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Qualitätsmanagement für das Universitätsklinikum Greifswald Prof. Dr. Claus Bartels Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender „Geldwertes Ergebnis/Qualität ist Ergebnisqualität“

Qualitätsmanagement für das Universitätsklinikum Greifswald Prof. Dr. Claus Bartels Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender Geldwertes Ergebnis/Qualität

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Qualitätsmanagement für das Universitätsklinikum Greifswald Prof. Dr. Claus BartelsÄrztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender

„Geldwertes Ergebnis/Qualität ist Ergebnisqualität“

Page 2: Qualitätsmanagement für das Universitätsklinikum Greifswald Prof. Dr. Claus Bartels Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender Geldwertes Ergebnis/Qualität

1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

2. Kurzbeschreibung der Ansätze und deren Wertung

3. Vorschlag für das Universitätsklinikum Greifswald

4. Abstimmung der notwendigen Schritte

Gliederung

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

1.1 Darstellung der Ansätze/Evidenzbasierte Medizin

- Einführung einer evidenzbasierten Medizin im Jahre 1971 durch A.L. Cochrane

- Bewertung von verschiedenen Maßnahmen und Verfahren am Patienten nach EBM-Kriterien

- Erarbeitung von klinischen Leitlinien unter Angabe des EBM-Labels/ regelmäßige turnusmäßige Überarbeitung der Leitlinien

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

1.2 BQS (bundesweite externe Qualitätssicherung)

- Im Jahre 2000 von der erweiterten Selbstverwaltung für Zwecke

der extern vergleichenden Qualitätssicherung gegründet. - Darstellung von bestimmten Tracer-Diagnosen neben klinischen

Variablen.- Vergleichende Berichte, Einzelergebnisse der Krankenhäuser

bleiben anonym. - Rücklauf der externen Qualitätssicherung von 80 %.- Keine sinnhafte Darstellung des Outcomes unter Berücksichtigung

des Schweregrades – dementsprechend eingeschränkte Aussagekraft/fester Bestandteil des strukturierten Qualitätsberichtes nach § 137 SGB V

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

1.3 KTQ/pCC

- Die Selbstverwaltung der Krankenkassen und Krankenhäuser gründeten eine GmbH: Kooperation für Transparent und Qualität im Krankenhaus (KTQ-Zertifizierung seit Mitte 2002/die großen konfessionellen Krankenhausverbände offerieren unter dem Namen ProCum Cert (pCC) eine veränderte Variante.

- Eine vorgegebene Selbstbeschreibung (KTQ-Qualitätsbericht) ist vom Krankenhaus zu bewerten (Selbstbewertung) und anschließend einer Fremdbewertung zu unterziehen

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

1.3 KTQ/pCC

Kategorien der KTQ

1. Patientenorientierung

2. Mitarbeiterorientierung

3. Sicherheit

4. Information

5. Führung

6. Qualitätsmanagement/ diese Punkte sind in 69 Kriterien unterteilt/Kriterien nicht quantifizierbar, PDCA-Zyklus als Umsetzungsvorschlag (Plan/Do/Check/Act)

7. Darstellung des PDCA-Zyklus als Ereichungsgrad und zur Darstellung des Endergebnisses

8. Zertifizierung nach Punkt Summe

9. Zur Zertifizierung mehr als 50 % der maximalen Punktzahl von 1.299/Fremdbewertung durch Visitoren

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

1.4 JCAHO/JCI/älteste am weitesten entwickelte Organisation:

nordamerikanische Joint Commission on Accreditation of Healthcare Organizations

- Beginn 1951 - internationale Zertifizierung,

- Beginn der Zertifizierung von deutschen Krankenhäusern,

- ausgereiftes Verfahren in Form und Inhalt

- 1000 JCI-Standards durchleuchten im Krankenhaus punktuell alle Verfahrendetails. Sie gliedern sich in folgende Bereiche:

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

1.4 JCAHO/JCI

1. Patientenzentrierte Standards:

- Zugang und Kontinuität der Versorgung

- Rechte von Patienten und Familien

- Untersuchungen (Assessment)

- Behandlung (Care)

- Patienten- und Familienerziehung

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

1.4 JCAHO/JCI

Managements-Standards:

- Qualitätsverbesserung und Patientensicherheit

- Prävention und Infektionskontrolle

- Governance, Führung und Orientierung

- Facility Management und Sicherheit

- Mitarbeiterqualifikation und -ausbildung

- Management von Informationen

Internationale Version mit „Ja“ und „Nein“ antworten, Bewertung

reproduzierbar. Ein positiver Prüfungsabschluss endet in einer

zeitlich befristeten „Accreditation“.

