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Der Ball ist noch im Spiel. Ent- schieden ist noch nichts. Die Hoffnungen sind noch groß. Sowohl von den Befürwor- tern der Kohlendioxidverpres- sung als auch von den CCS- Gegnern. Ende März sagte EU Energiekommissar Oettinger im Interview mit Dow Jones News: „Wir untersuchen gerade, ob wir einen Vorschlag entwickeln, zu welchem Zeitpunkt CCS für neue, aber auch für alte Kraftwerke verbindlich werden sollte.“ In der Zwischenzeit hängt der Deutsche Entwurf des CCS-Gesetzes im Vermitt- lungsausschuss des Bundesrates fest. Nach vier ergebnislosen Beratungen kristallisieren sich drei Varianten heraus: 1. Entwurf der Bundesregierung mit Länderklausel, d. h. ein weitgehender Rechtsrahmen für CCS allerdings mit einer Ausstiegsoption für einzelne Bundesländer (findet Zuspruch in Schleswig-Holstein, Hessen, Nie- dersachsen, Mecklenburg-Vorpom- mern, Sachsen-Anhalt). 2. Entwurf der Bundesregierung ohne Länderklausel, d.h. alle Länder wären verpflichtet CCS zuzulassen (Favorit in Brandenburg, Hamburg, Sachsen). 3. Österreichische Lösung, d. h. CCS-Verbot für großtechnische An- wendungen, zugleich aber Erlaubnis für Forschungsanlagen bis 100.000 Tonnen pro Speicher. B90/DIE GRÜ- NEN möchten diese Lösung noch weiter Einschränken auf so genann- te prozessbedingte CO 2 -Emissionen. (Baden-Württemberg, Bremen, Nord- rhein-Westfalen). Die Bürgerinitiativen drängen dage- gen weiterhin auf ein konsequentes CCS-Verbotsgesetz ohne die Option eines „schmalen Forschungsgesetzes“. Sie haben diese Position am 21. März auf einer Anhörung des Bundesvor- standes der GRÜNEN in Berlin deutlich vorgetragen. Die Wasserwirtschaft sieht, dass es vor allem erhebliche wirtschaftliche Anreize sind, die für die Technik der Kohlendioxidverpressung eine Lanze brechen: • Der Emissionshandel für Treibhaus- gase unterscheidet „schlechtes“ CO 2 (in die Atmosphäre) und „gutes“ CO 2 (unter die Erde). Die Auswaschung von bisher unren- tablen Erdölsanden mit flüssigem CO 2 . Da alle Anreize auf eine massenhafte CCS Anwendung hinauslaufen, wä- re auch bei einem Forschungsgesetz größte Vorsicht geboten, es könnte schnell der Damm brechen. Ernst Kern, Geschäftsführer des Wasserverbandes Nord sagt: „Die am weitesten gehende Variante, nämlich ein klares Verbots- gesetz, wäre wohl die beste Lösung.“ Während das Gesetz in Deutschland immer noch nicht entschie- den ist, gehen die Planungen für den Ausbau des europäischen Netzes weiter. CO 2 Quelle Erdgasfeld Aquifer (tiefer Wasserleiter als potenzieller Speicher) CO 2 -Pipeline Schiffsrouten Verschiedene Varianten immer noch denkbar CCS – es ist noch nichts entschieden Grafik: SPREE-PR, Quelle: Europäische Kommission JRC, Institute for Energy

Quelle seIte 2 WA – es ist noch nichts entschieden Aktuelles … · 2012. 4. 23. · Entwurf des CCS-Gesetzes im Vermitt-lungsausschuss des Bundesrates fest. Nach vier ergebnislosen

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  • Der Ball ist noch im Spiel. Ent-schieden ist noch nichts. Die Hoffnungen sind noch groß. Sowohl von den Befürwor-tern der Kohlendioxidverpres-sung als auch von den CCS- Gegnern.

    Ende März sagte EU Energiekommissar Oettinger im Interview mit Dow Jones News: „Wir untersuchen gerade, ob wir einen Vorschlag entwickeln, zu welchem Zeitpunkt CCS für neue, aber auch für alte Kraftwerke verbindlich werden sollte.“In der Zwischenzeit hängt der Deutsche Entwurf des CCS-Gesetzes im Vermitt-lungsausschuss des Bundesrates fest. Nach vier ergebnislosen Beratungen kristallisieren sich drei Varianten heraus:1. Entwurf der Bundesregierung mit

    Länderklausel, d. h. ein weitgehender Rechtsrahmen für CCS allerdings mit

    einer Ausstiegsoption für einzelne Bundesländer (findet Zuspruch in Schleswig-Holstein, Hessen, Nie-dersachsen, Mecklenburg-Vorpom-mern, Sachsen-Anhalt).

