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REGIONALE 202X BEWERBUNG

REGIONALE 202X - suedwestfalen-agentur.com · der Zukunft angehen. Mit der REGIONALE 2013 erhielten die Partner erstmalig die Chance, gemeinsam Projekte und Strate- ... mithilfe der

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REGIONALE 202XBEWERBUNG

WIR SINDBEREIT FÜR DEN

QUALITÄTSSPRUNG

„ "

3 - Südwestfalen REGIONALE 202X

INHALT

www.qualitaetssprung-swf.com

Das Wichtigste in Kürze: Digital, nachhaltig und authentisch Chancen gestalten 4

Isabel und Henrik – unsere Protagonisten 7

Ausgangslage:Wo kommen wir her? 8Der Raum 11Daten und Fakten 12Stärken und Schwächen 18Relevante Megatrends 20Unsere Mission – Zukunft für die nächste Generation 21Chancen und Risiken 22

Strategie, Ziele und Handlungsfelder:

Strategie, Ziele und Handlungsfelder 24In NRW – Für NRW 26Erarbeitung der Vision 28Erarbeitung der REGIONALE-Bewerbung 30

Handlungsfelder und Projekte:

Handlungsfeld RAUM 34

Projekt Digitale Mitte in Städten und Dörfern 36 Projekt WIR in Südwestfalen 4.0 – FREIräume zum Leben 38 Projekt Smart Living – Zukunft zu Hause leben 40

Handlungsfeld GESELLSCHAFT 42 Projekt Gesundheit! Südwestfalen 44 Projekt Mobilität fürs echte Leben 46 Projekt [email protected] 48

Handlungsfeld WIRTSCHAFT UND ARBEIT 50 Projekt Echte WERT-Schätze aus Südwestfalen 52 Projekt Digitales Zentrum Südwestfalen 54 Projekt Kompetenznetz Digitale Bildung 56

Zukunft der Arbeit 58

Organisation:

Gremien, Abstimmungsprozesse, Arbeitsteilung 60Prozesssteuerung und Prozessorganisation 64Projektzertifizierung – Der Weg der Sterne 66

Kommunikation 68

Präsentation 70

Wirkungen 72

Finanzierung 74

Südwestfalen Agentur und Partner 76

Nachwort von Isabel und Henrik ... 80und die Antwort der Gesellschafter 81

Vision Südwestfalen 2030 84

Impressum 90

4 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Wir in Südwestfalen wollen mit Digitalisierung die Chancen gestalten, die sich für eine ländliche Region mit starken Eigenschaften bieten. Die Region kennt die Probleme eines ländlichen Raums: den demographischen Wandel, die Schwächen bei der Infrastruk-tur von Verkehrsverbindungen bis Breitbandanschluss, das Thema Ausdünnung der Daseinsvorsorge, die Anpassungsschwierigkeiten im Gebäudebestand, die Frage der Standortwahl von jungen Fachkräften. Wir sehen dies als Fragen, die uns die zukünfti-gen Generationen stellen.

Zugleich hat die Region starke Seiten: Die hohe Umweltqualität, die Freiräume zur Le-bensgestaltung, die engagierten Menschen, die Hochschulen mit ihren thematisch passenden Schwerpunkten, die innovativen Gesundheitseinrichtungen und die Unter-nehmen, die Weltmarktführer sind, und sich lokal und persönlich einbringen. Koope-ration ist Alltag. Wir sehen dies als die Basis für die Antworten, die wir zusammen mit jungen Leuten finden wollen.

Unsere Handlungsfelder sind Raum, Gesellschaft, Wirtschaft und Arbeit. Unser Grund-satz lautet: Digitalisierung ist nicht Selbstzweck, sondern ein gestaltbares Instrument.

Für das Handlungsfeld Raum sind wir in Südwestfalen überzeugt: Der Mehrwert für modernes, energiekluges Leben, für regionale Produktion und für gemeinsames Arbei-ten und Leben liegt in der Kombination von virtuellen und physischen Räumen. Und wir sehen die große Chance für unseren Raum darin, dass in dieser Kombination etwas ty-pisch Südwestfälisches liegt. Echt heißt hier digital und zum Anfassen gleichermaßen. An diesen Mehrwerten setzen die Initialprojekte an:

„Digitale Mitte“ „WIR in Südwestfalen 4.0. – FREIräume zum Leben“ „Smart Living – Zukunft zu Hause leben“

Für das Handlungsfeld Gesellschaft sehen wir: Wir können die Digitalisierung dazu nut-zen, neue Wege bei der Gesundheitsversorgung zu finden und Mobilität und Teilhabe zu erleichtern, sodass neben den Menschen auch Ressourcen- und Klimaschutz davon profitieren. Wir glauben, dass eine virtuelle Vernetzung untereinander Vereinsarbeit, Ehrenamt und Kulturarbeit unterstützen und weiterbringen kann. Mit diesen digitalen Strategien arbeiten die Initialprojekte

„Gesundheit! Südwestfalen – digitale Wege zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung“

„Mobilität fürs echte Leben“ „[email protected]

Im Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit wollen wir in Südwestfalen die Kräfte in ei-nem Kompetenzzentrum für Digitalisierung bündeln. Unternehmen, Arbeitnehmer und Hochschulen arbeiten hier in Projektteams branchen- und themenübergreifend. Dieser Nukleus erzeugt Wechselwirkungen und Impulse für Unternehmen, Kommu-nen und Bildungslandschaft – eingebunden in die nordrhein-westfälische Kompetenz-landschaft. Die Initialprojekte loten die Chancen eines gestaltenden Umgangs mit Digitalisierung aus:

„Echte WERT-Schätze aus Südwestfalen“ „Digitales Zentrum Südwestfalen“ „Kompetenznetz Digitale Bildung Südwestfalen“

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZEDIGITAL, NACHHALTIG UND AUTHENTISCH CHANCEN GESTALTEN

5 - Südwestfalen REGIONALE 202X

In den Arbeitsprozessen werden wir be-währte Formate – wie die Jugendkonfe-renz UTOPiA, den Südwestfalen-Kompass, das Südwestfalen-Forum – durch digitale Methoden verstärken. Das hilft auch beim Austausch mit anderen Regionen und Ins-titutionen. Die Hochschulen haben längst einschlägige Forschungen begonnen und durch hervorragende Protagonisten zuge-sagt, mit Aufbau und Leitung eines Fach-beirats und in den Projekten das Thema Digitalisierung ebenso konstruktiv wie ethisch-kritisch zu begleiten. Lernen wol-len wir nicht nur unter uns, sondern auch im motivierenden Austausch weit über die Grenzen der Region hinaus. Wir wollen die Foren nutzen und mitgestalten, die in Nordrhein-Westfalen das Thema Digitali-sierung voranbringen.

Dafür bringen wir viel mit: die wissenschaftliche Kompetenz z. B. bei der Universität Siegen, der Fachhoch-

schule Südwestfalen, der Hochschule Hamm-Lippstadt und der BiTS Iserlohn eine starke Wirtschaft, die z. B. bei Automotive, Gebäudetechnik und Material-

umformung die Zukunft mit Digitalisierung aktiv angeht engagierte junge Leute, die als „Digital Natives“ in Südwestfalen leben wollen unser Land, in dem es sich echt gut leben lässt, und das Bewusstsein, dass wir

dies nachhaltig pflegen müssen eine besondere Haltung, denn wir wollen das Ziel Nr. 1 der Vision Südwestfalen

2030 leben: „Bestes Beispiel für ein kooperatives Miteinander bei der Zukunfts-gestaltung“

und nicht zuletzt die Neugier Aller in der Politik, den Kommunen, den Unterneh-men, der Wissenschaft und der Bürgerschaft, die sich schon in diesem Bewer-bungsprozess um die REGIONALE 202x engagiert haben, auf eine mit Digitalisie-rung gestaltete Zukunft

HUBERTUS WINTERBERG Südwestfalen Agentur GmbH

„Unsere Mission heißt: Wir schaffen Zukunft für die nächste Generation!“

6 - Südwestfalen REGIONALE 202X

„HAST DU SCHON GEHÖRT? DIE GANZE REGION WILL SICH WIEDER UM EINE REGIONALE BEWERBEN! ES GAB DOCH GERADE ERST EINE!“

„JA! UND WOHL GERADE DESHALB. SIE SAGEN,

JETZT SIND ALLE GUT AUF- GESTELLT, UND ES SOLL

SPEZIELL UM DIE DIGITALE ZUKUNFT GEHEN. DAS WIRD AUCH FÜR UNS SPANNEND!“

DIGITAL AUTEHNTISCH

NACHHALTIG

7 - Südwestfalen REGIONALE 202X

… UND DIE DIGITALE ZUKUNFT IN SÜDWESTFALENAlle Diskussionen mit den Isabels und Henriks in Südwestfalen – zum Beispiel bei den UTOPiA-Workshops der Südwestfalen Agentur oder bei LEADER-Prozessen – zeigen, dass für sie die digitale Vernetzung sowohl Wunsch als auch Notwendigkeit und Selbst-verständlichkeit ist. Zugleich setzen gerade die mittelständischen Betriebe in Südwest-falen darauf, mit Digitalisierung innovative und für die Kunden passgenaue Produkte z. B. bei Automotive, Licht und Gebäudetech-nik zu erzeugen. Digitalisierung in allen all-täglichen Lebensbereichen, Digitalisierung als Unternehmensstrategie, Digitalisierung in der Arbeitswelt und CO2-reduzierte Mo-bilität mit digitaler Vernetzung sind The-men, die große Chancen für ländliche Räu-me eröffnen. Mithilfe digitaler Instrumente können anstehende gesellschaftliche Auf-gaben im ländlichen Raum besser oder z. B. überhaupt gelöst werden (z. B. Mobilität, Versorgung älterer Menschen, Teilhabe).

DIE SÜDWESTFALEN-DNA

Südwestfalen ist und bleibt eine Region, in der Werte eine wichtige Rolle spielen und Nachhaltigkeit ein selbstverständliches Ziel ist. Digitalisierung ist ein Mittel zum Zweck und kann in allen einzelnen Schritten ge-staltet werden. Wir wollen die Chancen nutzen und auch die kritischen Diskussio-nen führen. Auch bei diesem Thema leben wir die Kooperation: Hochschulen, Kreise, Unternehmen (Arbeitgeber und Arbeitneh-mer!), Ehrenamtliche, Kommunen und Auf-gabenträger machen mit.

In den Hochschulen der Region ist die wissenschaftliche Kompetenz für dieses Thema präsent und aktiv. Die Universität Siegen stellt darüber hinaus mit ihrem Forschungskolleg „Zukunft menschlich ge-stalten“ das Thema Digitalisierung in den gesellschaftlichen Kontext, der für eine nachhaltige und authentische Entwick-lung der Region nötig ist.

ISABEL SABISCH UND HENRIK SCHMOLL-KLUTE ...Zwei junge Menschen machen sich Gedanken zur Zukunft ihrer Heimatregion: Können die Chancen der Digitalisierung so genutzt werden, dass eine ländliche Region wie un-sere für junge Leute im Jahr 2030 attraktiv ist? Isabel (Jahrgang 1994) und Henrik (Jahr-gang 1995) sind in Olpe bzw. Menden geboren und engagieren sich u. a. in der Jugend-konferenz UTOPiA. Sie stellen Fragen und definieren Herausforderungen!

DIGITAL – NACHHALTIG – AUTHENTISCH Neben Isabel und Henrik spielt deshalb das Bild der DNA eine wichtige Rolle in unse-rer Bewerbung. Und die Südwestfalen-DNA hat eine Dreifachhelix: Digital – Nachhaltig – Authentisch

ISABEL UND HENRIKUNSERE PROTAGONISTEN

8 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Die Region Südwestfalen kann in punkto REGIONALE bereits auf eine spannende Geschichte zurückblicken.

Im Jahr 2007 schlossen sich die fünf Krei-se Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Olpe, Siegen-Wittgenstein und Soest mit ihren 59 Städten und Gemeinden zur Re-gion Südwestfalen zusammen. Gemein-sam wollte man auf die großen Potenzi-ale hinweisen, sich als Region platzieren und gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft angehen. Mit der REGIONALE 2013 erhielten die Partner erstmalig die Chance, gemeinsam Projekte und Strate-gien zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit ihrer Region zu entwickeln. Sie haben sie genutzt. Alle gesellschaftlichen, politi-schen und wirtschaftlichen Akteure stell-ten sich der Aufgabe, die Auswirkungen des demographischen Wandels im Hin-blick auf den Fachkräftemangel und die Entwicklung der Infrastrukturen der Re-gion und damit auch der Städte und der vielen Dörfer konsequent in unterschied-lichen Projekten und Strategien anzuge-hen und zu gestalten.Der Schwerpunkt in der REGIONALE 2013 lag auf folgenden vier Projektfamilien:Der besondere Stellenwert Südwestfa-

lens als Wirtschaftsregion, die Heraus-forderungen des Strukturwandels und die steigende Bedeutung im Ausbau der „Wissenslandschaft“ haben zur Projektfa-milie WirtschaftWissen geführt. Die darin zusammengeschlossenen Projekte können sich sehen lassen. Ein eindeutiger Schwer-punkt fand sich vor allem im Aufbau stra-tegischer Netzwerke zwischen Unterneh-men und Hochschuleinrichtungen.

Im Kontext der Projektfamilie StadtMensch ging es vor allem um die Stärkung der ur-banen Gravitationskräfte der südwestfäli-schen Städte, um die Rückgewinnung und Neudefinition städtischer Qualitäten und um die kreative Auseinandersetzung mit einem urbanen Lebensgefühl.

