20Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Beispiel 2: Koffein / Drogen für Karriere
Seite 21Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Beispiel 3: Fit für die Arbeit
➔ Steigerung: „Life-Logging“ „Self Tracking“ „Quantified Self“
➔ Leistungsüberwachung von Körper und Geist: 7 Tage in der Woche, 24 Stunden am Tag
➔ Ziel: Erhöhte Leistungsfähigkeit hauptsächlich für den Beruf
Seite 22Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Beispiel 4: Die Vermessung des Selbst
Seite 23Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
4a. Bonbon-bunte Self-Tracking-Internetseite
Seite 24Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
4b. Funktionsdiagramm des „Self-Tracking“
Seite 25Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Beispiel 5: Verhaltensänderung für den Standort
➔ Verhaltensveränderung für den „Standort“
➔ Mimik- und Gestikanpassungen gefordert
➔ „Kundenorientierung“ als Bürger
➔ „Professionalisierung“ des Verhältnisses von Einwohnern zu Touristen / Investoren
Seite 26Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
5a: „Ein Lächeln für Hamburg“
➔ Lebende Tiere als reine Investitionsgüter
➔ Rücksichtsloses Wachstumsstreben auf dem Rücken von Tier und Natur
➔ Überproduktion von Fleisch auf Kosten der Gesundheit, von Produzenten aus Lateinamerika/Asien/Afrika und unter Inkaufnahme illegitimer Dumpinglöhne
Seite 27Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Naturverständnis: Industrielle „Tierproduktion“
Seite 28Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Naturverständnis: Industrielle „Tierproduktion“
Bildung und Bildungssystemim Neoliberalismus
➔ Bildung als reine Qualifikation
➔ Arbeitsmarkt und Wettbewerb als Leitsterne und Ideologie
➔ Ellenbogen-Mentalität statt kooperativ- menschlicher Zusammenarbeit
➔ Vielzahl neoliberaler Reformen: Umwand-lung der Universitäten in Fachhoch-schulen, Schulzeitverkürzung, früheres Einschulen, ständiger Leistungszwang usw.
Seite 30Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Bildung und Bildungssystem
➔ Einschränkung kindlicher Freiräume zugunsten von:
➔ Elterlichem Leistungs- und Karrierestreben für die eigenen Kinder
➔ Immer frühere Eingliederung der Kinder in die Leistungsgesellschaft
➔ Nutzbarmachung von Freizeit und Kultur für den Lebenslauf – „Softskills“
Seite 31Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Bildung und Kindererziehung
➔ Beispiel: Leistungs-fanatische Autorin„Amy Chua“
➔ In Deutschland:zunehmend Klagenvon Eltern gegenSchulen aufgrundvon Noten
Seite 32Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Reaktionärer Leistungszwang
➔ Ellenbogen- und Einzelkämpfertum als implizit proklamiertes Verhaltensideal
➔ Primärer Sinn von Bildung: Arbeitsmarkt und ökonomische Verwertung
➔ Zurückdrängung humanistischer und individueller Vorstellungen
➔ Fokus auf Eliten, Abweichen vom allgemeinen Bildungsanspruch für alle
Seite 33Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Das „neue“ Bildungsparadigma
Seite 34Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Karriere: Modewort und Lebensziel
Seite 35Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Universitäten: „Leuchtturmprojekte“ und Eliten
➔ Prestigeprojekte und Statussymbole
➔ Einfügung des Bildungssystem in ein System des „globalen Wettbewerbs“
➔ Elitehochschulen statt Gleichverteilung
➔ Internationalisierung und tiefgreifende Ökonomisierung
➔ Elektronische Leistungsüber-wachungssysteme
Seite 36Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Neoliberale Umwandlung der Universitäten
Seite 37Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Universitäten als Wirtschaftsunternehmen
„Zwei Männer sind unterwegs in Kanada, da steht plötzlich ein Grizzlybär aufgebäumt vor ihnen. Der eine der Männer reagiert panisch, der andere setzt sich hin, holt seine Laufschuhe aus seinem Rucksack und zieht sie an. Der panische Mann fragt aufgeregt: ‚Warum ziehst du die Laufschuhe an? Der Bär ist doch sowieso viel schneller als du!‘ Da sagt der andere: ,Ja, aber mit den Schuhen bin ich schneller als du!‘
Detlef Müller-Böling, ehem. CHE und Autor des Buchs „Die entfesselte Hochschule“
Seite 38Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Sozialdarwinismus für das Bildungssystem
Seite 39Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Neoliberale vs. humanistische Bildung
Seite 40Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Gesundheitsschädigende Überlastung
➔ Vitaminbonbons statt Herunterschalten
➔ Selbstüberforderung im Semester, hedonistische Lethargie in Semesterferien
➔ Schlafprobleme und andauendes Kranksein als angeblicher Normalzustand
➔ Ignorieren der tatsächlichen Gründe
Seite 41Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Symptom- statt Ursachenbekämpfung
Seite 42Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Psychische Störungen und Arbeitsunfähigkeit
„BKK Gesundheitsreport 2011 – Zukunft der Arbeit“ – BKK Bundesverband, Essen 2011.
