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Vorlesung Vorlesung Psychologische Psychologische Grundlagen der Grundlagen der SA SA Prof. Dr. Ralph Viehhauser Prof. Dr. Ralph Viehhauser

Vorlesung Psychologische Grundlagen der SA Prof. Dr. Ralph Viehhauser

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Vorlesung Vorlesung Psychologische Psychologische Grundlagen der Grundlagen der

SASA

Prof. Dr. Ralph ViehhauserProf. Dr. Ralph Viehhauser

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Einführung in die Einführung in die Psychologie GliederungPsychologie Gliederung

Sinn und Grundprinzipien Sinn und Grundprinzipien wissenschaftlicher Psychologiewissenschaftlicher Psychologie

Gegenstand der PsychologieGegenstand der Psychologie Grundlegende Tätigkeiten in der Grundlegende Tätigkeiten in der

wissenschaftlichen Psychologiewissenschaftlichen Psychologie Grundlegende Aspekte des Grundlegende Aspekte des

psychischen Geschehens psychischen Geschehens

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Sinn und Sinn und Grundprinzipien Grundprinzipien

wissenschaftlicher wissenschaftlicher PsychologiePsychologie

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Redensarten als Beispiel Redensarten als Beispiel psychologischen Alltagswissenpsychologischen Alltagswissen

Was Du nicht willst, das Dir man tu', das füg' Was Du nicht willst, das Dir man tu', das füg' auch keinem andern zu.auch keinem andern zu.

Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.hinein.

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. nimmermehr.

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Meinungen zur PsychologieMeinungen zur Psychologie Auffassung, Psychologie sei entbehrlich, bringe nichts Auffassung, Psychologie sei entbehrlich, bringe nichts

neues neues

Psychologie sei in ein Fachjargon gepresstes Psychologie sei in ein Fachjargon gepresstes AllgemeinwissenAllgemeinwissen

Ablehnung psychologischer Erkenntnisse, wenn sie lieb Ablehnung psychologischer Erkenntnisse, wenn sie lieb gewordenen Vorstellungen und Erwartungen gewordenen Vorstellungen und Erwartungen zuwiderlaufen zuwiderlaufen

Die Psychologie gehört zu jenen Gebieten, über die sich Die Psychologie gehört zu jenen Gebieten, über die sich alle Welt rasch ein Urteil zutraut. alle Welt rasch ein Urteil zutraut.

Konstruktion eines Gegensatzes von Intuition und Konstruktion eines Gegensatzes von Intuition und wissenschaftlichem Denkenwissenschaftlichem Denken

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Verzerrte Erwartungen an die Verzerrte Erwartungen an die PsychologiePsychologie

Der Psychologe als großer Zauberer mit Der Psychologe als großer Zauberer mit Röntgenblick Röntgenblick

Über diverse populärwissenschaftliche Literatur Über diverse populärwissenschaftliche Literatur werden scheinbar einfache Antworten zu werden scheinbar einfache Antworten zu komplexen psychologischen Fragestellungen komplexen psychologischen Fragestellungen gegeben.gegeben.

Berichte in den Medien zu psychologischen Berichte in den Medien zu psychologischen Erkenntnissen sind meist sehr übertrieben und Erkenntnissen sind meist sehr übertrieben und oberflächlich verfasst.oberflächlich verfasst.

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Beispiel PapierfaltenBeispiel Papierfalten

Frage:Frage: Stellen Sie sich vor, Sie Stellen Sie sich vor, Sie falten ein Blatt Papier (von 0,1mm falten ein Blatt Papier (von 0,1mm Stärke) 100 Mal. Wie dick würde es Stärke) 100 Mal. Wie dick würde es dann etwa sein? dann etwa sein?

Antwort:Antwort:

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Beispiele für die Grenzen des Beispiele für die Grenzen des gesunden Menschenverstandesgesunden Menschenverstandes

Hindsight-BiasHindsight-Bias:: die Tendenz, nach dem Eintreten die Tendenz, nach dem Eintreten eines Ereignisses zu glauben, man hätte es eines Ereignisses zu glauben, man hätte es vorhersehen können. vorhersehen können.

Optimistischer FehlschlussOptimistischer Fehlschluss:: Das Phänomen, Das Phänomen, dass die meisten Menschen von sich selbst, von ihren dass die meisten Menschen von sich selbst, von ihren persönlichen Kontrollmöglichkeiten und der Zukunft persönlichen Kontrollmöglichkeiten und der Zukunft eine unrealistisch positive Sichtweise haben. eine unrealistisch positive Sichtweise haben.

