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Claudia Obmann Düsseldorf K ein Blatt vor den Mund nimmt Manager Andreas Sauter, als er von den Um- strukturierungsplänen für seine Abteilung erzählt, von denen er vor einiger Zeit überrascht wurde. Auch mit seiner Verunsicherung, als er erfuhr, dass sein 20-köpfiges Team aufgeteilt werden sollte, hält er nicht hinter dem Berg. „Ich wusste nicht, wie ich das meinen Mitarbeitern am besten beibringen sollte“, sagt der damalige Leiter der internationalen Geschäftsentwicklung der DKV-Kran- kenversicherung. „Es gibt ja keine spezielle Führungskräfte-Ausbildung. Weder in meinem Mathematik-Stu- dium noch in der Aktuarsausbildung wurde ich auf solche beruflichen Kon- fliktsituationen vorbereitet.“ Hinzu kam, dass er selbst nur mäßig über- zeugt von der Entscheidung seiner Vorgesetzten war. Ein versierter Gesprächspartner für Spitzenkräfte musste also her. Um einen Coach einzuschalten, be- kam Sauter, der nun im Ergo-Versi- cherungskonzern zum Chef des Be- reichs Internationales Controlling –eine Ebene unterhalb des Konzern- vorstands – aufgestiegen ist, sofort grünes Licht von der Personalabtei- lung. Er entschied sich für Amel Karboul aus Köln. Die 37-jährige gebürtige Tunesierin hat schon etliche Spitzen- manager gecoacht, und auch zwischen ihr und Andreas Sauter stimmte die Chemie. Seit seiner ersten Coaching- Erfahrung vor fünf Jahren schaltet der 38-jährige Versicherungsmana- ger Sauter Amel Karboul immer wie- der ein, falls es irgendwo nicht rund- läuft und er seine Arbeit mit einem neutralen Dritten reflektieren will. Sauters offener Umgang mit dem Thema Coaching ist ungewöhnlich. Anders als in den USA und Groß- britannien zeigen sich viele deutsche Direktoren und Bereichsleiter, erst recht Vorstände und Geschäftsfüh- rer, zugeknöpft, wenn man sie zum eigenen Coaching befragt. Doch eine junge Manager-Generation will nicht nur in Sachen Umsatz oder Strategie erfolgreich sein, sondern hat darü- ber hinaus hohe Ansprüche an sich selbst als Führungskraft. Die neue Garde, zu der zum Bei- spiel auch der Vorstandssprecher von 1&1 Internet, Robert Hoffmann, oder die Compliance-Chefin der Deutschen Telekom, Manuela Ma- ckert, zählen, wollen Spitzenleistung bringen und sich dabei persönlich weiterentwickeln. Sie stehen dazu, dafür erstklassige Trainer um Rat zu fragen. Von ihren Erfahrungen be- richteten sie dem Handelsblatt (siehe Artikel rechts). Wie wertvoll die Hilfe zur Selbst- hilfe ist, wissen ihre deutschen Ma- nagerkollegen durchaus auch, belegt eine aktuelle Studie der Executive Partners Group, die dem Handels- blatt exklusiv vorliegt: Schon 74 Pro- zent der Personalverantwortlichen und Personalvorstände in Deutsch- lands börsennotierten Unternehmen gaben an, ihrer ersten Führungs- ebene individuelles Coaching zu spendieren. Neben dieser dominie- renden Form kommen in selteneren Fällen Team-Coachings zum Einsatz. Ein solches hat sich und seiner Füh- rungsriege zum Beispiel 1&1-Vorstandssprecher Robert Hoffmann ver- ordnet, um gemeinsam Managementprinzipien zu verein- baren. Noch sehr selten sind dagegen die sogenannten Gruppen-Coachings, in denen individuelle Themen der Teil- nehmer vor der Gruppe bearbeitet werden. Das dient meist dazu, die Un- ternehmenskultur positiv zu beein- flussen. Coaching ist keine Beratung von der Stange, sondern geht individuell auf die Situation und den Klienten, den sogenannten Coachee, ein. In einer Kombination aus individuel- ler, unterstützender Zielklärung und persönlicher Beratung und Beglei- tung fungieren Coachs als neutrale Feedbackgeber. Sie geben keine Rat- schläge und Tipps, sondern unter- stützen ihre Klienten wie ein Kata- lysator beim Reflektionsprozess, um so persönliche Verhaltensweisen und Reaktionsmuster, Zusammenhänge oder unbeachtete Einflussfaktoren bewusst zu machen. Häufig sind seriöse Coaches Di- plom-Psychologen oder durchliefen eine anerkannte Coaching-Ausbil- dung. Noch