Dem gegenüber standen die vielfältigen Projektansätze zur Zukunft der eher länd-lich beziehungsweise dörflich geprägten Orte. Ihnen ging es um die Stärkung und Belebung der Ortskerne, um die Aktivie-rung und Einbeziehung bürgerschaftli-chen Engagements in die Dorferneuerung und um die Entwicklung innovativer Mo-delle zur Zukunftsfähigkeit der ländlichen Infrastruktur. Hierfür stand die Projekt-familie LandLeben.

WO KOMMEN WIR HER?NICHT MEHR IM TAL – NOCH NICHT ÜBER DEN BERG

9 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Der ausgeprägte Landschaftsbezug Süd-westfalens, das besondere wirtschaftliche Profil als Gesundheitsregion und letztlich auch der Stellenwert als touristische Desti-nation bildeten den Rahmen für die Projekt-familie NeuLand.

SÜDWESTFALEN – REGIONALEDer Dialog mit den Menschen in der Regi-on, z. B. bei den Südwestfalentagen oder der „Tour über die Dörfer“, trug in ganz beson-derer Weise zum Verständnis von REGIONA-LE und zum Engagement mit Ideen und Pro-jekten bei. Mit sogenannten DenkRäumen hat die REGIONALE Südwestfalen darüber hinaus ein Format geschaffen, in dem sich interessierte Akteure und wichtige Interes-sensvertreter zu bestimmten Themen einer kreativen und ergebnisoffenen Diskussion um relevante Fragestellungen und Projekte für die Region stellen konnten. Im Hinblick auf die zukünftige Förderlandschaft bedeu-tet dieses themenübergreifende Verständ-nis von Projektentwicklung auch, dass die in vielen Programmen – vor allem vonseiten der EU – immer stärker eingeforderte Ver-schneidung verschiedener Förderansätze während dieses Prozesses bereits erprobt und umgesetzt wurde.

Die Region hat so während des REGIONALE- Prozesses gelernt, zusammenzuarbeiten, schwierige Themen auszuhandeln und mithilfe der Südwestfalen Agentur viele Akteure aus Politik, Wirtschaft, den Verbän-den und Vereinen an einen Tisch zu brin-gen sowie Projekte und Strategien weiter-zuentwickeln.

In schwierigen Situationen, zum Beispiel bei der Kofinanzierung von Projekten auf-grund der angespannten Haushaltslage der Kommunen, konnten in Kooperation mit der Bezirksregierung gute Lösungen

gefunden werden, weil sehr früh im Pro-zess der Projektentwicklung erkannt wur-de, was mit Blick auf die Förderkulisse geht und was nicht und wo neue Wege gesucht werden mussten. Aus dieser Zusammen-arbeit ist die Erkenntnis erwachsen, dass man gemeinsam mehr erreichen kann.

Gemeinsam hat sich die Region auf den Weg gemacht, ist ein gutes Stück gegan-gen und hat die Talsohle längst hinter sich gelassen. Und doch sind sich die Aktiven in Unternehmen, Verwaltung und Politik einig: Wir sind nicht über den Berg!

RALF KERSTING Präsident der IHK Arnsberg; 2011–2015 Vorsitzender von Wirtschaft für Südwestfalen e. V.

„In den letzten Jahren ist viel mehr als ein Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft erfolgt. Eine ganze Re gion hat sich auf den Weg gemacht!“

10 - Südwestfalen REGIONALE 202X

„NAJA, ERINNERST DU DICH AN UNSERE JUGENDWERKSTATT

UTOPIA IM LETZTEN JAHR:

’KEINE TOTE

HOSE AM ARSCH DER WELT?!‘ ICH FINDE,

DA MÜSSEN WIR NOCH ORDENTLICH

ANPACKEN“

„ICH FINDE IN DEN LETZTEN JAHREN IST IMMER MEHR DEUTLICH GEWORDEN, WO SÜDWESTFALEN TOP IST.“

11 - Südwestfalen REGIONALE 202X

In einem integrierten Handlungskonzept für die Region Südwestfalen wurden im Jahr 2015 die Wirtschaftsstruktur sowie die Bereiche Umwelt, Energie, Sozialstruk-tur, Raumordnung und interkommunale Kooperation in einer SWOT-Analyse aus-führlich untersucht. Hier geben wir nach einigen Grundinformationen zu den betei-ligten Kreisen und Kommunen sowie Fak-ten zur Raumstruktur die zusammenfas-sende Analyse mit Ergänzungen wieder. Der ausführliche Hintergrund mit dem in-tegrierten Handlungskonzept ist im Inter-net auf www.qualitaetssprung-swf.com hinterlegt.

Die im Jahr 2007 definierte Region Süd-westfalen besteht aus den Kreisen Hoch-sauerlandkreis, Märkischer Kreis, Olpe, Siegen-Wittgenstein und Soest. Auch im Rahmen der REGIONALE 2013 profilierte sich die Region mit ihren 59 Städten und Gemeinden gemeinsam im Verbund, um regional bedeutsame Projekte zu entwi-ckeln und umzusetzen.Südwestfalen liegt im Südosten von Nord-rhein-Westfalen und hatte 2013 etwa 1,38 Mio. Einwohner. Dies entspricht 8 % der Bevölkerung von NRW bei einem Flächen-anteil von rund 20 %. Mit seinen mehr als 150 mittelständischen Weltmarktführern verschiedener Branchen erwirtschaftet Südwestfalen etwa 8 % der Wirtschafts-

leistung von NRW und ist, gemessen an der Beschäftigung im produzierenden Gewerbe, Deutschlands Industrieregion Nummer drei.

Ein großer Teil der Region ist als Gebiet mit ländlicher Raumstruktur einzustufen. Die Siedlungsdichte ist insgesamt deut-lich geringer als der Landesdurchschnitt. Einerseits liegt der Freiflächenanteil mit 86 % deutlich über dem Landesdurch-schnitt von 70 %. Andererseits wuchsen die Siedlungsflächen zwischen 1996 und 2011 zwischen 10 und 30 %, bedingt durch eine gute wirtschaftliche Entwicklung und das zurückliegende Bevölkerungs- und Wohnflächenwachstum der Baby-boom-Generation. Innerhalb der Region erstreckt sich eine überdurchschnittlich dichte Gewerbe- und Industrieflächen-Achse zwischen Lüden-scheid und Lippstadt. Sauerland und Sie-gerland-Wittgenstein sind attraktive Frei-zeit- und Tourismusdestinationen, die vom Trend zu Tages- und Kurzurlaub in Deutsch-land profitieren können und hohe Nach-frage aus NRW und Benelux verzeichnen.

Mit einem Waldanteil von über 51 % der Gesamtfläche, die rund 314.000 Hektar bedeuten, gehört Südwestfalen zu den waldreichsten Gebieten Deutschlands. Dies ist ein bedeutender Klimafaktor. Die

DER RAUM

PROF. DR. STEPHAN BREIDEFachhochschule Südwestfalen

„Die unverzichtbare Basis für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ist eine zuverlässige und effiziente breitbandige Internet-versorgung in der Fläche. Die Region hat sich bereits vor 10 Jahren auf den Weg gemacht und gilt als eine Best Practice Region in NRW.“

CO2-Bilanz pro Einwohner bezogen auf die Speicherfähigkeit des Waldes ergibt folgendes Bild: In NRW bindet Wald im Jahr 0,4 Tonnen CO2 pro Einwohner. Für die Bundesrepublik ist dies 1 Tonne, be-zogen auf Südwestfalen kann man von 2 Tonnen pro Einwohner ausgehen. Bereits 67 % der Haushalte in Südwestfa-len können schon heute Bandbreiten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde ab-rufen. Bis 2018 sollen 50 Mbit/s flächen-deckend verfügbar sein. In jedem der fünf Kreise ist die Versorgung mit schnellem Internet unterschiedlich: Der Hochsau-erlandkreis liegt mit 83,4 % an der Spitze – für diesen ländlich strukturierten und flächengrößten Kreis in NRW ist das ein extrem guter Wert. Dann folgt der Kreis Soest mit 76 %, der Märkische Kreis mit 64,3 %, der Kreis Siegen-Wittgenstein mit 64 %. Der Kreis Olpe ist mit 46,3 % noch das Schlusslicht, wird aber in Kürze deutlich zulegen. Gründe für diese unter-schiedlichen Werte sind vor allem die to-pographischen Bedingungen.

NORDRHEIN- WESTFALEN

NORDRHEIN- WESTFALEN

SÜDWESTFALENSÜDWESTFALEN

12 - Südwestfalen REGIONALE 202X

DATEN UND FAKTEN

BREITBANDNETZQuelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie; Peter Breuer; scheuvens + wachten, 2009

ZENTRALITÄT IN SÜDWESTFALENQuelle: LEP NRW, 2013

LAGE SÜDWESTFALENS IN NRW

Oberzentren

Mittelzentren

Grundzentren

SO

HSK

OEMK

SI-WI

13 - Südwestfalen REGIONALE 202X

BESCHÄFTIGTENQUOTEQuelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2014; Information und Technik Nordrhein-Westfalen

ÜBERBLICK ÜBER REGIONALE INDIKATOREN FÜR SÜDWESTFALEN

ANTEILE DER ERWERBSTÄTIGEN IM PRODUZIERENDEN GEWERBE 2013

53 %

53 % 55 %

55 %

Ø NRW: 50,0 %

* = Anteil weibliche Beschäftigte (Ø NRW: 45,7 %)

REGIONALE ENTWICKLUNG

LANDESWEITE ENTWICKLUNG

BEVÖLKERUNG BEZUGSJAHR 2014 1.380,926 seit 2004: -6,4 % -2,6 %

ARBEITSLOSENQUOTE BEZUGSJAHR 2015 5,7 % Diff. seit 2005: -4,5 %-Punkte -4,0 %-Punkte

BIP BEZUGSJAHR 2014 24,2 Mrd. seit 2004: +27,7 % +26,1 %

BIP/EINWOHNER BEZUGSJAHR 2014 34.205 seit 2004: +36,5 % +29,9 %

BRUTTOWERTSCHÖPFUNG BEZUGSJAHR 2014

1. Sektor 0,6 % Diff. seit 2004: 0,0 %-Punkte -0,2 %-Punkte

2. Sektor 44,8 % Diff. seit 2004: -0,1 %-Punkte -1,3 %-Punkte

3. Sektor 54,6 % Diff. seit 2004: +0,1 %-Punkte +1,5 %-Punkte

53,5 % (40,0 %)*

52,1 % (43,3 %)*

54,3 % (42,2 %)*

55,4 % (38,4 %)*

53,8 % (40,9 %)*

14 - Südwestfalen REGIONALE 202X

sehr hochhochmittelgeringsehr gering

Kreis Einkommen (EUR) BIP (EUR)SO 19.676 30.109HSK 21.314 30.255SI-WI 22.265 33.313OE 24.829 31.978MK 23.878 30.050

NRW 20.056 32.078

5 %5 % 7 %

7 %Ø NRW: 8,3 %

* = Anteil Arbeitslose 15 bis 24 Jahre

Region Sozialversicherungspflichtig BeschäftigteAnteil (in %) Rang

Schwarzwald-Baar-Heuberg 52,1 1Ostwürttemberg 48,9 2Südwestfalen 47,4 3Ingolstadt 45,7 4Donau-Iller (Bayern) 45,3 5

6,4 % (9,3 %)*

5,2 % (10,0 %)*

5,8 % (12,6 %)*

4,8 % (11,1 %)*

7,1 % (10,1 %)*

DATEN UND FAKTEN

INDUSTRIEDICHTE DEUTSCHLANDQuelle: Wirtschaft für Südwestfalen e. V., 2011

VERFÜGBARES EINKOMMEN UND BIP JE EINWOHNER/EINWOHNERINQuelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder

ARBEITSLOSENQUOTE UND ANTEIL JUNGER ARBEITSLOSERQuelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2014

ANTEIL DER BESCHÄFTIGTEN IM PRODUZIERENDEN GEWERBEQuelle: Bundesagentur für Arbeit

2012o

10.000

15.000

25.000

5.000

40.000

30.000

35.000

45.000

20.000

50.000

2013 2014 2015 2016 2017 2018

– 13,97 %

– 18,88 %

– 17,39 %

– 16,27 %

– 15,68 %

30

20

10

0

–10

–20

–30

–40

15 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Abwanderung über 500 Personen

Zuwanderung 200 bis 500 Personen

Saldo 2005 bis 2007Abwanderung 200

bis 500 PersonenZuwanderung über 500 Personen

bis unter 100100 bis unter 200200 bis unter 400400 bis unter 600600 bis unter 800800 und mehr

Einwohner je km2

SWF

SO

HSK

SI-WI

OE

MKunter 15 15 bis einschl. 24 25 bis einschl. 39 40 bis einschl. 64 über 65

SOHSKSI-WIOEMK

EINWOHNERDICHTE 2013Quelle: BBSR, 2014

VERÄNDERUNG DER BEVÖLKERUNG NACH ALTERSGRUPPEN (IN %) 2012 BIS 2030Quelle: eigene Berechnung nach Landesdatenbank NRW, 2013

VORAUSSICHTLICHER SCHÜLERBESTANDQuelle: eigene Bearbeitung nach Landesdatenbank, 2013

LANDESBINNENWANDERUNG IM LAND NRW BEZOGEN AUF SÜDWESTFALENQuelle: Peter Breuer, scheuvens + wachten; IT.NRW; Bezirksregierung Arnsberg, 2009

