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Nr. 26 Rundbrief des MACHMIT! e.V. Juni 2017 Rede x 2 Der Rohbau ist fertig am 24. Juni – SSM lädt ein Seite 3 Michael Paetzold und R. Stärk sprachen am 28. März Seite 2, 5 Richtfest SSM-LKW in die Zeitkapsel Newroz auf dem SSM-Hof Das war unsere Grundsteinlegung Seite 4 Die Center-Frauen feierten das neue kurdische Jahr Seite 8

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Nr. 26 Rundbrief des MACHMIT! e.V. Juni 2017

Rede x 2

Der Rohbau ist fertig am24. Juni – SSM lädt einSeite 3

Michael Paetzold und R. Stärksprachen am 28. MärzSeite 2, 5

Richtfest

SSM-LKW in dieZeitkapsel

Newrozauf dem SSM-Hof

Das war unsereGrundsteinlegungSeite 4

Die Center-Frauen feiertendas neue kurdische JahrSeite 8

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Michael Paetzold ist für die SPD Vor-sitzender des Ausschusses für Soziales.Ich bin letzten Herbst hier gewesen inströmendem Regen. Da sah das nochganz anders aus. Und ich denke, lieberHerr Kippe, lieber Herr Stärk, lieber HerrSchaller, auf diesenTag heute haben Sielange gewartet und wahrscheinlich aucheine ganze Menge Klippen umschiffenmüssen, um hier endlich heute denGrundstein legen zu können. Aber imBohren von dicken Brettern ist der SSMja groß oder groß geworden. Und Siesagten ja schon, Herr Stankowski, dassfast die gesamte Sozialpartie des Rateshier aufgeschlagen ist und dass auch einLandtagsabgeordneter – Martin Börschel– sich hier zu uns begeben hat. Das zeigtdie Wertschätzung, die Ihr Projekt hier indieser Stadt Köln erfährt.

Ich freue mich ganz besonders, dass ichhier bei der Grundsteinlegung ein paarWorte reden darf. Ich bin sogar ein biss-chen stolz darauf. Denn ich finde diesenProjektansatz, den Sie hier verfolgen,einfach überzeugend und überzeugendeinfach. Denn es ist ja wirklich eigentlich

Grundsteinlegung am 28. März

Rede von Michael Paetzold

ganz einfach: Da gibt es Menschen,denen fehlt ein Dach über dem Kopf, diehaben keinen Job, weil das, was siekönnen, offensichtlich auf dem Arbeits-markt nicht gefragt ist. Da liegt es docheigentlich ganz nah, dass sich dieseMenschen zusammentun und selbstWohnungen bauen und vielleicht auchnoch gleich einen Arbeitsplatz für die Zeitnach dem Bauen, der dann natürlichsozialversicherungspflichtig sein soll.Das klingt wirklich total einfach, ist abereigentlich unmöglich. Und dass Sie – derSSM und der Verein »Mach mit!« dieseseigentlich Unmögliche einfach mutiganpacken, das ist ja schon aller ehrenwert.

Was mich aber an Ihrem Projekt ganzbesonders fasziniert, ist Ihr ganzspezieller Ansatz. Ich kenne und schätzedie Arbeit vom Jobcenter und HerrnSantelmann von der Sozialverwaltung,die mit wirklich großen Anstrengungenund durchaus mit Erfolg versucht,Langzeitarbeitslose wieder in die Arbeitzu bringen. Und diese Arbeit soll auchkeineswegs kleingeredet werden. Ichweiß natürlich auch, dass dieses IhrProjekt hier für zehn Menschen nicht indie ganze Stadtfläche auszurollen ist,weil es auch nur einen ganz speziellenPersonenkreis anredet. Aber trotzdemhat für mich Ihr Projekt einen beson-deren, einen ganz anderen Ansatz. DieBegriffe, die mir dazu einfallen, sindPartizipation, also Teilhabe, es sindWürde, und es sind Respekt.

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Das hat die Welt noch nicht gesehen.Unsere mit viel Lebensqualitätgesegnete, aber geldlich doch armeSSM-Gruppe lädt zum Richtfest einesstattlichen Baus ein. Möglich wurdedies durch eine großzügige Spende.Ende Juni ziehen dann schon die2.Hand-Möbel in die neue Halle ein undwarten auf viele Käufer*innen.

»Neue Arbeit statt Hartz IV« - Wirhoffen, das der Innenausbau der Wohn-etage durch Förderung der Stadt Kölnschon im Sommer beginnen kann,damit baldigst Menschen ohne ChanceWohnen und Arbeit bekommen können.