wichtiger ist jedoch, dass der Coach über eigene Management- erfahrung verfügt, um ein Verhältnis auf Augenhöhe zu gewährleisten. Dies sei jedoch zu selten der Fall, be- mängeln die Studienteilnehmer. Gründe, einen Coach zu Rate zu ziehen, gibt es viele. Meist geht es darum, Führungskompetenz und Arbeitsmethoden zu verbessern, Chefs auf neue Aufgaben im In- und Ausland vorzubereiten oder sie bei unternehmenskritischen Transfor- mationsprojekten zu unterstützen. Wie im Fall von Andreas Sauter. „Es gibt keine vergleichbare Per- sonalentwicklungsmaßnahme, die derart individualisiert auf die Bedürfnisse des Menschen eingeht“, sagt zum Beispiel Linus Geil, Leiter Personal International bei der Ergo-Versicherungs- gruppe. „Konkrete und schnelle Unterstützung in ihrer Rolle – das ge- winnt für Führungskräfte in Zeiten des stetigen Wandels und der zu- nehmenden Anforderungen an Be- deutung“, ergänzt Sandra Deimel. Sie leitet die Eon Academy und ist für die Führungskräfteentwicklung des deutschen Energieversorgers verant- wortlich. Denn perfekte Manager fallen nicht vom Himmel. Führung verlangt Reife, Mut und permanente Kompe- tenzerweiterung. Die Globalisierung samt zunehmendem Innovations- tempo setzt weitere Fähigkeiten vo- raus, bis hin zum Umgang mit Verlusterfahrungen und Existenz- ängsten angesichts der steigenden Zahl von Firmenfusionen und -über- nahmen. Denn auch Manager in verantwor- tungsvollen Funktionen empfinden Krisensituationen als bedrohlich und ihre sonst so selbstverständliche Professionalität gerät ins Wanken. Selbstwertprobleme, Sinnleere und ungeahnte Hilfsbedürftigkeit er- schüttern manche Führungskraft. „Es ist wichtig, das als Person zu reflektieren und daran zu wachsen“, sagt Christoph Rauen. Er ist Präsi- dent des Deutschen Bundesverban- des Coaching (DBVC). So ist auch das persönliche Gespräch von Coach und Coachee für die meisten alter- nativlos. Eher schlechte Noten be- kommt in Befragungen das Coaching via E-Mail oder Telefon. Über persönliche Ängste oder Un- zulänglichkeiten im Kollegenkreis zu sprechen bleibt allerdings für viele Manager tabu. Ihre Furcht, sich eine Blöße zu geben, ist groß. Nicht zu- letzt wegen eines Vorurteils, das sich laut der Studie ganz besonders hart- näckig in den einst inhabergeführten MDax-Unternehmen hält: Dort gilt Coaching noch allzu oft fälschlicher- weise als letzte Chance für eine Füh- rungskraft. Frei nach dem Motto: „Wenn es danach auch nicht klappt, kann er seinen Hut nehmen.“ M anuela Mackert, Compli- ance-Chefin der Deut- schen Telekom, beschreibt im Wechsel mit ihrem Coach Wolf- gang Looss, wie es ihr gelang, welt- weite Richtlinien zu entwerfen. Mackert: „Ich sollte in kurzer Zeit eine neue Abteilung aufbauen, die international und konzernweit einen Rahmen für die Ausgestal- tung der Beziehungen zwischen Management und Mitarbeitern schafft. Die Themen reichen von der Begleitung von Tarifverhand- lungen und Restrukturierungen bis zu Rechtsfragen im Umgang mit Mitarbeitern bei ausländi- schen Firmenübernahmen. Dafür galt es einen Richtlinien-Rahmen zu spannen. Interkulturelle Eigen- heiten sowie unterschiedliche Rechtsräume an den Unterneh- mensstandorten machten den Entwurf einer globalen Strategie komplex.“ Looss: „Es ging um die Definition einer neuen Managementrolle in- klusive globaler Strategie plus Er- wartungsmanagement.