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Rad t( ) Kultur zur - Stadtportal Nürnberg · unsere Rad-Kultur-Touren einzigartig! Endlich können Sie das, was zusam-mengehört auch im Rahmen einer Tour anschauen, auch wenn’s

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wissen Sie, woher der Dutzendteich sei-nen Namen hat? Können Sie sich den

Nürnberger Hauptmarkt 3 bis 4 Meterunter Wasser vorstellen? Waren Sie

schon mal an Nürnbergs Schwefel-quelle? Haben Sie eine Ahnung, wasvor 500 Jahren auf der Hallerwieselos war? Oder wissen Sie, warumdie Tore in der Stadtmauer einenKnick haben? Nein? Na, dann wirdes höchste Zeit!

Erkunden Sie Nürnberg mit dem Rad– alleine, mit Freunden oder der Fami-lie. Stadtführungen zu Fuß sind gut –unsere Rad-Kultur-Touren einzigartig! Endlich können Sie das, was zusam-

mengehört auch im Rahmen einer Touranschauen, auch wenn’s nicht so nah

beieinander liegt. Wie das funktioniert,zeigen Ihnen die Mitglieder der „Persönli-

chen Stadtansichten”, die haben jede MengeAhnung vom guten alten Nürnberg und Spaß

daran, anderen was darüber zu erzählen. Deshalbhaben sie exklusiv für Sie 6 Rad-Kultur-Touren zusam-

mengestellt, die Sie auf eigene Faust mit Ihrem Rad „erfah-ren“ können. Oder Sie nehmen unser Schmankerl wahr undmelden sich zu einer der geführten Rad-Kultur-Touren imSommer an.

Das macht Laune, bringt eine Superkondition, verursacht weder Lärm noch Abgase und dieParkplatzsuche fällt aus.

Viel Spaß beim Mit- und Nachradeln wünschenIhnen

Umweltbürgermeister Dr. Klemens Gsell,die „Persönlichen Stadtansichten” und das Projektteam „Nürnberg – intelligent mobil“

Broschüre Bel 12.12.2005 11:21 Uhr Seite 2

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Entdeckungsreise rund um den Dutzendteich-gestern und heute

Nürnberger Altstadt unter Wasser

Bis die Pegnitz zur Regnitz wärd-von Närmberch nach Färth

Spurensuchein der grünen Trabantenstadt Langwasser

Von Turm zu Turm-rund um die Altstadt

Natur und Kultur-an der Pegnitz nach Osten

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:21 Uhr Seite 3

Seit einigen hundert Jahren nut-zen die Nürnberger ihren Dutzend-teich als Naherholungsziel. „Einehalbe Stunde vor der Stadt gele-gen“– ist er, egal ob Sommer oderWinter, seit eh und je ein Anzie-hungspunkt. Einst kam man alseinfacher Mensch nur auf SchustersRappen hinaus. Später ließenEisenbahn, dann Straßenbahn undheute S-Bahn, Bus und Auto deneinstigen Ganztagesausflug zumkurzen Spaziergang werden. Trotzdem soll es auch jetzt nochMenschen geben, die sich den Dut-zendteich zu Fuß oder mit dem Raderschließen. So wie wir!

Entdeckungsreise rund um den Dutzendteich – gestern und heute

Dutzendteich 1825:Kupferstich von Johann Adam Klein

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:21 Uhr Seite 4

Straßenbahnendhaltestelle Luitpold-hain (Linie 9) ➤ Infoturm auf derLuitpoldhainseite der Schultheiß-allee ➤ entlang der Straße „An derEhrenhalle“ ➤ rechts in die Bayern-straße und weiter in Richtung Süd-kaserne ➤ unter dem Kurt-Kluten-treter-Steg hindurch, danach sofortrechts und auf den Steg ➤ die Bay-ernstraße überqueren ➤ geradeausin den Volkspark Dutzendteich ➤bis zu einem Weiher (1) ➤ linksherum weiter ➤ entlang dem KleinenDutzendteich ➤ die Große Straße(sobald möglich) überqueren (2) ➤dann auf der Großen Straße weiterbis kurz nach dem Eingang desMessegeländes (3) ➤ umkehren ➤wieder ein kurzes Stück RichtungVolksfestplatz ➤ rechts in denunbenannten Weg mit Wegweiser„zum Campingplatz“ ➤ vorbei aneinem Toilettenhäuschen ➤ in dieHans-Kalb-Straße, die hinter demStadionbad und dem Stadion her-umführt (4) ➤ bis zum Max-Morlock-Platz ➤ vor den kleinen Türmendes Märzfeldes links ➤ in die Karl-Steigelmann-Straße ➤ das Stadion

links und die neue Arena rechts lie-gen lassen ➤ nach der rechts imWald sichtbaren Leichtathletikanla-ge ganz rechts abbiegen (nicht aufden halbrechten Fuß- und Radweg!)➤ 2 Straßen überqueren ➤ denUferweg um den Dutzendteich (=Alfred-Hensel-Weg) rechts entlang➤ bis zur kleinen Brücke (5) ➤gegen den Uhrzeigersinn um denDutzendteich ➤ bis zur Haarnadel-kurve des Norisrings ➤ die BeuthenerStraße und die Zeppelinstraßegemeinsam nach rechts überque-ren ➤ zum ehemaligen BahnhofDutzendteich (6) ➤ der Herzogstraßestadteinwärts folgen ➤ bis zum jet-zigen Fußgängertunnel der Bayern-straße ➤ dort links hinauf abbie-gen ➤ beim „Strandcafé Wanner“am Dutzendteich entlang ➤ auf demRadweg bis zum Abzweig Schultheiß-allee (7) ➤ die Bayernstraße an derAmpelanlage nach rechts überque-ren ➤ die Schultheißallee entlang➤ bis zum Abzweig Wediggenstraße(8) ➤ dann zurück zum Ausgangs-punkt.

Das beherrschende Bauwerk am Dutzendteich:die Kongresshalle

Broschüre Bel 12.12.2005 11:21 Uhr Seite 5

Sportlich!Der Direktor des Nürnberger Garten-bauamtes Alfred Hensel hatte 1923eine Parkanlage mit Stadion undBad entworfen. Schuld daran warOberbürgermeister Dr. Luppe. Dernämlich hatte die Idee und die warGold wert. 1928 bei den IX. Olympi-schen Spielen wurde die Anlage –Architekt der Sportstätten war derdamalige Oberbaurat Otto ErnstSchweizer – mit einer Goldmedailleausgezeichnet. Heute sind u.a. nochdas Bad mit 100m-Bahn, der 10m-Sprungturm, die Turn- und Liege-wiesen und der FKK-Bereich zusehen.

Heute nicht mehr so tierisch!Aber 1912 bis zu seiner Verlegungauf den Schmausenbuck 1939befand sich hier der NürnbergerTiergarten. In den zwei von ehemalsvier „Nummernweihern“ sind nochdie Betonfelsen zu sehen, die z.B.den Seelöwen als Ruheplatz dienten.

Aufmarschstraße der NazisDie Große Straße sollte die zentraleAufmarschstraße im NS-Parteitags-gelände werden und in das Märzfeldführen. Dieses Areal war für Schau-vorführungen der Wehrmacht vor-gesehen. Große Straße und März-feld sind nie vollendet worden. EinTeilstück der Großen Straße wurderestauriert und steht heute unterDenkmalschutz.

