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Reflex 47 Das Magazin von Kieser Training Ausgabe Österreich, 1/2013 haben Sie sich schon mal bei Ihren Muskeln bedankt? Zum Beispiel nach einer besonderen sportlichen Leistung. Dafür, dass Sie keine Rückenschmer- zen oder Verspannungen mehr haben. Oder dafür, dass Ihre gute Haltung einen positiven Eindruck bei anderen hinterlässt. Wie sieht es mit Anerkennung aus? Lassen Sie Ihre Muskeln regelmäßig spüren, dass Sie stolz auf sie sind? Indem Sie bewusst Stiegen steigen, während andere sich mit Rolltreppen chauffieren lassen. Oder indem Sie Ihre aufrechte Haltung und Ihren gestärkten Körper mit Freude wahrnehmen. Stolz darauf, dass Sie das Ergebnis mit inten- sivem, regelmäßigem Kieser Training erreichen – ohne leistungssteigernde Mittel und Schönheitschirurgie. Und wie sieht es neben Kieser Training mit der Belohnung und Untestützung Ihrer Muskeln aus? Zum Beispiel durch ausreichend Schlaf, Zeit zur Regeneration, muskelgerechte Ernäh- rung, Bewegung und Sport. Ihre Muskeln werden es Ihnen danken – mit Gesundheit, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter. Ralf Kälin Geschäftsführer Kieser Training Österreich Der innere Schweinehund als Verbündeter Kaum formuliert, auch schon über Bord geworfen – der gute Vorsatz. Wie Sie es schaffen, dass die anfängliche Begeisterung nicht dem Alltagstrott zum Opfer fällt, verrät Diplom-Psychologin Karen Zoller. Damit das regelmäßige Training in Zukunft zur selbstverständlichen Freude wird. Tipp 1: Definieren Sie eine Zeit, die nur Ihnen und Ihrer Gesundheit ge- hört Wenn Sie regelmäßige Termine für Ihr Training einplanen und Ihre «Gesundheitszeit» zu einem festen Bestandteil Ihres Wochenplanes machen, bleibt das Training nicht so schnell auf der Strecke. Planen Sie im Anschluss an das Training zusätzlich 15 Minuten ein, geraten Sie auch nicht in Stress, wenn Sie nicht sofort an die nächste Maschine können. Tipp 2: Setzen Sie sich kleine Zie- le, dann können Sie früher Erfolge feiern Erfolg ist ein zentraler Motivator. Wichtig ist: Was ein Trainingserfolg ist, definieren Sie selbst. Aber Achtung: Je höher Sie die Messlatte legen, des- to länger brauchen Sie, um Ihr Ziel zu erreichen – und desto weniger schnell registrieren Sie Erfolge. Allzu strenge Ge- und Verbote streichen Sie am bes- ten ganz aus Ihren Trainingsvorsätzen. Wer zu streng mit sich selbst ist, verliert schnell den Spaß an der Umsetzung. Dies gilt besonders für vermeintlich «gute Vorsätze»: Je weniger realistisch diese sind, desto eher werden Sie sie aufgeben und – was noch viel schlim- mer ist – frustriert sein. Besser ist: Zer- legen Sie Ihre Ziele in kleine messbare Teilziele. So überfordern Sie sich nicht und motivieren sich durch regelmäßige Erfolge. Da macht das Training gleich viel mehr Spaß. Tipp 3: Kalkulieren Sie Ausfälle ein Wer kennt das nicht? Einige Wochen nicht beim Training gewesen und schon ist die Motivation für den Wie- dereinstieg im Keller. Nehmen Sie es sich nicht krumm, wenn Sie mal einen Durchhänger haben. Wer sich dann über sich selbst ärgert, raubt sich nur zusätzlich Motivation. Tipp 4: Machen Sie Ihr Training zum Bestandteil eines Wohlfühl- Programms Training kann Spaß machen, wenn es Teil eines persönlichen Gesundheits- paketes ist. Was können und wollen Sie noch für sich tun? Mal wieder ge- sund kochen, mit Zeit und Ruhe? Die Ernährung umstellen? Eine Sportart beginnen, die Sie schon immer einmal ausprobieren wollten? Eingebettet in weitere Maßnahmen zur Steigerung Ihrer Gesundheit und Lebensqualität ist das Training das optimale Herz- stück Ihres Wohlfühl-Programms. Tipp 5: Verbünden Sie sich mit Ihrem inneren Schweinehund Wie oft fluchen wir über unseren inneren Schweinehund, denn er hält uns von unseren ehr- geizigen Plänen ab! Dabei hat er eine wichtige Funktion für unsere seelische und körperliche Gesundheit. Wer nach einem vol- len Arbeitstag lieber auf dem Sofa entspannen will, tut möglicherweise genau das Richtige. Hier schützt uns der innere Schweinehund vor Über- lastung. Fragen Sie sich selbst, ob Ihr innerer Schweinehund nicht in Wahr- heit ein Gesundheitswächter ist, den Sie glücklicherweise in sich haben. Wird er allerdings übermächtig und die Entspannung auf der Couch zum Dauerpro- gramm, sollten Sie ein ernstes Wörtchen mit ihm reden. Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, Karen Zoller Diplom-Psychologin, Kommuni- kationstrainerin, Coach zoller-kommunikation.de Foto: © GettyImages

