1
MARKTANALYSE 14 FREITAG, 8. JULI 2011 wirtschaftsblatt.at Sie heißen Sterntaler, Chiemgau- er, Havelblüte – oder eben Wald- viertler. Man kann mit ihnen ein- kaufen, obwohl sie offiziell kein Geld sind. Die Rede ist von Regio- geld, also gewissermaßen Privat- geld-Initiativen. Mittlerweile exis- tieren allein im deutschsprachigen Raum über dreißig derartige Un- terfangen, nahezu ebensoviele sind geplant oder befinden sich im Auf- bau. Einer der Hauptgründe für die Einführung von Regiogeld ist die Stärkung strukturschwacher Wirt- schafträume. Diese Absicht liegt auch dem Waldviertler zugrunde, schließlich gilt das nordwestliche Niederöster- reich nicht unbedigt als Hot Spot der heimischen Wirtschaft. „Die Motivation war zu beobachten, wie Regionen wie das Waldviertel un- ter riesigen Geldabflüssen in die Bal- lungsräume leiden. Zuerst geht im- mer das Geld weg, dann die Ar- beitsplätze und am Schluss auch die Menschen“, erklärt Karl Immervoll, Gründer und Obmann des „Wald- viertler – Verein für regionales Wirt- schaften“ (siehe Nachgefragt). Das Prinzip dahinter funktioniert gewissermaßen wie ein Gutschein ohne Ablaufdatum. Vereinsmitglie- der können Euro eins zu eins in ebenfalls fälschungssichere Wald- viertler umtauschen und damit in der Region bei teilnehmenden Be- trieben einkaufen, während das ech- te Geld hinterlegt wird. Dabei gibt es zwei Besonderheiten: Damit der Waldviertler nicht gehortet wird, verliert er jedes Quartal zwei Pro- zent seines Werts. Durch den Er- werb und das Aufkleben soge- nannter Quartalsmarken kann der Waldviertler-Schein wieder auf sei- nen Nennwert „aufgefüllt“ werden. Rücktausch kostet Selbstverständlich kann der Wald- viertler auch wieder in Euro zu- rückgetauscht werden, allerdings fällt dabei eine Gebühr von fünf Pro- zent an. Somit ist das Regionalgeld damit für große Handelsketten un- interessant, da diese Gebühr in den Handelsspannen kaum unterzu- bringen ist. Das entspricht aber auch der Idee dahinter, schließlich wür- de das Geld sonst erst recht in die Konzernzentralen in den Ballungs- räumen abfließen. Während Privatpersonen das Re- gionalgeld leicht weitergeben kön- nen, wirft dieser Punkt für manche Betriebe Probleme auf. „Weiß Gott wie begeistert bin ich nicht“, sagt etwa Manfred Wurz, Eigentümer der BP-Tankstelle in Heidenreichs- tein. Da aber zumindest einer sei- ner Lieferanten Waldviertler ak- zeptiert, nimmt auch er an der Ini- tiative teil. Ansonst sei die fünf- prozentige Rückwechselungsge- bühr nicht in der Gewinnspanne unterzubringen. „Den kritischen Punkt an Teil- nehmern zusammenzubekommen ist am Anfang immer schwierig“, er- klärt Frank Jansky, Vorstand des Ver- bandes Regiogeld. „Diese Schwelle ist aber überall unterschiedlich hoch. Vor allem in Großstädten ist das ungleich schwerer, da haben wir wenig gute Erfahrungen gemacht.“ Bei der überwiegenden Zahl der Regiogeld-Initiativen steckt laut Jan- sky die Idee der Förderung eines strukturschwachen Wirtschafts- raums dahinter. Er verweist aber auf einige Ausnahmen mit „reformatis- tischen Forderungen, etwa nach mehr Transparenz und Nachhaltig- keit. Denn das Geldwesen war bis- her von der Idee der Nachhaltigkeit ausgenommen.