Da sieht man es ganz deutlich!Die Große Straße ist auf die Kaiser-burg ausgerichtet. Damit wollte dasNazi-Regime eine Verbindung vomersten deutschen Reich – mit derBurg als Sinnbild – und dem „Drit-ten Reich” schaffen. Rechts undlinks der Großen Straße sind nochReste der Tribünen zu sehen, dieladen heute Inlineskater zum Ver-schnaufen ein.

Hier ist der Ursprung des Dutzendteiches:Der Langwasserbach schlängeltesich durch die sumpfige Senke biser aufgestaut wurde. Seither dientder Dutzendteich als Fischteich,der Nutzung der Wasserkraft undnatürlich der Freizeitgestaltung undErholung.

Was hat wohl der Name mit demZahlwort „Dutzend“ zu tun? Nichtetwa das Zahlwort Zwölf stand hierPate, sondern die im und um denTeich recht üppig wachsenden Schilf-rohrkolben, die langen Stängel mitdem braunen Buschel (!), früher„dutze” genannt.

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 6

GroßerDutzendteich

Kongreßhalle

Dokumentationszentrum

Nummernweiher

KleinerDutzendteich

Bayerns

traße

An der EhrenhalleSchultheißallee

Große Straße

Stadionbad

Franken-stadion

Messezentrum

Campingplatz

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Max-Morlock-Platz

NürnbergArena

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Weg Zeppelinwiese

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ehem. Bf.Dutzendteich

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Bahnhof Dutzendteich: wunderschöner Biergarten –Pausen dauern gefährlich lange!

Gaststätte im Bootshaus des Ruder-vereins Nürnberg: Urlaubsgefühleauf der Seeterrasse inklusive herrli-chem Blick über den Dutzendteich.

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Unter Dampf! 1871 wurde dieBahnlinie Nürnberg-Regensburgauf dem Abschnitt Nürnberg-Neu-markt eröffnet. Für die Abfertigungder Menschenmassen im „DrittenReich” wurde der damalige Bahn-hof allerdings zu klein und mussteweichen. Das 1934 dort errichteteDienstgebäude wurde erst jetzt sehrschön restauriert. Mit Eröffnung derS-Bahn „wanderte“ der Halt Dut-zendteich weiter nach Westen zwi-schen Bayernstraße und Jitzhak-Rabin-Straße.

Hier wurde der Langwasserbachaufgestaut und der Dutzendteichentstand. 1496 leitete die Stadt Nürn-berg den Fischbach in den Dutzend-teich um. Seither hat der Ausflussdiesen Namen. Hier ist auch dietiefste Stelle. An der findet etwaAnfang November das jährliche Ab-fischen statt. Und außerdem gab’sdort 1876 die erste „Öffentlicheschamhafte Badeanstalt“ Nürnbergs!

Schauen Sie noch mal genauhin. Das sind die letzten paarMeter, die der Fischbach offen zusehen ist. Dann verschwindet er inder Kanalisation. Früher war dasanders, da floss er über eine Holz-trogbrücke beim Sterntor in die Alt-stadt und trieb dort nach demBlausternwerk auch die Almosen-und die Krötenmühle an. Schließ-lich mündete er in die Pegnitz.

ca. 11/2 Stunden (reineFahrtzeit 30 Minuten)

9 km.

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 7

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Der Hauptmarkt 3 bis 4 Meterunter Wasser – unvorstellbar, doch1909 Realität! Vom 4. auf den 5. Februar 1909 stieg der Pegelstandder Pegnitz von 60 Zentimetern aufnie erreichte 4,67 Meter. Straßenund Plätze der Innenstadt wurdenzu Wasserstraßen, die Wöhrder Wiesezur Seenlandschaft und höher gele-gene Punkte zu Inseln. Am Mittagdes 6. Februar war der Spuk vorbei.Was blieb, waren immense Schäden,jede Menge Aufräumarbeiten undeine Flut an Ansichtskarten rund umdie Katastrophe. Folgen Sie der Pegnitz vom Hoch-wasser bis zur Idylle.

Nürnberger Altstadt unter Wasser

Bushaltestelle „Heilig-Geist-Spital“,Linie 36 ➤ rechts Richtung Haupt-markt ➤ dort links ➤ den Haupt-markt ganz überqueren ➤ links dieFleischbrücke mit dem Ochsen (1) ➤wieder zurück Richtung Hauptmarktbis zu Haus Nr. 3 (2) ➤ den Haupt-markt überqueren Richtung Frau-enkirche ➤ rechts vorbei bis zumChor der Frauenkirche (3) ➤ dieStraße überqueren ➤ die Hans-Sachs-Gasse entlang ➤ nach demBankgebäude rechts ➤ den Hans-Sachs-Platz überqueren ➤ rechtsüber die Spitalbrücke zur Heubrücke(4) ➤ links über die Insel Schütt(links halten!) ➤ links über denHohen Steg zum André-Sacharow-Platz (5) ➤ rechts die Fischergasseentlang ➤ durch das Hübnerstor➤ weiter durch die U-Bahn-StationWöhrder Wiese ( rechts halten!) ➤in der Wöhrder Wiese auf dem Fahr-radweg unterhalb der Straße Prinz-regentenufer (= ganz linker Weg!)bis zum Bismarck-Denkmal (6) ➤weiter zum Wöhrder Talübergang(7) ➤ rechts den Johann-Soergel-Weg am Wöhrder See entlang ➤vorbei am Sebastian Spital ➤ biszur Gustav-Heinemann-Brücke (8)➤ weiter auf dem Johann-Soergel-Weg zur Ludwig-Erhard-Brücke (9)➤ die Flußstraße kreuzen ➤ aufdem Seewiesenweg bis zu den Infor-mationstafeln des Bund Naturschutz(10) ➤ weiter ➤ rechts über denEbenseesteg die Pegnitz kreuzen ➤und zurück stadteinwärts rechts in

Hauptmarkt unter Wasser1909

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 8

Hauptmarkt

Heubrücke

Bf.Mögeldorf

Wöhrder See

Fleischbrücke

Laufertorgraben

Wöhrder Talübergang

Gustav-Heinemann-Brücke

Prinzregentenufer

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Johann

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Ludwig-Erhard-Brücke

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den Spitalwiesenweg ➤ weiterauf dem Leo-Beyer-Weg ➤ zur Sat-zinger Mühle (11) ➤ die Flußstraßequeren (links halten) ➤ auf demWöhrder-Wiesen-Weg entlangzurück (am Norikus vorbei) bis indie Stadt ➤ den Wöhrder Talüber-gang unterqueren ➤ auf demJohann-Soergel-Weg zurück zur U-Bahnstation Wöhrder Wiese bzw. indie Altstadt.

