3
Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. 433 Kristulle yon der Zusammensetzung [Ag(CSN~Ha)~](C~H~Ns07). Der Nachweis wird durch Halogenide nicht gestSrt. Beim Fallen des Komplex-Ions [Ag(CSN~Ha)2] + mit Tetranitrodiaminkobalt(III ) werden biischelfSrmige Kristalle gebfldet: [Ag(CSN2tta)2] [Co(NHs)2(NO~)~]. Bei ThioharnstoffiiberschuB 15st sich der ge- bildete Niederschl~g infolge Bfldung yon Komplex-Ionen mit h6herer Koordi- nationszabl. Die Bestimmung wird durch Cu ++ gest6rt. -- Kup/er. Die F~llung erfolgt mit Pikrat in Form feiner KristaUbiischel yon der Zusammensetzung [Cu(CSN~Ha)3] (C~H~NaOv). -- Alle Re~ktionen werden in neutraler oder schwach- saurer LSsung durchgefiihrt, d~ in alkalischer L6sung die entsprechenden Metatle als Sulfide ausfallen. EmPfindlichkeit der obi~ ,en Reaktionen. 1Kei;all F~llung als Grenzkonzentra~ion Erfassungsgrenze /*g Bi Hg Cd Pb TI Ag Cu [Bi(CSN~H4)6] [Cr(NHsh (SCNhh [I-Ig(CSN~H4)4] (C6H~N307)2 [Cd(CSN2I-I4)4] (C6I-I~Ns07)2 [Cd(CSN2H4)4] (Cr(NHs)2(SCN)a]e [Pb(CSNsH4)a] (C6HsN307)2 [TI(CSNsH4)4](C611sN307) [Ag(CSN2H4)2] (CeH2Ns07) [Ag(CSN2H4)~] [Co(NHs)~(I~102)4] [Cn(CSN~H~h] (c~N~o~) 1:18000 1:35000 1:91000 1 : 135000 1 : 3200 1:87 000 i : 1500000 1 : 9300 1 : 43 000 0,17 0,086 0,033 0,022 1,43 0,035 0,0027 0,43 0,069 A. TROHMOW. Reaktionen auf gasfiirmige Stoffe, n~mlich aufAmmoniak, Schwe/elwassersto//, Arsen-, Antimon- und Phosphorwassersto/f tiberpriiften H. MALISSA, A. MVSIL und R. KREIBICtt 1 mit Hilfe des Gasanalyseapparates yon H. M~LIssA 2. In die I~achweis- kammer des Apparates kommen die mit dem Reagens getr~nkten Filterscheibchen. Tabelle 1. Verbin- Da Verbin- Nachweis mit Da dung lgachweis mit dung NH3 H~S Mn(NO,)~ + AgNO 3 Lackmus Quecksflber(I)-nitrat AgNO 3 + Formaldehyd Kaliumantimonyltar trat Bleiacetat Bleinitrat Cadmiumacetat i6,4 AsH3 16,1 ]5,S !5,7 ]6,2 ]6,0 Sbtt a F5,1 J PH3 [ SilbernitratlSsung (1 : 1) * SilbernitratlSsung (1:4) * SilbernitratlS~ung (1 : 4) ** Silbernitratl6sung (1 : 4) *** Quecksilber(II)-chlorid* Goldchlorid * SilbernitratlSsung (1 : 4) Goldchlorid SilbernitratlSsung (1 : 4) Goldchlorid 6,3 7,0 5,0 7,0 5,7 7,3 5,3 5,4 4,3 4,3 * AsH a mit Zn + I-I2SO 4 entwickelt, ** Astt a mit Aluminiumsp~nen + Natron- lauge en~wickelt, *** AsH a mit Aluminium + Lauge in Gegenwart yon TiC13- LSsung entwickelt. 1 Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 88, 385 (1951). Univ. Graz. 2 Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 88, 213 (1951); vgl. diese Z. 186, 376 (1952). z. anal. Chem. Bd. 138. 28

Reaktionen auf gasförmige Stoffe

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Page 1: Reaktionen auf gasförmige Stoffe

Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. 433

Kristulle yon der Zusammensetzung [Ag(CSN~Ha)~](C~H~Ns07). Der Nachweis wird durch Halogenide nicht gestSrt. Beim Fallen des Komplex-Ions [Ag(CSN~Ha)2] + mit Tetranitrodiaminkobalt(III ) werden biischelfSrmige Kristalle gebfldet: [Ag(CSN2tta)2] [Co(NHs)2(NO~)~]. Bei ThioharnstoffiiberschuB 15st sich der ge- bildete Niederschl~g infolge Bfldung yon Komplex-Ionen mit h6herer Koordi- nationszabl. Die Bestimmung wird durch Cu ++ gest6rt. - - Kup/er. Die F~llung erfolgt mit Pikrat in Form feiner KristaUbiischel yon der Zusammensetzung [Cu(CSN~Ha)3] (C~H~NaOv). - - Alle Re~ktionen werden in neutraler oder schwach- saurer LSsung durchgefiihrt, d~ in alkalischer L6sung die entsprechenden Metatle als Sulfide ausfallen.

