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© System & Praxis SysPra ® 2015 [email protected] www.syspra.de 1 bpa | Wirtschaftlichkeit in der ambulanten Pflege 27. Oktober 2015, Sindelfingen Stundensätze richtig kalkulieren Referent: Andreas Heiber, System & Praxis, Bielefeld „ Kostenrechnung und Preiskalkulation, Stundensätze richtig kalkulieren“ von Andreas Heiber und Gerd Nett; Vincentz Network, Hannover 2013

Referent: Andreas Heiber, System & Praxis, Bielefeld · ©System&Praxis SysPra® 2015 [email protected] 2 Vorbemerkung (auch in Hinblick auf PSG 2) Einführung von Betreuung als Sachleistung

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bpa | Wirtschaftlichkeit in der ambulanten Pflege27. Oktober 2015, Sindelfingen

Stundensätze richtig kalkulieren

Referent: Andreas Heiber, System & Praxis, Bielefeld„ Kostenrechnung und Preiskalkulation, Stundensätze richtig kalkulieren“

von Andreas Heiber und Gerd Nett; Vincentz Network, Hannover 2013

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Vorbemerkung (auch in Hinblick auf PSG 2) Einführung von Betreuung als Sachleistung

Ablösung § 124 Häusliche Betreuung, die nur nicht in BW und NRW umgesetzt ist!

Die Preishöhe der (Privatleistung) Betreuungs- und Entlastungsleistung (§ 45b) und der Verhinderungspflege (§ 39) ist Orientierungspunkt (bei Vergütungsverhandlungen; vor allem, wenn der Preis

niedriger ist als der geforderte Sachleistungspreis) gleiche Leistung (Mitarbeiter) = gleicher Preis

Entlastungsleistung (§ 45 a/b, ab PSG 2) Klarer formuliert, weniger Missbrauchspotential

Größerer Personenkreis durch (weitgehend neue Gruppe) Pflegegrad 1

Mehr Konkurrenz durch andere Anbieter?

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Vorbemerkung (auch in Hinblick auf PSG 2)Jeder Pflegedienst braucht Verschiedene (private) Stundensätze

Betreuung/Hauswirtschaft/Verhinderungspflege Pflegekraft (nur) Hauswirtschaft ?

Betreuung/Hauswirtschaft /Verhinderungspflege Fachkraft

Wegekosten pro Einsatz

Stundensätze auch identisch bei allen anderen Privatleistungen! Preise inklusive notwendiger Investitionskosten: ein Preis, kein Zuschlag

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Grundlage für eine Preiskalkulation Was gehört zum Stundenpreis1. Pflege-Personalkosten

2. Leitungs- und Verwaltungskosten

3. Nicht-investive Sachkosten bzw. Sachkosten

4. Risiko-/Gewinnzuschlag

Voraussetzung: Kalkulation auf Basis der eigenen Kostenrechnung Differenzierte Kostenrechnung als Grundlage

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Grundlage: differenzierte Kostenrechnung

GesamtbetriebAmbulante Pflege Essen auf Rädern Hausnotruf Fahrdienste Hausmeister Tagespflege

Verpflichtende Kostenstellen eines ambulanten PflegedienstesPflegeV (SGB XI)

Sinnvolle Kostenstellen eines ambulanten Pflegedienstes

PflegeV (SGB XI) KrankenV (SGB V) Privatleistungen Sozialhilfe

(SGB XII)Träger-leistungen

Besondere Betriebsteile

Andere Kostenträger

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Vorschriften zur buchhalterischen Trennung§ 71 SGB XI: „Selbständig wirtschaftende Einrichtung“

Trennung des Bereichs Pflegeversicherung mit Einnahmen und Ausgaben von anderen Betriebsteilen des Pflegedienstes

Geltung der Pflege-Buchführungsverordnung (PBV) Kontenrahmenplan ist verpflichtend, ansonsten Überleitungstabelle

Kostenstellen/Träger der PBV nur Muster, ambulant nicht hilfreich! Befreiungsvorschrift der PBV befreit nur von Details der PBV, nicht aber vom

Prinzip der Betriebstrennung!

