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DDie Verschiebung der Alterspyra- mide wird unsere Gesellschaft nach- haltig verändern. Immer mehr ältere Menschen werden auf Pflegeplätze angewiesen sein. Auf der anderen Seite stehen immer weniger Men- schen aktiv im Arbeitsleben, die in die AHV und die Pensionskasse ein- zahlen. Um also nicht plötzlich vor unlösbaren Problemen zu stehen, muss das heutige Modell der Alters- und Pflegeheime schon heute über- dacht werden. Nicht zuletzt muss auch besser auf die Bedürfnisse von älteren Menschen eingegangen wer- den. Gute Arbeit, um diesen Bedürf- nissen auf die Spur zu kommen, leis- tet im Unterland bereits die Arbeits- gruppe «Wohnen im Alter», die bald erste Projektvorschläge machen wird. Früher gab es meist nur eine Op- tion, wenn Angehörige einen älteren Menschen nicht pflegen konnten: Ei- ne Unterbringung im Pflegeheim. Jangchen Thogurtsang und Selin En- gin, die beide als Fachfrauen Ge- sundheit arbeiten, wissen, dass die- ser Schritt vielen nicht leicht fällt. Viele ältere Menschen werden aus der Dorfgemeinschaft herausgeris- sen, wo sie über Jahrzehnte ihr Netzwerk hatten. Auch entspricht die Rundum-Betreuung in einem Pflegeheim nicht dem Bedürfnis al- ler Menschen, die nicht mehr ohne jegliche Hilfe leben können. Soviel Unabhängigkeit wie möglich Ältere Menschen brauchen Autono- mie. Das wurde lange Zeit unter- schätzt. Sie brauchen Aufgaben und wollen ein selbstbestimmtes Leben führen, auch wenn sie nicht mehr alle Arbeiten selber verrichten können. Dafür sind für Gehbehinderungen gut eingerichtete Alterswohnungen ideal, in denen je nach Bedarf eine Betreuerin oder ein Betreuer einmal pro Tag oder einmal pro Woche vor- beischaut und Hilfe anbietet. Das gibt älteren Menschen Sicherheit und Selbstvertrauen, weil sie so viel wie möglich selbst erledigen können. In einigen Dörfern wie Schaan oder Triesenberg gibt es bereits solche Wohnungen bzw. Wohngruppen in der Nähe eines Pflegeheims. Die Nachfrage nach solchen Einrichtun- gen ist enorm. Selbständigkeit auch im Alter behalten Gemeinden nehmen in einer bezahlbaren Betreuung im Alter und neuen Wohnformen eine Schlüsselfunktion ein. Sie können Grundstücke zur Verfügung stellen und altersdurchmischtes Wohnen oder Alterswohnungen fördern. Auch eine Frage der Kosten Je weniger intensiv die Pflege ist, desto kostengünstiger ist auch die Unterbringung von Senioren. Es ist günstig und angenehm für ältere Menschen, wenn sie von Angehöri- gen betreut werden. Der Staat bzw. die Invalidenkasse übernimmt dafür heute schon einen Teil der Kosten für den seniorengerechten Umbau des Hauses und zahlt eine Beitrag an die häusliche Pflege, der bis zu 155 Franken pro Tag ausmachen kann. Traditionellerweise übernehmen die Pflege innerhalb einer Familie häufig Frauen, die nicht berufstätig sind. Die Menschen werden aber auch in Liechtenstein mobiler. Es ist heute ein Glücksfall, wenn Angehö- rige in der Nähe wohnen und sich um ihre älteren Verwandten küm- mern können. Den Grossfamilien abgeschaut Diese Solidarität kann auch unter Menschen zum Tragen kommen, die nicht verwandt sind. Gerade für Äl- tere, welche die meisten Aufgaben Liewo . Februar | www.liewo.li SPECIAL | noch selber übernehmen können, denen es aber Sicherheit gibt, wenn Jüngere gelegentlich vorbeischauen, ist das altersdurchmischte Wohnen ideal. In Wohngenossenschaften le- ben Jung und Alt in einer Überbau- ung zusammen und können sich ge- genseitig mit kleinen Dienstleistun- gen unterstützen. Ältere können zum Beispiel mal Kinder hüten, während Jüngere für sie den Einkauf übernehmen. Ein Modell, das Gross- familien abgeschaut wurde, in denen die meisten Menschen in Liechten- stein früher integriert waren. Für ältere Menschen würde das Leben in einer Wohngenossenschaft nicht nur Unterstützung sondern auch Abwechslung und ein Plus an Lebensfreude bedeuten.An der Uni- versität Liechtenstein wurden für ein solches Projekt Abklärungen ge- macht, umgesetzt wurde «gemein- sam statt einsam» bisher aber nicht. Die Zeit drängt Die Initiative soll von den Gemein- den kommen, das Land muss zuvor aber Wohnmodelle ausarbeiten und Die Gemeinderatskandidatinnen Selin Engin aus Eschen-Nendeln und Jangchen Thogurtsang aus Balzers möchten in ihren Gemein- den die Autonomie von älteren Menschen fördern und machen sich für neue Wohnformen im Alter stark. www.freieliste.li die Grundlagen hierzu schaffen. Die Gemeinden verfügen über Bauland an zentralen Stellen der Dörfer und sie sind es auch, die dafür sorgen müssen, ein Altern in Würde zu er- möglichen. Jangchen Thogurtsang und Selin Engin möchten sich in ih- ren Gemeinden dafür einsetzen, dass diese verschiedene Wohnmög- lichkeiten für Ältere geprüft und eingerichtet werden: Die Zeit drängt. Flexible Modelle können das Wohnen im Alter bezahlbar halten: Für die Älteren und die nachkom- menden Generationen. Anzeige

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DDie Verschiebung der Alterspyra-mide wird unsere Gesellschaft nach-haltig verändern. Immer mehr ältereMenschen werden auf Pflegeplätzeangewiesen sein. Auf der anderenSeite stehen immer weniger Men-schen aktiv im Arbeitsleben, die indie AHV und die Pensionskasse ein-zahlen. Um also nicht plötzlich vorunlösbaren Problemen zu stehen,muss das heutige Modell der Alters-und Pflegeheime schon heute über-dacht werden. Nicht zuletzt mussauch besser auf die Bedürfnisse vonälteren Menschen eingegangen wer-den. Gute Arbeit, um diesen Bedürf-nissen auf die Spur zu kommen, leis-tet im Unterland bereits die Arbeits-gruppe «Wohnen im Alter», die balderste Projektvorschläge machenwird.

