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orthopädische klinik für die universität regensburg Qualität hat Vorrang universität regensburg orthopädische klinik jahresbericht 2012

Qualität hat Vorrang - uni-regensburg.de · Arthrose ist eine der erfolgreichsten Operationen überhaupt. In Deutschland werden mehr als 300 000 künstliche Hüft- und Kniegelenke

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U2

orthopädische klinik für die universität regensburg

Jahresbericht 2012

2 3

Editorial: Qualität hat Vorrang ......................................... 3

Team 2012 ....................................................................... 4

Notfallambulanz .............................................................. 5

Sprechstunden ................................................................ 5

Operative Eingriffe 2012 .................................................. 6

Ambulanzpatienten 2012 ................................................. 7

Orthopädische Klinik ist Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung ............... 8

Ausgezeichnet! .............................................................. 10

Spitzenplatz im FOCUS-Ranking ..................................... 11

Unfallchirurgisches Versorgungsspektrum ...................... 12

Fallbeispiel: Skiunfall ...................................................... 14

Fallbeispiel: Bruch des Oberschenkelknochens .............. 15

Kniegelenkersatz durch Individualimplantat .................. 16

Beinlängendifferenzen und Achsfehlbildungen bei Kindern .................................................................... 17

Kniescheibenstabilisierung durch Bandrekonstruktion ... 18

Ausrenkung der Kniescheibe im Kindesalter .................. 19

Die instabile Schulter .................................................... 20

Morbus Dupuytren ........................................................ 21

Die Radiofrequenzkyphoplastie ..................................... 22

Per Schlüsselloch zum Erfolg: Endoskopische Bandscheibenoperation ......................... 23

Sprunggelenksendoprothetik ........................................ 24

Sportmedizin: Aktuelle Therapiekonzepte bei Fuß- und Sprunggelenksbeschwerden .......................................... 25

Lehre: Medical Engineering in Orthopädie und Unfallchirurgie ................................. 26

Lehre: Seminar Chirotherapie für Studierende ............... 27

Muskuloskelettales Zentrum Regensburg ...................... 28

Experimentelle Orthopädie ........................................... 30

Ganglabor ..................................................................... 37

Publikationen 2012 ........................................................ 38

Rückblick: Veranstaltungen 2012 ................................... 44

12. Regensburger Sporttage .......................................... 46

Biomedical Engineering: Live-OP für Studierende .......... 47

Humanitäre Hilfe für Indien .......................................... 48

Türen auf für die Maus! ................................................ 50

Broschüren & Bücher ..................................................... 51

Drittmittel & Spenden ................................................... 52

Vorschau: Veranstaltungen 2013 .................................... 53

Ausblick ........................................................................ 54

Impressum .................................................................... 54

Arthrose-Liga ................................................................ 55

Die Meldungen zu immer größeren Operationszahlen in Deutschland in den Medien sind Legion. Im orthopädischen Bereich sind einige Jahre die Zahlen für Implantationen von Knie- und Hüftprothesen sowie bei Wirbelsäulenoperationen enorm gestiegen. Zugleich sind die Probleme nach Opera-tionen und die Zahl von Wechseloperationen angestiegen. Deswegen wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass die Entscheidung nicht vorschnell getroffen werden soll und Patienten bei Zweifeln eine Zweitmeinung einholen sollten.

Um die Qualität der Versorgung bei Knie- und Hüftendopro-thesen zu sichern, hat die Deutsche Gesellschaft für Ortho-pädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) als wissenschaft-liche orthopädische Fachgesellschaft eine Zertifizierung nach strengen Regeln der Qualitätsüberprüfung und -sicherung ein-geführt. Als eine von drei Kliniken in Bayern hat das Asklepios Klinikum Bad Abbach die höchste Stufe der Zertifizierung, und zwar „Endoprothesenzentrum der Maximalversorgung“, zu erteilt bekommen.

Darüber hinaus sind wir seit Jahren in Folge im Spitzenfeld für Knie- und Hüftoperationen in der Ärztebewertung von Focus.

Neben der qualitativ besten Versorgung bei künstlichen Ge len-ken und damit der Voraussetzung für eine lange Stand zeit der Implantate, stehen in der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg gelenkerhaltende Operationen im Vor-dergrund. So wurde an der Orthopädischen Klinik die Hüftfor-mung perfektioniert, um alle Möglichkeiten des Gelenkerhaltes auszuschöpfen, bevor eine Prothese nötig wird.

Ähnlich verhält es sich bei Wirbelsäulenproblemen: Die qua-litativ hochwertige operative Versorgung ist für das gesamte Spektrum von Bandscheibenoperationen bis hin zu Skolio-

sen sichergestellt. Es wird aber nur dann operiert, wenn alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Bei den verschiedenen Wirbelsäulenerkrankungen werden ausgefeilte, wirkungsvolle Behandlungsprogramme, z. B. mit gezielten Spritzen direkt an die Schmerzregion, angewendet.

Bei Wirbelsäulenverkrümmungen Jugendlicher (Skoliosen) wurde in der Orthopädischen Universitätsklinik ein Behand-lungskonzept – auch mit speziellen Orthesen – ausgearbeitet, das hochrangig ausgezeichnet wurde. Unser Ziel ist es, so früh wie möglich Veränderungen zu behandeln oder – besser noch – Erkrankungen vorzubeugen, damit es gar nicht erst zu Rückenproblemen kommt. Dafür haben wir z. B. spezielle Trai-ningsprogramme für den Schulunterricht ausgearbeitet.

Als Universitätsklinik für Orthopädie wird das gesamte Spek-trum der Behandlung von Erkrankungen von Knochen und Gelenken auf hohem Qualitätsniveau angeboten, bei Säuglin-gen und Kindern ebenso wie bei Sportunfällen, Handproble-men, Schultererkrankungen, Fußbeschwerden, Altersverände-rungen, etc.

Die qualifizierte Behandlung wird auch durch eine technische Ausstattung auf hohem Niveau mit 5 modernst ausgestatteten Operationssälen sichergestellt.

Prof. Dr. med. Dr. h.c. J. Grifka - Direktor der Klinik -

Qualität hat Vorrang bei operativer wie konservativer BehandlungInhalt

26 Endoprothetikzentrum

Forschung Unfallchirurgische Versorgung

Lehre Editorial

128

28

4 5

In Bad Abbach werden die verschiedensten Erkrankungen der Knochen und Gelenke sowie der Wirbelsäule behandelt.

Die Notfallambulanz steht 24 Stunden – rund um die Uhr – für Verletzungen der Knochen und Gelenke und für akute

Beschwerden zur Verfügung, einschließlich Operationsbereit-schaft.

Für eine ambulante Konsultation bitten wir Sie um Terminab-sprache unter Tel.-Nr. 09405.182407 – in dringenden Fällen auch kurzfristige Vorstellung möglich.

Notfallambulanz Notfalltelefon 09405.18-0

Team 2012

Die ärztliche Versorgung in der Ambulanz, auf den Stationen und im OP stellt ein Team engagierter, erfahrener Ärzte sicher.

Wir freuen uns, dass im Laufe des Jahres 2012 zusätzlich 11 PJ-Studenten bei uns aktiv waren.

PJ-Studenten

Fr. cand. med. Holweg

Hr. cand. med. Kerschbaum

Hr. cand. med. Knödl

Hr. cand. med. Scheller

Fr. cand. med. Schmitz

Hr. cand. med. Schwiede

Fr. cand. med. Stock

Hr. cand. med. Teufel

Hr. cand. med. Windhaus

Fr. cand. med. Zacher

Fr. cand. med. Zeuner

Erasmus-Studentin

Fr. cand. med. Loreti

Ärztlicher Direktor

Hr. Prof. Dr. Dr. Grifka

Oberärzte

Hr. OA Dr. Anders

Hr. FOA Dr. Baier ab 1.3.

Hr. OA PD Dr. Beckmann bis 28.2.

Hr. OA Dr. Boluki

Hr. OA Dr. Craiovan ab 1.2.

Hr. OA Dr. Götz

Hr. OA PD Dr. Heers

Hr. Ltd. OA PD Dr. Köck bis 31.3.

Hr. OA Dr. Matussek

Hr. OA Dr. Renkawitz

Hr. OA Dr. Schaumburger

Hr. Ltd. OA PD Dr. Sendtner ab 1.4.

Hr. FOA Dr. Springorum ab 1.4.

Hr. FOA Dr. Wagner ab 1.4.

Hr. Dr. Bayraktar ab 15.5.

Hr. Dr. Benditz

Hr. Dengler 1.1. – 31.12 [R]

Fr. Dr. Dingeldey

Hr. Dr. Freund ab 1.11.

Hr. Dr. Fürntrath ab 1.4.

Hr. Greimel

Hr. Dr. Hasselberg ab 2.7.

Hr. Hofbauer bis 31.3.

Fr. Dr. Hoffstetter bis 30.9.

Fr. Dr. Hower

Fr. Dr. Käser ab 1.9.

Hr. Dr. Keshmiri ab 1.2.

Hr. Dr. von Kunow ab 1.2.

Hr. Dr. Maderbacher

Hr. Dr. Medvedev bis 31.3. [R]

Fr. Dr. Schatz bis 30.4. [R]

Hr. Dr. Schröter

Hr. Schwarz

Hr. Dr. Seibt

Hr. Dr. Vaitl bis 31.3.

Hr. Dr. Völlner bis 1.7. [R]

Hr. Dr. Weber bis 30.10. [R]

Hr. Dr. R. Winkler

Hr. Dr. S. Winkler

Hr. Dr. Wörner

Hr. Dr. Wolfsteiner

Assistenzärzte

Freundlich und kompetent: Unser Ambulanzteam 2012. v.l.n.r.: Susanne Amann, Ümigülsüm Corakcioglu,

Christin Reimann, Kerstin Marazek, Nadja Hammerl, Simone Knittl, Christa Huf, Stefanie Faulhammer, Julia Bachmeier, Jaqueline Herzog, Ingrid Kröner (Leitung)

Sprechstunden Terminvereinbarung 09405.182407

Wirbelsäulensprechstunde Handsprechstunde

Montag 8.00 - 11.00 Uhr 8.00 - 11.00 Uhr

13.00 - 15.00 Uhr 13.00 - 15.00 Uhr

Fußsprechstunde Diabetische Füße

Dienstag 8.00 - 11.00 Uhr 8.00 - 11.00 Uhr

13.00 - 15.00 Uhr

Prothesensprechstunde Mittwoch 8.00 - 11.00 Uhr 13.00 - 15.00 Uhr

Kindersprechstunde Schultersprechstunde

Donnerstag 8.30 - 11.15 Uhr 8.30 - 11.00 Uhr

13.00 - 14.45 Uhr 13.00 - 15.00 Uhr

Unfall-, Prothesen- und Gelenkerhaltende Sprechstunde

Freitag 8.30 - 11.00 Uhr

Allgemeine orthopädische Sprechstunde Unfall- und BG-Sprechstunde

täglich

BG-Sekretariat Gutachten-Sekretariat

Telefon: 09405.182455 Telefon: 09405.182405

Fax: 09405.182955

Privatsprechstunde: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Grifka nach Vereinbarung

Die erste Anlaufstelle für die Behandlung sind die verschie-denen Sprechstunden. Neben täglichen allgemeinen Sprech-stunden haben wir Spezialsprechstunden eingerichtet: Unfallchirurgie, Kinderorthopädie, Handchirurgie, Wirbel-säulen erkrankungen, Sportverletzungen, Schulter erkran-kungen, Rheumaortho pädie, Osteoporose, Fußchirurgie.

Die stationäre Behandlung der Ortho pädischen Universitäts-klinik wird auf vier Stationen durchgeführt.

Dort sind neben dem Pflegeteam auch unmittelbar Kranken-gymnasten tätig, die unsere Patienten vom Tag der stationären Aufnahme bis zur Entlassung mit einem auf ihre Erkrankung abgestimmten Trainingsprogramm begleiten.

Von links: Dr. S. Winkler, Dr. Wolfsteiner, Dr. Hasselberg, Dr. Springorum, Dr. Schröter, Dr. Dengler, Hr. Schwarz, Dr. Wagner, Dr. von Kunow, Hr. Greimel, Dr. Craiovan, Dr. Wörner, Dr. Keshmiri, Fr. Dr. Käser, Dr. Weber, Dr. Heers, Dr. Bayraktar, Dr. Freund, Prof. Dr. Dr. Grifka, Hr. Kerschbaum, Dr. Sendtner, Fr. Dr. Dingeldey, Fr. Schmitz, Dr. Anders, Herr Scheller, Fr. Stock, Dr. Schaumburger, Fr. Zeuner, Dr. Renkawitz, Dr. Maderbacher, Dr. Matussek

6 7

Gelenkersatzoperationen 1.551

Hüftgelenkersatz 600

Hüft-TEP-Wechsel 167

Kniegelenkersatz 577

Knie-TEP-Wechsel 190

andere Gelenke 17

Gelenkerhaltende Maßnahmen (Arthroskopien etc.)

933

Schultergelenk

u. a. mit Labrumrefixation, Sehnenrekon struktion, subakromialer Dekompression

141

Ellenbogengelenk 12

Handgelenk 7

Hüftgelenkarthroskopie 15

Sonstige Eingriffe Hüftgelenk 72

u. a. Arthroplastische Umformung, retrograde Anbohrung mit Spongiosaplastik

Kniegelenk

u. a. mit Meniskus- und Knorpelchirurgie, Lavage, Kreuzbandersatz, Meniskus refixierung, retro grader Herdanbohrung, Micro fracturierung

540

Sonstige Eingriffe Kniegelenk

u.a. Umstellungsosteotomie, Synov ektomie,

27

Sprunggelenk

u. a. mit Debridement, Synovektomie, Microfracturierung, (retrograde) Herdanbohrung

79

Knorpeladressierende Verfahren 40

Wirbelsäuleneingriffe 594

Spezielle Kinderorthopädie 151

Handchirurgische Eingriffe 163

Fußoperationen 726

Punktionen 129

Tumor-Operationen inkl. Biopsien

43

Frakturen • Sehnenverletzungen Metallentfernungen • Wundversorgungen

297

Sonstige Eingriffe soweit andernorts nicht genannt

107

Es sind nur die Operationen im Klinikum Bad Abbach angeführt. Die kinderorthopädischen Eingriffe in der Klinik St. Hedwig sind nicht hinzu gerechnet.

Ambulanzpatienten 2012

Summe 11.019 100,0 %

Sprechstunden Hochschulambulanz Patienten

Unfälle & Notfälle 926 6,9 %

Künstliche Hüft- und Kniegelenke 2.375 15,4 %

Fuß 1.863 13,5 %

Wirbelsäule 1.497 13,6 %

Hand 1.489 16,9 %

Kinder 1.696 21,5 %

Schulter 756 8,4 %

Diabetisches Fußsyndrom 417 3,8 %

8,4 %

21,5 %

16,9 % 13,6 %

15,4 %

6,9 %3,8 %

13,5 %

Operative Eingriffe 2012

Summe der Eingriffe 4.694 100,0 %

Gelenkersatzoperationen 1.551 33,0 %

Gelenkerhaltende Maßnahmen 933 19,9 %

Wirbelsäuleneingriffe 594 12,6 %

Spezielle Kinderorthopädie 151 3,2 %

Handchirurgische Eingriffe 163 3,5 %

Fußoperationen 726 15,5 %

Punktionen 129 2,8 %

Tumoroperationen 43 0,9 %

Frakturen | Sehnenverletzungen | Metallentfernungen | Wundversorgungen

297 6,3 %

Sonstige Eingriffe 107 2,3 %

33,0 %

19,9 %12,6 %

3,2 %

3,5 %

15,5 %

2,8 %0,9 %

6,3 % 2,3 %

Statistik

8 9

Die Versorgung mit künstlichen Gelenken bei fortgeschrittener Arthrose ist eine der erfolgreichsten Operationen überhaupt. In Deutschland werden mehr als 300 000 künstliche Hüft- und Kniegelenke pro Jahr eingesetzt. Allerdings ist die Qualität der Versorgung zwischen den einzelnen Klinken sehr schwankend. Noch immer werden in 40 % der Kliniken weniger als 50 Hüft- oder Knieprothesen pro Jahr operiert. Aus diesem Grund haben die Fachgesellschaften unter Führung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie ein Zertifizierungsverfahren für Endoprothetikzentren etabliert. Durch diese gesicherten Strukturen kann eine gleichbleibende Versorgungsqualität und damit Sicherheit für die Patienten erreicht werden. Die Klinik für Orthopädie der Universität Regensburg im Asklepios Klinikum Bad Abbach bestand als eine der ersten 12 Einrichtungen in Deutschland im Oktober 2012 das Zertifzierungsverfahren und erhielt das höchste Level „Endoprothetikzentrum der Maximal-versorgung“.

Um das Zertifikat zu erhalten, war es notwenig einen über 50 Seiten starken Anforderungskatalog umzusetzen. Die Zerti-fizierung umfasst dabei nicht nur die Qualifikation der Operateure und die Ausstattung der Operationssäle sowie die Handhabung der Implantate selbst, sondern fängt schon bei den Ambulanz-terminen an, reicht über die Planung und Vorbereitung der Operation bis hin zur Kontrolle der Implantatpositionierung als Voraussetzung für eine optimale Gelenk-funktion und lange Haltbarkeit.

Weiterhin wird im Rahmen der Zertifizie-rung die Zusammenarbeit mit anderen

Spezialisten beurteilt. Die gute Versorgungsstruktur im Klinikum Bad Abbach zeigt sich dadurch, dass alle am Behandlungsprozess Beteiligten auf dem Gebiet der Endoprothetik spezialisiert sind und sich gut miteinander abstimmen. So greift die Versorgung mit dem Team im Operationssaal Hand in Hand mit der Nach-behandlung und unmittelbarer krankengymnastischer Anleitung des Patienten auf Station. Gerade heute ist es wichtig, dass der Patient in der wichtigen Phase der Krankenhausbehandlung durchgehend vom Arzt betreut wird. Das ist der Vorteil fest angestellter Krankenhausärzte, die rund um die Uhr für den Pati-enten da sind. Für die Hinzuziehung weiterer Spezialisten (Mikro-biologie etc.) kann auf die Kliniken und Institute der Universität Regensburg zurückgegriffen werden.

Das Operationsergebnis mit der Alltagsfunktion wird im weite-ren Verlauf nach einem Jahr kontrolliert. Diese Daten werden zusammen mit den Operations- und Röntgendaten und eventuell aufgetretener Komplikationen genau erfasst. Damit wird diese Datensammlung auch eine wichtige Vorstufe für das Endo-prothesenregister in Deutschland.

Synopse Hüftendoprothetik

(a) Hemiprothese mit zementiertem Schaft (b) und (c) zementfreie Hüfttotalprothesen (d) und (e) Tumor- und Wechselprothesen (f) Ersatz des gesamten Oberschenkelknochens mit Hüft- und Knieprothese

b c

d e

f

fg

h

a b c d e

Synopse Knieendoprothetik

(a), (b) und (c) Teilprothesen (d) und (e) Oberflächenersatz (f), (g) und (h) stabilisierende Prothesen mit Knochen- bzw. Bandersatz bis hin zur Tumorprothese

a

Von links: Dr. Holger Haas (Leiter der Kommission „Integrierte Versorgung“ der DGOOC, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn), Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier (Präsident Deutsche Gesellschaft für Orthopädie & Orthopädische Chirurgie), Prof. Dr. Dr. Joachim Grifka, Prof. Dr. Fritz-Uwe Niethard (Generalsekretär der Deut-schen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopä-dische Chirurgie, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie), Joachim Großschädel (Geschäfts-führer Endocert)

EndoCert – Weltweit erste umfassende Qualitätsoffensive im Gelenkersatz

Orthopädische Universitätsklinik ist Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung

Qualität hat Vorrang

Endoprothetik

10 11

Ausgezeichnet!

Europa-Reisestipendium 2012 der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk

Südafrikafellowship 2012 der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie – ein Land im Umbruch

Das Europa-Reisestipendium der Deut-schen Assoziation für Fuß und Sprung-gelenk e.V. vom 1. – 20.10.2012 führte den Stipendiaten, der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg, Dr. med. Jürgen Götz, von Athen über Istanbul nach Verona.

Unter der Leitung von Dr. Badekas erfolgte am Metropolitan Hospital in Athen die Teilnahme an einer komplexen Rückfuß-korrekturarthrodese eines Poliomyelitis-Patienten mit ausge-prägter Pes-cavo-varus-Deformität ebenso wie an mehreren endoprothetischen Versorgungen des oberen Sprunggelenks. Der Besuch von fußchirurgischen Sitzungen im Rahmen des Jahreskongresses der Hellenistischen Gesellschaft für Ortho-pädie und Traumatologie, der vom 3. – 6.10.2012 stattfand, ermöglichte eine Übersicht über die aktuellen Therapiestan-dards der griechischen Kollegen.

Die Reise wurde am 6.10.2012 mit dem Flug von Athen nach Istanbul fortgesetzt, wo wir bereits von Prof. Tahir Ögüt, dem Präsidenten der türkischen Foot and Ankle Society, erwartet wurden. Das Problem der verzögerten Therapieeinleitung des Charcotfußes aufgrund zu später Zuweisung zum Orthopäden, oft infolge einer initialen Fehlbehandlung unter der Verdachts-diagnose einer Osteomyelitis oder tiefen Venenthrombose, zeigten eine hohe Übereinstimmung mit den Erfahrungen in Deutschland. Den Höhepunkt bildete eine Gastvorlesung an der Orthopädischen Fakultät der Cerrahpasa Medical School, Istanbul University, der ältesten Universität Istanbuls.

Schwerpunkt des Aufenthalts in Verona waren die von Prof. Magnan weiterentwickelten minimalinvasiven Techniken, so zum Beispiel der perkutanen distalen Osteotomie des Metatar-sale I bei Hallux valgus. Den Ausklang des Reisestipendiums bil-dete die Teilnahme an dem Kongress der Società Italiana della Caviglia e del Piede in Bardolino am Gardasee. Ein persönliches Treffen mit Prof. Pisani während des Kongresses war ein gelun-gener Abschluss einer unvergesslichen Reise durch Medizin und Kultur dreier unterschiedlicher südeuropäischer Länder.

Das Südafrika Reisestipendium der DGOOC bot dem diesjährigen Sti-pendiaten Dr. med. Hans-Robert Springorum durch die persönlichen Kontakte mit den Kollegen vor Ort einen direkten Einblick in die medizi-nische Versorgung eines wirtschaft-lich aufstrebenden Schwellenlands.

Besonders beeindruckend war gleich zu Beginn der Reise das Baragwanath Hospital bei Johannesburg. Der Leiter der Kinder-orthopädie Dr. Greg Firth und der emeritierte Professor Einhard Erken, ein vor Jahrzehnten ausgewanderter Deutscher, haben hier Patienten vorgestellt, die „Muti“, traditionell-spirituelle Medizin, eingenommen haben. „Muti“ hat teilweise schwer-wiegende Nebenwirkungen, so kam es bei einem zweijährigen Jungen nach „Muti“-Injektion zu Gefäßverschlüssen, weshalb der kleine Junge beide Unterschenkel verlor.

Interessant war der Besuch bei Dr. Norrie Gibson in East London, der mit seiner unfallchirurgisch-orthopädischen Abteilung, die nur über 2 Operationssäle verfügt, 2,5 Millionen Einwohner versorgen muss. Dr. Springorum durfte mit ihm ein zweijähriges Mädchen operieren, das vom Baum gefallen war und sich eine Ellbogenfraktur zugezogen hatte. Eine 14-jährige Patientin musste er zu Professor Robert Dunn, dem Leiter der orthopädisch-unfallchirurgischen Abteilung im berühmten Groote Schur Krankenhaus, der Universitätsklinik von Kapstadt, schicken. Bei ihr waren durch einen bösartigen Tumor zwei Lendenwirbelkörper aufgelöst und mussten durch Instrumenta-tion und Fremdknochen ersetzt werden.