Selektive Erinnerung:Selektive Erinnerung: das, was den eigenen das, was den eigenen Erwartungsschemata entspricht, wird mit größerer Erwartungsschemata entspricht, wird mit größerer Wahrscheinlichkeit erinnert, anderes eher vergessen.Wahrscheinlichkeit erinnert, anderes eher vergessen.

Barnum-Effekt:Barnum-Effekt: Tendenz bestimmte Arten von Tendenz bestimmte Arten von Persönlichkeitsdeutungen auf sich zu beziehen. Persönlichkeitsdeutungen auf sich zu beziehen.

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Sinn wissenschaftlicher Sinn wissenschaftlicher PsychologiePsychologie

Wissenschaftliche Psychologie liefert Wissenschaftliche Psychologie liefert Beschreibungen und Erklärungen für das Erleben Beschreibungen und Erklärungen für das Erleben und Verhalten von Menschen. und Verhalten von Menschen.

Das Ziel solcher Beschreibungen und Erklärungen Das Ziel solcher Beschreibungen und Erklärungen ist es, sich selbst und andere genauer, ist es, sich selbst und andere genauer, angemessener und differenzierter wahrzunehmen angemessener und differenzierter wahrzunehmen und und

dadurch Handlungsräume zu erweitern und dadurch Handlungsräume zu erweitern und Probleme in neuem Licht sehen zu können.Probleme in neuem Licht sehen zu können.

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LiteraturLiteratur Bourne, L. E. & Ekstrand (2005). Bourne, L. E. & Ekstrand (2005). Einführung in die Einführung in die

Psychologie.Psychologie. Eschborn: Klotz-Verlag. Eschborn: Klotz-Verlag. Langefeldt, H. P. & Notdurft, W. (2004). Langefeldt, H. P. & Notdurft, W. (2004). Psychologie. Psychologie.

Studienbuch für soziale Berufe. Studienbuch für soziale Berufe. München: Ernst München: Ernst Reinhardt-Verlag.Reinhardt-Verlag.

Myers, D. G. (2005). Myers, D. G. (2005). Psychologie.Psychologie. Berlin: Springer. Berlin: Springer. Nolting, H. P. & Paulus, P. (1999). Nolting, H. P. & Paulus, P. (1999). Psychologie lernen. Psychologie lernen.

Eine Einführung und Anleitung.Eine Einführung und Anleitung. Weinheim: Beltz Weinheim: Beltz Schermer, F. J. (2005). Grundlagen der Psychologie. Schermer, F. J. (2005). Grundlagen der Psychologie.

Psychologie in der Sozialen ArbeitPsychologie in der Sozialen Arbeit, Band 1. Stuttgart: , Band 1. Stuttgart: Kohlhammer.Kohlhammer.

Steden, H. P. (2004). Steden, H. P. (2004). Psychologie.Psychologie. Eine Einführung für Eine Einführung für soziale Berufe.soziale Berufe. Freiburg i. Breisgau: Lambertus. Freiburg i. Breisgau: Lambertus.

Zimbardo, P. G. & Gerrig, R. J. (2004). Zimbardo, P. G. & Gerrig, R. J. (2004). PsychologiePsychologie (16. Aufl.). München: Pearson-Studium.(16. Aufl.). München: Pearson-Studium.

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Merkmale der Merkmale der AlltagspsychologieAlltagspsychologie

Die Alltagspsychologie ist grundsätzlich Die Alltagspsychologie ist grundsätzlich subjektiv,subjektiv, das das heißt, dass verschiedene Personen bei ein und demselben heißt, dass verschiedene Personen bei ein und demselben Sachverhalt zu unterschiedlichen Erkenntnissen Sachverhalt zu unterschiedlichen Erkenntnissen kommen. kommen.

Die Alltagspsychologie kann Die Alltagspsychologie kann zufällig wahrzufällig wahr sein, das sein, das heißt, dass sie mit der Beschaffenheit der Realität heißt, dass sie mit der Beschaffenheit der Realität übereinstimmen kann, dies aber in vielen Fällen nicht tut.übereinstimmen kann, dies aber in vielen Fällen nicht tut.