KREISSOEST

20

2 1 8 1 6

62

KREISOLPE

59

21 7 1 7

24

MÄRKISCHERKREIS50

111 5

32

11

HOCHSAUER-LANDKREIS56

31

6111 5

NRW

26

2 2 132

7

49

KREISSIEGEN-WITT-

GENSTEIN65

1 1 1 7

19

8

16 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Kreis Bevölkerung 2012 Bevölkerung 2030 insgesamt unter 15 Jahre über 65 JahreSO 303,9 Tsd. 285,9 Tsd. – 5,9 % – 5,4 % 22,8 %HSK 265,1 Tsd. 233,3 Tsd. – 12,0 % – 10,9 % 24,0 %SI-WI 281,4 Tsd. 254,3 Tsd. – 9,6 % – 27,0 % 28,3 %OE 138,3 Tsd. 126,0 Tsd. – 8,9 % – 22,4 % 27,0 %MK 428,1 Tsd. 369,1 Tsd. – 13,8 % – 17,9 % 11,3 %

Südwestfalen 1416,8 Tsd. 1268,6 Tsd. – 10,5 % – 16,7 % 20,8 %

Kreis Wanderung 18 bis 24 Jahre ( %)

Wanderung 25 bis 29 Jahre ( %)

SO – 15 bis 30 – 4 bis 8HSK – 30 – 8 bis 12SI-WI + 0,8 bis 15 – 8 bis 12OE – 15 bis 30 – 1 bis 4MK – 15 bis 30 – 4 bis 8

FernstraßennetzBahnnetzHaltepunkte

Gebäude- und Freifläche ErholungsflächeVerkehrsflächeLandwirtschaftsfläche

WaldflächeWasserflächeSonstige

BEVÖLKERUNGSPROGNOSE 2030Quelle: eigene Berechnung nach Landesdatenbank NRW, 2013

BAHN- UND FERNSTRASSENNETZQuelle: Peter Breuer; scheuvens + wachten; Bezirksregierung Arnsberg; Hochsauerlandkreis, Geoinformation und Liegenschaftskataster; GeoService, 2009

FLÄCHENNUTZUNG (IN %)Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (it.nrw), 2014

WANDERUNGSBILANZEN Ø2007–2011Quelle: IT.NRW

*

*

***

****

**

** * *

*

***

*

*

*

**

*

*

**

**

****

**

**

**

**

SI-WI

17 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Kreis Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte (in %)Am 01.01.2020 mind. 65 Jahre alt

Am 01.01.2020 mind. 67 Jahre alt

Am 01.01.2030 mind. 65 Jahre alt

Am 01.01.2030 mind. 67 Jahre alt

SO 38,9 31,6 82,9 73,4HSK 38,4 28,8 78,4 72,1SI-WI 38,6 29,6 77,4 70,9OE 35,4 25,0 78,1 66,1MK 37,0 28,0 81,8 71,5

* = Gemeinden, in denen die Gefährdung der hausärztlichen Versorgung droht

** = Gemeinden, in denen die hausärztliche Versorgung auf mittlere Sicht gefährdet erscheint

0,800,70 bis 0,790,60 bis 0,690,50 bis 0,590,40 bis 0,49< 0,40

• 46 Krankenhäuser und 1 Privatklinik• 30 stationäre Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen• 197 stationäre und 53 teilstationäre Pflegeeinrichtungen• 221 ambulante Pflege- und Krankendienste• 1.907 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte• 372 Apotheken• 34 Medizinische Versorgungszentren

ÜBERSICHT WALDANTEIL

WALDANTEIL

51 %

HSKMKOLPESOESTSI/WI

66 %

62 %

52 %

21 %

57 %

NIEDERGELASSENE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE – PROGNOSEQuelle: Kreisdossiers, 2013

HAUSÄRZTLICHE VERSORGUNGSDICHTE IN DEN KOMMUNEN – VERSORGUNGSKENNZAHL (HAUSÄRZTINNEN UND HAUSÄRZTE JE 1.000 EINWOHNER)Quelle: Kreisdossiers, 2013 und 2014

IN SÜDWESTFALEN GIBT ES NACH AKTUELLEM WISSENSSTAND ...Quelle: Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen e. V.

18 - Südwestfalen REGIONALE 202X

DR. STEPHANIE ARENSSüdwestfalen Agentur GmbH

„Unsere Herausforderungen sind immens. Ich bin überzeugt, dass wir sie mit dem Netzwerk aus starken Akteuren nachhaltig meistern können.“

STÄRKEN DER REGIONSüdwestfalen ist die stärkste Industriere-gion in NRW mit einer technologiestarken Branchenstruktur und vielen Weltmarkt-führern. Gerade eigentümergeführte klei-nere und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Rückgrat der regionalen Wirtschaft. Die Region kann auf einen leistungsstarken Bestand an anwendungsorientierten und wirtschaftsnahen Forschungseinrichtun-gen zurückgreifen und profitiert von einer ausgeprägten und gelebten Kooperations-bereitschaft in der regionalen Wirtschaft.

Im Vergleich zu anderen Regionen in NRW ist noch ein überdurchschnittlicher Anteil der Bevölkerung im Schul-, Ausbildungs- und Studienalter. Auch die Ausbildungsquo-te ist verglichen mit den anderen Regionen des Landes überdurchschnittlich hoch. Zu-dem gibt es relativ junge, noch wachsende Hochschulen, die sich nach dem regionalen Bedarf sowie den tatsächlichen und aktuel-len Problemlagen ausrichten können.Durch seine natürliche Umwelt hat Süd-westfalen eine hohe Lebensqualität für Ein-heimische. Erholungsräume und Wald sind überall gut zugänglich. Flüsse prägen die Landschaft ebenso wie die Wasserflächen der großen Talsperren. Belastungsindikato-ren wie z. B. die Feinstaubgehalte in der Luft sind unauffällig.

Die landschaftlich reizvolle Mittelgebirgs-lage mit zwei Naturparks – darunter der Naturpark Sauerland-Rothaargebirge, mit 3.828 qkm nach dem Südschwarzwald der zweitgrößte Naturpark Deutschlands – und die gute Umweltsituation üben eine hohe touristische Anziehungskraft aus. Die Tou-rismusbranche fördert dabei punktuell auch den Erhalt dörflicher (Infra-)Strukturen.

SCHWÄCHEN DER REGIONIn den letzten Jahren ist ein zunehmender Fachkräftemangel zu verzeichnen, beglei-tet durch Abwanderungsbewegungen bei der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Im Vergleich zu anderen Regionen hat Süd-westfalen einen unterdurchschnittlichen Anteil an hochqualifizierten Beschäftigten und zudem einen hohen Anteil an Beschäf-

STÄRKEN UND SCHWÄCHEN

tigten ohne Ausbildung. Hinzu kommt, dass der Bekanntheitsgrad der Industriere-gion Südwestfalen noch zu gering ist. Auch gibt es in der Region in bestimmten Fach-bereichen noch kein bedarfsdeckendes qualitatives Studienangebot.Die Region hat eine große Anzahl energi-eintensiver Produktionsbetriebe und ist damit anfällig für Energiepreissteigerung und Versorgungsengpässe. Potenziale der Waldregion entlang der Wertschöpfungs-kette Holzwirtschaft werden bisher nicht ausreichend genutzt.

In den ländlichen Räumen gibt es schwache Versorgungsstrukturen und einen Nachholbe-darf beim Breitbandausbau – insbesondere in Gewerbegebieten. ZumTeil herrscht ein Mangel an neuen Gewerbe- und Industrieflächen. Die Kommunen können daher ansiedlungswilligen Unternehmen nicht immer ein konkretes und zeitlich akzeptables Flächenangebot machen.In den meisten Teilen Südwestfalens dauert es etwa doppelt so lange, überregionale Ver-kehrsverbindungen (Autobahnanschlüsse, ICE-Strecken und internationale Flughäfen) zu erreichen wie im Landesdurchschnitt. Aus der Sicht besonders der jungen und alten Be-völkerungsgruppen und der Familien ist das Angebot an Mobilität „ohne eigenes Auto“ un-zureichend.

19 - Südwestfalen REGIONALE 202X

STÄRKEN SCHWÄCHEN

In den letzten Jahren zunehmender Fachkräftemangel und Abwanderungs- bewegungen bei der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter

Südwestfalen ist – gemessen am Anteil der Beschäftigten – die stärkste Industrieregion in NRW

Bekanntheitsgrad der Industrieregion Südwestfalen noch zu gering

Hoher Anteil an Beschäftigten ohne Ausbildung und unterdurchschnittli-cherAnteil an hochqualifizierten Beschäftigten

Bestand an anwendungsorientierten und wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen zur Unterstützung der

regionalen technologieorientierten Branchen und UnternehmenViele energieintensive Produktionsbetriebe

Eigentümergeführte KMU als das Rückgrat der regionalen WirtschaftNicht ausreichend genutzte Potenziale der Waldregion entlang der Wertschöpfungskette HolzwirtschaftAusgeprägte und gelebte Kooperationsbereitschaft

in der regionalen WirtschaftIn bestimmten Fachbereichen kein bedarfsdeckendes Studienangebot

Im Vergleich zu anderen Regionen in NRW noch überdurchschnittlich vorhandener Anteil der Bevölkerung im Schul-, Ausbildungs- und Studienalter Schwache Versorgungsstrukturen in den ländlichen Räumen

Überdurchschnittliche Ausbildungsquote Weiterhin vorhandener Nachholbedarf bei Breitbandausbau (insb. in Gewerbegebieten)

Tourismusbranche fördert den Erhalt dörflicher (Infra-)Strukturen Mangel an Gewerbe- und Industrieflächen

Junge noch wachsende Hochschulen, die sich nach dem regionalen Bedarf und den Problemlagen ausrichten können

Unzureichende Mobilität ohne eigenes Auto, besonders über die Grenzen der Verkehrsträger hinweg

Hohe Lebensqualität für Einheimische und touristische Anziehungskraft durch natürliche Umwelt

Technologiestarke Branchen und viele Weltmarktführer

20 - Südwestfalen REGIONALE 202X

RELEVANTE MEGATRENDSFür das gleiche integrierte Handlungskonzept wurden Trends analysiert, die Auswirkun-gen auf die Chancen und Risiken der Regionalentwicklung in Nordrhein-Westfalen und Deutschland insgesamt haben. Sie wirken üblicherweise über mehrere Dekaden und nicht ausschließlich auf einzelne Segmente, sondern gesamtgesellschaftlich. Bezogen auf die betrachteten Felder lassen sich eine Reihe Megatrends als zukunftsrelevant für Südwestfalen definieren. Wir vermerken auch Beispiele dafür, wie Akteure in Südwest-falen diese Themen aktiv angehen.

Intelligente Vernetzung und Digitalisierung aller Lebensbereiche sowohl bezogen auf die Industrie (Additive Manufacturing, Industrie 4.0), Dienstleistungen und

Handel und damit die Entstehung neuer Geschäftsmodelle bzw. Wertschöp-fungsketten

die öffentliche Verwaltung und Versorgung (neue Modelle bei der Vernetzung von z. B. Bildung, Gesundheit, E-Government etc.)

Privatpersonen z. B. im Bereich der Gestaltung von Arbeitsplätzen, aber auch der Versorgung und der privaten Lebensgestaltung

Damit einhergehend abnehmende Bedeutung „räumlicher Nähe“ in einigen Bereichen. Auf der anderen Seite eine zunehmende Bedeutung von Mobilität und Logistik.

Dabei geht es zum einen um den Anstieg von Personen-, Waren- und Informations-strömen, aber auch das Zusammenspiel verschiedener Mobilitätsformen und das Entstehen neuer Mobilitätskonzepte.

Nachhaltige Entwicklung als Ansatz in allen gesellschaftlichen Bereichen sowohl bezogen auf Energie- und Materialverbrauch (CO2-Bilanz) und damit einhergehen-de neue Lösungen (Effizienz, neue Technologien z. B. Bioeconomy, neue Wertschöp-fungsketten, Cradle to Cradle).

Wissen und dessen Management als zentrale Ressource für die markt- und techno-logieübergreifende Entwicklung neuer Technologien (Cross-Innovation) und damit einhergehende Notwendigkeit der Vernetzung. Die Wissensexplosion der letzten Jahrzehnte zusammen mit der ständigen Verfügbarkeit von Wissen hat darüber hi-naus Auswirkungen auf die Bildung und den Umgang mit Wissen im Berufsleben.

Im Rahmen der Globalisierung und Internationalisierung resultieren hohe Wachstums chancen und zusätzliche Absatzmärkte für deutsche Unternehmen in Drittländern. Vor allem die sinkenden Handelshemmnisse und Transportkosten, der technologische Fortschritt sowie die steigende Mobilität der Faktoren Arbeit und Kapital werden den internationalen Wettbewerb weiterhin dynamisieren.

Gesellschaftlicher Trend des demographischen Wandels, d. h. insbesondere die Alte-rung und der Rückgang der Bevölkerung, wirkt als restriktive Einflussgröße auf die wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeit von Unternehmen und Regionen, sowohl bezogen auf die Verfügbarkeit von Arbeitskräften als auch auf Faktoren wie Kauf-kraft, Versorgungsinfrastruktur. Gleichzeitig eröffnen sich Chancen, neue Märkte besonders im Bereich Gesundheit zu erschließen.

Urbanisierung, d. h. Abwanderung der Bevölkerung in Metropolen und Großstäd-te aufgrund von Arbeitsmöglichkeiten und städtischer Infrastruktur. Zugleich ist zu beobachten, dass bei jungen Leuten „Heimat“, „Freunde“ und „intakte Umwelt“ häufiger als früher als Gründe für eine Standortwahl genannt werden.