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

1.5 EFQM (European Foundation for Quality Management)

EFQM Ansatz internationaler Qualitätspreise

nicht primär Krankenhaus orientiert, sondern abstraktes Qualitätsmanagement

1) V. Singhal, University of Western Outorio Jahr 2000, 600 Firmen Beobachtungszeitraum 5 Jahre

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Befähiger (50%) Ergebnisse (50%)

Politik u.Strategie

(8%)

Partnerschaften und

Ressourcen(9%)

Führung(10%)

Prozesse(14%)

Schlüssel-ergebnisse

(15%)

Mitarbeiter-bezogene

Ergebnisse(9%)

Kunden-bezogene

Ergebnisse(20%)

Innovation und Lernen

Ergebnisse stehen im Vordergrund:

Was ist EFQM ?

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

1.5 EFQM

Das EFQM-Modell für Excellence misst:

• Aggregierte Behandlungsergebnisse (zumindest typische Ausschnitte)

• Korrespondierende ökonomische Ergebnisse incl. Kostensenkungen, Erlössteigerungen

Ergebnisse aus Kundensicht

• Ergebnisse aus der Sicht von Patienten und Angehörigen

• Ergebnisse aus der Sicht der Zuweiser

• ggf. Ergebnisse aus weiteren Sichten

Ergebnisse aus Mitarbeitersicht

• Mittels Befragungen etc. erhobene Sicht der Mitarbeiter

• Fluktuation, Beschwerden, Eigenkündigungen etc.

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

1.5. EFQM

Ergebnisse aus der Sicht der Gesellschaft

• Image etc.

Aussagen zum Weg/zum Ziel

• Bemühungen um eine immer bessere Führung

• Politik und Strategie

• Einsatz materieller Ressourcen und externe Partnerschaften

• Einsatz und Weiterentwicklung der Mitarbeiter

• Ausgestaltung der Prozesse

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

2. Kurzbeschreibung der Ansätze und deren Wertung

3. Vorschlag für das Universitätsklinikum Greifswald

4. Abstimmung der notwendigen Schritte

Gliederung

Page 16: Qualitätsmanagement für das Universitätsklinikum Greifswald Prof. Dr. Claus Bartels Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender Geldwertes Ergebnis/Qualität

2. Kurzbeschreibung der Ansätze und deren Wertung

Übersicht über Qualitätssicherungsinitiativen in Deutschland

Qualitätstransparenz BQS KTQ®/pCC JCAHO/JCI

Zielgruppe/Adressaten:

• Für Patienten und Angehörige Aktuell nichtsNichts keine

• Für zuweisende Ärzte Aktuell nichtsNichts keine

• Für Krankenversicherung Aktuell nichtsNichts keine

• Für die Öffentlichkeit Aktuell nichtsNichts keine

• Für Krankenhaus selbst Ja, begrenzt Kaum

Anmerkungen: Anonymisierte Angaben Krankenhaus pro- Krankenhaus pro-

zu Tracern; keinem be- duziert allgemeine duziert (oft erst-

stimmten Krankenhaus Ausführungen; keine mals) ein großes Bün-

zuzuordnen (außer für konkrete Entschei- del an Detail-Informa-

das Krankenhaus selbst) dungshilfe für irgend- tionen; keine Veröffent-

eine Interessengruppe lichung

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2. Kurzbeschreibung der Ansätze und deren Wertung

Übersicht über Qualitätssicherungsinitiativen in Deutschland

Qualitätstransparenz BQS KTQ®/pCC JCAHO/JCI

Aggregierte Ergebnisqualität:

• Bei einzelner Krankheit Nein Nichts Nichts• Bei einzelner Behandlung Nein Nichts Nichts• Für gesamtes Krankenhaus Bei Tracer Nichts Nichts

Anmerkungen: Indikatoren für Tracer Keinerlei konkrete Angaben Ergänzung möglich festgelegt (ORYX)

Prozessqualität Behandlung:

• Entwicklung Wenig Nichts Nichts• Umsetzung Wenig Nichts Nichts• Routine Wenig Nichts Etliche Details• Kontinuierliche Verbesserung Wenig Nichts Prozedere