Früher gab es meist nur eine Op-tion, wenn Angehörige einen älterenMenschen nicht pflegen konnten: Ei-ne Unterbringung im Pflegeheim.Jangchen Thogurtsang und Selin En-gin, die beide als Fachfrauen Ge-sundheit arbeiten, wissen, dass die-ser Schritt vielen nicht leicht fällt.Viele ältere Menschen werden ausder Dorfgemeinschaft herausgeris-sen, wo sie über Jahrzehnte ihrNetzwerk hatten. Auch entsprichtdie Rundum-Betreuung in einemPflegeheim nicht dem Bedürfnis al-ler Menschen, die nicht mehr ohnejegliche Hilfe leben können.

Soviel Unabhängigkeitwie möglichÄltere Menschen brauchen Autono-mie. Das wurde lange Zeit unter-schätzt. Sie brauchen Aufgaben undwollen ein selbstbestimmtes Lebenführen, auch wenn sie nicht mehr alleArbeiten selber verrichten können.Dafür sind für Gehbehinderungengut eingerichtete Alterswohnungenideal, in denen je nach Bedarf eineBetreuerin oder ein Betreuer einmalpro Tag oder einmal pro Woche vor-beischaut und Hilfe anbietet. Dasgibt älteren Menschen Sicherheit undSelbstvertrauen, weil sie so viel wiemöglich selbst erledigen können. Ineinigen Dörfern wie Schaan oderTriesenberg gibt es bereits solcheWohnungen bzw. Wohngruppen inder Nähe eines Pflegeheims. DieNachfrage nach solchen Einrichtun-gen ist enorm.

Selbständigkeit auch im Alter behaltenGemeinden nehmen in einer bezahlbaren Betreuung im Alter und neuen Wohnformen eine Schlüsselfunktion ein. Sie können Grundstücke zur Verfügung stellen und altersdurchmischtes Wohnen oder Alterswohnungen fördern.

Auch eine Frage der KostenJe weniger intensiv die Pflege ist,desto kostengünstiger ist auch dieUnterbringung von Senioren. Es istgünstig und angenehm für ältereMenschen, wenn sie von Angehöri-gen betreut werden. Der Staat bzw.die Invalidenkasse übernimmt dafürheute schon einen Teil der Kostenfür den seniorengerechten Umbaudes Hauses und zahlt eine Beitrag an die häusliche Pflege, der bis zu155 Franken pro Tag ausmachenkann.

Traditionellerweise übernehmendie Pflege innerhalb einer Familiehäufig Frauen, die nicht berufstätigsind. Die Menschen werden aberauch in Liechtenstein mobiler. Es istheute ein Glücksfall, wenn Angehö-rige in der Nähe wohnen und sichum ihre älteren Verwandten küm-mern können.

Den Grossfamilien abgeschautDiese Solidarität kann auch unterMenschen zum Tragen kommen, dienicht verwandt sind. Gerade für Äl-tere, welche die meisten Aufgaben

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noch selber übernehmen können,denen es aber Sicherheit gibt, wennJüngere gelegentlich vorbeischauen,ist das altersdurchmischte Wohnenideal. In Wohngenossenschaften le-ben Jung und Alt in einer Überbau-ung zusammen und können sich ge-genseitig mit kleinen Dienstleistun-gen unterstützen. Ältere könnenzum Beispiel mal Kinder hüten,während Jüngere für sie den Einkaufübernehmen. Ein Modell, das Gross-familien abgeschaut wurde, in denendie meisten Menschen in Liechten-stein früher integriert waren.

Für ältere Menschen würde dasLeben in einer Wohngenossenschaftnicht nur Unterstützung sondernauch Abwechslung und ein Plus anLebensfreude bedeuten. An der Uni-versität Liechtenstein wurden fürein solches Projekt Abklärungen ge-macht, umgesetzt wurde «gemein-sam statt einsam» bisher aber nicht.

Die Zeit drängtDie Initiative soll von den Gemein-den kommen, das Land muss zuvoraber Wohnmodelle ausarbeiten und

Die Gemeinderatskandidatinnen Selin Engin aus Eschen-Nendeln und Jangchen Thogurtsang aus Balzers möchten in ihren Gemein-den die Autonomie von älteren Menschen fördern und machen sich für neue Wohnformen im Alter stark.

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die Grundlagen hierzu schaffen. DieGemeinden verfügen über Baulandan zentralen Stellen der Dörfer undsie sind es auch, die dafür sorgenmüssen, ein Altern in Würde zu er-möglichen. Jangchen Thogurtsangund Selin Engin möchten sich in ih-ren Gemeinden dafür einsetzen,dass diese verschiedene Wohnmög-lichkeiten für Ältere geprüft undeingerichtet werden: Die Zeitdrängt. Flexible Modelle können dasWohnen im Alter bezahlbar halten:Für die Älteren und die nachkom-menden Generationen. Anzeige