Reflex 47 | Österreich

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DAs Magazin von Kieser Training

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Page 1: Reflex 47 | Österreich

Reflex 47Das Magazin von Kieser Training

Ausgabe Österreich, 1/2013

haben Sie sich schon mal bei Ihren Muskeln bedankt? Zum Beispiel nach einer besonderen sportlichen Leistung. Dafür, dass Sie keine Rückenschmer-zen oder Verspannungen mehr haben. Oder dafür, dass Ihre gute Haltung einen positiven Eindruck bei anderen hinterlässt.

Wie sieht es mit Anerkennung aus? Lassen Sie Ihre Muskeln regelmäßig spüren, dass Sie stolz auf sie sind? Indem Sie bewusst Stiegen steigen, während andere sich mit Rolltreppen chauffieren lassen. Oder indem Sie Ihre aufrechte Haltung und Ihren gestärkten Körper mit Freude wahrnehmen. Stolz darauf, dass Sie das Ergebnis mit inten-sivem, regelmäßigem Kieser Training erreichen – ohne leistungssteigernde Mittel und Schönheitschirurgie.

Und wie sieht es neben Kieser Training mit der Belohnung und Untestützung Ihrer Muskeln aus? Zum Beispiel durch ausreichend Schlaf, Zeit zur Regeneration, muskelgerechte Ernäh-rung, Bewegung und Sport.

Ihre Muskeln werden es Ihnen danken – mit Gesundheit, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter.

Ralf KälinGeschäftsführerKieser Training Österreich

Der innere Schweinehund als VerbündeterKaum formuliert, auch schon über Bord geworfen – der gute Vorsatz. Wie Sie es schaffen, dass die anfängliche Begeisterung

nicht dem Alltagstrott zum Opfer fällt, verrät Diplom-Psychologin Karen Zoller. Damit das regelmäßige Training in Zukunft zur

selbstverständlichen Freude wird.

Tipp 1: Definieren Sie eine Zeit, die nur Ihnen und Ihrer Gesundheit ge-hörtWenn Sie regelmäßige Termine für Ihr Training einplanen und Ihre «Gesundheitszeit» zu einem festen Bestandteil Ihres Wochenplanes machen, bleibt das Training nicht so schnell auf der Strecke. Planen Sie im Anschluss an das Training zusätzlich 15 Minuten ein, geraten Sie auch nicht in Stress, wenn Sie nicht sofort an die nächste Maschine können.

Tipp 2: Setzen Sie sich kleine Zie-le, dann können Sie früher Erfolge feiernErfolg ist ein zentraler Motivator. Wichtig ist: Was ein Trainingserfolg ist, definieren Sie selbst. Aber Achtung: Je höher Sie die Messlatte legen, des-to länger brauchen Sie, um Ihr Ziel zu erreichen – und desto weniger schnell registrieren Sie Erfolge. Allzu strenge Ge- und Verbote streichen Sie am bes-

ten ganz aus Ihren Trainingsvorsätzen. Wer zu streng mit sich selbst ist, verliert schnell den Spaß an der Umsetzung. Dies gilt besonders für vermeintlich «gute Vorsätze»: Je weniger realistisch diese sind, desto eher werden Sie sie aufgeben und – was noch viel schlim-mer ist – frustriert sein. Besser ist: Zer-legen Sie Ihre Ziele in kleine messbare Teilziele. So überfordern Sie sich nicht und motivieren sich durch regelmäßige Erfolge. Da macht das Training gleich viel mehr Spaß.

Tipp 3: Kalkulieren Sie Ausfälle einWer kennt das nicht? Einige Wochen nicht beim Training gewesen und schon ist die Motivation für den Wie-dereinstieg im Keller. Nehmen Sie es sich nicht krumm, wenn Sie mal einen Durchhänger haben. Wer sich dann über sich selbst ärgert, raubt sich nur zusätzlich Motivation.