“ Mackert: „Während der intensiven Globalisierung: Coaching wird salonfähig Das letzte Management-Tabu fällt. Die Globalisierung erfordert sicheres Handeln in ungewohnten Situationen. Exklusiv berichten hochrangige Manager, wie sie von Sparringspartnern profitieren. Seriöse Ansprechpartner finden sich zum Beispiel beim Deut- schen Bundesverband Coaching (DBVC). Er betreibt eine Online- Datenbank mit den Profilen von rund 150 Coachs. Spezialisten für ganzheitliches Coaching finden sich dagegen bei der Deutschen Gesellschaft für ganzheitliches Coaching (DGCo), in der 80 systemische Coachs zusammengeschlossen sind. Coachs mit abgeschlossenem Psychologiestudium und spe- zifischer Coaching-Ausbildung wiederum sind unter www.coa- chingportal.de gelistet. Eine Checkliste hilft dabei, seriöse Coachs zu finden. So sollte das Erstgespräch auf jeden Fall kostenlos sein, um zu prüfen, ob die Chemie stimmt. Das persönliche Vertrauensverhältnis ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Das Coaching-Mandat sollte stets befristet vereinbart werden. Im Durchschnitt dauert ein Coaching 13 Stunden. Die durchschnittlichen Stundensätze liegen, je nach Qualifikation des Coachs und der Aufgabenstel- lung, für ein Einzelcoaching bei 150 Euro plus Reisekosten. Spitzen-Coaches liegen jedoch preislich deutlich über 300 Euro pro Stunde. PR (7) Amel Karboul: Spitzenmanager engagieren die Tunesierin als Coach, um zu neuen Sichtweisen zu gelangen. EXPERTEN FINDEN „Konkrete und schnelle Unter- stützung – das gewinnt für Führungskräfte an Bedeutung.“ Sandra Deimel, Leiterin Eon- Führungskräfte-Entwicklung 58 KARRIERE 59 FREITAG / SAMSTAG, 18. / 19.03. 2011, Nr. 55 ****** A ndreas Sauter, Leiter des In- ternationalen Controllings bei der Ergo-Versicherungs- gruppe, schildert im Wechsel mit Coach Amel Karboul, wie es ihm gelang, seine Mitarbeiter in einen Umstrukturierungsprozess zu inte- grieren. Sauter: „Überraschend erfuhr ich 2007 als damaliger Leiter der inter- nationalen Geschäftsentwicklung bei der DKV von Umstrukturie- rungsplänen für meine Abteilung. Es war mir wichtig, meine Mitarbei- ter frühzeitig, methodisch sinnvoll und wertschätzend in den Verände- rungsprozess einzubinden.“ Karboul: „Es ging darum, wie ein Manager professionell mit einer Entscheidung umgeht, von der er selbst nicht vollständig überzeugt ist, die er aber als Führungskraft mittragen muss, und darum, wie er seine Mitarbeiter zur Umsetzung motivieren kann.“ Sauter: „Das Gespräch und die ge- zielten Übungen zur Vorbereitung auf mögliche Konfliktsituationen schärften meinen Blick dafür, wa- rum sich eine Situation aufschau- kelt. Außerdem wurde mir be- wusst, wie ich den Konflikt durch mein eigenes Verhalten beein- flusse. Wenn man zum Beispiel ei- nem Mitarbeiter erklären muss, dass er einen Teil seiner Verantwor- tung verliert, ist eines entschei- dend: Man muss sich auf starke Emotionen vorbereiten und sich die generellen Phasen der individu- ellen Verarbeitung schlechter Nach- richten vor Augen führen. Dann lässt sich souveräner agieren.“ Karboul: „Um das Bewusstsein für persönliche Reaktions- und Verhal- tensmuster des Gecoachten zu we- cken, formuliere ich Hypothesen und stelle öffnende Fragen wie etwa ,Gab es Ausnahmen, in denen Sie schon mal positiv auf eine ähnliche Konfliktsituation reagiert haben?‘ oder ,Was war das Gute am Schlech- ten?‘. Solche Fragen dienen dazu, dem Coachee die Möglichkeit zu geben, etwas anders und besser zu machen oder auch zu einer be- stimmten Schlussfolgerung zu kom- men – etwa über ganz persönliche Grenzen der Zumutbarkeit. Um sich auf die befürchteten Mitarbeiter- reaktionen wie Wut, Aggression und Ablehnung vorzubereiten, war auch die Gesprächssimulation ,Ver- setzen Sie sich in die Lage von…‘ sehr hilfreich.“ Sauter: „Es war extrem hilfreich für mich, solche emotionalen Szenarien vorab durchzuspielen. So war ich im Ernstfall gelassener und blieb in der Lage, meine Mitarbeiter in den Ver- änderungsprozess einzubinden so- wie mit ihren Reaktionen und Ge- fühlen darauf gut umzugehen.“ R obert Hoffmann, Vorstands- sprecher des Telekommuni- kationsunternehmens 1&1 In- ternet, berichtet im Wechsel mit seinem Coach Edgar Schmid, wie es gelang, neue Führungsgrundsätze im Team zu verankern. Hoffmann: „Mein achtköpfiges Füh- rungsteam branchenerfahrener, aber junger Profis und ich disku- tierten beim Aufbau unseres Ge- schäftsbereichs immer wieder die Kommunikations- und Entschei- dungsprozesse sowie Strategiefra- gen. Ich wollte mich mit meinem Team auf Führungsgrundsätze ver- ständigen, damit wir professioneller im Umgang miteinander und mit unseren Aufgaben und Verantwor- tungen werden.