13
Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender Praxis der Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung

Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

  • Upload
    others

  • View
    6

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

Rainer Sachse · Janine BreilMeike Sachse · Jana Fasbender

Klä

run

gso

rien

tier

te P

sych

oth

erap

ie d

er d

epen

den

ten

Per

sön

lich

keit

sstö

run

gR

. Sac

hse

/ J

. Bre

il /

M. S

ach

se /

J. F

asb

end

er

Praxis der Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen

ISBN 978-3-8017-2515-0

Praxis der Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen

herausgegeben von

Prof. Dr. Rainer Sachse, Prof. Dr. Philipp Hammelstein und PD Dr. Thomas Langens

Klärungsorientierte Psychotherapie der dependentenPersönlichkeitsstörung

Für Therapeutinnen und Therapeuten sind Klienten mit depen-

denter Persönlichkeitsstörung auf den ersten Blick kooperativ

und „pflegeleicht“; jedoch wird schnell deutlich, dass die Störung

hoch ich-synton ist, die Klienten keine Änderungsmotivation zeigen

und auf eine sehr spezielle Art manipulativ sind. Daher erweist sich die

Initiierung von Änderungsprozessen als äußerst schwierig.

Das Buch analysiert die relevanten Schemata und „Spielstrukturen“

von Klienten mit dependenter Persönlichkeitsstörung und das schwie-

rige inner-therapeutische Interaktionsverhalten und stellt therapeu-

tische Strategien zum konstruktiven Umgang damit bereit. In aus-

führlich kommentierten Transkripten werden die therapeutischen

Strategien illustriert, so dass diese gut nachvollziehbar und umsetzbar

sind. Spezifische schwierige Interaktionen im Therapieprozess werden

ebenfalls eingehend behandelt.

9 783801 725150

Page 2: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, J. Breil, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung (ISBN 9783840925153)

© 2013 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Page 3: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

Praxis der Psychotherapie von PersönlichkeitsstörungenBand 4

Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörungvon Prof. Dr. Rainer Sachse, Dr. Janine Breil, Dipl.-Psych. Meike Sachse und Dipl.-Psych. Jana Fasbender

Herausgeber der Reihe:

Prof. Dr. Rainer Sachse, Prof. Dr. Philipp Hammelstein und PD Dr. Thomas Langens

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, J. Breil, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung (ISBN 9783840925153)

© 2013 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Page 4: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

GöTTinGen · BeRn · Wien · PaRiS · OxFORD PRaG · TOROnTO · BOSTOn · aMSTeRDaMKOPenHaGen · STOCKHOLM · FLORenZ

von

Rainer Sachse, Janine Breil,Meike Sachse und Jana Fasbender

Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, J. Breil, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung (ISBN 9783840925153)

© 2013 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Page 5: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

Prof. Dr. Rainer Sachse, geb. 1948. 1969–1978 Studium der Psychologie an der Ruhr-Univer-sität Bochum. Ab 1980 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum. 1985 Promotion. 1991 Habilitation. Privatdozent an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 1998 außer-planmäßiger Professor. Leiter des Institutes für Psychologische Psychotherapie (IPP), Bochum. Arbeitsschwerpunkte: Persönlichkeitsstörungen, Klärungsorientierte Psychotherapie, Verhaltens-therapie.

Dr. Dipl.-Psych. Janine Breil, geb. 1976. 1995–2000 Studium der Psychologie an der Ruhr-Uni-versität Bochum. 2001–2004 Weiterbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin. 2002–2004 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruhr-Universität Bochum. 2004–2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Heidelberg. 2007 Promotion. Seit 2005 Dozentin am Institut für Psychologische Psychotherapie (IPP) Bochum und Psychologische Psychotherapeutin.

Dipl.-Psych. Meike Sachse, geb. 1983. 2002–2008 Studium der Psychologie an der Technischen Universität Chemnitz. Seit 2009 Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin (Verhaltens-therapie). Seit 2009 Mitarbeiterin am Institut für Psychologische Psychotherapie (IPP), Bochum. Arbeitsschwerpunkte: Klärungsorientierte Psychotherapie, Persönlichkeitsstörungen.