Bei der Alltagspsychologie handelt es sich um Bei der Alltagspsychologie handelt es sich um unzulässige Verallgemeinerungenunzulässige Verallgemeinerungen, , das heißt, dass von das heißt, dass von "einmal auf immer" bzw. von einem bzw. wenigen Fällen "einmal auf immer" bzw. von einem bzw. wenigen Fällen auf "alle" geschlossen wird. auf "alle" geschlossen wird.

Aussagen der Alltagspsychologie sind in der Regel Aussagen der Alltagspsychologie sind in der Regel nicht nicht überprüfbarüberprüfbar und auch und auch nicht wiederholbarnicht wiederholbar. .

Bei der Alltagspsychologie handelt es sich um Aussagen, Bei der Alltagspsychologie handelt es sich um Aussagen, die die nicht systematisch nicht systematisch gewonnengewonnen wurden. wurden.

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Wissenschaftliche Wissenschaftliche Aussagen sind:Aussagen sind:

überprüfbarüberprüfbar,, das heißt, die Aussage und die Art und das heißt, die Aussage und die Art und Weise, wie der Forscher diese Aussage gewonnen hat, sind Weise, wie der Forscher diese Aussage gewonnen hat, sind in der Realität jederzeit nachvollziehbar und wiederholbar. in der Realität jederzeit nachvollziehbar und wiederholbar.

objektivobjektiv,, das heißt, verschiedene Forscher erzielen bei das heißt, verschiedene Forscher erzielen bei gleichem Sachverhalt unter gleichen Bedingungen die gleichem Sachverhalt unter gleichen Bedingungen die gleichen Ergebnisse.gleichen Ergebnisse.

allgemein gültigallgemein gültig,, das heißt, die Aussage trifft auch das heißt, die Aussage trifft auch tatsächlich auf die in der Aussage angegebenen Personen tatsächlich auf die in der Aussage angegebenen Personen bzw. -gruppen zu. (allerdings sind es immer nur bzw. -gruppen zu. (allerdings sind es immer nur Wahrscheinlichkeitsaussagen).Wahrscheinlichkeitsaussagen).

systematisch gewonnensystematisch gewonnen,, das heißt, Wissen wird das heißt, Wissen wird systematisiert, geordnet und vereinheitlicht, was auch systematisiert, geordnet und vereinheitlicht, was auch Eindeutigkeit, Vollstän-digkeit und bis zu einem gewissen Eindeutigkeit, Vollstän-digkeit und bis zu einem gewissen Grad auch Widerspruchsfrei-heit der Aussagen einschließt. Grad auch Widerspruchsfrei-heit der Aussagen einschließt.

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Wissenschaftliche Wissenschaftliche HaltungHaltung

Kritisches Hinterfragen aus einer Kritisches Hinterfragen aus einer wissenschaft-lichen Haltung heraus, wissenschaft-lichen Haltung heraus, gepaart mit der richtigen Mischung gepaart mit der richtigen Mischung aus Neugier, Skepsis und Bescheiden-aus Neugier, Skepsis und Bescheiden-heit, hilft uns, Sinn von Unsinn zu heit, hilft uns, Sinn von Unsinn zu unterscheiden!!! unterscheiden!!!

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Was Sie beim Lernen von Was Sie beim Lernen von Psychologie im Hinterkopf Psychologie im Hinterkopf behalten sollten:behalten sollten:

Wer sich als Laie mit Physik Wer sich als Laie mit Physik beschäftigt, füllt Wissenslücken; er beschäftigt, füllt Wissenslücken; er lernt etwas dazu. Wer sich hingegen lernt etwas dazu. Wer sich hingegen als Laie mit Psychologie beschäftigt, als Laie mit Psychologie beschäftigt, der lernt der lernt umum. .

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Gegenstand der Gegenstand der PsychologiePsychologie

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Psychologie Psychologie Wissenschaft vom Erleben und Verhalten Wissenschaft vom Erleben und Verhalten

des Menschendes Menschen Der Der Begriff „Psychologie“Begriff „Psychologie“ (griechisch (griechisch,, psyche: die psyche: die

Seele, logos: die Lehre/Wissenschaft) heißt wörtlich Seele, logos: die Lehre/Wissenschaft) heißt wörtlich übersetzt: die Wissen-schaft von der Seele. übersetzt: die Wissen-schaft von der Seele.

Das Das Seelenleben Seelenleben eines Menschen äußert sich eines Menschen äußert sich einerseits in seinem Verhalten, andererseits in seinem einerseits in seinem Verhalten, andererseits in seinem Erleben.Erleben.