Tipp 4: Machen Sie Ihr Training zum Bestandteil eines Wohlfühl- ProgrammsTraining kann Spaß machen, wenn es Teil eines persönlichen Gesundheits-paketes ist. Was können und wollen Sie noch für sich tun? Mal wieder ge-sund kochen, mit Zeit und Ruhe? Die Ernährung umstellen? Eine Sportart beginnen, die Sie schon immer einmal ausprobieren wollten? Eingebettet in weitere Maßnahmen zur Steigerung Ihrer Gesundheit und Lebensqualität ist das Training das optimale Herz-stück Ihres Wohlfühl-Programms.

Tipp 5: Verbünden Sie sich mit Ihrem innerenSchweinehundWie oft fluchen wir über unseren innerenSchweinehund, denn er hält uns von unseren ehr-geizigen Plänen ab! Dabei hat er eine wichtige Funktion

für unsere seelische und körperliche Gesundheit. Wer nach einem vol-len Arbeitstag lieber auf dem Sofa entspannen will, tut möglicherweise genau das Richtige. Hier schützt uns der innere Schweinehund vor Über-lastung. Fragen Sie sich selbst, ob Ihr innerer Schweinehund nicht in Wahr-heit ein Gesundheitswächter ist, den Sie glücklicherweise in sich haben. Wird er allerdings übermächtig und

die Entspannung auf der Couch

zum Dauerpro-gramm, sollten Sie ein ernstes

Wörtchen mit ihm

reden.

Sehr geehrte Kundin,sehr geehrter Kunde,

Karen ZollerDiplom-Psychologin, Kommuni-

kationstrainerin, Coachzoller-kommunikation.de

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KÖrPerwIssen: MUsKeLn, KnOCHen & CO.

Experteninterview

Dr. med. Martin Weiß über Kraft und Körpersprache

Warum ist unsere Haltung in der Kommunikation so wichtig?Körpersprache und die ihr zugrunde liegende Haltung haben eine große Bedeutung für erfolgreiche Kommu-nikation. Mit unserer Körpersprache teilen wir Botschaften mit. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes unse-re Grundhaltung und Befindlichkeit. Ich zeige meinem Gegenüber, ob ich eher aggressiv oder ängstlich ge-stimmt bin, ob ich Freude spüre oder traurig bin. Dabei ist die Sprache des Körpers immer nur im kulturel-len Kontext verständlich bzw. auch leicht missverständlich. Körperspra-che steht ja nie isoliert, sondern im-mer im Zusammenhang mit Sprache und Stimme.

Und welche Bedeutung hat Kraft in diesem Zusammenhang?Mit gut trainierten Muskeln verfü-ge ich über mehr Kraft, eine höhere Grundspannung, eine bessere Mus-kelbalance und Haltung. Außerdem kann ich diese leichter korrigieren, feiner justieren und besser langfristig durchhalten. Man könnte auch sa-gen: Ein kräftiger Mensch mit einem spannungsreichen Körper hat mehr Möglichkeiten, eine fein nuancier-te Körpersprache einzusetzen. Der «Grundwortschatz» der Körperspra-che wird einfach größer und ich kann ihn besser einsetzen.

Mehr Kraft hilft also, die Klaviatur der nonverbalen Sprache besser zu spielen?Richtig. Zunächst muss ich aber die

eigene Körpersprache in ihrer Wir-kung lesen und verstehen lernen. Wenn ich mir meiner Körperspra-che nicht bewusst bin und diese völ-lig automatisiert abläuft, bin ich ihr

«Wie du kommst gegangen, so wirst du empfangen.»

schmeidige Abrollen, den kraftvollen Antritt und die Trittsicherheit. Starke Fuß- und Unterschenkelmuskeln stüt-zen auf Schritt und Tritt das Fußgewöl-be als federnde Basis.

Den großen Gesäßmuskel stärken Sie an der A1 und B6. Er streckt das Hüft-gelenk und richtet zugleich das Becken auf. Unterstützt wird er dabei vom kräf-tigen Bizeps femoris, den Sie an der B5 und B7 trainieren. Die neue Übung A5 stärkt den oft sehr schwachen Becken-boden. Starke Bauchmuskeln gibt es an der F1, F2 und A2. Und mit der C1 und der F3 bauen Sie die Kraft des breiten Rückenmuskels und der Rückenstre-cker auf. Mit den Übungen C3, C5, C7 oder E5 verleihen Sie Ihrem Schulter-gürtel eine aufrechte Haltung.

Körperwahrnehmung, Bewegungsge-fühl, ausreichend Schlaf, die aktuelle Stimmung und weitere psychische Fak-toren beeinflussen unsere Haltung und erklären deren ständige Veränderung. Die Haltung ist variabel und spiegelt den Zustand von Körper, Geist und Seele. Deshalb ist sie in der Kommu-nikation von Mensch zu Mensch so be-deutend.

