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Montag, 24. April 1972 Nummer 94 / Seite 5 H t^\ mm Mi» lt«8 Jeans-Marke für das neue Bewußtsein. Das reicher ist in seinen Ansprüchen. und neue Stofferlebnisse B;?£ zum körpergetreuen Sitz Jinglers sind die einzigen Jeans, die sich auch hören t. _ i * ^»k» * alle eine Fun-Glocke - Weibliche Jinglers- Jeans, Feincord, Hl lr fc --ft %a ** \ * * fr* >«j ty, V Brushed-Denim, 30. Beide in vielen neuen Farben. >*'i IM LIGHTHOF des alten Pforzheimer Rathauses war die Zentrale für die Mitarbeiter in den Wahlkreisen eingerichtet, die hier ihre mit äen Stimmzetteln gefüllten Koffer abzugeben hatten. Unser Bild zeigt die Situation gestern abend gegen 19 Uhr. die Einstellung dieser Kiebitze zwischen Hoffnung und Erwartung, Pessimismus und Enttäuschung. Es schien, als hätte die CDU' ihren Wahlsieg schon in der Tasche, noch bevor die Auszählung zu Ende war. denn Pforzheims Christdemokraten waren im al- ten Rathaus am stärksten vertreten, voran der sonst recht mundfertige Kreisgeschäfts- führer Sigbert Frank, dem der Sieg seiner Partei offenbar die Sprache verschlagen hatte. Fürsorglich hatte CDU-Stadtrat Günter Wunsch gleich einen Rechenschie- ber mitgebracht, um die für seine Partei abgegebenen Stimmen in Prozente umzu- wandeln. CDU-Fraktionschef Heinrich Lei- ser verhielt sich ausgesprochen zurückhal- tend. Von den Bediensteten der Stadtver- \vaJtung riskierte manch einer einen Sprung ins alte Rathaus, um aus erster Hand Neuestes vom Wahlausgang in Pforz- heim zu erfahren. Schon um acht Uhr da Es spricht für die Wahlfreudigkeit der Pforzheimer, daß Mitbürger vor manchen Wahllokalen gestern morgen schon um acht Uhr auf Einlaß warteten, obwohl das Wet- ter nicht gerade freundlich war und sich die Sonne erst am vorgerückten Nachmit- tag hervorwagte. Auf Grund einer Reprä- sentativumfrage in zehn Wahllokalen er- gab sich, daß um 11 Uhr — ohne Brief- wähler — 21,5 Prozent der wahlberechtig- ten Bevölkerung abgestimmt hatten, wäh- rend es im Jahr 1968 um dieselbe Stunde nur 18 Prozent, gewesen waren. Um 15 Uhr lag die Wahlbeteiligung in Pforzheim bei über 53 Prozent, und eine halbe Stunde vor Schluß bei 70,9 Prozent, auch hier .ohne Briefwahl gerechnet. ' ' Nach Lappalien gefragt ' >R ' Viel häufiger als sonst ging es bei tele- fonischen Anfragen im Wahlamt durch Mitbürger um Dinge, die eigentlich selbst- verständlich hätten sein sollen, zum Bei- spiel wurde nach dem zuständigen Wahl- lokal gefragt. Offenbar baten hier Mitbür- ger um Auskunft, die sonst nicht zum Wählen gehen. Ob es nun auf das Wetter zurückzuführen war, oder ob die Wahl- hektik ihren Preis forderte, es gab jeden- falls etwa zwei Dutzend Pforzheimer, die in der Nacht zum Sonntag und am Wahl- tag selbst. Herzattacken erlitten, so daß besorgte Ehemänner und Ehefrauen an- fragten, wie ihr heimgesuchter Gatte doch noch wählen könne. Es hat — zum Bei- spiel für den Bezirk 72 an der Kelterstraße Wahllokale gegeben, die für Neubür- ger nicht leicht aufzufinden waren. „Wie ein besserer Hasenstall, es fehlen nur Heu und Stroh", meinte einer der Wähler bei der Stimmabgabe. „Demnächst gibt es bei uns nur noch Briefwahl", äußerte sich ein Ehepaar, das erst nach langem Suchen den Weg zur Wahlurne gefunden hatte. Ein unerfreuliches Kapitel Beschädigungen von öffentlich ausge- hängten oder angebrachten Wahlplakaten hat es schon Tage vor der Wahl gegeben. Diese üble Praxis hat in der Nacht zum Sonntag ein nicht mehr vertretbares Maß' angenommen. Wahlplakate der SPD sind mit Lehm verschmiert, Wahlplakate der CDU mit roter Farbe verkleistert und mit NPD-Zusätzen'versehen worden. Bleibt zu hoffen, daß es gelungen ist, den einen oder anderen Schmierer zu ermitteln, um ihm in j Form einer saftigen Geldstrafe einen ge- j hörigen Denkzettel verpassen zu kön- nen, h. b. Dr. Brandenburg wiedergewählt Im Freiburg er Wahlkreis Der frühere Pforzheimer Oberbürgermei- ster Dr. Johann Peter Brandenburg, der im letzten Landtag Fraktionsvorsitzender der FDP/DVP" und damit Führer der Oppo- sition , war, kandidierte — wie vor vier Jahren — wieder im „Prominenten-Wahl- kreis" Freiburg-Stadt. Er erreichte hinter Justizminister Dr. Schieler (SPD), der 42 020 Stimmen bekam, und Ministerpräsident Dr. Filbinger (CDU), der 39 325 Stimmen erzielte, mit 11 172 Stimmen ( = 12 Prozent gegenüber 14,1 Prozent 1968) ein sehr be- achtliches Ergebnis und kam in der Zweit- auszählung wieder in den Landtag. Als gewalttätiger Rowdy erwies sich am späten Abend des Samstags ein neun- zehnjähriger