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Psychoanalytisch Psychoanalytisch orientierte orientierte Psychotherapie Psychotherapie Prof. Dr. Ralph Viehhauser Prof. Dr. Ralph Viehhauser

Psychoanalytisch orientierte Psychotherapie Prof. Dr. Ralph Viehhauser

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Psychoanalytisch Psychoanalytisch orientierte orientierte

PsychotherapiePsychotherapie

Prof. Dr. Ralph ViehhauserProf. Dr. Ralph Viehhauser

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Sigmund Freud (1856-1939).

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KurzcharakteristikKurzcharakteristik der der Grundannahmen des (klass.) Grundannahmen des (klass.)

psychoanalytischen psychoanalytischen Krankheitsmodells (1)Krankheitsmodells (1)

Tiefenpsychologisch ausgerichtete Theoretiker glauben, dass Tiefenpsychologisch ausgerichtete Theoretiker glauben, dass das Verhalten einer Person, in starkem Maße von das Verhalten einer Person, in starkem Maße von untergründigen psychischen Kräftenuntergründigen psychischen Kräften bestimmt wird, bestimmt wird, deren sich die Person nicht bewusst ist.deren sich die Person nicht bewusst ist.

Dabei nimmt Freud drei Grundkräfte (sog. Instanzen) an, die Dabei nimmt Freud drei Grundkräfte (sog. Instanzen) an, die seiner Ansicht nach die Persönlichkeit (bzw. deren seiner Ansicht nach die Persönlichkeit (bzw. deren Verhalten, Denken und Fühlen) formen: instinktive Verhalten, Denken und Fühlen) formen: instinktive Bedürfnisse (Bedürfnisse (ESES), rationales Denken (), rationales Denken (ICHICH) und moralische ) und moralische Maßstäbe (Maßstäbe (ÜBER-ICHÜBER-ICH).).

Diese Kräfte sind weitgehend unbewusst. Sie verhalten sich Diese Kräfte sind weitgehend unbewusst. Sie verhalten sich dynamischdynamisch – d.h., sie interagieren miteinander, und ihre – d.h., sie interagieren miteinander, und ihre Interaktion formt das Verhalten, Denken und Fühlen der Interaktion formt das Verhalten, Denken und Fühlen der Person.Person.

Diese verschiedenen Persönlichkeitsanteile können mehr Diese verschiedenen Persönlichkeitsanteile können mehr oder weniger harmonisch miteinander interagieren bzw. in oder weniger harmonisch miteinander interagieren bzw. in einen mehr oder weniger großen einen mehr oder weniger großen Konflikt Konflikt miteinander miteinander geraten.geraten.

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KurzcharakteristikKurzcharakteristik der der Grundannahmen des (klass.) Grundannahmen des (klass.)

psychoanalytischen psychoanalytischen Krankheitsmodells (2)Krankheitsmodells (2)

Werden die innerpsychischen Konflikte groß, führen sie nach Werden die innerpsychischen Konflikte groß, führen sie nach psychoanalytischer Vorstellung zu psychischen Störungen. psychoanalytischer Vorstellung zu psychischen Störungen.

Die innerpsychischen Die innerpsychischen KonflikteKonflikte werden dabei v.a. werden dabei v.a. als das als das Resultat unbewältigter EntwicklungsaufgabenResultat unbewältigter Entwicklungsaufgaben betrachtet., die v.a. durch problematischen Eltern-Kind-betrachtet., die v.a. durch problematischen Eltern-Kind-Interaktion in der frühen Kindheit entstanden sind.Interaktion in der frühen Kindheit entstanden sind.

Die nur unzureichend bewältigten frühkindlichen Konflikte Die nur unzureichend bewältigten frühkindlichen Konflikte werden sozusagen werden sozusagen als Schwachstellen in der als Schwachstellen in der Persönlichkeitsstruktur des Betroffenen aufbewahrtPersönlichkeitsstruktur des Betroffenen aufbewahrt..

Wird dieser nun im Laufe seines Lebens durch Wird dieser nun im Laufe seines Lebens durch Herausforderungen, Belastungen, Gefährdungen oder Herausforderungen, Belastungen, Gefährdungen oder Traumatisierungen aus seinem fragilen Gleichgewicht Traumatisierungen aus seinem fragilen Gleichgewicht gebracht, können die unbewussten nicht bewältigten gebracht, können die unbewussten nicht bewältigten infantilen Konflikte wieder reaktiviert und in anderer Form infantilen Konflikte wieder reaktiviert und in anderer Form wieder auftauchen – als Symptome psychischer wieder auftauchen – als Symptome psychischer Erkrankungen. Erkrankungen.