EmPfindlichkeit der obi~ ,en Reaktionen.

1Kei;all F~llung als Grenzkonzentra~ion Erfassungsgrenze /*g

Bi Hg Cd

Pb TI Ag

Cu

[Bi(CSN~H4)6] [Cr(NHsh (SCNhh [I-Ig(CSN~H4)4] (C6H~N307)2 [Cd(CSN2I-I4)4] (C6I-I~Ns07)2 [Cd(CSN2H4)4] (Cr(NHs)2(SCN)a]e [Pb(CSNsH4)a] (C6HsN307)2 [TI(CSNsH4)4] (C611sN307) [Ag(CSN2H4)2] (CeH2Ns07) [Ag(CSN2H4)~] [Co(NHs)~(I~102)4] [Cn(CSN~H~h] (c~N~o~)

1:18000 1:35000 1:91000 1 : 135000 1 : 3200 1:87 000 i : 1500000 1 : 9300 1 : 43 000

0,17 0,086 0,033 0,022 1,43 0,035 0,0027 0,43 0,069

A. TROHMOW.

Reaktionen auf gasfiirmige Stoffe, n~mlich aufAmmoniak, Schwe/elwassersto//, Arsen-, Antimon- und Phosphorwassersto/f tiberpriiften H. MALISSA, A. MVSIL und R. KREIBICtt 1 mit Hilfe des Gasanalyseapparates yon H. M~LIssA 2. In die I~achweis- kammer des Apparates kommen die mit dem Reagens getr~nkten Filterscheibchen.

Tabelle 1.

Verbin- Da Verbin- Nachweis mit Da dung lgachweis mit dung

NH3

H~S

Mn(NO,)~ + AgNO 3 Lackmus Quecksflber(I)-nitrat AgNO 3 + Formaldehyd Kaliumantimonyltar trat Bleiacetat Bleinitrat Cadmiumacetat

i6,4 AsH3 16,1

]5,S !5,7 ]6,2 ]6,0 Sbtt a F5,1 J PH3 [

SilbernitratlSsung (1 : 1) * SilbernitratlSsung (1:4) * SilbernitratlS~ung (1 : 4) ** Silbernitratl6sung (1 : 4) *** Quecksilber(II)-chlorid* Goldchlorid * SilbernitratlSsung (1 : 4) Goldchlorid SilbernitratlSsung (1 : 4) Goldchlorid

6,3 7,0 5,0 7,0 5,7 7,3 5,3 5,4 4,3 4,3

* AsH a mit Zn + I-I2SO 4 entwickelt, ** Ast t a mit Aluminiumsp~nen + Natron- lauge en~wickelt, *** AsH a mit Aluminium + Lauge in Gegenwart yon TiC13- LSsung entwickelt.

1 Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 88, 385 (1951). Univ. Graz. 2 Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 88, 213 (1951); vgl. diese Z. 186,

376 (1952).

z. anal. Chem. Bd. 138. 28

Page 2: Reaktionen auf gasförmige Stoffe

434 Berieht: Allgemeine analytische Methoden usw.

Die zu untersuchenden LSsungen befinden sich in dem Reaktionsgef~B, die Gase werden entwickelt aus Ammoniumsalz mit Lauge, aus SulfidlSsung mit verdiinnter Si~ure, aus Arsen(III)-, Antimon(III)- und PhosphitlSsungen mit Zink und Sehwefels~ure. Die S~urekonzentration muB besonders bei Untersuehung der Anti- monlSsung gr0B sein, da in sehwach saurer LSsung ein groBer Tefl des Antimons metallisch abgeschieden wird. In einigen Versuchen wurde AsH 3 auch mit Alumi- n ium in NaOH-L(isung entwickelt. Durch Anlegen eines Vakuums wird fiir votl- st~ndiges Austreiben des Gases aus dem Reaktionsgemiseh und Hinleiten zu dem Reagenspapier gesorgt. Die untersuchten Reaktionen und die festgestellten Emp- findlichkeiten sind in Tab. 1 zusammengestellt. Zur Kennzeiehnung der Empfind- lichkeiten sind die/)~-~rerte nach H. MALISSA 1 angegeben. Es sind dies die nega- riven Logarithmen der Verdfilmungsgrenzen. Im allgemeinen kSnnen die versehiede- nen Stoffe mit Hilfe der neuen Versuchsteehnik empfindlieher nachgewiesen werden als auf die bisher fib]iche Art. In der Originalarbeit sind die einzelnen Naehweis- reaktionen eingehend beschrieben. A. H]~RR~N~.

