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Die E-Mail ist der Klassiker der digitalen Kom-munikation und hat in weiten Teilen der Un-ternehmenskorrespondenz schon lange den
Postbrief ersetzt. Das Verwalten und Archivieren der elektronischen Post gehört zu den Kernaufgaben ei-ner funktionierenden Enterprise-IT. Aber mit Social Media und Instant Messaging, einer wachsenden mobilen Gerätelandschaft und einer stetig steigenden Anzahl unterschiedlicher Medien kommen weitere Datenmassen hinzu. Die Verwaltung dieser digitalen Datenflut wird zu einer immer komplexeren Auf gabe. Der Digitale Wandel führt zu einem ständigen Anstieg elektronischer Kommunikation zwischen Kunden, Zulieferern und Mitarbeitern.
Hinzu kommt eine Vielzahl dezidierter gesetzlicher Regelungen, die sowohl Richtlinien für die Verarbei-tung der Daten enthalten als auch Aufbewahrungs- und Löschfristen vorschreiben. Vor diesem Hinter-grund wird nicht nur das vermeintlich einfache Geschäft der Verwaltung und Archivierung, das Wiederherstellen und das selektive Abrufen digitaler Nachrichten, sondern auch der Compliance- und rechtskonforme Umgang mit den Daten zu einer Herausforderung für die IT-Abteilung.
Kein Wunder also, wenn immer mehr Unternehmen dabei auf spezialisierte Anbieter zurückgreifen, die Lösungen für die Speicherung der digitalen Kommu-
E N T E R P R I S E I N F O R M A T I O N A R C H I V I N G
nikation offerieren. Erst recht nicht verwunderlich, dass diese Spezialisten ihren Kunden zunehmend Cloud-basierte Lösungen anbieten. Nach den Ergeb-nissen nahezu aller aktuellen Studien ist Cloud Computing schon fast zur Norma lität in der deut-schen Enterprise-IT geworden. Weit mehr als die Hälfte der Unternehmen setzt bereits in der einen oder anderen Form Cloud Computing ein oder ist mit konkreten Planungen beschäftig. Mit der Digi talen Transformation, die nach Einschätzung aller Experten mit traditionellen IT-Architekturen nicht zu bewältigen sein wird, erhält das Thema Cloud Computing weiteren Schub.
CLOUD IST NICHT CLOUD – CLOUD- UND DELIVERY-MODELLE
Der Einstieg ins Cloud Computing beginnt bei den meisten Unternehmen mit dem Aufbau einer Private Cloud, die entweder auf der eigenen Infrastruktur (On-Premise) oder auch bei einem Cloud Provider auf explizit für den Kunden reservierten Ressourcen (Hosted Cloud) installiert ist. Die Idee der Private Cloud ist, dass durch Virtualisierung der Serverland-schaft und Standardisierung von unternehmensin-ternen IT-Services die IT-Abteilung sich gegenüber den Fachabteilungen so positioniert, wie ein Service Provider gegenüber seinen externen Kunden. Im letzten Ausbaustadium können dann Fachabtei-
Weit mehr als die Hälfte der Unter
nehmen setzt bereits in der einen oder
anderen Form Cloud Computing ein oder
ist mit konkreten Planungen beschäftigt.
RECHTSKONFORME UND SICHERE E-MAIL ARCHIVIERUNG IN DER CLOUDWORAUF IT-ENTSCHEIDER ACHTEN MÜSSEN
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lungen über ein Self-Service-Portal die von ihnen be nötigten IT-Services buchen und umgehend nutzen. Die Studie „Cloud Monitor 2015“ von KPMG und Bitkom zeigt, dass 39 Prozent der Unternehmen bereits Private Clouds einsetzen und weitere 29 Prozent deren Einsatz konkret planen.
Damit ist die Private oder Hosted Cloud das am weitesten verbreitete Cloud Modell in deutschen Un-ternehmen. Die große Beliebtheit der Private Cloud liegt auch an der Einschätzung der Unternehmen, mit ihr alle Sicherheitsfragen in der eigenen Hand zu
behalten. Sicherheit, Datenschutz und Compliance gehören schon von Beginn an zu Kernfragen des Cloud Computing.