“ Schmid: „Es ging darum, ein Leader- ship-System einzuführen, bei dem ein Vorbild freiwillig nachgeahmt wird, weil es mit Faszination Men- schen auf eine gemeinsame Vision ausrichtet, die Herzen der Men- schen erreicht und schnelle Ent- scheidungen mit hoher Treffsicher- heit erzielt.“ Hoffmann: „Durch die gezielten Fra- gen meines Coachs bekam ich An- stöße zur Reflexion, was genau mir in puncto Führung wichtig ist. Sagte ich zum Beispiel: ,gegenseitiger Res- pekt und Vertrauen sind essenziell‘, brachte Schmid es mit ,Reziprozität‘ auf den Punkt. So konnte ich unter Schmids Anleitung mit meinem Team vier Kernpunkte erarbeiten, in denen wir als Führungskräfte spitze sein wollen. Und davon ließen sich wiederum ganz konkrete Hand- lungsweisen für uns ableiten.“ Schmid: „Ich begleitete die Präsen- tationen und Gesprächsrunden der Manager, um die Schwachstellen he- rauszuarbeiten. Bei einer verfahre- nen Diskussion schlüpfte ich in die Rolle des Chefs und ließ mich von Hoffmanns Kollegen auseinander- nehmen. Anschließend erläuterte ich allen, wie Gruppendynamik funktioniert. So konnte ich den Teil- nehmern verdeutlichen, wo es an of- fenem und fairem Umgang mangelt. Schließlich demonstrierte ich, wie sich auch ein kontroverses Gespräch konstruktiv führen lässt.“ Hoffmann: „Meine Bereichsleiter und ich haben jetzt ein gemeinsames Führungsverständnis, das auf der Gegenseitigkeit von Vertrauen und Verantwortung basiert. Wir haben eine gute Balance gefunden zwischen abstraktem Konzept und Alltagstaug- lichkeit. Wir konnten konkrete Stan- dards für unsere Kommunikations- und Entscheidungsprozesse verein- baren und ein Klima der kreativen Leistungslust und Risikobereitschaft schaffen. Ich vertraue verstärkt da- rauf, dass auch alternative Wege ei- nes Kollegen zum richtigen Ergebnis führen, bin neuen Argumenten ge- genüber aufgeschlossener und habe den Mut, als Chef Denkfehler zuzu- geben. Das motiviert mein Team. So konnte ich meine Manager insge- samt stärken und ich bin dadurch zufriedener. Außerdem habe ich gelernt, noch präziser und klarer zu kommunizieren.“ Managerin Manuela Mackert, Chief Compliance Officer der Deutschen Telekom Umstrukturierung: Mitarbeiter richtig einbinden Diskussion meiner Entwürfe mit meinem Coach wurde mir bewusst, dass ich die Thematik zu sehr durch die Brille einer Juristin, jedoch nicht ganzheitlich betrachtete. Je besser es mir gelang, andere Perspek- tiven einzunehmen, umso offener wurde ich für alternative Ansätze, die ebenfalls zum Ziel führen. Ich flexibilisierte die neuen Gestaltungs- regeln für Manager, indem ich mehr auf Freiräume durch individuelle, nationale Umsetzung setzte.“ Looss: „Um herauszufinden, welche Erwartungen und Bedürfnisse von der neuen Abteilung erfüllt und be- rücksichtigt werden müssen, wand- ten wir gezielte Planungstechniken für Innovationen an: Mit der „Ak- teurslandschaft“ und dem „Interes- senpanorama“ zum Beispiel lassen sich auch weniger offensichtliche Einflussgrößen deutlich machen, um ihnen gerecht zu werden.“ Mackert: „Meine Pionierarbeit hat sich gelohnt. Meine Strategie und die jeweiligen Konzepte wurden umgesetzt und meine Expertise ist gefragt. Außerdem bin ich eine ge- duldigere und ergebnisoffenere Zu- hörerin als zuvor.“ Manager Robert Hoffmann, Vorstandssprecher des Telekom- munikationsanbieters 1&1 Internet Coach Edgar Schmid, Chef von es-Consulting im Schweizer Basadingen Manager Andreas Sauter , Leiter Internationales Controlling bei der Ergo-Versicherungsgruppe Coach Amel Karboul, Chefin Change, Leadership & Partners in Köln Expansion: Führungsgrundsätze im Managementteam verankern Richtlinien entwickeln Coach Wolfgang Looss, Chef der Praxis für Management Development und Organisations- beratung, Darmstadt und Berlin © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].