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Kurzcharakteristik des (klass.) Kurzcharakteristik des (klass.) psychoanalytischen psychoanalytischen

BehandlungsmodellsBehandlungsmodells In einer psychoanalytisch orientierten Psychotherapie geht In einer psychoanalytisch orientierten Psychotherapie geht

es v.a. darum, es v.a. darum, traumatische Ereignisse der traumatische Ereignisse der VergangenheitVergangenheit und die inneren Konflikte, die sich aus ihnen und die inneren Konflikte, die sich aus ihnen ergeben haben, ergeben haben, aufzudeckenaufzudecken..

Dazu entwickelte Freud spezielle Behandlungstechniken, mit Dazu entwickelte Freud spezielle Behandlungstechniken, mit dem die Patienten gemeinsam mit dem Psychoanalytiker ihr dem die Patienten gemeinsam mit dem Psychoanalytiker ihr Unbewusstes erforschenUnbewusstes erforschen sowie die dabei zutage tretenden sowie die dabei zutage tretenden Konflikte bearbeiten können (z.B. die Techniken: freie Konflikte bearbeiten können (z.B. die Techniken: freie Assoziation, Deutung, Katharsis und Durcharbeiten.)Assoziation, Deutung, Katharsis und Durcharbeiten.)

Durch das Erinnern, Wiedererleben, Wiederholen, Durch das Erinnern, Wiedererleben, Wiederholen, Durcharbeiten und das allmähliche Durcharbeiten und das allmähliche Verstehen der Verstehen der UrsachenUrsachen und Zusammen-hänge, besteht die Chance, dass und Zusammen-hänge, besteht die Chance, dass die früheren Erlebnisse Schritt für Schritt verarbeitet die früheren Erlebnisse Schritt für Schritt verarbeitet werden können. werden können.

Die Symptome, die vermeintlich Schutz geboten haben vor Die Symptome, die vermeintlich Schutz geboten haben vor den früheren negativen Erfahrungen, verlieren so ihren den früheren negativen Erfahrungen, verlieren so ihren ursprünglichen Sinn. I.d.R. schwächen Sie sich ab oder ursprünglichen Sinn. I.d.R. schwächen Sie sich ab oder verschwinden völlig und es werden verschwinden völlig und es werden reifere reifere Bewältigungsmöglichkeiten entwickeltBewältigungsmöglichkeiten entwickelt..

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Das „ES“Das „ES“ derjenige Teil der Persönlichkeit, der die derjenige Teil der Persönlichkeit, der die

gesamte Energie für das psychische gesamte Energie für das psychische Geschehen liefert und von Geburt an da ist. Geschehen liefert und von Geburt an da ist.

besteht aus den grundlegenden besteht aus den grundlegenden BedürfnissenBedürfnissen nach Nahrung, Wasser, nach Nahrung, Wasser, Ausscheidung, Wärme, Zuwendung und Ausscheidung, Wärme, Zuwendung und Sexualität. Sexualität.

sucht unmittelbare Befriedigung und folgt dem sucht unmittelbare Befriedigung und folgt dem LustprinzipLustprinzip. .

Bleibt die Befriedigung aus, entsteht Bleibt die Befriedigung aus, entsteht Spannung, und das ES strebt danach, diese Spannung, und das ES strebt danach, diese Spannung so schnell wie möglich zu Spannung so schnell wie möglich zu beseitigen. beseitigen.

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Das „ICH“Das „ICH“ arbeitet mit vernünftiger Überlegungarbeitet mit vernünftiger Überlegung und und

lässt uns erkennen, wann wir unseren ES-lässt uns erkennen, wann wir unseren ES-Impulsen ohne negative Konsequenzen Ausdruck Impulsen ohne negative Konsequenzen Ausdruck geben dürfen und wann nicht.geben dürfen und wann nicht.

plant und entscheidetplant und entscheidet und trägt damit der und trägt damit der Tatsache Rechnung, dass das uneingeschränkte Tatsache Rechnung, dass das uneingeschränkte Vorherrschen des Lustprinzips, wie es dem ES Vorherrschen des Lustprinzips, wie es dem ES entspräche, kaum der effektivste Weg zur entspräche, kaum der effektivste Weg zur Erhaltung des Lebens ist. Erhaltung des Lebens ist.

hat zwischen den Anforderungen der Realität, den hat zwischen den Anforderungen der Realität, den Ansprüchen des ES (und ÜBER-ICHs) zu Ansprüchen des ES (und ÜBER-ICHs) zu vermitteln.vermitteln.

entwickelt Abwehrmechanismenentwickelt Abwehrmechanismen, um , um unerwünschte ES-Regungen zu kontrollieren.unerwünschte ES-Regungen zu kontrollieren.

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Das „ÜBER-ICH“Das „ÜBER-ICH“ ist im Wesentlichen Träger der moralischen ist im Wesentlichen Träger der moralischen

NormenNormen der Gesellschaft, wie sie dem Kind der Gesellschaft, wie sie dem Kind vermittelt werden. vermittelt werden.