Der kollegiale Zusammenhalt in Südafrika ist bemerkenswert. Die Gastfreundschaft ging weit über das übliche Maß hinaus und die Stipendiaten konnten mit den Kollegen viele Abende mit interessanten Gesprächen bei der südafrikanischen Lieb-lingsbeschäftigung, dem Braai, einem großen Grillfest, verbrin-gen.

ASG-Stipendium 2013 der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie

In diesem Jahr wurde Herr Oberarzt Privatdozent Dr. med. habil. Tobias Renkawitz in Anerkennung seiner herausragenden klinischen und wissen-schaftlichen Leistungen für die ortho-pädische Chirurgie mit dem „Austria-Switzerland-Germany“ (ASG)-Fellowship ausgezeichnet. Das ASG-Fellowship

wird alle zwei Jahre in einem Auswahlverfahren von der Deut-schen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirur-gie (DGOOC) e.V. an vier habilitierte Spitzenorthopäden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vergeben.

Das Stipendium erlaubt Herrn Oberarzt PD Dr. Renkawitz 2013 eine mehrwöchige Reise zu orthopädischen und unfallchirur-gischen Excellenzzentren der USA, Kanada und Großbritan-nien. Das ASG-Fellowship ist die höchste wissenschaftliche Auszeichnungen der deutschsprachigen orthopädischen Fach-gesellschaften.

Quelle: FOCUS Gesundheit, November 2012

RankingDie Qualität und das Ergebnis beurteilen die Patienten, die zuweisenden Ärzte und die Krankenkassen, die die Daten sam-meln. Daraus ergibt sich das Ranking. Wir alle sind stolz auf die Erfolge unserer langjährigen Arbeit.

Die Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg konnte die hervorragenden Platzierungen der letzten Jahre im FOCUS-Ranking auch 2012 wiederholen.

Die im FOCUS Magazin Gesundheit im November 2012 veröf-fentlichten Daten bestätigen die hohen Leistungen des Teams um Prof. Dr. Dr. Joachim Grifka und die hohe Versorgungsqua-lität unserer Klinik.

In den Bereichen Knie- und Hüftendoprothetik zählt die Ortho-pädische Klinik für die Universität Regensburg laut FOCUS-Bestenliste zu den renommiertesten Kliniken Deutschlands.

Bei unserer Behandlung möchten wir unseren Patienten die beste Versorgung bieten.

Dazu gehört ein eingespieltes Team mit großem Know how, um allen Patienten von der ersten Vorstellung in der Ambu-lanz mit eingehender Diagnostik und weiterer Abklärung zu betreuen und zu beraten, die stationäre Behandlung durchzu-führen, die Operation genau zu planen, exakt durchzuführen und die weitere Behandlung mit schneller Genesung und Übungsbehandlung zur Mobilisierung zu gestalten.

FOCUS Ärzteliste 2012

12 13

VersorgungsspektrumUnfallchirurgie

2

14

4

6

8

10

12

Schulterblattbruch

Kindlicher Unterarmbruch (ESIN)

Kindlicher Oberarmbruch

Trümmerbruch des 1. Mittelhandstrahls

Oberschenkelschaftspiralbruch

Oberschenkelbruch

Unterschenkelschaftbruch (US-Nagel)

Schlüsselbeinbruch

Kindlicher Speichenbruch

Zwischenrollhügelbruch und Versorgung mit Nagel (PFN)

Trümmerbruch des Schienbeinkopfes und Versorgung mit Platte

Komplexer Sprunggelenksbruch

Bruch des äußeren Gelenkknorren nahe der Wachstumsfuge

Kreuzbeinbruch und -verschraubung

Ausgerenkter Bruch des Oberarmkopfes

1

3

5

7

9

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1

2

3

4

8

5

9610

711

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Unfallchirurgie

In unserem unfallchirurgischen Spektrum kommen alle modernen Metho-den für die Wiederherstellung einer optimalen Gesundheit im Falle eines Unfalls zum Einsatz. Dabei verwenden wir modernste Implantate und OP-Techniken.

Zur Unterstützung der eigenen Knochenheilung bei Knochenbrüchen, einschließlich der Wirbelsäule, wird auf innere und äußere Stabilisierungs-systeme zurück gegriffen. Das sind Implantate wie z.B. Platten, Marknägel, äußere und innere Fixationssysteme.

Bei Kindern stehen insbesondere minimalinvasive Verfahren an erster Stelle und bei Unfällen älterer Menschen die schnelle Wiederherstellung der belastungsstabilen Mobilisation durch gut verträgliche Gelenkprothesen.

Mikrochirurgische Verfahren, vor allem in der Handchirurgie, erweitern die Behandlungsmöglichkeiten von traumatisierten Weichteilen.

Bei Verletzungen der großen Gelenke – insbesondere an Knie, Sprung- und Schultergelenk – werden arthroskopische Verfahren angewendet, die gewebeschonende Operationen ermöglichen.

Bei all den modernen operations-technischen Möglichkeiten wird immer erst intensiv geprüft, ob konservative Verfahren, d.h. Heilverfahren ohne operativen Eingriff, möglich sind, um das schonendste, sinnvollste und am besten verträgliche Behandlungsverfahren für unsere Patienten zu finden.

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Der Oberschenkelknochen ist der größte menschliche Röhren-knochen. Schaftbrüche dieses großen Knochens treten meinst nach Verkehrsunfällen auf und sind mit schwerwiegenden Einschnitten im Leben eines Menschen verbunden. Starke Schmerzen, Instabilität, Verschiebungen der Knochenteile mit Verdrehfehler durch die verschiedenen Muskelzugkräfte, sowie Beinlängenunterschiede können die Folge sein. Gefahren beste-hen darüber hinaus in einem Nichtheilen des Bruches.

Der Oberschenkelknochen ist sehr gut durchblutet, so dass es bei einem Bruch zu einem erheblichen Blutverlust in die umge-benden Weichteile wie auch zu einem erheblichen Druckan-stieg im Gewebe kommen kann. Deshalb ist rasches Handeln notwendig. Die Durchführung einer Notfalloperation erfordert höchste Präzision. Eine exakte Begutachtung der angrenzenden Gelenke ist ebenfalls erforderlich wie das Anwenden der rich-tigen Technik, insbesondere wenn es sich um Verletzungen an mehreren Etagen des Femurknochens handelt.

Der hier dargestellte junge Patient leidet an einer angeborenen Teillähmung beider Beine und konnte sich mit stützenden Orthe-sen (Schienen) beider Beine auf kurzen Strecken selbstständig bewegen. Die nur eingeschränkte tägliche Belastung führte zu einer veränderten und brüchigeren Knochenbiologie, so dass sich der Patient durch eine Bagatellverletzung einen schwierigen spiralförmigen Schaftbruch zuzog.

Als Osteologiezentrum beschäftigt sich die Orthopädische Universitätsklinik besonders mit Erkrankungen des veränderten Knochenstoffwechsels und der Knochenbiologie, sowie darüber hinaus mit komplexen unfallchirurgischen Verletzungsmu-stern.

Verschiedenste unfallchirurgische Implantate, die an die Ana-tomie des jeweiligen Knochens angepasst sind, werden stets vorgehalten. So kann bei verschiedenen Brucharten und Verlet-zungsformen das optimale und neueste Verfahren rund um die Uhr angewendet werden.

Eine exakte EDV-unterstützte Planung am Röntgenbild, das Ein-richten des Bruches und die Fixierung mittels Cerclagen, sowie der optimale Eintrittspunkt des Nagels und die Fixierung in der Knochenröhre (anteriorer Femurnagel) führten zu einem sehr

guten Ergebnis. Die Anwendung muss gegen alternative Implan-tate wie klassische und elastische Plattensysteme oder bei offe-nen Verletzungen mittels Fixateur extern abgewogen werden.

Die hier angewendete unaufgebohrte Operationstechnik des Marknagels ist für die Durchblutung des Knochens schonender und hilft Fettembolien zu vermeiden. In Ausnahmefällen muss jedoch auch auf die aufgebohrte Technik zurückgegriffen werden. Ein spezielles Zielbügelinstrumentarium sowie rönt-genstrahlendurchlässige Winkelgetriebe ermöglichen auch das Verriegeln des im Knochen platzierten Nagels.

Für unseren jungen Patienten konnte so eine schnelle und scho-nende Wiederherstellung der ursprünglichen Funktionalität mit einer präzisen Operationstechnik, mit minimalinvasivem Verfahren und anschließender krankengymnastischer Betreuung erreicht werden, damit er wieder schnell in seinem Beruf aktiv werden konnte.

Abb. 4: Röntgenstrahlendurchlässiges Winkelgetriebe ermög-licht, wie bei einer Zielscheibe, die exakte Platzierung der Verriegelungsbolzen

Abb. 3: Wieder eingerichteter Bruch nach Fixierung mittels Cerclagen und eines antegraden Femurnagels mit Verriege-lungsbolzen

Bruch des Oberschenkelknochens

Abb. 1,2: Stark verschobener Femurschaftbruch bei vorlie-gender reduzierter Knochenqualität

Der 11.3.2012 ist dem 44jährigen, versierten Skifahrer noch lebhaft in Erinnerung. Ein schöner Skitag in Österreich bis zu einem Sturz, bei dem er sich den Unterschenkelkopf des linken Kniegelenkes brach und zusätzlich den Außenmeniskus ausriss. Mit einer Schiene ruhiggestellt ließ er sich noch am Abend nach Bad Abbach fahren. Im Röntgen zeigte sich der Bruch mit Absenkung des äußeren Anteils der Gelenkfläche. Zur genauen Beurteilung wurde ein Computertomogramm angefertigt, das die Bruchstücke mit Einsinken der Gelenkfläche exakt zeigt.

Direkt am nächsten Tag erfolgte die Operation mit Auffütte-rung mit Knochenmark aus dem Beckenkamm und Stabilisie-rung mit Schrauben und einer Metallplatte. Sodann Naht des ausgerissenen Außenmeniskus.

Die Nachbehandlung erfolgte mit schrittweiser Steigerung der Beweglichkeit in einer Knieschiene. 8 Tage nach dem Unfall konnte der Patient aus der stationären Behandlung entlassen werden.

Am 21.11.2012 erfolgte die Metallentfernung und bei guter Muskulatur und Koordination konnte er im Weihnachtsurlaub 2012 wieder mit Freude Skifahren.

Aus dem Dankschreiben des Patienten vom 5. 1. 2013

Nachdem ich ein kurzes und intensives Muskelaufbautraining gemacht habe, wagte ich mich nach einigen Tagen an die erste Abfahrt. Die ersten Schwünge waren von großer Vorsicht geprägt, ich habe jedoch erstaunlich schnell zu altem Selbst vertrauen zurückgefunden. Selbst nach einem langen Skitag hat das Knie weder Schmerzen bereitet, noch haben sich Schwellungen gebildet (…). Insgesamt, lieber Herr Prof. Grifka, hat der Genesungsverlauf meine geheimen Hoffnungen mehr als erfüllt. Dafür möchte ich mich bei Ihnen und Ihrem Team nochmals sehr herzlich bedanken.

Abb. 1: Der Bruch des Unterschenkelkopfes im Röntgenbild Abb. 2: Querschnitt im CT mit der eingebrochenen Gelenkfläche Abb. 3: Rekonstruktion des Knochens und Stabilisierung mit Platte und Schrauben

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Ein Skiunfall kann alles verändern ...

... oder auch bei schneller, guter Behandlung bald schon wieder die nächste Skifreude erlauben!

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Erste Mobilisation nach der Operation: Die Orthese (Schiene) am rechten Bein

ermöglicht dem Patienten – trotz Lähmung seit der Kindheit – selbständiges Gehen.

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Bundesweit werden jährlich ca. 160.000 Knietotalendoprothesen implantiert. Bei einer Standard-Knieprothesen-Operation wählt der Chirurg aus verschiedenen Implantatgrößen die geeignete aus.

In ausgewählten Fällen besteht bei regelrechtem Bandapparat und achs-gerechtem Bein die Möglichkeit, eine individuell geformte Endoprothese als

Kniegelenksersatz durch Individualimplantat

Das individuelle Implantat mit der patienten spezifischen Kontur der Gleitfläche nach dem Kunststoffanteil zwischen den im Knochen fest verankerten Laufflächen

Unten: Planungszeichnung der Anlage der individuellen Sägeschablonen

Oben: Röntgenbild nach ConforMIS® iTotal-Knie-TEP-Implantation

Der trikompartimentelle Knie-Oberflächenersatz iTotal® G2

sog. Oberflächenersatz zu verwenden. Durch optimale, patientenspezifische Passung kann die ursprüngliche Ana-tomie bestmöglich wiederhergestellt werden.

Das Implantat verbindet bewährte Grundsätze und Materialien der Standard-Knie-Endoprothetik mit den Vorteilen einer persönlich angepassten Endoprothese und patientenspezifischen Sägeschablonen. Die dadurch geleistete präzise Implantation ist Voraussetzung für eine lange Standzeit des Kunstge-lenks. Das von der Firma ConforMIS entwickelte Implantat, welches in der Orthopädischen Klinik für die Univer-sität Regensburg verwendet wird, ist der weltweit einzige, maßgefertigte komplette Oberflächenersatz, der sich präzise an die individuelle Anatomie jedes einzelnen Patienten anpasst. Somit kann ein Höchstmaß gesunder Knochensubstanz erhalten werden. Die Last tragenden Bereiche werden optimal abgedeckt, was zu verringertem Kon-taktstress der Gelenkoberflächen führt.

Spezielle Anfertigung der Individual-endoprothese

Mit Hilfe eines Computer-Programms werden anhand von Computertomogra-phie-(CT)-Daten vor der Operation die patienten-spezifischen Sägeschablonen und das Implantat mit individueller Pass-form hergestellt.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Knie-Totalendoprothesen wird durch den iTotal-G2-Trikompartimentersatz die ursprüngliche Oberflächenkontur des Kniegelenks bestmöglich rekonstruiert. Das hintere Kreuzband sowie die knie-gelenksumgebenden Bandstrukturen werden bei diesem Eingriff geschont. Somit kann der natürliche Bewegungs-ablauf des Gelenkes (Kinematik) wieder hergestellt und die Beinachse begradigt werden.

Durch Kombination etablierter Grund-lagen der Standardendoprothetik mit individualisierter Versorgung kann eine längere Lebensdauer des Implantats erreicht werden.

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Beinlängendifferenzen und Achsabweichungen der Beine (O- und X-Beine) sind oft der Grund für Besuche in unserer Kinder-orthopädischen Ambulanz. In einem Großteil der Fälle können wir die Eltern und Patienten beruhigen, da es sich meist um nicht behandlungsbedürftige Befunde handelt. Im Laufe des Wachstums kommt es naturgemäß zunächst zu O-Beinen (z.B. Säugling) und dann zu X-Beinen. Bis zum Wachstumsabschluss gleichen sich die Beinachsen meist wieder aus.

In einigen Fällen besteht jedoch Handlungsbedarf und zwar dann, wenn ein Bein deutlich verkürzt ist, was auch zu Rücken-beschwerden oder Gangstörungen führen kann, oder O- und X-Beine vorliegen, die unkorrigiert zu Schäden und Arthrosen im Kniegelenk führen. Sollte sich in den Jahren vermehrten Wachstums vor der Pubertät keine Korrektur zeigen, muss gehandelt werden. Zu diesem Zeitpunkt stehen noch relativ einfache Möglichkeiten zur Wachstumslenkung zur Verfügung. Nach Wachstumsabschluss können nur invasivere Verfahren, wie Knochendurchtrennungen und -umstellungen angewendet werden.

Zur schonenden Behandlung dieser „Wachstumsfehler“ hat sich die sogenannte temporäre Epiphyseodese mittels 8-plates bewährt (Abb. 1). Hiermit können auf schonende Weise die Wachstumsfugen in bestimmten Abschnitten gezielt in ihrem Wachstum gebremst und somit das weitere Wachstum der Gegenseite zur langsamen Korrektur ausgenutzt werden. Dadurch können zum einen O- und X-Beine, aber auch Beinlän-gendifferenzen ausgeglichen werden (Abb. 2 und 3). Die ange-sprochenen 8-plates werden bei der Operation genau platziert und umklammern dann die Wachstumsfugen, ohne diese zu verletzen. Nach Ausgleich der Beine (nach ca. 6-18 Monaten), werden diese Platten wieder entfernt. Während und nach der Behandlung sind die Patienten absolut uneingeschränkt in ihren täglichen Aktivitäten.

Ein zusätzliches Anwendungsgebiet dieser vorübergehenden Wachstumsverzögerung (temporären Epiphyseodese) besteht bei Gefäßfehlbildungen der Beine. Diese Durchblutungsverän-derungen führen oft zu erheblichen Beinlängendifferenzen.

Die temporäre Epiphyseodese stellt somit ein einfaches und sicheres Verfahren zur Behandlung von Achsfehlern und Bein-längendifferenzen dar. Um die Notwendigkeit einer Operation beurteilen zu können, bedarf es genauer Kenntnisse über den Wachstumsverlauf im Kindesalter. Für spezialisierte Kinder-orthopäden gehört dies zur Routine. Solange das Wachstum noch nicht abgeschlossen ist, können mit diesem Verfahren größere Eingriffe oder spätere Arthrosefolgen vermieden werden.

Schonende Behandlung von Beinlängendifferenzen und Achsfehlbildungen bei Kindern

Abb. 1: Röntgenbild nach Versorgung mittels 8-plates bei X-Beinen. Die Wachstumsfugen werden dadurch an der Knieinnenseite blockiert, so dass die Aussenseite weiter wachsen kann und somit die Beinachsen wieder gerade werden.

Abb. 2 und 3: Typisches Beispiel vor und nach Behandlung von X-Beinen durch temporäre Epiphyseodese

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Die Ausrenkung der Kniescheibe (Patellaluxation) im Kindes-alter stellt eine schwerwiegende Verletzung des Kniegelenkes dar. Die betroffenen Patienten sind langfristig in ihrer Beweg-lichkeit und im täglichen Leben einschränkt. Meist ist es so, dass aufgrund von anlagebedingten Faktoren ein erhöhtes Risiko für das Herausspringen der Kniescheibe aus ihrem Gleitlager besteht. Dabei kann zum einen die Kniescheibe unzureichend ausgebildet oder das Gleitlager zu flach angelegt sein. Typisch ist die sogenannte Jäger-hut Patella, welche die Neigung dazu hat, bei Kniebeugung seitlich abzukippen (Abb. 1). Meistens besteht eine Kom-bination von Formverände-rungen der Kniescheibe und des Gleitlagers.

Selten besteht eine chro-nische Ausrenkung der Kniescheibe, bei welcher die Kniescheibe praktisch perma-nent außerhalb des Gleitlagers zu liegen kommt (Abb. 2). Meist springt die Kniescheibe jedoch im Rahmen einer kurzzeitigen Fehl be-lastung seitlich aus dem Gleitlager. Dabei kann es zu Verletzungen des Gelenkknorpels und des Knochens im Kniegelenk kommen (Abb. 3). Solche Verletzungen verlangen eine schnelle Operation. Die Kniescheibe kann dann wieder zentriert werden, um dauer-hafte Schäden am Kniegelenk zu vermeiden.

Am wachsenden Knochen besteht zudem die Problematik der noch offenen Wachstumsfugen, welche sich nahe am Knie-gelenk befinden. Übliche OP-Techniken für Erwachsene können diese Wachstumsfugen schädigen. Um diese im Rahmen einer

notwendigen Operation nicht zu verletzen, werden in unserer Klinik moderne, aber bewährte

Techniken angewendet, welche sich in langjährigen Studien als sehr effizient

und zugleich schonend herausge-stellt haben. Dabei stehen Band-,

Muskel- und Sehnenrekon-struktionen im Vordergrund. Dadurch wird die Führung der Kniescheibe verbessert. Solche Operationen können oft sogar im Rahmen einer Kniegelenkspiegelung durch-geführt werden.

Entscheidend für die Thera-pie ist allerdings nicht nur die

Operation, sondern auch ein konsequentes krankengymnas-

tisches Trainingsprogramm, das der Patient zunächst nach einer

unkomplizierten einmaligen Knie-scheibenausrenkung absolvieren muss.

Aber auch im Anschluss an eine Operation muss ein derartiges Training in Zusammenar-

beit mit Krankengymnasten durchlaufen werden. Mit diesem zweiteiligen Konzept konnten wir in unserer Abteilung sehr gute Ergebnisse erzielen und die betroffenen Patienten durch einen minimal-invasiven Eingriff wieder ins tägliche Leben integrieren. In den meisten Fällen kann die uneinge-schränkte Sportfähigkeit wieder hergestellt werden.

Die Kniescheibe wird durch ihre knöcherne Formgebung sowie Kapselstrukturen und aktive Muskelkräfte in ihrem Laufweg zentriert. Den wichtigsten passiven Stabilisator der Kniescheibe in strecknaher Beugung stellt das innenseitige Kniescheiben-halteband (mediales patellofemorales Band = MPFL) dar. Knie-scheibenausrenkungen (Luxationen) sind häufig durch eine Fehlform (Dysplasie) der Kniescheibe und/oder ihres Gleitlagers, Achs- oder Rotationsfehler oder eine bindegewebige Kapsel-schwäche des Kniegelenkes bedingt. Diese begünstigenden Faktoren können einzeln oder in Kombination vorliegen. Insbe-sondere bei unfallbedingten Kniescheibenausrenkungen kann es zu einer Zerreißung der innenseitigen (medialen) Gelenkkapsel und des MPFL kommen. Bei unzureichender Heilung kann in Folge eine Kniescheibeninstabilität resultieren, die zu wieder-holten Kniescheibenausrenkungen führen kann. Häufig treten begleitend Abscherverletzungen am Gelenkknorpel der Knie-scheibe oder an der Oberschenkelgelenkfläche auf. In diesen Fällen sind eine arthroskopische Operation zur Erfassung und Behandlung der Kniebinnenschäden sowie eine gleichzeitige Rekonstruktion des MPFL angezeigt, um die Kniescheibe dauer-haft zu stabilisieren.

Das gerissene MPFL wird durch eine körper eigene Sehne (Graci-lis-Sehne) ersetzt, welche auch als Ersatz zur Rekonstruktion bei Kreuzbandersatz operationen benutzt wird. Die Gracilis-Sehne wird dabei über einen kleinen Hautschnitt am innenseitigen Schienbeinkopf aufgesucht, mit einem speziellen Instrumenta-rium unter der Haut getunnelt entnommen und anschließend präpariert. Der Innenrand der Kniescheibe wird dargestellt und die beiden präparierten Sehnen enden mittels Schraubankern in der Kniescheibe fixiert. Der resultierende V-förmige Sehnen-zügel wird über der Gelenkkapsel zum Ansatzpunkt am inneren Oberschenkel umgelenkt. Die genaue Lokalisation wird unter Röntgenkontrolle bestimmt (Abb. 1). Das Ende des Sehnenzügels wird in ein Gleitloch eingezogen. Die optimale Vorspannung des Sehnenzügels wird bei 30° Kniebeugung eingestellt. Der Sehnenzügel wird mit einer selbstauflösenden (bioresorbier-baren) Schraube fixiert. Die Beweglichkeit und Zentrierung der Kniescheibe wird anschließend arthroskopisch kontrolliert. Eine Röntgenkontrolle zeigt den Rezentrierungs effekt dieser MPFL-Rekonstruktion an (Abb. 2 und 3). Die Nachbehandlung beinhaltet eine Knieschiene mit zeitlich abgestufter Freigabe

der Kniebeugung. Sie wird für 6 Wochen getragen. Eine Teilbelastung des Beines an Unterarmgehstützen

ist für 4 Wochen vorgesehen. Abschwellende Medikamente, Kühlung und Lymphdrai-

nage werden bereits direkt nach der OP verordnet. Muskelaufbau und Koordi-

nation werden durch eine ambulante Physiotherapie erreicht. Komplexe kniebelastende Sportarten können frühestens nach 6 Monaten wieder aufgenommen werden.