“ Strukturschwache Regionen suchen Wege der Belebung. Eine Möglichkeit ist soge- nanntes Regiogeld, das den Kapitalabfluss in Ballungs- räume bremsen soll. In der Praxis tauchen dabei frei- lich auch Probleme auf. REGIOGELD Waldviertler & Co. als Ergänzung zum Euro, um Regionen wirtschaftlich zu stärken ALEXANDER HAHN [email protected] Top 10 / Flop 10 CECE-MITGLIEDER mehr +2% mehr -2% bis +2% 0% bis -2% GEWINNER/VERLIERER 6 1 13 Hoch 2201,44 2230,14 2190,74 2758,98 2790,05 2755,94 Eröffnung Tief 10.362 Vorfälle Hoch Eröffnung Tief 27.291 Vorfälle ATX 2776,50 2228,74 CECE iATX ATX-5 INDIZES-WIEN 0,15 0,80 Veränderung in Prozent ATX-MITGLIEDER SBO Verbund RHI Semperit Zumtobel Intercell Erste Group CA Immo Strabag Voestalpine VIG Andritz OMV Telekom Austria Raiffeisen Bank Immofinanz EVN Conwert Wienerberger Post 2,12 1,98 1,87 1,82 1,50 1,40 1,33 1,22 0,83 0,67 0,66 0,66 0,53 0,12 -0,30 -0,31 -0,46 -0,52 -0,83 -1,59 Bioton MOL TVN PGN Cent. Euro. Media Polimex-Mostostal CEZ Bank Pekao PKN Asseco Poland Grupa Lotos PKO Bank Polski BRE Bank Bank Zachodni Getin PZU OTP Bank Pegas Nonwovens PGE Unipetrol Philip Morris Egis Gedeon Richter Magyar Telekom FHB Mortage Bank Komercni Banka Telefonica O2 Telekom Polska Erste Group New World Res. KGHM Polska 7,69 5,13 4,80 4,04 3,32 2,94 2,66 2,55 2,32 1,79 1,24 1,08 1,07 0,85 0,77 0,74 0,70 0,65 0,51 0,51 0,46 0,32 0,24 -0,18 -0,43 -0,47 -0,71 -1,21 -1,69 -1,82 -3,15 mehr +2% mehr -2% bis +2% 0% bis -2% GEWINNER/VERLIERER 14 7 1 9 PX RTX INDIZES-CECE % % -0,11 2,57 % % 1230,2 2788,87 185,12 1606,51 9:00 17:35 9:00 17:40 13:00 2758 2774 2790 2190 2210 2230 1,28% 0,64% NACHGEFRAGT WirtschaftsBlatt: „Herr Im- mervoll, welche Wirkung soll der Waldviertler in der Region ent- falten? Karl Immervoll: Der Grundge- danke war, den Geldabfluss aus dem Waldviertel zu erschwe- ren. Zuerst geht immer das Geld weg, dann die Arbeits- plätze und am Schluss auch die Menschen. Wie hat sich das Unterfangen seit dem Start im Jahr 2005 ent- wickelt? Ich vergleiche den Wald- viertler gerne mit Homöopa- thie. Die Umlaufmenge ist ge- ring und schwankt zwischen 20.000 und 30.000, aber die Wirkung ist phänomenal. Er hat hitzige Diskussionen ausgelöst, es gibt glühende Befürworter und erbitterte Gegner. Wer ist die Zielgruppe des Wald- viertlers? Unser Augenmerk liegt auf kleineren Unternehmen. Wir versuchen kleinere Wirt- schaftseinheiten zu fördern und regionale Kreisläufe zu forcie- ren. Hat der Waldviertler schon die nötige Größe erreicht, die es den Betrieben ermöglicht, die einge- nommenen Gutscheine an Lie- feranten weiterzugeben? Die kritische Menge haben wir noch nicht ganz erreicht. Es gibt einige Betriebe, die viele Waldviertler einnehmen und sie problemlos an ihre Liefe- ranten weitergeben können. Andere bekommen weniger und haben trotzdem Probleme, sie wieder an den Mann zu be- kommen. Wie steht die