Seite 43Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Krankheitstage durch Burn-Out
„BKK Gesundheitsreport 2011 – Zukunft der Arbeit“ – BKK Bundesverband, Essen 2011.
Klassische Beispiele vonNeoliberalismuskritik
➔ Brave New World von Aldous Huxley
➔ MOMO von Michael Ende
➔ Adorno: Geschichtsverlust und Tauschgesellschaft
➔ Die Kunst des Liebens von Erich Fromm
Seite 45Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Klassische Beispiele von Neoliberalismuskritik
Schlußfolgerungen
➔ Karrierestreben und Materialismus statt kooperativem Miteinander
➔ Manipulation und Druck auf Menschen um totale Leistungserbringung zu erzwingen
➔ Demontage humanistischer Bildung und Ersatz durch reine Wirtschaftsorientierung
➔ Unterwanderung demokratischer Institutionen durch Wirtschaftslobbyisten
Seite 47Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Fazit: Ökonomisierung unseres Alltags
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Aspekte der Ökonomisierung des Alltags
Seite 49Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
➔ Totalität des Neoliberalismus
➔ Gesellschaftssystem fördert totale Anpassung an ökonomische „Zwänge“
➔ Stetige und fortschreitende Entwicklung
➔ Durchatmen durch System- und Glaubwürdigkeitskrise seit Finanzcrash nur an der Oberfläche!
Seite 50Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Neoliberalismus im Alltag
Seite 51Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
„Homo Oekonomikus“ gesellschaftliche Realität?
Seite 52Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Auf dem Rückzug: Humanismus/Postmaterialismus
Vorschläge für eine post-neoliberale Gesellschaft
➔ Verbot von Spekulation / Börsen
➔ Staatlich festgelegte Renditenbegrenzung
➔ Einschränkung des Patentrechts
➔ Staatliche Begünstigung von Genossen-schaften und Gewerkschaften
➔ Handelsreglementierungen, Entkopplung von Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik
Seite 54Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Vorschläge: Wirtschaft
➔ Dumpinglöhne bekämpfen, 25- oder 30-Stunden-Woche steuerlich begünstigen
➔ Feste Arbeitszeitobergrenze
➔ Staatlich festgelegte Beteiligung von Arbeitnehmern am Unternehmensgewinn
➔ Absolute und relative Lohnobergrenzen
Seite 55Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Vorschläge: Arbeit
➔ Bedingungslose Sozialleistungen
➔ Privatisierungsverbot für Branchen der Grundversorgung (inkl. des öffentlichen Nahverkehrs)
➔ Konsequente Durchmischung der Städte
➔ Abschaffung privater Krankenver-sicherungen
➔ Einschränkung von Privatkreditvergabe und Glücksspiel
Seite 56Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Vorschläge: Sozialsystem
➔ Mehrwertsteuer an gesellschaftlich definierten Zielen ausrichten
➔ Effektive, ggf. steuerliche Motivation zur politischen Bildung
➔ Persönliche Haftung für politische Entscheidungsträger und Einschränkung des Lobbyismus
➔ Humanistisches, persönlichkeitsorien-tiertes und sozial gerechtes Bildungs-system
Seite 57Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Vorschläge: Gesellschaft
➔ Abschaffung aller Bildungsgebühren➔ Verbot von Werbung und Unternehmen in
Schulen und Universitäten➔ Anthropozentrische Bildung ohne Ziele
ökonomischer Verwertung➔ Späteres Einschulen, Abschaffung von
Schulnoten, Freiheit im Studium, radikale Reduzierung von Leistungsdruck, selbst-gesetzte Themen statt Auswendiglernen...
Seite 58Neoliberalyse – Über die Ökonomisierung unseres Alltags
Vorschläge: Bildung
Präsentation:
Neoliberalyse - Buch erschienen in Wien, 2014Mandelbaum Verlag
www.neoliberalyse.de/buchwww.neoliberalyse.de/buch