Aber trotz nach wie vor vorhandener Sicherheits-bedenken nimmt auch die Nutzung von Services aus der Public Cloud stetig zu. Bei der Public Cloud geht es um die Nutzung von IT-Ressourcen (Server, Storage, Network), die auf der Infrastruktur eines Cloud Providers vorgehalten werden. Der Provider kann im Vergleich zur eigenen On-Premise-Installa-tion vor allem deshalb günstigere Konditionen anbie-ten, weil er durch Virtualisierung und Automa-tisierung eine bessere Auslastung und erhebliche Skaleneffekte realisieren kann.
Damit kann der Cloud Provider seinen Kunden kos-tengünstige standardisierte, industrialisierte IT-Res-sourcen zur Verfügung stellen. Das gilt sowohl für das IaaS-Model (Infrastructure as a Service) -, also dem temporären Vermieten von Rechenleistung oder Speicherplatz – als auch für das SaaS-Modell, wobei der Provider komplette Applikationen zur
Verfügung stellt, die der Anwender als Service be-zieht, ohne eine eigene Infrastruktur betreiben zu müssen.
Aus Sicht des Anwenders geht es beim IaaS zum ei-nen um zusätzliche, temporär benötigte Ressourcen wie etwa bei Tagesspitzen oder im Saisongeschäft. Auf der anderen Seite werden IaaS-Lösungen immer häufiger für Datensicherung, Archivierung, Disaster-Recovery und Business-Continuity-Lösungen ein-gesetzt. Beim SaaS werden oft Anwendungen für die ortsübergreifende Zusammenarbeit, wie etwa
Cloud Computing wird zur Normalität in deutschen Unternehmen. Mehr als zwei Drittel setzen bereits Cloud Computing in seinen unterschiedlichen Ausprägungen ein oder sind mit konkreten Plänen beschäftigt.
Nutzung und Planung von Cloud Computing im Zeit vergleichAnteil (gewichtet) in Pro zent der Unternehmen;
n=458/403/436/411
Nutzer Planer und Diskutierer Ist kein Thema
Quelle: KPMG
44 24 322014
40 29 312013
37 29 342012
28 22 502011
Cloud Computing
39 29 32
36 32 322013
34 29 372012
27 21 522011
PrivateCloud Computing
16 8 762014
15 9 762013
10 11 792012
6 7 872011
PublicCloud Computing
500 100
2014
E-Mail, Messaging, Groupware oder Kollaborations-lösungen aus der Public Cloud bezogen. Aber auch Kernsysteme wie ERP und CRM sowie Telefonie- und VoIP-Lösungen kommen immer häufiger im SaaS-Modell aus der Public Cloud.
KOSTENVORTEILE STEHEN NICHT MEHR IM VORDERGRUND
Bei der Private und Hosted Cloud geht es vor allem darum, die IT-Landschaft agiler und dynamischer zu machen. Gleichzeitig werden die IT-Ressourcen bes-ser ausgelastet und in der Regel sinken die Kosten für die Administration. Bei einer gehosteten Private Cloud greifen ähnliche betriebswirtschaftliche Effek-te wie schon seit Jahrzehnten im Bereich des Applica-tion Hosting oder des klassischen Outsourcing: das Wegfallen von Hardware-Investitionen, die Um- wandlung von Kapitaleinsatz in laufende Kosten, we-niger Wartungs- und Administrationsaufwand und nicht zuletzt die Konzentration auf das Kern geschäft, das in den wenigsten Fällen im Betrieb von IT- Infrastruktur besteht.
der Unternehmen setzen bereits
Private Clouds ein und weitere
planen konkret deren Einsatz.
Studie "Cloud Monitor 2015" von KPMG und Bitkom
39 %
29 %
3
Noch deutlicher treten diese Vorteile bei der Public Cloud zu Tage. Denn schon per Definition bedeutet Public Cloud ja den Verzicht auf eine eigene IT-Infra-struktur und stattdessen die Nutzung „öffentlicher“ – also jedermann zugänglicher IT-Ressourcen. Beim IaaS geht es vor allem darum, einen temporären Bedarf etwa für saisonale Lastspitzen, Test- und Entwicklung oder auch um längerfristig angemietete Kapazitäten für Archivierung, Back-Up oder auch für Business-Continuity- und Desaster-Recovery-Lösun-gen zu schaffen. In fast allen Fällen ist für Unterneh-men dabei besonders das Abrechnungsmodell nach tatsächlicher Nutzung (Pay per Use) besonders reizvoll.