Anmerkung: Nicht unmittelbarer Krankenhaus stellt Unterlagen Krankenhaus stellt Gegenstand dieses zusammen; Veröffentlichung Informationen

zusammen, Ansatzes ohne konkrete Angaben keine Veröffentlichung

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2. Kurzbeschreibung der Ansätze und deren Wertung

Übersicht über Qualitätssicherungsinitiativen in Deutschland

Qualitätstransparenz BQS KTQ®/pCC JCAHO/JCI

Strukturqualität:

· Baulicher Rahmen Nichts Nichts Wenig· Institutioneller Rahmen Nichts Nichts Wenig· Personelle Ausstattung Nichts Nichts Wenig· Geräte und Einrichtungen Nichts Nichts Wenig· Materialeinsatz Nichts Nichts Wenig· Informationstechnologie Nichts Nichts Etliches· Externe Partnerschaften Nichts Nichts Etliches

Anmerkungen: Nicht Gegenstand Vorgaben, was auszu- Krankenhaus bereitet dieses Ansatzes weisen ist, schwammig; teilweise erstmals um-

daher Ausweis zumindest fangreiches Bündel an denkbar Informationen auf, keine

Veröffentlichung

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2. Kurzbeschreibung der Ansätze und deren Wertung

Übersicht über Qualitätssicherungsinitiativen in Deutschland

Qualitätstransparenz BQS KTQ®/pCC JCAHO/JCI

Gesamteindruck:

• Qualitätsausweis Nur intern Nein, kaum Bedingt ja

• Entscheidungshilfe Nur intern Nein Etwas

Anmerkungen: Interessante Über- Allein Tatsache eines Tatsache eines

sicht, aber keine Zertifikats; Zertifikats

echte Transparenz Qualitätsbericht ohne Aussage

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2. Kurzbeschreibung der Ansätze und deren Wertung

Übersicht über Qualitätssicherungsinitiativen in Deutschland

1. Qualitätstransparenz, Messbarkeit,eigentlich nicht

2. Darstellung der Strukturqualität, eigentlich nicht

3. Gesamteindruck, auch Forschung und Lehre, eigentlich nicht

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

2. Kurzbeschreibung der Ansätze und deren Wertung

3. Vorschlag für das Universitätsklinikum Greifswald

4. Abstimmung der notwendigen Schritte

Gliederung

Page 22: Qualitätsmanagement für das Universitätsklinikum Greifswald Prof. Dr. Claus Bartels Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender Geldwertes Ergebnis/Qualität

3. Vorschlag für das Universitätsklinikum Greifswald

- EFQM als zentrales Managementinstrument/Mög-

lichkeit bei veränderten gesetzlichen Rahmen-

Bedingungen auf KTQ o. ä. reagieren zu können/

Vorbereitung für das weit verbreiteste internationale

Managementinstrument JCI

- Erarbeitung von klinischen Leitlinien unter Angabe des EBM-Labels/ regelmäßige turnusmäßige Überarbeitung der Leitlinien

- Ziel für das Universitätsklinikum Greifswald 100 % (BQS).

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1. Vorstellung der vorhandenen Ansätze zur Qualitätssicherung

2. Kurzbeschreibung der Ansätze und deren Wertung

3. Vorschlag für das Universitätsklinikum Greifswald

4. Abstimmung der notwendigen Schritte

Gliederung

Page 24: Qualitätsmanagement für das Universitätsklinikum Greifswald Prof. Dr. Claus Bartels Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender Geldwertes Ergebnis/Qualität

4. Abstimmung der notwendigen Schritte

1. Konsens in der Klinikumskonferenz (Frühjahr 2007)

2. Schaffen der Grundvoraussetzungen für EFQM:

1. Selbstbewertung - Ende 2007 / Anfang 2008

2. Schulung aller leitenden Mitarbeiter - Frühjahr/Sommer 2007

3. Nennung von Qualitätsbeauftragten jeder Klinik (Entscheidungsträger) - 2007

4. Auflegen von 2 Projekten pro Abteilung - in Bearbeitung

5. Durchführung von 8 klinikumsübergreifenden Projekten

6. Zertifizierung für Committed to excellence – Winter 2008 Schrittweise Implementierung der JCI-Standards in das Qualitätsmanagement

3. 100 % bei EQS + externe Begutachtung durch PD Stausberg in Essen

4. EBM konforme Leitlinien als EFQM Projekt

Qualität als zentrales Marketinginstrument