Mit Kieser Training wird die Sprache des Körpers ausdruckvoller. Die mus-kulär korrigierte Haltung wirkt positiv auf die Umwelt. Ein trainierter Körper verfügt über einen deutlich größeren «Wortschatz» als ein schlaffer Körper mit Rundrücken und hängenden Schul-tern. Mit Kieser Training arbeiten Sie also gewissermaßen am «Grundwort-schatz».

stäblich um Leben oder Tod. Und heute? Es dreht sich immer noch um Sieg oder Niederlage. Bekomme ich die Stelle? Lande ich am Ziel meiner Wünsche? Oder werde ich ausge-bremst von meinen Mitbewerbern?

Doch wovon hängt er eigentlich ab, dieser entscheidende erste Eindruck? Es ist zuallererst die Körpersprache, mit der wir unsere Gesprächspartner erreichen. Blick, Mimik, Körperhal-tung und Körperspannung waren und sind Kriterien, die eine erste Begegnung positiv oder ungünstig enden lassen. Sie erzeugen positive oder aber negative Resonanzen, die über unsere Wirkung auf den Part-

Den entscheidenden «ersten Ein-druck» von unserem Gegenüber bil-den wir uns in wenigen Sekunden. Dieser erste Eindruck haftet. Er lässt

sich nur schwer ändern, wie sehr wir uns auch im weiteren Ver-

lauf um einen guten Auftritt bemühen.

Das ist hart – war aber in grauer Vorzeit über-lebenswichtig, als wir Sprache noch nicht zur

Klärung von Missver-ständnissen nutzen konn-

ten. «Feind oder Freund» galt es zu entscheiden – in

Sekundenschnelle. Es ging buch-

Welche Auswirkungen hat Kieser Training eigentlich auf ...

… unsere Haltung?

Die «gute Haltung» zieht sich in einem Spannungsbogen durch den ganzen Körper: Das Fußgewölbe ist längs und quer aufgerichtet. Der große Gesäß-muskel streckt das Hüftgelenk und richtet – unterstützt durch die hinteren Beinmuskeln – zugleich das Becken auf. Gut trainierte Beckenboden-, Bauch- und Rückenmuskeln verleihen uns Haltung. Stark verkürzte Hüftbeuger und Verkürzungen der großen Brust-muskeln stemmen sich einer gesunden Haltung entgegen und müssen gedehnt werden.

Kieser Training trainiert den ganzen Spannungsbogen. Die Maschinen J1 und B8 für das obere Sprunggelenk so-wie die neuen Übungen B3/B4 für das Heben des inneren und des äußeren Fußrandes fördern nicht nur das ge-

ner, den Vorgesetz-ten oder andereMitspieler im sozialen Lebenentscheiden. Nach aktuellem For-schungsstand hängen unsereErfolgschancen nurzu 7 Prozent davon ab, was wir sagen. Entschei-dender ist, wie wir es sa- gen (38 Prozent), wie wir uns verhalten und wie wir dabei aus-sehen (55 Prozent). Auf die Kilo, die wir auf die Waage bringen, kommt es dabei übrigens weniger an, als es un-ser Schönheitsideal vermuten lässt.

Illustration: © Holger Vanselow

Texte auf dieser seite: Dr. med. Martin weiß

quasi ausgeliefert. Wenn ich für sie allerdings ein stärkeres Bewusstsein entwickle, kann ich sie auch gezielt einsetzen. Indem ich mich meinem Gegenüber zuwende, Rücken und Schultern aufrichte, meiner Wirbel-säule Spannung verleihe und meine Hände öffne. Ich versuche, die Zei-chen meiner Körpersprache mit mei-nen Worten in Einklang zu bringen.

Und das entscheidet über Erfolg oder Misserfolg meines Auftrittes?Nehme ich eine interessierte, zuge-wandte und gespannte Grundhaltung ein, werde ich mehr Aufmerksam-keit für meine Aussagen erreichen und eher gehört werden. Und das entscheidet letztlich über Erfolg und Misserfolg – sei es in Beruf oder Part-nerschaft. Aber wer erfolgreich kom-Dr. med. Martin weiß

Ein strammer Vollschlanker kommt besser an, als ein haltungsschwacher Kümmerling.

HaltungKieser Training verbessert unsere

Grundspannung, unsere Haltung und unsere Selbstwahrnehmung. Das hat

eine positive Auswirkung auf die Körpersprache und damit

auf eine erfolgreiche Kommunikation.

Impressum

munizieren will, braucht natürlich weitaus mehr als Kraft. Dazu zählen beispielsweise auch fachliche, sprach-liche und soziale Kompetenzen.