Nicht der Ochs vorm Berg,sondern der Ochs auf der Fleisch-brücke gibt uns hier Rätsel auf. Erliegt faul auf dem 1599 errichtetenEingangstor des ehemaligen Fleisch-hauses. Vielleicht denkt er über dielateinische Inschrift „Alles hat seinenUrsprung und Anfang, doch sieheder Ochse, den du hier erblickst, istnie ein Kalb gewesen“ nach oder ererinnert sich daran, dass die Metzgerhier an der Pegnitz einst ihre Fleisch-bänke hatten und ihr Fleisch verkauf-ten. Die heutige Steinbrücke, 1598nach dem Vorbild der Rialto-Brückein Venedig von Baumeister JacobWolff d.Ä. erbaut, lässt das kalt.Ihre Fundamente ruhen immerhinauf 2000 Holzpfählen, wie eineTafel an der Mauerbrüstung weiß.Die Vorgängerbrücken aus Holzoder Stein waren da nicht so stand-haft und wurden immer wieder Opfervon Frühjahrshochwässern.

Schauen Sie mal nach oben!Die Hochwassermarken am HausHauptmarkt 3 zeigen eindrucksvoll,wie hoch das Wasser hier in denvergangenen Jahrhundertenbesonders im zeitigen Frühjahrdurch Schneeschmelze und Dauer-regen kletterte. Die oberste Markesteht für den höchsten Wasser-stand in der Geschichte Nürnbergs.Das war 1909. Die NürnbergerInnenstadt war damals nur mit demBoot befahrbar.

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Spitalplatz 1909

Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 9

Warum so viele Überschwemmungenmitten in Nürnberg? Eigentlich lo-gisch! Hier hatte das Wasser, wenn’smal mehr wurde, nicht genug Platz!In der Wöhrder Wiese, der Haller-wiese und der Aue Richtung Fürthgab’s diese Probleme nicht. Dortkonnte sich das Hochwasser unge-hindert ausbreiten. Zwischen Museums-brücke und Fleischbrücke wird diePegnitz, nachdem sie in zwei Armendie Insel Schütt umflossen hat, zudemin einen Arm zusammengedrängt.Bei hohem Pegelstand gab’s unwei-gerlich einen Rückstau und Über-flutungen.

Noch eine Hochwassermarke –hier am 1355 geweihten Chor derFrauenkirche, die von Karl IV. ge-stiftet und auf den Grundmauernder Synagoge des ehemaligen Juden-viertels errichtet wurde.

Da ist er – der Hochwasserstollen,von der Heubrücke aus flussabwärtsgesehen, links vor der Museums-brücke! Aus kühnen Plänen bereitsvor dem Ersten Weltkrieg, einengewaltigen, drei Kilometer langenStollen unter der gesamten Altstadthindurch bis zur Brückenstraße zugraben, wurde nichts. Erst nachdem Zweiten Weltkrieg, als die

Häuser vor allem auf der LorenzerSeite völlig zerstört waren, wurde von1951 bis 1958 ein 140 m langer, 10 mbreiter und 4 m hoher Stollen zwi-schen Museumsbrücke und Trödel-markt angelegt. Durch den könnenpro Sekunde 430 m3 durchfließen, also das 40fache der durchschnitt-lichen Wassermenge. Hier von derHeubrücke (1448) aus, auf derfrüher die Heuwaage stand, auchschön zu sehen: die ausgebautenund erhöhten Ufermauern. Der große Schuldturm, später Ge-fängnis für verschuldete Bürger,gehört zur vorletzten Stadtbefesti-gung. Die verband einst Sebalderund Lorenzer Stadt.

Früher war hier Wasser!Erst nach dem Zweiten Weltkriegwurde der nördliche Arm der Pegnitzzugeschüttet und jetzt ist hier derAndré-Sacharow-Platz mit der Uni-Mensa. Übrigens, auch am Herren-schießhaus (1583) nördlich derehemaligen kleinen Insel Schüttgibt‘s eine Hochwassermarke von1909. Die „Herrenschützen“ übtenim alten Sebalder Stadtgraben, derdahinter noch zu sehen ist, dasSchießen.

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Hochwasserplan5.2.1909

Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 10

ca. 1 1/2 Stunden (reine Fahrtzeit 40 Minuten)

14 Kilometer

Baden in der Pegnitz? 1949 kein Problem! Hier im saube-ren Wasser herrschte reger Badebe-trieb! Was sich Bismarck, der seit1915 hier steht, da wohl gedacht hat?

Mehr als ein halbes Jahrhundert Wöhrder See.Sein Bau wurde 1949 beschlossen.Den Wöhrder Talübergang gibt’serst seit 1972 in der heutigen Form.Übrigens, das neuerbaute Wasser-kraftwerk an der Adenauer Brückeliefert Strom für etwa 400 bis 500Familien. Und der da auf der BrückeFontänen speit, dieser wilde Reiterstand ursprünglich in Halle 1 desVolksbades am Plärrer.

Schauen Sie mal links, da sehenSie gleich oberhalb der Brücke nörd-lich des Radwegs ein Altwasser.Dieses Biotop beherbergt typischeTier- und Pflanzenarten des früherenAuenwaldes.

Im Fluss nur Wasser? Nein, auch Ton und Sand transpor-tiert die Pegnitz mit sich. Die lagernsich dann ab, wenn das Wasser auf-gestaut wird. Ergebnis, der WöhrderSee würde immer mehr „verlanden“.Damit das nicht passiert, wurde1972 bis 1975 als Sandfang derObere Wöhrder See angelegt. Wer’smitgekriegt hat – erst vor ein paarMonaten wurden aus dem extra hier-für abgelassenen Stausee Unmen-gen an Sand mit Baggern heraus-geholt.

„Hangeln“ Sie sich doch mal ander Info-Tafel des Bund Naturschutzentlang. Die weiß eine Menge überdie Entstehung des Tales, die öko-logische Bedeutung des nicht regu-lierten Pegnitzverlaufs in diesemBereich und die Fauna und Flora.

Heute nur noch Schmuck undromantische Erinnerung! Das Wasserrad der Satzinger Mühlein Mögeldorf. Es gehörte übrigenszu der Mühle, die bis 1972 als letzteNürnberger Mühle in Betrieb war.

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Satzinger Mühle:Café und Restaurant mit schönerTerrasse und Blick auf das Mühlrad.

Wöhrder Wiese: Biergarten beim „Erfahrungsfeldzur Entfaltung der Sinne“ mitleckeren fränkischen Kleinigkeiten.

Sebastianspital: Das Café liegt direkt am Radweg.

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Broschüre Bel 09.01.2006 15:26 Uhr Seite 11

Bis die Pegnitz zur Regnitz wärd – von Närmberch nach Färth

Am Fluss, genau da wollten Men-schen von jeher siedeln. Er brachteWasser, trieb mit dessen Kraft überWasserräder Mühlen und Hammer-werke an und entsorgte das, was dieMenschen nicht mehr brauchten oderloswerden wollten, vom Müll bis zuden eigenen Hinterlassenschaften.Vom mittelalterlichen „Abfallsamm-ler“ zum heutigen Ort der Entspan-nung und Erholung. Folgen Sie derPegnitz bis nach Fürth.