Samstag, den 24. Juni ab 14 Uhr

Einladung zum Richtfest

13:30 - Eintrudeln14:00 -Martin Stankowski moderiert

Kabarettist Jürgen Becker glückwünscht, Gespräche mitehemals Odachlosen, mit dem Bauherrn und ArchitektSchaller, einer/m Verteter/in aus der Politik und derVerwaltung, Richtspruch, Pfarrer Franz Meurer segnet

15:00 - Blasorchester Dicke Luft spielt auf15:30 - Kaffee und Kuchen17:00 - SSM-Filme18:00 - Brotzeit19:00 - Sound-Überraschungen

Das erste und letzte Möbelhallenkonzert22:00 - Ende

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Das war unsere

GrundsteinlegungAm 28.3. kamen viele Gäste.Zum Gruppenfoto derPolitiker*innen fanden sich ein:v.l.n.r.: Michael Paetzold (SPD-Vorsitzender vom Sozialaus-schuss); Rolf Stärk, MachMit;Jörg Detjen, DIE LINKE; RainerKippe, SSM; Ursula Gärtner,CDU; Marion Heuser, DIEGRÜNEN, 1. StellvertretendeAusschussvorsitzende; PfarrerFranz Meurer, HöVi; Rolf Albach,FDP; Serap Güler, CDU - eh. MdL;Stephan Santelmann, Sozial-amtsleiter; Christian Schaller,Architekt.

Mehr unter ssm-koeln.org

Zeitkapselbefüllung: SSM-Broschüren, Infos, derSSM-LKW und eine Prise Asche vom 2015 ver-storbenen Hallengründer Reinhard Röder.

Die Wettergöttin war mit allen.Ute Reimann u. R. Kippe versenken die Zeitkapsel.

Moderator Martin Stankowski im Gespräch mitdem Architekten Christian Schaller. Er lobte denBauherrn, u.a. weil er pünktlich zahle.

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28.3. - Rede von Rolf Stärk

Vom Fordern und Fördern

In der letzten Zeit war wieder sehr inten-siv die Rede von der Agenda 2010. DasMotto »Fördern und Fordern« finde ichziemlich einleuchtend. Es gab aber einenkleinen Webfehler bei dieser Agenda:Man hat nämlich von vielen Betroffenengefordert und dagegen Ein-Euro-Job-Unternehmen gefördert. Der SSM machtdies nun schon seit über 30 Jahren völliganders. Hier fördern und fordern dieMenschen sich gegenseitig. Gefordertwird keine Sozialhilfe und keine öffent-lichen Mittel in Anspruch zu nehmen.Stattdessen wirtschaftet und arbeitetman gemeinsam für den eigenen Le-bensunterhalt und für das eigene Woh-nen. Und das Ganze führt dazu, dass

Menschen, die sich bisher von derÖffentlichen Hand haben aushaltenlassen müssen, nunmehr in eineSituation kommen, in der sie lernen underfahren, dass sie durchaus in der Lagesind, für sich selbst zu sorgen wie auchfür andere zu sorgen. In diesem Prozessweicht die frühere Herabsetzung undMissachtung einem Gefühl von Selbst-bewusstsein, Hilfsbereitschaft undgegenseitiger Solidarität.

Jetzt kann man uns natürlich fragen: Ja,wenn die Selbsthilfler alles alleineschaffen, warum brauchen die dannnoch Förderung? Warum brauchen sieSpenden? Ein Unternehmer würde es sosehen: das operative Geschäft – dasWohnen, das Arbeiten, das Geldverdie-nen, die Renovierung von Wohnungen –das schaffen sie alleine. Aber dauerhafteInvestitionen – die Anschaffung neuerLKWs, das Bauen von Wohnungen, derBau dieser Halle – das alles kann nichtaus eigener Kraft geschehen. Der SSMist deswegen auf Spenden angewiesen.Über den MachMit!-Verein bekommt dieGruppe diese auch nach Kräften. Wirsind aber auch darauf angewiesen, eineKooperation mit der Stadt einzugehen.

Schauen Sie, hier wird eine Halle ent-stehen, da werden gebrauchte Möbelverkauft, da werden neue Arbeitsplätzegeschaffen. Und über der Halle werdenWohnungen für Menschen geschaffen,die hier ihre Arbeit finden. Es wird nochweitergehen. wir werden hier auch noch

Rolf Stärk ist langjähriger Vorsitzender desMachMit e.V. Bei der Grundsteinlegung am 28.3.erläuterte er die Ziele des Fördervereins fürintelligente Selbsthilfe.