Jugoslawe, der als Hilfsarbeiter in Pforzheim beschäftigt ist. In der Oststadt raubte der Bursche die Thekenkasse einer Gaststätte aus und wurde ge- gen die Wirtin tätlich, die ihn festhalten wollte. Als die Polizei den Räuber kurz darauf in einer Bar in der Östlichen stellte, wurde er vollends rabiat. Zwei Polizei- heamte wurden gegen einen Tisch geworfen, der dabei umfiel. Tobend wurde der betrunkene Jugoslawe in den Notarrest gesperrt. Fo Setzung Nach dem Bericht der Polizei hatte der Vorgang in der Gaststätte „Komet" be- gonnen. Der Neunzehnjährige, der vordem schon in einem anderen Lokal dem Alko- hol zugesprochen hatte, erschien dort ge- gen 22.20 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt, so gab er an. hatte er noch 20 Mark in der Tasche, und das war ihm für die weiter beabsichtigte Lokalrunde zu wenig. Als er bemerkte, daß außer der Wirtin kein Per- sonal anwesend war. kam ihm der Ge- danke, sich an der Thekenkasse selbst zu bedienen. Ohne auf die anderen Gäste zu achten, sprang er an den Ausschank, als die Wirtin kurz zum Kellergeschoß gegan- gen war, um dort andere Zecher "zu bedie- nen. Er zog die Schublade heraus und steckte das ganze Münzgeld in eine Jak- kentasche. In diesem Augenblick kam die Wirtin zurück und sah den Räuber an der Kassenschublade stehen. Als sie ihn an- sprach, stürmte der Jugoslawe auf die . : Wirtin zu, stieß sie zur Seite und riß sich, \ Nachts im Suff gegen drei Bäume Beifahrerin brach Nasenbein In der Nacht zum Samstag hatte ein US-Soldat offensichtlich zuviel Whisky getankt. Wenige Minuten vor ein Uhr. als er mit seinem Personenwagen mit hoher Geschwindigkeit durch die Kel- terstraße stadteinwärts fuhr, verlor er an der Kurve kurz vor der Baumann- brücke die Herrschaft über sein Fahr- zeug und kam nach rechts von der Stra- ße ab. riß ein Verkehrsschild um und rammte mit seinem Wagen drei Allee- bäume. Während der Amerikaner selbst unverletzt blieb, mußte seine Beifah- rerin mit einem Nasenbeinbruch, einer Gehirnerschütterung und Prellungen ins Krankenhaus gebracht werden. An dem älteren Auto entstand Totalscha- den. Den Schaden für das umgerissene Verkehrszeichen beziffert die Polizei mit 400 Mark. Auch an den Stämmen der geschrammten Bäume entstand be- dauerlicher Schaden. kn als die Frau ihn an der Jacke festhielt, mit Gewalt los, um aus dem Lokal zu fliehen. Die Wirtin zog sich bei dem Vorgang Prel- lungen an der linken Körperseite zu. Zwei Schüler hatten den Vorgang be- merkt und verfolgten den Täter. Als die ihn in der Scotch-Bar verschwinden sahen, rannten sie zur Polizei, die sofort dorthin fuhr und den Neunzehnjährigen, der von den Schülern identifiziert wurde, festzu- nehmen versuchten. Es gab Rabbatz in der Bar; andere Gäste versuchten, dem Jugo- slawen zu helfen. Die Polizeibeamten muß- ten über Funk Verstärkung anfordern. Bei dem Widerstand, der. der gewalttätige Rowdy leistete, war dies auch notwendig, zumal andere Gäste die Amtshandlung störten. Zwei Polizeibeamte wurden ge- gen einen Tisch in der Bar geschleudert, der dabei umfiel. Schließlich gelang es, den Dieb abzufüh- ren. Er wurde zu einer Blutprobe gebracht und zur Ausnüchterung in eine Notarrest- zelle gesteckt. Die Kriminalpolizei ver- nahm den Täter gestern; er ist in ihren j Akten kein Unbekannter. Nach eigenen i Angaben ist der ledige Jugoslawe auch ! vorbestraft. Da er bei seinen Eltern in Pforzheim festen Wohnsitz hat und die Haftgründe nicht ausreichend schwer wa- ren, wurde er auf freien Fuß gesetzt. fv. Sie sind durch Nur Fritz Weber (FDP) fehlt Die Wahl in den Enzkreisgemeinden lief wie erwartet — oder befürchtet — je nach politischem Standpunkt. Von den sechs am Samstag von uns vorgestellten Kandidaten erreichten im Wahlkreis Calw mit absolu- ter Stimmenmehrheit — über 50 Prozent — Hermann Dutt (CDU) in Wildberg für Calw als Neuling (für Birk) und Dr. Hans Roth (CDU) im Wahlkreis Vaihingen'Leonberg erneut das Ziel. Über die Reserveliste kom- men aus dem Wahlkreis Vaihiagen/Leon- berg Gottfried Haase aus Heimsheim für die SPD und Hans Albrecht (FDP) aus Wiernsheim wiederum ins Stuttgarter Ple- num. Birkenfelds Bürgermeister Hermann Groß kam ebenfalls über die Überhang- mandate in den Landtag, während der FDP-Kandidat und bisherige Abgeordnete Fritz Weber von Hof Georgenau, Stadtteil Möttlinsen. Bad Liebenzeil, leer ausging. e 4 PFORZHEIM, Am Schloßberg KARLSRUHE. Kaiserstraße Der Wahlverlauf in Pforzheim Betrunkener raubte Thekenkasse aus Die Wirtin und zwei Polizisten stieß der Jugoslawe zur Seite PZ vom 24.04.1972