Für DATEV-Nutzer: (kostenfreie) Musterkostenrechnung nach dem Muster Heiber vom Steuerberater einsetzbar: Steuerberater fragen!!!

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Grundlage: differenzierte Kostenrechnung

Sinnvolle Kostenträger eines ambulanten PflegedienstesPflegeV KrankenV Privat Sozialhilfe Träger Bes. Betriebst.

Grundpflege Behandlungspfl. Stundensatz Stundensatz Stundensatz nnHäusliche Betreuung Grundpflege VerhinderungspflegeHauswirtschaft Haushaltshilfe Betreuung § 45b

Fahrtkosten (ohne Investitionskosten) Fahrtkosten Fahrtkosten Fahrtkosten Fahrtkosten nn

Investitionskosten Hinweis: Verhinderungspflege §39 und Betreuung § 45b sind keine Sachleistung der Pflegeversicherung, sondern werden privat in Rechnung gestellt

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Musterhafte Kostenrechnung Aufwendungen: Basis für Preiskalkulation Nur für den Teilbereich SGB XI gilt die Investkostenregelung

Kostenrechnung und Preiskalkulation

ZusammenfassungErträge Gesamt PV KV Soz Pri Trä

1. Erträge Pflege gesamt 1.077.882 581.510 372.577 41.545 57.250 25.000

2. Erträge Investitionskosten 37.324 36.352 795 60 56 61

3. Andere Erträge 4.003 1.666 1.813 136 128 260

Erträge Gesamt 1.119.209 619.527 375.186 41.741 57.434 25.321

Aufwendungen4. Personalaufwendungen Gesamt 930.135 513.738 306.125 36.877 47.022 26.373

5. Zentrale Dienstleistungen 55.023 23.605 25.696 1.926 1.816 1.981

6. Sachkosten 50.040 30.274 16.166 1.212 1.142 1.246

7. Investive Sachkosten 68.811 29.520 32.135 2.408 2.271 2.477

8. Außerordentliche Aufwendungen 13.102 5.621 6.119 459 432 472

Aufwendungen Gesamt 1.117.111 602.758 386.240 42.881 52.683 32.549

Gesamt PV KV Soz Pri TräDifferenz 2.098 16.769 -11.055 -1.140 4.751 -7.228

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Investitionskosten: Besonderheit in der Pflegeversicherung

Was gehört zu den Investitionskosten? Alle Fahrzeugkosten (bis auf Kraftstoffe, Steuer, Versicherung) Büro (Miete, Abschreibung etc.) Büroausstattung (bis auf Verbrauchsgüter)

Wie werden Investitionskosten SGB XI in BW finanziert ? Keine Landeszuschüsse, Weiterberechnung an Privat Falls Sozialhilfeträger Zuschüsse übernehmen soll, Vereinbarung § 75 SGB XII schließen

Meist als Tagespauschale Wer nicht weiterberechnet, wie finanziert er diese Kosten?

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Hinweise für die Kontierung (zur einfachen Kostenrechnung)

Ertragskontenzur Kostenstelle Pflegeversicherung gehören

Pflegestufe 0 bis Härtefall (alle Kostenträger)

Beratungsbesuche § 37.3

Zu den Privatleistungen gehörenLeistungen der Kostenerstattung SGB XI

§ 39 Verhinderungspflege

§ 45b Zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen

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Hinweise für die Kontierung (zur einfachen Kostenrechnung)

Aufwandskonten PersonalkostenDifferenzierung der Personalkosten nach Berufsgruppen

Leitungskräfte (PDL)

Pflegefachkräfte

Pflegekräfte (1-2 jährige Ausbildung)

Pflegehilfskräfte (unter 1 Jahr Ausbildung)

Verwaltung

Geschäftsführung

FSJ, BFD, etc.