Kann ich über eine positive äuße-re Haltung auch meine innere Hal-tung beeinflussen?Davon bin ich überzeugt. Das ist keine Einbahnstraße. Krafttraining schult unsere Selbstwahrnehmung und hilft dem Selbstbewusstsein auf die Sprünge. Es funktioniert wie ein Verstärkungskreis: Wenn ich meine äußere Haltung spüre, verstärkt das mein inneres «Standing» und das hilft mir, meine gute Haltung zu be-wahren.

Herausgeber/CopyrightKieser Training AG systemzentraleHardstrasse 223CH-8005 Zürich

Vertretungsberechtigter GeschäftsführerMichael Antonopoulos

RedaktionsleitungPatrik [email protected]

Freie Mitarbeit RedaktionTania schneider,

Christine steindorfer

Erscheinungsturnusalle drei Monate

Onlineversionwww.kieser-training.at

GestaltungFritsch Publishingst.-Paul-straße 9D-80336 Münchenwww.fritsch-publishing.de

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Experteninterview

Dr. med. Martin Weiß über Kraft und Körpersprache

Ratgeber: Schlafen Sie sich schlankDr. med. Marco Caimi erklärt, warum Sie beim Abnehmen auf ausreichend Schlaf achten sollten.

TeCHnOLOGIe & TrAInInG

Herr Professor Worm, Sie sind Be-gründer der LOGI-Methode. Was steckt dahinter?Dahinter steckt ein Ernährungskon-zept, das erstmals Ende der 90er-Jah-re an der Medizinischen Fakultät der Harvard Universität (Boston, USA) von Endokrinologen zur dauerhaften Gewichtsreduktion und Behandlung von Stoffwechselstörungen beschrie-ben wurde. LOGI steht für «Low Glycemic and Insulinemic Diet». Das heißt so viel wie «Ernährungsmetho-de zur Förderung eines niedrigen Blutzucker- und Insulinwertes». Sie bedeutet eine Umstellung auf eine zucker- und stärkereduzierte Kost und beinhaltet alles, was nach heu-tigen wissenschaftlichen Erkenntnis-sen in einer gesunden Ernährung ent- halten sein soll. Es ist keine Diät, son-dern eine «artgerechte» lebenslange Ernährungsweise mit hoher Nähr- stoff- und geringer Energiedichte.

Ausreichend Schlaf scheint beim Ab- nehmen eine wichtige Rolle zu spie-

len – das fanden Wissen- schaftler der Universität Chicago heraus. Zehn über- gewichtige Frauen und Männer unterzogen sich in einem Forschungs-Cen-ter einer vierwöchigen Diät. In den ersten beiden Wochen schliefen sie 8,5 Stunden, in den beiden darauffolgenden nur 5,5 Stunden. Das Ergebnis:

Schlafmützen verlieren mehr Fett, Wenigschläfer mehr Muskulatur. Die

Studie zeigte, dass sich die Zusam-mensetzung des verlorenen Gewichts abhängig von der Schlafdauer ver-ändert: Während in der längeren Schlafperiode die Hälfte des verlore-nen Gewichts aus Fett bestand, wa-ren es in der kürzeren Schlafperiode nur noch 25 Prozent. Dafür verloren die Probanden in dieser Phase deut-lich mehr Muskelmasse.

Fakt ist, auch wenn die Ergebnisse durch weitere Studien noch bestätigt werden müssen: Wer langfristig ab-

nehmen möchte, muss den Verlust von Muskelmasse verhindern. Genau das ist aber bei Diäten das Problem: Statt Fett geht vor allem Muskel-masse verloren. Fatal, denn damit verkleinert sich das einzige Organ, das überhaupt in der Lage ist, Fett zu verbrennen. Wer anschließend wie-der zu gewohnter Kost übergeht, ris-kiert den gefürchteten Jo-Jo-Effekt.

Empfehlenswert sind neben einer kohlenhydratarmen, proteinreichen Ernährung Ausdauertraining und

Krafttraining. Denn mit einer trai-nierten Muskulatur steigern Sie den Grundumsatz – also den Energiebe-darf, den Sie in Ruhe verbrauchen – selbst im Schlaf. Sofern Sie nicht mit einer zu großen Kohlenhydratlast zu Bett gehen, wird im Schlaf übrigens das Wachstumshormon Somatotro-pin freigesetzt – der Stoff, der am meisten Fett verbrennt, Muskulatur aufbaut und regeneriert. Zudem wird das Stresshormon Cortisol gesenkt, welches insbesondere das gefährliche Bauchfett fördert.