Unter Unter VerhaltenVerhalten versteht man die Gesamtheit aller versteht man die Gesamtheit aller von außen beobachtbaren Äußerungen eines von außen beobachtbaren Äußerungen eines Lebewesens.Lebewesens.

Mit Mit Erleben Erleben werden von außen nichtbeobachtbare werden von außen nichtbeobachtbare Vorgänge im Menschen bezeichnet, Vorgänge, die der Vorgänge im Menschen bezeichnet, Vorgänge, die der Mensch nur an sich selbst wahrnehmen kann.Mensch nur an sich selbst wahrnehmen kann.

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Grundlagen-Disziplinen der Grundlagen-Disziplinen der PsychologiePsychologie

Allgemeine Psychologie:Allgemeine Psychologie: Welche grundlegenden Welche grundlegenden und allgemein gültigen Aussagen lassen sich und allgemein gültigen Aussagen lassen sich bezüglich des Erlebens und Verhaltens treffen? bezüglich des Erlebens und Verhaltens treffen?

Differenzielle Psychologie:Differenzielle Psychologie: Welche Unterschiede Welche Unterschiede bestehen in der Persönlichkeitsstruktur zwischen bestehen in der Persönlichkeitsstruktur zwischen Menschen und Gruppen von Menschen? Menschen und Gruppen von Menschen?

Entwicklungspsychologie:Entwicklungspsychologie: Wie entwickelt sich Wie entwickelt sich das Erleben und Verhalten im Lauf des das Erleben und Verhalten im Lauf des menschlichen Lebens von der Geburt bis zum Tod? menschlichen Lebens von der Geburt bis zum Tod?

Sozialpsychologie:Sozialpsychologie: Wie wird das Erleben und Wie wird das Erleben und Verhalten durch Mitmenschen beeinflusst? Wie Verhalten durch Mitmenschen beeinflusst? Wie erleben und verhalten sich Menschen in sozialen erleben und verhalten sich Menschen in sozialen Bereichen wie beispielsweise in der Gruppe? Bereichen wie beispielsweise in der Gruppe?

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Anwendungs-Disziplinen d. Anwendungs-Disziplinen d. PsychologiePsychologie

Klinische Psychologie:Klinische Psychologie: Wie entstehen psychische Wie entstehen psychische Störungen? Wie kann unangepasstes Erleben und Verhalten Störungen? Wie kann unangepasstes Erleben und Verhalten wieder abgebaut werden? wieder abgebaut werden?

Psychologische Diagnostik:Psychologische Diagnostik: befasst sich mit der befasst sich mit der Entwicklung und Anwendung von Methoden zur Messung, Entwicklung und Anwendung von Methoden zur Messung, Beschreibung, Feststellung von Unterschieden innerhalb Beschreibung, Feststellung von Unterschieden innerhalb einer Person bzw. zwischen mehreren Personen.einer Person bzw. zwischen mehreren Personen.

Pädagogische Psychologie:Pädagogische Psychologie: Wie wirkt sich Erziehung auf Wie wirkt sich Erziehung auf das Verhalten und Erleben eines Menschen aus? das Verhalten und Erleben eines Menschen aus?

Arbeits-, Betriebs- und OrganisationspsychologieArbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie:: beschäftigt sich mit allen Fragen des Arbeits- und beschäftigt sich mit allen Fragen des Arbeits- und Berufslebens.Berufslebens.

Gesundheitspsychologie:Gesundheitspsychologie: Welche psychologischen Welche psychologischen Bedingungen, sind für die Förderung und Erhaltung von Bedingungen, sind für die Förderung und Erhaltung von Gesundheit oder die Bewältigung von Krankheiten Gesundheit oder die Bewältigung von Krankheiten maßgeblich? maßgeblich?