Dipl.-Psych. Jana Fasbender, geb. 1976. 1996 –2001 Studium der Psychologie an der Ruhr-Uni-versität Bochum. 2005 Approbation als Psychologische Psychotherapeutin. Seit 2005 psycho-therapeutische Tätigkeit in privatpsychologischer Praxis in Bochum. Ausbildungskoordinatorin, Dozentin und stellvertretende Leiterin des Instituts für Psychologische Psychotherapie (IPP), Bo-chum. Arbeitsschwerpunkte: Klärungsorientierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie.

http://www.hogrefe.de Aktuelle Informationen • Weitere Titel zum Thema • Ergänzende Materialien

© 2013 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KGGöttingen • Bern • Wien • Paris • Oxford • Prag • Toronto • Boston Amsterdam • Kopenhagen • Stockholm • Florenz Merkelstraße 3, 37085 Göttingen

Umschlagabbildung: © Sandor Jackal – Fotolia.comFormat: PDF

ISBN 978-3-8409-2515-3

Copyright-Hinweis:Das E-Book einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, J. Breil, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung (ISBN 9783840925153)

© 2013 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Page 6: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

Nutzungsbedingungen:

Der Erwerber erhält ein einfaches und nicht übertragbares Nutzungsrecht, das ihn zum privaten Gebrauch des E-Books und all der dazugehörigen Dateien berechtigt.

Der Inhalt dieses E-Books darf von dem Kunden vorbehaltlich abwei-chender zwingender gesetzlicher Regeln weder inhaltlich noch redak-tionell verändert werden. Insbesondere darf er Urheberrechtsvermerke, Markenzeichen, digitale Wasserzeichen und andere Rechtsvorbehalte im abgerufenen Inhalt nicht entfernen.

Der Nutzer ist nicht berechtigt, das E-Book – auch nicht auszugsweise – anderen Personen zugänglich zu machen, insbesondere es weiterzuleiten, zu verleihen oder zu vermieten.

Das entgeltliche oder unentgeltliche Einstellen des E-Books ins Inter-net oder in andere Netzwerke, der Weiterverkauf und/oder jede Art der Nutzung zu kommerziellen Zwecken sind nicht zulässig.

Das Anfertigen von Vervielfältigungen, das Ausdrucken oder Speichern auf anderen Wiedergabegeräten ist nur für den persönlichen Gebrauch gestattet. Dritten darf dadurch kein Zugang ermöglicht werden.

Die Übernahme des gesamten E-Books in eine eigene Print- und/oder Online-Publikation ist nicht gestattet. Die Inhalte des E-Books dürfen nur zu privaten Zwecken und nur auszugsweise kopiert werden.

Diese Bestimmungen gelten gegebenenfalls auch für zum E-Book ge-hörende Audiodateien.

Anmerkung:

Sofern der Printausgabe eine CD-ROM beigefügt ist, sind die Materi-alien/Arbeitsblätter, die sich darauf befinden, bereits Bestandteil dieses E-Books.

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, J. Breil, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung (ISBN 9783840925153)

© 2013 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Page 7: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

Inhalt

1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2 Die dependente Persönlichkeitsstörung:Beschreibung und Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

2.1 Beschreibung der Störung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82.2 DSM- und ICD-Kriterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

2.2.1 DSM-IV-TR-Kriterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122.2.2 ICD-Kriterien (Forschungskriterien; F60.7) . . . . . . . . . . . . 122.2.3 Empirisch validierte Charakteristika dependenter Störungen . . . 12

3 Störungstheorie der dependenten Störung . . . . . . . . . . . . . . . . 16

3.1 Motivebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163.2 Schemata. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

3.2.1 Selbst-Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173.2.2 Beziehungsschemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

3.3 Spielebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193.3.1 Kompensatorische Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

3.3.1.1 Normative Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203.3.1.2 Regel-Schemata. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

3.3.2 Manipulatives Handeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213.3.2.1 Unterscheidung zwischen passiven und

aktiven Strategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213.3.2.2 Überblick über die manipulativen Strategien. . . . . . . 223.3.2.3 Images, Appelle und Interaktionsspiele . . . . . . . . . 253.3.2.4 Beziehungstests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