Straßenbahnhaltestelle Hallertor(Linie 4 u. 6; Buslinie 36) ➤ rechtshinunter zum Kettensteg (1) ➤ gera-deaus durch das Hallertürlein zurHallerwiese (2) ➤ bis zum Endeder Hallerwiese (3) ➤ geradeausdie Großweidenmühlstraße entlang➤ bis zum Abzweig Lindengasse(Vorsicht Autoverkehr!) ➤ auf derGroßweidenmühlstraße ca. 50 mweiter ➤ links dem Radweg RichtungFürth folgen ➤ den Wiesengrundentlang ➤ unter der Johannisbrückedurch ➤ bis zum Wasserschöpfradlinks (4) ➤ weiter am Spielplatzvorbei ➤ vorüber am Lederer Stegund den Figuren von „Kunst amFluss ” ➤ entlang der renaturiertenPegnitz ➤ unter der Theodor-Heuss-Brücke durch ➤ den Süßheimwegentlang ➤ am Westfriedhof (5) aufder rechten Seite und der gewaltigausgebauten Kläranlage auf der lin-ken vorbei ➤ weiter geradeaus ➤bis kurz vor der Ringbahnbrücke(da teilt sich der Weg!) (6) ➤ linksan der Kreuzung über den Fuchs-lochsteg (7) ➤ dann rechts weiterRichtung Fürth ➤ über die Adolf-Braun-Straße ( Vorsicht Autos!) ➤geradeaus an den Sportanlagenvon Germania vorbei ➤ unter demFrankenschnellweg hindurch (8) ➤Willkommen in Fürth! ➤beim 2. Schild„ Mainau ” vom Radweg rechtsabbiegen ➤ bis zur Kuranlage mitQuelle (9) ➤ umkehren und denWeg zurück bis zum Radweg ➤rechts bis zum Fürther Stadtpark ➤immer geradeaus an der Pegnitzrechts entlang ➤ unter der Lud-

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 12

wigsbrücke hindurch ➤ über denKäppnersteg gleich rechts bis zumZusammenfluss von Pegnitz undRednitz ➤ (Rückfahrmöglichkeit:zurück zum Käppnersteg ➤ rechts➤ zum Fürther Klinikum ➤ Bushal-testelle) ➤ über den Steg zurückund dann links am Friedhof undder Kläranlage vorbei ➤ unter derBahnbrücke durch bis zur Fischer-straße ➤ rechts hinauf zum Bus173 oder weiter bis zum HaltepunktVach der R 2.

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 13

Frei schwingen auf dem Ketten-steg? Seit 1930 nicht mehr! Da er-schreckten nämlich ein paar Spaß-vögel die Leute, indem sie die Brückezum Schaukeln brachten. Vier Jochebrachten das Meisterwerk der Inge-nieurkunst, das 1824 einen altenHolzsteg abgelöst hatte, zur Räsonund verliehen ihm fortan Halt.

Fun & Action im NürnbergerWesten! Durchs Hallertürlein schlupf-ten die Nürnberger hinaus in die Hallerwiese. Die hatte die Stadt im15. Jahrhundert vom Patrizier Hallergekauft. Da waren sittliche und un-sittliche Vergnügungsmöglichkeitengeboten, vom Armbrustschießenbis zum Lustgarten. Letzterer wardem Rat schließlich ein Dorn imAuge und er verbot das anrüchigeTreiben.

Genau hier saß Dürer und maltedie Kleinweidenmühle!

Jetzt schlängelt sie sich wieder!Im Rahmen des Projekts „Stadt amFluss“ Ende der 90er Jahre erhieltdie Pegnitz hier ihr natürlichesGesicht zurück. Der tolle Spielplatzmit Wasserlauf, der von einem Was-serschöpfrad gespeist wird, fasziniertvor allem die Kleinen. Die Großenkönnen sich derweil auf einer Stein-tribüne in der Sonne räkeln oderbei akutem Durst den Ledererstegkreuzen und im „Lederer“ ein Bier-chen genießen. Das Bier der Brauereiwar übrigens 1835 die erste Frachtauf dem Nürnberger „Adler“.

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 14

Auch die Toten brauchen Platz!Als die christlichen Friedhöfe in derStadt nicht mehr ausreichten, beschlossder Rat der Stadt 1880 einen Zentral-friedhof außerhalb der Stadtmauernanzulegen. Der wurde 1904 umbe-nannt in Westfriedhof.

Transport von Gütern aller Art!Im Zweiten Weltkrieg transportiertedie Ringbahn Gebrauchsgüter zumZentrallager der Deutschen Wehr-macht in Fürth-Süd. Von da aus wur-den diese dann verteilt. Später rich-teten sich die Amerikaner hier ein. (??? Schauen Sie mal! Wer sitztdenn da im Pfeiler und schaut diePegnitz entlang Richtung Stadt?)

Wie soll der Steg am Fuchslochheißen? Darüber erhitzen sich dieGemüter. Vor kurzem fertiggestelltund elegant geformt, heißt er jetztdoch „Fuchslochsteg“.

Über uns Schiffe statt Autos –schwer vorstellbar! Wo jetzt dieAutos über den Frankenschnellwegüber uns hinweg fahren, schipper-ten früher Schiffe im alten Ludwig-Main-Donau-Kanal!

Schwefel?Die Quelle der Kuranlage „Mainau“ist schwefel- und kochsalzhaltig.Deswegen haben sich schon früherdie Leute dort das „gesunde“ Was-ser geholt und gekurt. Heute emp-fiehlt ein Schild an der Quelle, dochvorher mal den Arzt zu fragen.

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ca. 1 1/2 - 2 Stunden(reine Fahrzeit ca. 1 Stunde)

ca. 10 km

Kettensteg:Herrlicher Biergarten und jedeMenge Leckeres aus der Küche.

Lederer Brauerei:Fränkisches Bier im Biergarten oderdrinnen.

Fürther Stadtpark:Idyllischer Spaziergang und Relaxenim Stadtpark Café mit herrlichemBlick.

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 15

Spurensuche in der grünen Trabantenstadt Langwasser

Wohnen und Arbeiten getrennt?Die ersten Gedanken an eine außen-liegende Wohnstadt für Nürnbergkamen um 1926 auf. Allerdings erst25 Jahre später konnte man dieseIdee verwirklichen. Bis dahin hatdas Gelände im Südosten Nürn-bergs allerhand erlebt. So dientees als Lager für die Reichsparteitageder NSDAP, für Kriegsgefangene derDeutschen und der Amerikaner sowiefür Flüchtlinge und Heimatlose. Wie hat sich Langwasser in denersten 50 Jahren des Aufbaus ent-wickelt? Wo kann man auch heutenoch Zeugnisse der Vergangenheitfinden? Begeben Sie sich auf einespannende Spurensuche mit demRad!