Gleiches gilt für SaaS: An die Stelle der Installation von Anwendungen auf eigenen Servern, der kosten-intensiven Administration und Wartung - mit regel-mäßigen Versions-Updates und eventuellen Anpas-sungen – treten Kosten, die üblicherweise pro Nutzer und Monat berechnet werden. Das entlastet die ei-genen IT-Mitarbeiter, reduziert die Komplexität der IT-Landschaft und macht die Kosten des Applika- tionsbetriebs leichter kalkulierbar.
Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass betriebswirtschaftliche Argumente – so überzeu-gend sie auch sind – heute nicht mehr der wichtigste Grund für Cloud Computing sind. In der schon zehn Jahre zurückliegenden Anfangsphase des Cloud Computing stand der Aspekt der Kostenersparnis noch an erster Stelle. Heute geht es vor allem darum, mit einer flexiblen und agilen IT-Infra-struktur den Herausforderungen des Digitalen Wan-dels zu begegnen. Dass die traditionellen IT-Land-schaften den neuen Herausforderungen durch
mobile Anwendungen, Social Media, Big Data und dem Internet of Things nicht bewältigen können, gilt unter Experten als gesicherte Erkenntnis. Nur mit fle-xiblen IT-Infrastrukturen, die On-Premise-Syste me mit Services aus der Public und Private Cloud verbinden - hier spricht man von Hybrid Clouds oder hybrider IT - wird sich die zunehmende digitale Daten-flut verarbeiten und wertschöpfend nutzen lassen.
E-MAIL UND MESSAGING- ARCHIVIERUNG – EINE SPEZIELLE DISZIPLIN
Die Analysten des amerikanischen Marktforschungs-unternehmens Gartner fassen das Speichern und Ar-chivieren digitaler Daten aus E-Mail, Instant Messa-ging und Social Media mit weiteren Datentypen, etwa aus Microsoft Sharepoint und Web-Content unter dem Begriff „Enterprise Information Archiving“ (EIA) zusammen. Im „Magic Quadrant EIA 2015“ gibt Gartner eine Übersicht über die Marktlandschaft und listet Kriterien für die Anbieterauswahl auf.
Denn die einzelnen Lösungen weichen in sich in ihrem Funktionsumfang erheblich voneinander ab. Neben der eigentlichen Archivierung unterscheiden sie sich im Hinblick auf die Art und Anzahl der Daten-typen, die sie verarbeiten können, Index-Funktionen, Datenreduktion (automatisierte Mechanismen, um das mehrfache Speichern von Daten zu vermeiden und somit Speicherplatz zu sparen) sowie mehr oder weniger ausgefeilte Funktionen für E-Discovery (Such- und Analysemechanismen).
Nicht zuletzt verzeichnen die Gartner-Analysten ein
Heute geht es darum, mit einer
flexiblen und agilen ITInfrastruktur den Herausforderungen
des Digitalen Wandels zu begegnen.
Software as a Service (SaaS) ist das beliebteste DeliveryModell. Die Anwender schätzen vor allem, dass mit der Abrechnung nach tatsächlicher Nutzung/Anzahl der User (PayperUse) die ITKosten leichter kalkulierbar werden.
Aktuelle und geplante Nutzung von Public Cloud Computing-KonzeptenAnteil (gewichtet) in Pro zent der Unternehmen, die Public Cloud-Lösungen nutzen, ihren Einsatz planen oder diskutieren;
n=146/102
Im Einsatz Geplant Diskutiert
52 20 122014
17 15 342012
Software as a Service(SaaS)
53 8 12
14 10 252012
Infrastructure as a Service(IaaS)
2014
28 30 17
13 8 202012
2014Platform as a Service(PaaS)
0 50
4 10 29
11 5 162012
2014Business Process as a Service(BPaaS)
Quelle: KPMG
Inzwischen greifen Unternehmen aus allen Branchen auf
Archivierungslösungen zurück, um die
Speicherung der überall anschwellenden Datenmassen aus EMail, Messaging und Social Media rechtskonform zu
gewährleisten.