Zunehmende Bedeutung von Frauen in der Gesellschaft, d. h. unter anderem die wachsende Gleichberechtigung und das Anreichern von Geschlechterrollen, u. a. durch ein stark wachsendes Bildungsniveau von Frauen in Europa und weltweit. Dies hat enorme Auswirkungen auf das gesamte gesellschaftliche Leben, insbeson-dere auch auf das Arbeitsleben und die strategische Zielgruppenorientierung von Dienstleistungen und Produkten.

Ein höheres Bewusstsein der Gesellschaft für Gesundheit und damit auch eine hö-here Durchdringung in allen Lebensbereichen, von einer wachsenden Gesundheits-wirtschaft, durch medizinische Produkte und Dienstleistungen, über eine gesunde Gestaltung der Arbeitswelt.

Unter anderem immer größere Freiheiten führen zu Individualisierung in der Ge-sellschaft, welche sich letztlich auch in der Wirtschaft z. B. durch Nischenmärkte und individualisierte Produkte widerspiegelt. Kirchen und Vereine, die in Südwest-falen traditionell eine große gesellschaftliche Rolle spielen, erleben eine größere Projektorientierung bei den Ehrenamtlichen und haben Schwierigkeiten, Struktur-aufgaben wie Vorstandsarbeit zu besetzen.

Der Klimawandel verpflichtet die weltweite Staatengemeinschaft zum Handeln, wie es z. B. im Abkommen von Paris vereinbart wurde.

Die durch wirtschaftliche, klimatische und politische Probleme bedingte globale Migration betrifft zwar im größten Maße die jeweiligen Nachbarländer, erreicht aber auch Südwestfalen. Sie eröffnet Chancen bei der Altersstruktur und den benö-tigten Arbeitskräften, und sie bedeutet Herausforderungen für die Integrationsbe-reitschaft der Gesellschaft und das Bildungswesen.

21 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Unsere „Vision Südwestfalen 2030“, die die Maßstäbe für unser Handeln und die REGIONALE-Bewerbung setzt, hat solide Grundlagen. Viele Mitwirkende an der Zukunft Südwestfalens gehen beherzt Schritte in die Zukunft – auch als ein Versprechen an zu-künftige Generationen, die Lebensgrundlagen in unserer Region zu pflegen und zu ent-wickeln. Auf die Megatrends und ihre Herausforderungen reagieren sie beispielsweise so:

Intelligente Vernetzung und Digitalisierung: Die TeleKommunikationsGesellschaft Süd-westfalen mbH wurde von den fünf Kreisen in Südwestfalen gegründet und arbeitet an einer nachhaltigen Verbesserung und Weiterentwicklung der Telekommunikationsinf-rastruktur für den Erhalt und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Region. Diese Art der Kooperation betont den Willen der Region, an der Verbesserung der Breitbandin-frastruktur bzw. der Errichtung von Hochleistungsnetzen aktiv mitzuwirken.

Die Universität Siegen und Unternehmen der Region haben im Jahr 2016 eine Initiative für die Digitalisierung der Wirtschaft der Region ins Leben gerufen und die „ZDW Süd-westfalen GmbH“ gegründet, die als gemeinnütziges Unternehmen das operative Ge-schäft der Initiative koordiniert und Ansprechpartner für Unternehmen in der Region ist.

Mobilität: Für die Automotiveregion Südwestfalen hat die Weiterentwicklung der e-Mo-bilität hohe Relevanz. Sowohl unter dem Aspekt der Kompetenzentwicklung bei Indust-rie und Hochschulen wie auch in der flächigen Umsetzung von Modellen im ländlichen Raum, um ein Angebot für die Menschen zu schaffen.

Nachhaltige Entwicklung, Wissen und Vernetzung: Südwestfälische Unternehmen en-gagieren sich z. B. in der Lichtbranche für energiesparende, intelligente Lösungen und für die dank neuer Technologien effiziente, biologisch sinnvolle Beleuchtung an Arbeits-plätzen (Lichtforum NRW, Human Centric Lighting)Die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen finden zunehmend Ein-zug ins Handeln der Gebietskörperschaften. Mit Arnsberg und Bad Berleburg als Mo-dellkommunen ist Südwestfalen beim Projekt „Global nachhaltige Kommunen NRW“ aktiv vertreten.

UTOPiA – die junge Konferenz in Südwestfalen stellt allen jungen Leuten die Frage „Südwestfalen 2030. Was denkst du?“ und eröffnet Chancen zur konkreten Mitbe-stimmung bei der Regionalentwicklung. Kommunen sprechen mit Jugendlichen über deren Zukunftsideen (z. B. Generation Zukunft in Arnsberg) – und setzen sie um.

Im Projekt „StrateG!N: Strategien für die Gesundheitsversorgung in Südwestfalen“ haben die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen, der Zweckver-band der Krankenhäuser, Wissenschaftler, Kommunen und Kreise Perspektiven für die demographiesensible gesundheitliche und pflegerische Versorgung in Süd-westfalen entwickelt. Vernetzung, Nutzung digitaler Unterstützung und der Schutz persönlicher Daten sind wichtige Themen.

Die Region Südwestfalen ist zudem im Jahr 2009 zur 6. Gesundheitsregion des Lan-des Nordrhein-Westfalen ernannt worden. Im REGIONALE-2013-Projekt „Netzwerk Zukunft: Kurorte neu profiliert“ haben sieben südwestfälische Kurorte mit den bei-den Tourismusverbänden ein gemeinsames Zukunftskonzept für die Verbindung von Tourismus und Gesundheit und eine gemeinsame und arbeitsteilige Profilie-rung erarbeitet.

Südwestfalen ist seit Juni 2014 wie sieben andere Regionen in Nordrhein-West-falen regionaler Partner der KlimaExpo.NRW. Ein eigener „Südwestfalen Kompass zur KlimaExpo.NRW“ gibt den Akteuren Orientierung und inspiriert bei der Pro-jektentwicklung.

Unterstützt u. a. von der Deutschen Vernetzungsstelle ländlicher Raum fand Ende April 2016 in Altena und Arnsberg ein Workshop „Integration von Zugewanderten - Ideen, Beispiele und Lösungen für ländliche Räume“ statt, bei dem zahlreiche Ge-flüchtete mitwirkten und die Methode des Design Thinking für gesellschaftliche Fragestellungen erprobt wurde.

UNSERE MISSIONZUKUNFT FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION

22 - Südwestfalen REGIONALE 202X

CHANCEN UND RISIKEN

CHANCEN FÜR DIE REGION Aus der intelligenten Vernetzung und Di-gitalisierung verschiedenster Bereiche (Industrie, Haushalte, öffentlicher Bereich) ergeben sich neue Möglichkeiten in der Industrie (Integration neuer Produktions-methoden, Industrie 4.0, 3-D-Druck, Addi-tive Manufacturing, etc.), aber auch für die öffentliche Verwaltung (E-Government, Versorgung im Bereich Gesundheit, Schu-le, etc.) und private Haushalte (Gestaltung von Arbeitsplätzen, private Economy, etc.).Die wachsende Bedeutung von Kooperati-onen zwischen anwendungsorientierten Forschungseinrichtungen mit Unterneh-men aus Zukunftsbranchen birgt Chancen zur Steigerung der Innovationsfähigkeit der Region. Die weitere Entwicklung zu-kunftsorientierter Branchen, wie Licht- und Gebäudetechnik, Kunststoffverar-beitung, Maschinenbau, Medizintechnik, sowie die Integration neuer Produktions-methoden fördert die Wettbewerbsfä-higkeit Südwestfalens. Aber auch in der Schärfung des Profils als Gesundheitsre-gion mit dem Schwerpunkt Prävention in Verbindung mit Natur und abgesichert durch medizinisch-therapeutische Kom-petenz liegen Möglichkeiten.

Energie- und Ressourceneffizienz spielen aufgrund des hohen Industrieanteils und der Branchenstruktur eine große Rolle.

U. a. in den Bereichen der Produktionstech-nik, der Gebäudetechnik, aber auch Licht-technik entstehen dadurch neue Märkte und Handlungsfelder. Auch der Einsatz neuer Steuerungskonzepte und Speicher-technologien zur Netzintegration von er-neuerbaren Energien birgt Potenziale.

RISIKEN FÜR DIE REGIONDer demographische Wandel wirkt als re-striktive Einflussgröße auf die wirtschaft-liche Entwicklungsmöglichkeit von Unter-nehmen und Regionen, sowohl bezogen auf die Verfügbarkeit von Arbeitskräften als auch auf Faktoren wie Kaufkraft, Ver-sorgungsinfrastruktur. Der weiter zuneh-mende Fachkräftemangel durch Abwan-

derung der jüngeren Bevölkerung und Landflucht vor allem in den Wachstumsre-gionen stellt die Region vor große Heraus-forderungen.

Die Steigerung der interregionalen und internationalen Wettbewerbssituation durch Internationalisierung und Digitali-sierung birgt auch Risiken für die Region, wie auch die Veränderung der Wertschöp-fungsketten für nicht flexible (Nischen-)Unternehmen (z. B. veränderter Branchen-wettbewerb, neue technologische Ent-wicklungen, neue internationale Wettbe-werber).

Die Beeinträchtigung der energieinten-siven Industrien hinsichtlich der Versor-gungssicherheit (Netzschwankungen, Netzintegration EE), aber auch durch mögliche Kostensteigerungen (Energie-knappheit, Krisen, EEG) sind große Her-ausforderungen für die südwestfälische Wirtschaft.

Der Jahrhundertorkan Kyrill hat gezeigt: Der Waldbestand in Südwestfalen muss stärker auf die sich wandelnden klima-tischen Bedingungen mit Trockenheit, Sturm und Starkregen eingestellt werden.

23 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Schärfung des Profils als Gesundheitsregion

Wachsende Bedeutung von Kooperationen zwischen anwendungsorientierten Forschungseinrichtungen mit Unternehmen für die Zukunftsbranchen

Weiter zunehmender Fachkräftemangel durch Abwanderung der jüngeren Bevölkerung und Landflucht v. a. in die Wachstumsregionen

Weitere Entwicklung zukunftsorientierter Branchen und Integration neuer Produktionsmethoden zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit

Steigerung der interregionalen und internationalen Wettbewerbssituation durch Internationalisierung und Digitalisierung

Potenziale in der Produktions-, Gebäudetechnik, aber auch Lichttechnik als Beitrag zur Energie- und Ressourceneffizienz

Veränderung der Wertschöpfungsketten als Risiko für nicht flexible (Nischen-)Unternehmen

Ausgeprägte und gelebte Kooperationsbereitschaft in der regionalen Wirtschaft

Zukünftige Gewährleistung der Versorgungssicherheit v. a. der energieintensiven Industrien

Einsatz neuer Steuerungskonzepte und Speichertechnologien zur Netzintegration von erneuerbaren Energien

Beeinträchtigung der Umwelt- und Klimafunktion des Waldes durch den Klimawandel, wenn die Anpassung nicht rechtzeitig gelingt

CHANCEN RISIKEN

Demographischer WandelDigitalisierung der Wirtschaft und der Gesellschaft

24 - Südwestfalen REGIONALE 202X

1. Südwestfalen ist bundesweit bekannt für kooperatives Miteinander bei der Zukunftsgestaltung

2. Südwestfalen ist die stärkste Region des industriellen Mittelstands in Deutschland

3. Südwestfalen ist der Inbegriff für gutes Leben, Arbeiten und Erholen

Mit dieser Vision und den zugeordneten Handlungsfeldern und Maßnahmen ha-ben die Akteure im Jahr 2016 gemeinsam eine Leitschnur erarbeitet. Da sie in ei-nem breit angelegten Prozess gestaltet, mit den wesentlichen Teams in mehreren Runden verfeinert und schließlich auch im November 2016 online zur Diskussion ge-stellt wurde, steht sie auf einem starken Fundament. In den Köpfen und Herzen al-ler für Südwestfalen Aktiven kann sie täg-liche Richtschnur werden und das Han-deln aller koordinieren. Hier gilt, wie es in der Langfassung vom 09.11.2016 heißt: „Bei allen Zielsetzungen und Maßnahmen steht der Mensch im Mittelpunkt. Es muss gelingen, für ihn die besten Zukunftsper-spektiven zu schaffen – auch gerade mit-hilfe der Digitalisierung.“

REGIONALE 202x

Südwestfalen-DNAder Strategie- und Handlungsfelder

STRATEGIE, ZIELE UND HANDLUNGSFELDER

25 - Südwestfalen REGIONALE 202X

DER MENSCH IM MITTELPUNKT!Der strategische Rahmen: Digital – Nachhaltig – Authentisch! DIE HANDLUNGSFELDER RAUM – mit Stadt und Dorf, Natur und LandschaftGESELLSCHAFT – mit Ehrenamt und Bürgerschaft, Politik und VerwaltungWIRTSCHAFT UND ARBEIT – mit Unternehmen und Beschäftigten In der REGIONALE 202x wollen wir die Punkte aus der Vision Südwestfalen 2030 gezielt angehen, die eng mit dem Thema Digitalisierung verknüpft sind, und genau hier durch konzertierte Aktion einen Qualitätssprung erreichen. Die Initialprojekte sind den Hand-lungsfeldern Raum, Gesellschaft sowie Wirtschaft und Arbeit zugeordnet und verfolgen die Ziele der Vision. Hier die am direktesten verknüpften Ziele:

RAUM In unserem ländlich geprägten Raum sind unsere Städte und Dörfer lebendige

Orte mit einer offenen Gesellschaft. Gutes Leben, Arbeiten und Erholen verlangen auch Energieklugheit und

aktiven Klimaschutz. Die besondere Vielfalt von Natur- und Kulturlandschaften prägt die Lebensqualität

in dieser Region.