3.3.3 Kosten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273.4 Das Modell der doppelten Handlungsregulation im Überblick . . . . . . . 283.5 Weitere Aspekte der dependenten Persönlichkeitsstörung . . . . . . . . . 28

3.5.1 Nähe und Bindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283.5.2 Ich-Syntonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293.5.3 Externale Perspektive, Alienation und Lageorientierung . . . . . 303.5.4 Selbst-Ideologisierung und Vermeidung . . . . . . . . . . . . . . 31

4 Differentialdiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

4.1 Abgrenzung der dependenten Störung von der psychosomatischenVerarbeitungsstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

4.2 Abgrenzung der dependenten von der histrionischenPersönlichkeitsstörung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, J. Breil, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung (ISBN 9783840925153)

© 2013 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Page 8: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

5 Die Therapie mit dependenten Klienten . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

5.1 Therapeutische Grundhaltungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405.2 Therapie-Phasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 415.3 Phase 1: Beziehungsaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

5.3.1 Komplementarität zur Motivebene . . . . . . . . . . . . . . . . . 425.3.2 Keine Komplementarität zur Spielebene . . . . . . . . . . . . . . 435.3.3 Ressourcen-Aktivierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 455.3.4 Explizieren der Beziehungsmotive und Problem-Definition . . . . 46

5.4 Phase 2: Erarbeitung eines Arbeitsauftrages durch Transparentmachender Spielebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475.4.1 Transparentmachen der Spielebene . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

5.4.1.1 Konfrontation mit Intentionen . . . . . . . . . . . . . . 485.4.1.2 Konfrontation mit Spielen und Manipulation . . . . . . 495.4.1.3 Konfrontation mit Kosten. . . . . . . . . . . . . . . . . 495.4.1.4 Biographische Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

5.4.2 Vermeidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 515.4.2.1 Therapeutischer Umgang mit Vermeidung . . . . . . . . 535.4.2.2 Vermeidung durch Images und Umgang damit . . . . . . 56

5.5 Phase 3: Schemaklärung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585.6 Phase 4: Bearbeitung der Schemata und Transfer in den Alltag . . . . . . 59

5.6.1 Bearbeitung dysfunktionaler Schemata. . . . . . . . . . . . . . . 595.6.2 Verhaltensänderungen im Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . 605.6.3 Bearbeitung der Alienation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

6 Demonstrationen therapeutischer Vorgehensweisen beidependenten Klienten anhand von Transkripten . . . . . . . . . . . . 63

6.1 Klärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636.2 Kommentar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 666.3 Umgang mit Vermeidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 676.4 Kommentar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 726.5 Umgang mit sehr starker Vermeidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 756.6 Kommentar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 816.7 Konfrontationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 846.8 Kommentar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 896.9 Herausarbeitung von Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 926.10 Kommentar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

6 Inhalt

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, J. Breil, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung (ISBN 9783840925153)

© 2013 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Page 9: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

1 Einleitung

Die dependente Persönlichkeitsstörung kommt in der ambulanten, psychotherapeuti-schen Arbeit seltener vor als die narzisstische oder histrionische Störung, und dieKlienten erscheinen den Therapeuten aufgrund der Art ihrer Störung – sie wirken ko-operativ und um Mitarbeit bemüht, sie befolgen Ratschläge des Therapeuten und zei-gen vordergründig wenig Interaktionsprobleme und wenig Interaktionsspiele – auf denersten Blick oft eher „pflegeleicht“.

Doch nach einiger Zeit wird deutlich, dass sie die Interaktionsspiele nur besser tar-nen als andere Klienten: Sie sind nicht weniger, sondern nur anders manipulativ. Zu-dem fällt es ihnen schwer, sich selbst als Teil des Problems wahrzunehmen und zu er-kennen, dass ihre Handlungen zu ihren Schwierigkeiten beitragen. Deshalb haben siehäufig nur eine geringe Änderungsmotivation. Darüber hinaus weisen sie auch großeProbleme auf, ihre Perspektive zu internalisieren und haben nur einen schlechten Zu-gang zu ihrem Motivsystem. Damit erscheinen sie auf den zweiten Blick als „schwieri-ge Klienten“, die dem Therapeuten ein hohes Maß an Verantwortung für den Prozessund für eigene Veränderungen übergeben und die ein großes „Beharrungsvermögen“aufweisen.