U-Bahn-Halt Langwasser Mitte ➤Freifläche zwischen U-Bahnhof,Omnibusbahnhof und Frankenzen-trum ➤ Oppelner Straße überque-ren ➤ links ➤ den Radweg ent-lang ➤ rechts in die MünsterbergerStraße ➤ bis Haus Nr. 10 (1) ➤ indie Trebnitzer Straße rechts ➤ nachca. 50 m links (zwischen Haus Nr.62 und 64) durch den Grünzug ➤links in die Breslauer Straße ➤ wie-der links in den Dr.-Linnert-Ring(früher: Friedensdorfstraße) ➤ biszum Abzweig Dr.-Linnert-Ring rechts(2) ➤ dort einbiegen ➤ an der Stich-straße zur Liegnitzer Straße unddem Marshall-Plan-Denkmal vorbei➤ zum kleinen Denkmal mit Tafelkurz nach Haus Nr. 12 (= letztesHaus rechts) (3) ➤ an der Passions-kirche vorbei ➤ geradeaus ➤ vor

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 16

den Wohnhäusern rechts ➤ bis Stras-senschild Görlitzer Straße (4) ➤geradeaus ➤ bis kurz vor demFranz-Reichel-Ring (5) ➤ links in denWeg im Grünzug zwischen den Nach-barschaften I und K ➤ bis zum Bür-gergarten (6) ➤ durch diesen hin-durch ➤ links in die Glogauer Straße➤ an der Fußgängerinsel queren ➤auf der anderen Seite bis zur Görlit-zer Straße (7) ➤ rechts in den Fuß-weg mit den Steinplastiken und demim Boden als Naturstein-Pflasterdargestellten „Langwasser-Bach“➤ die Giesbertsstraße kreuzen ➤dem Weg weiter folgen ➤ vorbei anweiteren Plastiken ➤ links und nochmal links zur katholischen Kirche„Zur Heiligen Dreifaltigkeit“ ➤ dieseim Uhrzeigersinn umrunden ➤ biszum Ferdinand-Drexler-Weg, demHauptgrünzug von Langwasser ➤am Rodelberg links vorbei ➤ imGrünzug weiter bis zur JauerStraße/Gleiwitzer Straße (8) ➤(Alternative „Wasserturm“ s. unten)➤ links den Radweg entlang derGleiwitzer Straße ➤ an der Unter-brechung im Lärmschutzwall linksund gleich hinter dem Wall wiederrechts ➤ am (sichtbaren) Langwas-serbach entlang ➤ die HirschbergerStraße queren ➤ weiter bis der Bachkurz vor dem Weg am Schwimmbadam Rechen verschwindet (9) ➤ links➤ bis zur Ecke ➤ rechts den Wegam Bad entlang ➤ bis zur BreslauerStraße (10) ➤ links ➤ über die Fuß-gängerbrücke oder Ampel ➤ dieGroß-Strehlitzer-Straße entlang ➤bis zum Ende des ersten Tunnels(11) ➤ weiter geradeaus ➤ dieThomas-Mann-Straße (vorsichtig!)kreuzen ➤ auf dem gegenüberlie-genden Grünzug rechts weiter bis

zur Wegkreuzung am kleinen Hügel(12) ➤ anschließend links entlangdem Kieferngehölz ➤ bis zur Tuchols-kystraße ➤ rechts weiter auf demAlfred-Graf-Weg bis links der Lang-wasserbach wieder sichtbar wird➤ dem Bachverlauf auf dem Schot-terweg bis zur kleinen Holzbrückefolgen ➤ über den Glühwürmchen-steg ➤ vor Haus Nr. 32 rechts ➤ inder Frank-Wedekind-Straße weiter➤ die Hans-Fallada-Straße kreuzen➤ auf dem Hermann-Thiele-Weg(Feuerwehrweg: rot gepflastert) amWaldrand entlang ➤ zum Langwas-sersee (13) ➤ weiter bis zum Durch-bruch des Langwasserbachs durchdie Märzfeldfundamente ➤ in dieKarl-Schönleben-Straße links ➤ zurGroßen Straße (14).

Die Gleiwitzer Straße ( viel Verkehr!)überqueren ➤ auf Waldwegen inderselben Richtung über den Lang-wasserbach ➤ weiter bis links einschnurgerader Weg zum Südklini-kum und der alten Fahrbahn derehemaligen Brieger Straße führt ➤rechts vor ➤ bis zur Oelser Straße(viel Verkehr!) ➤ auf dieser ein kurzes Stück links ➤ rechts in denSchotterweg zum Wasserturm (8 a)➤ zurück zur alten Brieger Straße➤ bis zur Gleiwitzer Straße ➤ diesekreuzen ➤ den Weg links neben derBP-Tankstelle ➤ bis zum Schwimm-bad und dem Einlauf des Langwas-serbachs (9) ......

Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 17

Das hier ist die Werkvolksied-lung. Die ziemlich einfachen, drei-geschossigen Gebäude rechts hintengehören zu den ersten Wohnbautenin Langwasser nach 1950. Links vonder Münsterberger Straße die „Idealsiedlung“, ebenfalls im Stilder 50er Jahre.

Nix mehr zu sehen! Aber dort, wo jetzt der Dr.-Linnert-Ring verläuft, war früher eine alteLagerstraße, nämlich die südwest-liche Randstraße des Barackenge-ländes. Rechts sieht man die ECA-Siedlung (= Economic CooperationAdministration), die ab 1950 ausERP-Mitteln (European RecoveryProgramm) errichtet wurde – dabeiging’s um Wohnbauförderung zumWiederaufbau. Einem kleinen Denk-mal zur Erinnerung an den Marshall-Plan begegnen wir an der Stichstraßezur Liegnitzer Straße.

Der Gedenkstein symbolisierteine Ecke des ehemaligen Friedhofsfür die Toten aus den verschiedenenLagerteilen. Der Friedhof wurde voneinem amerikanischen Offizier imMai 1945 angelegt. Die Gebeine von842 Toten wurden nach dem Bauder ECA-Siedlung 1958 zum Südfried-hof verlegt.

Überall Vergangenheit! Auch die ehemalige Friedensdorf-straße und die Görlitzer Straße mar-kieren alte Straßen des Lagergelän-des. Die Görlitzer Straße ging früherals zentrale Lagerstraße durch biszur Jauerstraße und GleiwitzerStraße. Die Friedensdorfstraßereichte von der Breslauer Straßebis fast zur Liegnitzer Straße.

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Alles Schule oder was? Die Adalbert-Stifter-Schule linkswurde als zweite Schule in Lang-wasser ab 1960 errichtet. Rechtsam Franz-Reichel-Ring befand sichab 1948 das sog. Friedensdorf. Essollte als Jugenddorf Halb- und Voll-waisen aufnehmen und für derenAusbildung sorgen. Doch das Dorfwurde nur in den Anfängen fertigund 1962 schließlich geschlossen.Bis die Adalbert-Stifter Schuleeröffnete, wurde dort noch unter-richtet.

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Sie wissen nicht was „Fort Burgis“ist? Dann schauen Sie doch mal links!Hier befindet sich das Verwaltungs-gebäude der WBG (Städtische Wohn-baugesellschaft). Warum das wohldiesen Spitznamen trägt? Zum einenwegen des früheren Geschäftsführersder WBG Burgis, zum anderenwegen ...Na, das sehen Sie selbst! Dia auchals „WBG-Burg“ bezeichnete Anla-ge stammt aus einer Zeit, als dieHausbesetzerszene auch auf WBG-Immobilien ein Auge warf.

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Schon wieder ehemalige Lager-straßen! Zwei kreuzten sich hier. Ineiniger Entfernung befand sich das„Valkalager“ (etwa zwischen Strie-gauer Straße und Reinerzer Straße).Dort war nach Kriegsende ein Viel-völkergemisch von Flüchtlingen sowieHeimat- und Staatenlosen unterge-bracht. Hier ging’s manchmal ziemlichbunt zu. Daraus hat sich das sog.Bundessammellager entwickelt. Daswurde nach Zirndorf verlegt.