Mit der MPFL-Rekonstruktion ist eine Kniescheibenstabili-sierung nach einem Riss oder bei Funktionsverlust des Halte-

bandes effizient möglich. Zudem kann das häufig vorliegende

subjektive Instabilitätsgefühl sowie die Angst vor einer erneuten Knie-

scheibenausrenkung maßgeblich redu-ziert werden.

Ausrenkung der Kniescheibe im Kindesalter

Klinisches Bild einer sogenannten habituellen Patella luxation,

bei welcher die Kniescheibe bei jeder Kniebeugung aus dem

Gleitlager rutschtTypisches Beispiel für eine nach außen driftende Jägerhutpatella

Typischer Knorpelschaden an der Kniescheibe nach

Ausrenkung

Verkippung und Seitversatz der Kniescheibe voroperativ in

strecknaher Beugestellung (30°)

Rezentrierung der Kniescheibe im Gleitlager nach

Band-Rekonstruktion 3 2

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Rekonstruktion des innenseitigen Haltebandes (MPFL) zur Kniescheiben stabilisation

Bohrkanalpositionierung am Oberschenkel unter Röntgenkontrolle

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Morbus DupuytrenDie instabile Schulter

Die Schulter ist das Gelenk mit dem größten Bewegungs-ausmaß. Sie ist nicht knöchern mit einer großen knöchernen Gelenkpfanne gesichert, sondern besteht aus einer flachen Gelenkpfanne mit einer Knorpellippe, dem Labrum, und wird durch eine kräftige Muskel-Sehnenplatte, die sogenannte Rota-torenmanschette, geführt. Durch eine angeborene Laxizität des Bindegewebes oder eine schlechte Ausbildung der gelenk-bildenden Partner kann sich eine Instabilität der Schulter mit wiederkehrenden Verrenkungen entwickeln.

Bei jungen Sportlern sind häufig Unfälle, wie der Sturz auf den gestreckten Arm oder ein unerwarteter Anprall gegen den Arm, Ursache von Verrenkungen. Wenn die geschädigten Struk-turen nicht ausreichend stabil verheilen, kann es auch hier zu einer wiederkehrenden und anhaltenden Instabilität kommen. Da Schulterausrenkungen in der Regel sehr schmerzhaft sind, ist die Instabilität für die Patienten sehr einschränkend in der Ausübung von Sport arten oder auch beruflich bei Überkopf-

arbeiten.

Die Patienten leiden häufig unter dem mangelnden Vertrauen in die Schulterfunktion. In den meisten Fällen ist die Schulter nach vorne unten verrenkt, so dass der Vorderrand der Gelenkpfanne und bei verhakten Situationen der rückseitige Oberarmkopf verletzt werden.

Die Therapie ist immer individuell auf den Patienten und die geschädigte Struktur ausgerichtet. Hierzu erfolgt zunächst die genaue Befragung, bei welchen Gelegenheiten die Schulter-instabilität auftritt. Bei der Untersuchung zeigt sich häufig schon das Ausmaß der Instabilität. Ultraschall, Röntgenbilder, Compu-ter- oder Kernspintomographie helfen bei der Diagnostik.

Wenn die vordere Gelenklippe abgerissen wurde, kann diese in der Regel mittels minimalinvasiver „Schlüsselloch“-Technik (arthroskopisch) wieder befestigt werden. Größere Schäden müssen teilweise offen operiert werden.

Die Nachbehandlung beinhaltet eine vorübergehende Ruhig-stellung des Schultergelenkes und die anschließende Reha-bilitation mit einem spezifischen krankengymnastischen

Nachbehandlungsprogramm. Die Rückkehr zu den vorher ausgeübten (Wurf-) Sportarten kann etwa ab 3 bis 6

Monaten post operativ erfolgen.

Fallbeispiel

Dieser 26-jährige Leistungssportler hatte sich im Rahmen eines Sportunfalls beim Bank drücken ohne Sicherung eine vordere Schulter ausrenkung beidseits zugezogen. Bei einer banalen Belastung kam es 9 Monate später erneut zu einer Ausren-kung mit anhaltenden Schmerzen und Instabilität. Wir konnten die Schulter durch eine Anheftung

der Gelenklippe und vordere Kapselplastik wieder stabilisieren, so dass der Patient 6 Monate später

die Schulter wieder schmerzfrei und uneingeschränkt bewegen konnte und sein vorheriges sportliches

Leistungs niveau wieder erreicht hat.

Die Kernspintomographie zeigt die Schwellung im Knochen und den eingedrückten Oberarmkopf, die

sogenannte Hill-Sachs-Delle

Eine Stabilisierung bringt anhaltende Besserung

Morbus DupuytrenGebeugte Finger durch Bindegewebsstränge

Der Morbus Dupuytren ist eine Erkrankung des festen Binde-gewebes der Hand- und Fingerinnenfläche, welches sich zwischen der Haut und den Sehnen befindet. Das befallene Bindegewebe verhärtet und verkürzt sich, was zu einer zuneh-menden Krümmung der Finger führt. Meistens fängt es mit dem kleinen Finger oder dem Ringfinger an und dehnt sich auf die anderen Finger aus.

Der Grund für die Erkrankung ist unbekannt. 85 % der betrof-fenen Patienten sind Männer. Die Häufigkeit beträgt 2 – 5 %. Eine Vererbung der Erkrankungen kann vorkommen. Bei eini-gen Grunderkrankungen kann sie gehäuft auftreten, wie z. B. bei der Zuckerkrankheit. Während zunächst Verhärtungen im Hohlhandbereich zu tasten sind, kommt es im Laufe von Jahren zu einer zunehmenden Verhärtung und Verkürzung der Stränge, was dazu führt, dass die Finger sich im Grund- und Mittelgelenk krümmen und die betroffenen Menschen die Finger nicht mehr strecken können. In fortgeschrittenen Fällen kommt es zu einer hakenförmigen Stellung der Finger, die dann bei allen Alltagsverrichtungen stören. Man bleibt beim Heraus-ziehen der Hände aus den Hosentaschen hängen und kann die

Finger auch nicht mehr sinnvoll einsetzen. Abgesehen von der funktionellen Störung besteht auch eine erhebliche kosme-tische Störung, die sich nicht verstecken lässt.

Soweit muss es aber nicht kommen. Die Stränge lassen sich operativ entfernen und die Finger anschließend wieder stre-cken. Operiert wird ab einer Beugestellung eines Gelenkes von ca. 30°. Bei Vorliegen eines fortgeschrittenen Befalles mit einer Beugestellung von mehr als 70° wird das Operieren schwie-riger und risikoreicher, so dass routinemäßig ein Operationsmi-kroskop zum Einsatz kommt.

Nach der Operation soll der Patient sofort aktiv die Finger strecken. Ein voller Faustschluss sollte für drei Wochen ver-mieden werden, um die Nähte nicht zu belasten. Mit einer Arbeitsfähigkeit ist nach der Operation ab der 4. – 5. Woche zu rechnen.

Eingriffe an den feinen Gewebe strukturen der Hand verlangen vom Operateur (hier Priv.-Doz. Dr. G. Heers) lange Erfahrung und höchste Kon-zentration.

Abb. 1: Typische Verkrümmung der Finger bei Morbus Dupuytren.

Abb. 2: Nach der OP ist eine vollständige Streckung der Finger wieder möglich.

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Per Schlüsselloch zum Erfolg

Vollständig endoskopische Bandscheibenoperation

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Während die mei-sten Schmerzattacken harmloser Natur sind und schnell wieder vergehen, können Bandscheibenvorfälle zu einem starken Schmerzsyndrom mit Ausstrahlung in ein oder beide Beine führen. Dabei tritt durch einen Riss im äußeren Faserring der Bandscheibe Material aus dem Bandscheibeninneren in den Wirbelkanal aus und drückt auf die dort verlaufenden Nerven. Versagt dann die konservative Therapie oder treten durch den Druck gar Lähmungen auf, sollte der Vorfall operativ entfernt werden.

Entsprechende Operationen werden seit ca. 80 Jahren durch-geführt. Im Laufe der Zeit zeigte sich jedoch, dass nicht jede Bandscheibenoperation zur gewünschten Schmerzfreiheit führt. Zwar konnte durch die genauere Diagnostik in den letzten 30 Jahren eine deutliche Verbesserung erzielt werden, dennoch klagt ein Teil der operierten Patienten weiter über postoperativ anhaltende Schmerzen im Rücken und Bein.

Eine wesentliche Ursache solcher Probleme bei Operationen liegt in der Weichteilverletzung, die bei der Operation unweiger-lich auftritt. Die Wirbelsäule ist von kräftigen Muskeln umgeben, die für Stabilität und Funktion sehr wichtig sind. Durch ausge-dehnte Operationszugänge werden diese Muskeln geschädigt und heilen als Narbe. Diese kann aber die notwendigen Auf-gaben des Muskels nicht so gut übernehmen. Auch verursacht ein großer operativer Zugang verstärkt intra- und postoperative Blutungen, die zu unerwünschten Vernarbungen rund um die betroffenen Nerven führen können. Diese Narben schränken die Beweglichkeit der Nerven ein und führen zu chronischen Reizzu-ständen.

Ein großes Ziel der Wirbelsäulenchirurgie ist daher seit langem die möglichst schonende Operation. Durch die Einführung der mikroskopischen Operationstechnik Ende der 1970er Jahre konnte ein großer Schritt in diese Richtung getan werden.

Die logische Fortführung des Weichteilschutzes liegt in der Adaptation der Schlüssellochchirurgie, die sich in den letzten Jahren in vielen Bereichen durchsetzen konnte, z.B. als Arthro-skopie an den Kniegelenken oder als Laparoskopie in der Bauch-chirurgie.

Seit 2012 können wir bei vielen Bandscheibenvorfällen für den Wirbelsäulenbereich eine vollendoskopische Operationsme-thode anbieten. Der Hautschnitt ist nur noch rund 1 cm lang, die Muskulatur wird sanft zur Seite gedrängt und muss nicht mehr von der Wirbelsäule abgelöst werden. Durch die perma-nente Sichtkontrolle und optische Vergrößerung können dabei die sensiblen Strukturen im Wirbelkanal sicher identifiziert und geschont werden. Der Bandscheibenvorfall kann dann mit einer kleinen Zange gepackt und sicher entfernt werden. Der scho-nende Umgang mit den Weichteilen zeigt sich schon gleich nach der Operation. Die kleine Wunde heilt schneller und schmerzt auch weniger als ein herkömmlicher Schnitt. Das Risiko für Infek-tionen kann so ebenfalls gesenkt werden und der schmerzarme Patient ist schneller wieder mobil.

Nicht für alle Bandscheibenoperationen ist diese Technik geeig-net. Insbesondere bei stärkerem Verschleiß der Wirbelgelenke oder insgesamt sehr engen Verhältnissen ist auch jetzt noch ein mikroskopisch assistierter Eingriff mit einem Hautschnitt von ca. 4 cm Länge notwendig, da mit der Schlüssellochtechnik keine Erweiterungen des Wirbelkanals vorgenommen werden können.

Seit Jahren erkranken mehr und mehr Menschen an Osteo-porose (Knochenschwund). Hauptkomplikation der Osteo-porose sind Knochenbrüche, die bereits bei Bagatellunfällen oder auch spontan auftreten können. Zu den häufigsten und gefährlichsten Frakturen zählen dabei Wirbelkörperbrüche. Sie führen neben teilweise sehr starken Schmerzen unbehandelt zu einer Wirbelsäulenverkrümmung mit erhöhten Risiken für Stürze und weitere Brüche.

Früher erfolgte die Behandlung stets konservativ, da große Korrekturoperationen bei schlechter Knochenqualität und fortgeschrittenem Alter der Patienten zu risikoreich waren. Die Ergebnisse der konservativen Behandlung sind jedoch zumin-dest bei schwereren Bruchformen unbefriedigend. Häufig ver-bleiben Fehlstellung und chronische Schmerzen.

Seit nunmehr 8 Jahren setzen wir daher zur Behandlung von Wirbelkörperbrüchen die sogenannte Ballon-Kyphoplastie ein. Hierbei handelt es sich um eine minimal-invasive Operation, bei der ein zusammengebrochener Wirbelkörper über zwei Hautschnitte von ca. 1 cm Länge stabilisiert werden kann. Mit-tels zweier kleiner Ballons, die unter Röntgenkontrolle in den Wirbel eingebracht werden, kann der frisch eingebrochene Wirbel zunächst wieder aufgerichtet werden. Nach Entfernung der Ballons wird dann ein zäher Kunststoff, der sogenannte Knochenzement, in den Wirbel eingefüllt, um den Bruch zu verkleben und die wiedergewonnene Höhe zu halten. Viele

Patienten sind direkt nach der Operation schmerzfrei und wegen der geringen Risiken wird dieser Eingriff auch von älteren Patienten gut vertragen.

Im Jahr 2012 haben wir eine vielversprechende Weiterentwick-lung der Kyphoplastie eingeführt, die sogenannte Radiofre-quenz-Kyphoplastie. Durch eine vorgeschaltete Erwärmung wird der Zement dabei noch wesentlich zäher (hochviskös) als bei der bisherigen Methode. Der Zement verbleibt auch unter hohem Druck im Wirbel und kann sogar ohne vorherige Ballo-naufrichtung die eingebrochenen Anteile anheben. Wir können daher auf den Einsatz der Ballons verzichten. Da der Zement den Wirbel auch gleichmäßiger anhebt als die Ballons, genügt zudem ein einzelner Zugang in den Wirbel. In der Summe ver-kürzen sich damit Operations- bzw. Narkosezeit.

Die erfolgreiche Behandlung der Bruchschmerzen und die Auf-richtung des gebrochenen Wirbels sind mit der herkömmlichen Methode vergleichbar. Uns steht somit ein sehr innovatives und nochmals sichereres Verfahren zur Behandlung der osteo-porotischen Wirbelkörperbrüche zur Verfügung.

Der hochvisköse Zement ist äußerst formstabil und verringert so das Risiko eines unerwünschten Zementaustritts aus dem Wirbel

Röntgenaufnahmen der eingebrochenen Wirbelkörper vor und nach der Aufrichtung und Stabilisierung mit einer Zementfüllung.

Die Radiofrequenz-Kyphoplastie

Modell eines stark osteoporotischen Wirbelkörpers: Der Knochen hat seine Stabilität verloren

Im MRT ist der Prolaps als sackartige Vorwölbung deutlich zu erkennen.

Auch große Bandscheibenvorfälle von mehreren Zentimeter Größe lassen sich endoskopisch voll ständig entfernen.

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Sprunggelenksendoprothetik

Röntgenaufnahme nach Versorgung mit einer Sprunggelenk prothese vom Typ HINTEGRA®, Foto: Smith & Nephew GmbH

Als einzige operative Behandlung bei Arthrosen des Sprung-gelenks galt lange nur die Versteifungsoperation. Trotz der sehr guten Ergebnisse dieses OP-Verfahrens besteht der Nach-teil in dem Verlust der Gelenkbeweglichkeit und der möglichen Entstehung von Arthrosen der Nachbargelenke wegen der Überbelastung. Als gute Alternative hat sich in den letzten Jahren immer stärker die endoprothetische Versorgung des oberen Sprunggelenks (OSG) etabliert. Durch die Weiterent-wicklung der Endoprothetik des OSG seit ihren Anfängen vor ca. 40 Jahren existieren mittlerweile Prothesensysteme der 3. Generation, die sehr gute Ergebnisse zeigen. Mit der HINTEGRA®-Prothese implantieren wir ein Kunstgelenk, das der ursprünglichen Anatomie des Sprunggelenks weitgehend entspricht. Somit bleiben sowohl das natürliche Bewegungs-muster als auch die Kraftübertragung weitestgehend erhalten.

Die Prothese weist 3 Komponenten auf: Auf den Knochen des Schien- und Sprungbeins werden metallische Anteile einge-setzt. Durch das Aufbringen eines Titan-Plasma-Sprays und einer Hydroxyl-Apatit-Beschichtung auf der dem Knochen zugewandten Seite der Prothese kann sich der Knochen stabil mit der Prothese verbinden – eine Zementierung der Prothese

ist nicht notwendig. Der zentrale Gleitkern als dritter Anteil der Prothese besteht aus High-Density-Polyethylen und stellt die bewegliche Verbindung zwischen den beiden metallischen Komponenten dar. Weitere Vorteile der verwendeten Prothese bestehen in der nur sparsamen Entfernung des degenerativ zerstörten Gelenkanteils und dem Vorhandensein von Revi-sionskomponenten, d.h. wenn ein Wechsel der Prothese im Laufe der Zeit bei Auftreten von Lockerungszeichen nötig ist.

Trotz aller Erfolge muss die Indikation zur Implantation eines künstlichen Sprunggelenks kritisch gestellt werden. Knochen-qualität, Achsverhältnisse, Bandstabilität, Gewicht und Nebenerkrankungen müssen bei der Auswahl der Therapie mitbeurteilt werden, damit die Operation erfolgversprechend durchgeführt werden kann.

Für weitere Informationen zur Sprunggelenksendoprothetik weisen wir gerne auf unsere Patienteninformationsbroschüre „Gelenkersatz Sprunggelenk“ hin, die in unserer Hochschul-ambulanz ausliegt und auch über unsere Homepage herunter-geladen werden kann.

HINTEGRA® Sprunggelenkprothese Foto: Smith & Nephew GmbH

Das obere Sprunggelenk ist oft von degenerativ bedingten Gelenkabnutzungen betroffen. Die dadurch hervorgerufenen Beschwerden äußern sich in Schmerzen, Einschränkung der Beweglichkeit und Reduktion der Gehstrecke und führen dadurch zu einer deutlich beein-trächtigten Lebensqualität. Zuviel Dämpfung im Laufschuhwerk

erhöht das Risiko für ein Umknicken im Sprunggelenk und kann zu Überlastungs-schäden an Sehnen des Läufers führen. Moderne Sohlenkonstruktionen tragen diesen Anforderungen Rechnung. Der Trend geht dabei weg vom Laufschuh von der Stange hin zu individualisiert aus Modulen gefertigten Laufschuhmodellen. Diese und andere Erkenntnisse wurden beim Fußsymposium der Orthopädischen Klinik im Asklepios Klinikum Bad Abbach am 17.11.2012 kommuniziert. Über 160 interessierte Ärzte, Sportphysiothera-peuten und Orthopädietechniker nahmen an dieser Veranstaltung teil. Namhafte Spezialisten aus ganz Deutschland refe-rierten dabei umfassend über die neu-esten Entwicklungen konservativer und operativer Behandlungskonzepte in der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie.

Die zunehmende Verbreitung von dyna-mischen Breitensportarten wie auch die zunehmende sportliche Aktivität im höheren Lebensalter erhöhen das Risiko für Überlastungsschäden und Verletzungen an Sehnen, Gelenken und Muskeln der unteren Extremität. Epidemi-ologische Daten gehen für Deutschland von ca. 1 Million Menschen pro Jahr aus, die eine Knöchelverletzung erleiden. Dass diese Verletzungen nicht verharm-lost werden dürfen, belegt die Tatsache, dass 20 – 40% der Bandverletzungen am Sprunggelenk bleibende Beschwerden

hinterlassen. Die häufigen Muskelverlet-zungstypen, wie Zerrungen und Muskel-faserrisse, können heutzutage durch Sonografie und auch Kernspintomografie in Lokalisation und Ausdehnung einge-schätzt werden. Durch elastische Kom-pressionsbehandlung, Kinesiotapes und auch lokalen Injektionen können lokale Heilungsprozesse angeregt, der Lymph-abfluss verbessert und eine schnelle Schmerzlinderung erzielt werden. Dass Störungen im Muskel-Skelett-System ganzheitlich diagnostiziert und therapiert werden müssen, war ein weiterer viel-beachteter Kernaspekt dieses Sympo-siums. Eine adäquate Akutbehandlung ermöglicht es dem verletzten Sportler häufig, seinen Wettkampf unmittelbar fortzusetzen.

Moderne apparative Techniken, wie zweidimensionale Ganganalyse und Pedobarografie, bieten dem Sportler heutzutage die Möglichkeit, Fehl-belastungen zu erkennen und durch individualisierte, computerunterstützte Ein lagenanfertigung zu korrigieren. Auch die häufigen Überlastungsprobleme beim Nichtsportler im Alltag können häufig durch diese Methodik geheilt werden. Der wichtigste Faktor für einen unge-trübten Laufspaß bleibt jedoch eine gute Passform des Laufschuhwerkes, welche daher vor dem Kauf intensiv und unter verschiedenen Bedingungen getestet werden sollte. Ambitionierten Läufern

wurde em pfohlen, mehrere Paare ihrer Laufschuhe abwechselnd zu benutzen und nach ca. 1.000 km Laufstrecke auszumustern, da dann Abnutzung- und Ermüdungs erscheinungen an Sohle und Dämpfungs elementen zu Tage träten.

Auch aus operativer Sicht gab es über Neuerungen zu berichten: „Sind Ope-rationen am Fuß und Sprunggelenk unvermeidbar, so können diese, wie z.B. bei Achillessehnenrupturen oder Knorpel-rekonstruktionen des Sprungbeines, durch moderne Instrumente häufig mini-mal-invasiv durchgeführt werden, was für den Patienten Vorteile bei Wundheilung und eine schnellere Rehabilitation bedeu-tet“, so OA Dr. Götz in seinem Vortrag. Eine chronische Bänderschwäche im Sprunggelenk erfordere nach wie vor eine operative Bandrekonstruktion, um eine frühzeitige Arthroseerkrankung zu ver-hindern. Dass eine operative Wachstums-lenkung bei Knick-Plattfuß des Jugend-lichen mit wenig Aufwand und guten Langzeit effekten möglich ist, konnte eine weitere vorgestellte Studie belegen.

„Das optimale Ineinandergreifen von moderner ärztlicher Behandlung, Physio-therapie und Orthopädietechnik ermögli-chen heutzutage ein schnelle Rekonvales-zenz bei Verletzungen und Vorbeugung von Dauerschäden“, lautet das Fazit von OA Dr. Anders am Ende dieser Veranstal-tung.

Zuviel Dämpfung im Laufschuh schadet nur!

Symposium „Sprunggelenk, Fuß und Sport – aktuelle Therapiekonzepte“ der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg

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Für das von Professor Dr.-Ing. Sebastian Dendorfer (Hoch-schule Regensburg) und Oberarzt Privatdozent Dr. med. habil. Tobias Renkawitz (Orthopädische Universitätsklinik Regens-burg, Asklepios Klinikum Bad Abbach) auf die Beine gestellte Programm gab es von den mehr als 250 Kongressteilnehmern Bestnoten. Geboten wurden spannende Vorträge und lebhafte Diskussionen zwischen Ärzten, Ingenieuren und Wissenschaft-lern. Höhepunkt war die Übertragung einer live aufgezeichne-ten Operation in High-Definition (HD) Qualität aus dem Askle-pios Klinikum in Bad Abbach.

Die Revolution im Operationssaal findet im Stillen statt: Immer mehr Patienten profitieren von High-Tech gestützten Operati-onstechniken – vor allem im Bereich der Bewegungsorgane.