Freud nahm an, dass sich das ÜBER-ICH aus Freud nahm an, dass sich das ÜBER-ICH aus dem ICH entwickelt wie das ICH aus dem ES. dem ICH entwickelt wie das ICH aus dem ES.

Wenn Kinder entdecken, dass viele ihrer Wenn Kinder entdecken, dass viele ihrer Impulse, wie etwa Beißen oder Bettnässen, in Impulse, wie etwa Beißen oder Bettnässen, in den Augen ihrer Eltern unerwünscht sind, den Augen ihrer Eltern unerwünscht sind, fangen sie an, die fangen sie an, die WerteWerte der Eltern zu ihren der Eltern zu ihren eigenen zu machen, um die Anerkennung ihrer eigenen zu machen, um die Anerkennung ihrer Eltern zu erhalten und Missbilligung zu Eltern zu erhalten und Missbilligung zu vermeiden. Es entwickelt sich ein vermeiden. Es entwickelt sich ein GewissenGewissen..

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Stadien der psychosexuellen Stadien der psychosexuellen EntwicklungEntwicklung

orale Phaseorale Phase (von 0.-18. Lebensmonat): Säugling (von 0.-18. Lebensmonat): Säugling beziehe größt-mögliche Befriedigung seiner beziehe größt-mögliche Befriedigung seiner Triebimpulse aus Nahrungsaufnahme und dem damit Triebimpulse aus Nahrungsaufnahme und dem damit verbundenen Saugen und Beißen. verbundenen Saugen und Beißen.

anale Phaseanale Phase (ca. 18. Monat bis zum 3. Lebensjahr): hier (ca. 18. Monat bis zum 3. Lebensjahr): hier konzentriere sich die Lustempfindung auf den Anus konzentriere sich die Lustempfindung auf den Anus sowie das Abgeben und Zurückhalten der Ausscheidung.sowie das Abgeben und Zurückhalten der Ausscheidung.

phallische Phasephallische Phase (vom 3. - 5./6. LJ): größte (vom 3. - 5./6. LJ): größte Befriedigung durch Stimulation der Genitalien.Befriedigung durch Stimulation der Genitalien.

LatenzphaseLatenzphase (vom ca. 6. - 13. LJ): Während dieser Jahre (vom ca. 6. - 13. LJ): Während dieser Jahre seien die ES-Impulse weniger stark und würden keine seien die ES-Impulse weniger stark und würden keine unmittelbare Rolle für die Verhaltensmotivation spielen.unmittelbare Rolle für die Verhaltensmotivation spielen.

genitale Phasegenitale Phase (ab ca. 13. LJ): das erwachsene (ab ca. 13. LJ): das erwachsene Stadium, in dem heterosexuelle Interessen Stadium, in dem heterosexuelle Interessen vorherrschend sind.vorherrschend sind.

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Konzept der Konzept der neurotischen Angstneurotischen Angst

Ausgehend von der Vorstellung der Entwicklung des Ausgehend von der Vorstellung der Entwicklung des Menschen entlang der 4 psychosexuellen Phasen Menschen entlang der 4 psychosexuellen Phasen kann es in der einen oder anderen Phase zu kann es in der einen oder anderen Phase zu Fixierungen kommen, was dazu führt, dass sich die Fixierungen kommen, was dazu führt, dass sich die Persönlichkeit nicht voll entwickeln kann. Ein Persönlichkeit nicht voll entwickeln kann. Ein Mensch, dessen Persönlichkeit nicht voll entwickelt Mensch, dessen Persönlichkeit nicht voll entwickelt ist, kann neurotische Angst empfinden.ist, kann neurotische Angst empfinden.

Gemäß Freuds Vorstellung hat die neurotische Angst Gemäß Freuds Vorstellung hat die neurotische Angst etwas damit zu tun, unbewusste, unerwünschte etwas damit zu tun, unbewusste, unerwünschte Triebimpulse ins Bewusstsein gelangen könnten.Triebimpulse ins Bewusstsein gelangen könnten.

Neurotische Angst lindert man, indem man Zuflucht Neurotische Angst lindert man, indem man Zuflucht zu einem Abwehrmechanismus sucht und unbewusst zu einem Abwehrmechanismus sucht und unbewusst die Wirklichkeit verzerrt. die Wirklichkeit verzerrt.

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Abwehrmechanismen (1)Abwehrmechanismen (1) Verdrängung:Verdrängung: der bedeutsamste Abwehrmechanismus. der bedeutsamste Abwehrmechanismus.

