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Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald QSB 8 QSB 8 Notfallmedizin Notfallmedizin 3. klinisches Jahr 3. klinisches Jahr Christian Lehmann

QSB 8 Notfallmedizin - medizin.uni-greifswald.de · Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald QSB Notfallmedizin 1

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Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und IntensivmedizinErnst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

QSB 8 QSB 8 NotfallmedizinNotfallmedizin

3. klinisches Jahr3. klinisches Jahr

Christian Lehmann

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und IntensivmedizinErnst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

QSB Notfallmedizin

1. klin. Jahr - Einführungsvorlesungen

VL 1+2 - Was der Mensch zum Leben braucht –

Sauerstoff und Sauerstofftransport

VL 3 - Struktur des Rettungswesens

VL 4 - Blut – ein besonderer Saft

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QSB Notfallmedizin

1. klin. Jahr - Notfallpraktikum

2 SWS Seminar/Praktikum (Klein-Gruppen)

in 4 ganztägigen Blöcken

Basic cardiac life support

Erste ärztliche Hilfe

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QSB Notfallmedizin

2. klin. Jahr - „Blockpraktikum“

2 SWS Praktikum (1:1 Ausbildung)

über 1 Woche im Block (OP, ITS, Rettung)

Anästhesie-Simulator-Seminar

(Advanced cardiac life support)

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QSB Notfallmedizin

3. klinisches Jahr - Interdisz. VL + Seminare

8 Vorlesungen

4 Seminare

Abschlussklausur (21.2.2007)

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QSB Notfallmedizin

3. klin. Jahr - Interdisziplinäre Vorlesungen

VL 1 - Intoxikationen (Anästh. + Pharma + Päd.)

VL 2 - Akutes Abdomen (Anästh. + Chir. + Gyn.)

VL 3 - Neurol.-psychiatr. NF (Anästh. + Neurol. + Psych.)

VL 4 - Anaphylaxie/Allergie (Anästh. + Derma + Immuno)

VL 5 - Onkol. Notfälle (Anästh. + Onkol. + Strahlentherapie)

VL 6 - Pädiatrische Notfälle (Anästh. + Päd. + Kinderchir.)

VL 7 - Blutungsnotfälle (Anästh. + Transf.med. + Lab.med.)

VL 8 - Massenanfall von Verletzten (Anästh.+Psychol.+Unfallchir.)

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QSB Notfallmedizin

3. klin. Jahr - Interdisziplinäre Seminare

Sem. 1 - Heftiger Brustschmerz (Anästh. + Innere + Lab. + Ortho.)

Sem. 2 - Plötzl. Bewußtl. - (Anästh. + Neurol./Psych. + Neurochir.)

Sem. 3 - Akute Atemnot (Anästh. + Innere + HNO + Arbeitsmed.)

Sem. 4 - Schwere Verletzung (Anästh. + Unfallchir. + Chir. + Urol.)

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VL 1 - Intoxikationen

Vitalmanagement, Basis-Dg./Th.

Klinische Toxikologie, Fallbeispiele

Intoxikationen im Kindesalter, spez. Dg./Th.

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und IntensivmedizinErnst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

VL 1 - Intoxikationen

Vitalmanagement, Basis-Dg./Th.

Klinische Toxikologie, Fallbeispiele

Intoxikationen im Kindesalter, spez. Dg./Th.

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und IntensivmedizinErnst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

1. Vitalmanagement

Was ist eine Intoxikation?

Wie erkenne ich eine Intoxikation?

Wie kann ich vor Ort tun ?

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Definition der Intoxikation

Was ist ein Gift:

„Dosis sola facit venenum.“ Paracelsus (1493-1541)

Feste, flüssige oder gasförmige Substanzen

Bei Aufnahme in den Körper rufen diese zum Teil schwereSchädigungen hervor.

Auch „harmlose“Stoffe können giftig wirken!

(gilt auch umgekehrt)

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Minimale toxische Dosen (LDlo)

Toxin Herkunft mg / kg KG

Kochsalz 1000

Natriumcyanid 10

Nikotin 1

Tubocurarin Lianen ( Curare-Pfeilgift) 0,5

Amanitin grüner Knollenblätterpilz 0,1

Tetrodotoxin Kugelfisch 0,01

Cobratoxin Kobra 0,0003

Botulinustoxin Bakterien 0,00000003

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Ursachen für Intoxikationen

Statistik:

• 80-90% in suizidaler Absicht

• 10-15% durch Unfälle

• ca. 5% gewerblich bedingt

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Wie erkenne ich eine Intoxikation?