Auch Geringfügig Beschäftigte nach Berufsgruppen differenzieren!

Begründung: Berufsgruppen arbeiten je nach Kostenstelle unterschiedlich Fachkräfte übernehmen mehr Krankenversicherungsleistungen als Hilfskräfte

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Hinweise für die Kontierung (zur einfachen Kostenrechnung)

Aufwandskonten SachkostenInvestitionskostenbegriff beachten: Verbrauchskosten sauber trennen

Fahrtkosten:

Verbrauch: nur Steuer, Treibstoffe, Versicherung;

Investive Kosten: alle anderen, auch Wartung, Ersatzbeschaffung von Kleinteilen (Wischerblätter), etc.

Büroausstattung und Anlagegüter: Auch Wartungsverträge sind investive Sachkosten

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Verteilungsschlüssel für die Kostenrechnung

Schätzung ? (nach der PBV zulässig)

Umsatz: Verteilungsschlüssel zum „Start“

Verursachungsgerecht != Verteilung nach differenziertem Aufwand!

Pflegepersonalkosten nach erbrachten Leistungen lt. Tourenplan Arbeitszeit vor Ort bei Kunden erfassen (Zeiterfassungssystem)

Sonstige Aufwendungen nach Anzahl der Einsätze Andere Pflegepersonalkosten:

• Wegezeiten, Organisationszeiten

Verwaltungskosten

Sachkosten siehe Heiber 2002, Sießegger 2009

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Beispiele für Verteilungsschlüssel

Verteilungsschlüssel UmsatzGesamt PV KV Soz Pri Trä

2.098 10.368 -6.298 -702 -968 -303

Verteilungsschlüssel: Personalkosten differenziert, Rest nach UmsatzGesamt PV KV Soz Pri Trä

2.098 -11.429 20.738 -1.988 8.785 -13.518

Verteilungsschlüssel differenziert nach Personalkosten und EinsätzenGesamt PV KV Soz Pri Trä

2.098 16.769 -11.055 -1.140 4.751 -7.228

Musterkostenrechnung: Vergleich der Verteilungsschlüssel

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Grundlagen PreiskalkulationKostenstellen PV KV Soz Pri TräVerteilungsschlüssel

Pflegefachkräfte 1 50,1% 44,7% 0,2% 3,7% 1,3%Pflegekräfte 2 64,0% 27,1% 1,3% 1,7% 5,9%

Pflegehilfskräfte 3 63,5% 11,2% 12,0% 9,9% 3,4%PDL, Verwaltung, Sachkosten 4 42,9% 46,7% 3,5% 3,3% 3,6%

1. Erträge Pflege Sachlüssel PV KV Soz Pri Trä

1.1. Pflegeversicherung Gesamt1 Pflegekassen 445.475 445.4752 Sozialhilfeträger inkl. "0" 35.123 35.1233 Selbstzahler inkl. "0" 75.456 75.4564 Übrige inkl. "0" 20.136 20.1365 Sonstige Leistungen PV (außer 39/45b) 5.320 5.3205 Einnahmen Altenpflegeumlage 0 0

Summe Gesamt 581.510 581.5101.2. Krankenversicherung

1 Grund- und Behandlungspflege 360.124 360.1242 Hauswirtschaftl. Versorgung 12.453 12.453

Summe Gesamt 372.577 372.5771.3. Sozialhilfeleistungen

1 Sozialhilfeleistungen 41.545 41.545

1.4. Privatleistungen1 Privatleistungen 41.825 41.8252 Leistungen Kostenerstattung SGB XI 15.425 15.425

1.5. Trägerleistungen1 Zuschüsse Trägerleistungen 25.000 25.000

1. Erträge Pflege Gesamt 1.077.882 581.510 372.577 41.545 57.250 25.000

2. Erträge Investitionskosten Gesamt PV KV Soz Pri TräInvestitionskosten SGB XI

1 Erträge aus öffentlicher Förderung für Investitionskosten 0 0

2Erträge aus gesonderter Berechnung Investitionsaufwendungen gegenüber Pflegebedürftigen 35.621 35.621