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Claudia ObmannDüsseldorf

K ein Blatt vor den Mundnimmt Manager AndreasSauter, als er von den Um-strukturierungsplänen für

seine Abteilung erzählt, von denener vor einiger Zeit überrascht wurde.Auch mit seiner Verunsicherung, alser erfuhr, dass sein 20-köpfiges Teamaufgeteilt werden sollte, hält er nichthinter dem Berg. „Ich wusste nicht,wie ich das meinen Mitarbeitern ambesten beibringen sollte“, sagt derdamalige Leiter der internationalenGeschäftsentwicklung der DKV-Kran-kenversicherung. „Es gibt ja keinespezielle Führungskräfte-Ausbildung.Weder in meinem Mathematik-Stu-dium noch in der Aktuarsausbildungwurde ich auf solche beruflichen Kon-fliktsituationen vorbereitet.“ Hinzukam, dass er selbst nur mäßig über-zeugt von der Entscheidung seinerVorgesetzten war.

Ein versierter Gesprächspartnerfür Spitzenkräfte musste also her.Um einen Coach einzuschalten, be-kam Sauter, der nun im Ergo-Versi-cherungskonzern zum Chef des Be-reichs Internationales Controlling–eine Ebene unterhalb des Konzern-vorstands – aufgestiegen ist, sofortgrünes Licht von der Personalabtei-lung.

Er entschied sich für Amel Karboulaus Köln. Die 37-jährige gebürtigeTunesierin hat schon etliche Spitzen-manager gecoacht, und auch zwischenihr und Andreas Sauter stimmte dieChemie. Seit seiner ersten Coaching-Erfahrung vor fünf Jahren schaltetder 38-jährige Versicherungsmana-ger Sauter Amel Karboul immer wie-der ein, falls es irgendwo nicht rund-läuft und er seine Arbeit mit einemneutralen Dritten reflektieren will.

Sauters offener Umgang mit demThema Coaching ist ungewöhnlich.Anders als in den USA und Groß-britannien zeigen sich viele deutscheDirektoren und Bereichsleiter, erstrecht Vorstände und Geschäftsfüh-rer, zugeknöpft, wenn man sie zumeigenen Coaching befragt. Doch einejunge Manager-Generation will nicht

nur in Sachen Umsatz oder Strategieerfolgreich sein, sondern hat darü-ber hinaus hohe Ansprüche an sichselbst als Führungskraft.

Die neue Garde, zu der zum Bei-spiel auch der Vorstandssprechervon 1&1 Internet, Robert Hoffmann,oder die Compliance-Chefin derDeutschen Telekom, Manuela Ma-ckert, zählen, wollen Spitzenleistungbringen und sich dabei persönlichweiterentwickeln. Sie stehen dazu,dafür erstklassige Trainer um Rat zufragen. Von ihren Erfahrungen be-

richteten sie dem Handelsblatt (sieheArtikel rechts).

Wie wertvoll die Hilfe zur Selbst-hilfe ist, wissen ihre deutschen Ma-nagerkollegen durchaus auch, belegteine aktuelle Studie der ExecutivePartners Group, die dem Handels-blatt exklusiv vorliegt: Schon 74 Pro-zent der Personalverantwortlichenund Personalvorstände in Deutsch-lands börsennotierten Unternehmengaben an, ihrer ersten Führungs-ebene individuelles Coaching zuspendieren.

Neben dieser dominie-renden Form kommenin selteneren FällenTeam-Coachings zumEinsatz. Ein solches hatsich und seiner Füh-rungsriege zum Beispiel1&1-VorstandssprecherRobert Hoffmann ver-ordnet, um gemeinsamManagementprinzipien zu verein-baren.

Noch sehr selten sind dagegen diesogenannten Gruppen-Coachings, indenen individuelle Themen der Teil-nehmer vor der Gruppe bearbeitetwerden. Das dient meist dazu, die Un-ternehmenskultur positiv zu beein-flussen.

Coaching ist keine Beratung vonder Stange, sondern geht individuellauf die Situation und den Klienten,den sogenannten Coachee, ein. Ineiner Kombination aus individuel-ler, unterstützender Zielklärung undpersönlicher Beratung und Beglei-tung fungieren Coachs als neutraleFeedbackgeber. Sie geben keine Rat-schläge und Tipps, sondern unter-stützen ihre Klienten wie ein Kata-lysator beim Reflektionsprozess, umso persönliche Verhaltensweisen undReaktionsmuster, Zusammenhängeoder unbeachtete Einflussfaktorenbewusst zu machen.

Häufig sind seriöse Coaches Di-plom-Psychologen oder durchliefeneine anerkannte Coaching-Ausbil-dung. Noch wichtiger ist jedoch, dassder Coach über eigene Management-erfahrung verfügt, um ein Verhältnisauf Augenhöhe zu gewährleisten.