    2. Entwurf der Bundesregierung ohne Länderklausel, d. h. alle Länder wären verpflichtet CCS zuzulassen (Favorit in Brandenburg, Hamburg, Sachsen).

    3. Österreichische Lösung, d. h. CCS-Verbot für großtechnische An-wendungen, zugleich aber Erlaubnis für Forschungsanlagen bis 100.000 Tonnen pro Speicher. B90/DIE GRÜ-NEN möchten diese Lösung noch weiter Einschränken auf so genann-te prozessbedingte CO2-Emissionen. (Baden-Württemberg, Bremen, Nord-rhein-Westfalen).

    Die Bürgerinitiativen drängen dage-gen weiterhin auf ein konsequentes CCS-Verbotsgesetz ohne die Option eines „schmalen Forschungsgesetzes“. Sie haben diese Position am 21. März

    auf einer Anhörung des Bundesvor-standes der GRÜNEN in Berlin deutlich vor getra gen.Die Wasserwirtschaft sieht, dass es vor allem erhebliche wirtschaftliche Anreize sind, die für die Technik der Koh len dioxid ver pressung eine Lanze brechen: • Der Emissionshandel für Treib haus-

    gase unterscheidet „schlechtes“ CO2 (in die Atmosphäre) und „gutes“ CO2 (unter die Erde).

    • Die Auswaschung von bisher unren-tab len Erdölsanden mit flüssigem CO2.

    Da alle An reize auf eine massenhafte CCS An wen dung hinauslaufen, wä-re auch bei einem Forschungsgesetz größte Vor sicht ge boten, es könnte schnell der Damm brechen. Ernst Kern, Ge schäfts führer des Wasserverbandes Nord sagt: „Die am weitesten gehende Variante, nämlich ein klares Verbots-gesetz, wäre wohl die beste Lösung.“

    AktuellesseIte 2 WAsseRZeItuNG

    Waagerecht2. Zeltbefestigung, heißt wie ein

    beliebter Kappelner Fisch5. eine der Gezeiten6. drittgrößte nordfriesische Insel9. Wellnesstempel der Römer,

    „Thermen des …“10. Sturmflut, Blanker …12. Lebensmittel Nr. 113. großer schwarz-weißer Vogel

    Senkrecht1. Restprodukt der

    Abwasserreinigung3. ETS-Region, das E steht für …4. Cartoonzeichner aus Schles-

    wig-Holstein (Nachname)7. Ergänzen Sie: „Wo de

    Ostsee/Nordsee… trecken an den Strand“

    8. Stadt an der Schlei11. Autor von „Der Schimmelreiter“

    Senden Sie das Lösungswort bitte unter dem Kennwort „Wasserrätsel“ bis zum 11. Mai 2012 per E-Mail oder Post an Ihren Wasser-versorger. Bitte geben Sie unbedingt auch Ihre Adresse an (ausdrücklich nur für dieses Gewinnspiel), damit wir Sie im Gewinnfall auch auf dem Postweg erreichen können.

    Wasserverband Nord, Wanderuper Weg 23, 24988 Oeversee oder per E-Mail: [email protected] Norderdithmarschen, Nordstrander Straße 26, 25746 Heide oder per E-Mail: [email protected] In der Region Angeln schicken Sie bitte Ihre Antwort an den: Wasserverband Nordangeln, Am Wasserwerk 1a, 24972 Steinberg-kirche oder E-Mail: [email protected]

    Liebe Leserinnen und Leser!Nach dem großen Erfolg des Kreuzworträtsels in der Dezemberausgabe folg hier wieder ein extra für die Schleswig-Holsteiner Knobelfreunde entworfenes. Gesucht sind regionale Begriffe, einige Hinweise stecken in der Zeitung. Das Lösungswort bezeichnet einen Feiertag, der in diesem Jahr im Mai begangen wird.

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    2. 50,- Euro 1. 75,- Euro

    3. 25,- Euro

    Waagerecht

    Nach dem großen Erfolg des Kreuzworträtsels in der Dezemberausgabe folg hier wieder ein extra für die Schleswig-Holsteiner Knobelfreunde entworfenes. Gesucht sind regionale Begriffe, einige Hinweise stecken in der Zeitung. Das

    A B C D E F G H I

    Lösungswort:

    Während das Gesetz in Deutschland immer noch nicht entschie-

    den ist, gehen die Planungen für den Ausbau des europäischen

    Netzes weiter.

    1,35 € 450,- €

    Stoff zumNachdenken

    Teil 1

    A

    B

    C

    D

    E

    F

    G

    H

    I

    CO2 Quelle

    Erdgasfeld

    Aquifer (tiefer Wasserleiter als potenzieller Speicher)

    CO2-Pipeline

    Schiffsrouten

    Verschiedene Varianten immer noch denkbar

    CCS – es ist noch nichts entschieden

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