Die verdrängende Person vermeidet Angst, indem sie es Die verdrängende Person vermeidet Angst, indem sie es schmerzlichen oder gefährlichen Gedanken einfach schmerzlichen oder gefährlichen Gedanken einfach verwehrt, ins Bewusstsein zu dringen. Alle anderen verwehrt, ins Bewusstsein zu dringen. Alle anderen Abwehrmechanismen gehen aus der Verdrängung hervor. Abwehrmechanismen gehen aus der Verdrängung hervor.

Verleugnung:Verleugnung: Eine Person, die die Realität leugnet, Eine Person, die die Realität leugnet, weigert sich einfach die Existenz einer äußeren weigert sich einfach die Existenz einer äußeren Angstquelle anzuerkennen.Angstquelle anzuerkennen.

Projektion:Projektion: Bei der Projektion werden einem anderen Bei der Projektion werden einem anderen Menschen Eigenschaften oder Wünsche zugeschrieben, die Menschen Eigenschaften oder Wünsche zugeschrieben, die eigentlich Eigenschaften und Wünsche des Projizierenden eigentlich Eigenschaften und Wünsche des Projizierenden sind, aber vom Bewusstsein nicht zugelassen werden.sind, aber vom Bewusstsein nicht zugelassen werden.

Verschiebung Verschiebung emotionaler Reaktionen von einem emotionaler Reaktionen von einem vielleicht gefährlichen Objekt auf ein Ersatzobjekt (anstatt vielleicht gefährlichen Objekt auf ein Ersatzobjekt (anstatt den Chef anzubrüllen, brüllt man seinen Partner an). den Chef anzubrüllen, brüllt man seinen Partner an).

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Abwehrmechanismen (2)Abwehrmechanismen (2) Reaktionsbildung:Reaktionsbildung: die Umwandlung eines Gefühls, die Umwandlung eines Gefühls,

wie etwa Hass, in sein Gegenteil, in Liebe bzw. ein wie etwa Hass, in sein Gegenteil, in Liebe bzw. ein Verhalten, das genau das Gegen-teil von Impulsen Verhalten, das genau das Gegen-teil von Impulsen darstellt, die man nicht auszudrücken oder nicht einmal darstellt, die man nicht auszudrücken oder nicht einmal zu erkennen wagt. zu erkennen wagt.

Rationalisierung:Rationalisierung: die Konstruktion eines sozial die Konstruktion eines sozial akzeptablen Grun-des für eine Handlung, die eigentlich akzeptablen Grun-des für eine Handlung, die eigentlich auf niedrige Beweggründe zu-rückgeht. auf niedrige Beweggründe zu-rückgeht.

Fixierung:Fixierung: Bindung an eine frühere Entwicklungsphase Bindung an eine frühere Entwicklungsphase (erfolgt bei zuviel oder zu wenig Befriedigung).(erfolgt bei zuviel oder zu wenig Befriedigung).

Regression:Regression: der Rückzug auf Verhaltensmuster einer der Rückzug auf Verhaltensmuster einer früheren Ent-wicklungsstufe, auf der keine Ansprüche früheren Ent-wicklungsstufe, auf der keine Ansprüche an reifes und verantwort-liches Handeln gestellt an reifes und verantwort-liches Handeln gestellt werden. werden.

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Abwehrmechanismen (3)Abwehrmechanismen (3) Isolierung:Isolierung: Durch Isolierung verdrängt man die Durch Isolierung verdrängt man die

emotionale Komponente einer Reaktion und nimmt emotionale Komponente einer Reaktion und nimmt Zuflucht zu einem dezidiert logischen Umgang mit dem Zuflucht zu einem dezidiert logischen Umgang mit dem jeweiligen Problem. jeweiligen Problem.

Identifikation:Identifikation: ist das Gegenteil von Projektion. Statt ist das Gegenteil von Projektion. Statt einen Aspekt der eigenen Gedanken oder Gefühle einem einen Aspekt der eigenen Gedanken oder Gefühle einem anderen zu unterstellen, versucht man sein anderen zu unterstellen, versucht man sein Selbstwertgefühl zu steigern, indem man die Werte und Selbstwertgefühl zu steigern, indem man die Werte und Gefühle der Person übernimmt, die die Angst verursacht. Gefühle der Person übernimmt, die die Angst verursacht.

Ungeschehenmachen:Ungeschehenmachen: ein Versuch, für unannehmbare ein Versuch, für unannehmbare Wünsche oder Handlungen zu sühnen, häufig durch Wünsche oder Handlungen zu sühnen, häufig durch ritualisiertes Verhalten. ritualisiertes Verhalten.

Überkompensation:Überkompensation: ist der Versuch, eine persönliche ist der Versuch, eine persönliche Schwäche durch hervorkehren einer anderen Schwäche durch hervorkehren einer anderen erwünschten Eigenschaft zu verdecken. erwünschten Eigenschaft zu verdecken.