GESELLSCHAFT Alle Generationen und Lebensformen finden ihre Wertschätzung und Anerkennung. Bildungs- und Betreuungsangebote, gesundheitliche und pflegerische Versorgung

sowie Mobilität sind bedarfsgerecht entwickelt. Kultur- und Freizeitangebote machen Südwestfalen zu einer der anziehendsten

Regionen für Einheimische und Gäste Die Region wird herausragend von bürgerschaftlichem Engagement getragen.

WIRTSCHAFT UND ARBEIT Südwestfalen steht als Region der guten Arbeit für eine besondere Qualität des

Miteinanders von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Verbänden, Kammern und Ge-werkschaften.

Südwestfälische Unternehmen, Hochschulen und Kompetenzzentren sind Techno-logie- und Innovationstreiber.

Neue Geschäftsmodelle an der Schnittstelle von Produktion und Service stärken die internationale Position.

Junge Menschen fühlen sich in Südwestfalen wohl, finden einen Ausbildungs- bzw. Studienplatz oder kehren gern wieder zurück.

[email protected]

Echte WERT-Schätze aus Südwestfalen

Kompetenzzentrum Digitale Bildung

Initialprojekte der BewerbungLandesinitiativen

Digitales Zentrum Südwestfalen

Allianz Wirtschaft 4.0

E-Government.NRW

NRW 4.0 – Gute und faire Arbeit

Ländlicher Raum 2014–2020

Stadtbaukultur.NRW.2020

KlimaExpo.NRW

E-Gesundheit.NRW

#DWNRW

Wir in Südwestfalen 4.0 – FREIräume zum Leben

Gesundheit! Südwestfalen

Mobilität fürs echte Leben

Smart Living

Digitale Mitte

KOOPERATION

AUSTAUSCH

VONEINANDER LERNEN

MODELLRAUM

INTERREGIONALE ZUSAMMENARBEIT

NRW 4.0 – Lernen im digitalen Wandel

Open-NRW – Strategie

26 - Südwestfalen REGIONALE 202X

IN NRW – FÜR NRW

Allianz Wirtschaft 4.0 – Digitaler Spitzenstandort NRW

NRW 4.0 „Lernen im Digitalen Wandel“ NRW 4.0 „Gute und faire Arbeit“ KlimaExpo.NRW Open.NRW-Strategie: Mitreden,

Mitmachen und Mitgestalten Digitale Wirtschaft NRW (#DWNRW) Stadtbaukultur.NRW.2020 E-Gesundheit.NRW E-Government.NRW Ländlicher Raum 2014–2020

Mit dem Akzent der Digitalisierung im Kontext der südwestfälischen DNA und durch die Verfolgung der Vision 2030 wird eine REGIONALE 202x in Südwestfalen starke Bezüge zu vielen Feldern der Lan-despolitik aufweisen:

27 - Südwestfalen REGIONALE 202X

BEWERBUNG REGIONALE 2022/2025 Worum geht es?Erarbeitung einer südwestfälischen Bewer-bung um das Förderprogramm REGIONALE des Landes auf Basis der Vision Südwestfalen 2030

Was bringt es?Mit einer erneuten REGIONALE sollen ein weiterer Qualitätssprung in Südwestfalen geschaffen und wichtige Zukunftsprojekte angestoßen werden.

VISION SÜDWESTFALEN 2030Worum geht es? Erarbeitung einer Zukunftsvision für die Regi-on, die einen strategischen Rahmen für die re-gionale Entwicklung in Südwestfalen bietet.

Was bringt es?Basierend auf der ausformulierten und ge-meinsam verabschiedeten „Vision 2030“ für die Region können alle Akteure Südwestfa-lens in die gleiche Richtung blicken – und ihre individuellen Strategien und Projekte darauf abstimmen.

2016MÄRZ–AUGUSTEntwicklung Entwurf

2016JUNI

Veröffentlichung der Ausschreibung

201622. NOVEMBERBeschluss der Bewerbungsschrift im Aufsichtsrat SWF Agentur

20165. OKTOBERVersand Mustervorlage zur Beschlussfassungan Kreistage und Räte

20169. DEZEMBEROffizielle Abgabe der REGIONALE Bewerbung

201728. FEBRUAR

Fristende zur Beschlussfassung

der Mustervorlage in den Räten

2017FEBRUARBereisung durch die Fachjury

2017APRILVoraussichtliche Vergabe der REGIONALEN 2022 und 2025 an die beiden Gewinner-regionen

201612. SEPTEMBER

Beschluss zur erneuten Bewerbung durch

Aufsichtsrat und Gesell-schafterversammlung

der SWF Agentur

201625. AUGUSTSüdwestfalen-Forum 2016 - Erste Vorstellung

Entwurf Vision- Diskussion mit

230 Akteuren

2016NOVEMBERVeröffentlichung des fortgeschriebenen Entwurfs auf der Website der SWF Agentur mit Möglichkeit zur Feedback-Abgabe

201622. NOVEMBERVerabschiedung Betaversionim Aufsichtsrat der SWF Agentur

VISION SÜDWESTFALEN 2030 UND BEWERBUNG REGIONALE 2022/2025

28 - Südwestfalen REGIONALE 202X

schaft Südwestfalen, der Stadtplaner, Frau Prof. Dr. Schröteler-von Brandt, Uni-versität Siegen, als Kuratorin des Denk-Raums Dorf und noch viele mehr.

Der erste Entwurf stand auf dem Süd-westfalen-Forum 2016 am 25. August in Meinerzhagen zur Diskussion. Mehr als 200 Teilnehmer aus der gesamten Region brachten im Plenum und an Themeninseln zahlreiche konstruktive Hinweise ein und bekundeten ihre Un-terstützung für Strategie und Vorgehen. Eine breite Öffentlichkeit konnte im No-vember 2016 den modifizierten Entwurf online kommentieren.

Die Vision Südwestfalen 2030 entstand nicht in einem Wachtraum, sondern in einem kooperativen Prozess: Insgesamt sechsmal trafen sich die Akteure der „Visionswerkstatt“ zwischen März und November 2016, um über Themen und Handlungsfelder für die Zukunft Südwest-falens zu beraten und eine Zukunftsvision zu entwerfen – als Ziel und Leitlinie für die gesamte Region. Dabei engagierten sich die Südwestfalen-Beauftragten der Kreise, Vertreterinnen und Vertreter der LEADER-Regionen und der Wirtschaftsför-derungen, der Tourismus-Organisationen und der Wirtschaftskammern, des DGB, der Brancheninitiative Gesundheitswirt-

ERARBEITUNG DER VISION

29 - Südwestfalen REGIONALE 202X

THOMAS GEMKELandrat Märkischer Kreis

„Die Zukunftsvision Südwestfalen 2030 ist Ausdruck des gemeinsamen Willens der Region. Sie wurde in einem breit angelegten Prozess erarbeitet und ist damit eine hervorragende Basis für die REGIONALE- Bewerbung.“

Der Aufsichtsrat der Südwestfalen Agentur GmbH verabschiedete die „Vision Südwestfalen 2030“ am 22.11.2016 als Strategiepapier für die weitere Entwick-lung der Region. Als „dynamischer Kompass“ für Südwestfalen wird sie auch künftig fortgeschrieben und ergänzt. PROF. DR. URSULA STEIN

Büro Stein + Schultz

„Die Arbeitsatmosphäre beim Südwestfalen-Forum war ebenso konzentriert wie kreativ. Und ins-gesamt haben über 300 Menschen an der Vision mitgearbeitet!“

30 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Dass das Ende der REGIONALE 2013 kei-nen Schlusspunkt unter den Südwestfa-len-Prozess setzt, sondern im Gegenteil die erste Etappe eines langen Weges der gemeinsamen Zukunftsgestaltung dar-stellt – darin waren sich die Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu Beginn des Jahres 2015 einig. In der Folge wurde daher u. a. die „Vision Südwestfa-len 2030“ in einem intensiven Prozess mit zahlreichen Beteiligten aus der Region als gemeinsame Leitlinie und Orientierung erarbeitet. Das Südwestfalen-Forum am 25. August 2016, bei dem über 200 Teilneh-mer aus der Region die Vision diskutierten und konkretisierten, beinhaltete dann schon erste Blicke auf eine REGIONALE-Be-werbung. Der Dreiklang Digital – Nachhal-tig – Authentisch wurde am 1. September 2016 in der Visionswerkstatt zum ersten Mal gemeinsam erörtert.

Gesellschafterversammlung und Auf-sichtsrat der Südwestfalen Agentur GmbH hatten am 12.09.2016 einstimmig beschlossen, sich um eine REGIONALE 2022 oder 2025 zu bewerben. Unmit-telbar danach nahm die gemeinsame Arbeit an den Inhalten der Bewerbung Fahrt auf. Dabei wurden von Anfang an von Anfang an die im Prozess der REGIO-NALE 2013 entstandenen Netzwerke und

bestehende Begleitstrukturen eingebun-den, um den Erarbeitungsprozess breit anzulegen und transparent zu gestalten.

In einer zweitägigen Werkstattklausur ha-ben Vertreter aus Kreisen und Kommunen, Hochschulen, Wirtschaftsförderungen, Eh-renamt und weiteren gesellschaftlichen Gruppen sowie der Südwestfalen Agen-tur Themen identifiziert, Handlungsfelder definiert und erste Projektansätze sowie Potenziale für „Qualitätssprünge der Regi-on“ entwickelt. Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves, Universität Siegen, gab mit seinem Vortrag „Digitalisierung und ihre Auswirkungen“ wichtige Impulse. Daher befassten sich die Diskussionen auch intensiv mit den Mög-lichkeiten und Grenzen der Digitalisierung: Wie kann sich Südwestfalen in einer schnel-ler und virtueller werdenden Welt seine Werte und seine Authentizität erhalten und zugleich die Chancen gerade für den ländlichen Raum und die Menschen klug nutzen? Ideen und Projekte der REGIONALE sollen darum den Dreiklang Digital – Nach-haltig – Authentisch in sich tragen.

Um diese Strategie zu schärfen und die Projektansätze zu konkretisieren, fanden mehr als ein Dutzend Vertiefungsrunden mit den jeweils relevanten Akteurskreisen statt, z. B.

am 26.9. mit den Wirtschaftsförderun-gen der Kreise und der Kammern sowie den Hochschulen in Südwestfalen zum Handlungsfeld „Wirtschaft und Arbeit“

am 6.10. zum Themenfeld Natur und Landschaft mit dem ehrenamtlichen Naturschutz, dem Landesbetrieb Wald und Holz, der Landwirtschaftskammer, dem Waldbauernverband NRW u. a.

am 12.10. zum Projektansatz „Digitale Mitte“ mit Stadtplanern, Dorfentwick-lern und der Universität Siegen

am 13.10. zur Digitalisierung im Ge-sundheitsbereich mit Rainer Beckers, Geschäfts führer des Zentrums für für Telematik und Telemedizin Bochum

am 21.10. zum Themenfeld Mobilität mit den Kreisen, dem Zweckverband Perso-nennahverkehr Westfalen-Süd, dem Energieverein „Aus gutem Grund“, dem Zukunftsnetz Mobilität NRW u. a.

am 24.10. zum Themenfeld Kultur mit den drei Kulturregionen in Südwest-falen u. a.

ERARBEITUNG DER REGIONALE-BEWERBUNGGELEBTE KOOPERATION

SYLVIA HEINZSüdwestfalen-Beauftragte Kreis Siegen-Wittgenstein

„Viele gute Allianzen haben sich bereits während der REGIONALE 2013 gebildet, die zu erfolgreichen Projekten geführt haben. Die ge-meinsam erstellte Vision für ein zukunftsfähi ges Südwestfalen 2030 dient als Grundlage für eine erneu-te REGIONALE-Bewerbung mit den Schwerpunkten Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Authentizität. Das finde ich ’alles echt’ gut.“

31 - Südwestfalen REGIONALE 202X

REGIERUNGSPRÄSI- DENTIN DIANA EWERTBezirksregierung Arnsberg

„Ich bin beeindruckt, wie geschlossen diese Region an ihrer Zukunft arbeitet.“

PROF. DR. DR. BJÖRN NIEHAVESUniversität Siegen

„Digitalisierung ist ein Instrument, das gestaltet werden kann.“

MICHAEL KLOPPENBURGDekanat Hochsauerl.-Mitte

„Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Sie soll an den Menschen in Südwest-falen ausgerichtet sein, seinen Wün-schen, Träumen und Hoffnungen, aber auch seinen Ängsten.“

am 25.10. zum Themenfeld Gesellschaft mit den kommunalen Integrationszent-ren, den Heimatbünden, den Kreissport-bünden, den Volkshochschulen u. a.

am 26.10. mit den südwestfälischen LEA-DER-Regionen

am 28.10. zum Projekt Gesundheit! Süd-westfalen mit dem Steuerkreis für die strategische Weiterentwicklung der Ge-sundheitsversorgung

am 16.11. zu den Projekten Digitales Zentrum sowie Mobilität mit Unter-nehmensvertretern der Automoti-vewirtschaft und Gebäudewirtschaft in Südwestfalen

Zahlreiche Einzelgespräche mit Vertretern maßgeblicher Institutionen, Unterneh-

men und Hochschulen innerhalb und au-ßerhalb der Region trugen darüber hinaus zur Schärfung und Abrundung der Projek-tansätze bei. Junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren entwickelten im Rah-men der 2. Jugendkonferenz UTOPiA in Südwestfalen kreative Ideen zur Zukunft der Region, die ebenfalls teilweise in die Projektansätze der REGIONALE-Bewer-bung einflossen.