Als Instruktorin entwickelt man im Laufe seiner Tätigkeit zu bestimm-ten Maschinen eine besondere Be-ziehung. Eine solche Maschine ist für mich die F3. Ich nenne sie gern

«den Dauerbrenner», schließlich ist sie seit 13 Jahren fester Bestandteil meines persönlichen Trainings. So geht‘s: Kniepolster, Fußrasten und Gewicht einstellen, dann über die

Bausteine der KraftWelche Rolle spielen Ernährung und Nährstoffe für den Aufbau der Muskulatur? Mit dieser Frage beschäftigt sich ab der nächsten Ausgabe der renommierte

Ernährungswissenschaftler und Autor Prof. Dr. Nicolai Worm – auch bekannt als Begründer der LOGI-Methode.

Beckenrolle in den Sitz rutschen und in die Startposition gehen. Jetzt den Oberkörper im Zeitlupentempo bis zum Anschlag aufrichten, hal-ten und langsam wieder Wirbel für Wirbel einrollen. Und zwar so lan-ge, bis nichts mehr geht. Und dann heißt es: Wirken las-sen! Was den einzigartigen Wert dieser Übung für mich ausmacht? Ich spüre quasi sofort, wie gut mir die Bewe- gung tut. Hochgerechnet habe ich an der F 3 etwa 1.352-mal mei- ne untere Rückenstreckmukulaturherausgefordert. Sie ist inzwischen überdurchschnittlich stark und gibt meiner Wirbelsäule die nötige Sta-bilität und Flexibilität. Und die brau-che ich, ob ich laufe oder den Haus-halt schmeiße, mit meinen Kindern tobe oder Ihnen bei Kieser Training

Instruktoren und ihre Lieblingsmaschine

lich hart arbeiten mussten und die Kohlenhydrate entsprechend ver-brannt haben. Als mit der Techni-sierung die Muskelaktivität abnahm, wurde diese Art der Ernährung kon-traproduktiv. Denn in Kombination mit Bewegungsmangel führt eine kohlenhydratreiche Überernährung zu Gesundheitsproblemen wie Di-abetes und mehr. Heute sind zwei Drittel der Bevölkerung übergewich-tig und leiden unter gesundheitlichen Störungen. Das LOGI-Konzept ist ein therapeutisches Konzept, die LOGI-Pyramide eine therapeutische Pyramide, die sich insbesondere an die vielen Millionen mit Übergewicht und den damit zusammenhängenden Stoffwechselstörungen richtet. Es ist aber grundsätzlich ideal als tägliche Ernährung für jedermann – lediglich Nierenkranke müssen den Eiweißan-teil senken.

Dr. nicolai worm: Glücklich undschlank. systemed Verlag, Lünen 2010

die F3 erkläre. Das gesundheitsorien- tierte Grenzgewicht für die F3 liegt bei Frauen zwischen 120 und 140 Pfund, bei Männern zwischen 180 und 210 Pfund. Sprechen Sie uns einfach

an, wenn Sie dieses Gewicht erreicht haben. Wir ver-

n Die F3 trainiert den unteren Teil der tiefen rückenstreckmuskula-tur (M. erector spinae) gezielt und effektiv, da die stärkere Hilfsmus-kulatur ausgeschaltet wird.

n eine exzenterscheibe passt den Trainingswiderstand an die

Janine Scherbik, Instruktorin, Kieser

Training Hamburg-winterhude

F3

raten Ihnen, wie Sie sinnvoll weiter-trainieren. Unverträglichkeiten sind übrigens fast immer auf verklemmte Beckengelenke zurückzuführen. Soll-ten während oder nach der Übung Schmerzen auftreten, bitten wir Sie, unseren Arzt zu konsultieren.

natürliche Kraftkurve der Muskeln an und korrigiert intramuskuläre Dysbalancen.

n Das Training über die gesamte Bewegungsreichweite stellt die Beweglichkeit wieder her.

n Gestärkte rückenstrecker stabilisie-ren die wirbelsäule und schützen die Bandscheiben.

n Die F3 schützt vor Verschleiß und wirkt effizient gegen rücken-schmerzen.

Was ist die Basis der Methode?Basis bilden essenzielle Nährstof-fe, stärkearme Gemüse, Salate und Früchte in Kombination mit eiweiß-reichen Nahrungsmitteln. Gleichzei-tig wird auf eine hohe Fettqualität bei Betonung der einfach ungesät-tigten Fettsäuren und eines günsti-gen Verhältnisses von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren geachtet. Das lässt Blutzuckerspiegel und Insulin-ausschüttung nur in geringem Maße ansteigen. Dadurch werden auch die Blutfettwerte gesenkt und der Bil-dung von Fettdepots vorgebeugt.