Politik zum Wald- viertler? In der Gemeinde Heiden- reichstein kann man zum Bei- spiel die Kommunalsteuer auch mit Waldviertler bezahlen. Da- rüber hinaus werden wir von der Politik mehr oder weniger ignoriert. Solange wir nicht zu groß werden, lassen sie uns werken. Karl Immervoll, Gründer und Obmann des „Waldviertler – Verein für regionales Wirtschaften“ Zuerst geht immer das Geld weg Das Geld möge fließen, aber nicht zu weit MITGLIEDER DES VERBANDS REGIOGELD Ausgewählte Initiativen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Waldviertler (30.000*) Styrrion (17.000) Talentetauschkreis (80.000) Chiemgauer ( 130.000) Augusta (28.000) Landmark ( 13.000) Havelblüte (31.000) Talent (k.A.) aktiv *Umlaufvolumen in Euro-Äquivalent / Quelle: www.regiogeld.de / WirtschaftsBlatt Grafik/ulrix in Vorbereitung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Allein im deutschsprachigen Raum gibt es dutzende Regiogeld-Projek- te wie den Waldviertler. Weitere sind bereits im Entstehen Der Name Silvio Gesell dürfte nur wenigen ein Begriff sein. Dabei lie- ferte der Kaufmann und Finanz- theoretiker die Idee zu einem der bemerkenswertesten Experimen- te in der Geschichte des Geldes. Umgesetzt wurde sie in der Tiro- ler Gemeinde Wörgl, als diese während der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre unter leeren Ge- meindekassen litt. Der damalige Bürgermeister Michael Untergug- genberger rief daraufhin ein soge- nanntes Schwundgeld-Projekt ins Leben, das als „Wunder von Wörgl“ in die Wirtschaftsge- schichte eingehen sollte. Arbeit war grundsätzlich genug vorhanden, nur das Geld fehlte, um diese auch zu bezahlen. Schließ- lich gab die Gemeinde Wörgl ab Juli 1932 eigene Geldscheine aus – den auch als Freigeld bezeichne- ten Wörgler Schilling. Das Geld verlor bei Hortung monatlich an Wert, wodurch ein schnellerer Umlauf erzwungen wurde. Der Er- folg des Projekts war bemerkens- wert: In Wörgl sank innerhalb von 14 Monaten die Arbeitslosenrate von 21 auf 15 Prozent, während überall sonst im Land immer mehr Menschen ohne Arbeit dastanden. In Österreich dachten bald Dut- zende von Gemeinden daran, das Erfolgsrezept der Tiroler Gemein- de zu übernehmen. Auch interna- tional stieß das Experiment auf große Beachtung. Letztlich wurde das Wunder von Wörgl nach nur 14 Monaten von der Nationalbank gestoppt. Dessen ungeachtet gilt das Wörgler Freigeld bis heute als Vorbild zahlreicher Regiogeld-Ini- tiativen. (aha) History repeating –Das Wunder von Wörgl als Vorbild beigestellt (2) DAX 7368 7420 7472 % % % % % % Stand: 18:00 Punkte / % 7471,44 40,25 1.7. 4.7. 5.7. 6.7. 7.7. SAP Deutsche Börse Merck Lufthansa Metro ThyssenKrupp 3,47 2,39 2,33 -1,11 -1,19 -5,15 0,54 Zum Vortag: Euro Stoxx 50 % % % % % % 2830 2855 2880 11,88 0,42 2844,51 SAP Nokia Deutsche Börse Intesa Sanpaolo Repsol UniCredit 3,47 2,82 2,39 -2,59 -3,51 -4,23 Punkte / % 1.7. 4.7. 5.7. 6.7. 7.7. Stand: 18:00 Zum Vortag: SIEGER DES TAGES +3,93% MAN GROUP CEO Peter Clarke konnte im Q2 Investorengelder an Land ziehen Bloomberg