Dies sei jedoch zu selten der Fall, be-mängeln die Studienteilnehmer.

Gründe, einen Coach zu Rate zuziehen, gibt es viele. Meist geht esdarum, Führungskompetenz undArbeitsmethoden zu verbessern,Chefs auf neue Aufgaben im In- undAusland vorzubereiten oder sie beiunternehmenskritischen Transfor-mationsprojekten zu unterstützen.Wie im Fall von Andreas Sauter.

„Es gibt keine vergleichbare Per-sonalentwicklungsmaßnahme, die

derart individualisiertauf die Bedürfnisse desMenschen eingeht“,sagt zum Beispiel LinusGeil, Leiter PersonalInternational bei derErgo-Versicherungs-gruppe.

„Konkrete undschnelle Unterstützungin ihrer Rolle – das ge-

winnt für Führungskräfte in Zeitendes stetigen Wandels und der zu-nehmenden Anforderungen an Be-deutung“, ergänzt Sandra Deimel.Sie leitet die Eon Academy und ist fürdie Führungskräfteentwicklung desdeutschen Energieversorgers verant-wortlich.Denn perfekte Manager fallen nichtvom Himmel. Führung verlangtReife, Mut und permanente Kompe-tenzerweiterung. Die Globalisierungsamt zunehmendem Innovations-tempo setzt weitere Fähigkeiten vo-raus, bis hin zum Umgang mitVerlusterfahrungen und Existenz-ängsten angesichts der steigendenZahl von Firmenfusionen und -über-nahmen.

Denn auch Manager in verantwor-tungsvollen Funktionen empfindenKrisensituationen als bedrohlich undihre sonst so selbstverständlicheProfessionalität gerät ins Wanken.Selbstwertprobleme, Sinnleere undungeahnte Hilfsbedürftigkeit er-schüttern manche Führungskraft.„Es ist wichtig, das als Person zureflektieren und daran zu wachsen“,sagt Christoph Rauen. Er ist Präsi-dent des Deutschen Bundesverban-des Coaching (DBVC). So ist auch das

persönliche Gespräch von Coachund Coachee für die meisten alter-nativlos. Eher schlechte Noten be-kommt in Befragungen das Coachingvia E-Mail oder Telefon.

Über persönliche Ängste oder Un-zulänglichkeiten im Kollegenkreis zusprechen bleibt allerdings für vieleManager tabu. Ihre Furcht, sich eineBlöße zu geben, ist groß. Nicht zu-letzt wegen eines Vorurteils, das sichlaut der Studie ganz besonders hart-näckig in den einst inhabergeführtenMDax-Unternehmen hält: Dort giltCoaching noch allzu oft fälschlicher-weise als letzte Chance für eine Füh-rungskraft. Frei nach dem Motto:„Wenn es danach auch nicht klappt,kann er seinen Hut nehmen.“

Manuela Mackert, Compli-ance-Chefin der Deut-schen Telekom, beschreibt

im Wechsel mit ihrem Coach Wolf-gang Looss, wie es ihr gelang, welt-weite Richtlinien zu entwerfen.

Mackert: „Ich sollte in kurzer Zeiteine neue Abteilung aufbauen, dieinternational und konzernweiteinen Rahmen für die Ausgestal-tung der Beziehungen zwischenManagement und Mitarbeiternschafft. Die Themen reichen vonder Begleitung von Tarifverhand-lungen und Restrukturierungenbis zu Rechtsfragen im Umgangmit Mitarbeitern bei ausländi-schen Firmenübernahmen. Dafürgalt es einen Richtlinien-Rahmenzu spannen. Interkulturelle Eigen-heiten sowie unterschiedlicheRechtsräume an den Unterneh-mensstandorten machten denEntwurf einer globalen Strategiekomplex.“Looss: „Es ging um die Definitioneiner neuen Managementrolle in-klusive globaler Strategie plus Er-wartungsmanagement.“Mackert: „Während der intensiven

Globalisierung:

CoachingwirdsalonfähigDas letzte Management-Tabu fällt. DieGlobalisierung erfordert sicheresHandeln in ungewohnten Situationen.Exklusiv berichten hochrangigeManager, wie sie von Sparringspartnernprofitieren.

Seriöse Ansprechpartner findensich zum Beispiel beim Deut-schen Bundesverband Coaching(DBVC). Er betreibt eine Online-Datenbankmit den Profilen vonrund 150 Coachs.Spezialisten für ganzheitlichesCoaching finden sich dagegen beider Deutschen Gesellschaft fürganzheitliches Coaching (DGCo),in der 80 systemische Coachszusammengeschlossen sind.Coachs mit abgeschlossenemPsychologiestudium und spe-zifischer Coaching-Ausbildungwiederum sind unter www.coa-chingportal.de gelistet.