Schon seit Jahren besteht eine erfolgreiche Kooperation zwischen dem Lehrgebiet Biomechanik der Hochschule Regensburg und der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg am Asklepios Klinikum Bad Abbach. Gemeinsam präsentierten die Partner zusammen mit renommierten For-schern aus dem europäischen Ausland während eines eintä-gigen Symposiums die Quintessenz dieser Ehe aus High-Tech und Spitzenchirurgie: Operationen an Gelenken in bisher nicht gekannter Präzision.

Dabei kommt klinischer Forschung in Kooperation zwischen Wissenschaft und Unternehmen der Medizintechnologie eine besondere Bedeutung zu. Nach einer vom Bundesministerium für Wirtschaft in Auftrag gegebenen Studie („Innovationsim-pulse der Gesundheitswirtschaft“) wurden in den vergangenen Jahren durch die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen der Gesundheitswirtschaft und Wissenschaftlern an den Hoch-schulen und Universitätskliniken volkswirtschaftliche Einspa-rungen in Höhe von 22 Milliarden Euro erzielt. Bewusst kamen

Zukunftstechnologie aus Regensburg

Neue, innovative Operationstechniken und moderne biomechanische Forschungsansätze waren die zwei Themenschwerpunkte beim internationalen Symposium „Medical Engineering in Orthopädie und Unfallchirurgie“ an der Hochschule Regensburg.

ist eine häufige Frage, die man während seines Medizinstu-diums zu hören bekommt. Um mehr zur Chirotherapie zu erfahren, haben sich interessierte Studenten im Rahmen der Sportmedizin zu einem abendlichen Chirotherapie-Seminar eingefunden. Doch was versteht man überhaupt unter „Ein-renken“ oder Chirotherapie?

Die Chirotherapie beschäftigt sich mit der Wiederherstellung von in der Funktion gestörten Gelenken und Funktionsein-heiten. Das Wort Chiros heißt im Griechischen „Hand“ und beschreibt somit schon das Hauptwerkzeug. Wenn man durch eine gezielte Befragung schwerwiegende Erkrankungen oder akute Traumata ausgeschlossen hat, ist die Hand des Arztes das wichtigste Instrument der Diagnose und auch der Thera-pie.

Das Wissen über Handgriffe, die v. a. im Bereich der Wirbel-säule Funktionen wieder herstellen, kannte man auch schon vor über 5000 Jahren, jedoch geriet dieses Wissen im Mittel-alter in Vergessenheit und kam erst im 19. Jahrhundert über Amerika wieder nach Europa. Die Bezeichnung Chirotherapeut ist geschützt und rechtlich nur Ärzten vorbehalten. Ärzte müssen zur Erlangung der Zusatzbezeichnung 200 Stunden Grundkurs und 120 Stunden Aufbaukurs nachweisen.

Die wichtigste Aufgabe der Chirotherapie ist das Lösen von Blockierungen. Unter Blockierungen versteht man Fehlstel-lungen oder Verschiebungen von Gelenken, wie es z. B. beim Heben schwerer Lasten passieren kann. Durch ein Schmerz-ereignis und die damit auftretende Muskelanspannung kann ein Gelenk in der Fehlstellung gehalten werden. Dies führt meist zu weiteren Blockierungen und kann zu einer Vielzahl von Beschwerden von Kopfschmerzen über Sehstörungen bis hin zu Atemstörungen führen.

Nach der richtigen Diagnose durch den Chirotherapeuten wird der Patient in die richtige Lage gebracht und das blockierte Gelenk unter Spannung gesetzt. Dann erfolgt ein Probezug in freier Richtung und zum Abschluss folgt der Impuls, welcher oft mit dem berühmten „Knacken“ einhergeht. Häufig lösen sich Blockierungen jedoch schon früher und auf einen Impuls kann verzichtet werden. Eine Erklärung, warum es nun wirklich „knackt“, hat die Wissenschaft noch nicht gefunden.

In den von uns angebotenen Seminaren und Vorlesungen bekommen die Studenten einen ersten Eindruck von den Mög-lichkeiten der manuellen Medizin. Nachdem die Gefahren ver-innerlicht und mögliche Komplikationen besprochen wurden, dürfen sich die Studenten beim „Panthersprung“ oder beim „Erlöser“ gegenseitig mobilisieren.

Begleitend zum Seminar wurde während des Semesters schon eine Vorlesung angeboten. Zudem wird im Querschnittsbereich Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren eine Chirotherapie-Vorlesung für alle Studenten abgehalten. In diesem Jahr wurde die oft theorielastige Vorlesung durch einen praktischen zweiten Teil ergänzt. Bei so viel verspannten Stu-denten, die noch „eingerenkt“ werden wollten, reichte die Zeit am Ende gar nicht aus.

„Du studierst doch Medizin, kannst du mich nicht mal einrenken?“

Die Studierenden konnten unter Anleitung der Dozenten Dr. Benditz und Dr. Baier (oberes Bild) im Seminar erste praktische Erfahrungen mit chirothera-peutischen Techniken sammeln.

Richtig Hand anlegendeshalb auch Vertreter medizintechnischer Spitzenunterneh-men aus dem Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie während des Symposiums zu Wort und präsentierten mit universitären Partnern erfolgreiche Kooperationsprojekte und innovative Produktentwicklungen „made in Germany“.

Am Nachmittag blickt das Fachpublikum dann im Hörsaal der Hochschule gebannt auf die große Leinwand. Die Sym-posiumsteilnehmer sind über Ton- und Bildverbindung in HD direkt im Operationssaal des Asklepios Klinikums Bad Abbach dabei, während Operateur Privatdozent Dr. med. habil. Tobias Renkawitz mit großer Sicherheit ein künstliches Kniegelenk mit Hilfe modernster Navigationstechnologie einsetzt. Der Gelenkspezialist leitet an der Orthopädischen Universitätsklinik eine Expertengruppe für minimal-invasiv navigationsgestützte Operationsverfahren und wurde für die Entwicklung dieser Technik vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem hochrangigen „Innovationspreis Medizintechnologie“ ausgezeichnet. Der Direktor der Orthopädischen Klinik, Profes-sor Dr. med. h.c. Joachim Grifka erläutert zusammenfassend die Vorteile der gezeigten Technik: „Mit dem Navigationsver-fahren können künstliche Gelenke in Hüfte und Knie millime-tergenau eingebracht werden und gewährleisten eine präzise und optimale Funktion bei langer Haltbarkeit.“ Die neuent-wickelte High-Tech OP-Technik ist dabei im besonderen Maße erfolgreich und baut auf anspruchsvolles Engineering: Von der Konstruktion langlebiger Implantate über die Programmie-rung komplexer Berechnungsalgorithmen für das chirurgische Navigationssystem bis hin zu speziellen Präzisions-Operations-instrumenten für eine minimal-invasive Operationstechnik mit Schonung von Muskeln und Gewebe. Die Zuschauer der beein-druckenden OP werden vielleicht später selbst einmal derartige Navigationssysteme, Implantate oder Operationswerkzeuge für orthopädische Chirurgen entwickeln. Der vorhersehbare Bedarf an gut ausgebildeten, hoch qualifizierten Ingenieu-rinnen und Ingenieuren, die sich sicher zwischen Medizin und Ingenieurwesen bewegen, ist ungebrochen hoch und nimmt noch weiter zu.

OA PD Dr. Renkawitz (links) demonstriert Studierenden der Hochschule Regensburg

Komponenten eines künstlichen Kniegelenks

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in Berlin zwei zentrale Einrichtungen, das Zentrum für mus-kuloskelettale Chirurgie an der Charité und das Zentrum für Regenerative Therapie in Berlin-Brandenburg.

Das Muskuloskelettale Zentrum Regensburg (MZR) wurde formal am 13.03.2012 in Form einer offenen Versammlung von rund 30 Vertretern verschiedener Lehrstühle und Abteilungen der Universität und des Universitätsklinikums Regensburg gegründet. Als Kerninstitute wurden, neben den Initiatoren aus der Orthopädie und Unfallchirurgie, die sich hauptsächlich mit muskuloskelettaler Forschung beschäftigen, einige weitere Institute identifiziert, die sich zum Teil mit der Erforschung von muskuloskelettalen Fragestellungen beschäftigen. Dazu gehören die Innere Medizin I, die Pathologie, das Center of Biomedical Engineering der Hochschule Regensburg (RCBE), die Lehrstühle für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Kiefer-orthopädie, Hals-Nasen-Ohren Heilkunde und Pharmazeutische Technologie.

Die Arbeit und das Interesse des MZR sind auf die Prävention, Therapie und Regeneration muskuloskelettaler Verlet-zungen und Erkrankungen ausgerichtet. Im Fokus stehen insbesondere die Erforschung, Analyse und Beeinflussung von

• mechanischenRahmenbedingungendesbiologischen Heilungs- und Regenerationsprozesses • regulärenundnicht-regulärenProzessenderKnochen-und Knorpelformation (Genese) und Maturation • degenerativenErkrankungendesBewegungssystems • entzündlich-systemischenErkrankungendes Bewegungssystems • biologischenHeilungsprozessennachVerletzungen muskuloskelettaler Strukturen • Faktoren,dieVerletzungenundErkrankungendes Bewegungssystems verstärken • bewegungsanalytischzuerfassendenMobilitätsstörungen

Lang- und mittelfristige Ziele des MZR sind:

• dieGestaltungeinerdrittmittel-gefördertenForschungs- plattform mit Einwerbung von themenbezogenen Dritt - mitteln und dem Aufbau koordinierter Programme • dieFörderungvoninterdisziplinärerForschungzumuskulo- skelettalen Fragestellungen • eineEtablierungundFörderungvonentsprechenden Nachwuchsgruppen • dieUnterstützungderKooperationzwischenmuskulo- skelettal ausgerichteten klinischen und grundlagenwissen- schaftlichen Arbeitsgruppen • dieAnwerbungvonGastwissenschaftlern • eineVerzahnungvonForschungundKlinik • dieInterdisziplinäreVernetzungvonkrankheitsorientierter Forschung und Grundlagenforschung: translationale Forschung, d.h. schnelle Übertragung der Forschungs - ergebnisse in die Klinik. Ein Beispiel wären zellbasierte Therapien für den Ersatz und die Regeneration von Knorpel- und Knochen.

Es bleibt jetzt mit Spannung zu sehen, wie sich das MZR ent-wickelt und etabliert. Eine erste drittmittelbasierte Verbund-initiative (SFB-Initiative) ist bereits aus dem MZR heraus ent-standen und falls eine positive Förderentscheidung fällt, würde dieser Verbund das MZR maßgeblich mit Leben füllen.

Muskuloskelettale Erkrankungen und Verletzungen sind welt-weit die Hauptursache für chronische Schmerzen und körper-liche Behinderungen. Sie haben enorme volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung:

• Mehrals1,3Mio.Krankenhausbehand-lungen sind auf muskuloskelettale Erkran-kungen, 1,6 Mio. sind auf Verletzungen zurückzuführen. Jede dritte stationäre Operation wird an den Haltungs- und Bewegungsorganen vorgenommen. Vier der 10 häufigsten Operationen kommen aus dem Bereich der mus-kuloskelettalen Erkrankungen und Verletzungen.

• ErkrankungenundVerletzungender Haltungs- und Bewegungs-organe stehen an der Spitze der Arbeitsunfähigkeit (27 Prozent aller AU-Fälle bzw. 40 % aller AU-Tage).

• Diesozio-ökonomischenAuswirkungensind immens. Auf muskuloskelettale Erkran-kungen und Verletzungen entfallen ca. 20 % der direkten und annähernd 40 % der indirekten Kosten aus dem Gesundheitssystem. Dieser Aufwand bewegt sich in den Ländern der westlichen Welt in etwa ähnlicher Höhe.

Man sollte annehmen, dass bei der herausragenden sozio-ökonomischen Bedeutung der muskuloskelettalen Erkran-kungen und Verletzungen eine adäquate Förderung der

Grundlagen- und klinischen Forschung stattfindet. Doch dies ist leider nicht der Fall: Anfang 2000 flos-

sen weniger als drei Prozent der jährlichen Forschungsförderung in diesen Bereich.

Daher ist der Zusammenschluss zu For-schungsnetzwerken und -verbünden in

Form eines Zentrums an einem uni-versitären Standort eine essentielle Maßnahme, denn diese Strukturen schaffen eine verbesserte Sicht-barkeit der lokalen Forschung für externe Förderinstitutionen. Diese Überlegungen haben auch andern-orts stattgefunden und zur Bildung

verschiedener Muskulo skelettaler Zentren in Deutschland geführt. Dazu

gehören vor allem das Ortho pädische Zentrum für Muskulo skelettale Forschung

des König-Ludwig-Hauses an der Universität Würzburg und das Zentrum für Muskuloske-

lettale Forschung Ulm (ZMFU) der Universitätsklinik Ulm (gegründet 2007). Am Universitäts klinikum Münster gibt es seit kurzem ein Zentrum für Muskulo skelettale Medizin und

Muskuloskelettales Zentrum Regensburg

Schwerpunkte

Ziele

Kompetenz

degeneration regeneration

core facilities (tiermodelle, epidemiologie) • molekularbiologie • biochemie • zellbiologie biomechanik | fe • biomaterialien | nanodots • implantate

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Forschung

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Die Stammzelltherapie hat eine vielver-sprechende Zukunft auf dem Gebiet der artikulären Knorpelregeneration vor sich, denn Knorpelläsionen heilen nicht von selbst. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Studien zur stamm-zellbasierten Heilung von traumatisch bedingten, fokalen Knorpeldefekten durchgeführt. Eine häufig genutze Quelle für adulte Stammzellen ist das Knochen-mark, in dem sich die so genannten mesenchymalen Stammzellen (MSC) befinden. MSC lassen sich zu knorpelähn-lichen Zellen (Chondrozyten) differenzie-ren und haben u. a. den Vorteil, dass sie in ausreichender Menge zur Reparatur von sogar großflächigen Knorpeldefekten zur Verfügung stehen. Die Regulation der Differenzierung, insbesondere unter arthrotischen Bedingungen – wie sie später bei der Anwendung im OA-Patienten (in vivo) zu finden sind – ist noch wenig erforscht und bedarf noch weiterer Studien. Um die Qualität und phänotypische Stabilität von neu rege-neriertem Knorpelgewebe aus MSC effektiv zu verbessern, ist ein detailliertes Verständnis der Mikroumgebung, in der die Differenzierung der implantierten MSC in vivo erfolgen soll, essentiell. Die direkte Umgebung hat durch Faktoren, die von benachbarten Zellen aus Knorpel oder Knochen abgegeben werden, sehr

starken Einfluss auf die Differenzierung, die phänotypische Stabilität und die Matrixbildung der MSC.

In dieser Studie haben wir ein reprodu-zierbares in vitro Modell zur Simulation eines Knorpel-/Knochenschadens ent-wickelt. Ziel dabei war es herauszufinden, welche Faktoren von Knorpel- oder Kno-chengewebe in ihr unmittelbares Umfeld abgegeben werden und welchen Einfluss diese Faktoren auf die chondrozytäre Dif-ferenzierung (Chondrogenese) und Sta-bilität von MSC und deren Matrixbildung haben. Durch vielfältige analytische und molekularbiologische Methoden, wie z. B. Genexpressions-Analyse, Biochemische Assays, Immunfluoreszenzfärbungen und Biomechanische Tests, konnten wir die Eigenschaften des neu gebildeten knor-pelähnlichen Gewebes charakterisieren. Dafür wurden MSC, Chondrozyten und ein Gemisch aus MSC und Chondro-zyten (1:1) zusammen mit OA-Knorpel- oder subchondralen Knochenstücken ko kultiviert und mit den entsprechenden Monokulturen (Kontrollen) verglichen. Dabei konnte ein Einfluss des osteo-arthrotischem (OA) Gewebes auf die Differenzierung und Matrixbildung von MSC nachgewiesen werden.

MSC in Kokultur mit OA-Knorpel und -subchondralem Knochen lassen sich chondrogen differenzieren, allerdings war die Matrixzusammensetzung im Vergleich zur Kontrolle verändert. Der wichtigste Aspekt für die spätere klinische Anwen-dung der stammzellbasierten Heilung von Knorpeldefekten war die Inhibition spezi-fischer ECM-Moleküle während der Diffe-renzierung. Die verminderte Einlagerung von Kollagen und Glycosaminoglycan (GAG) hat einen negativen Einfluss auf die mechanische Belastbarkeit, Stabilität und Elastizität des neu regenerierten Knorpel-gewebes, was eine verminderte Qualität nach sich zieht.

Ein Grund für die veränderte Kollagen- und GAG-Zusammensetzung in der OA-Kokultur und die daraus resultierende schlechtere Knorpelqualität stellen Entzündungsfaktoren dar, die wir in der OA-Kokultur nachweisen konnten. Außer-dem waren in der Kokultur bestimmte Abbauprodukte der ECM stark erhöht, die eine negative Rolle bei der Matrixbil-dung haben könnten.

In diesem Projekt wurden detaillierte Ein-blicke in die Mikroumgebung von in vitro Knorpeldefekten gewonnen, die Rück-schlüsse auf Vorgänge im menschlichen Körper zulassen. In Zukunft wird eine

Osteoarthrotisches Knorpel- und Knochengewebe hemmen die stammzellbasierte Regeneration von artikulärem Knorpel

Experimentelle OrthopädieHistochemische Alzianblau Färbung von Glycosaminoglycanen (GAG) nach 28 Tagen chondrogener Differenzierung. MSC, Chondrozyten und ein Gemisch aus beiden Zelltypen (1:1) wurden entweder zusammen mit osteoarthro-tischem Knorpel oder subchondralem Knochen kultiviert und mit entspre-chenden Monokulturen (Kontrollen)verglichen. Die Zellkerne sind rot gefärbt.

GlycosaminoglykaneImmunfluoreszenzfärbung von Kollagen Typ II nach 28 Tagen chondrogener Differenzierung.MSC, Chondrozyten und ein Gemisch aus beiden Zelltypen (1:1) wurden entweder zusammen mit osteoarthrotischem Knorpel oder subchondralem Knochen kultiviert und mit entsprechenden Monokulturen (Kontrollen) verglichen. Die Zellkerne sind blau (DAPI) gefärbt.

Stammzellen

Kont

rolle

+Kno

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+Kno

chen

Mix-Kultur Chondrozyten Stammzellen

Kont

rolle

+Kno

rpel

+Kno

chen

Mix-Kultur Chondrozyten

Kollagen II

Das periphere Nervensystem und fokale Knochenerosionen bei rheumatoider Arthritis

Entgegen der starren äußeren Erschei-nung ist das Knochen skelett ein hochgra-dig stoffwechselaktives Organ, das stän-dig an endogene und exogene Einflüsse angepasst wird. Dabei werden knochen-aufbauende und knochenabbauende Prozesse strikt reguliert, da jede Unaus-gewogenheit die Integrität des Knochens

beeinträchtigen kann. Zwei Zelltypen sind hauptsächlich für die Struktur des Knochens verantwortlich: Matrix-syn-thetisierende Osteoblasten und Matrix-degradierende Osteoklasten. Durch wechselseitige Kommunikation mit dem Nervensystem, dem endokrinen System und dem Immunsystem erfolgt die

Anpassung an auftretende Belastungen. Die Interaktion des Knochengewebes mit dem peripheren Nervensystem ist in den letzten Jahren intensiv studiert worden und es wurden verschiedene neuronale Faktoren identifiziert, die an der Regu-lation der Knochenhomöostase beteiligt sind. Der Einfluss des Nervensystems auf

Reihe von neuen therapeutischen Ansatz-punkten entstehen. Im Vordergrund stehen dabei die Entwicklung einer scho-nenden individuellen Therapie für Pati-enten und die Optimierung der Behand-lung der vielfältigen Knorpeldefekte, die durch degenerative Knorpelerkrankungen oder Verletzungen entstehen können.

Die Verwendung von patienteneigenen mesenchymalen Stammzellen ist eine viel-versprechende Möglichkeit die Behand-lung fortgeschrittener Gelenkarthrose zu verbessern und vielleicht sogar das Ein-setzen einer Prothese durch stammzell-basierte Regeneration von OA-Knorpel zu ersetzen. Die in dieser Studie neu gewon-nenen Erkenntnisse können in Zukunft

verwendet werden, um eine verbesserte Strategie der stammzellbasierten Knor-peltherapie zu entwickeln und vor allem die Qualität des neu gebildeten Knorpels entscheidend zu verbessern.

Förderung

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (GR 1301/8-1); Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. (DGOOC)

Mitarbeiter der experimentellen Orthopädie

Michaela Leyh, Dipl. Biol. Lilly Weger, MTLA Dr. med. H.-Robert Springorum Dr. med. Jens Schaumburger

Prof. Dr. Susanne Grässel

Beteiligte Arbeitsgruppen und Institute

PD Dr. Lutz Dürselen, Andreas Seitz, Dipl.-Ing.(FH), Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universität Ulm Prof. Dr. Rainer Deutzmann, Dr. Astrid Bruckmann, Institut für Biochemie, Mikrobiologie und Genetik, Universität Regensburg Prof. Dr. Wilturd Richter, Jessica Gabler, Dipl. Biol., Institut für experimentelle Orthopädie, Universität Heidelberg

Die Mitarbeiter des Forschungslabors 2012 (von links):

Anja Pasoldt, MTA • Nicole Schäfer, Studentische Hilfskraft, BSc Michaela Leyh, Doktorandin, Dr. rer. nat. • Lilly Weger, MTA Sabine Stöckl, Doktorandin, Dr. rer. nat. • Mandy Vogel, MTA Susanne Grässel, Prof. Dr. rer. nat. • Dominique Muschter, Doktorandin Dr. rer. physiol. Gerit Hackmayer, Doktorandin Dr. med. vet. • Claudia Göttl, MTA Julia Lorenz, Dr. rer. nat. • Tanja Niedermair, Doktorandin, Dr. rer. physiol. Nikoo Doranehgard, MSc

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Hintergrund

Melanocortine sind ursprünglich als Neurohormone, die in der Hypophyse produziert werden, beschrieben, zeigen aber ein breites Wirkspektrum. Eine der interessantesten Eigenschaften der Melanocortine ist ihr anti-inflamma-torisches Potential. Unser derzeitiges Wissen zur Funktion der Melanocortine im Knorpel und vor allem in der Osteoar-throse ist dürftig. Einige Studien weisen darauf hin, dass das Melanocortinsystem eine Rolle im Knochen- und Knorpel-stoffwechsel spielt. Auch bei entzünd-lichen Gelenkserkrankungen spielen Melanocortine eine Rolle. In Patienten, die an Juveniler Chronischer Arthritis, Rheumatoider Arthritis oder Osteoar-

throse leiden, wurden erhöhte Spiegel von α-MSH in der Synovialflüssigkeit des betroffenen Gelenks detektiert. Eine lokale und systemische Applikation von α-MSH hatte eine merkliche Reduktion der entzündlichen Symptome im Gelenk zur Folge. Wir stellen daher die Hypo-these auf, dass α-MSH in der Knorpel-physiologie chondroprotektiv wirkt. In diesem Projekt soll die Rolle von α-MSH und der Melanocortinrezeptoren im Kontext der Osteoarthrose definiert werden.