Die Klienten mit dependenter Störung stellen damit spezielle Anforderungen an denTherapeuten. Sie sind häufig keineswegs leicht zu therapieren und Therapeuten benöti-gen für einen konstruktiven Umgang mit dependenten Klienten ein hohes Ausmaß anExpertise.

Dieses Buch stellt die Wissensgrundlage für einen konstruktiven Umgang mit de-pendenten Klienten bereit, in dem es Informationen zur Diagnose der Störung, zu ihrempsychologischen Funktionieren, zur komplementären Beziehungsgestaltung, zurSchaffung von Änderungsmotivation und zur Bearbeitung von Schemata liefert. EinSchwerpunkt wird darauf liegen, wie Therapeuten konstruktiv mit Spielen und der ho-hen Ich-Syntonie umgehen können.

Dieses Buch ist, wie die vorigen dieser Reihe, ein „Konzept-Buch“, in dem wir dasTherapiekonzept der „Klärungsorientierten Psychotherapie“ bei dependenter Persön-lichkeitsstörung vorstellen wollen. Für Informationen über andere Ansätze seien Derk-sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) undfür eine Darstellung der Entwicklung des Konzeptes der dependenten Persönlichkeits-störung Bornstein (2007) empfohlen. Zur Darstellung der Konzepte der dependentenStörung siehe Beitz und Bornstein (1997, 2006), Bornstein (1993, 2007), Livesley et al.(1995), Perry (2005), Vogelsang (2001, 2005). Zur Information von Klienten eignensich LeLord und André (2009) und Oldham und Morris (2010).

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, J. Breil, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung (ISBN 9783840925153)

© 2013 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Page 10: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

2 Die dependente Persönlichkeitsstörung:Beschreibung und Diagnostik

In diesem Kapitel werden die Charakteristika der dependenten Persönlichkeits-störung beschrieben sowie „klassische“ Diagnose-Ansätze vorgestellt.

2.1 Beschreibung der Störung

Die dependente Persönlichkeitsstörung (DEP) ist eine Nähe-Störung: Die DEP suchenin hohem Maße nach Nähe und nach Beziehungen; sie tun sehr viel dafür, Beziehungeneinzugehen und aufrechtzuerhalten.

Millon (1996) charakterisiert Klienten mit dependenter Störung wie folgt. Die Per-sonen seien unfähig, allein zu sein und allein zu handeln und zeigten einen starken Aus-druck von Inkompetenz und Hilfsbedürftigkeit und ein hohes Ausmaß an Freundlich-keit, Kooperation, Großzügigkeit und Liebenswürdigkeit. Zudem würden sie sich starkanklammernd und unterwürfig verhalten, es vermeiden, Verantwortung zu überneh-men, und die Verantwortung an andere ab geben. Gleichzeitig gäben sie ihren Partnerndas Gefühl, überlegen, stark, nützlich, sympathisch und kompetent zu sein. Weiterhinwürden dependente Personen Konflikte vermeiden und keinerlei Feindseligkeit undnur wenig Ärger zeigen. Sie seien in ihrem Verhalten „soft“, warm und reden leise undgedämpft. Es falle ein hohes Maß an unkritischem Denken, eine naiv-positive Ein-schätzungen von Partnerschaften und eine naive Haltung von „alles ist in Ordnung, al-les ist bestens, es gibt keine Probleme“ auf. Auftretende Schwierigkeiten würden aufexterne Umstände, physische Krankheiten u.ä. attribuiert. Tatsächlich wiesen Depen-dente jedoch starke Gefühle von Unfähigkeit, von Enttäuschung, von Unsicherheit undPessimismus auf. Die Introspektionsfähigkeit sei gering.