The Info-Tech Archiving Vendor Landscape:
Der „InfoTech Archiving Vendor Landscape“ gibt einen Überblick über die Anwenderlandschaft für EMailArchivierung. Die im Quadrant „Champions“ aufgeführten Anbieter sind typischerweise Trendsetter in ihrem Marktsegment und zeichnen sich durch starke Marktpräsenz sowie hohe Werte in den meisten Bewertungskriterien aus.
4
Experten von Info-Tech rechnen mit einem weiter zu-nehmenden Funktionsumfang. „Was noch vor einiger Zeit den neuesten technischen Stand mar-kierte, ist schon längst wieder überholt. Die Anbieter setzen sich vor allem dadurch voneinander ab, wel-che neue Funktionen sie in ihre Lösungen inte grieren können“. Zukünftige Themen seien etwa Digital Rights Management, Volltextsuche und ver-besserte E-Discovery- und Analysefunktionen sowie hierarchisches Speicher-Management. Aber auch die Fähigkeit der Anbieter, ihre Lösungen aus der Cloud bereitzustellen, werde zu einem wichtigen Unter-scheidungskriterium.
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100
74
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Average Score: 38
Für den Vergleich der Applikationen hat InfoTech nach gewichteten Kriterien sowohl die Software als auch den Anbieter berücksichtigt. Wichtige Kriterien waren dabei Funktionsumfang, Bedienerfreundlichkeit, Preis und Vertragsgestaltung – aber auch die Produkt und Vertriebsstrategie sowie die Marktpräsenz des Anbieters.
On a relative basis, GWAVA main-tained the highest Info-Tech Value Score TM of the vendor group. Vendors were indexed against GWAVA's performance to provide a complete, relative view of their product offerings.
Champion
erhebliches Preisgefälle der unterschiedlichen Syste-me, das sich bei Cloud-Lösungen zwischen drei und fünfzehn Dollar monatlich pro Nutzer bewegt. Bei On-Premise-Lösungen haben sie einen Preisrahmen von 20 bis 60 Dollar pro Nutzer für das Archivieren von E-Mail und Messaging errechnet, der sich für zu-sätzlich Daten je nach genutzter Kapazität erhöht. Bei mehreren Systemen wirken sich außerdem die Anzahl und Art der unterstützten Datentypen auf die Preismodelle aus.
„Ursprünglich wurden EIA-Systeme vor allem in stark reglementierten Branchen wie in der Finanzindustrie und im Gesundheitsbereich für Compliance- und Ri-siko-Management sowie der Erfüllung gesetzlicher Auflagen eingesetzt“, schreiben die Gartner- Analysten. Vor diesem Hintergrund hätten sich Archiv - systeme als vergleichsweise kostengün stige Alter - native etabliert. Inzwischen aber greifen immer mehr Unternehmen aus allen Branchen auf solche Lösun-gen zurück, um die Speicherung der überall an-schwellenden Datenmassen aus E-Mail, Messaging und Social Media rechtskonform und in Einklang mit ihren Compliance-Richtlinien zu gewährleisten.