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Kriminal-psychologie

Pharmako-psychologie

Verkehrs-psychologie

PolitischePsychologie

ForensischePsychologie

KlinischePsychologie

Beratuungs-psychologie

Verkaufs-psychologie Werbe-

psychologie

Markt-forschung

Markt-psychologie

Berufs-psychologie

Betriebs-psychologie

Arbeits-psychologie

Organisations-psychologie

Wirtschafts-psychologie

Schul-psychologie

Wehr-psychologie

Anwen-dungs-gebiete

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Grundlegende Tätigkeiten Grundlegende Tätigkeiten in der wissenschaftlichen in der wissenschaftlichen

PsychologiePsychologieMenschliches Erleben u. Menschliches Erleben u. Verhalten:Verhalten:

BeschreibenBeschreibenErklärenErklärenVorhersagenVorhersagenBeeinflussen/VerändernBeeinflussen/Verändern

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Das Lernen von Psychologie…Das Lernen von Psychologie…

soll letztlich dazu führen, dass man soll letztlich dazu führen, dass man Erleben und Verhalten „besser“ zu Erleben und Verhalten „besser“ zu beschreiben, erklären, vorherzusagen beschreiben, erklären, vorherzusagen und erwünschte Veränderungen besser und erwünschte Veränderungen besser zu initiieren vermag;zu initiieren vermag;

d.h. v.a. präziser, begründeter, d.h. v.a. präziser, begründeter, systematischer und oftmals auch systematischer und oftmals auch vorsichtiger (als dies Laien tun).vorsichtiger (als dies Laien tun).

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Tätigkeiten der Tätigkeiten der Psychologie, aufgezeigt am Psychologie, aufgezeigt am

Beispiel der AngstBeispiel der Angst Beschreibung:Beschreibung: Was ist Angst? Wie äußert sie Was ist Angst? Wie äußert sie

sich? In welchen Situationen tritt sie (vermehrt) sich? In welchen Situationen tritt sie (vermehrt) auf? auf?

Erklärung:Erklärung: Wodurch wird Angst verursacht? Wodurch wird Angst verursacht? Welche Gesetzmäßigkeiten bezüglich der Angst Welche Gesetzmäßigkeiten bezüglich der Angst gibt es?gibt es?

Vorhersage:Vorhersage: Was lässt sich bezüglich der Was lässt sich bezüglich der weiteren Entwicklung der Angst vorhersagen?weiteren Entwicklung der Angst vorhersagen?

Veränderung:Veränderung: Wie können mögliche Ängste Wie können mögliche Ängste abgebaut werden?abgebaut werden?

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Wissenschaftliches Wissenschaftliches BeschreibenBeschreiben

heißt nicht, das festhalten, was wir heißt nicht, das festhalten, was wir meinen, glauben, vermuten, meinen, glauben, vermuten, interpretieren, daraus schließen; interpretieren, daraus schließen;

beschreiben heißt, das festhalten, beschreiben heißt, das festhalten, was wir sehen, hören, fühlen, also was wir sehen, hören, fühlen, also tatsächlich wahrnehmen und messen tatsächlich wahrnehmen und messen können.können.

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Wissenschaftliche Wissenschaftliche ErklärungenErklärungen

Erklärungen sind Angaben über das Erklärungen sind Angaben über das „Warum“ von Sachverhalten. „Warum“ von Sachverhalten.

Sie nennen Bedingungen, Gründe, Sie nennen Bedingungen, Gründe, Ursachen, oder Abhängigkeiten. Ursachen, oder Abhängigkeiten.

Sie ordnen den Sachverhalt in Sie ordnen den Sachverhalt in allgemeine Gesetzmäßigkeiten ein.allgemeine Gesetzmäßigkeiten ein.

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Bsp. „Psychologische Erklärung in Bsp. „Psychologische Erklärung in der Presse“der Presse“

„„Fernsehen macht aggressiv“Fernsehen macht aggressiv“HOUSTON, 7. Januar (Reuters): „Kinder, die viel fernsehen, HOUSTON, 7. Januar (Reuters): „Kinder, die viel fernsehen, neigen zu größerer Aggressivität als gleichaltrige, die neigen zu größerer Aggressivität als gleichaltrige, die weniger Zeit vor dem Bildschirm zubringen. Zu diesem weniger Zeit vor dem Bildschirm zubringen. Zu diesem Schluss kam das amerikanische Psychologen-Ehepaar Schluss kam das amerikanische Psychologen-Ehepaar Jerome und Dorothy Singer in einer am Samstag Jerome und Dorothy Singer in einer am Samstag veröffentlichten Studie. Die beiden an der Yale-Universität veröffentlichten Studie. Die beiden an der Yale-Universität in New Haven tätigen Wissenschaftler haben bei einem in New Haven tätigen Wissenschaftler haben bei einem einjährigen Versuch mit 140 drei- und vierjährigen Kindern einjährigen Versuch mit 140 drei- und vierjährigen Kindern festgestellt, dass auch Situationskomik und Sendungen, die festgestellt, dass auch Situationskomik und Sendungen, die Wettbewerbe enthalten, aggres-sives Verhalten bei viel Wettbewerbe enthalten, aggres-sives Verhalten bei viel Fernsehen konsumierenden Junioren auslöst.Fernsehen konsumierenden Junioren auslöst.In dem auf dem Jahreskongress der amerikanischen In dem auf dem Jahreskongress der amerikanischen Gesellschaft für die Förderung der Wissenschaft in Houston Gesellschaft für die Förderung der Wissenschaft in Houston (Texas) vorgelegten Untersuchungsbericht heißt es unter (Texas) vorgelegten Untersuchungsbericht heißt es unter anderem, dass die aggressiveren Versuchskinder in der anderem, dass die aggressiveren Versuchskinder in der Überzahl aus Familien stammten, in denen die Eltern sich Überzahl aus Familien stammten, in denen die Eltern sich kaum darum kümmern, welche Programme ihre Spröss-linge kaum darum kümmern, welche Programme ihre Spröss-linge sehen, und aus solchen Heimen, in denen ständig sehen, und aus solchen Heimen, in denen ständig ferngesehen werde.“ferngesehen werde.“