Sublimierung:Sublimierung: Bei der Sublimierung wird sexuelle oder Bei der Sublimierung wird sexuelle oder aggressive Energie in einer Form ausgedrückt, die für aggressive Energie in einer Form ausgedrückt, die für die Gesellschaft akzeptabel ist. die Gesellschaft akzeptabel ist.

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Abwehr kostet EnergieAbwehr kostet Energie Die abgewehrten Impulse des ES bestehen im Die abgewehrten Impulse des ES bestehen im

Unbewussten weiter und können das Erleben und Unbewussten weiter und können das Erleben und Verhalten einer Person in erheblichem Maße Verhalten einer Person in erheblichem Maße beeinflussen. Je mehr das ICH abwehrt, desto stärker beeinflussen. Je mehr das ICH abwehrt, desto stärker wird der Druck aus dem ES; das ICH muss immer mehr wird der Druck aus dem ES; das ICH muss immer mehr psychische Energie für die Abwehr aufbringen.psychische Energie für die Abwehr aufbringen.

Abwehrmechanismen helfen dem Ich momentan und Abwehrmechanismen helfen dem Ich momentan und vorüber-gehend, mit Angstsituationen fertig zu werden; vorüber-gehend, mit Angstsituationen fertig zu werden; langfristig werden durch Abwehrmechanismen langfristig werden durch Abwehrmechanismen seelische Konflikte und reale Probleme jedoch nicht seelische Konflikte und reale Probleme jedoch nicht gelöst. gelöst.

Eine Person, die bei der Bewältigung von Problemen Eine Person, die bei der Bewältigung von Problemen ständig Abwehrmechanismen einsetzt, verliert mit der ständig Abwehrmechanismen einsetzt, verliert mit der Zeit den Zugang zu ihrer seelischen Erlebniswelt, was Zeit den Zugang zu ihrer seelischen Erlebniswelt, was der Ausgangspunkt für seelische Fehlentwicklung ist.der Ausgangspunkt für seelische Fehlentwicklung ist.

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Bewertung des psychoanalytischen Bewertung des psychoanalytischen ParadigmasParadigmas

Die Person „Freud“ hat heftige Kontroversen Die Person „Freud“ hat heftige Kontroversen ausgelöst. ausgelöst.

Da psychoanalytische Theorien i.d.R. auf Da psychoanalytische Theorien i.d.R. auf Einzelfallbeo-bachtungen bei Therapiesitzungen Einzelfallbeo-bachtungen bei Therapiesitzungen und sehr selektiven Stichproben beruhen, sind sie und sehr selektiven Stichproben beruhen, sind sie nicht objektiv. nicht objektiv.

Die psychoanalytische Vorstellung von psychischer Die psychoanalytische Vorstellung von psychischer Krankheit und deren Behandlung ist in hohem Krankheit und deren Behandlung ist in hohem Maße durch die (eingeschränkte) Sichtweise des Maße durch die (eingeschränkte) Sichtweise des pathogene-tischen Paradigmas geprägt. pathogene-tischen Paradigmas geprägt.

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Empirische Studien zu psychoanalyt. Empirische Studien zu psychoanalyt. Hypothesen zeigen, dass ein Großteil der Hypothesen zeigen, dass ein Großteil der Annahmen nicht haltbar ist, z.B.:Annahmen nicht haltbar ist, z.B.:

die Annahmen über die Entstehung der die Annahmen über die Entstehung der psychoanaly-tischen Charaktertypen,psychoanaly-tischen Charaktertypen,

das Phasenmodell der psychosexuellen das Phasenmodell der psychosexuellen Entwicklung,Entwicklung,

Freuds Vorstellungen bezüglich der Rolle der Freuds Vorstellungen bezüglich der Rolle der Sexualität als Hauptmotivator menschlicher Sexualität als Hauptmotivator menschlicher Entwicklung,Entwicklung,

der Ödipuskomplex.der Ödipuskomplex.

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Allgemein Allgemein anerkannteanerkannte AnnahmenAnnahmen

Kindheitserfahrungen tragen zur Kindheitserfahrungen tragen zur Persönlichkeitsbildung des Erwachsenen Persönlichkeitsbildung des Erwachsenen maßgeblich bei. maßgeblich bei.

Das Verhalten wird durch unbewusste Das Verhalten wird durch unbewusste Prozesse beeinflusst. Prozesse beeinflusst.

Menschen setzen Abwehrmechanismen ein, Menschen setzen Abwehrmechanismen ein, um belastende Gefühle zu bewältigen.um belastende Gefühle zu bewältigen.

Ursachen und Zweck menschlichen Ursachen und Zweck menschlichen Verhaltens sind nicht immer offenkundig.Verhaltens sind nicht immer offenkundig.

Einsicht kann helfen. Einsicht kann helfen. Fazit: Trotz aller Kritik bleibt Freuds Beitrag Fazit: Trotz aller Kritik bleibt Freuds Beitrag

ein geschichtlicher Meilenstein. ein geschichtlicher Meilenstein.