REGIOGELD Waldviertler & Co. als Ergänzung zum Euro, um ...€¦ · danke war, den Geldabfluss aus dem Waldviertel zu erschwe-ren. Zuerst geht immer das Geld weg, dann die Arbeits-plätze

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: REGIOGELD Waldviertler & Co. als Ergänzung zum Euro, um ...€¦ · danke war, den Geldabfluss aus dem Waldviertel zu erschwe-ren. Zuerst geht immer das Geld weg, dann die Arbeits-plätze

MARKTANALYSE14 FREITAG,8. JULI 2011 wirtschaftsblatt.at

Sie heißen Sterntaler, Chiemgau-er, Havelblüte – oder eben Wald-viertler. Man kann mit ihnen ein-kaufen, obwohl sie offiziell keinGeld sind. Die Rede ist von Regio-geld, also gewissermaßen Privat-geld-Initiativen. Mittlerweile exis-tieren allein im deutschsprachigenRaum über dreißig derartige Un-terfangen, nahezu ebensoviele sindgeplant oder befinden sich im Auf-bau. Einer der Hauptgründe für dieEinführung von Regiogeld ist dieStärkung strukturschwacher Wirt-schafträume.

Diese Absicht liegt auch demWaldviertler zugrunde, schließlichgilt das nordwestliche Niederöster-reich nicht unbedigt als Hot Spotder heimischen Wirtschaft. „DieMotivation war zu beobachten, wieRegionen wie das Waldviertel un-ter riesigen Geldabflüssen in die Bal-lungsräume leiden. Zuerst geht im-mer das Geld weg, dann die Ar-beitsplätze und am Schluss auch dieMenschen“, erklärt Karl Immervoll,Gründer und Obmann des „Wald-viertler – Verein für regionales Wirt-schaften“ (siehe Nachgefragt).

Das Prinzip dahinter funktioniertgewissermaßen wie ein Gutscheinohne Ablaufdatum. Vereinsmitglie-der können Euro eins zu eins inebenfalls fälschungssichere Wald-viertler umtauschen und damit inder Region bei teilnehmenden Be-trieben einkaufen, während das ech-te Geld hinterlegt wird. Dabei gibtes zwei Besonderheiten: Damit derWaldviertler nicht gehortet wird,verliert er jedes Quartal zwei Pro-zent seines Werts. Durch den Er-werb und das Aufkleben soge-nannter Quartalsmarken kann derWaldviertler-Schein wieder auf sei-nen Nennwert „aufgefüllt“ werden.

Rücktausch kostetSelbstverständlich kann der Wald-viertler auch wieder in Euro zu-rückgetauscht werden, allerdingsfällt dabei eine Gebühr von fünf Pro-zent an. Somit ist das Regionalgeld

damit für große Handelsketten un-interessant, da diese Gebühr in denHandelsspannen kaum unterzu-bringen ist. Das entspricht aber auchder Idee dahinter, schließlich wür-de das Geld sonst erst recht in dieKonzernzentralen in den Ballungs-räumen abfließen.

Während Privatpersonen das Re-gionalgeld leicht weitergeben kön-nen, wirft dieser Punkt für mancheBetriebe Probleme auf. „Weiß Gottwie begeistert bin ich nicht“, sagtetwa Manfred Wurz, Eigentümerder BP-Tankstelle in Heidenreichs-tein. Da aber zumindest einer sei-ner Lieferanten Waldviertler ak-zeptiert, nimmt auch er an der Ini-tiative teil. Ansonst sei die fünf-prozentige Rückwechselungsge-bühr nicht in der Gewinnspanneunterzubringen.

„Den kritischen Punkt an Teil-nehmern zusammenzubekommenist am Anfang immer schwierig“, er-klärt Frank Jansky, Vorstand des Ver-bandes Regiogeld. „Diese Schwelleist aber überall unterschiedlichhoch. Vor allem in Großstädten istdas ungleich schwerer, da haben wirwenig gute Erfahrungen gemacht.“

Bei der überwiegenden Zahl derRegiogeld-Initiativen steckt laut Jan-sky die Idee der Förderung einesstrukturschwachen Wirtschafts-raums dahinter. Er verweist aber aufeinige Ausnahmen mit „reformatis-tischen Forderungen, etwa nachmehr Transparenz und Nachhaltig-keit. Denn das Geldwesen war bis-her von der Idee der Nachhaltigkeitausgenommen.“

Strukturschwache Regionensuchen Wege der Belebung.Eine Möglichkeit ist soge-nanntes Regiogeld, das denKapitalabfluss in Ballungs-räume bremsen soll. In derPraxis tauchen dabei frei-lich auch Probleme auf.

REGIOGELD Waldviertler & Co. als Ergänzung zum Euro, um Regionen wirtschaftlich zu stärken

ALEXANDER [email protected]

Top 10 / Flop 10CECE-MITGLIEDER

mehr +2%

mehr-2%

bis +2% 0%

bis -2%

GEWINNER/VERLIERER

61

13

Hoch

2201,44 2230,14 2190,74

2758,98 2790,05 2755,94Eröffnung Tief

10.362Vorfälle

HochEröffnung Tief 27.291

Vorfälle

ATX 2776,50

2228,74CECE

iATX ATX-5INDIZES-WIEN

0,15 0,80

Veränderung in ProzentATX-MITGLIEDER

SBOVerbundRHISemperitZumtobelIntercellErste GroupCA ImmoStrabagVoestalpine

VIGAndritzOMVTelekom AustriaRaiffeisen BankImmofinanzEVNConwertWienerbergerPost

2,121,981,871,821,501,401,331,22

0,830,67

0,660,660,530,12

-0,30-0,31

-0,46-0,52-0,83-1,59

Bioton

MOL

TVN

PGN

Cent. Euro. Media

Polimex-Mostostal

CEZ

Bank Pekao

PKN

Asseco Poland

Grupa Lotos

PKO Bank Polski

BRE Bank

Bank Zachodni

Getin

PZU

OTP Bank

Pegas Nonwovens

PGE

Unipetrol

Philip Morris

Egis

Gedeon Richter

Magyar Telekom

FHB Mortage Bank

Komercni Banka

Telefonica O2

Telekom Polska

Erste Group

New World Res.