Japanisch wird’s rechts im Fußweg.Dort haben 1972 japanische Künst-ler im Rahmen des „SymposiumUrbanum“ Granitplastiken geschaffen.Anfassen erlaubt! Im Bodenbelagwird der Langwasserbach symboli-siert, der von der Kirche „Zur Heili-gen Dreifaltigkeit“ bis zur GlogauerStraße „fließt“. Die drei aufeinan-

der folgenden Großplastikenwerden als „Allegorien des

Wassers“ angesehen. Eslohnt sich, genauer hin-

zuschauen, um Spu-ren des Wassers

zu entdecken.

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Die Jauerstraße Hier war die Haupteinfahrt von derGleiwitzer Straße ins Lager. Durchein Tor kam man über die AchseJauerstraße – Götlitzer Straße zuallen anderen Lagerbereichen. Heu-te übrigens eher nobel als Lager,wie die „ansehnliche“ Wohnbebau-ung zeigt. Achtung: Promis unter-wegs!

Alternative (8a) Wasser brauchtendas Lagergelände und die Reichs-parteitage schließlich auch! Dafürwurde 1938 der Wasserturm gebaut.Übrigens wird er noch heute benutztund zählt neben dem Bahnhof Lang-wasser zu den ersten und damitältesten Festbauten in Langwasser.

Sie ahnen es schon! Der Langwasserbach war der Namens-patron des Stadtteils Langwasser.Er entspringt am Hohen Bühl undfließt zum Dutzendteich und dannweiter im Fischbach bis in die Alt-stadt. Während der Nazizeit sollteder Bachlauf von der Oberflächeverschwinden. Er wurde in weitenTeilen abgedeckt. Nach Kriegsende„grub“ man ihn an einigen Stellenwieder frei und versuchte ihm seinenatürliche Gestalt wieder zu geben.

Gegenüber, das ist die ehemaligeRampe zum Bahnhof Langwasser,über die der Transport zum undvom Bahnhof stattfand.

Der Bahnhof Langwasser wurdemit 8 Bahnsteigkanten zur „Anliefe-rung“ von Menschen zum geplan-ten Märzfeld angelegt. Antranspor-tiert wurden ab 1938 zum BeispielReichsarbeitsdienst, Reichspartei-tagsteilnehmer, Kriegsgefangene,Internierte und die Bewohner derNachkriegszeit. Allerdings wurdenvon hier auch Juden aus ganz Nord-bayern deportiert. Rechts: Teile derEingangsfassade des Bahnhofs. DerTurm vor uns beherbergt das Stell-werk der U-Bahn-Hauptwerkstätte.

Raffiniert versteckt! Hier sind noch Fundamente der März-feldtürme und der Tribünen im Un-tergrund vorhanden. Die konntenbei der Bebauung des Stadtteilsnicht beseitigt werden. Sie wurdengeschickt überbaut mit Spielflächen,Garagenhöfen oder auch einfachvon Kieferngehölz überwuchert.

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In der Delpstraße steht der ältesteBaum Langwassers. Leider ist dasGrundstück nicht öffentlich zugäng-lich, aber riskieren Sie doch maleinen Blick über den Zaun auf dieca. 750-jährige Eiche.

Ein See für Langwasser!Der war bereits in den allererstenBesiedlungsplänen für die Traban-tenstadt genau hier vorgesehen.Nachdem die Nazis diesen Bereichzum Bau des Märzfeldes noch nichtangerührt hatten, blieb das Geländejahrzehntelang sich selbst überlas-sen. Beim Bau der Siedlung wurdedann der künstliche See, der aus demLangwasserbach gespeist wird, ge-schaffen. Und ein bisschen Geschichtegibt’s hier auch: Die Platten undSteinquader stammen nämlich vonder Großen Straße. Interessant auchdie Steinplastik „Das Paar“ vonProf. Klaus Schultze von der Kunst-akademie München. Hinter demEnde des Sees ist der Durchbruchdes Langwasserbachs durch dieMärzfeldfundamente neu gestaltetworden. Die Schautafeln gebenAufschluß über das geplante März-feld.

Blickt man entlang der GroßenStraße, sieht man in 7 km Entfernungdie Nürnberger Burg. Die Sichtbe-ziehung war gewollt. Auf der anderenSeite sollte die große Achse in dieMitte des Märzfelds zielen.

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ca. 1 1/2 Stunden (reine Fahrzeit ca.45 Minuten)

8,5 km (Alternativezusätzlich 2,5 km)

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Von Turm zu Turm – rund um die Altstadt

Neues entdecken im alten Nürn-berg oder Gewohntes aus andererPerspektive sehen – das bietet dieZu-Fuß-Rad-Kombi-Tour! ErkundenSie per pedes die wunderschönenGartenanlagen mit Skulpturen zwi-schen Graben und Wehrmauer.Gewinnen Sie Ausblicke nach Westenentlang der alten Handelsstraßenvom Neutor nach Würzburg und Frank-furt. Schauen Sie mal vom Wehrgangauf das Dürer-Haus hinunter.Umrunden Sie dann die Stadt entlangder Stadtmauer und kreuzen Sie mitdem Fahrrad die alten Handelsstras-sen, auf denen mit großen Kaufmanns-zügen Waren in aller Herren Ländertransportiert wurden.

Straßenbahnhaltestelle Tiergärtner-tor (Linie 4) ➤ an der Fußgängeram-pel den Neutorgraben kreuzen ➤Richtung Burg links an der Mauerentlang bergauf ➤ bis zur Gaststätte„ Hexenhäusla ” beim Vestnertor➤ hier Räder an den Fahrradstän-dern abstellen ➤ links wieder zurückentlang der Mauer bergab ➤ bis zumTiergärtnertor (1) ➤ durch das Torhindurch ➤ bis mitten auf den Tier-gärtnertorplatz (2) ➤ umdrehen ➤zurück durch das Tor ➤ den Neutor-graben an der Ampel queren ➤ links➤ den Neutorgraben auf dieser Stras-senseite entlang ➤ bis zur Einmün-dung der Burgschmietstr. (3) ➤ wei-ter den Neutorgraben entlang ➤ ander nächsten Ampel die Fahrbahnwieder Richtung Stadtmauer kreu-zen ➤ geradeaus durch die beidenTore des Neutors hindurch (4) ➤ biszur Bronzetafel an der HauswandNeutorstraße 12 (5) ➤ umkehren ➤in den Zwinger wieder hinein ➤ rechtsdurch die kleine Tür ➤ im Bürger-meistergarten bergauf RichtungBurg bis Höhe Dürerhaus ➤ rechtsdurch eine Tür in der Mauer in denWehrgang (6) ➤ durch die Tür zurück➤ rechts hinaus zum Rosengarten➤ diesen ein Stück durchqueren ➤rechts durch das größere Tor zumÖlberg und einen Blick zum Dürer-haus durch die Häuserzeilen riskie-ren ➤ zurück in den Rosengarten➤ weiter Richtung Burg ➤ links durchdas Vestnertor zu den Fahrrädern(7) ➤ Fahrräder satteln ➤ rechtsherum dem Radweg auf dem Gehsteigentlang der Stadtmauer folgen ➤ biszum Maxtor ➤ weiter den Kreisver-kehr halb umrunden ➤ rechts ➤den Maxtorgraben auf dem Radweg8