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Psychoanalytische Psychoanalytische BehandlungstechnikenBehandlungstechniken

freie Assoziation freie Assoziation

Deutung Deutung

Katharsis Katharsis

Durcharbeiten Durcharbeiten

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Freie AssoziationFreie Assoziation Der Therapeut fordert den Patienten auf, alle Gedanken, Der Therapeut fordert den Patienten auf, alle Gedanken,

Gefühle oder Bilder, die ihm einfallen, zu schildern, auch Gefühle oder Bilder, die ihm einfallen, zu schildern, auch wenn sie ihm unwichtig oder irrelevant vorkommen.wenn sie ihm unwichtig oder irrelevant vorkommen.

Damit verbunden ist die Vorstellung, dass mit dieser Damit verbunden ist die Vorstellung, dass mit dieser Methode der Patient einen Zugang zu unbewusstem Methode der Patient einen Zugang zu unbewusstem Material bekommt.Material bekommt.

I.d.R. liegt dazu der Klient auf der Couch (weil die I.d.R. liegt dazu der Klient auf der Couch (weil die entspannte Haltung ihm einen leichteren Zugang zu entspannte Haltung ihm einen leichteren Zugang zu seinen inneren Bildern und Assoziationen ermöglicht) seinen inneren Bildern und Assoziationen ermöglicht) und der Psychoanalytiker sitzt hinter dem Kopf des und der Psychoanalytiker sitzt hinter dem Kopf des Patienten.Patienten.

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Katharsis Katharsis Psychodynamisch orientierte Therapeuten sind der Psychodynamisch orientierte Therapeuten sind der

Ansicht, dass ein Wiedererleben verdrängter Gefühle Ansicht, dass ein Wiedererleben verdrängter Gefühle einen gewissen reinigenden (= katharsischen) Effekt einen gewissen reinigenden (= katharsischen) Effekt hat.hat.

In der Therapie müsse man deshalb dem Patienten In der Therapie müsse man deshalb dem Patienten dieses emotionale Wiedererleben wiederholt dieses emotionale Wiedererleben wiederholt ermöglichen.ermöglichen.

Die Klärung eines Problems hat nicht nur etwas mit Die Klärung eines Problems hat nicht nur etwas mit einer intellektuellen (kognitiven) Einsicht zu tun, einer intellektuellen (kognitiven) Einsicht zu tun, sondern auch mit einem emotionalen Prozess. sondern auch mit einem emotionalen Prozess.

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DeutungDeutung Der Therapeut hört dem Patienten aufmerksam zu. Er sucht Der Therapeut hört dem Patienten aufmerksam zu. Er sucht

nach wichtigen Hinweisen und versucht an einer geeigneten nach wichtigen Hinweisen und versucht an einer geeigneten Stelle die Aussagen bzw. den Prozess des Patienten zu Stelle die Aussagen bzw. den Prozess des Patienten zu deuten.deuten.

Wenn von „deuten“ die Rede ist, wird darunter das Wenn von „deuten“ die Rede ist, wird darunter das Herstellen von Einsicht, Klärungsarbeit und Konfrontation Herstellen von Einsicht, Klärungsarbeit und Konfrontation verstanden.verstanden.

Dem Klienten soll damit ermöglicht werden, das aktuelle Dem Klienten soll damit ermöglicht werden, das aktuelle Erleben und Verhalten aus der individuellen Erleben und Verhalten aus der individuellen Lebensgeschichte heraus zu verstehen und sinnvoll Lebensgeschichte heraus zu verstehen und sinnvoll verknüpfen zu können.verknüpfen zu können.

Besonders wichtig ist die Deutung von 3 Phänomenen: Besonders wichtig ist die Deutung von 3 Phänomenen: Widerstand, Übertragung und Träume. Widerstand, Übertragung und Träume.

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DurcharbeitenDurcharbeiten Eine einzelne Sitzung mit Deutung und Katharsis Eine einzelne Sitzung mit Deutung und Katharsis

wird einen Menschen nicht verändern.wird einen Menschen nicht verändern.

Der Patient und der Therapeut müssen in vielen Der Patient und der Therapeut müssen in vielen Sitzungen immer wieder dieselben Probleme Sitzungen immer wieder dieselben Probleme untersuchen, jedes Mal mit schärferer Klarheit. untersuchen, jedes Mal mit schärferer Klarheit.

Dieser Prozess wird Durcharbeiten genannt. Er Dieser Prozess wird Durcharbeiten genannt. Er kann lange dauern, oft einige Jahre.kann lange dauern, oft einige Jahre.