In unseren eigenen Supervisionen sticht hervor, dass Klienten mit dependenter Per-sönlichkeitsstörung versuchen, es zu vermeiden, bei Interaktionspartnern negative Ge-fühle auszulösen, andere zu verletzen oder ihnen zur Last fallen.

Die Klienten erkennen oft nicht, dass sie einen Anteil an dem Problem haben unddass ihr Handeln überhaupt zu dem Problem beitragen könnte. Teilweise erkennen sieauch nicht, dass sie Interaktionsprobleme haben oder dass Beziehungspartner mit ihnenProbleme haben.

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, J. Breil, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung (ISBN 9783840925153)

© 2013 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Page 11: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

Insgesamt neigen sie dazu, Probleme zu bagatellisieren, zu relativieren und zu normali-sieren und sich Kosten schön zu rechnen, diese nicht wahrzunehmen oder sie als mini-mal einzuschätzen. Im Therapieprozess tendieren die Klienten dazu, bedrohliche Fra-gen des Therapeuten zu ignorieren und zur Vermeidungsstrategie „Fragen beantwor-ten, die man nicht gestellt hat“.

Dependente Personen wollen Erwartungen anderer nicht enttäuschen, sie sind starkerwartungsorientiert, validieren aber dabei häufig nicht, was der Interaktionspartnertatsächlich erwartet. Zudem neigen sie dazu, Verantwortung (für das Wohlergehen an-derer) zu übernehmen, selbst dann, wenn sie (nach allen Analysen) gar keineVerantwortung haben.

Die Klienten lassen sich in Beziehungen leicht ausnutzen und sich zu lange eineschlechte Behandlung gefallen, in extremen Fällen sogar eine sehr schlechteBehandlung.

Die Klienten denken intensiv und lange über eigene Fehler nach bzw. darüber, wassie noch besser machen könnten (hohe Lageorientierung). Personen mit dependenterStörung weisen eine stark externale Perspektive auf, sie schauen stark auf andere undwenig auf sich selbst. Sie nehmen oft an, dass andere Personen sich auch solidarischverhalten, wenn sie selbst solidarisch sind (eine Art quid pro quo), sind dann aberenttäuscht und traurig, wenn dies nicht so ist.

Teilweise sind dependente Personen eifersüchtig und befürchten, dass ihre Partnerfremdgehen könnten. Dann kontrollieren sie manchmal ihren Partner (Handys kontrol-lieren, Mails lesen u.ä.), aber so, dass diese es nicht bemerken.Im Folgenden werden einige zentrale Aspekte der Störung ausführlicher dargestellt.

Wunsch nach Verlässlichkeit

Das Hauptproblem der Personen mit dependenter Persönlichkeitsstörung ist, dass sieein starkes Bedürfnis nach verlässlichen Beziehungen haben, dass sie aber aufgrund ih-rer Schemata Beziehungen nicht für verlässlich halten. Sie befürchten ständig, dass sievon wichtigen Interaktionspartnern ohne Vorwarnung verlassen werden könnten. Ausdieser Befürchtung resultiert ein (starker bis extrem starker) Wunsch, Beziehungenverlässlich zu machen. Hierzu machen sie sich für den Partner besonders wichtig, sieversuchen, besonders „pflegeleicht“ zu sein, keine Konflikte zu erzeugen, sich demPartner weitgehend unterzuordnen und ihm möglichst alle Wünsche zu erfüllen. Da-durch erscheinen sie in hohem Maße abhängig und erwecken den Eindruck, ohne denPartner nicht lebensfähig zu sein.

Erfüllung der Wünsche des Partners, Zurückstellen eigener Bedürfnisseund Entscheidungsprobleme

Personen mit dependenter Persönlichkeitsstörung versuchen, in einer Art von „voraus-eilendem Gehorsam“ Partnern Wünsche zu erfüllen. Gleichzeitig stellen Personen mitdependenter Persönlichkeitsstörung eigene Wünsche und Motive weitgehend zurückund berücksichtigen sie nicht mehr. Dadurch erzeugen sie einen zunehmend schlechtenZugang zu ihrem eigenen Motiv-System und damit eine hohe Alienation (eine Ent-fremdung vom eigenen Motiv-System). Entsprechend fällt es ihnen schwer zu spüren,

Die dependente Persönlichkeitsstörung: Beschreibung und Diagnostik 9

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, J. Breil, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung (ISBN 9783840925153)

© 2013 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Page 12: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

was sie möchten, und sie haben Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen. Dieserzeugt eine innere Notwendigkeit, andere für sich entscheiden zu lassen.