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entlang ➤ bis zum Laufer Tor mitdem Laufertorturm (8) ➤ die LauferGasse queren ➤ weiter den Laufer-torgraben auf dem Radweg entlang➤ am Rathenauplatz vorbei ➤ dieCramer-Klett-Straße queren ➤ überdie zwei Brücken, die über die Peg-nitzarme führen ➤ am Gewerbemu-seumsplatz vorbei ➤ die LorenzerStraße kreuzen ➤ bis zum Frauen-tor mit dem Königstorturm gegenü-ber dem Hauptbahnhof (9) ➤ denFrauentorgraben weiter auf dem Rad-weg entlang ➤ die Vordere Stern-gasse kreuzen ➤ am Opernhausvorbei ➤ bis zum Kartäusertor (10)➤ die Färberstraße kreuzen ➤ amJakobstor vorbei ➤ bis zum Spitt-lertor (Höhe Plärrer) mit dem Lud-wigstorturm (11) ➤ rechts den Spittler-torgraben entlang ➤ am FürtherTor vorbei ➤ die Mohrengassekreuzen ➤ den Westtorgraben wei-ter geradeaus ➤ über die Pegnitz-brücken ➤ bis zum Hallertor (12) ➤dann zum Neutor.

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Knick in der Optik? Die einst einfachen Tore wurdender damals modernen Wehrtechnikangepasst, erneuert und verstärkt.Die besondere Rafinesse: Sie erhielteneinen Knick, damit Geschosse nichtungehindert durchfliegen konnten.

Wessen Hase wurde 2002 500 Jahre alt? Richtig, der von Alb-recht Dürer! Und da liegt er ja auchlinker Hand – der Hase und siehtziemlich ungesund aus. An derStelle war früher ein großer Trink-wasserbrunnen. Dort haben dieBürgerinnen und Bürger ihr Wasserfür den täglichen Gebrauch geholt.Rechts drüben das Dürer-Haus. DieAgnes Dürer, seine Frau, führt übri-gens heute noch die Besucher imhistorischen Gewand durchs Hausund erzählt jede Menge über ihrenberühmten Gatten. Dabei sieht sieziemlich jung aus für die paar Jahr-hunderte, die sie auf dem Buckelhat! Oder nimmt uns da einer aufden Arm? Links: das Pilatushaus mit derFigur des heiligen Georg. Hier be-ginnt der Kreuzweg mit den Leidens-stationen Jesu. Der geht erstaunli-cherweise bergab – was gar nichtüblich ist! – bis zum Johannisfriedhof.

Alles Bronze oder was? Links in der Gartenanlage erinnertder Burgschmiet-Brunnen an dengleichnamigen Erzgießer, der vormehr als 100 Jahren weit überNürnberg hinaus berühmt war fürseine Bronzefiguren. Das alteHandwerk gibt’s übrigens nochheute hier in der Burgschmietstraße.Und noch einmal der Kreuzweg, hierrechts an der Einmündung der Burg-schmietstraße. Das Relief an derHausfassade von Adam Kraft istnatürlich nur eine Kopie.

Sind die dick Mann!Die vier dicken, runden Stadttürme,wie der Neutorturm, waren nichtimmer rund. Ehemals viereckig wur-den sie zwischen 1556 und 1564 ein-fach rund ummantelt. Warum? Na,damit die Geschosse eher seitwärtsabgelenkt werden. Im Zweiten Welt-krieg wurden die Türme als Bunkerfür die Bevölkerung genutzt undheute gibt’s Kunst und Ausstellungenin ehrwürdigen Mauern.

Genehmigungen – eine moderneSchikane? Wenn einer eine Bäckereiaufmachen wollte, dann brauchte erauch im 15. Jahrhundert schon dieZustimmung der Stadt, wie dieBronzetafel an der Hauswand weiß:„ Hier wurde 1499 vom Rat der Stadtdem Herrn Hermann Keser die Geneh-migung erteilt, an dieser Stelle eineBäckerei einzurichten.“ Der Standortist immer noch attraktiv, wie dieheutige Bäckerei an derselben Stellezeigt.

Schauen Sie mal! So ein schöner Blick vom Wehr-gang aus auf das Dürer-Haus, dasPilatushaus, den Tiergärtnertor-platz und über die Altstadt.

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 24

Erinnern Sie sich an den Raub-ritter namens Eppelein? Just hiersoll er mit seinem treuen Pferd denNürnbergern entkommen sein. Obdas wohl Flügel hatte? Muss es wohl,denn der Burggraben war hier„g‘scheid“ tief und breit.

Weltweit handeln? In Nürnberg schon! In vergangenenJahrhunderten war die Stadt eingroßes Handelszentrum mit Verbin-dungen in aller Herren Länder. Ein-drucksvolle Kaufmannszüge trans-portierten allerlei Waren, wie Tuchund Gewürze von und nach Nürn-berg. So begann am Laufer Tor derHandelsweg nach Böhmen, Schlesi-en, Russland – also nach Osten.

Das Frauentor! Von hier aus gingen Waren Rich-tung Italien, Donau, Türkei. Wie anallen anderen Toren kontrollierteein Torwächter die Ein- und Aus-fuhr der Waren. Wer wissen will,was damals so alles von Nürnber-ger Handwerkern hergestellt wur-de, der werfe einen Blick in denHandwerkerhof.

Im Graben an der Mauer siehtman noch die Stelle, wo der Fisch-bach in die Stadt floss. Der schlän-gelte sich übrigens auch durch dieFärberstraße und nahm die Abwäs-ser der Färber mit bis in die Pegnitz.

Plärrt da einer?Heute nur noch der Verkehr! Angefangen hat das bereits mit der ersten Eisenbahn 1835 unddem Ludwigs-Bahnhof am Plärrer.Vorher „plärrten“ hier die Bürgeroder besser äußerten ihre Meinung,gaben ihren Standpunkt kund undtauschten sich aus. Innerhalb derStadtmauern war das nämlich einProblem, da musste man ein wenigaufpassen, was man sagte, wegender Obrigkeit. Also begab man sichaußerhalb des Tores, durch dasKaufmannszüge nach Augsburgund Tirol gingen, auf den freien Platz– mhd. „plarre”.

Vom Hallertürlein zum Hallertor!Schuld dran war in neueren Zeitender zunehmende Verkehr in diewestlichen Stadtteile. So wurde dieMauer geöffnet. Vorher war dasHallertürlein der einzige Durchgangnach Westen hinaus in die Haller-wiese, wo sittliche und unsittlicheVergnügungsmöglichkeiten gebotenwurden, und zu den Peststationen.

„Hexenhäusla“:mit herrlichem Garten und urigfränkischen Spezialitäten.

Nähe Laufertor: Gaststätte mit Biergarten über derPegnitz rechts durch eine Tür zumWehrgang erreichbar.

zu Fuß ca. 45 Minuten+ mit dem Fahrradca. 1 Stunde.