PZ vom 24.04.1972 Seite 5

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Page 1: PZ vom 24.04.1972 Seite 5

Montag, 24. April 1972 Nummer 94 / Seite 5

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IM LIGHTHOF des alten Pforzheimer Rathauses war die Zentrale für die Mitarbeiterin den Wahlkreisen eingerichtet, die hier ihre mit äen Stimmzetteln gefüllten Kofferabzugeben hatten. Unser Bild zeigt die Situation gestern abend gegen 19 Uhr.

die Einstellung dieser Kiebitze zwischenHoffnung und Erwartung, Pessimismus undEnttäuschung. Es schien, als hätte die CDU'ihren Wahlsieg schon in der Tasche, nochbevor die Auszählung zu Ende war. dennPforzheims Christdemokraten waren im al-ten Rathaus am stärksten vertreten, vorander sonst recht mundfertige Kreisgeschäfts-führer Sigbert Frank, dem der Sieg seinerPartei offenbar die Sprache verschlagenhatte. Fürsorglich hatte CDU-StadtratGünter Wunsch gleich einen Rechenschie-ber mitgebracht, um die für seine Parteiabgegebenen Stimmen in Prozente umzu-wandeln. CDU-Fraktionschef Heinrich Lei-ser verhielt sich ausgesprochen zurückhal-tend. Von den Bediensteten der Stadtver-\vaJtung riskierte manch einer einenSprung ins alte Rathaus, um aus ersterHand Neuestes vom Wahlausgang in Pforz-heim zu erfahren.