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Was ein mündiger Was ein mündiger Forschungskonsument Forschungskonsument hinterfragen würde:hinterfragen würde:

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Psychologische Erklärungen Psychologische Erklärungen brauchen einen hohen Grad an brauchen einen hohen Grad an DifferenziertheitDifferenziertheit Psychische Phänomene können i.d.R. nur Psychische Phänomene können i.d.R. nur

multi-faktoriell erklärt werden.multi-faktoriell erklärt werden.

Es gibt i.d.R. eine Vielzahl komplizierter Es gibt i.d.R. eine Vielzahl komplizierter Wechselwirkungen. Wechselwirkungen.

Psychologische Erklärungen/Vorhersagen Psychologische Erklärungen/Vorhersagen können immer nur können immer nur Wahrscheinlichkeitsaussagen sein.Wahrscheinlichkeitsaussagen sein.

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Psychologisch fundierte Psychologisch fundierte VorhersagenVorhersagen

Beschreibung und Erklärung ermöglichen eine Beschreibung und Erklärung ermöglichen eine wissenschaftlich fundierte Vorhersage von wissenschaftlich fundierte Vorhersage von Erlebens- und Verhaltensweisen. Erlebens- und Verhaltensweisen.

Von großer Bedeutung ist es, wenn es einem Von großer Bedeutung ist es, wenn es einem gelingt, mit Hilfe wissenschaftlich fundierter gelingt, mit Hilfe wissenschaftlich fundierter Aussagen die Bedingungen vorauszusagen, unter Aussagen die Bedingungen vorauszusagen, unter denen eine gezielte Veränderung eines denen eine gezielte Veränderung eines Verhaltens möglich ist.Verhaltens möglich ist.

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Psychologisch fundierte Psychologisch fundierte VerhaltensänderungVerhaltensänderung

3 Typen von 3 Typen von Veränderungsaufgaben: Veränderungsaufgaben: KorrekturKorrektur Förderung Förderung PräventionPrävention

Laien schlagen häufig Lösungen vor, ohne sich Laien schlagen häufig Lösungen vor, ohne sich hinreichend mit den Gründen des Problems hinreichend mit den Gründen des Problems beschäftigt zu haben. beschäftigt zu haben.

Größere Verhaltensänderungen benötigen aber Größere Verhaltensänderungen benötigen aber i.d.R. ein i.d.R. ein systematisches Vorgehensystematisches Vorgehen

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Stellen Sie sich vor, Sie sind bei einem Bekannten und seiner Familie zu Besuch und be-obachten, wie Ihr Bekannter nach der Arbeit mit einem großen Blumenstrauß nach Hau-se kommt und ihn mit den Worten »Schatz, das ist für dich« seiner Frau überreicht. Wie würden Sie dieses Verhalten erklären? (Welche Erklärungen wären prinzipiell denkbar?)

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Wird das aktuelle Erleben Wird das aktuelle Erleben und Verhalten primär von und Verhalten primär von personalen Dispositionen personalen Dispositionen oder primär von oder primär von Situationsfaktoren bestimmt? Situationsfaktoren bestimmt?

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Person-Situation-Person-Situation-InteraktionInteraktion

Verhalten ist (immer) eine Funktion der Person Verhalten ist (immer) eine Funktion der Person undund der Situation. der Situation.