Melanocortine und ihre Rezeptoren im Knorpel

Alle Melanocortine binden an Melano-cortinrezeptoren (MC-R), von denen 5

verschiedene Subtypen bekannt sind. Wir konnten bereits zeigen, dass der MC-1-Rezeptor in humanen artikulären Chondrozyten und synovialen Fibroblas-ten exprimiert wird und funktionsfähig ist. α-MSH, ein Prototyp der Melano-cortine, kann über den MC-1-Rezeptor Gene regulieren, welche die Organisa-tion und Stabilität der extrazellulären Matrix beeinflussen. Durch den Einsatz von MC-1-Rezeptor-defizienten Mäusen, bei denen die Wirkung von α-MSH nicht über diesen Rezeptor vermittelt werden kann, sollte dieser Zusammenhang in der endogenen Chondroprotektion erfasst werden. Hierfür wurde eine Methode zur chirurgischen Induktion von Osteoarthrose im Kniegelenk von

Chondroprotektive Eigenschaften des Melanocortinsystems und seine Rolle in der Osteoarthrose

A) Bildung von Resorptionslakunen (Pfeile) durch aktive Osteoklasten auf einer zell-generierten, kno-chenähnlichen Matrix. 100fache Vergrößerung. B) Aktive Osteoklasten besitzen eine spezifische Struktur des Zytoskeletts, den Aktinring (Pfeile), unter dem der abgeschirmte Resorptionsbereich liegt. 200fache Vergrößerung

BA

die Osteoblasten- und Osteoklastendif-ferenzierung ist sehr komplex, da das Entwicklungsstadium der jeweiligen Zelle, sowie die lokale Konzentration und Zusammensetzung der Neurotransmitter eine wichtige Rolle spielen.

Chronische Entzündungsvorgänge, wie sie mit der rheumatoiden Arthritis (RA) assoziiert sind, können durch eine Dysbalance der lokalen Zytokinzusam-mensetzung Veränderungen in der Knochenhomöostase induzieren. Ein charakteristisches Merkmal der RA ist die Zerstörung des gelenknahen Knochens durch überschießende Osteoklastenaktivi-tät. Studien haben auch gezeigt, dass sich im Verlauf der Erkrankung die Innervie-rung des entzündeten Synovialgewebes verändert: Noradrenalin-produzierende, katecholaminerge Nervenfasern gehen verloren und es treten katecholamin-

produzierende Zellen auf, die als Ersatz für die verlorenen Nervenfasern dienen können und ein spezielles Neurotrans-mitter-Mikromilieu aufbauen. Unklar ist, ob die katecholaminergen Nervenfasern wirklich verloren gehen oder ob sie ihren Phänotyp zu VIP-positiven/cholinergen Nervenfasern verändern. Dass diese Phä-notypveränderung möglich ist, konnte bereits für die Innervierung der Schweiß-drüsen gezeigt werden. Die Neurotrans-mitter Noradrenalin (NA), Acetylcholin (ACh) und vasoaktives intestinales Peptid (VIP) können die Osteoklastogenese auf unterschiedliche Weise beeinflussen. ACh/VIP werden inhibierende Eigen-schaften zugeschrieben, während Nora-drenalin, vor allem über β2-Rezeptoren, die Osteoklastenbildung und damit den Knochenabbau, fördern soll.

Ziel dieses Projektes ist es, die Osteokla-stogenese in RA im Kontext eines even-tuell veränderten, lokalen Neurotransmit-termilieus genauer zu charakterisieren.

Als Modellsystem für RA dient das Kol-lagen Typ II-induzierte Arthritis-Modell (CIA) in Dark Agouti-Ratten, da es in Verlauf und Symptomatik der humanen Erkrankung stark ähnelt. In verschiedenen Phasen der Arthritis werden aus dem Knochenmark der Ratten Makrophagen-vorläuferzellen isoliert und durch Zugabe des Wachstumsfaktors M-CSF und des Osteoklastendifferenzierungsfaktors RANKL in vitro zu Osteoklasten diffe-renziert. Die Differenzierungskapazität NaCl-behandelter Tiere (Kontrollen) wird mit Tieren in unterschiedlichen Arthri-tisstadien verglichen. Um den Einfluss eines veränderten lokalen Neurotransmit-terprofils auf die Osteoklastogenese zu untersuchen, werden Makrophagen mit unterschiedlichen Konzentrationen der Neurotransmitter ACh, NA und VIP stimu-liert und mit verschiedenen Differenzie-rungs- und Aktivitätsassays analysiert.

Die bisher erzielten Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Osteoklasto-genese aus Vorläuferzellen arthritischer Tiere sowohl in der frühen Arthritisphase als auch in der akuten und chronischen Phase gehemmt wird, wobei die ursäch-lichen Faktoren noch nicht bekannt sind. In arthritischen Tieren kann man eine Reduktion in der Anzahl der isolierten Knochenmark-Makrophagen feststellen, was auf einen Einfluss der CIA auf die Osteoklastenvorläuferpopulation hin-deuten kann. Die Stimulation mit Acetyl-cholin, VIP und NA während der in vitro Differenzierung beeinflusst die Anzahl der generierten Osteoklasten, wobei der beobachtete Effekt in den Kontroll-tieren sehr viel stärker ausgeprägt ist, als in den arthritischen Tieren, die eine eingeschränkte Reaktivität aufweisen. Der hemmende Einfluss der CIA zeigt sich auch in einem Kathepsin K-Assay. Kathepsin K ist ein matrix-degradierendes Enzym, das von Osteoklasten in ihre Resorptionslakune sezerniert wird. Der Einfluss der Neurotransmitter NA, ACh

und VIP auf die Enzymaktivität ist ähnlich wie auf die Differenzierungskapazität der Zellen.

Die Genexpression verschiedener Osteoklasten-Differenzierungsmarker sowie einer Vielzahl von Rezeptoren für NA, ACh und VIP wird untersucht, um Unterschiede zwischen arthritischen Tieren und Kontrolltieren zu ermitteln. Für die untersuchten Osteoklastenmarker-gene konnten bisher keine signifikanten Unterschiede zwischen gesunden und arthritischen Tieren in der Genexpression festgestellt werden. Bei den Rezeptoren für die verschiedenen Neurotransmitter zeigt sich, dass im akuten Stadium der Erkrankung Rezeptoren für ACh und VIP stärker reguliert sind, mit einer vermin-derten Genexpression des VIP-Rezeptors PACR1 und einer verstärkten Genexpres-sion der muskarinischen ACh Rezeptoren 3 und 5. Im chronischen Stadium ist dage-gen eine signifikante Herunterregulation der Genexpression der Adrenozeptoren α1D und α2B zu beobachten. Auf Protei-nebene wurde bisher nur die Expression und Lokalisation des β2-Adrenozeptors untersucht, für den keine Unterschiede zwischen gesunden und arthritischen Ratten festgestellt werden konnten.

Weiterführend soll die Verteilung und Dichte von Rezeptoren für ACh und VIP sowie β-Adrenozeptoren durch histolo-gische und proteinchemisch-immunolo-gische (Western Blot) Methoden analy-siert werden. Ebenso wird der Einfluss der Neurotransmitter auf die Aktivität der generierten Osteoklasten in einem spezi-ellen Matrix-basierten Resorptionsassay untersucht.

Die Untersuchungen sollen zu einem besseren Verständnis der Kommunikation von Knochengewebe und peripherem Nervengewebe im Kontext chronisch-entzündlicher Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis beitragen.

Förderung

Durch die Deutsche Forschungsgemein-schaft (DFG) als Teilprojekt (GR 1301/10-1) im Schwerpunktprogramm SPP 1468 „ImmunoBone“.

Mitarbeiter der Experimentellen Orthopädie

Dominique Muschter, Dipl. Biochem. Nicole Schäfer, B.Sc. Claudia Göttl, techn. Ass. Prof. Dr. Susanne Grässel

Beteiligte Arbeitsgruppen und Institute

Prof. Dr. Rainer H. Straub, Hubert Stangl, Dipl. Pharmazeut, Innere Medizin I, Uni-versitätsklinikum Regensburg

Wochen nach Induktion der Osteoarthrose

WT vs. Mc1r osteoarthrotischer Knorpelschaden

Knor

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n = 4-6

*

*

WT Mc1r

Abb. 2: Ausprägung der Osteoarthrose im zeitlichen Verlauf. Dargestellt wird der prozen-tuale Anteil des degradierten Knorpels in Bezug auf den gesamten Knorpel bei signaldefizienten Mc1r-Mäusen (gelb) und Wildtyp-Mäusen (grau). Der Knorpelverlust ist bei den signaldefizienten Mäusen, bei denen die Melanocortin-Wirkung beeinträchtigt ist, höher als bei den Wildtyp-Mäusen.

BA

Abb. 1: Histologische Safranin O / Fast Green Färbungen des Kniegelenks einer Maus. Gezeigt werden ein gesundes Kniegelenk (A) und ein osteoarthrotisches Kniegelenk (B) 8 Wochen nach dem chirurgischen Eingriff. Knochen und Bindegewebe sind grün gefärbt. Safranin O färbt artikulären Knorpel und die Wachs-tumsfuge rot. Die medialen und lateralen Oberschenkelkondylen (KM und KL) sind in der oberen Bildhälfte, die Unterschenkelknochen (US) in der unteren Bildhälfte zu sehen. Die Pfeile markieren den Knorpelverlust während der Osteoarthrose.

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Im Verlauf der Frakturheilung werden viele Aspekte der embryonalen Skelett-entwicklung rekapituliert. Es muss hierbei zwischen der intramembranösen und der enchondralen Ossifikation unterschieden werden. Während bei der intramembra-nösen Heilung das neue Knochengewebe direkt aus dem Mesenchym durch den Aufbau von Osteoid entsteht, wird bei der enchondralen Ossifikation zunächst eine Knorpelmatrix gebildet, der sog.

Softkallus, welcher die Fraktur stabilisiert und in späteren Umbauprozessen durch Knochen ersetzt wird. Die enchondrale Ossifikation, die im Falle einer flexi-bel stabilisierten oder unstabilisierten Fraktur angeschaltet wird, ist ein Multi-Step Event. Dieses umfasst Phasen der Entzündung, der Angiogenese und der Reparatur von mesenchymalem Gewebe. Es findet sozusagen ein koordiniertes Miteinander von Immigration, Differen-

zierung und Proliferation einer Vielzahl von Zelltypen, wie z.B. inflammatorische Zellen, Osteoblasten und Chondrozyten statt. Während der enchondralen Ossifi-kation im Verlauf der Embryonalentwick-lung sind Neurotransmitter des sensiblen und sympathischen Nervensystems an der Kontrolle der Zellproliferation und der Matrixdifferenzierung beteiligt. Aber auch der adulte Knochen und der nach einer Fraktur entstandene Kallus werden

zumindest temporär von sympathischen und sensiblen Nervenfasern innerviert.

Als Vertreter des sensiblen Nervensy-stems steht der Neurotransmitter Sub-stanz P (SP) im Focus unserer Studien. SP beeinflusst die Matrixbildung und –differenzierung des mesenchymalen Kallusgewebes und wird im Verlauf der Frakturheilung von kallusbildenden Chondrozyten selbst produziert, wie auch der SP bindende Neurokinin1 Rezeptor (NK1R). Ein prominenter Neurotransmitter des sympathischen Nervensystems ist das Katecholamin Noradrenalin (NA). Es senkt unter bestimmten Bedingungen die Apoptoserate von Chondrozyten und könnte zu SP entgegengesetzte Effekte auf die Matrixbildung ausüben. Wir konnten bereits Nervenzellen im Bereich des Frakturkallus nachweisen, die das Enzym Tyrosin-Hydroxylase produzieren, ein Schlüsselenzym der Noradrenalin-Biosynthese. Der Heilungsverlauf wird somit vom sensiblen und sympathischen Nervensystem beeinflusst.

Desweiteren könnte die Anwesenheit von proinflammatorischen Faktoren auf Grund von Entzündungsreaktionen während der frühen Phase der Frakturheilung eine Immunantwort gegen körpereigene Anti-gene stimulieren. Durch einen möglichen Verlust der Innervation durch sympa-thische Nervenfasern im Gewebe könnte die entzündungsfördernde Rolle des Neuropeptids Substanz P hervorgehoben werden und die Entstehung von Autoim-munerkrankungen wie der Rheumatoiden Arthritis (RA) begünstigen.

Bisher konnten wir in unseren Studien feststellen, dass SP und NA auf kostale Chondrozyten im 2D-Zellkulturmodell Effekte auf einige Gene ausüben, die während Entzündungsprozessen und der Kallusdifferenzierung eine Rolle spielen. An Hand von murinen Frakturmodellen wurde der Einfluss von SP und NA auf die Kallusbildung und –differenzierung untersucht. Mäuse, die kein SP produ-zieren (Tachykinin1 defiziente Mäuse, Tac1-/-) besitzen 5 Tage nach der Fraktur ein geringeres Schmerzempfinden im frakturierten Bein und weisen 8 Tage nach der Fraktur ein geringeres Kallusvo-lumen und eine höhere Kallusdichte auf im Vergleich zu Wildtyp-Kontrollmäusen. Der Frakturkallus besteht im Verlauf der Heilung aus unterschiedlichen Gewe-betypen, deren Anteil im Kallus je nach Heilungsphase variiert (siehe Abb. 1A und B). Zu Beginn bildet der mesenchymale Kallus den Großteil des Gewebes (bis ca. Tag 5), anschließend der Softkallus, auch als knorpeliger Kallus bezeichnet (ab ca. Tag 8/9), und zum späteren Zeitpunkt der kalzifizierte Kallus (ab ca. Tag 13). Mäuse, in denen NA vermittelte Effekte während

Die Rolle von sensorischen Neuropeptiden und Katecholaminen in der Frakturheilung und der frakturstimulierten Autoimmunantwort

Mäusen etabliert (Abb. 1), bei der eine Instabilität des Kniegelenks durch Inzi-sion des medialen meniskotibialen Liga-ments hervorgerufen wird. Dabei konnte gezeigt werden, dass die Osteoarthrose in signaldefizienten Mäusen, bei denen die Melanocortin-Wirkung beeinträch-tigt ist, stärker ausgeprägt ist als in Wildtyp-Mäusen (Abb. 2). Mit dieser Studie haben wir erstmals nachgewie-sen, dass Melanocortine tatsächlich eine chondroprotektive Rolle im Verlauf der Osteoarthrose einnehmen.

Förderung

Durch die Deutsche Forschungsge-meinschaft (DFG) als Teilprojekt (GR 1301/9-1) in der Forschergruppe FOR 696 „Molecular Analyses and Interactions at Articular Surfaces: Role of Neuroendo-crine Mechanisms“ (Universitätsklinikum Regensburg) von der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG)

Mitarbeiter der experimentellen Orthopädie

Dr. Julia Kaps Gerit Hackmayer, Dipl. Biol, Tierärztin Anja Pasoldt, MTA

PD Dr. med. Johannes Beckmann Dr. med. Clemens Baier Prof. Dr. Susanne Grässel

Beteiligte Arbeitsgruppen und Institute

Prof. Dr. Markus Böhm, Klinik für Der-matologie, Neuroendokrinologie der Haut und Interdisziplinäre Endokrinolo-gie, Universität Münster Prof. Dr. Rainer H. Straub, Innere Medi-zin 1, Experimentelle Rheumatologie und Neuroendokrine Immunologie, Universi-tätsklinikum Regensburg

der Frakturheilung pharmazeutisch ver-hindert wurden (mit 6-Hydroxydopamin sympathektomierte Mäuse), weisen in der frühen Phase der Frakturheilung (Tag 5 nach Fraktur) einen größeren Anteil an mesenchymalem Kallusgewebe auf und einen geringeren Anteil an Softkallus-Gewebe, verglichen mit Tac1-/- Mäusen und Wildtyp-Mäusen (siehe Abb. 2). Das Softkallus-Gewebe besteht hauptsächlich aus Chondrozyten, welche die knorpelige Matrix bilden, die zur temporären Stabi-lisation des Bruches dient. Im Verlauf der Heilung beginnen diese Chondrozyten ein Vielfaches an Volumen zuzunehmen, sie werden hypertroph und letztlich apoptotisch. Während dieser Zeit produ-zieren Chondrozyten KollagenX, einen klassischen Hypertrophiemarker (siehe Abb. 1B). Wir konnten keinen Unterschied am Anteil hypertropher Chondrozyten im Verlauf der Frakturheilung zwischen Wildtyp, Tachykinin1-defizienten und sympathektomierten Mäusen feststellen. Desweiteren wurde mittels biomecha-nischer Tests an frakturierten Beinen und nicht-frakturierten Kontrollbeinen festgestellt, dass bei Tac1-/- und sympa-thektomierten Mäusen, die Neubildung des Knochens nach einer Fraktur nicht beeinflusst wird. Sie weisen allerdings im Allgemeinen eine geringere mechanische Stabilität und Qualität des Knochens auf als Wildtyp-Mäuse.

Diese Studie soll im folgenden Verlauf zu einem besseren Verständnis der Einflüsse des Nervensystems auf die Frakturheilung und die Qualität von neu geformten Knochen verhelfen und Auf-schluss geben über mögliche Gründe, die zu einer schlechteren Knochenqualität bzw. -struktur oder Non-Unions führen könnten.

Förderung

Vom BMBF als Teilprojekt des Verbundes „Immuno-Pain“ (01EC1004D)

Mitarbeiter der experimentellen Orthopädie

Tanja Niedermair, Dipl.-Biol. Nikoo Doranehgard, MSc Dr. Julia Kaps Dr. H.-Robert Springorum Prof. Dr. Susanne Grässel

Beteiligte Arbeitsgruppen und Institute

Prof. Dr. Rainer H. Straub, Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg Dr. Richard Stange, Dr. Britta Wieskötter, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungs-chirurgie, Universitätsklinikum Münster Dr. Ronny Bindl, Institut für Unfallchi-rurgische Forschung und Biomechanik, ZMFU, Universität Ulm Dr. Volker Kuhn, Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Medizinische Universität Innsbruck

BA

Abb. 1B: Immunhistochemische Färbung des Frakturkallus von Wildtyp-Mäusen 13 Tage nach Fraktur. Die Färbung erfolgte mit Antikörpern gegen Kollagen X, wodurch hypertrophe Kallus-Chondrozyten angefärbt werden. Der gesamte Frakturkallus wurde in grün hervorgehoben, schwarz umrandete Bereiche zeigen hypertrophe Chondrozyten. Die 12,75-fache Vergrößerung verdeutlicht die Morphologie der hypertrophen Zellen. Maßstabsleiste ent-spricht 1 mm.

Abb. 1A: Histologische Färbung des Frakturkallus von Wildtyp-Mäusen 9 Tage nach der Fraktur. Die Färbung erfolgte mit Alzianblau, das Knorpelge-webe färbt, und mit Siriusrot, das kalzifizierte Bereiche (Knochen) färbt. Das gesamte Kallusgewebe wurde grün umrandet. Mit roter Umrandung werden die knorpeligen Kallusbereiche verdeutlicht, mit Gelb bereits kalzifizierte Bereiche. Die hellblauen Bereiche zeigen Regionen, in denen sich das Gewebe auf Grund des Färbeprozesses ablöste. Das restliche Gewebe stellt den mesenchymalen Kallus dar. Maßstabsleiste entspricht 1 mm.

Abb. 2: Zusammensetzung des Gewebes eines Frakturkallus 5 Tage nach Fraktur. Der Graph zeigt den prozentualen Anteil von mesenchymalem, knorpeligem (Softkallus) und kalzifi-ziertem Kallusgewebe in Wildtyp-, Tachykinin 1-defizienten- (Tac1-/-) und sympathektomierten (6-OHDA) Mäusen. 5 Tage nach Fraktur besitzen sympathektomierte Mäuse signifikant mehr mesenchymales Kallusgewebe und weniger Softkallus verglichen zu WT und Tac1-/- Mäusen.

* *Zusammensetzung des Frakturkallus 5 Tage nach Fraktur

Mesenchymaler Kallus

Ant

eil a

m K

allu

s in

%

Soft Kallus Kalzifizierter Kallus

Wild

typ

Wild

typ

Wild

typ

36 37

Um seinen Körper leistungsfähig und gesund zu erhalten, emp-fehlen Experten mindestens 10.000 Schritte pro Tag. Wenn dabei der Bewegungsablauf nicht gut koordiniert ist, kann es aufgrund der hohen Zahl von Wiederholungen leicht zu Fehl-belastungen und im Extremfall zu Schmerzen und vermehrten Verschleißerscheinungen kommen. Zur wissenschaftlichen Aus-wertung von Fehlbelastungen im Gangbild verfügt die Ortho-pädische Klinik für die Universität Regensburg im Asklepios Klinikum Bad Abbach über ein modernes Labor für Gang- und Bewegungsanalyse.

Mit Hilfe der Ganganalyse kann zum Beispiel der Bewegungs-ablauf beim Gehen, bei unklaren Schmerzen oder Verletzungen genauer betrachtet und mit Normdaten verglichen werden. Ebenso kann die Druckverteilung unter der Fußsohle mit Hilfe der Pedobarografie (einer dünnen Mess-Sohle, die in den Schuh oder in den Socken eingelegt wird) dargestellt werden. Lassen sich krankhafte Belastungsmuster erkennen, können z. B. mit einer Einlagenversorgung überlastete Strukturen entlastet oder mit diversen konservativen oder chirurgischen Therapie-optionen eine Schmerzreduktion für den Patienten erreicht werden.

Treten komplexere Gangstörungen auf, wie z.B. bei spastischen Lähmungen oder Deformitäten, werden kleine reflektierende Marker auf bestimmte Knochenpunkte an Füßen, Beinen, Hüfte und unterem Rücken geklebt. Anschließend wird der Gang des Patienten mit 6 Videokameras aufgenommen und digitalisiert, so dass eine 3D-Rekonstruktion des patientenspe-zifischen Gangbildes erstellt wird. Aus diesem Modell können die auftretenden Gelenkkräfte, -momente und -winkel berech-net werden. Damit ist eine genaue Analyse von überbelasteten Gelenken, fehlerhaften Bewegungsabläufen, Bewegungsein-schränkungen und Gangasymmetrien möglich. Darauf basie-rend können Rückschlüsse auf krankhafte Störungen gezogen werden und somit eine für den Patienten optimierte Schie-nenversorgung, Operationsplanung oder andere Maßnahmen erfolgen.

Neben der klinischen Patientenversorgung liegt ein weiterer Schwerpunkt des Labors auf der biomechanischen Forschung und Evaluation von Operationsmethoden.

Abgeschlossen werden konnte in diesem Jahr beispielsweise eine Studie, die verschiedene Versorgungsoptionen des Diabe-tischen Fußes mit Hilfe der Pedobarografie untersuchte.

Ingenieur bei der Arbeit – Validierung und Bestimmung der Messgenauigkeit des Gang labors mit Hilfe hochpräziser Starrkörpermessgeräte (im Bild: Dr.-Ing. Penzkofer, Hochschule Regensburg)

10.000 Schritte am Tag

Differenzierungsstudien mit Sox9-knock-down- (-SOX9), Sox9-Überexpressions- (+SOX9) und Kontroll-Zellen.

Durch Zugabe spezieller Medienzusätze können mesenchymale Stammzellen zu Knorpelzellen (Chondrogenese), zu Knochenzellen (Osteogenese) oder zu Fett-zellen (Adipogenese) differenziert werden.

Der Nachweis der Differenzierung erfolgte mittels histologischer Färbung. Alcian Blau färbt einen Bestandteil (Glykosami-noglykane) der extrazelluläre Matrix nach Chondrogenese, Alizarin Red S visualisiert kalzifizierte Areale nach Osteogenese und Oil Red O färbt Lipidtropfen in Fettzellen nach adipogener Differenzierung an.

Mesenchymale Stammzellen

In vitro Chondrogenese In vitro Osteogenese In vitro Adipogenese

-SOX9 +SOX9Control

Eine heterozygote Mutation des Trans-kriptionsfaktors Sox9 führt zu einer sel-tenen Fehlbildung des Skelettapparats, welche als Kampomele Dysplasie (Cam-pomelic dysplasia; CD) oder Kampomelie bezeichnet wird. Diese autosomal domi-nante Krankheit tritt mit einer Häufigkeit von 0,5-1:100000 Geburten auf und geht oft mit einer XY Geschlechtsum-kehr sowie mit gebogenen Röhrenkno-chen einher.