3 Erträge aus Auflösung von Rückstellungen für Investitionen 1.202 4 516 561 42 40 43

4 Versicherungsentschädigungen Investitionsgüter 0 4 0 0 0 0 0

5 Erträge aus dem Verkauf von Anlagegütern 501 4 215 234 18 17 18

2. Erträge Investitionskosten gesamt 37.324 36.352 795 60 56 61

Musterkostenstellenrechnung ambulante Pflege

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3. Andere Erträge Gesamt Sachlüssel

3.1. Sonstige Erträge1 Sonstige Sachbezüge 150 4 64 70 5 5 52 Zinsen und ähnliche Erträge 532 4 228 248 19 18 193 Erträge aus Wertberichtigungen 1.245 4 534 581 44 41 454 Erträge aus Auflösung von Rückstellungen 1.201 4 515 561 42 40 435 Versicherungsentschädigungen 501 4 215 234 18 17 18

Summe 3.629 1.557 1.695 127 120 1313.2. Außerordentliche Erträge

1 Periodenfremde u. außerordentl. Erträge 254 4 109 119 9 8 92 Spenden und ähnliche Zuwendungen 120 120

Summe 374 109 119 9 8 1293. Andere Erträge gesamt 4.003 1.666 1.813 136 128 260

Erträge gesamt 1.119.209 619.527 375.186 41.741 57.434 25.321

4. Personalaufwendungen Gesamt PV KV Soz Pri Trä

1 Geschäftsführung 0 4 0 0 0 0 0 2.1 Pflegedienstleitung 70.324 4 30.169 32.841 2.461 2.321 2.532 2.2 Stellv. Pflegedienstl. 25.123 4 10.778 11.732 879 829 9043 Pflegefachkräfte 432.564 1 216.715 193.356 865 16.005 5.6234 Pflegekräfte 145.646 2 93.213 39.470 1.893 2.476 8.5935 Pflegehilfskräfte 256.478 3 162.864 28.726 30.777 25.391 8.7206 Hauswirtschaftliche Kräfte 0 3 0 0 0 0 07 Verwaltung 0 4 0 0 0 0 08 Technischer Dienst/Sonstige Dienste 0 4 0 0 0 0 09 ZDL/FSJ 0 3 0 0 0 0 010 Honorare/sonstige 0 1 (4) 0 0 0 0 0

Personalkosten Gesamt 930.135 513.738 306.125 36.877 47.022 26.373

5. Zentrale/fremde Dienstleistungen1 Zentrale Dienste/Fremdleistungen Verwaltung 45.145 4 19.367 21.083 1.580 1.490 1.6252 Fremddienstleistungen Pflege/Rufbereits. 9.878 4 4.238 4.613 346 326 356

Gesamt 55.023 23.605 25.696 1.926 1.816 1.981

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Grundlagen Preiskalkulation

6. Sachkosten Gesamt Sachlüssel

1 Medizinischer und therapeutischer Bedarf 2.145 4 920 1.002 75 71 772 Versorgung, Wirtschaftsbedarf 1.256 4 539 587 44 41 453 Verwaltungsbedarf 12.423 4 5.329 5.802 435 410 4474 Steuern, Abgaben, Versicherungen 2.645 4 1.135 1.235 93 87 955 Altenpflegeumlage 15.424 15.4246 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 356 4 153 166 12 12 137 Fahrzeugkosten (Betriebskosten) 15.467 4 6.635 7.223 541 510 5578 andere Fahrtkosten 324 4 139 151 11 11 12