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:22 Uhr Seite 25

Natur und Kultur - an der Pegnitz nach Osten

Auf in den Nürnberger Osten. Da bildet das Stadtgebiet im Pegnitz-tal hinter Mögeldorf eine „langeNase“. Und weil es dort sehr engist, kann man nah beieinander dieVerbindung von Natur und Kulturerleben. Erdgeschichte, alte Bauwerkeoder Technik vergangener Zeit – egal.Von allem gibt’s ein bisschen wasauf unserer Pegnitztour für Großund Klein.

Straßenbahnendhaltestelle Erlen-stegen (Linie 8; gleichzeitig Halte-punkt Erlenstegen der RegionalbahnR 3) ➤ neben der B 14 stadtaus-wärts und ohne es zu merken überdie ehemalige Grenze zu „Neu-Böh-men“ ➤ bei der Einfahrt zum Was-serwerk Erlenstegen rechts ab zurPegnitz hinunter [gut bremsen! DerFußgängersteg (absteigen!) ist imWinkel angelegt!] ➤ auf dem Olga-Pöhlmann-Weg bleiben ➤ entlangder Pegnitz bis zur Engstelle zwi-schen dem Fluss links und Berghangrechts (1) ➤ weiter bis zur Ruinevon Schloss Oberbürg (2) ➤ auf dem-selben Weg bleiben bis zur histori-schen Fabrikanlage Hammer (3) ➤durch Hammer hindurch ➤ das nurnoch an den Seitenpfeilern erkenn-bare Osttor passieren ➤ rechts denkurzen steilen Anstieg hinauf zurLaufamholzstraße ➤ diese überque-ren ➤ in die Schnaittacher Straßebis zur Moritzbergstraße ➤ rechtsabbiegen ➤ gleich nach der rechtsstehenden katholischen Kirche linksin die Ottensooser Straße➤ S-Bahn-hof Laufamholz ➤ Straße und denP+R- Parkplatz überqueren ➤ dieheute funktionslose, ehemaligeLadestraße (4) (ohne Namen!) ent-

ehemalige Grenze zu„Neu-Böhmen”

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:23 Uhr Seite 26

lang ➤ bis „In der Finstermail“ ➤die Happurger Str. überqueren ➤links in die Brandstraße ➤ unmit-telbar vor der Einmündung in dieMoritzbergstraße (Höhe Bäckerei)kurzen Abstecher links in den See-weiherweg bis zum Backofen (5) ➤dann die Brandstraße weiter ➤ linksin die Moritzbergstr. ➤ gleich wie-der rechts in die Winner Zeile ➤ anderen Ende vorsichtig die Laufam-holzstr. überqueren (Achtung, Ver-kehrsspiegel beachten!!!) ➤ dieOberbürger Straße (Namensschildfehlt) bis zur Ruine Oberbürg ➤links an der Mauer außen entlang

➤ beim Eckturm den Pegnitzwegüberqueren ➤ nach ca. 130m ander Weggabelung links hinein inden Wald ➤ der Weg wird zurUnterbürger Straße bis zum SchlossUnterbürg (6) ➤ nach dem Weiherrechts ➤ in den Hüller Weg ➤ amEnde rechts ➤diesem Weg folgen➤ über den Erlensteg zurück zumAusgangspunkt.

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:23 Uhr Seite 27

Wasser arbeitet und formt sichsein Flussbett selbst! Hier an derersten Stufe hat sich die Pegnitzdeutlich sichtbar in die vom Schmelz-wasser der Eiszeit abgelagertenSchotter hineingenagt. Und nochheute gräbt sie sich immer tiefer!Die weitgehende Begradigung im16. Jahrhundert begünstigt das.

Die Schlossruine Oberbürgkönnte sicher einiges erzählen! Im13./14. Jahrhundert stand hier einWirtschaftsgut, das zur Unterbürggehörte. Über verschiedene Ausbau-stufen und Baustile nach mehrerenZerstörungen wurde hieraus schließ-lich ein Barockschloss. Das wurdeerst durch einen Bombenangriff inder Nacht vom 28. auf den 29. August1943 endgültig zur Ruine. Um denRestbestand kümmert sich die EWAG.

Leben und arbeiten! Die Fabrikanlage Hammer ist einMusterbeispiel für frühe Industrie-kultur. Nah beisammen: Arbeitsstätteund Wohnungen für die Mitarbeiter,Wirtshaus und Schule. Ergebnis:kurze Arbeitswege und lange Arbeits-zeiten. Arbeitszeitverkürzung keinThema! Die gesamte Anlage mit Herr-schaftsgebäude ist rundum geschlos-sen gebaut und bildet so eine ge-schützte Einheit nach außen.

Laufamholz bekam erst 1878eine Haltestelle und 1901 einen Bahn-hof und das, obwohl die BahnstreckeNürnberg-Hersbruck bereits 1859eröffnet worden war. 1987, als dieS-Bahn nach Lauf ihren Betrieb auf-nahm, war der Bahnhof bereits still-gelegt und wurde dann abgerissen,obwohl die Bürger heftig dagegenprotestierten. Heute ist Laufamholznur noch Haltepunkt der S-Bahn,schlechter bedient als die „StationV. Klasse“ Ende des 19. Jahrhunderts.

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:23 Uhr Seite 28

Hier wird Brot gebacken –zumindest ab und zu. Den Backofenbaute der Vorstadtverein Laufamholz1997. Zweimal im Jahr werden dortFeste veranstaltet, bei denen jeder,der mag, das leckere, warme Brotselber probieren kann.

Ein echtes Schloss und nochbewohnt! Unterbürg war der Stamm-sitz des Geschlechtes der Herren„von Laufenholz“ bis Mitte des 14.Jahrhunderts. Dann sind sie weg-gezogen in die Bamberger Gegend.Heute ist das Schloss in Privatbesitz.An dem Turm kann man gut sehen,dass die Unterbürg eine Wasserburgwar. Schauen Sie mal genau hin! Ander Mauer sieht man´s, die ist untenrum vom Wasser noch ganz dunkel.Übrigens, in den letzten Jahren erhieltder Turm wieder die charakteristischenDacherker. Damit sieht er fast so auswie auf alten Stichen.

Gasthaus „Drei König“ in der Winner Zeile: Im Biergarten dieser ältestenSchankstätte im Ort kann man unterden Kastanien Seele und Beine bau-meln lassen und fränkische undjugoslawische Spezialitäten genie-ßen.

Feste am Backofen: Um Pfingsten herum das Backofen-fest (Termin beim VorstadtvereinLaufamholz erfragen) und das Ern-tedankfest, das die „Einheimischen“mit ihren Gästen am Ernte-danksonntag feiern.

ca. 1 1/2 Stunden(reine Fahrzeit ca.30 min)

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Broschüre Bel 12.12.2005 11:23 Uhr Seite 29

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Meine persönlichen Tournotizen:

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Herausgeber:Stadt Nürnberg / BürgermeisterGeschäftsbereich UmweltIdee, Text und Redaktion: Carda SeidelGestaltung: Herbert Kulzer (Stadtgrafik)Druck: 15.000 / Januar 2006

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