Am 26.10. fand bei der Firma TRILUX in Arns-berg eine Diskussion mit mehr als einhundert Entscheidern aus Wirtschaft, Politik und Ver-waltung statt. Die Bewerbung wurde auch mit Fachleuten diskutiert und reflektiert. Geschäftsführer Johannes Huxol gab einen beeindruckenden Impuls zur Bedeutung der Digitalisierung im Allgemeinen, für die mit-telständischen Industrieunternehmen und für den Alltag der Menschen in der Region.

Hier wie an vielen anderen Stellen wurde sehr klar, dass die diskutierten Themen und Projektansätze zusammenhängen und sich ergänzen. Landräte, Bürgermeis-ter, Bezirksregierung Arnsberg, Abge-ordnete aus Bund, Land, Kreistagen und Räten, Gewerkschafter, Unternehmer, UTOPiA-Jugend, Kommunalvertreter, Dor-faktivisten, Planungsfachleute und viele andere machten deutlich, dass die erneu-te Bewerbung um eine REGIONALE in der Region auf breite Unterstützung stößt.

Eindrücke und O-Töne vom Erarbeitungs-prozess: www.qualitaetssprung-swf.com

REGIONALE 202x

Südwestfalen-DNAder Strategie- und Handlungsfelder

32 - Südwestfalen REGIONALE 202X

VON DER IDEE ...AUFTAKTKLAUSUR WILDE WIESE

... ÜBER DIE STRATEGIE ...

33 - Südwestfalen REGIONALE 202X

... ZUM PROJEKTERGEBNIS ZAHLREICHER VERTIEFUNGSRUNDEN

Handlungsfeld

RAUM

34 - Südwestfalen REGIONALE 202X

HANDLUNGSFELD RAUM

Verschwinden Läden aus unseren städtischen Räumen, weil wir nur noch im virtuel-len Raum einkaufen? Treffen wir uns zukünftig eher im virtuellen oder im physischen Raum? Brauchen wir keine Bäckereien und Cafés mehr, weil die Brötchen nach Hause geliefert werden? Wir in Südwestfalen sind überzeugt: Der Mehrwert für modernes, energiekluges Leben, für regionale Produktion und für gemeinsames Arbeiten und Leben liegt in der Kom-bination von virtuellen und physischen Räumen. Und wir sehen die große Chance für unseren Raum darin, dass in dieser Kombination etwas typisch Südwestfälisches liegt.

Echt heißt hier digital und zum Anfassen gleichermaßen. Wenn wir uns digital orga-nisieren und uns an Knotenpunkten in unseren Dörfern und Städten auch noch Auge in Auge begegnen, überlagern sich Hotspots der virtuellen Kommunikation mit dem Nachbarschaftsgespräch beim Kaffee.

Wenn wir Nachbarschaftshilfe und Sharing-Modelle im ländlichen Raum mithilfe be-wusst gestalteter digitaler Kommunikation leichter organisiert und verknüpft bekom-men, entstehen auch neue Perspektiven für die vielen Vereine in der Region, die Initiati-ven zur Integration von neuen Regionsbewohnern und einen kokreativen Regionsdialog. Wenn uns intelligente und sichere Datenvernetzung dabei hilft, unseren Lebensraum smarter zu machen, entstehen neue Chancen für ein modernes Landleben, für neue und alte Baukultur und für neue Modelle des Allein- und des Zusammenlebens in jedem Alter. An diesen Mehrwerten setzen die Projekte „Digitale Mitte“, „WIR in Südwestfalen 4.0. – FREIräume fürs Leben“ und „Smart Living – Zukunft zu Hause leben“ an.

35 - Südwestfalen REGIONALE 202X

AKTEURE DER VERTIEFUNGSRUNDEN

KREISSPORTBUND MÄRKISCHER KREIS

UNIVERSITÄT SIEGEN

STADT SIEGENBILDUNGSBÜRO KREIS OLPEVHS MENDEN-

HEMER-BALVE

VHS ARNSBERG-SUNDERN

STADT ARNSBERGSTADT LIPPSTADT

STADT BAD BERLEBURGGEMEINDE BURBACH

KREISSPORTBUND OLPESAUERLÄNDER HEIMATBUND

DGB SÜDWESTFALENKOMMUNALES

INTEGRATIONSZENTRUM HSK

ARBEITSGEMEINSCHAFT WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG SÜDWESTFALEN (WSAG) VEREIN GEBÄUDETECHNIK

DENKRAUM ZUKUNFT DORF

In den Mitten unserer Städte und Dörfer fehlen zunehmend soziale Treffpunkte! Weil traditionelle Treffpunkte wie öffentliche Plätze zu Verkehrsflächen geworden und damit nicht mehr attraktiv sind, weil durch Schließung vieler kleiner Läden und Kneipen in Quartieren und Dörfern Kommunikati-onsräume verloren gehen. Viele Treffpunkte entsprechen zudem nicht den modernen Ansprüchen an „Konnektivität“, d.h. sie sind „nur“ ein Kiosk oder „nur“ eine Schützenhal-le und nicht gleichzeitig Knotenpunkte im sonstigen sozialen und digitalen Leben.

Wenn wir die Ortsmitten stärken und moderne Daseinsvorsorge leben und ge-stalten wollen, müssen wir neue Betei-ligungsprozesse entwickeln, Ehrenamt und Vereinsstrukturen neu denken und zukunftsfähige Organisationsformen ent-wickeln. Wir müssen die individualisierte digitale Arbeitswelt in gemeinschaftlichen Räumen verorten, um Fühlungskontakte herzustellen und im Sinne der „Unlikely Al-lies“ kreative Köpfe vor Ort und in den Mit-ten zusammenzubringen.

Wenn Schülerzahlen zurückgehen und Schulstandorte schließen, werden Eltern und Schüler sich auf Bring- und Holdienste in Nachbarorte oder auf ganz neue „virtuelle Orte des Lernens“ einrichten müssen. Auch das kann eine Chance für die Ortmitten sein.

Die Instrumente der Digitalisierung können bei der Lösungssuche helfen. Allerdings ist der Ausbau der Breitbandversorgung in der Region noch längst nicht flächendeckend und längst nicht jeder Haushalt an das In-ternet angeschlossen. Um „neue“ Treffpunk-te – analoge wie virtuelle – zu schaffen und nicht von den schnellen Entwicklungen abgehängt zu werden, müssen eine hoch-leistungsfähige Infrastrukturausstattung an bestimmten Orten konzentriert und da-durch neue zentrale „HighTech-Treffpunkte“ geschaffen werden. So werden Herausfor-derungen zu Chancen.

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

Die Akteure in der Region stehen für Lö-sungsorientierung, Offenheit, visionäres Denken und für Kooperation bis hin zur Einbindung von Bürgerschaft und Ehren-amt: „Wir schaffen das gemeinsam.“

Wir können und wollen den Prozess und die Instrumente der Digitalisierung für un-sere Stadt- und Dorfentwicklung gestalten und nutzen, weil wir fachliches Know-how an unserer Seite wissen:

• aus Wirtschaft • aus Universität und Fachhochschule

mit zahlreichen Forschungsfeldern zum Thema Digitalisierung

Wir haben Strukturen geschaffen (Denk-Raum Zukunft Dorf) oder nutzen sie (Netz-werk historische Stadtkerne) um Stadt und Dorf gemeinsam und auch visionär zu den-ken – inhaltlich wie strukturell – und wol-len hier den Qualitätssprung schaffen.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

36 - Südwestfalen REGIONALE 202X

DIGITALE MITTEIN STÄDTEN UND DÖRFERN

WIE KÖNNEN PLÄTZE UND ORTE IN UNSEREN STÄDTEN UND DÖRFERN ZU’NEUEN‘ BELEBTEN TREFFPUNKTEN UND GLEICHZEITIG ZU DIGITALEN HOTSPOTS WERDEN?

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WIRTSCHAFT& ARBEIT

IDEE ZUR LÖSUNGWas wäre, wenn die Café-Ecke des Dorf- oder Quartierladens plötzlich das schnellste Tor zur Welt wäre? Wenn dort Jung auf Alt trifft, weil man nirgends so gut Kaffeetrinken, plau-dern und Filme sowie Musik aus dem Netz laden kann? Wenn man von dort aus arbeiten kann – in der ganzen Welt und im Co-Working-Space? Wenn man dort auch Hilfe bekommen könnte bei Online-Bestellungen oder für die Plattform der Nachbarschaftshilfe? Wenn der Quartiersplatz digitaler Hots-pot und Treffpunkt zugleich ist und die Läden in der Innen-stadt auch als attraktive Showrooms für Dinge funktionieren, die auch online bestellt werden können?

Wir möchten die räumliche Verortung der vernetzten Welt in den Ortsmitten – für gemeinsames Leben und Arbeiten.

In ausgewählten Städten und Dörfern werden zentrale Punk-te als physische wie digitale Knotenpunkte zu hochleistungs-fähigen HighTech-Treffpunkten entwickelt – z.B. ein Platz, ein Dorfgemeinschafts- oder Quartiershaus oder ein Dorfladen.

So entstehen in der Digitalen Mitte einladende „Multi-Hubs“, die virtuell wie analog funktionieren und die Möglichkeit schaffen, das Leben vor Ort in all seinen Facetten zu organi-sieren. Sie werden entsprechend der lokalen Bedarfe gestaltet und weiterentwickelt.

PROJEKTBAUSTEINEAlle Projektbausteine greifen ineinander und bedingen sich gegenseitig.Öffentliche Plätze Neuinterpretation, Belebung und Gestaltung öffentlicher Orte, (z.B. Plät-ze, Haltestellen) als „smarter öffentlicher Raum“/ „smarte Innenstadt“ unter Einbezug von Handel und Dienstleistung Zentrale Räume Virtuelle wie analoge Multi-Hubs und HighTech-Treffpunkte werden aus-gestattet für: soziale Interaktion und Inklusion; Netzwerken, Stadt- und Dorfkultur; Neuorganisation von Daseinsvorsorge (auch Gesundheit, Mo-bilität) und digitaler Arbeitswelt (Co-Working-Spaces auch im Dorf, z.B. in Sundern-Hagen); neue außerschulische zentrale Lernmöglichkeiten („Schulen ohne Klassen“); kluge Plattformen zur Unterstützung ehren-amtlichen Engagements.Transparenz und Partizipation Ausbau von E-Governance-Strukturen, Beteiligungsprozessen und E-Partizipa-tion, um Transparenz zu sichern, Bürger zu erreichen, Teilhabe und Mitgestal-tungsaktivitäten zu fördern, Akzeptanz zu schaffen und Identität zu bauen. Gestaltung der „Digitalen Mitte“ Zeitgemäße gestalterische und architektonische Akzente zur Belebung der „Digitalen Mitte“ als physische Verortung der digitalen Welt setzen; partizipative baukulturorientierte Prozesse in der Region organisieren. Digitale Stadt-, Quartiers- und DörfernetzwerkeMulti-Hubs in den „Mitten“ werden untereinander vernetzt, z.B. um die Versorgungslogistik bestmöglich zu organisieren.

Städte und Gemeinden, Dörfer mit ihren DorfAktiven, LEADER Bürgermeister und Stadtplaner, Universität und Fachhoch-schule, Wirtschaft (Gebäudetechnik/Licht-technik) Akteursnetzwerk aus Planern, Wirtschaft (z. B. Ausstattung von Plätzen mit Licht) und Ehrenamtlichen aufbauen und etablieren.

MÖGLICHMACHER

Digital Weil Digitalisierung die Chance ist, in Stadt- und Ortskernen Lösungen z. B. auf die Fragen der Anbindung und Versorgung zu finden.

Nachhaltig Weil so Kerne und Dorfplätze be-lebt und wieder attraktiv werden – für alle Menschen.

Authentisch Weil Identifikation mit den Hei-matorten in Südwestfalen gestärkt wird und diese sich zukunftsfähig aufstellen.

37 - Südwestfalen REGIONALE 202X

THOMAS VIELHABER, Stadtplaner Stadt Arnsberg

„Wir müssen öffentliche Räume neu denken und virtuelle wie persönliche Begegnungen ermöglichen.“

RAINER WILLEKE, Ortsvorsteher Sundern-Hagen

„Bereits jetzt gibt es viele Leute, die zeitweise von zu Hause arbeiten. Co-working-Räume im Ort schaffen Austausch, Vernetzung und Platz für neue Ideen.“

38 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WIR IN SÜDWESTFALEN 4.0FREIRÄUME ZUM LEBEN

HENRIK: „WIE VIELE FREIRÄUME BIETET MIR MEINE HEIMAT WOHL IN ZUKUNFT?“ ISABEL: „MACH DIR DOCH DEINE WELT, WIE SIE DIR GEFÄLLT!“

Digitalisierung verändert Gesellschaft und Leben rasend schnell. Wenn heute die Kommunikation über Smartphone oder Face book auch im Verein selbstver-ständlich erscheint, war das vor 10 Jahren teilweise noch nicht mal vorstellbar. Und trotz oder gerade wegen dieses Verände-rungstempos und all der anderen Trends wie Individualisierung, Urbanisierung, Zuwanderung, Konnektivität, Neo-Ökolo-gie, Smart Health und Arbeit 4.0 müssen wir überlegen, wie unsere Gesellschaft und unser Lebensumfeld in Zukunft aus-sehen soll. Welche Anforderungen haben

wir an unser Zusammenleben, unser En-gagement für Region und Gesellschaft und an Organisation und Gestaltung un-seres Dorfes oder unseres Quartiers der Zukunft? Wie können die Instrumente der Digitalisierung uns bei der Zukunftsge-staltung unserer Heimat helfen?