Gesamt 50.040 30.274 16.166 1.212 1.142 1.246

7. Investive Kosten (im Sinne SGB XI)1 Fahrzeugkosten (investive Kosten SGB XI) 23.456 4 10.063 10.954 821 774 8442 Abschreibungen Fahrzeuge 24.564 4 10.538 11.471 860 811 8843 Investiver Anteil Fahrtkostenerstattung 324 4 139 151 11 11 124 Instandhaltung, Wartung (außer Fahrtzeuge) 2.454 4 1.053 1.146 86 81 885 Abschreibungen Sachanlagen, etc. 2.458 4 1.054 1.148 86 81 886 Mieten Geschäftsräume 14.321 4 6.144 6.688 501 473 5167 Andere Mieten 1.234 4 529 576 43 41 44

Gesamt 68.811 29.520 32.135 2.408 2.271 2.477

8. Abschreibung Forderungen/Außerordentliche Aufwendungen1 Abschreibungen Forderungen 12.456 4 5.344 5.817 436 411 4482 Spenden 0 4 0 0 0 0 03 Aufwendungen für Verbandsumlagen 412 4 177 192 14 14 154 Periodenfremde u. außerordentl. Aufwend. 234 4 100 109 8 8 8

Gesamt 13.102 5.621 6.119 459 432 472

ZusammenfassungErträge Gesamt PV KV Soz Pri Trä

1. Erträge Pflege gesamt 1.077.882 581.510 372.577 41.545 57.250 25.0002. Erträge Investitionskosten 37.324 36.352 795 60 56 613. Andere Erträge 4.003 1.666 1.813 136 128 260

Erträge Gesamt 1.119.209 619.527 375.186 41.741 57.434 25.321

Aufwendungen4. Personalaufwendungen Gesamt 930.135 513.738 306.125 36.877 47.022 26.3735. Zentrale Dienstleistungen 55.023 23.605 25.696 1.926 1.816 1.9816. Sachkosten 50.040 30.274 16.166 1.212 1.142 1.2467. Investive Sachkosten 68.811 29.520 32.135 2.408 2.271 2.4778. Außerordentliche Aufwendungen 13.102 5.621 6.119 459 432 472

Aufwendungen Gesamt 1.117.111 602.758 386.240 42.881 52.683 32.549

Gesamt PV KV Soz Pri TräDifferenz 2.098 16.769 -11.055 -1.140 4.751 -7.228

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Kostenrechnung als Grundlage der Kalkulation Abgegrenzte Personalkosten und Sachkosten je nach Leistungsbereich

Alternative Wege? Kalkulation auf der Basis der Gesamtkosten und spätere Aufgliederung? Kalkulation pro Berufsgruppe

Ist die Zuordnung so wirklich verursachungsgerecht?

Undifferenzierte Zuschlagskalkulation der Leitungs- und Sachkosten führt evtl. zu überproportionaler Belastung der günstigeren Personalgruppen?

Unabhängig vom Weg: Daten sind der Ist-Stand, Kalkulation muss prospektiv (für den zukünftigen Zeitraum) erstellt werden Istdaten + X

Stundensätze richtig kalkulieren

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Kalkulationsmodelle Stundensätze(Beispiele)

Zuschlagskalkulation (z.B. Sießeggermodell)

Personalkosten pro Berufsgruppe

Leitung/Verwaltung und Sachkosten als Zuschlag in gleicher Höhe auf alle Leistungen

=> Fachkraftleistung ist günstiger, Hauswirtschaft wird teurer, obwohl Fachpflege einen höheren Organisationsaufwand hat als stundenweise Hauswirtschaft!

Kalkulation nach differenziertem Aufwand (Voraussetzung: Kostenrechnung)

Personalkosten pro Berufsgruppe; Mix der Berufsgrupppen je nach Leistung

Leitung/Verwaltung und Sachkosten nach Aufwand

=> Differenzierte und verursachungsgerechte Preise

Stundensätze richtig kalkulieren

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Grundlagen Preiskalkulation

Kalkulationsmodell SGB XI Pflegepersonalkosten Verwaltungskosten Sachkosten (nicht investiv) Risikozuschlag