Aber es gibt eine Reihe weiterer Gründe, die für den Einsatz von Archivsystemen sprechen: „Archivie-rungslösungen gehen heute weit über das einfache Speichern von E-Mails hinaus“, schreiben die Markt-forscher der amerikanischen InfoTech Research Group, „Die Archive werden gleichsam zu einem Maßstab für soziale Netzwerke, Unternehmen er-kennen zunehmend das Potenzial für Knowlege- Management und Kollaboration“. Denn die Kombina-tion aus Archivierung und E-Discovery mache Social Media und E-Mails auch für Knowledge- Management-Systeme zugänglich und eröffne so neue Möglichkeiten der inhaltlichen Auswertung. Dabei ist der Markt permanent in Bewegung, die
INNOVATOR
LEADING PRODUCT
OpenTextCommvault
GWAVAGlobalRelay
Smarsh
Mimecast
MessageSolution
Jatheon
Barracuda
Symantec
Sonian
TRAILING PRODUCT
TRAILING VENDOR LEADING VENDOR
EMERGINGPLAYER
CHAMPION
MARKETPILLAR
E-MAIL-ARCHIVIERUNG AUS DER CLOUD
„Von unseren Kunden, die in der Mehrzahl noch unser On-Premise-System einsetzen, werden wir immer häufiger auf unsere Cloud-Lösung angespro-chen“, bestätigt Thomas Buddendick, Marketing Direktor EMEA beim Archivierungsspezialisten GWAVA, die Einschätzung von Info-Tech. Ebenso wie andere Anbieter hat GWAVA seine Lösung in der Ver-gangenheit hauptsächlich als lokal installierte Soft-ware verkauft. Daneben bietet der Archivierungs-spezialist eine Cloud-Lösung im SaaS-Modell auf dedizierten Hardware-Ressourcen in einer gehoste-ten Private Cloud-Umgebung an. Felix Brüning, Pro-duktmanager und Cloud-Experte bei GWAVA, beob-achtet indes merkliche Veränderungen bei seinen Kunden. „Die Unternehmen sind heute sehr viel offener für Cloud-Lösungen, weil sie oft schon gute Erfahrungen damit gemacht haben und die Vorteile klar erkennen“.
Denn statt Eigenbetrieb mit Investitionen in Hard-ware, Kosten für Installation, Wartung und Pro-gramm-Updates, können sie für einen kalkulierbaren festen monatlichen Betrag pro Nutzer gleichsam ohne eigenen Aufwand den gleichen Leistungsum -fang nutzen. Vorbehalte gebe es allerdings noch im Bereich Sicherheit und Datenschutz. „Es ist für die Unternehmen eine absolute Notwendigkeit, dass alle Fragen der Rechts- und Datensicherheit zweifels-frei geklärt sind“, sagt Marketing Direktor Budden-dick. „Dafür braucht es auf der einen Seite eine
geeignete, konfigurierbare Software und auf der anderen Seite ein klares Konzept, das vom Anbieter gemeinsam mit dem Kunden erarbeitet wird“.
Nach der Studie „Cloud Monitor 2015“ von KPMG und Bitkom haben noch rund 70 Prozent der Befrag-ten Angst vor einem unberechtigten Zugriff auf ihre sensiblen Unternehmensdaten, bei immerhin gut ei-nem Drittel gibt es zudem noch generelle Zweifel im Hinblick auf die Rechtslage. Als eine der wichtigsten Voraussetzungen sehen deshalb fast alle Unterneh-men die Verarbeitung und Speicherung ihrer Daten nach deutschen – oder zumindest europäischen – Datenschutzgesetzen.
Deshalb ist der Standort des Rechenzentrums, auf dem Applikation und Daten gehostet werden, von herausragender Bedeutung. 98 Prozent halten eine RZ-Standort in Deutschland für unverzichtbar („must have“, 83 Prozent) oder erstrebenswert („nice to have“, 15 Prozent). Alternativ ist zumindest ein Standort des Rechenzentrums innerhalb des EU-Rechtsgebiets für 82 Prozent wichtig („must have“ 67 Prozent, „nice to have“ 15 Prozent). Auch die Zertifizierung durch unabhängige Gutachter, die Datenschutz und Rechtssicherheit belegen, spielen für 89 Prozent der Unternehmen („must have“ 67 Prozent, „nice to have“ 15 Prozent) bei der Beur-teilung des Cloud Providers eine wichtige Rolle.
Darüber hinaus treiben weitere Bedenken die Anwender um. So sorgen sie sich um die Integrier-barkeit der Cloud-Lösungen in die eigene IT-Land-
„Unternehmen sind heute sehr viel
offener für Cloud Lösungen, weil sie gute Erfahrungen
damit gemacht haben.“
Der Standort des Rechenzentrums in Deutschland oder der EU – und damit die Verarbeitung der Daten nach deutschem oder europäischem Datenschutzrecht – ist für fast alle Unternehmen eines der wichtigsten Entscheidungskriterien.