Man weiß, dass vor allem während der Chondrogenese, also der Differenzie-rung von mesenchymalen Stammzellen zu Knorpelzellen, der Transkriptionsfak-tor Sox9 eine sehr wichtige Rolle spielt und maßgeblich die Bildung von Knorpel und Knochen beeinflusst.

Dies macht Sox9 zu einem sehr interes-santen Protein für das „Tissue Enginee-ring“ im Bereich des muskuloskelettalen Systems, also der künstlichen Herstel-lung biologischen Gewebes, wie Kno-chen und Knorpel.

In unserem aktuellen Projekt untersu-chen wir unter anderem den Einfluss der Sox9-Dosis auf die adipogene, osteo-gene und chondrogene Differenzierung von mesenchymalen Stammzellen (MSC), um differenzierungsstadienspezifische Prozesse detailliert aufzuklären. Dane-ben ist die Analyse des Einflusses von Sox9 auf verschiedene Signalwege und

das Zellwachstum, sowie auf die Zellvia-bilität in undifferenzierten mesenchyma-len Stammzellen ein Ziel unserer Arbeit.

Mit einem retroviralen System appli-zieren wir eine Sox9 spezifische shRNA oder ein Sox9-Überexpressions-Kon-strukt in unsere Zielzellen, um somit die Sox9 Dosis zu vermindern oder zu ver-vielfältigen. Diese manipulierten mesen-chymalen Stammzellen untersuchen wir zum einen im undifferenzierten Zustand auf Veränderungen bzgl. Proliferation, Zellzyklus, Apoptose und Signalwege. Zum anderen differenzieren wir die Zellen mittels geeigneter Medienzusätze zu Knochen, Fett- und Knorpelzellen. Während des Differenzierungsprozesses wird die Genexpression stadienspezi-fischer Marker gemessen und histolo-gische Färbungen durchgeführt, um den Einfluss einer fehlerhaften Sox9 Expres-sion zu charakterisieren.

Unsere Analysen zeigen einen deutlichen pro-proliferativen und anti-apopto-tischen Einfluss von Sox9 in undifferen-zierten mesenchymalen Stammzellen (MSC). Verursacht wird dieser Effekt durch eine Änderung der Lokalisation, sowie veränderter Proteinstabilität von verschiedenen Zellzyklus-Regulatoren. Dies wiederum wird durch eine verstär-kte Aktivität eines MAP-Kinase (MAP, engl. mitogen-activated protein) Signal-weges reguliert.

Die Differenzierungsstudien ergaben einen stimulierenden Effekt von Sox9 auf den wichtigsten Adipozyten-spezifischen Transkriptionsfaktor (CEBP/β), einen tendenziell inhibierenden Effekt auf die osteogene Differenzierung und einen sehr stadienspezifischen Einfluss auf das chondrogene Differenzierungspoten-tial. Unter hypertrophen Bedingungen hemmte Sox9 während der Chondroge-nese die Glykosaminoglykansynthese, was zu einer verminderten Bildung von extrazellulärer Matrix (ECM) der Zellen führt.

Förderung

Als Einzelantrag (GR 1301/7-1 und 7-2) von der Deutschen Forschungsgemein-schaft (DFG)

Mitarbeiter der experimentellen Orthopädie

Sabine Stöckl, Dipl. Biol. Claudia Göttl, MTA Mandy Vogel, MTA Prof. Dr. Susanne Grässel

Beteiligte Arbeitsgruppen und Institute

Prof. Dr. Anja Bosserhoff, Pathologie, Universität Regensburg Dr. Richard Bauer, Mund, -Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universität Regens-burg

Die Bedeutung des Transkriptionsfaktors Sox9 in mesenchymalen Stammzellen

Gang- und Bewegungsanalyse an der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg

38 39

Journalbeiträge

Anders S, Lechler P, Rackl W, Grifka J, Schaumburger J (2012): Fluoroscopy-guided retrograde core drilling and cancellous bone grafting in osteochondral defects of the talus. Int Orthop 36: 1635-1640

Anders S, Goetz J, Schubert T, Grifka J, Schaumburger J (2012): Treatment of deep articular talus lesions by matrix associated autologous chondrocyte implantation-results at five years. Int Orthop 36: 2279-2285

Baier C, Springorum HR, Maderbacher G, Winkler S, Fücht-meier B, Neugebauer R (2012): Irradiation in the treatment of arthrofibrosis after total knee arthroplasty: a preliminary trial. Cent Eur J Med 7: 553-556

Baier C, Schaumburger J, Götz J, Heers G, Schmidt T, Grifka J, Beckmann J (2012): Bisphosphonates or prostacyclin in the treatment of bone-marrow oedema syndrome of the knee and foot. Rheumatol Int DOI 10.1007/s00296-012-2584-0 Epub ahead of print.

Beckmann J, Schmidt T, Baier C, Springorum R, Rath B, Tingart M, Grifka J, Schaumburger J (2012): Infusionstherapie bei Hüft-kopfnekrose und Knochenmarködemsyndrom. Osteologie 21: 1-6

Beckmann J, Schmidt T, Schaumburger J, Rath B, Lüring C, Tingart M, Grifka J (2012): Infusion, core decompression, or infusion following core decompression in the treatment of bone edema syndrome and early avascular osteonecrosis of the femoral head. Rheumatol Int Dec 23. [Epub ahead of print]

Böhm M, Grässel S (2012): Role of proopiomelanocortin-derived peptides and their receptors in the osteoarticular system: from basic to translational research. Endocrine Rev 33 (4): 623-651

Bolm-Audorff U, Eberth F, Gantz S, Grifka J, Liebers F, Schil-tenwolf M, Spahn G, Vaitl T (2012): Zusammenhang zwischen metabolischen Erkrankungen, Hypertonie und Gonarthrose. Trauma und Berufskrankheit 14: 402-410

Gantz S, Schindel R, Schneider S, Schiltenwolf M, Bolm-Audorff U, Eberth F, Vaitl T, Liebers F, Spahn G, Grifka J (2012): Laufsport. Führt Laufsport zu vorzeitigen degenerativen Ver-änderungen am Kniegelenk? Trauma und Berufskrankheit 14: 446-451

Gille J, Behrens P, Volpi P., de Girolamo L, Reiss E, Zoch W, Anders S (2012): Outcome of Autologous Matrix Induced Chon-Outcome of Autologous Matrix Induced Chon-drogenesis (AMIC) in cartilage knee surgery: data of the AMIC Registry. Arch Orthop Trauma Surg 2012 Oct 16, published online

Götz J, Baier C., Springorum HR, Anders S., Grifka J., Heers G (2012): Orthopedic operations and postoperative treatment of rheumatic elbows. Z Rheumatol 71: 658–669

Grässel S, Anders S (2012): Cell-based therapy options for oste-ochondral defects. Autologous mesenchymal stem cells com-pared to autologous chondrocytes. Orthopäde 41 (5): 415-428

Grässel S, Stöckl S, Jenei-Lanzl Z (2012): Isolation, culture and osteogenic / chondrogenic differentiation of bone marrow derived mesenchymal stem cells. Methods Mol Biol 879: 203-67

Grässel S, Bauer RJ (2012): Collagen XVI in health and disease. Matrix Biol. November 10 [Epub ahead of print]

Grifka J (2012): Mehr Qualität bei künstlichen Gelenken. Baye-risches Ärzteblatt 12: 693

Heers G, Grifka J, Götz J (2012): Postoperative treatment strate-gies after rheumatic orthopedic operations of the shoulder. A suggestion. Z Rheumatol 71: 650-657

Heers G, Springorum HR, Baier C, Götz J, Grifka J, Renkawitz T (2012): Proximal interphalangeal joint replacement with an unconstrained pyrocarbon prosthesis (Ascension(R)): a long-term follow-up. J Hand Surg Eur 12 [Epub ahead of print]

Holzapfel BM, Greimel F, Prodinger PM, Pilge H, Nöth U, Gollwitzer H, Rudert M (2012): Total hip replacement in devel-opmental dysplasia using an oval-shaped cementless press-fit cup. Int Orthop 36 (7): 1355-1361

Lechler P, Handel M, Anders S, Balakrishnan S, Grifka J (2012): The oncofetal gene survivin – a possible target gene for regen-erative therapy concepts in cartilaginous tissue. Orthopäde 41: 260-267

Lechler P, Graf S, Köck FX, Schaumburger J, Grifka J, Handel M (2012): Arthrodesis of the talonavicular joint using angle-stable mini-plates: a prospective study. Int Orthop 36(12): 2491-4

Liebers F, Latza U, Bolm-Audorff U, Eberth F, Gantz S, Grifka J, Schiltenwolf M, Spahn G, Vaitl T (2012): Übergewicht in der Ätiologie der Gonarthrose. Trauma und Berufskrankheit 14: 414-433

Opolka A, Straub RH, Pasoldt A, Grifka J, Grässel S (2012): Sub-stance P and norepinephrine modulate chondrocyte prolifera-tion and apoptosis. Arthritis & Rheum. 64 (3): 729-739

Renkawitz T, Haimerl M, Dohmen L, Gneiting S, Lechler P, Woerner M, Springorum HR, Weber M, Sussmann P, Sendtner E, Grifka J (2012): The association between Femoral Tilt and impingement-free range-of-motion in total hip arthroplasty. BMC Musculoskelet Disord 4: 65

Renkawitz T, Haimerl M, Dohmen L, Gneiting S, Woerner M, Sendtner E, Heers G, Springorum R, Grifka J (2012): Devel-opment and evaluation of an imagefree computer-assisted impingement detection technique for total hip arthroplasty. Journal of Engineering in Medicine 226: 911-918

Renkawitz T, Dendorfer S (2012): Orthopaedic navigation tech-nology and biomechanical evaluation for total hip replacement Journal of Engineering in Medicine 226: 897-898

Schaumburger J, Trum S, Anders S, Beckmann J, Winkler S, Springorum HR, Grifka J, Lechler P (2012): Chemical synovec-tomy with sodium morrhuate in the treatment of symptomatic recurrent knee joint effusion. Rheumatol Int 32: 3113-3117

Schaumburger J, Winkler S, Handel M, Grifka J, Baier C (2012): Prothesenlockerung. Z Rheumatol 71: 785-797

Schaumburger J, Riedt S, Lechler P, Springorum HR, Rath B, Baier C, Köck FX, Grifka J, Handel M (2012): Patientenzu-friedenheit und Muskelkraft nach Knietotalendoprothese in Abhängigkeit vom Body Mass Index. Z Orthop Unfall 150(6): 641-7

Spahn G, Ebert F, Gantz S, Grifka J, Liebers F, Schiltenwolf M, Vaitl T (2012): Trauma. Trauma und Berufskrankheit 14: 434-436

Springorum HR, Keshmiri A, Heers G, Renkawitz T, Grifka J, Baier C (2012): Radiological findings, evaluation and treatment of patellofemoral pain after total knee arthroplasty. Radiologe. 52: 987-993

Vaitl T, Grifka J, Bolm-Audorff U, Eberth F, Gantz S, Liebers F, Schiltenwolf M, Spahn G (2012): Infekte im Knie. Trauma und Berufskrankheit 14: 411

Vaitl T, Grifka J, Bolm-Audorff U, Eberth F, Gantz S, Liebers F, Schiltenwolf M, Spahn G (2012): Entzündlich-rheumatische Erkrankungen. Trauma und Berufskrankheit 14: 412-413

Vaitl T, Grifka J, Bolm-Audorff U, Eberth F, Gantz S, Liebers F, Schiltenwolf M, Spahn G (2012): Patellaformen. Patelladyspla-sien, Patella alta, Patella baja. Trauma und Berufskrankheit 14: 437-438

Vaitl T, Grifka J, Bolm-Audorff U, Eberth F, Gantz S, Liebers F, Schiltenwolf M, Spahn G (2012): Knorpelveränderungen. Oste-onekrosen, Osteochondrosis dissecans. Trauma und Berufs-krankheit 14: 439-440

Vaitl T, Grifka J, Bolm-Audorff U, Eberth F, Gantz S, Liebers F, Schiltenwolf M, Spahn G (2012): Beinachsen- und Fußfehlstel-lungen. Trauma und Berufskrankheit 14: 444-445

Vaitl T (2012): Neue BK Gonarthrose – aus orthopädischer Sicht. MedSach 108, 5: 200-202

Wagner F, Henningsen B, Lederer C, Eichenmüller M, Gödeke J, Müller-Höcker J, von Schweinitz D, Kappler R (2012): Rapamy-Rapamy-cin blocks hepatoblastoma growth in vitro and in vivo implicat-ing new treatment options in high-risk patients. Eur J Cancer 48: 2442-2450

Weber T, Dendorfer S, Dullien S, Grifka J, Verkerke GJ, Ren-kawitz T (2012): Measuring functional outcome after total-hip replacement with subject-specific hip joint loading. Proceed-ings of the Institution of Mechanical Engineers. Part H: Journal of Engineering in Medicine 226: 939-946

Winkler S, Köck FX, Baier C, Springroum HR, Beifuss A, Lechler P, Grifka J, Schaumburger J (2012): Revisionsimplantate der Zukunft – Trends und neue Entwicklungen. Orthopäde 41: 58-65

Winkler S, Grässel S, Baier C, Anders S, Lechler P, Grifka J, Schaumburger J (2012): The impact of chemical synovectomy with sodium morrhuate on human chondrocytes and cartilage in vitro. Rheumatol. Int. Sep 15 [Epub ahead of print].

Zagrodnik F-D, Bolm-Audorff U, Eberth F, Gantz S, Grifka J, Liebers F, Schiltenwolf M, Spahn G, Vaitl T (2012): Einführung zum Thema: Außerberufliche Faktoren der Gonarthrose. Trauma und Berufskrankheit 14: 399-401

Bücher / Buchbeiträge

Grifka J (2012): Die neue Knieschule. Rowohlt Verlag, 1. Auflage

Grifka J (2012): Rückenfit. Deutscher Ärzte-Verlag, 1. Auflage

Vorträge

Freiburger Knorpeltage, Universität Freiburg, 20.-21.01.2012

Anders S: Matrix assoziierte Mikrofrakturierung: Indikationen und Technik [20.01.]

11. VLOU-Workshop des Verbandes leitender Orthopäden und Unfallchirurgen Deutschlands e. V., Frankfurt/Main, 20.-21.01.2012

Grifka J: Wie viel Zertifizierung brauchen wir? [20.01.]

International 30th Jubilee Course for Percutaneous Endoscopic Spinal Surgery and minimal invasive Compementary Techniques, Zürich, Schweiz, 26.-27.01.2012

Grifka J: Intrinsic anatomy of the lig favum and topoanatomy of the lumbar interlaminar window [26.01.]

Berliner Sportmedizinisches Wochenseminar, Ruhpolding, 29.01.-05.02.2012

Matussek J: Sportprothesen und Sportorthesen im Behinder-tensport: Technische Hochleistungsorthopädie [03.02.]

MSD Inform 2012, Berlin, 11.02.2012

Grifka J: Perioperatives Schmerzmanagement bei orthopä-dischen Eingriffen

Ärztlicher Kreisverband, Schwandorf, 29.02.2012

Grifka J: Moderne Therapiemaßnahmen bei Schultererkran-kungen

Gesundheitswoche 2012, Regensburg, 05.-10.03.2012

Grifka J: Die Hüftarthrose – heutige Operationsverfahren bis zum künstlichen Hüftgelenk [08.03.]

16. Tagung des Arbeitskreises Mitteldeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (AMOU), Magdeburg, 09.-10.03.2012

Grifka J: Moderne Wege und Techniken beim Kniegelenkersatz [10.03.]

16. Jahrestagung der Vereinigung für Kinderorthopädie, Wien, 16.-17.03.2012

Wagner F, Hofbauer R, Matussek J: How to Treat? Kongenitale Pseudarthrose der Clavicula [16.03.]

UPDATE 2012 Orthopädie Unfallchirurgie Regensburg, 21.03.2012

Matussek J: Die Behandlung neuroorthopädischer Krankheits-bilder

Fakultätsklausur, Schwarzenfeld, 23.-24.03.2012

Grässel S: Muskuloskeletale Forschung: Interdisziplinäre Aus-richtung [24.03.]

Publikationen 2012

40 41

Aesculap Knietage, Frankfurt 29.-30.03.2012

Springorum HR: Patellofemoraler Schmerz nach primärer Knie TEP Behandlungsalgorithmus und Literaturüberblick [29.03.]

BSMB and DGBF Joint Meeting, Oxford, UK, 02.-04.04.2012

Stöckl S, Bosserhoff AK, Göttl C, Grifka J, Grässel S: In vitro knockdown of Sox9 affects cell survival via p21 and Cyclin D1 and favors osteogenic differentiation of mesenchymal stem cells (MSC) [03.04.]

Niedermair T, Stange R, Wieskötter B, Pasoldt A, Straub RH, Zimmer A, Grifka J, Grässel S: The role of substance P and nor-adrenalin in callus differentiation [03.04.]

Gesundheitsforum des Regensburger Uniklinikums, Regensburg, 12.04.-13.04.2012

Grifka J: Der chronische Rückenschmerz: Was kann ich selber tun? [12.04.]

Orthopädisch-arbeitsmedizinischer Arbeitskreis, Bad Abbach, 18.04.2012

Renkawitz T: Sozioökonomische und arbeitsmedizinische Aspekte bei Arthrose des Knie- und Hüftgelenkes

Nacht der Wissenschaft, Regensburg, 20.04.2012

Grifka J: Abgenutzt und ausgetauscht: Neues bei neuen Gelenken

Grifka J: Das Kreuz mit dem Kreuz

11. Kinderorthopädiekongress Aachen, 20.04.2012

Matussek J: Bildgebende Verfahren in der Verlaufs kontrolle der Behandlung von Wirbelsäulenver krümmungen

Frühjahrssymposium, Schwarzach, 21.04.2012

Renkawitz T: Neue Konzepte in der Hüftendoprothetik zum Vorteil unserer Patienten: Minimal-invasive Operationsverfah-ren und Navigation

60. Jahrestagung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen, Baden-Baden, 26.04.-01.05.2012

Baier C: Patienten-orientierte Ergebnisse nach aseptischen Knie-TEP-Wechsel-Operationen [29.04.]

Grifka J: Symposium: State of the Art konservative Therapie. Lebensstil [29.04.]

Baier C: Vergleich einer neuen modifizierten OP-Technik bei Implantation einer Knie-Total- endoprothese mit der konventi-onell navigierten Implantation [30.04.]

Beckmann J, Baier C: Eine neue modifizierte OP-Technik bei Implantation einer Knie-Totalendoprothese mit Erhalt der distalen und posterioren Femurkondylen sowie des hinteren Kreuzbands führt zu physiologischerer Knie-Kinematik [30.04.]

Beckmann J, Baier C: Vergleich der prä- und postoperativen Kinematik standardisierter navigierter Knie TEP-Implantation von kreuzbanderhaltender und kreuzbandsubstituierender Version [30.04.]

Grifka J: Symposium: Ein Fehler ist eingetreten – was tun? Ein-führung in das Thema [30.04.]

Grifka J: Implementation von CIRS [30.04.]

Strategies in Tissue Engineering, WITE, Würzburg, 23.-25.05.2012

Leyh M, Bruckmann A, Richter W, Schaumburger J, Grifka J, Grässel S: Cartilage‐, and subchondral bone derived factors regulate collagen production in MSC [24.05.]

Stöckl S, Bosserhoff AK, Göttl C, Grifka J, Grässel S: In vitro knockdown of Sox9 affects cell survival via p21 and Cyclin D1 and favors osteogenic differentiation of mesenchymal stem cells (MSC) [25.05.]

EFORT-Kongress, ICC Berlin, 22.-25.05.2012

Wörner M, Sendtner E, Springorum H, Grifka J, Poitzsch L, Gneiting S, Schubert M, Haimerl M, Renkawitz T: Accuracy of computer aided pinless leg length and offset measurements in total Hip arthroplasty [25.05.]

Regensburger Sporttage, Bad Abbach, 12.-15.06.2012

Grifka J: Untersuchungstechniken an der Wirbelsäule [12.06.]

Baier C: Das Meldewesen bei der NADA – Schutz für den Ath-leten [15.06.]

Springorum HR: Das Meldewesen bei der NADA [15.06.]

Renkawitz T: Diagnostik und Therapie von Rückenschmerzen im Tennissport. Was hilft wirklich? [15.06.]

Gesamtvorstandssitzung DGOOC, Bamberg, 22.-23.06.2012

Grässel S: MR-Net und Experimentelles Stammzellnetzwerk der DGOOC [23.06.]

Forschungssymposium Experimentelle Orthopädie, Bad Abbach, 29.07.2012

Baier C: Vergleich der Genauigkeit einer neuen „pinless“-Navi-gationstechnik mit der konventionellen Navigationstechnik bei Knie-TEP-Implantation

Hackmayer G, Kaps J, Böhm M, Baier C, Grifka J, Grässel S: Die Rolle des Melanocortinsystems im Verlauf der Osteoarthrose

Kaps J, Straub RH, Böhm M, Pasoldt A, Grifka J, Grässel S: Die Wirkung von Noradrenalin auf humane artikuläre Chondro-zyten

Muschter D, Schäfer N, Straub RH, Grifka J, Grässel S: CIA moduliert die Osteoklastendifferenzierungskapazität und deren Reaktivität auf Neurotransmitter

Niedermaier T, Stange R, Wieskötter B, Grifka J, Grässel S: Die Rolle von Substanz P in der murinen Kallusdifferenzierung

Schaumburger J: Toxizität und Wirksamkeit von silberhaltigen Knochenzementen

Wagner F: Hemmung der Tumorangionese als Erfolgsrezept? – Erfahrungen aus zwei experimentellen Studien

Orthopädisch-arbeitsmedizinischer Arbeitskreis, Bad Abbach, 04.07.2012

Anders S: Pathologien des Subacromialraumes – Ursachen, Behandlungsstrategien, berufliche Einwirkungen

12. Bad Abbacher Kindersymposium, Bad Abbach, 07.07.2012

Anders S:Wie gehe ich mit lokalen Knorpelerweichungen um? – Osteochondrosis dissecans

Dingeldey E: Wie kann ich eine Bewegungsstörung der Knie-scheibe zügeln?

Dingeldey E: Wie kann ich Längendifferenzen von Gliedmaßen kompensieren?

Dingeldey E, Hoffstetter S, Matussek J, Wagner F: Klumpfußre-position nach Ponseti (Praktische Übung an Modellen)

Dingeldey E, Matussek J: Wie kann ich Längendifferenzen von Gliedmaßen kompensieren?

Hoffstetter S: Pathologische Frakturen bei Systemerkrankungen

Maderbacher G, Völlner F, Wolfsteiner J: Wie vermesse ich das? Dysplastische Hüftgelenke (Baby) - Dysplastische Hüft-gelenke (Kinder und Jugendliche) - Skoliose-Winkel in allen Ebenen - Beinachsen/Beinlängen - Winkel um den knöchernen Ellenbogen (Praktische Übungen)

Matussek J: Wie korrigiert man eine Wirbelsäulenverkrüm-mung in allen Raumebenen?

Springorum HR: Kindliche Ellenbogenfrakturen: Frakturen mit großen Konsequenzen für Kind und Arzt

Wagner F: Wie bewahrt man den weichen Hüftkopf vor seinem Formverlust (M.Perthes)?

Wagner F: Wie reponiere ich die Fußluxation beim angebore-nen Klumpfuß?