Wenn wir in der Lage sein wollen, darü-ber Entscheidungen zu treffen, brauchen wir echte FREIräume zum Nachdenken, Vordenken und Gestalten – generationen- und kompetenzübergreifend und immer mit dem Menschen im Mittelpunkt.

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

Es gibt ein funktionierendes regionales Netzwerk mit Akteuren aus Politik, Gesell-schaft – ehrenamtlich wie professionell – und Wirtschaft, Instituten und Hochschulen mit ihren unterschiedlichen Fachberei-chen. Diese reichen thematisch von iGreen (Green Technology und ländliche Entwick-lung) über Wirtschaftsinformatik bis Archi-tektur und Kunst hin zum Forschungskol-leg „FOKOS Zukunft menschlich gestalten“.

Wir arbeiten zusammen mit Dorf- und Heimatvereinen und mit neuen Initiati-ven von Zuwanderern. Wir tauschen uns aus mit Stadtplanern und Dorfentwick-lern und verfügen über Erfahrungen im Beteiligen verschiedener Akteursgruppen.

Wir haben bereits in der Vergangenheit Werkstätten zu verschiedenen relevan-

ten Themen durchgeführt z. B. zum

Thema „Dorf entwicklung und Integration“ mit und für engagierte Einheimische wie Zuwanderer und in Kooperation mit den kommunalen Integrationszentren der Krei-se und der deutschen „Vernetzungsstelle für ländliche Räume“.

Zahlreiche Akteure arbeiten im südwestfä-lischen Netzwerk „Unser Dorf hat Zukunft“ zusammen, verstehen den Wettbewerb als Instrument der Dorfentwicklung und nut-zen ihn, um Impulse aus den Dörfern zu be-kommen und Impulse zu setzen.

Aufgrund der zahlreichen Erfahrungen und der Akteursnetzwerke in der Region sind wir gemeinsam in der Lage, kluge Forma-te zu entwickeln, in denen dieser gesell-schaftliche Diskurs geführt werden kann und muss.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

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WIRTSCHAFT& ARBEIT

Digital Weil wir analog und digital in Dorf- und Quartierentwicklung immer zusammenden-ken müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Nachhaltig Weil wir einen gesellschaftlichen Diskurs mit allen Bevölkerungsgruppen führen wollen, die an der Zukunftsgestaltung mitwir-ken möchten. Authentisch Weil wir die Zukunft anpacken, so wie wir das schon immer getan haben.

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39 - Südwestfalen REGIONALE 202X

MONNEER AL-SHIKH Initiative Neue Nachbarn Arnsberg

„Das Projekt Neue Nachbarn Arnsberg hat gezeigt, wie Einheimi-sche und Zugewanderte gleichzeitig profitieren können.“

BARBARA WACHAUF Dorfgemeinschaft Balve-Langenholthausen

„Wir können unheimlich viel im Eh-renamt bewegen. Aber wir brauchen auch Strukturen, die uns helfen.“

IDEE ZUR LÖSUNGWir planen ganz konkret das „FREIräume-Dorf der Zukunft“ – generationenübergreifend und inklusiv. Wir entwickeln dazu mithilfe von Planspielen ein analoges wie digitales übertrag-bares Format des FREIdenkens zur Gestaltung von FREIräu-men, zur gemeinsamen Dorf- und Quartiersplanung, an dem sich alle beteiligen können und das mit allen Interessierten geteilt und weitergedacht wird. Das verbindende Element zwischen Online und Offline ist immer der Mensch.

Mit dem Mut zum Experiment wollen wir die Schwarmin-telligenz unserer (Dorf/Quartiers-)Bewohner und weite-rer Akteure mit Expertenwissen in der Region nutzen. Der handlungsorientierte Ansatz des Planspiels soll dabei zu einem tieferen Verständnis gesellschaftlicher Prozesse füh-ren und helfen, die richtigen Weichenstellungen für die Zu-kunft vorzunehmen.

Das „Planspiel“ ist gedacht als Werkstattformat für das „FREI-räume-Dorf der Zukunft“ (auch „FREIräume-Quartier). In dem Planspiel wird nicht nur die Ortsgestaltung diskutiert, sondern auch im Generationendiskurs ein zeitgemäßer Heimatbegriff gesucht – auch interkulturell und inklusiv. Es werden Räume

PROJEKTBAUSTEINE

geschaffen und Räume geöffnet – physisch wie virtuell – und Prozesse gestaltet, die Teilhabe und Inklusion im umfassendsten Sinn ermögli-chen. Es wird überlegt, was ein Dorf/ein Quartier vor dem Hintergrund der Megatrends braucht und worauf es uns in der Gesellschaft ankommt, um gut in unserem ländlich geprägten Raum zusammenzuleben. Es wird daran gearbeitet, wie Neubürger, Zugezogene und Zugewanderte einge-bunden werden können und Teilhabe für alle gesichert wird. Die Diskus-sion um die Nutzung von Leerständen wird ebenso weitergeführt, wie um modernes energiekluges Wohnen. Wir werden darüber nachdenken, wie Ehrenamtliche in- und außerhalb von Vereinen digitale Instrumente und Plattformen zur Unterstützung und Prozessoptimierung einsetzen können und wie der Verein der Zukunft überhaupt aussieht. Wir suchen nach klugen Lösungen, um Nachbarschaftshilfe zu systematisieren und das klassische „Tauschen und Teilen“, das zum Dorfl eben traditionell dazu gehört, digital zu organisieren. Wir möchten neue Perspektiven für Vereine und bürgerschaftliches Engagement schaffen und Engagierten ihre Arbeit in der Dorf-/Quartiersgemeinschaft einfacher machen.

Ziel ist, die Ideen und Projektbausteine des „Planspiels“ „FREIräume-Dorf der Zukunft“ in verschiedenen Modelldörfern umzusetzen. Eingebunden in dieses Planspiel im Rahmen des Generationendiskur-ses werden die Jugendkonferenz und Denkwerkstatt UTOPiA sowie der „Heimatdialog“, der analog zu UTOPiA für die mittlere bis ältere Genera-tion etabliert werden soll.

Städte und Gemeinden, Dörfer mit ihren DorfAktiven, LEADER-Regionen, Bürgermeis-ter und Stadtplaner, Universität und Fach-hochschule, Wirtschaft, Akteursnetzwerk aus Planern, Wirtschaft und Ehrenamtlichen

MÖGLICHMACHER

Beide Formate treffen sich im Planspiel und führen die Vorstellungen und Ideen von jungen wie älteren Menschen zusammen. Dadurch möchten wir das kreative Milieu im ländlichen Raum nutzen und Schritt-macher sein in der Frage, wie Gesellschaft heute und in einer digitalen Zukunft funk-tionieren kann.

40 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WO LEBE ICH UND WIE?

SMART LIVINGZUKUNFT ZU HAUSE LEBEN

Südwestfalen ist vom demographischen Wandel besonders betroffen. Die sozialen Strukturen wandeln sich. Die klassischen Mehrgenerationenhaushalte, in denen die Großeltern unmittelbare Zuwendung und Betreuung in der Familie erfahren, werden selten. Immer mehr Ältere wohnen allein. Mit den Instrumenten der Digitalisierung ist es möglich, Teilhabe zu organisieren und Sicherheit zu vermitteln, gerade im Bereich der Pflege- und Gesundheitsversorgung.

Auch die Siedlungsstrukturen in Südwest-falen verändern sich – vor allem in den Dörfern. Viele junge Menschen, die vor Ort bleiben wollen, entscheiden sich für den Neubau in der Randlage. Sie sehen das Elternhaus im Ortskern nicht als ihre

persönliche Perspektive. Ein wesentlicher Grund ist, dass sich die junge Generati-on nicht vorstellen kann, wie sich aus der bestehenden Bausubstanz eine moderne, energiekluge und intelligente Wohnpers-pektive entwickelt lässt.

Südwestfalen entwickelt mit dem Projekt seine Kompetenzen im Bereich Gebäude-technik weiter und stärkt durch die enge Zusammenarbeit von Hochschulen, Indus-trie, Instituten und Handwerk die Innovati-onsfähigkeit und Wertschöpfungsketten. Mit dem Projekt entstehen die notwen-digen Schnittstellen zur Anwendung von E-Health und Modellen der Daseinsvorsor-ge. Zudem ist eine enge Verknüpfung zum Projekt „Digitale Mitte“ gegeben.

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

Südwestfalen ist das Zentrum der Licht- und Gebäudetechnik. Die Region Südwestfalen bietet eine europaweit einmalige Konzent-ration internationaler Marktführer aus den Bereichen Sanitärarmaturen, Gebäude-elektrik und -elektronik, Leuchten sowie Tür- und Sicherheitstechnik. Mehr als 60 % der in Deutschland gefertigten Sanitärar-maturen und mehr als 70 % aller Schalter und Steckdosen stammen aus der Region.

Auch innovative Forschungs- und Prüfins-titute haben ihren Sitz in Südwestfalen. Im Branchennetzwerk „Gebäudetechnik Süd-westfalen e. V.“ arbeiten Unternehmen, Hochschulen und weitere Institutionen wie die Handwerkskammer Südwestfalen

eng zusammen, um neue, gewerkeüber-greifende Systemlösungen für Gebäude zu entwickeln. Die Region verfügt damit über Kompetenzen auf allen Ebenen.

Die Bedürfnisse und Anforderungen der älteren Menschen an ihr Wohnumfeld analysiert und transformiert die Deut-sche Gesellschaft für Gerontotechnik (GGT) in Iserlohn. Sie erarbeitet über Marktforschung und Transfer mit Unter-nehmen der Gebäudetechnik Wohnkon-zepte und –lösungen für ein sicheres, auf die Bedürfnisse des Alters ausgerichtetes Wohnen zu Hause. Nutzerfreundlichkeit und Service sind dabei ein Gewinn für alle Generationen.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

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41 - Südwestfalen REGIONALE 202X

MARTINA KOEPP GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik

„Als Demographie-Experten kennen wir die Bedarfe der älteren Genera-tion. Rund 1.000 Menschen (ab 50 Jahre) in ganz Deutschland arbeiten aktiv bei unserer Marktforschung mit. Diese Erkenntnisse wollen wir für Südwestfalen einbringen.“

PROF. DR. HILDEGARD SCHRÖTELER VON BRANDTUniversität Siegen, Südwestfalen-Botschafterin

„Wir werden eine zunehmend altern-de Gesellschaft haben. Wir sollten die neuen technischen Möglichkeiten nutzen, damit die Menschen so lange es geht, gut zu Hause leben können.“

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In ausgewählten „Digitalen Modell-Orten“ zeigt die Region, wie innovatives, modernes und energiekluges LandLeben in den eigenen vier Wänden geht. Die besten Ansätze zu Smart Home, Smart Village und Smart City werden kombiniert und mit den regionalen Wirtschafts-Kompetenzen (Gebäudetech-nik, Handwerk und Anwendung) weiterentwickelt. Das Projekt bezieht sich nicht auf einzelne Häuser und Wohnungen. Es ist ein systemischer Ansatz als Coaching-Prozess, der Herausfor-derungen der strukturellen Ortsentwicklung angeht, die zu-kunftsfähige Gestaltung des öffentlichen Raums mit dem Um-bau privaten Wohnraums verbindet und so die Kerne stärkt.

„Smart Living“ greift die guten Erfahrungen der Projekte „LandLeben Heimat – Bürger machen Dorf“ und „Dorf ist Energie(klug)“ mit der intensiven Einbindung bürgerschaftli-chen Engagements auf. Die Region will mit diesem ganzheit-lichen Ansatz ein Schrittmacher der KlimaExpo.NRW sein.

IDEE ZUR LÖSUNGBranchennetzwerk „Gebäudetechnik Süd-westfalen e. V.“, Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik (GGT), Uni Siegen, FH Südwestfalen, Deutsches Institut für An-gewandte Lichttechnik (DIAL), Lüdenscheid und LichtForum.NRW, Arnsberg, Hand-werkskammer Arnsberg, IDEE Olsberg u.a

Erarbeitung Projektrahmen: Ziele, Aufgabenstellung, Inhal-te und Rahmen werden im Dialog unterschiedlicher Akteu-re und Kompetenzträger formuliert (Stadtplanung, (Woh-nungs-)Wirtschaft, Hochschulen, Institute, Bürgerschaft u. a.). Die Feinjustierung definiert Grenzen, Nicht-Ziele (z. B. bei Da-

Digital Weil digitale Anwendungen künftig der Schlüssel zur generationsübergreifenden Sicherung der Lebensqualität in Stadt und Land sind.

Nachhaltig Weil für Menschen jedes Alters das Leben zu Hause ermöglicht wird – sicher, ener-gieklug, selbständig. Authentisch Weil Institutionen, Kompeten-zen und Erfahrungen aus der Region die Um-setzung ermöglichen.

PROJEKTBAUSTEINE

MÖGLICHMACHERtenerfassung und -vernetzung) und Schnittstellen (z. B. zwischen öffent-lichem und privatem Invest).Auswahl „Digitale Modell-Orte“: Über öffentlichen Aufruf werden (Klein-)Städte, Quartiere oder Dörfer um Interessensbekundung gebe-ten. Flankie rende Beratungs- und Informationsgespräche vor Ort senken Schwellen ängste, zeigen Potenziale und klären Erwartungen. Die Aus-wahl der Modell-Orte erfolgt über den Projekt-Steuerkreis. Ziel ist es, un-terschiedliche Ausgangslagen zu finden, um viele der sich ergebenden Lösungsoptionen übertragen zu können. Entwicklung von Umsetzungskonzepten und Begleitstrukturen vor Ort: Mit den ausgewählten „Digitalen Modell-Orten“ werden die Um-setzungskonzepte erarbeitet. Im generationsübergreifenden Dialog vor Ort entstehen Lösungen zur Modernisierung vorhandener Bausubstanz oder zum gezielten Rückbau, um Entwicklungsperspektiven in der Orts-mitte zu schaffen. Die privaten Akteure werden durch ein Team unter-schiedlichster Experten begleitet. Moderne Gebäudetechnik oder per-sönliche Assistenzsysteme sind dabei ebenso Thema wie gestalterische Aspekte als Brückenschlag zur Baukultur.