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IBAN: DE53 3705 0198 1011 3427 04

Aus einem Spenden-Euro viele machen

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da simmer dabei +++ da simmer dabei +

Herausgeber: MachMit! - Verein für Intelligente SelbsthilfeKontakt: Düsseldorfer Straße 74, 51063 Köln | [email protected] | Tel. 6405245Homepage: machmitev.jimdo.com | Archiv: machmit.ina-koeln.orgRedaktion und Mitarbeit: Rojin Sharifi, Rolf Stärk, Heinz Weinhausen, Rainer KippeFotos: Rojin Sharifi, Piero Colianni, Institut für Neue Arbeit, pixabay.comGestaltung: Institut für Neue ArbeitBezug: Der MachMit!-Rundbrief ist gratis. An- und Abmeldung über MachMiT! e.V. (s.o.)Spenden sind stets erwünscht: MachMit!, Sparkasse KölnBonn • IBAN: DE53 3705 0198 1011 3427 04

ein Café mit Rheinblick errichten, umauch dort Arbeitsplätze zu schaffen.Dazu kommen noch die kulturellenVeranstaltungen in der Halle-am-Rhein,die das Leben bekanntlich bereichern.

Nur zur Erinnerung: Die Stadt wendet fürdie Unterbringung eines Wohnungslosentäglich 30 Euro und mehr auf. Der SSMgibt ihm dagegen Arbeit und Wohnen. Soerspart die Selbsthilfegruppe der Stadtalle Sozialabgaben, dazu alle Arbeits-beschaffungsmaßnahmen, alle Integra-tionsmaßnahmen. Nun machen wir derStadt ein Angebot, nämlich in einembestimmten Rahmen, der vertraglichfestgelegt ist, über ein Belegungsrecht,das nicht anders bezahlt sein soll alszum Beispiel bei der GAG, hier mitzuhel-fen, eine Situation zu schaffen, die fürbeide Seiten eigentlich nur als eine Win-Win-Situation begriffen werden kann.

Heute mit der Grundsteinlegung startetnun der Bau für dieses soziale Projekt

von »Neuer Arbeit«. Wir hoffen, dass wires schaffen, noch im Juni diesen JahresRichtfest feiern zu können. Und ichmeine, verglichen sagen wir mal mit derKölner Oper lässt sich das doch wohlsehen –oder?

- siehe auch den Redebeitrag aufhttps://youtu.be/hNYLuPfETgMweitere Filme dort unter»INA-Neue Arbeit«

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Bilder einer

BaustelleAm 15. März startete Am Faulbach 2 der Bau der SSM-Möbelhallesamt Wohnetage. Das Bauunternehmen Pelle hatte Mitte Mai- zum Redaktionsschluss - das Erdgeschoss samt Decke fertig.Plattenbau macht's möglich. Am 24.6. ist Richtfest.Wie weiter? Der SSM musste im Frühjahr mit dem Bau beginnen, das Möbel-zelt war marode geworden. Ende Juno kann die Halle bereits wieder genutztwerden. Die Selbsthilfe hofft nun auf Gelder in Höhe von 170.000 Eurovon der Stadt Köln, um den Innenausbau der Wohnungen in Muskel-hypothek bewältigen zu können. Im Gegenzug spart die Sozialver-waltung Unterbringungskosten. Der Rat beschließt dazu am 11. Juli.

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Kurdische Frauen feiern

Newroz 74

UmzugshilfeWohnungsauflösungenSecondhand-LadeneBay-ShopRäumevermietungwww.ssm-koeln.orgTel. 6403152

20.3.2017 In farbenprächtigen Kleidernfeierten die Frauen vom kurdischenCenter-Verein ihr Neujahrsfest auf demSSM-Hof in der Düsseldorfer Str. 74. Miteinem Feuer begrüßten sie den Frühlingund die ersehnte Freiheit für das kurdi-sche Volk. Lange waren diesem dieNewroz-Feiern verboten, obwohl diese eineschon jahrtausendealte Tradion haben.SSM-Unterstützerin Rojin Sharifi (2.v.l.unten) stammt aus dem kurdischen Teildes Iran und wurde politisch verfolgt. Siefand in den 90er Jahren Asyl in Deutsch-land. Seit vielen Jahren engagiert sie sichbei den Center-Frauen. SIe hat schonvielen Flüchtlingsfrauen in Not geholfen.Bei Behörden gibt sie ihnen Beistand.