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Das WiderstandskonzeptDas Widerstandskonzept Unter Widerstand versteht der Psychoanalytiker eine Unter Widerstand versteht der Psychoanalytiker eine

unbewusste Ablehnung (Abwehr) der Therapie.unbewusste Ablehnung (Abwehr) der Therapie.

Der Klient schützt sich damit vor dem Wiedererleben Der Klient schützt sich damit vor dem Wiedererleben schmerzhafter oder bedrohlicher affektiver Erfahrungen. schmerzhafter oder bedrohlicher affektiver Erfahrungen.

D.h. Widerstände sind kein böswilliges Nicht-wollen des D.h. Widerstände sind kein böswilliges Nicht-wollen des Klienten,Klienten, der die ihm angebotenen Hilfestellungen der die ihm angebotenen Hilfestellungen verweigert.verweigert.

Der therapeutische Umgang mit Widerständen muss Der therapeutische Umgang mit Widerständen muss demnach mit sehr viel Fingerspitzengefühl erfolgen. demnach mit sehr viel Fingerspitzengefühl erfolgen. Wird der Klient zu stark konfrontiert, weicht er zurück, Wird der Klient zu stark konfrontiert, weicht er zurück, wird er lediglich empathisch begleitet, kann er sich wird er lediglich empathisch begleitet, kann er sich womöglich nicht in genügendem Maße aus seinen womöglich nicht in genügendem Maße aus seinen Selbsttäuschungen befreien. Selbsttäuschungen befreien.

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Das klassische Das klassische ÜbertragungskonzeptÜbertragungskonzept

Patienten zeigen Übertragung, wenn sie dem Patienten zeigen Übertragung, wenn sie dem Therapeuten Gefühle entgegenbringen, die sie (z.B.) Therapeuten Gefühle entgegenbringen, die sie (z.B.) vorher bei wichtigen Personen in ihrem Leben (z.B. vorher bei wichtigen Personen in ihrem Leben (z.B. Eltern), empfunden haben.Eltern), empfunden haben.

Unbewusst werden Unbewusst werden alte Beziehungserlebnisse oder –alte Beziehungserlebnisse oder –wünsche wiederholtwünsche wiederholt und auf den Therapeuten und auf den Therapeuten übertragen.übertragen.

Mitunter kann es sich dabei auch um Mitunter kann es sich dabei auch um ProjektionenProjektionen bzw. bzw. Externalisierungen eines inneren Konfliktes handeln.Externalisierungen eines inneren Konfliktes handeln.

Nach der klassischen psychoanalytischer Ansicht ist es Nach der klassischen psychoanalytischer Ansicht ist es wichtigwichtig, dem Patienten im Laufe der Psychoanalyse, die , dem Patienten im Laufe der Psychoanalyse, die bestehende bestehende ÜbertragungÜbertragung, die eigene verzerrte , die eigene verzerrte Sichtweise und ihre Auswirkung auf die Gestaltung von Sichtweise und ihre Auswirkung auf die Gestaltung von Beziehungen Beziehungen bewusst zu machenbewusst zu machen. Nur so können ein . Nur so können ein neues Selbstverständnis und ein veränderter Umgang mit neues Selbstverständnis und ein veränderter Umgang mit anderen Menschen entstehen.anderen Menschen entstehen.

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Das moderne Das moderne Übertragungskonzept geht Übertragungskonzept geht davon aus, dass:davon aus, dass: die klassische Abstinenzhaltung (=defensive Abstinenz) die klassische Abstinenzhaltung (=defensive Abstinenz)

nicht zwangsläufig zu einer (gewünschten) Übertragung nicht zwangsläufig zu einer (gewünschten) Übertragung führt und den Klienten auch (unnötig) frustrieren kann,führt und den Klienten auch (unnötig) frustrieren kann,

die die Übertragung immer eine MischungÜbertragung immer eine Mischung aus dem Dort aus dem Dort und Damals vergangener Beziehungserfahrungen (oder und Damals vergangener Beziehungserfahrungen (oder nach außen projizierter Persönlichkeitsanteile) und dem nach außen projizierter Persönlichkeitsanteile) und dem Hier und Jetzt der gegenwärtigen Beziehungseinflüsse Hier und Jetzt der gegenwärtigen Beziehungseinflüsse ist,ist,

für eine korrigierende Beziehungserfahrung eher eine für eine korrigierende Beziehungserfahrung eher eine „subjekt-hafte (statt defensive) Abstinenz“„subjekt-hafte (statt defensive) Abstinenz“ förderlich sei (d.h. ein Nicht-Reagieren auf das förderlich sei (d.h. ein Nicht-Reagieren auf das neurotische Rollenangebot des Klienten),neurotische Rollenangebot des Klienten),

generell die generell die Übertragungsdeutung nicht zwingend Übertragungsdeutung nicht zwingend notwendignotwendig

und für viele Klienten ein und für viele Klienten ein empathischer Zugang empathischer Zugang wichtigerwichtiger sei. sei.