Schon um acht Uhr daEs spricht für die Wahlfreudigkeit der

Pforzheimer, daß Mitbürger vor manchenWahllokalen gestern morgen schon um achtUhr auf Einlaß warteten, obwohl das Wet-ter nicht gerade freundlich war und sichdie Sonne erst am vorgerückten Nachmit-tag hervorwagte. Auf Grund einer Reprä-sentativumfrage in zehn Wahllokalen er-gab sich, daß um 11 Uhr — ohne Brief-wähler — 21,5 Prozent der wahlberechtig-ten Bevölkerung abgestimmt hatten, wäh-rend es im Jahr 1968 um dieselbe Stundenur 18 Prozent, gewesen waren. Um 15 Uhrlag die Wahlbeteiligung in Pforzheim beiüber 53 Prozent, und eine halbe Stundevor Schluß bei 70,9 Prozent, auch hier .ohneBriefwahl gerechnet. ' '

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Viel häufiger als sonst ging es bei tele-fonischen Anfragen im Wahlamt durchMitbürger um Dinge, die eigentlich selbst-verständlich hätten sein sollen, zum Bei-spiel wurde nach dem zuständigen Wahl-lokal gefragt. Offenbar baten hier Mitbür-ger um Auskunft, die sonst nicht zumWählen gehen. Ob es nun auf das Wetterzurückzuführen war, oder ob die Wahl-hektik ihren Preis forderte, es gab jeden-

falls etwa zwei Dutzend Pforzheimer, diein der Nacht zum Sonntag und am Wahl-tag selbst. Herzattacken erlitten, so daßbesorgte Ehemänner und Ehefrauen an-fragten, wie ihr heimgesuchter Gatte dochnoch wählen könne. Es hat — zum Bei-spiel für den Bezirk 72 an der Kelterstraße— Wahllokale gegeben, die für Neubür-ger nicht leicht aufzufinden waren. „Wieein besserer Hasenstall, es fehlen nur Heuund Stroh", meinte einer der Wähler beider Stimmabgabe. „Demnächst gibt es beiuns nur noch Briefwahl", äußerte sich einEhepaar, das erst nach langem Suchen denWeg zur Wahlurne gefunden hatte.Ein unerfreuliches Kapitel

Beschädigungen von öffentlich ausge-hängten oder angebrachten Wahlplakatenhat es schon Tage vor der Wahl gegeben.Diese üble Praxis hat in der Nacht zumSonntag ein nicht mehr vertretbares Maß'angenommen. Wahlplakate der SPD sindmit Lehm verschmiert, Wahlplakate derCDU mit roter Farbe verkleistert und mitNPD-Zusätzen'versehen worden. Bleibt zuhoffen, daß es gelungen ist, den einen oderanderen Schmierer zu ermitteln, um ihm in jForm einer saftigen Geldstrafe einen ge- jhörigen Denkzettel verpassen zu kön-nen, h. b.

Dr. Brandenburgwiedergewählt

I m F r e i b u rg er W a h l k r e isDer frühere Pforzheimer Oberbürgermei-

ster Dr. Johann Peter Brandenburg, der imletzten Landtag Fraktionsvorsitzender derFDP/DVP" und damit Führer der Oppo-sition , war, kandidierte — wie vor vierJahren — wieder im „Prominenten-Wahl-kreis" Freiburg-Stadt. Er erreichte hinterJustizminister Dr. Schieler (SPD), der 42 020Stimmen bekam, und MinisterpräsidentDr. Filbinger (CDU), der 39 325 Stimmenerzielte, mit 11 172 Stimmen ( = 12 Prozentgegenüber 14,1 Prozent 1968) ein sehr be-achtliches Ergebnis und kam in der Zweit-auszählung wieder in den Landtag.

Als gewalttätiger Rowdy erwies sich am späten Abend des Samstags ein neun-zehnjähriger Jugoslawe, der als Hilfsarbeiter in Pforzheim beschäftigt ist. In derOststadt raubte der Bursche die Thekenkasse einer Gaststätte aus und wurde ge-gen die Wirti n tätlich, die ihn festhalten wollte. Als die Polizei den Räuber kurzdarauf in einer Bar in der Östlichen stellte, wurde er vollends rabiat. Zwei Polizei-heamte wurden gegen einen Tisch geworfen, der dabei umfiel. Tobend wurde derbetrunkene Jugoslawe in den Notarrest gesperrt.