In Fortffihrung der vorstehenden Versuche untersuchten A. MUSZL, H. MALISSA und R. I ~ I B I C ~ 2 die M5glichkeit, in Proben gemeinsam vorhandene Stoffe neben- einander nach Uberftihrung in Gas nachzuweisen. Der •achweis yon Ammoniak neben Arsenwassersto/] gelingt, indem man das SpritzrShrehen des Gasanalyse- apparates mit der zu untersuchenden Probe besehickt, in die Naehweiskammer ein mit Mangan-Silbernitratl5sung getranktes Filterscheibehen bringt und die Probe in dem Spritzr5hrcben mi t einigen Tropfen 2 n •atronlauge alkalisch macht. Man e r w ~ m t 3 rain auf dem Wasserbade, lal~t dann das Vakuum solange angelegt, bis sich das Kondensat wieder verflfiehtigt hat und priift schlie$lieh das Reagenspapier auf Schw~rzung. Dann ffihrt man ein mit 20%iger Ag~,Oa-LSsung getr~nktes Tilter- scheibchen in die ~qachweiskammer ein, versetzt die ProbelSsung mit einigen K5rn- eher~ Zink und konzentrierter Sehwefels~ure, evakuiert nach beendeter Wasserstoff- entwicklung und priift das Reagenspapier dann wieder auf Sehwi~rzung. Es ergaben sieh die Empfindliehkeiten: DI~H~ ~ 6,0; D A s = 6,7. - - ' D i e Gef~i~wi~nde des up p Apparates sind vor jedem neuen Versuch mit sehr verdtinnter ~atronlauge zu waschen.--hTachweis von Ammonia~c, Arsenwassersto]] (aus As III und A sV) , A ntimon- wassersto//und Phosphorwassersto]/nebeneinander. Zun~chst wurde festgestellt, dab man Arsen(III) durch Reduktion mit Zink oder Aluminium in alkalisehem Medium selektiv nachweisen kann. Am beaten eignet sich zur Reduktion eine aus Streifen yon Zink- und PIatinfolie zusammengedrehte Spirale, die mit Lauge raseh Wasser- stoff entwickelt. Vorhandenes Antimon wird quantitativ als Metall niedergeschlagen und ist als schwarzer Belag auf dem gliinzend weiBen Platin sicher und empfindiieh zu erkennen. Es bildet sich keine Spur yon SbH 3. Arsen wird zum grol~en Tell zu Ast t a reduziert, der Rest bleibt in tier Lgsung in Form yon Flocken sehweben und stSrt den Sb-lXTachweis nieht. - - Gesamtanalyse. Man weist Ammoniak wie oben nach. I)alm wirft man die Spirale aus Zn- und Pt-Folie in die alkalische LSsung der Prob% erkennt den aus AslII entstandenen Arsenwasserstoff an der Sehw~rzung yon AgNO3-Papier und das Antimon wie angegeben. ])ann s~uert man die Probe- ]5sung mit wenig konzentrierter Schwefels~ure an, erwi~rmt mit 1 Tropfe~l 10%iger TiCla-LSsung zur ~3berfiihlmng yon AsV in AslII und weist dieses wie vor nach. Emp- findlichkeiten: D 1~H8 = 6,0; D As~Iz D As~ Sb ~p _p ~ 6,0; --l~ = 5,5; Dp ~ 5,0. Jeder Be- standteil kann neben der 1000fachen Menge der anderen erkannt werden. - - Die

1 Vgl. diese Z. 182, 278 (1951). 2 Mikroehem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 88, 403 (1951).

Page 3: Reaktionen auf gasförmige Stoffe

Berieht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe. 435

yon R. FlSC~.R und T. LAI~GHAMMER 1 angegebene Methode zum Naehweis yon Arsen und Antimon nebeneinander, die so dnrchgefiihrt werden sell, daf~ man Arsen mit Aluminium und Natronlauge als AsH 3 entwickelt und in der verbleiben- den LSsung nach Oxydation der phosphorigen Saure mit H20 ~ das Antimon dureh Einwirknng yon Zink und Schwefels~ure in SbH3 fiberfiihrt, ist nach den Versuchen yon MUSlL u. Mitarb. fiir den Sb-Nachweis unbrauchbar. ])as Antimon wird tat- sachlichozu Metall und nicht zu SbH 3 rednziert. A. HERR~A~.