KGHM Polska

7,69

5,13

4,80

4,04

3,32

2,94

2,66

2,55

2,32

1,79

1,24

1,08

1,07

0,85

0,77

0,74

0,70

0,65

0,51

0,51

0,46

0,32

0,24

-0,18

-0,43

-0,47

-0,71

-1,21

-1,69

-1,82

-3,15

mehr +2%

mehr-2%

bis +2% 0%

bis -2%

GEWINNER/VERLIERER

14

71

9

PX RTXINDIZES-CECE

% %

-0,11 2,57% %1230,2 2788,87

185,12 1606,51

9:00 17:35

9:00 17:4013:00

2758

2774

2790

2190

2210

2230

1,28%

0,64%

NACHGEFRAGT

WirtschaftsBlatt: „Herr Im-mervoll, welche Wirkung soll derWaldviertler in der Region ent-falten?Karl Immervoll: Der Grundge-danke war, den Geldabfluss ausdem Waldviertel zu erschwe-ren. Zuerst geht immer dasGeld weg, dann die Arbeits-plätze und am Schluss auch dieMenschen.

Wie hat sich das Unterfangenseit dem Start im Jahr 2005 ent-wickelt?

Ich vergleiche den Wald-viertler gerne mit Homöopa-thie. Die Umlaufmenge ist ge-ring und schwankt zwischen20.000 und 30.000, aber dieWirkung ist phänomenal. Er hathitzige Diskussionen ausgelöst,es gibt glühende Befürworterund erbitterte Gegner.

Wer ist die Zielgruppe des Wald-viertlers?

Unser Augenmerk liegt aufkleineren Unternehmen. Wirversuchen kleinere Wirt-schaftseinheiten zu fördern undregionale Kreisläufe zu forcie-ren.

Hat der Waldviertler schon dienötige Größe erreicht, die es denBetrieben ermöglicht, die einge-nommenen Gutscheine an Lie-feranten weiterzugeben?

Die kritische Menge habenwir noch nicht ganz erreicht. Esgibt einige Betriebe, die vieleWaldviertler einnehmen undsie problemlos an ihre Liefe-ranten weitergeben können.Andere bekommen wenigerund haben trotzdem Probleme,sie wieder an den Mann zu be-kommen.

Wie steht die Politik zum Wald-viertler?

In der Gemeinde Heiden-reichstein kann man zum Bei-spiel die Kommunalsteuer auchmit Waldviertler bezahlen. Da-rüber hinaus werden wir vonder Politik mehr oder wenigerignoriert. Solange wir nicht zugroß werden, lassen sie unswerken.

Karl Immervoll, Gründer und Obmann des„Waldviertler – Verein fürregionales Wirtschaften“

Zuerst gehtimmer dasGeld weg

Das Geld möge fließen,aber nicht zu weit

MITGLIEDER DESVERBANDS REGIOGELD

Ausgewählte Initiativen:1.2.3.4.5.6.7.8.

Waldviertler (30.000*)Styrrion (17.000)Talentetauschkreis (80.000)Chiemgauer ( 130.000)Augusta (28.000)Landmark ( 13.000)Havelblüte (31.000)Talent (k.A.)

aktiv

*Umlaufvolumen in Euro-Äquivalent / Quelle: www.regiogeld.de / WirtschaftsBlatt Grafik/ulrix

in Vorbereitung

1.

2.3.

4.

5.

6.

7.

8.

Allein im deutschsprachigen Raum gibt es dutzende Regiogeld-Projek-te wie den Waldviertler. Weitere sind bereits im Entstehen

Der Name Silvio Gesell dürfte nurwenigen ein Begriff sein. Dabei lie-ferte der Kaufmann und Finanz-theoretiker die Idee zu einem derbemerkenswertesten Experimen-te in der Geschichte des Geldes.Umgesetzt wurde sie in der Tiro-ler Gemeinde Wörgl, als diesewährend der Weltwirtschaftskriseder 1930er-Jahre unter leeren Ge-meindekassen litt. Der damaligeBürgermeister Michael Untergug-genberger rief daraufhin ein soge-nanntes Schwundgeld-Projekt insLeben, das als „Wunder von

Wörgl“ in die Wirtschaftsge-schichte eingehen sollte.