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Das Konzept der Das Konzept der GegenübertragungGegenübertragung

In den Anfängen der Psychoanalyse ging man In den Anfängen der Psychoanalyse ging man davon aus, dass die Gegenübertragung des davon aus, dass die Gegenübertragung des Analytikers die unbewusste Reaktion auf die Analytikers die unbewusste Reaktion auf die Übertragung eines Patienten darstellt.Übertragung eines Patienten darstellt.

Freud hielt sie für eine Art Verunreinigung Freud hielt sie für eine Art Verunreinigung der Objektivität des Erkennens, eine Art der Objektivität des Erkennens, eine Art Störvariable, die es möglichst zu eliminieren Störvariable, die es möglichst zu eliminieren gilt.gilt.

Moderne Psychoanalyse geht dagegen davon Moderne Psychoanalyse geht dagegen davon aus, dass der Therapeut seine subjektiven aus, dass der Therapeut seine subjektiven Gefühle brauche, diese sogar ein wichtiger Gefühle brauche, diese sogar ein wichtiger Schlüssel für das Verständnis des Klienten Schlüssel für das Verständnis des Klienten seien.seien.

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Formen psychodynamischer Formen psychodynamischer PsychotherapienPsychotherapien

PsychoanalysePsychoanalyse (=analytische Langzeitbehandlung) (=analytische Langzeitbehandlung)

Tiefenpsychologisch fundierteTiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie Psychotherapie

Psychodynamische Psychodynamische KurztherapienKurztherapien Psychoanalytisch-interaktionellePsychoanalytisch-interaktionelle Psychotherapie Psychotherapie

Weitere Formen sind:Weitere Formen sind: Psychodynamisch Psychodynamisch orientierte Kinder- und orientierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, Gruppen-therapie, Jugendlichenpsychotherapie, Gruppen-therapie, Paar- und Familientherapie, nicht-verbale Paar- und Familientherapie, nicht-verbale Verfahren, wie Gestaltungstherapie, Verfahren, wie Gestaltungstherapie, Körpertherapie, Musiktherapie.Körpertherapie, Musiktherapie.

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Für welche Klienten ist die PA Für welche Klienten ist die PA geeignet? geeignet?

Psychoanalytische Verfahren scheinen v.a. bei Psychoanalytische Verfahren scheinen v.a. bei denjenigen Störungen indiziert zu sein, bei denen denjenigen Störungen indiziert zu sein, bei denen intrapsychische und/oder interpersonelle Konflikte in intrapsychische und/oder interpersonelle Konflikte in einem plausiblen Zusammenhang mit körperlichen einem plausiblen Zusammenhang mit körperlichen wie psychischen Symptomen stehen. Dieses ist bei wie psychischen Symptomen stehen. Dieses ist bei allen Patienten mit Neurosen, aber auch bei allen Patienten mit Neurosen, aber auch bei zahlreichen Patienten mit psychosomatischen zahlreichen Patienten mit psychosomatischen Störungen oder Persönlichkeitsstörungen der Fall. Störungen oder Persönlichkeitsstörungen der Fall.

Wenig geeignet sind psychoanalytische Verfahren Wenig geeignet sind psychoanalytische Verfahren bei Suchterkrankungen, Zwangsstörungen, bei Suchterkrankungen, Zwangsstörungen, schizophrenen Erkrankungen.schizophrenen Erkrankungen.

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Welche Bedeutung hat die PA Welche Bedeutung hat die PA für die SA?für die SA?

Freud, war der Ansicht, dass die Psychoanalyse nicht Freud, war der Ansicht, dass die Psychoanalyse nicht ein Teil der Medizin sei, sondern eine Wissenschaft ein Teil der Medizin sei, sondern eine Wissenschaft zum Verständnis des Menschen.zum Verständnis des Menschen.

Alfred Adler und die sog. „Individualpsychologische Alfred Adler und die sog. „Individualpsychologische Schule“ war deutlich sozialpädagogisch ausgerichtet.Schule“ war deutlich sozialpädagogisch ausgerichtet.

In der clinical social work in den USA dominierte der In der clinical social work in den USA dominierte der psychoanalytische Ansatz lange Zeit.psychoanalytische Ansatz lange Zeit.

Der Psychoanaylse ist es zu verdanken, dass Sie als Der Psychoanaylse ist es zu verdanken, dass Sie als erstes und am deutlichsten auf die Notwendigkeit erstes und am deutlichsten auf die Notwendigkeit der Selbsterfahrung und Selbstreflexion des sozial der Selbsterfahrung und Selbstreflexion des sozial Hilfstätigen hingewiesen hat (z.B. Stichwort Hilfstätigen hingewiesen hat (z.B. Stichwort „Helfersyndrom“).„Helfersyndrom“).