Eine Checkliste hilft dabei,seriöse Coachs zu finden. Sosollte das Erstgespräch auf jedenFall kostenlos sein, um zu prüfen,ob die Chemie stimmt. Daspersönliche Vertrauensverhältnisist Grundvoraussetzung für eineerfolgreiche Zusammenarbeit.Das Coaching-Mandat sollte stetsbefristet vereinbart werden.Im Durchschnitt dauert einCoaching 13 Stunden. Diedurchschnittlichen Stundensätzeliegen, je nach Qualifikation desCoachs und der Aufgabenstel-lung, für ein Einzelcoaching bei150 Euro plus Reisekosten.Spitzen-Coaches liegen jedochpreislich deutlich über 300Europro Stunde.

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Amel Karboul: Spitzenmanager engagieren die Tunesierin als Coach, um zu neuen Sichtweisen zu gelangen.

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„Konkrete undschnelle Unter-stützung – dasgewinnt für

Führungskräfte anBedeutung.“Sandra Deimel,Leiterin Eon-

Führungskräfte-Entwicklung

58 KARRIERE 59FREITAG/SAMSTAG, 18. / 19.03.2011, Nr. 55 ******

Andreas Sauter, Leiter des In-ternationalen Controllingsbei der Ergo-Versicherungs-

gruppe, schildert im Wechsel mitCoach Amel Karboul, wie es ihmgelang, seine Mitarbeiter in einenUmstrukturierungsprozess zu inte-grieren.

Sauter: „Überraschend erfuhr ich2007 als damaliger Leiter der inter-nationalen Geschäftsentwicklungbei der DKV von Umstrukturie-rungsplänen für meine Abteilung.Es war mir wichtig, meine Mitarbei-ter frühzeitig, methodisch sinnvollund wertschätzend in den Verände-rungsprozess einzubinden.“Karboul: „Es ging darum, wie einManager professionell mit einerEntscheidung umgeht, von der erselbst nicht vollständig überzeugtist, die er aber als Führungskraft

mittragen muss, und darum, wie erseine Mitarbeiter zur Umsetzungmotivieren kann.“Sauter: „Das Gespräch und die ge-zielten Übungen zur Vorbereitungauf mögliche Konfliktsituationenschärften meinen Blick dafür, wa-rum sich eine Situation aufschau-kelt. Außerdem wurde mir be-wusst, wie ich den Konflikt durchmein eigenes Verhalten beein-flusse. Wenn man zum Beispiel ei-nem Mitarbeiter erklären muss,dass er einen Teil seiner Verantwor-tung verliert, ist eines entschei-dend: Man muss sich auf starkeEmotionen vorbereiten und sichdie generellen Phasen der individu-ellen Verarbeitung schlechter Nach-richten vor Augen führen. Dannlässt sich souveräner agieren.“Karboul: „Um das Bewusstsein fürpersönliche Reaktions- und Verhal-tensmuster des Gecoachten zu we-cken, formuliere ich Hypothesenund stelle öffnende Fragen wie etwa,Gab es Ausnahmen, in denen Sieschon mal positiv auf eine ähnlicheKonfliktsituation reagiert haben?‘oder ,Was war das Gute am Schlech-ten?‘. Solche Fragen dienen dazu,dem Coachee die Möglichkeit zugeben, etwas anders und besser zumachen oder auch zu einer be-stimmten Schlussfolgerung zu kom-men – etwa über ganz persönlicheGrenzen der Zumutbarkeit. Um sichauf die befürchteten Mitarbeiter-reaktionen wie Wut, Aggressionund Ablehnung vorzubereiten, warauch die Gesprächssimulation ,Ver-setzen Sie sich in die Lage von…‘sehr hilfreich.“Sauter: „Es war extrem hilfreich fürmich, solche emotionalen Szenarienvorab durchzuspielen. So war ich imErnstfall gelassener und blieb in derLage, meine Mitarbeiter in den Ver-änderungsprozess einzubinden so-wie mit ihren Reaktionen und Ge-fühlen darauf gut umzugehen.“

Robert Hoffmann, Vorstands-sprecher des Telekommuni-kationsunternehmens 1&1 In-

ternet, berichtet im Wechsel mitseinem Coach Edgar Schmid, wie esgelang, neue Führungsgrundsätzeim Team zu verankern.