Einen Mikromanipulator zur Untersuchung yon Gammamengen besehreiben T. BRINDLE nnd C. L. WILSO~ ~. Eine sehwere Grundplatte tr~gt einen grSBeren, seitlich verschiebbaren, in jeder Stellung mit zwei Sehrauben zu bef6stigenden Sehlitten. Auf diesem bewegt sieh eine zweite Plattform mi t dureh eine dritte Schraube bet~tigtem, feinerem Quertrieb, die wiederum eine mittels eines vierten Feingewindes drehbare Seheibe (platform) tr~gt. Auf dieser ist der Oberbau be- festigt; sie drehr sich unabhangig yon der zweiten Plattform. AuBerdem ist eine vertikale Versehiebung des Oberbaues vorgesehen. Eine fiinfte Schraube stellt einen Weiteren Quer-Feintrieb dar, mit dem die Spitze der auf dem Mikromanipulator befestigten Mikropipette einreguliert werden kann. Letztere wird mit Hilfe einer Mikrometer-Injektionsspritze a geregelt/(Einzelheiten sind im Original nachzulesen.) Die Mikropipette wir d mit Hi]re des Manipulators in die ReaktionsgefaBe eingefiihrt, die auf dem drehbaren Tisch eines schwaeh vergrS~ernden Mikroskopes befestigt sind. BRODERSEN.

Der Titriertiseh mit eingebauter Beleuehtungs- und Riih~verriehtung, den W. SCH()NIGER 4 beschreibt, ermSglicht wegen der stets gleichbleibenden Beleuehtungs- verhMtnisse die genaue Durchffihrung yon Titrationen mit l~arbstoffindicatoren. Der Tiseh ist so gebaut, dab der Analytiker beim Titrieren sitzen kann. Im unteren Tell des Tisehes kSnnen die Vorratsflasehen fiir die Normall6sungen aufbewahrt werden. Ein um 10 em reran vorstehender, 20 em hoher Aufsatz hat 2 Laden, deren eine zur Aufbewahrung der Pipetten client, w~hrend sieh im Bereiche der anderen eine Riihrvorriehtung befindet, bestehend aus Motor mit Welle und 3 damit dfireh Reibung angetriebenen, "unmittelbar unter de r Tischplatte afis Glas laufenden Magneten. Dadurch wird ein bequemes Riihren der Titrationsfliissigkeit ermSg- licht. Die Unterteflung eines weiBen Glasbelages der Tisehpla~te und der Rfickwand gestattet bei Bedarf leieht das Einsehieben sehwarzer Scheiben. Die Wand hinter den Bfiretten - - der Tisch steht-nieht unmittelbar vor einem Fenster - - ist weiB gestrichen. Eine 120 em lange LeuehtstoffrShre ,,Philips TL 40 Tageslicht" erlanbt in ihrer Anordnung ein Titrieren mit Auifieht ohne zu blenden, eine mit einem Schirm bekleidete RShre beleuehtet die Biiretten. Auf diesem Titriertische lassen sich 6 Mikrobfiretten mit 1000 ml-Vorratsflasehen aufstellen. A. HV.R~MA~.

II. Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

Die Bestimmung yon Eisen, Chromat, Vanadat, Jod, Jodat, Bromat und Cyano- ferrat(HI) mit Hilfe stannometrischer Verfahren beschreiben Z. G. S z ~ 6 und EDITH SUG~ 5. Die verwendete 0,1 n Zinn(II)-chloridiSsung wird dnrch Kohlens~,ure vor

1 Mikrochem. versin. Mikrochim. Acta (Wie~) 84, 203 (1949); vgl. diese Z. t81, 376 (1950).

2 Mikroehem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 39, 310 (1952). The Queens Univ., Belfast (Nord-Irland).

3 EL-B~DR:~, H. M., und C. L. WILSON, Royal Inst. Chem. Monog. 4, 23 (1950). 4 Mikrochem. verein. Mikroehim. Acta (Wien) 88, 456 (1951). Univ. Graz. 5 Anal. china. Acta (Amsterdam) 6, 293 (1952). Univ. Szeged, Ungarn.

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