Die Methode stellt etablierte Er-nährungsempfehlungen auf den Kopf.Die etablierte Ernährungspyramide beruht auf Empfehlungen, die rund 100 Jahre alt sind. Damals waren die Menschen ärmer und auf kosten-günstige Energiequellen angewiesen. Sie blieben trotz dieser Ernährung schlank, weil sie gleichzeitig körper-

Prof. Dr. oec. troph. nicolai worm, geb. am

17.08.1951, studierte Oecotrophologie an

der TU München und promovierte an der

Universität Gießen.

Von 1979 bis 1985 war er am Institut für

sozialmedizin, Prävention und rehabi-

litation in Tutzing/starnberger see als

wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und

arbeitete dort schwerpunktmäßig an epi-

demiologischen Fragestellungen im Bereich

«ernährung und Herzinfarkt». es folgten

Lehrtätigkeiten zum Thema sporternährung an der Trainer-Akademie des

Deutschen sportbundes in Köln, an den Apothekerkammern Bayern und

nordrhein und an der Universität Innsbruck.

Von 1996 bis 2007 war worm Mitglied des fachübergreifenden Human-

wissenschaftlichen Zentrums (HwZ) der Ludwig-Maximilians-Universität in

München. er war wissenschaftlicher Beirat von «Leichter Leben in Deutsch-

land», ist bis heute wissenschaftlicher Beirat der Deutschen weinakade-

mie in Mainz. seit 2009 ist er Professor an der Deutschen Hochschule für

Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG).

Foto

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Page 4: Reflex 47 | Österreich

Beantworten sie die folgende

Frage und ge-winnen sie eines von

drei Büchern (s. u.)

Welche Muskeln trainiert die F3?

Mailen sie uns Ihre Antwortunter dem stichwort «Muskelspiel» bis zum 31.04.2013 an [email protected]

Der rechtsweg ist ausgeschlossen.

werner KieserTrias Verlag, 2010«Kieser Training für Frauen»IsBn: 978-3-8304-3849-6

Muskel-spiel

Frau Wagner, Sie kommen gebürtig aus Österreich. Was gefällt Ihnen an Zürich?Zürich ist klein, fein und oho. Eigent-lich ist es ein Dorf, aber es geht einem nichts ab von einer Großstadt. Mir ge-fällt, dass die Menschen hier sehr be-wusst leben, besonders was Gesundheit und Prävention angeht. Auch die Le-bensmittel sind hier meiner Meinung nach viel besser. Es zählt Qualität statt Quantität. Mein Mann sagt immer, wir haben fünf Jahre unseres Lebens ver-

längert, seitdem wir in Zürich sind. Ich war seitdem keinen einzigen Tag krank. Super ist, dass Prävention von den Krankenkassen belohnt wird. Meine Kasse ersetzt mir 200 CHF des Jahres-beitrages von Kieser Training, weil es Qualitop geprüft ist.

Was bringt Ihnen das Training?Als Hair-Stylistin stehe ich viel in derselben Position und hatte eine schlechte Haltung. Besonders Schul-ter, Nacken und Rücken sind belastet.

Kieser Training entspannt mich, ich fühle mich viel fitter. Selbst auf dem Hocker sitze ich jetzt schon gerader. Früher hatte ich Rückenschmerzen – trotz Yoga und Pilates. Die sind inzwi-schen ganz verschwunden. Besonders mag ich die Nackenmaschinen, die lockern und dehnen so schön – das ist mega. Aber ich habe auch die A5 gerne – die ist echt cool. Man kann sich bei der Maschine ganz auf den Beckenbodenmuskel konzentrieren. Und sie macht wirklich einen schö-nen, straffen Unterbauch. Ich glaube aber, das Thema ist noch zu sehr ta-buisiert. Bislang habe ich noch keinen Mann auf der Maschine gesehen. Ich finde, die A5 sollten viel mehr Men-schen machen. Ich könnte nur wegen dieser Maschine zu Kieser gehen.

Haben Frauen aus Ihrer Sicht im-mer noch Vorbehalte gegen Kraft-training?Ich bin früher nie an Kraftmaschinen gegangen, weil ich dachte, ich will kei-ne Muskelberge haben. Das höre ich auch von vielen meiner Kundinnen. Aber die Sorge habe ich nicht mehr, seitdem ich Kieser ausprobiert habe. Meine Beine werden zwar schnell muskulös. Aber es ist wie in einer

«Klein, fein und oho!» Als Hair-Stylistin beim Zürcher Coiffure Danniel schneidet unsere Kundin Jennifer Wagner Prominenten die Haare.

Die 28-jährige Österreicherin verrät, warum sie Zürich liebt und welche Maschinen es ihr angetan haben.