Divisor: Pflegepersonal

Kalkulationsmodell andere identisch wie SGB XI +

investive Sachkosten

Modelle kostenfrei unter www.syspra.de

Berechnung/Kalkulation einer Leistungsstunde Grundpflege SGB XI

Einrichtung

1. Pflegepersonalkosten

Berufsgruppen Rechn. Stellen Summe * ZeitzuschlägePflegefachkräfte 6,57 346.767 € 15.032 €

Pflegekräfte 7,80 339.307 €

Pflegehilfen 1,45 36.259 €

Pflegepersonal Gesamt 15,82 722.333 € 15.032 €

2. Steuerung und VerwaltungPersonalkosten für Leitung und Steuerung(PDL + Stellv. + ggfls. Qualitätssicherung + Geschäftsführung(soweit nicht in der Pflege)) 0,56 34.257 €Personalkosten Verwaltung 0,93 35.745 €Externe Verwaltung 34.000 €

Verwaltung Gesamt 104.001 €3. Sachkosten 3a: Sachkosten - nicht investiv (ohne Fahrzeugkosten)

Medinzisch/therapeutischer Bedarf 1.100 €Wirtschaftsbedarf 2.700 €Verwaltungsbedarf 29.000 €Steuern, Abgaben, Versicherungen 4.500 €

Sonstige Sachkosten (nicht investiv), Fortbildung, Qualitätssicherung 12.000 €

Sachkosten Gesamt 49.300 €

4. Risikozuschlag 35.000 €

5. GesamtkostenGesamtkosten 910.634 €

Gesamtkosten pro Vollzeitstelle in der Pflege 57.562 € 58.512 €

Mustereinrichtung

* Zuschläge für ungünstige Zeiten (Nacht, Wochenende, Feiertage) sind gesondert aufgeführt und werden als gesonderter Stundendsatz berechnet

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Praxisfragen

Personalmix Je nach Aufgabe und Inhalt

Anleitung, Pflegeplanung etc. im Bereich SGB XI nicht vergessen

Personalkosten PDL/Leitung Hier nur den Anteil, den die PDL/andere nicht in der Pflege arbeiten

Interne/Externe Verwaltung Z.B. Fibu und Personal über Steuerberater = externe Verwaltung

Eigene Verwaltungskraft = Personalkosten Verwaltung

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Praxisfragen

Geschäftsführer/UnternehmerKein Geschäftsführergehalt ohne inhaltliche Bezüge einsetzen: Besser: nach Aufgaben

Was macht der Unternehmer alles? Beispiel 50 % Pflegefachkraft

20 % Pflegehilfskraft

50 % PDL

20 % Verwaltungskraft

20 % Geschäftsführung

10 % Hausmeister

Arbeitszeit mal Kosten pro Berufsgruppe; GF entsprechend anteilig in diesem Positionen einsetzen

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Risiko/Gewinn?

Zunächst: jede Position ist prospektiv kalkuliert, also mit einer Zukunftskomponente!

Alle Kosten (auch für die verschiedenen Aufgaben des Inhabers/Familie) sind einbezogen

Gewinn ist auch der Risikoausgleich Ohne kalkulatorischen Gewinn keine wirtschaftliche Kalkulation

„mit einer schwarzen „0“ ist man fast schon pleite!“ (keine Rücklagen, keine Vorsorge für schlechte Zeiten, keine Investitionsmöglichkeiten)

Gewinnerwartungen der freien Wirtschaft („zweistellig“) sind im Gesundheitswesen nicht realistisch!Eine solide einstellige Rendite ist möglich!