F o S e t z u ng

Nach dem Bericht der Polizei hatte derVorgang in der Gaststätte „Komet" be-gonnen. Der Neunzehnjährige, der vordemschon in einem anderen Lokal dem Alko-hol zugesprochen hatte, erschien dort ge-gen 22.20 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt, sogab er an. hatte er noch 20 Mark in derTasche, und das war ihm für die weiterbeabsichtigte Lokalrunde zu wenig. Als erbemerkte, daß außer der Wirtin kein Per-sonal anwesend war. kam ihm der Ge-danke, sich an der Thekenkasse selbst zubedienen. Ohne auf die anderen Gäste zuachten, sprang er an den Ausschank, alsdie Wirtin kurz zum Kellergeschoß gegan-gen war, um dort andere Zecher "zu bedie-nen. Er zog die Schublade heraus undsteckte das ganze Münzgeld in eine Jak-kentasche. In diesem Augenblick kam dieWirtin zurück und sah den Räuber an derKassenschublade stehen. Als sie ihn an-sprach, stürmte der Jugoslawe auf die .:

Wirtin zu, stieß sie zur Seite und riß sich, \

Nachts im Suffgegen drei Bäume

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In der Nacht zum Samstag hatte einUS-Soldat offensichtlich zuviel Whiskygetankt. Wenige Minuten vor ein Uhr.als er mit seinem Personenwagen mithoher Geschwindigkeit durch die Kel-terstraße stadteinwärts fuhr, verlor eran der Kurve kurz vor der Baumann-brücke die Herrschaft über sein Fahr-zeug und kam nach rechts von der Stra-ße ab. riß ein Verkehrsschild um undrammte mit seinem Wagen drei Allee-bäume. Während der Amerikaner selbstunverletzt blieb, mußte seine Beifah-rerin mit einem Nasenbeinbruch, einerGehirnerschütterung und Prellungenins Krankenhaus gebracht werden. Andem älteren Auto entstand Totalscha-den. Den Schaden für das umgerisseneVerkehrszeichen beziffert die Polizeimit 400 Mark. Auch an den Stämmender geschrammten Bäume entstand be-dauerlicher Schaden. kn

als die Frau ihn an der Jacke festhielt, mitGewalt los, um aus dem Lokal zu fliehen.Die Wirtin zog sich bei dem Vorgang Prel-lungen an der linken Körperseite zu.

Zwei Schüler hatten den Vorgang be-merkt und verfolgten den Täter. Als dieihn in der Scotch-Bar verschwinden sahen,rannten sie zur Polizei, die sofort dorthinfuhr und den Neunzehnjährigen, der vonden Schülern identifiziert wurde, festzu-nehmen versuchten. Es gab Rabbatz in derBar; andere Gäste versuchten, dem Jugo-slawen zu helfen. Die Polizeibeamten muß-ten über Funk Verstärkung anfordern. Beidem Widerstand, der. der gewalttätigeRowdy leistete, war dies auch notwendig,zumal andere Gäste die Amtshandlungstörten. Zwei Polizeibeamte wurden ge-gen einen Tisch in der Bar geschleudert,der dabei umfiel.

Schließlich gelang es, den Dieb abzufüh-ren. Er wurde zu einer Blutprobe gebrachtund zur Ausnüchterung in eine Notarrest-zelle gesteckt. Die Kriminalpolizei ver-nahm den Täter gestern; er ist in ihren jAkten kein Unbekannter. Nach eigenen iAngaben ist der ledige Jugoslawe auch !vorbestraft. Da er bei seinen Eltern inPforzheim festen Wohnsitz hat und dieHaftgründe nicht ausreichend schwer wa-ren, wurde er auf freien Fuß gesetzt.

fv.

Sie sind durchNur Fritz Weber (FDP) fehlt

Die Wahl in den Enzkreisgemeinden liefwie erwartet — oder befürchtet — je nachpolitischem Standpunkt. Von den sechs amSamstag von uns vorgestellten Kandidatenerreichten im Wahlkreis Calw mit absolu-ter Stimmenmehrheit — über 50 Prozent —Hermann Dutt (CDU) in Wildberg für Calwals Neuling (für Birk) und Dr. Hans Roth(CDU) im Wahlkreis Vaihingen'Leonbergerneut das Ziel. Über die Reserveliste kom-men aus dem Wahlkreis Vaihiagen/Leon-berg Gottfried Haase aus Heimsheim fürdie SPD und Hans Albrecht (FDP) ausWiernsheim wiederum ins Stuttgarter Ple-num. Birkenfelds Bürgermeister HermannGroß kam ebenfalls über die Überhang-mandate in den Landtag, während derFDP-Kandidat und bisherige AbgeordneteFritz Weber von Hof Georgenau, StadtteilMöttlinsen. Bad Liebenzeil, leer ausging.

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PFORZHEIM, Am Schloßberg KARLSRUHE. Kaiserstraße

Der Wahlverlauf in Pforzheim

Betrunkener raubte Thekenkasse ausDie Wirtin und zwei Polizisten stieß der Jugoslawe zur Seite

PZ

vom 24.04.1972