Im Einzelfall können die Gewichte Im Einzelfall können die Gewichte unterschiedlich verteilt sein.unterschiedlich verteilt sein.

Personale Dispositionen und situative Faktoren Personale Dispositionen und situative Faktoren beeinflussen sich wechselseitig. beeinflussen sich wechselseitig.

Person-Situation-Interaktionen verlaufen häufig Person-Situation-Interaktionen verlaufen häufig als sich selbsterhaltende Kreisprozesse. als sich selbsterhaltende Kreisprozesse.

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Was sind die zentralen Was sind die zentralen Einflussfaktoren, die die Einflussfaktoren, die die menschliche Entwicklung menschliche Entwicklung bedingen?bedingen?

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Reifen und LernenReifen und Lernen ReifenReifen ist die Veränderung personaler ist die Veränderung personaler

Dispositionen aufgrund der Entfaltung Dispositionen aufgrund der Entfaltung eines Genprogrammseines Genprogramms..

LernenLernen ist die Veränderung personaler ist die Veränderung personaler Dispositionen aufgrund von ErfahrungenDispositionen aufgrund von Erfahrungen..

Prinzipiell wirken Reifung und Lernen Prinzipiell wirken Reifung und Lernen zusammen.zusammen.

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Aktuelle Prozesse hinterlassen „Spuren“ = Lernen. Umgekehrt wirkt früheres Lenen in die aktuellen Prozesse hinein.

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Aufgrund welcher Bedingungen Aufgrund welcher Bedingungen entwickeln sich Menschen entwickeln sich Menschen unterschiedlich?unterschiedlich?

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UmwelteinflüsseUmwelteinflüsse

universelleuniverselle kulturspezifischekulturspezifische familienspezifischefamilienspezifische personenspezifischepersonenspezifische

physische Umwelt u. Lernumweltphysische Umwelt u. Lernumwelt

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Die „Die „Person selbst“ Person selbst“ als als Faktor der eigenen Faktor der eigenen

EntwicklungEntwicklung Menschen werden nicht passiv von den Menschen werden nicht passiv von den Umweltereignissen »geprägt«: Umweltereignissen »geprägt«:

Sie verarbeiten, interpretieren und bewerten sie.Sie verarbeiten, interpretieren und bewerten sie.

Auf dem Hintergrund der bereits entwickelten Auf dem Hintergrund der bereits entwickelten Fähigkeiten, Interessen, etc. suchen sie Fähigkeiten, Interessen, etc. suchen sie bestimmte Lebenssituationen auf und meiden bestimmte Lebenssituationen auf und meiden andere.andere.

Sie setzen selber zielgerichtet Lernprozesse in Sie setzen selber zielgerichtet Lernprozesse in Gang und steuern sie.Gang und steuern sie.

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Das Gefüge der Entwicklungsfaktoren. Reifungsprozesse werden genetisch gesteuert. Lernprozesse werden bestimmt durch die Umwelt als Erfahrungsraum (Lernumwelt) und durch die Eigenaktivität der Person. Auch physische Umwelt-einflüsse bestimmen die Entwicklung.

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Integrierendes Modell zu grundlegenden Aspekten des psychischen Systems

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Funktionsbereiche der Funktionsbereiche der Allgemeinen PsychologieAllgemeinen Psychologie

LernenLernen

WahrnehmungWahrnehmung GedächtnisGedächtnis DenkenDenken

Motivation Motivation (und Emotion)(und Emotion)

verhaltensbezogene verhaltensbezogene FunktionenFunktionen

kognitive kognitive FunktionenFunktionen

motivationale motivationale FunktionenFunktionen

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Allgemeinpsychologische Allgemeinpsychologische Funktionsbereiche und Funktionsbereiche und

sozialpädagogische sozialpädagogische HandlungskompetenzHandlungskompetenz

Wahrnehmung Wahrnehmung und und GedächtnisGedächtnis

LernenLernen

Emotions-Emotions-psychologiepsychologie

MotivationMotivation

Diagnostizieren eines Diagnostizieren eines AnliegensAnliegens

Strategien der Intervention Strategien der Intervention und Modifikationund Modifikation

Unterstützen angemessener Unterstützen angemessener For-men der BewältigungFor-men der Bewältigung

Analyse und Förderung derAnalyse und Förderung der MitarbeitsbereitschaftMitarbeitsbereitschaft