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Nettoarbeitszeit Jahrestageabzüglich• Urlaub• Krankheit• Fortbildung• Dienst./Übergabe

Hinweis: Entspricht den „C-Stunden“ bei Sießegger

6. Nettoarbeitszeit pro VollzeitstelleAnzahl Jahrestage 365Anzahl arbeitsfreier Tage und Feiertage 113Arbeitsstunden pro Tag 7,7Arbeitstage pro Woche (5-Tage; 5,5-Tage; 6-Tage) 5

Jahresarbeitsstunden Gesamt 1.940,4

Urlaubstage pro Jahr 33,8Krankheitstage pro Jahr 13,8 in Arbeitsw ochen*

Zwischensumme (Stunden) 1.573,9 40,1

Anzahl Mitarbeiter pro Vollzeitstelle 1,8 Std. pro Jahr

Tage für Fort-/Weiterbildung pro Jahr pro Kopf 2,2 30,5

1,50 108,2

Nettoarbeitszeit pro Jahr = Leistungszeit 1435,2

7. Kosten pro Leistungsstunde 40,11 €

8. Kosten pro Leistungsstunde zu ungünstige Zeiten 40,77 €

Dienstbesprechung/Übergabe pro Arbeitswoche in Stunden pro Kopf

© SysPra.de; Heiber/Nett 1/2013

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Einsatzpauschale Wegezeit Dokumentation Verbrauchskosten

Berechnung einer Einsatzpauschale 1. Zeitaufwand

Stundensatz Mitarbeiter 40,11 € 40,77 €

Wegezeit pro Einsatz in Minuten (von Wohnungstür zu Wohnungstür) 5,0

Dokumentationszeit pro Einsatz (Dokumentation und Beratung) 1,00 sow eit vereinbart

Kosten Zeitaufwand pro Einsatz 4,01 € 4,08 €

2. Sachaufwand

Verbrauchskosten pro Kilometer (Kraftstoff, Steuer, Versicherung) 0,15

Durchschnittliche Anzahl gefahrener Kilometer pro Einsatz 3,5

Kosten Sachaufwand pro Einsatz 0,53 €

3. Gesamtaufwand pro Einsatz 4,54 €

4. Gesamtaufwand pro Einsatz zu ungünstigen Zeiten 4,60 €© SysPra.de; Heiber/Nett 12/2012

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Kalkulierte Preise sind Grundlage für Privatpreisliste (ISE)

Prüfung von pauschalen Angeboten der Kostenträger auf Landesebene

Grundlage für mögliche Einzelverhandlungen SGB XI

Grundlage für strategische Entscheidungen

Wer seine eigenen (differenzierten) Preise nicht kennt, kann nicht unternehmerisch steuern und wirken!

Man muss nicht alles selbst machen, aber seine eigenen Zahlen verstehen!

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Literaturhinweise

Das Pflegestärkungsgesetz 1, Was ist zu tun? Chancen und Risiken von Andreas Heiber, Vincentz Network Hannover 2014

„Handbuch Ambulante Einsatzplanung“ 2. überarbeitete Auflage (mit PSG 1) von Andreas Heiber und Gerd Nett, Vincentz Network, Hannover 2014

„Das SGB XI – Beratungshandbuch“ 2. überarbeitete Auflage (mit PNG) von Andreas Heiber, Vincentz Network, Hannover 2013

„ Kostenrechnung und Preiskalkulation, Stundensätze richtig kalkulieren“ von Andreas Heiber und Gerd Nett; Vincentz Network, Hannover 2013

„Das Pflege-Neuausrichtungsgesetz“ von Andreas Heiber, Vincentz Network, Hannover Sep. 2012

„Vertragsgespräche erfolgreich führen“ von Andreas Heiber, Vincentz Network, Hannover 2011

Alle Bücher mit ergänzenden Downloads unter www.haeusliche-pflege.net/Shop Kalkulationsmodelle und Tabelle Verteilungsschlüssel (kostenfrei) und mehr

Informationen unter www.SysPra.de, im Bereich ArbeitshilfenViele Artikel zum Themenbereich: Vertragsgespräche, „Heimliche Leistungen“, Privatleistungen, Leistungsabgrenzung, Einsatzplanung, Erstgespräche in „PDL Praxis“, Beilage der Fachzeitschrift Häusliche Pflege (2001 bis 2015); auch zu finden über www.syspra.de im Bereich „Artikelarchiv“.