Arbeit war grundsätzlich genugvorhanden, nur das Geld fehlte, umdiese auch zu bezahlen. Schließ-lich gab die Gemeinde Wörgl abJuli 1932 eigene Geldscheine aus –den auch als Freigeld bezeichne-ten Wörgler Schilling. Das Geldverlor bei Hortung monatlich anWert, wodurch ein schnellererUmlauf erzwungen wurde. Der Er-folg des Projekts war bemerkens-wert: In Wörgl sank innerhalb von14 Monaten die Arbeitslosenrate

von 21 auf 15 Prozent, währendüberall sonst im Land immer mehrMenschen ohne Arbeit dastanden.

In Österreich dachten bald Dut-zende von Gemeinden daran, dasErfolgsrezept der Tiroler Gemein-de zu übernehmen. Auch interna-tional stieß das Experiment aufgroße Beachtung. Letztlich wurdedas Wunder von Wörgl nach nur14 Monaten von der Nationalbankgestoppt. Dessen ungeachtet giltdas Wörgler Freigeld bis heute alsVorbild zahlreicher Regiogeld-Ini-tiativen. (aha)

History repeating –Das Wunder von Wörgl als Vorbild

beigestellt (2)

DAX

7368

7420

7472 %%%

%%%

Stand: 18:00Punkte / %

7471,4440,25

1.7. 4.7. 5.7. 6.7. 7.7.

SAPDeutsche BörseMerck

LufthansaMetroThyssenKrupp

3,472,392,33

-1,11-1,19-5,15

0,54Zum Vortag:

Euro Stoxx 50

%%%

%%%

2830

2855

288011,88 0,42

2844,51

SAPNokiaDeutsche Börse

Intesa Sanpaolo RepsolUniCredit

3,472,822,39

-2,59-3,51-4,23

Punkte / %

1.7. 4.7. 5.7. 6.7. 7.7.

Stand: 18:00Zum Vortag:

SIEGER DES TAGES

+3,93%MAN GROUP

CEO Peter Clarke konnte im Q2Investorengelder an Land ziehen

Bloomberg

Verwendete Distiller Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v3.0.1" der IMPRESSED GmbH erstellt. Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 7.0.x kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen. ALLGEMEIN ---------------------------------------- Beschreibung: WIBL PDF EInstellungen für die automatische PDF-Produktion Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: Nein Papierformat: Breite: 282.756 Höhe: 420.661 mm KOMPRIMIERUNG ------------------------------------ Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: << /Colors 4 /QFactor 0.15 /Columns 380 /Resync 0 /Blend 1 /HSamples [ 1 1 1 1 ] /Rows 338 /ColorTransform 1 /VSamples [ 1 1 1 1 ] >> Graustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: Maximal Schwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: Aus Richtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 300 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 300 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren FONTS -------------------------------------------- Alle Schriften einbetten: Ja Untergruppen aller eingebetteten Schriften: Nein Wenn Einbetten fehlschlägt: Abbrechen Einbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ] FARBE -------------------------------------------- Farbmanagement: Einstellungsdatei: Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: Standard Geräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Nein Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: Nein ERWEITERT ---------------------------------------- Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Nein Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein (DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Nein PDF/X -------------------------------------------- Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: Nein ANDERE ------------------------------------------- Distiller-Kern Version: 7050 ZIP-Komprimierung verwenden: Ja ASCII-Format: Nein Text und Vektorgrafiken komprimieren: Ja Minimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1 Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2 Farbbilder glätten: Nein Graustufenbilder glätten: Nein Farbbilder beschneiden: Ja Graustufenbilder beschneiden: Ja Schwarzweißbilder beschneiden: Ja Bilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: Ja Bildspeicher: 1048576 Byte Optimierungen deaktivieren: 0 Transparenz zulassen: Nein ICC-Profil Kommentare parsen: Ja sRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1 DSC-Berichtstufe: 0 Flatness-Werte beibehalten: Ja Grenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0 ENDE DES REPORTS --------------------------------- IMPRESSED GmbH Bahrenfelder Chaussee 49 22761 Hamburg, Germany Tel. +49 40 897189-0 Fax +49 40 897189-71 Email: [email protected] Web: www.impressed.de