Winkler R: Angeborene Hüftdysplasie: Wie modelliert man eine Gelenkpfanne für ein langes Leben?

Physiotherapie-Symposium, Bad Abbach, 17.07.2012,

Anders S: Verschleiß und Verletzungen am Kniegelenk – Gelenk erhaltende Therapie

Craiovan B, Anders S, Grifka J: Kniegelenksersetzende Therapie und Nachbehandlung

MSD ORTHOTREFF, Bad Abbach, 20.-21.07.2012,

Grifka J: Entwicklungen der Hüftendoprothetik – Historie, Erfolge, Perspektiven [21.07.]

Renkawitz T: Die Micro hip OP-Technik. Ein neues Verfahren zur Schonung von Muskeln und Weichteilen in der Hüftendopro-thetik [21.07.]

Sendtner E: Gelenkerhalt statt Endoprothese! Die Hüftarthro-plastik [21.07.]

Fortbildung Orthopädie, Asklepios Klinikum Bad Abbach, 27.07.2012

Anders S: Operative Knorpelreparaturverfahren – ein Überblick

Fortbildungskongress Initiative 93 Technische Orthopädie, Bad Rothenfelde, 14.-16.09.2012

Matussek J: Moderne Orthesentherapie in der Skoliosebehand-lung [16.09.]

Update Orthopädie Unfallchirurgie, Bad Abbach, 19.09.2012

Sendtner E: Die Hüftumformung – Gelenkerhalt statt Endopro-these

DePuy Summer University, Garmisch-Partenkirchen, 20.-21.09.2012

Baier C: Allergie am Knie [21.09.]

40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), Bochum, 19.-22.09. 2012

Grässel S: Zelltherapeutische Ansätze bei Osteoarthrose [21.09.]

Symposium: Neue Wege in der minimalinvasiven Wirbelsäulenchirurgie, Bad Abbach, 22.09.2012

Matussek J: Die minimal invasive Spondylodese bei Spondylo-listhesis L5/S1

16. Chirurgische Forschungstage, Regensburg, 04.-06.10. 2012

Stöckl S, Bosserhoff AK, Göttl C, Grifka J, Grässel S: In vitro Knockdown des Transkriptionsfaktors Sox9 – Einfluss auf Proli-feration, Apoptose und Zellzyklusregulation [05.10.]

Hackmayer G, Kaps J, Böhm M, Baier C, Grifka J, Grässel S: Die chondroprotektive Rolle des Melanocortin-Systems in der Oste-oarthrose [05.10.]

Patientenveranstaltung „Das Kreuz mit dem Kreuz“, Kolpinghaus Regensburg, 17.10.2012

Boluki D: Das Kreuz mit dem Kreuz – die operative Therapie

Grifka J: Rückenschmerzen wirkungsvoll behandeln

GAMMA - Workshop, Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover im Annastift, Hannover, 19.-20.10.2012

Weber T, Dullien S, Putzer M, Dendorfer S, Renkawitz T: Bio-mechanical outcome after computer-assisted vs. conventional THR – study concept and preliminary gait analysis results [19.10.]

Weber T, Stezowski P, Dullien S, Putzer M, Dendorfer S: Eine biomechanische Bewertung verschiedener Belastungsszenarien nach Implantierung einer Hüft-Total-Endoprothese [20.10.]

DKOU – Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie, ICC Berlin,, 23.-26.10.2012

Anders S. Götz J, Schaumburger J: Autologe matrixinduzierte Chondrogenese (AMIC) zur Sekundärversorgung nach fehl-geschlagener Anbohrung osteochondraler Defekte des Talus [24.10.]

Grässel S: NRO-Netzwerktreffen [24.10.]

Springorum HR, Wörner M, Sendtner E, Grifka J, Schubert M, Renkawitz T: Hat der Ausbildungsstand einen signifikanten Ein-fluss auf die Genauigkeit bei der anatomischen Registrierung in der navigierten Hüftendoprothetik? [24.10.]

Anders S, Schaumburger J, Götz J: Zellfreie Therapie der Oste-ochondrosis dissecans des Kniegelenkes unter Verwendung einer Kollagen I/III-Matrix [25.10.]

Anders S: Mini-Implantate und partieller Gelenkersatz: Welcher Patient kann wie lange profitieren? [25.10.]

Renkawitz T: Evidenz based Medicine in der Navigation [25.10.]

Kaps J, Straub RH, Böhm M, Beckmann J, Grifka J, Grässel S: Die Wirkung von Noradrenalin auf humane artikuläre Chondro-zyten [25.10.]

Department of Arthroscopy and Sports Traumatology, Copenhagen University Hospital Bispebjerg, Copenhagen, Dänemark, 01.11.2012

Anders S: Results of matrix associated autologous implantation (MACI®) in the knee and ankle

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GPA-Präventionskongress, München, 07.11.2012

Grifka J: Primärprävention

Medical Engineering Symposium, Hochschule Regensburg, 09.11.2012

Renkawitz T, Dendorfer S: Einführung in Biomechanical Engi-neering

Renkawitz T: Live OP-Computerassistierte Implantation eines künstlichen Kniegelenks

Sendtner E: Navigation beim Hüftgelenkersatz. Moderation Live on Tape Surgery

Weber T, Dullien S, Putzer M, Grifka J, Dendorfer S, Renkawitz T: Wo Medizin und Maschinenbau sich treffen – Ein GPS für die Hüfte

DVO Spezialkurs, Regensburg, 10.11.2012

Benditz A: Kyphoplastie

Boluki D: Wirbelkörperfrakturen – Diagnostischer Algorithmus

Boluki D: Wirbelkörperfrakturen – Operative Verfahren

Boluki D: Vertebroplastie

Boluki D: Radiofrequenzkyphoplastie/Thermokoagulation

Craiovan B, Grifka J: Frakturheilung und Endoprotheseninte-gration unter Bisphosphonaten

Grifka J: Die osteoporotische Wirbelsäule

AE Masterkurs Knie, Ofterschwang, 08.-10.11.2012

Sendtner E: Neues aus der Knieendoprothetik: Knorpelulcuser-satz durch Metallköpfe

Symposium Sprunggelenk, Fuß & Sport, Bad Abbach, 17.11.2012

Anders S: Gelenkerhaltende Therapieoptionen bei osteochon-dralen Läsionen des OSG

Baier C: Sportspezifische Verletzungen an Fuß und Sprungge-lenk - ein Problem unserer Zeit?

Götz J: Minimalinvasive Therapieverfahren bei Achillessehnen-ruptur

Matussek J: Tiefsprungverfahren in der Austestung von Sprunggelenksorthesen

8. Ostbayerischer Schmerztag, Update 2012, Universität Regensburg, 01.12.2012

Grifka J, Boluki D: Multimodale Therapie beim spezifischen Rückenschmerz

TIRM - Translation in Regenerative Medicine, Regensburger Symposium “Der subchondrale Knochen”, Krankenhaus St. Josef, Regensburg, 07.-08.12.2012

Anders S: Bedeutung des subchondralen Knochens bei der Arthrose [08.12.]

Vorsitze

Symposium Experimentelle Orthopädie, München, 02.-04.03.2012

02.03. Grässel S, Schütze N [Vorsitz und Moderation]: Session 1: Knorpel: Signaltransduktion-Stammzellen.

BSMB and DGBF Joint Meeting, Oxford UK, 02.-04.04.2012

03.04. Grässel S, Blain E [Vorsitz und Moderation]: Oral session 5: Tissue Injury and repair.

60. Jahrestagung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen, Baden-Baden, 26.04.-01.05.2012

30.04. Grifka J [Vorsitz]: Sicherheit I, Symposium „Ein Fehler ist eingetreten – was tun?

Carol Nachman Symposium, Wiesbaden, 04.-05.05.2012

05.05. Grifka J [Vorsitz]: Rheuma und Osteologie/Osteoimmunologie.

Forschungssymposium Experimentelle Orthopädie, Bad Abbach, 20.06.2012

20.06. Grässel S [Vorsitz und Moderation]: Gesamtes Forschungssymposium: Sitzung 1 und 2.

12. Bad Abbacher Kindersymposium, Bad Abbach, 07.07.12

07.07. Matussek J [Vorsitz und Moderation]: Was weiß ich über Rücken, Hüfte, Knie und Fuß beim Kind?

16. Chirurgische Forschungstage, Regensburg, 04.-06.10.2012

05.10. Grässel S, Nerlich M [Vorsitz und Moderation]: Sitzung Traumatologie

DKOU – Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie, ICC Berlin, 23.-26.10.2012

24.10. Grässel S [Vorsitz und Moderation]: Netzwerktreffen NRO

25.10. Grifka J [Vorsitz]: Experience in regenerative and sports medicine.

28.10. Grässel S [Moderation]: Experimentelles Forum, Tissue-Engineering.

Grässel S [Moderation]: Experimentelles Forum, Knorpel, Meniskus, Bänder.

Fortbildung Minimalinvasive Wirbelsäulenchirurgie der Lendenwirbelsäule, Bad Abbach, 28.11.2012

28.11. Matussek J, Boluki D [Vorsitz und Moderation]: Einladungvortrag Krämer R, Barcelona.

TIRM - Translation in Regenerative Medicine, Regensburger Symposium „Der subchondrale Knochen”, Krankenhaus St. Josef, Regensburg, 07.-08.12.2012

08.12. Anders S, Straub R [Vorsitz]: Nach Knorpel-Knochentherapie – Was tun?

Poster

BSMB and DGBF Joint Meeting, Oxford UK, 02.-04.04.2012

Stöckl S, Bosserhoff AK, Göttl C, Grifka J, Grässel S: In vitro knockdown of Sox9 affects cell survival via p21 and Cyclin D1 and favors osteogenic differentiation of mesenchymal stem cells (MSC)

Niedermair T, Stange R, Wieskötter B, Pasoldt A, Straub RH, Zimmer A, Grifka J, Grässel S: The role of substance P and nor-The role of substance P and nor-adrenalin in callus differentiation

Muschter D, Schäfer N, Straub RH, Grifka J, Grässel S: Collagen-induced arthritis reduces osteoclastic differentiation capacity and reactivity to sympathetic neurotransmitter stimuli in bone marrow-derived macrophages from DA rats

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, Bremen, 25.04.2012

Schwarz T, Seidl C, Schuster T, Krause BJ, Schwaiger M, Sene-kowitsch-Schmidtke R: Die hohe Cholinaufnahme in Makro-phagen erlaubt keine Differenzierung zwischen benignen und malignen Prostatpathologien

39th Annual Congress of the European Calcified Tissue Society (ECTS), Stockholm, Sweden, 19.-23.05.2012

Muschter D, Schäfer N, Straub RH, Grifka J, Grässel S: Collagen-induced arthritis reduces osteoclastic differentiation capacity and reactivity to sympathetic neurotransmitter stimuli in bone marrow-derived macrophages from DA rats

OARSI World Congress 2012, Barcelona, Spain, 26.-29.05.2012

Kaps J, Straub RH, Böhm M, Beckmann J, Grifka J, Grässel S: The role of norepinephrine in human articular chondrocytes.

Leyh M, Bruckmann A, Richter W, Beckmann J, Grifka J, Gräs-sel S: Cartilage- and subchondral bone derived factors regulate collagen production in MSC

89. Jahrestagung der bayerischen Chirurgen e.V., Regensburg, Deutschland, 25.07. - 27.07.2012

Weber T, Stezowski P, Dullien S, Dendorfer S: Eine biomecha-nische Bewertung verschiedener Belastungsszenarien nach Implantierung einer Hüft-Total-Endoprothese

21st Annual Meeting, European Society of Movement Analysis for Adults and Children, Stockholm, Schweden, 13.09.-15.09.2012

Weber T, Dullien S, Grifka J, Renkawitz T, Dendorfer S: Valida-tion of a Motion Capture Laboratory and a new Marker Place-ment Protocol for clinical applications

Abstracts

Braun A, Gnann H, Saracbasi-Zender E, Grifka J, Kiltz U, Schnit-ker J, Letschert K, Braun J: Identification of axial spondyloar-ification of axial spondyloar-thritis among patients with chronic back pain in primary care – how does determination of HLA B27 influence the perfor-mance of clinical assessments of inflammatory back pain?

Kaps J, Straub RH, Böhm M, Beckmann J, Grifka J, Grässel S (2012): The role of norepinephrine in human articular chondro-cytes. Osteoarthritis Cartilage, 20, 1: 144

Leyh M, Bruckmann A, Richter W, Beckmann J, Grifka J, Gräs-sel S (2012): Cartilage- and subchondral bone derived factors regulate collagen production in MSC. Osteoarthritis Cartilage, 20, 1: 275

Preise / Stipendien

Götz J: Europa-Reisestipendium 2012 der Deutschen Assozia-tion für Fuß und Sprunggelenk

Renkawitz T: ASG-Stipendium der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie 2012

Springorum HR: Südafrikafellowship der Deutschen Gesell-schaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie 2012

Promotionen

Bauer M: Plasma- und Gewebekonzentrationen von Linezolid bei periprothetischen Infektionen in Ratten

Kauper M: A five to seven year follow-up comparing computer-assisted vs freehand TKR with regard to clinical parameters

Zirngibl F: Parakriner Einfluss von Osteoarthroseknorpel auf die chondrogene Differenzierung humaner RS-Zellen

Habilitationen

Köck FX: Moderne Therapieverfahren der unikompartimentel-len Gonarthrose unter besonderer Berücksichtigung der Inner-vertation des Hoffa’schen Fettkörpers

Sendtner E: Minimalinvasivität und Navigation beim Hüft-gelenksersatz

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„Kleiner Schnitt, großer Erfolg“ – Das Wirbelsäulensymposium am 22.9.2012

Dieses Jahr stand das Bad Abbacher Wirbelsäulensymposium ganz im Zeichen der Schlüssellochchirurgie. Vorgestellt wurden modernste Verfahren für die sichere und vor allem schonende Operation von Wirbelsäulenerkrankungen. Ob abnutzungs-bedingte Einengung des Nervenkanals an der Lendenwirbel-säule, Knochenbruch an der Brustwirbelsäule oder der klas-sische Bandscheibenvorfall – alle diese Erkrankungen lassen sich heute minimal-invasiv, teilweise mit Hautschnitten von nur 1 cm Länge, operativ behandeln.

Große Beachtung fanden insbesondere die Operationsvideos der vollendoskopischen Bandscheiben-Operation, vorgestellt aus der eigenen Klinik, sowie die thorakoskopischen Versor-gungen an der Brustwirbelsäule.

Bei aller Euphorie über die technischen Möglichkeiten waren sich jedoch alle Referenten einig, dass insbesondere bei dege-nerativen Prozessen zunächst nach Möglichkeit konservative Therapiemaßnahmen ausgeschöpft werden sollten, da auch die schonenden Operationsverfahren nicht frei von Risiken und Nebenwirkungen sind.

Das Kreuz mit dem Kreuz – Patientenforum am 17.10.2012

Prof. Dr. Dr. Grifka und Oberarzt Dr. Boluki informierten ein interessiertes Publikum im Kolpinghaus Regensburg über die konservativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten der Volkskrankheit Rückenschmerz. Die zahlreichen Besucher nutzen die Gelegenheit, im Anschluss an die zwei Vorträge eigene Fragen zu stellen.

Veranstaltungen 2012

29. Juni 2012

Forschungssymposium

Experimentelle Orthopädie

21. März 2012

Fortbildungsreihe

Update Orthopädie-Unfallchirurgie: Offene Frakturen –Neuro-orthopädische Krankheitsbilder

in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

12. – 15. Juni 2012

12. Bad Abbacher Sporttage: Kampfsport, Tennis, Badminton,

Mountain Biking, Strassenradsport

27. Juni 2012

Fortbildungsreihe

Update Orthopädie-Unfallchirurgie: Knie in Kooperation mit dem Krankenhaus

Barmherzige Brüder Regensburg

25. April 2012

Orthopädisch-arbeitsmedizinischer Arbeitskreis

Coxarthrose: Ursache, berufliche Beanspruchung, konservative Behandlung, minimal chirurgische Intervention, Endoprothetik

Im Fokus 2012: Die Wirbelsäule

Zudem findet einmal im Monat für Patienten, denen die operative Versorgung mit einem künstlichen Gelenk empfohlen wurde, ein Informationsabend zu Operation und Verhaltensmaßnahmen statt.

Die aktuellen Termine finden Sie unter www.ur.de/orthopaedie

17. Juli 2012

Symposium

Physiotherapie Knie

4. Juli 2012

Orthopädisch-Arbeitsmedizinischer Arbeitskreis

Handgelenk: Einwirken von Erschütter ungen, mechanische Belastungen, Diskusverletzungen, schädigende Vibrationsdosis

19. September 2012

Fortbildungsreihe Update Orthopädie-Unfallchirurgie: Hüfte

in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

17. Oktober 2012

Patientenforum Das Kreuz

mit dem Kreuz

28. November 2012

Symposium Mikrochirurgie der Wirbelsäule

21. Juli 2012

MSD DePuy Symposium

Gelenkerhalt vs. Gelenkersatz des Hüftgelenks [mit Live-OP]

22. September 2012

Symposium

Innovative OP-Verfahren an der Wirbelsäule

10. November 2012

DVO-Spezialkurs

Die osteoporotische Wirbelsäule

19. Dezember 2012

Fortbildungsreihe

Update Orthopädie-Unfallchirurgie: Schulter in Kooperation mit dem Krankenhaus

Barmherzige Brüder Regensburg

14. November 2012

Orthopädisch-Arbeitsmedizinischer Arbeitskreis

Schulterbeschwerden: Epidemiologie, schädigende berufliche Einwirkung, Behandlungs hierarchie

17. November 2012

Symposium

Sprunggelenk, Fuß und Sport

9. November 2012

Symposium

Medical Engineering in Orthopädie und Unfallchirurgie in Kooperation mit der Hochschule Regensburg, Institut für Biomechanik

7. Juli 2012

12. Bad Abbacher Kindersymposium

Kinderorthopädie für Kinderärzte up2date

Veranstaltungen 2012

Auch 2012 konnten wir ein breites Spektrum an Veranstaltungen anbieten –

sowohl für Ärzte als auch für Patienten.

Informationsveranstaltung über Formen und Werkstoffe der künstlichen Gelenke, Verankerung der Gelenke, Narkose-verfahren und Krankengymnastik jeweils um 18.00 Uhr im Hörsaal der Orthopädischen Klinik.

Patientenkolloquium Künstlicher Gelenkersatz

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„Jetzt können Sie bestimmt verstehen, warum die Patientin schon seit geraumer Zeit so starke Schmerzen in der Hüfte hatte“. Oberarzt Privatdozent Dr. med. habil. Tobias Renkawitz hält im Operationssaal der Orthopädischen Universitätsklinik am Asklepios Klinikum Bad Abbach einen völlig zerstörten Hüftkopf in die Kamera. Deutlich sieht man den komplett auf-gebrauchten Knorpelüberzug und knöcherne Anbauten, wie sie für einen hochgradigen Gelenkverschleiß typisch sind.

Ein Stockwerk tiefer blicken im Hörsaal der Klinik rund 70 Stu-denten des Studiengangs „Biomedical Engineering“ gebannt auf die große Leinwand. Die angehenden Ingenieure und Ingenieurinnen sind über Ton- und Bildverbindung im Opera-tionssaal live dabei, während der ortho-pädische Chirurg mit großer Sicherheit ein künstliches Hüftgelenk über einen muskelschonenden, minimal-invasiven Zugangsweg einsetzt. Das Besondere: Gelenkspezialist PD Dr. Renkawitz ver-wendet dazu ein Navigationssystem, das es ihm erlaubt, die dreidimensionale Position der künstlichen Hüfte während der Operation in einer biomechanisch optimalen Position zu verankern. Das Verfahren mit einem muskelerhaltenden Zugangsweg in Kombination mit Naviga-tionstechnologie haben die Ärzte in Bad Abbach vor einigen Jahren entwickelt, mittlerweile ist diese Technik an vielen Kliniken weltweit im Einsatz.

Moderator Oberarzt Privatdozent Dr. med. habil. Ernst Sendt-ner lässt in der Zwischenzeit im Hörsaal Modelle der Kompo-nenten eines künstlichen Hüftgelenks herumreichen, die sein Kollege PD Dr. Renkawitz in diesem Moment im Operationssaal verwendet.

Orthopädische Chirurgie zum Anfassen

Die Zuseher der beeindruckenden Live-OP werden vielleicht später selbst einmal derartige Navigationssysteme oder Implantate für die orthopädischen Chirurgen entwickeln. Der vorhersehbare Bedarf an gut ausgebildeten, hoch qualifizierten Ingenieurinnen und Ingenieuren, die sich sicher zwischen Medizin und Ingenieurwesen bewegen, ist ungebrochen hoch und nimmt noch zu. Nicht zuletzt deshalb bietet die Hoch-schule Regensburg seit nunmehr über einem Jahr den neuen Studiengang „Biomedical Engineering“ unter Leitung von Professor Dr. Ing. Sebastian Dendorfer an. Die Studierenden erwerben in einem 7-semestrigen Bachelor Studiengang die

notwendigen Kenntnisse und Fähigkei-ten, um sich im Schnittfeld aus Medizin und Maschinenbau optimal zurechtzufin-den. Mit dem Bachelor-Abschluss stehen den Absolventen des neuen Studien-gangs anschließend alle Wege zu einer höheren akademischen Laufbahn offen.

Medizin in einem Klinikum der höchsten Versorgungsstufe auch einmal haut-nah erleben zu können macht für die Studenten an diesem Tag den besonde-ren Reiz des neuen Studiengangs aus. Der Aufwand für eine derartige Live-Operation vor Publikum ist beträchtlich. Dennoch ist der Chefarzt der Orthopä-dischen Klinik, Professor Dr. med. h. c. Joachim Grifka von der Notwendigkeit

einer engen Kooperation zwischen Universitätsklinik und Hochschule Regensburg überzeugt: „Deutschland hat internati-onal eine Spitzenposition in der biomedizinischen Technik. Wir arbeiten mit dem Studiengang Biomedical Engineering sowohl in Forschung und Entwicklung aber eben auch in der studen-tischen Ausbildung zusammen, um eine enge Verbindung zur klinischen Praxis zu gewährleisten und so unsere zukünftigen Ingenieure optimal auf ihren Einsatz vorzubereiten.“

Live-Operation für biomechanische Ingenieure von Morgen

Das Organisationsteam (von links): T. Weber (Doktorand der Hochschule Regensburg an der Orthopädischen Uniklinik), PD Dr. T. Renkawitz, Prof. Dr. S. Dendorfer, PD Dr. E. Sendtner

Mehr als die Hälfte aller deutschen Freizeittennisspieler leidet unter regelmäßigen Rückenschmerzen während oder nach einem Tennisspiel. Sportmedizinische Untersuchungen bei den Profis der ATP Tour zeigen, dass sich Turnierspieler am häu-figsten wegen Rückenverletzungen in medizinische Behand-lung begeben müssen. Rückenschmerzen im Sport standen deshalb bei den diesjährigen Regensburger Sporttagen der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg am Asklepios Klinikum Bad Abbach im Fokus.

Insgesamt vier Tage lang beschäftigten sich die Sportmediziner mit aktuellen theoretischen und praktischen Aspekten in der ärztlichen Betreuung im Breiten- und Leistungssport. Für den sportpraktischen Teil der Veranstaltung hatte das Bad Abba-cher Organisationsteam um Privatdozent Dr. med. habil. Tobias Renkawitz, Dr. med. Clemens Baier und Dr. med. Hans-Robert Springorum in den diesjährigen Schwerpunktsportarten Bad-minton, Tennis, Radsport, Fitnesssport und Kampfsport eine Reihe von Spitzeninstruktoren vom Sportzentrum der Univer-sität Regensburg gewinnen können. Nationalmannschafts-karateka Heinrich Leistenschneider sowie Mannschafts-Physio-therapeut Armin Kolb kamen dabei ebenso wie Ironlady Sonja Tajsich und die Mountainbike-Europameisterin Kristina Weber in die Bad Abbacher Universitätsorthopädie.