Anforderungen an Cloud-AnbieterAnteil der Unternehmen in Prozent (gewichtet), die Private bzw. Public Cloud-Lösungen nutzen, ihren Einsatz planen oder diskutieren; n=424
Must-have Nice-to-have Nicht wichtig Weiß nicht/keine Angaben
Von 100 abweichende Werte ergeben sich aus Rundungsdifferenzen; Quelle: KPMG
83 15
80 13 7Hauptsitz in Deutschland
74 23 3Integrationsfähigkeit der Lösungen
74 19Rechenzentrum ausschließlich
im Rechtsgebiet der EU
500
Rechenzentrum ausschließlich in Deutschland
67 15 18Hauptsitz im Rechtsgebiet der EU
55 38 6Individuelle Anpassbarkeit der Cloud-Lösungen
34 10Unabhängige Zertifikate
54 45Möglichkeit individueller Vertragslösungen
und Service Level Agreements
35 43 22Unterstützung bei der Umsetzung hybrider
Cloud-Konzepte
18 61Interoperabilität der Lösungenverschiedener Cloud-Provider
7
55
22
100
5
Felix Brüning, Produktmanager und Cloud-Experte bei GWAVA
6
©IDG Business Media GmbH, Germany 2016
in Zusammenarbeit mit GWAVA EMEA GmbHvon-Braun-Straße 38a48683 AhausT: +49(0) 2561 [email protected]
schaft und die Interoperabilität der Cloud Services verschiedener Anbieter, vor allem aber Fragen um individuelle Vertragsänderungen im Hinblick auf Ser-vice Level Agreements und die Übergabe der Daten bei Vertragsende oder einem Wechsel des Providers. „Kein Kunde will sich auf unbegrenzte Zeit an einen Anbieter binden. Er erwartet zu Recht eine klar formulierte Exit-Strategie, die ihm jederzeit einen Providerwechsel ermöglicht“, sagt GWAVA-Manager Buddendick. Sein Unternehmen vereinbart deshalb schon bei Vertragsabschluss Regelungen und Verfahren, wie und in welchem Format die Daten des Unternehmens bei Auslaufen der Zusam-menarbeit übergeben werden.
Mit seinem Hosted Cloud basierten SaaS-Angebot liegt GWAVA jedenfalls im Trend: Nach den Zahlen des Cloud Monitor 2015 gehört dieses Segment des
Cloud Computing zu den am schnellsten wachsenden. Danach setzen bereits jetzt 46 Prozent der befragten Unternehmen Private Cloud basierte SaaS-Lösungen ein, weitere 27 Prozent befinden sich in der Planungs-phase. Gegenüber 2011 bedeutet das eine Steige-rung um mehr als hundert Prozent.
Für die Archivierungsspezialisten wird das Angebot einer Cloud-basierten Lösung zukünftig wohl zu einer unumgänglichen Notwendigkeit: „Für die Lösungsanbieter wird es darauf ankommen, die sich ändernden Anforderungen der Anwender zu verste-hen und ihre Produkt-Roadmaps daran anzupassen – auch mit Cloud-Angeboten. An die Spitze eines reifen Marktes wie EIA werden nur Anbieter mit Vision, Glaubwürdigkeit und Weitblick gelangen“, resümieren die Analysten von Gartner in ihrem Magic Quadrant EIA.
Die Nachfrage nach Cloudbasierte EMailarchivierungslösungen wird künftig
noch mehr steigen.
BUSINESS MEDIA
SoftwareasaService (SaaS) ist das am schnellsten wachsende Delivery Modell. Fast drei Viertel der Unternehmen nutzen es bereits oder planen dessen Einsatz.
Quelle/Copyright:Diagramme 3 und 4: “Vendor Landscape: Content and Email Archiving”/© 1997-2015 Info-Tech Research Group Inc.Diagramme 1,2,5,6,7,8: Cloud Monitor 2015/ © 2015 KPMG AG
Aktuelle und geplante Nutzung von Private Cloud-Computing-ServicesAnteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen, die Private bzw. Public Cloud-Lösungen nutzen, ihren Einsatz planen oder diskutieren; n=411/333/250
im Einsatz Geplant Diskutiert Quelle: KPMG
16
21
32
13
19
21
28
16
13
12
11
7
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5
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29
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6
8
3
0 10050
Software as a Service(Saas)
Infrastructure as a Service(Iaas)
Platform as a Service(Paas)
Business Process as a Service(Paas)
2014
2013
2011
2014
2013
2011
2014
2013
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2013
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