Im Alltag wird die Alienation vielfach deutlich: Die Klienten wissen nicht, was ih-nen gefällt, was sie essen möchten, was sie anziehen sollen, wohin sie in Urlaub fahrenwollen usw.

Besonders deutlich wird die Entscheidungsproblematik bei einem Vergleich vonDependenten und Narzissten im Umgang mit Speisekarten. Während die Narzisstenstark handlungsorientiert eine Speisekarte nur kurz und bis zu dem Punkt lesen, an demsie wissen, was sie wollen, lesen Dependente die Speisekarte mehrmals, ohne eine Ah-nung davon zu bekommen, was sie möchten. Geht ein Paar mit Dependenter/Narzissti-scher Struktur in ein Restaurant, ist ein Konflikt vorprogrammiert: Während der nar-zisstische Partner sehr schnell weiß, was er will und bestellen möchte, ist der dependen-te Partner lange unentschlossen und nachdem man den Ober zum dritten Mal wegge-schickt hat, fängt der narzisstische Teil des Paares an, leicht zu köcheln. Der Druck ver-schlimmert aber die Entscheidungsprobleme des dependenten Teils nur und so kannsich die Situation schnell aufschaukeln.

Klienten mit dependenter Persönlichkeitsstörung haben also keinen Zugang zu ih-ren Präferenz-Strukturen. Damit stehen ihnen keine internalen Standards als Grundla-gen für Entscheidungen zur Verfügung. Aufgrund des schlechten Zugangs zum Motiv-system spüren die Klienten nicht, was sie im Augenblick wollen. Damit stehen sie oftauch einfachen Entscheidungsaufgaben paralysiert gegenüber.

Neben der Alienation gibt es einen weiteren Grund für die Entscheidungsproblemeund dafür, den Partner Entscheidungen für einen treffen zu lassen. Dieser liegt in derAngst der Klienten mit dependenter Persönlichkeitsstörung, durch Entscheidungen Po-sitionen zu beziehen, die Interaktionspartnern nicht gefallen. und dadurch Konflikte zuerzeugen, welche die Beziehung bedrohen. Daher betrachten sie es oft als sicherer, kei-ne Entscheidung zu treffen als eine falsche Entscheidung, bzw. den Partner Entschei-dungen treffen zu lassen.

Auf diese Weise werden die Klienten auch faktisch vom Partner abhängig, was dannihre Angst, verlassen zu werden, stärkt, indem es die Annahme fördert, nicht mehr al-leine leben zu können. So geraten die Personen in einen Teufelskreislauf.

Konfliktscheue

Damit wurde bereits ein zweites Problem von Klienten mit dependenter Persönlich-keitsstörung deutlich: Sie sind hochgradig konfliktscheu. Sie vermeiden Konflikte (vgl.auch Millon, 1996), gehen Auseinandersetzungen aus dem Weg, trauen sich kaum, neinzu sagen und sind kaum in der Lage, andere Personen zu kritisieren und ihnen negativesFeedback zu geben.

Diese Probleme beeinträchtigen die Klienten oft im beruflichen Kontext. Wenn siein einer Untergebenen-Position arbeiten, sind sie einigermaßen konfliktfrei. Sobald sieaber in (relative) Führungspositionen aufsteigen, beginnen die Schwierigkeiten. Esfällt den Dependenten dann (extrem) schwer, anderen Anweisungen zu geben, Mitar-beiter zu überwachen, zu beurteilen, ihnen negatives Feedback zu geben und Konfliktemit ihnen auszutragen. Damit stehen sie sich selbst aber karrieremäßig oft (massiv) imWeg.