Weitere Schwerpunkte im wissenschaftlichen Teil der Veran-staltung waren darüber hinaus sportmedizinische Ernährung, Wettkampfvorbereitung und Dopingproblematik im Leistungs-sport. Langjährige Olympiaärzte wie Dr. Karlheinz Zeilberger aus München oder der Mannschaftsarzt des SSV Jahn Regens-burg, Dr. Andreas Neuking, gaben in Vorträgen den Symposi-umsteilnehmern einen nachhaltigen Einblick in ihre sportprak-tische Arbeit.

Workshops in der Ultraschalldiagnostik typischer Sportverlet-zungen und im medizinischen Tapen rundeten den gelungenen ärztlichen Weiterbildungskurs ab.

Mountainbike und Straßenradsport waren u.a. Schwerpunktsportarten der Regensburger Sporttage 2012.

Hands on! Beim Tapekurs wurden neueste Techniken in Theorie und Praxis eingeübt.

Trainingseinheit der Symposiumsteilnehmeri mit Nationalmannschafts karatekai

i Heinrich Leistenschneider undi Nationalmannschaftsphysiotherapeut Armin Kolbi

Regensburger Sporttage zum 12. Mal in Bad Abbach

Mit einem kräftigen Rücken mehr Erfolg beim Tennis – Ein neuartiges Trainingsprogramm der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg bringt mehr Stärke für Amateur- und Hochleistungssportler

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Als Mitglied eines internationalen Teams aus Ärzten und Technikern folgte der Bad Abbacher Sektionsleiter Kinder-orthopädie, Oberarzt Dr. med. Jan Matussek nach Einsätzen in 2010 und 2011 2012 erneut dem Ruf der Interplast-Orga-nisationsleitung (Frau Dr. med. B. Dünzl, Leitende Interplast-Anästhesistin) zu einem Einsatz in dem vom Franziskanerinnen-Orden geführten Krankenhaus im Bundesstaat Madhya Pradesh. 1980 wurde das auf dem Konvents-Gelände gelegene Karuna-Krankenhaus von der in Aachen ansässigen MISEREOR-Stiftung finanziert und gebaut, und betreut seitdem unter der Leitung vieler in Deutschland ausgebildeter Ordensschwestern die Ärmsten der Armen.

Während der Indische Staat die medizinische Basisversorgung (z.B. Geburtshilfe, Notfallhilfe nach Unfällen, notfallmäßige Bauchoperationen) finanziell unterstützt, müssen Behand-lungen bei angeborenen Fehlbildungen (Klumpfuß, Kinderläh-mung, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, Tumoren) oder erwor-benen Verbrennungen von den meist unversicherten Patienten selbst finanziert werden.

Da ein Großteil der über 100 Millionen Zentralinder aber als Tagelöhner über keinerlei finanzielle Mittel jenseits des täglich Notwendigen verfügt, springen ausländische, spendenfinan-zierte Organisationen, wie ProInterplast Deutschland aus Seli-genstadt als Mediatoren zur praktischen Hilfe in die Bresche und schicken ganze Ärzteteams samt Operations-Ausrüstung zu den lokalen Kooperationspartnern.

Gewonnen werden konnten neben dem Bad Abbacher Kinder-orthopäden auch wieder Professor Dr. O. Friedman aus Phi-ladelphia als Gaumenspalten-Spezialist und Chefarzt a. D. Dr. med. Remy Zilloux aus Lyon als Plastischer Chirurg zusammen mit 4 hochmotivierten Anästhesie- und OP-Schwestern und dem erfahrenen Würzburger Anästhesisten OA Dr. med. Franz Heger.

Zwei Tage Anreise über Dubai, Neu Delhi, Indore nach Sendhwa bei sommerlichen Temperaturen hinterließen kei-nerlei Feriengefühle, denn nach der üblichen, sehr herzlichen Empfangszeremonie seitens der Ordens-Schwestern und der lokalen Sponsoren (Bischof von Kandwa, Lyons-Club India, Jain-Sekte India) musste bei großem Ansturm an bedürftigen Kindern und Frauen eine Vorauswahl der zu operierenden Pati-

Humanitäre Hilfe in Indien3. Interplast-Einsatz im Katholischen Karuna Hospital Sendhwa in Zentralindien

enten getroffen werden. Bei rund 300 vorgestellten Bedürf-tigen konnten für die rund 9 OP-Tage mit jeweils 3 Operations-tischen und Teams etwas mehr als 90 Patienten ausgewählt werden:

• 15Klumpfuß-KinderimlauffähigenAlter •8KindermitangeborenenBeinachsdeformitäten •6KinderundJugendlichemitoperationsnotwendigen Fehlbildungen nach Kinderlähmung • 22mitLippen-/Gaumen-Spalten • 25schwereVerbrennungsfolgenmitNarbenbildungmeist im Gesicht, am Arm, an der Hand • 11PatientenmitTumorenundanderenFehlbildungen des Gesichtes

Das OP-Team fühlte sich während der folgenden 9 Tage ange-trieben und unterstützt wie ein Hochleistungssportler: Wäh-rend Unterkunft und Verpflegung von den Franziskanerinnen liebevoll im Konvent organisiert wurde, umschwebte das Team während des OP-Einsatzes ein blütenweiß gekleidetes Heer an Hilfspersonen, Schwestern und Technikern, die für einen unter den einfachen Bedingungen vorbildlich reibungslosen Ablauf sorgten: Dies beinhaltete die nicht immer leichten Übersetzungsdienste zwischen Arzt, Kind und Eltern in die

lokalen Sprach-Dialekte (für Aufklärungen und Einwilligungen in die vorgeschlagenen Operationen, Verhaltensmaßnahmen nach der Operation, etc, unentbehrlich), als auch die akkurate Vorbereitung der Patienten für die Narkose, Operation und das Pflegemanagement auf den recht archaischen, streng nach Desinfektionsmittel riechenden Stationen.

Am Abreisetag wurden vormittags noch einmal postoperativ alle kritischen Patienten gesehen, deren Wunden frisch ver-bunden und Instruktionen für die Zeit nach der Abreise an die versorgenden Ordensschwestern weitergegeben: Glücklicher-weise kam es auch in diesem Jahr bei den doch recht großen operativen Eingriffen zu keinerlei Heilungsstörungen.

Der Eindruck , den die großartige Gastfreundschaft der Inder hinterlässt, ist überwältigend. So war es aber auch die Genug-tuung darüber, etwas von seinem medizinischen Know How den sehr unterprivilegierten Bevölkerungsgruppen zu Gute kommen zu lassen. Auch wenn es jeweils nur immer ein kleiner Beitrag zur Genesung der betroffenen Person ist, so kann man mit Recht behaupten, dass der humanitäre Einsatz zumindest den Kindern einen besseren Start in eine nicht immer gewisse Zukunft ermöglicht.

3-jähriger Junge mit angeborenem Klumpfuß links: In der OP-Vorbereitung nach Einleitung der Narkose durch Team-Anästhesist aus Würzburg (1,2); während der Operation durch den Kinderorthopäden aus Bad Abbach mit indischer Assistenzordenschwester (3); korrigierter Fuß nach Anlage eines Kunststoffgipses (4); Kind nach Rückkehr aus dem OP in den Armen der Mutter (5).

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Broschüren & Bücher

Mit diesen neuen Patienteninformationen erklären wir Ihnen Erkrankungen und deren Behandlung in unserer Klinik im einzelnen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ur.de/medizin/orthopaedie/download.

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PATIENTENINFORMATION SPRUNG

Universität RegensburgOrthopädische Klinik

Universität RegensburgOrthopädische Klinik

VeRhaltensRegeln nach aRthROsKOpiedes KniegelenKs

Universität RegensburgOrthopädische Klinik

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Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg im asklepios Klinikum Bad abbach gmbh

Kaiser-Karl V.-allee 3 93077 Bad abbach

terminvergabe ambulanz telefon: 09405.182407 www.uni-r.de/orthopaedie

hochschulambulanz fuß- und sprunggelenkssprechstunde dienstag von 08.00 - 11.00 und 13.00 - 15.00 Uhr

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Vor der Operationterminbestätigung unter tel.: 09405 / 182405das Rauchen 4 Wochen vor Op beendenabsetzen von blutverdünnenden Medikamenten in Rücksprache mit ihrem behandelnden hausarzt oder internistenarava absetzen und ggf. mit Cholestyramin auswaschen (arava kann postoperative Wundheilungsstörungen verursachen), ggf. rheumatologische Vorstellungstationäre einweisung

Während des stationären AufenthaltsRezept über hilfsmittel und aushändigung während des stationären aufenthaltseinweisung in die anlage des tapeverbands und/oder der Ortheseeinweisung in die gabe der heparinspritzeRöntgen vor entlassung (bei knöchernen eingriffen)terminvereinbarung zur Verlaufs- und Röntgenkontrolle (zeitdauer wird vom Operateur festgelegt) telefonische terminvereinbarung unter tel.: 09405 / 182407anleitung durch die physiotherapie zur erlaubten Mobilisierung und Bewegungsbeübung der zehen

Nach der Operationdurchführung der physiotherapeutischen Maßnahmen in eigenregie,konsequente Beachtung der erlaubten Belastung, konsequente Benutzung der verordneten hilfsmittel Wiedervorstellungstermin nicht vergessenthromboseprophylaxe bis zum erreichen der vollständigen Belastung und aktivitätkein Wasserkontakt, keine auftragen von salben auf die Wunde, solange die Wundheilung nicht vollständig abgeschlossen ist oder evtl. eingebrachte K-drähte entfernt worden sindentfernung des einliegenden hautnahtmaterials ab dem 14. tag bei reizlosen Wundverhältnissen, bei vulnerablen Wundverhältnissen kann das Nahtmaterial auch länger belassen werdenkein Nikotinkonsum, bei Weichteileingriffen bis zur gesicherten Wundheilung, bei knöchernen eingriffen bis zur vollständigen ausheilung (meist 8 Wochen)

arthroplastiK

hüftgelenK patienteninforMation

Universität regensburgorthopädische Klinik

Ausführliche Darstel-lungen der Verhaltens-maßnahmen, Tipps zur Selbsthilfe bei Knie-beschwerden und Gym-nastikübungen finden sich in dem Patientenrat-geber „Die neue Knie-schule“ von Prof. Dr. Dr. J. Grifka, Rowohlt Verlag, ISBN 3-499-61025-6.

Ärztliche Tipps und Tricks für einen gesun-den Rücken finden Sie in unserem Buch „Rücken-fit“ von Prof. Dr. Dr. J. Grifka, Deutscher Ärzte-Verlag, ISBN 978-3-7691-1302-0

Mehr als 70 Kinder zwischen vier und 12 Jahren durften am 3. Oktober 2012 in der Orthopädischen Klinik einen Tag Ärzte spielen, sich in OP-Gewänder ver-kleiden und unter fachmännischer Anlei-tung Gipse und Verbände an Armen und Beinen anlegen. Kinderorthopäden zeigten den kleinen Nachwuchs-Medi-zinern auf Wunsch, wie man mit dem Ultraschallgerät die eigenen Gelenke und den Bauch entdecken kann.

„Chirurgischer Höhepunkt“ des Events: Im Operationssaal durften die Kinder mit arthroskopischen Instrumenten Gummibärchen aus einem lebensgroßen Puppen-Patienten herausoperieren. Es gab auch für die Kleinen einen span-nenden Kurs zum Körper, für die Älteren

Kinder durften Chirurgen spielenAktionstag an der Orthopädischen Universitätsklinik in Bad Abbach

… am »Türö≈ner-Tag«, Mittwoch, 3. Oktober 2012

Der Türöffner-Tag ist eine Veranstaltung für Kinder und Familien. An diesem Tag können MausFans für MausFans ihre Türen öffnen, hinter denen sich etwas Interessantes verbirgt und die sonst verschlossen sind.

Initiiert wurde dieser Tag vom Westdeutschen Rundfunk anlässlich des 40. Geburtstages der „Sendung mit der Maus“.

Hallo und ein ganz großes Dan-keschön für diesen tollen Tag! Wir haben drei erschöpfte, aber glückliche Kinder mit nach Hause genommen. Super organisiert, ganz toll!Familie B.

Vielen Dank für den schönen Tag. Unsere Kinder hatten sehr viel Spaß.S. D.

Wir wollten uns auf diesem Weg noch für die tollen Aktionen am Türöffnertag bedanken. Unsere Jungs hatten sehr viel Spaß ...P. F.

Abb. 1: Gespannte Aufmerksamkeit beim Erste-Hilfe-Kurs Abb. 2: Professor Dr. Dr. Joachim Grifka im Gespräch mit den kleinen Nachwuchs chirurgen Abb. 3: Oberarzt Dr. Anders demonstriert den Gästen im OP die endoskopische Operations-technik

mit Anteilen zu Notfallmaßnahmen und Wiederbelebung. Nützlicher Zusatzef-fekt des Kinder-Erlebnistages im Klini-kum Bad Abbach: Die Kinder erfuhren bei einem kleinen Erste-Hilfe-Kurs auch, wie man sich im Alltag bei Notfällen richtig verhält.

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Drittmittelprojekte

2012 wurden Projekte für folgende Drittmittel geber bearbeitet:

BrainLAB AG, Feldkirchen DePuy Orthopädie GmbH, Kirkel DFG (Deutsche Forschungsgesellschaft) DGOOC (Deutsche Gesellschaft für

Orthopädie u. Orthopädische Chirurgie) Heraeus Medical GmbH, Wehrheim MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar Regierungspräsidium Darmstadt Rottapharm / Madaus GmbH, Köln Servier Deutschland GmbH, München Verigen AG, Leverkusen

Drittmittel-Mitarbeiter (extern finanziert) klinisch

Dipl.-Sportwiss. Silvia Dullien Matthias Munding Dipl.-Ing. Tim Weber

Drittmittel-Mitarbeiter (extern finanziert) Experimentelle Orthopädie

Sabine Stöckl: DFG: GR 1301/7-2 Michaela Leyh: DFG: GR 1301/8-1 Lilly Weger (50% Stelle): DFG: GR 1301/13-1 Dr. Julia Kaps: DFG: GR 1301/9-1 (50%) und BMBF 01EC1004D (50%) Dominique Muschter: DFG: GR 1301/10-1 Tanja Niedermair: BMBF: 01EC1004D Nicole Schäfer: BMBF: 01EC1004D (Studentische Hilfskraft, 10 WStd) Ute Mayer: DFG: GR 1301/13-1

Ein besonderer Dank gilt den Mäzenen und Patienten, die im Jahr 2012 unsere Arbeit mit Spenden unterstützt haben.

Unser Spendenkonto

Kto.Nr. 780 010 500, Sparkasse Regensburg, BLZ: 750 500 00

Projekt-Nr. 372 6002Jede Unterstützung hilft uns bei unseren Forschungsaufgaben.

Der wissenschaftliche Bereich eines orthopädischen Fachgebietes kann nur mit Hilfe von zusätzlich eingeworbenen Drittmitteln und Spenden erfolgreich betrieben werden.

Drittmittel & Spenden Veranstaltungen 201327. 3. 2013Fortbildungsreihe Update Orthopädie-Unfallchirurgie 2013: Konservative Therapie von Wirbelsäulen-schmerzen | Physiotherapeutische Mög-lichkeiten beim Rückenschmerz

in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg

3. 4. 2013Orthopädisch-arbeitsmedizinischer Arbeitskreis Von der Anspannung zur Verspannung. Gibt es auch Ergonomie für den Stress?

19. 4. 2013Forschungssymposium Experimentelle Orthopädie

4. – 7. 6. 201313. Bad Abbacher Sporttage Radsport, Sportklettern, Volleyball, Fitness

3. 7. 201313. Bad Abbacher Kindersymposium Sonografie der Säuglingshüfte

17. 7. 2013Orthopädisch-arbeitsmedizinischer Arbeitskreis Physikalische Therapie – kurzfristige Hilfe durch den Werksarzt oder dauerhafte Ergänzung?

17. 7. 2013Fortbildungsreihe Update Orthopädie-Unfallchirurgie 2013: Grundlagen der Frakturheilung | Prin-zipien der Osteosynthese

in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg

18. 9. 2013Fortbildungsreihe Update Orthopädie-Unfallchirurgie 2013: Navigation in der Hüftendoprothetik | Knochendefekte in der Revisionsendo-prothetik

in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg

26. – 27. 9. 2013Symposium Chêneau-Kurs

28. 9. 2013Symposium Sportverletzungen erkennen, behandeln, vermeiden

12. 10. 2013Symposium Vorfußchirurgie

6. 11. 2013Orthopädisch-arbeitsmedizinischer Arbeitskreis TAD-Prüfungen zur Beurteilung der Voraussetzungen zur Anerkennung von Berufserkrankungen

8. – 9. 11. 2013GAMMA-Workshop Regensburg

in Kooperation mit der Technischen Hochschule Regensburg, RCBE und Universität Regensburg

22. – 23. 11. 2013Symposium Unikompartimentelle Arthrose des Kniegelenks

4. 12. 2013Fortbildungsreihe Update Orthopädie-Unfallchirurgie 2013: Knochentumoren | Femurschaftfrakturen

in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg

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Was ist Arthrose?

Ob Wirbelsäule, Hüft- oder Kniegelenke, alle Gelenke des Menschen können von Verschleiß-erkrankungen betroffen sein. Insbesondere mit zunehmendem Alter zählen Arthrosen zu den häufigsten chronischen Krankheiten. Die Beschwerden sind oft phasenweise verstärkt ausgeprägt. Schätzungsweise 15 Millionen Men-schen leiden in Deutschland unter arthrosebe-dingten Gelenkbeschwerden. Mit der chronischen Erkrankung gehen Schmerzen und Funktionsein-schränkungen der Gelenke einher, die nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen enorm beein-trächtigen, sondern durch die Einschränkung der Mobilität auch viele Folgeerkrankungen nach sich ziehen können.

Die richtige Diagnose und ein frühzeitiger Beginn mit der jeweils angemessenen Thera-pie sind für die Behandlung von Arthrosepati-enten entscheidend.

Die Arthrose-Liga

Die Arthrose-Liga e.V. wurde gegründet, um den von Arthrose Betroffenen eine umfassende Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten und um Ärzte und Wis-senschaftler zu unterstützen, die sich mit dieser Volkskrankheit beschäftigen. Die Arthrose-Liga e. V. ist eine unabhängige Gesellschaft und eignet sich daher besonders gut für die wissenschaftliche Betreuung, wenn neue Behandlungsmethoden überprüft werden.

Die Arthrose-Liga e.V. vertritt die Interessen der Patienten und führt die Wissenschaftler zusammen, die über Arthrose forschen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Fachleute und Betroffene entwickeln gemeinsam Programme zur Behandlung der Arthrose. Gerade Patienten leisten nämlich einen wichtigen Beitrag in der Entwicklung von Behandlungsmethoden. Der Austausch zwischen den Betroffenen und den Fachleuten eröffnet die Möglichkeit, die Erkran-kung selbst und alle Maßnahmen der Selbsthilfe allgemeinverständlich darzustellen. Den Patienten und Angehörigen kann somit eine umfassende Hilfe gegeben werden.

Ziele

Erstes Ziel der Arthrose-Liga ist es, einen Kreis von Fachleuten zu bilden, Behandlungsverfahren zu prüfen und Anregungen zu weiteren wissenschaftli-chen Analysen zu geben. Zudem werden für die Grundlagenforschung gezielt Forschungsaufträge ausgeschrieben und die Effizienz diagnostischer und the-rapeutischer Maßnahmen überprüft.

Behandlungsmethoden prüfen, Anregungen zu wissenschaftlichen Analysen geben und neue Entwicklungen betreuen. Dies hat sich die Arthrose-Liga zur Aufgabe gemacht.

Aufgabe

Die Arthrose-Liga unterstützt die Ärzte bei Fort- und Weiterbildung und erar-beitet Richtlinien für die angemessene Arthrosebehandlung. Anhand eines Stufenplans für die einzelnen Behandlungsschritte und einer Bewertung der verschiedenen Therapiemaßnahmen kann der behandelnde Arzt schnell die richtige Therapieform auswählen.

Die Arthrose-Liga erarbeitet Richtlinien für die Behandlung der Arthrose und unterstützt die Ärzte in ihrer Fort- und Weiterbildung.

Wichtiges Arbeitsfeld der Arthrose-Liga ist auch eine Patienteninformation, die im Rahmen von Seminaren und Schulungen stattfindet und durch schrift-liches Informationsmaterial ergänzt wird. Auf diesem Weg entwickelt sich ein Forum, das Ärzte und Patienten enger zusammenführt.

Seminare und Schulungen bieten den Patienten ein breites und viel-fältiges Informationsangebot über die neuen Möglichkeiten in der Arthrosebehandlung.

Arthrose-Liga e. V.

Mitglied können einzelne Personen oder Unternehmen werden.

Kostenloses Informationsmaterial erhalten Sie bei:

Informationen

Fr. Silvia Frankl

Telefon: 09405.182478 Fax: 09405.182479

Arthrose Liga e.V. Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg

Kaiser-Karl V.-Allee 3 93077 Bad Abbach

Spendenkonto „Arthrose-Liga“ Kto. 199 273, Raiffeisenbank Bad Abbach, BLZ 750 690 14

Unfallchirurgische Behandlungen und Berufsunfälle

haben in der Orthopädischen Klinik stetig zunehmende Bedeu-tung erlangt – eine naheliegende Entwicklung. Denn Orthopädie

und Unfallchirurgie sind ein- und dasselbe Fach. Die früher künstliche Trennung ist aufgehoben. Herr Prof. Grifka hat als Gründungspräsident

gemeinsam mit etlichen Mitstreitern 2008 die beiden wissenschaftli-chen Gesellschaften zu einer neuen gemeinsamen Gesellschaft, Deutsche

Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, zusammengeführt. In der Tat handelt es sich in beiden Bereichen um die Behandlung von Kno-

chen, Gelenken, der Wirbelsäule, der Sehnen und Muskeln, etc. – also dasselbe Substrat und oft die gleichen OP-Materialien.

Seit Jahren werden in der Orthopädischen Klinik Bad Abbach Unfall-verletzungen behandelt und es besteht eine 24-Stunden-Bereit-schaft in Ambulanz und Operationssaal. Um noch besser für die

Versorgung der zunehmenden Zahl von Unfällen gerüstet zu sein, wird der Ambulanzbereich für die Notfallver-

sorgung in 2013 räumlich und technisch ausgebaut werden, ganz nach unserem Credo, dass wir

die beste medizinische Versorgung für unsere Patienten wollen.

Ausblick

Chefsekretariat: Fr. Carola Härtel

Telefon: 09405.182401 Telefax: 09405.182920

Lehrstuhlsekretariat: Fr. Silvia Frankl

Telefon: 09405.182478 Telefax: 09405.182479

Klinik- und BG-Sekretariat: Fr. Heide Grum

Telefon: 09405.182455 Telefax: 09405.182955

Terminvergabe Ambulanz

Telefon: 09405.182407

Herausgeber und verantwortlich im Sinne des Presserechts: Prof. Dr. med. Dr. h.c. J. Grifka

Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg im Asklepios Klinikum GmbH

Kaiser-Karl V.-Allee 3 93077 Bad Abbach

Auflage: 3.500 Stand: März 2013

Impressum Kontakt

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