Die Möglichkeit einer Vergiftung sollte in Betrachtgezogen werden bei:

• unerwarteten (Todes-)Fällen bei jungen, bisher gesunden Menschen

• bei plötzlichen Erkrankungen von Kindern ohne Vorerkrankungen

• bei gleichzeitiger Erkrankung mehrerer Personen

• bei Rauschgiftabhängigen

• bei Personen mit erleichtertem Zugang zu Giften

• BEI JEDER UNKLAREN BEWUßTLOSIGKEIT!

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Wie erkenne ich eine Intoxikation?

Anamnese und spezielle

Kardinalsymptome sind oft die einzigen Hilfsmittel für eine Diagnose!

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Anamnese

Die sechs „W“Wer? (Alter)Wann? (Zeitpunkt)Wie? (Aufnahmeweg)Was? (Substanz)Wie viel? (Menge)Warum? (Grund)

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Kardinalsymptome

I. I. BewußtlosigkeitBewußtlosigkeit

Alkohol, Sedativa, Opiate, Schnüffelstoffe

II. KrämpfeII. Krämpfe

Krampfleiden, Entzugskrämpfe Anticholinergika, halogen. KW Analeptika, Stimulantien, Organophosphate Nicotin, Goldregen, Ginster

III. Cyanose/DIII. Cyanose/Dyspnoeyspnoe

Met-Hb-Bildung, Gase Organophosphate

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Kardinalsymptome

IV. HyperthermieIV. Hyperthermie

Dinitrophenole, -cresole Analeptika, Analgetika Hypnotika, CO, halogenierte KW

V.V. AusatemgeruchAusatemgeruch

Alkohol = Alkohol, Chloralhydrat, Phenole Azeton = Lacke, Nagellacke, Methanol Bittermandeln = Blausäure, Zyankali, Nitrobenzol Knoblauch = Phosphor, Parathion, E 605, Arsen

VI. Äußere Anzeichen (z. B. Verätzungen)VI. Äußere Anzeichen (z. B. Verätzungen)

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Vor-Ort-Maßnahmen

1.Elementarversorgung

2.Giftelimination

3.Antidottherapie

4.Asservierung

5.Transport

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Vor-Ort-Maßnahmen

1.Elementarversorgung

2.Giftelimination

3.Antidottherapie

4.Asservierung

5.Transport

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Elementarversorgung

Eigenschutz beachten

(Kontaktgifte, Gase)

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I. Erhaltung der Vitalfunktionen (I. Erhaltung der Vitalfunktionen (ABCABCDEFDEF))

Atemwege freihalten Beatmen Circulation aufrechterhalten

Drugs (Antidote, kreislaufwirksame Medikamente) EKG zur Feststellung de Rhythmus, Elektrotherapie Fluids (Volumentherapie)

Elementarversorgung

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Vor-Ort-Maßnahmen

1.Elementarversorgung

2.Giftelimination

3.Antidottherapie

4.Asservierung

5.Transport

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Primäre GifteliminationPrimäre Giftelimination

bei oraler Aufnahme : Erbrechen auslösen?Cave: Säuren, Laugen, Wasch- und Lösungsmittel),Magenspülung → 1h Regel !, Aktivkohle, Glaubersalz,Cholestyramin

bei Giftgasexposition : frische Luft, Sauerstoffgabe

Dekontamination des Auges : Spülung mit viel Wasser

Dekontamination der Haut : Kleidung entfernen, Ab-spülen mit Wasser,Tensiden

Giftelimination

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Giftelimination

Sekundäre GifteliminationSekundäre Giftelimination

forcierte Diurese (sauer,alkalisch) Hämodialyse Hämoperfusion Peritonealdialyse Austauschtransfusion

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Vor-Ort-Maßnahmen

1.Elementarversorgung

2.Giftelimination

3.Antidottherapie

4.Asservierung

5.Transport

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nach Anamnese

nach toxikologischer Analyse und Beratung

Antidottherapie

Giftinformationszentrum ErfurtTel. 0361/7307 311

Giftinformationen im Internetwww.gtfch.org

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Vor-Ort-Maßnahmen

1.Elementarversorgung

2.Giftelimination

3.Antidottherapie

4.Asservierung

5.Transport

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Vor-Ort-Maßnahmen

1.Elementarversorgung

2.Giftelimination

3.Antidottherapie

4.Asservierung

5.Transport

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