10 Kapitel 2

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, J. Breil, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung (ISBN 9783840925153)

© 2013 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Page 13: Rainer Sachse · Janine Breil Meike Sachse · Jana Fasbender ... · sen (1995), Fiedler (2007), Millon (1996), Magnavita (2004), Trautmann (2004) und füreine Darstellung der Entwicklung

Und schon in subalterner Stellung können sie Probleme haben, wenn andere Kollegendazu neigen, sie auszunutzen: Dagegen können sie sich oft dann so gut wie gar nichtwehren und neigen stark dazu, sich ausnutzen und manipulieren zu lassen.

Da Personen mit dependenter Persönlichkeitsstörung (besonders) auch in engen Be-ziehungen konfliktscheu sind, ersparen sie Interaktionspartnern tatsächlich oft Ausein-andersetzungen und wirken „pflegeleicht“. Manchmal haben Partner aber auch denEindruck, „kein Gegenüber“ zu haben, niemanden, „mit dem man sich auseinanderset-zen kann“, wodurch sie, trotz ihres Engagements für die Beziehung, für einen Partnerlangweilig und uninteressant werden können.

Zudem darf man auch nicht dem Irrtum verfallen, dass Personen, die konfliktscheusind, nie aggressiv werden. Die Konfliktscheu wirkt wie eine Art von „Aggressions-bremse“ und aber diese kann, wie jede Bremse, überlastet werden. Werden Dependentesehr stark frustriert, dann ist die Aggressionstendenz u.U. (für kurze Zeit) stärker alsdie Hemmung und die Klienten können „ausrasten“. Die Hemmung verhindert dannvielleicht, dass sie an der Stelle ausrasten, an der sie frustriert sind (weil sie diese Inhal-te doch als „zu gefährlich“ betrachten). Sie „zicken“ den Partner dann bei relativ irrele-vanten Problemen an. Dadurch reduziert sich der Ärger schnell und die Hemmung ge-winnt wieder die Oberhand, die eigentlichen Problembereiche werden aber weiterhinnicht thematisiert und damit auch nicht gelöst.

Manipulation

Personen mit dependenter Störung sind meist manipulativ, jedoch auf eine sehr subtileund nicht leicht zu erkennende Weise: Ihre Manipulation bezieht sich meist darauf, eineBeziehung stabil und „gut“ zu halten. Die Klienten empfinden ihr Handeln in aller Re-gel selbst auch überhaupt nicht als manipulativ, sondern sehen sich als altruistisch („Ichtue das alles doch nur für meinen Mann.“).

Tatsächlich sind jedoch die Unterordnung, die Abgabe von Entscheidung, das Küm-mern usw. manipulative Strategien, die das Ziel verfolgen, die Person möglichst positiverscheinen zu lassen und den Partner zu binden. Die Strategien dienen damit dem eige-nen Zweck und sind nicht altruistisch. Da die Person auf den ersten Blick viel für ande-re tut, wirken die Strategien selbstlos, was sie sehr gut getarnt, aber nicht weniger mani-pulativ macht.

Diese Tarnung führt dazu, dass eine dependente Störung Therapeuten in der Thera-pie oft erst gar nicht auffällt. Die Klienten machen nämlich zuerst einen unauffälligenund sehr kooperativen Eindruck: Sie tun, was der Therapeut sagt, loben den Therapeu-ten, sind nett und freundlich und wirken wenig problembelastet. Diese Kooperations-bereitschaft wirkt auf Therapeuten nicht manipulativ, sodass sie dann nicht mehr daraufachten, was sich tatsächlich auf der Beziehungsebene abspielt. In der Regel beginnendie manipulativen Strategien, die zunächst recht harmlos wirken, aber schon recht frühin der Therapie, meist durch eine Übergabe von Verantwortung. Der Therapeut sollRatschläge geben, Entscheidungen für die Klienten treffen, als Vermittler fungierenu.a.

Die dependente Persönlichkeitsstörung: Beschreibung und Diagnostik 11

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus R. Sachse, J. Breil, M. Sachse & J. Fasbender: Klärungsorientierte Psychotherapie der dependenten Persönlichkeitsstörung (ISBN 9783840925153)

© 2013 Hogrefe Verlag, Göttingen.