Hoffmann: „Mein achtköpfiges Füh-rungsteam branchenerfahrener,aber junger Profis und ich disku-tierten beim Aufbau unseres Ge-schäftsbereichs immer wieder dieKommunikations- und Entschei-dungsprozesse sowie Strategiefra-gen. Ich wollte mich mit meinemTeam auf Führungsgrundsätze ver-ständigen, damit wir professionellerim Umgang miteinander und mitunseren Aufgaben und Verantwor-tungen werden.“Schmid: „Es ging darum, ein Leader-ship-System einzuführen, bei demein Vorbild freiwillig nachgeahmtwird, weil es mit Faszination Men-schen auf eine gemeinsame Visionausrichtet, die Herzen der Men-schen erreicht und schnelle Ent-scheidungen mit hoher Treffsicher-heit erzielt.“Hoffmann: „Durch die gezielten Fra-gen meines Coachs bekam ich An-stöße zur Reflexion, was genau mirin puncto Führung wichtig ist. Sagteich zum Beispiel: ,gegenseitiger Res-pekt und Vertrauen sind essenziell‘,brachte Schmid es mit ,Reziprozität‘

auf den Punkt. So konnte ich unterSchmids Anleitung mit meinemTeam vier Kernpunkte erarbeiten,in denen wir als Führungskräftespitze sein wollen. Und davon ließensich wiederum ganz konkrete Hand-lungsweisen für uns ableiten.“Schmid: „Ich begleitete die Präsen-tationen und Gesprächsrunden der

Manager, um die Schwachstellen he-rauszuarbeiten. Bei einer verfahre-nen Diskussion schlüpfte ich in dieRolle des Chefs und ließ mich vonHoffmanns Kollegen auseinander-nehmen. Anschließend erläuterteich allen, wie Gruppendynamikfunktioniert. So konnte ich den Teil-nehmern verdeutlichen, wo es an of-fenem und fairem Umgang mangelt.Schließlich demonstrierte ich, wiesich auch ein kontroverses Gesprächkonstruktiv führen lässt.“Hoffmann: „Meine Bereichsleiter undich haben jetzt ein gemeinsamesFührungsverständnis, das auf derGegenseitigkeit von Vertrauen undVerantwortung basiert. Wir habeneine gute Balance gefunden zwischenabstraktem Konzept und Alltagstaug-lichkeit. Wir konnten konkrete Stan-dards für unsere Kommunikations-und Entscheidungsprozesse verein-baren und ein Klima der kreativenLeistungslust und Risikobereitschaftschaffen. Ich vertraue verstärkt da-rauf, dass auch alternative Wege ei-nes Kollegen zum richtigen Ergebnisführen, bin neuen Argumenten ge-genüber aufgeschlossener und habeden Mut, als Chef Denkfehler zuzu-geben. Das motiviert mein Team. Sokonnte ich meine Manager insge-samt stärken und ich bin dadurchzufriedener. Außerdem habe ichgelernt, noch präziser und klarer zukommunizieren.“

Managerin Manuela Mackert,Chief Compliance Officerder Deutschen Telekom

Umstrukturierung: Mitarbeiterrichtig einbinden

Diskussion meiner Entwürfe mitmeinem Coach wurde mir bewusst,dass ich die Thematik zu sehr durchdie Brille einer Juristin, jedochnicht ganzheitlich betrachtete. Jebesser es mir gelang, andere Perspek-tiven einzunehmen, umso offenerwurde ich für alternative Ansätze,die ebenfalls zum Ziel führen. Ichflexibilisierte die neuen Gestaltungs-regeln für Manager, indem ich mehrauf Freiräume durch individuelle,nationale Umsetzung setzte.“Looss: „Um herauszufinden, welcheErwartungen und Bedürfnisse vonder neuen Abteilung erfüllt und be-rücksichtigt werden müssen, wand-ten wir gezielte Planungstechnikenfür Innovationen an: Mit der „Ak-teurslandschaft“ und dem „Interes-senpanorama“ zum Beispiel lassensich auch weniger offensichtlicheEinflussgrößen deutlich machen,um ihnen gerecht zu werden.“Mackert: „Meine Pionierarbeit hatsich gelohnt. Meine Strategie unddie jeweiligen Konzepte wurdenumgesetzt und meine Expertise istgefragt. Außerdem bin ich eine ge-duldigere und ergebnisoffenere Zu-hörerin als zuvor.“

Manager Robert Hoffmann,Vorstandssprecher des Telekom-munikationsanbieters 1&1 Internet

Coach Edgar Schmid,Chef von es-Consulting imSchweizer Basadingen

Manager Andreas Sauter,Leiter Internationales Controlling beider Ergo-Versicherungsgruppe

Coach Amel Karboul,Chefin Change, Leadership &Partners in Köln

Expansion: FührungsgrundsätzeimManagementteamverankern

Richtlinien entwickeln

CoachWolfgang Looss,Chef der Praxis für ManagementDevelopment und Organisations-beratung, Darmstadt und Berlin

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