Partnerschaft: Man muss seine Be-dürfnisse äußern. Die Instruktoren haben mein Programm sofort ange-passt. Mein Körper ist jetzt viel defi-nierter. Das ist sogar meinen Kundin-nen aufgefallen. Einige haben mich während des Föhnens tatsächlich auf meine definierten Arme angespro-chen.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?Ich mag es, mit Menschen zu arbei-ten. Man sagt ja immer, man habe die Kunden, die man verdient. Ich kann nur sagen, ich habe tolle Kunden. Für mich passt der Beruf, privat stimmt alles, ich bin gesund ... Das bedeutet Glück für mich. Und so, wie man in sich hineinlächelt, kommt es meist auch zurück. Mir gefällt es, wenn sich die Kunden mit einem Lächeln ver-abschieden. Natürlich darf man auch einmal schlecht gelaunt sein, aber ich finde, man sollte es nicht auf die ande-ren übertragen. Man ist schon selbst für sich verantwortlich.

Haben Sie ein Lebensmotto?Carpe diem – nutze den Tag. Meist ist ja die Zeit die Ausrede. Aber eine hal-be Stunde zweimal in der Woche passt doch in jeden Zeitplan.

Jennifer wagner © Foto: nikkolrot.ch

Steckbrief

KrAFT Fürs LeBen

Seit Anfang dieses Jahres wird am Kölner Standort der BSA-Akademie die Basisausbildung für Kieser Trai-ning-Instruktoren angeboten. Was mich an der BSA überzeugt, ist die Professionalität und Effizienz, mit der sie die Ausbildung betreibt – und dass sie ein privatwirtschaftliches Un-ternehmen ist. Trotz des für deutsche Hochschulen seltenen Status ist die-ser für alle Mitarbeiter obligatorische Kurs voraussichtlich ab Frühjahr von der deutschen staatlichen Zentralstel-le für Fernunterricht (ZFU) «staat-lich geprüft».

Grundsätzlich ist die staatliche Prü-fung ein Schritt in die richtige Rich-tung. Hört sich auch gut an, ist aber kein Grund, sich zurückzulehnen. «Staatliche Anerkennung» darf nicht zu einer Erlahmung innovativer Ak-tivität führen. Diese Gefahr gilt es im Auge zu behalten. Das heute strin-gente und kohärente Kieser Trai-ning-Konzept entstand nicht unter der wohlwollenden Förderung von «Experten» in der Geborgenheit «an-

Auch Ideen wachsen am Widerstand

Werners Ecke

Jörg Schüttauf ...... überzeugte nicht nur als «Der Fahnder» oder Tatort Kom-

missar Fritz Dellwo, sondern brillierte auch in der Rolle des

Gangsters, Mörders oder Geisteskranken.

Viermal schon wurde er mit dem Adolf

Grimme Preis ausgezeichnet. Zuletzt

spielte er in der SWR-Komödie

«Blitzblank» die Hauptrolle.

erkannter» Hochschulen und Univer-sitäten, sondern unter exakt gegen-teiligen Bedingungen. Arthur Jones, Ellington Darden und ich arbeiteten als belächelte, ja medial attackierte Außenseiter unter nachgerade anar-chischen Bedingungen an dem Kon-zept; einem Konzept, dessen Erfolg und gesundheitliche Wirksamkeit alle bisherigen «anerkannten» Konzepte in den Schatten stellt. Dass sich heute – über vierzig Jahre nach seiner Ent-stehung – auch im deutschsprachigen Raum junge Hochschullehrer seiner annehmen, ist ein großer Fortschritt.

Trotzdem gemahnt diese Verzöge-rung an einen (angeblichen) Aus-spruch von Max Planck: «Fortschritt gibt es, weil die Autoritäten sterben.» So entsteht Raum für jene, die noch kein Lebenswerk und dessen Irrtü-mer zu verteidigen haben.

Geburtsdatum:

26.12.1961

Geburtsort:

Karl-Marx-stadt

Beruf:

schauspieler und

Tischler

Was inspiriert Sie?Um zu trainieren, brauche ich eigent-lich nur in mich hineinzuhören, denn ein körperliches Training tut mir einfach gut.

Ein perfekter Tag für mich ist ... ... an der frischen Luft, egal, bei wel-chem wetter, fröhliche Leute treffen und am Abend sagen können: «es gab schon schlimmere Tage».

Was bedeutet Lebensqualität für Sie? entspannt und mit einem Lächeln aufzuwachen, gespeist durch das Bewusstsein, dass man geliebt wird.

Kraft brauche ich ...... weil ich sonst nur noch Knochen und Hautlappen wäre. Und wer will das sehen?

Meine Lieblings-maschine ist ...... die D5 und D6, weil ich meine schultern ganz gerne etwas kräftiger haben will und damit meinem breiten Kopf einen passenden Unterbau beschere.

Foto: Uwe Geisler / Future Image