Realisierung und Wissenstransfer vor Ort: Die gemeinsam entwickelten Konzepte und Maßnahmen im öffentlichen wie privaten Bereich werden realisiert. Dabei steht das Expertenteam weiter begleitend zur Seite. Die Erfahrungen aus Prozess und Umsetzung werden Dritten zugänglich gemacht werden. Dazu werden digitale Formate ebenso entwickelt wie „klassische“ Dialoge und Veranstaltungen vor Ort.

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GESELL SCHAFT

42 - Südwestfalen REGIONALE 202X

HANDLUNGSFELD GESELLSCHAFTBedeutet der demographische Wandel, dass öffentliche Einrichtungen unbezahlbar werden und alles vom Ehrenamt der Bürgerinnen und Bürger abhängt? Wie passiert Integration in einer digitalisierten Gesellschaft? Geht Kultur in Zukunft nur noch in den großen Städten oder wird sie ortsunabhängiger? Wir in Südwestfalen sind überzeugt: Wir können die Digitalisierung dazu nutzen, neue Wege bei der Gesundheitsversorgung zu finden. Wir glauben, dass eine virtuelle Vernet-zung untereinander Vereinsarbeit, Ehrenamt und Kulturarbeit unterstützen und weiter-bringen kann.

Wenn eine digital organisierte medizinische Versorgung allen zur Verfügung steht und vom Notfall bis zur Pflege Sicherheit schafft, dann lässt sich auch im ländlichen Raum zukünftig gut leben und arbeiten (Arbeit 4.0).Wenn Südwestfalen das Thema Mobilität ganzheitlich und digital organisiert, profitiert es direkt von den Entwicklungserfolgen der ansässigen Firmen und Forschungseinrich-tungen und kann die Chancen einer regionalen Mobilität für gesellschaftliches Zusam-menleben nutzen. Wenn uns digitale Vernetzung dabei hilft, Kulturangebote regional und über die Region hinaus zu präsentieren und zur Teilhabe anzustiften, kann sich die Region öffnen und so auch zugänglicher für Menschen aus anderen Regionen werden.

Mit diesen digitalen Strategien arbeiten die Projekte „Gesundheit! Südwestfalen – di-gitale Wege zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung“, „Mobilität fürs echte Leben“ und „[email protected]“.

43 - Südwestfalen REGIONALE 202X

AKTEURE DER VERTIEFUNGSRUNDEN

ZWECKVERBAND PERSONEN- NAHVERKEHR WESTFALEN-SÜD

MUSEEN DES MÄRKISCHEN KREISES KREIS SOEST

KREIS OLPEHAARDT MOBILITY CONSULT

KREIS SIEGEN- WITTGENSTEINKULTURREGION SÜDWESTFALEN

ZUKUNFTSNETZ MOBILITÄT NRW

HOCHSAUER- LANDKREIS

HAUS BERGHOFF

BRANCHENINITIATIVE GESUNDHEITSWIRTSCHAFT SÜDWESTFALEN KULTURREGION SAUERLAND

ENERGIEVEREIN „AUS GUTEM GRUND“

GER-ON CONSULT MÄRKISCHER KREISST. MARIENKRANKENHAUS SIEGEN

STADT SCHMALLENBERG LENNETZ GMBHINNOGY S.E.

CARITASVERBAND OLPEKV WESTFALEN-LIPPEGSS THERAPIE- ZENTRUM SIEGEN

44 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WO BITTE GEHT‘S HIER ZUM ARZT?

Die Universität Siegen untersucht zurzeit ge-meinsam mit elf Kommunen in Südwestfa-len, was für die Attraktivität einer Stadt oder Gemeinde aus der Sicht von Einwohnerinnen und Einwohnern wichtig ist. Die Zwischener-gebnisse bei 3.000 Befragten zeigen: Ein gut ausgebautes Gesundheitssystem wird als wichtigstes Qualitätsmerkmal der Region gesehen.

Die Gesundheitsversorgung in unserem ländlich strukturierten Raum zu sichern ist somit eine unserer drängendsten Aufgaben – vor allem vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft, der Nachfolgeproblematik bei Hausärzten, der Wettbewerbssituation bei Krankenhäusern. Diese Herausforderung zu

meistern wird nur gelingen, wenn die Region flächendeckend auf E-Health zurückgreift, diese anwendet und deutlich macht: Digita-lisierung in der Medizin ist Fakt und vielleicht die einzige Chance, die gesundheitliche Ver-sorgung in ländlich geprägten Räumen auf-rechtzuerhalten. Persönlicher Kontakt kann dabei auch über die Videovisite entstehen und vielen Menschen die mühsame Anfahrt z. B. mit einem weinenden kranken Kind oder einem immobilen älteren Menschen er-sparen. Dabei bleibt eine Herausforderung: Schwellenängste nehmen und Betroffene behutsam heranführen. Wir müssen intero-perable Lösungen für technische Probleme finden. Für diese Herausforderungen werden eingespielte Netzwerke benötigt.

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

Wir haben bestehende und gut funkti-onierende Akteursnetzwerke, die schon seit längerer Zeit zusammenarbeiten und nach Lösungsansätzen suchen. Dazu ge-hört v. a. das Netzwerk „Strategien für die Gesundheitsversorgung in Südwestfalen“ (StrateG!N) mit Akteuren aus Gesundheit und Pflege, Krankenhäusern, Zweckver-band der Krankenhäuser und Kassenärzt-licher Vereinigung, Ärztenetz, Kreisen und Kommunen, Wirtschaftsförderungen und Wohlfahrtsverbänden sowie Hoch-schulen, das unter der Federführung der Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen e. V. an einem Tisch sitzt. Im Jahr 2015 wurde im Rahmen von Stra-teG!N eine umfassende Roadmap mit

Memorandum erarbeitet, die eine hervor-ragende Grundlage für die Weiterbearbei-tung bietet. Darüber hinaus werden über das Bundesprogramm LandAufSchwung im Hochsauerlandkreis in Projekten An-sätze erprobt wie das Trikommunale Ge-sundheits- und Pflegenetzwerk oder die Entwicklung der schnittstellenneutralen Patientenakte. Südwestfalen ist Gesundheitswirtschafts-region mit hervorragenden Unternehmen in der Medizin- und Lichttechnik. Die Re-gion nutzt durch Kooperationen auch ex-ternes Know-how für die Region. So wur-de über dieses Initialprojekt im Vorfeld bereits mit dem Zentrum für Telemedizin und Telematik in Bochum beraten.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

GESUNDHEIT! SÜDWESTFALENDIGITALE WEGE ZUR GESUNDHEITLICHEN

UND PFLEGERISCHEN VERSORGUNG.

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45 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Mit Digitalisierung können wir die gesundheitliche und pfle-gerische Versorgung in unserem ländlich geprägten Raum si-cherstellen – und zwar indem wir bereits erprobte Möglichkei-ten (z. B. im Rahmen der Landesinitiative E-Gesundheit.NRW), für Südwestfalen systematisch nutzen. Das braucht den Schritt von der Projektorientierung hin zur flächenhaften Nut-zung für alle Bevölkerungsgruppen, niedergelassenen Ärzten, Pflegepersonal, Krankenhäuser u. a. So wird erfahrbar: Gesund-heitsversorgung wird in Zukunft anders, aber nicht schlechter!

IDEE ZUR LÖSUNGNetzwerk StrateG!N mit Akteuren aus Ge-sundheit, Pflege, Kreisen, Kassenärztlicher Vereinigung, Hochschule. Zweckverband der Krankenhäuser in SWF;Ärztenetzwerk, Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH Bochum; Universität Siegen und Krankenhäuser und Kliniken der Region, Brancheninitiative Gesund-heitswirtschaft Südwestfalen e. V.

Wir wollen ein Kommunikationskonzept entwickeln, das digita-le Möglichkeiten der Gesundheitsversorgung erklärt und hilft, Berührungsängste mit den neuen Technologien bei Patienten wie Anwendern abzubauen. Wir möchten in Zukunft die Anwen-derregion in NRW für nutzerorientierte E-Health und Mobile Health sein. Die flächenhafte Umsetzung der besten Modelle, von der elektronischen Patientenakte über vernetzte Versor-gungsstrukturen, Telemedizin und Telematik bis hin zu Medi-zin-Apps, optimiert in enger Anbindung an die Landesinitiative E-Gesundheit.NRW das regionale Versorgungsgerüst. Konkret:

Die hausärztliche ländliche Versorgung arbeitet mit (digi-talen) Netzwerken, Filialpraxen, Telemedizin und Telemo-

MÖGLICHMACHER

PROJEKTBAUSTEINE

nitoring sowie Delegation ärztlicher Leistungen. Die ambulante Versorgung und Pflege nutzt enge Netzwerke zwi-

schen Hausärzten, Fachärzten, Apotheken, Senioren- und Pflege-heimen sowie ambulanten Diensten (Telemonitoring z. B. Sensorik, digitale Standleitung und elektronische Patientenakte).

Die kinderärztliche Versorgung nutzt Telekooperation zwischen Kin-derklinik Siegen, Kinderabteilungen in den Krankenhäusern und den Kinderärzten, z. B. durch elektronische Fallakten und eine Eltern-App für Information und Kommunikation.

Die notärztliche Versorgung wird mit notärztlichen Versorgungsket-ten und digital organisierten flächendeckenden Ersthelfernetzwer-ken ergänzt.

Krankenhausversorgung und Krankenhaus 4.0Digitalisierung bewirkt eine stärkere Kooperation der medizinischen Kompetenzen und Leistungs- und Prozessoptimierung innerhalb und zwi-schen den Krankenhäusern in der medizinischen und pflegerischen Versor-gung, Verwaltung, Gerätenutzung und Logistik. Wesentlich ist, die Mitar-beitenden mitzunehmen und bei Ärzten wie Pflegepersonal Bewusstsein für die notwendigen Schritte in Richtung Digitalisierung zu schaffen und Qualifizierung für die Veränderung der Arbeit zu ermöglichen.

Gleichzeitig wird ein innovatives, ganzheitliches medizinisches Sys-tem Anziehungskraft auf junge Ärzte wie Fachkräfte aus Medizin und Pflegeberufen ausüben können, sodass diese gern in die Region (zu-rück-)kommen.

Digital Gesundheitsversorgung wird digital organisiert.

Nachhaltig Weil die Gesundheitsversorgung im ländlichen, dezentralen Bereich von der Flexibilisierung und Virtualisierung der digi-talen Angebote profitiert. Authentisch Weil direkte Kontakte weiterbe-stehen, aber Aufklärung und Weiterbildung zu einem selbstverständlichen Umgang mit „digitaler Gesundheit!“ führen und „in Fleisch und Blut übergehen“.

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THOMAS KÖHLER Zweckverband der Kranken-häuser Südwestfalen e. V.

„Mithilfe der Digitalisierung werden wir eine Struktur schaffen, die für eine vernünftige medizinische Versor-gung sorgt.“

DR. VERA GERLING Trikommunales Gesundheits- und Pflegenetzwerk Winter-berg, Medebach Hallenberg

„Es gibt viele erprobte Technologien, mit denen die gesundheitliche und pflegerische Versorgung digital unter-stützt und optimiert werden kann, z. B. Telemonitoring oder Videokonfe-renzen. Diese müssen wir mit und für die Menschen in die Fläche bringen.“

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46 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Mobilität ist für Menschen aller Altersstu-fen Teil der Daseinsvorsorge. Damit ergibt sich eine hohe Wechselwirkung zwischen der Attraktivität einer Region und ihren Mobilitätsangeboten. Gerade eine junge Generation erwartet hier andere Antwor-ten, als sie der klassische ÖPNV in einer ländlichen Region bieten kann. Kluge, ver-netzte Mobilitätsangebote sind ein Stück Lebensqualität. Sie sind Standortfaktor.

Weil die Ausbauoptionen des öffentlichen Verkehrs allein schon aus finanziellen Grün-den begrenzt sind, braucht Südwestfalen andere Lösungen, um die vielen weißen Flecken im öffentlichen Mobilitätsnetz zu schließen. Durch Digitalisierung entstehen völlig neue Möglichkeiten zur Umsetzung innovativer Ideen und Konzepte, auch für den Transport von Waren und Gütern. Der E-Mobilität und ihren Perspektiven kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

Südwestfalen ist eine Region, die nicht nur Hausforderungen erkennt, sondern auch gemeinsam angeht. Dies gilt auch für den Bereich der Mobilität mit einem breiten Akteursnetz von Kreisen, Kommunen, Bür-gerschaft und Ehrenamt bis hin zur Wirt-schaft. Die Aktivitäten sind vielfältig. So erprobt z. B. das Projekt „mobil4you“ neue Konzepte für den ÖPNV und bindet die Bürgerinnen und Bürger als „Mobilitäts-paten“ ein. Bürgerschaftliche Projekte wie das E-Dorf-Auto in Hilchenbach-Grund entstehen auch an anderen Orten der Region. Beide Projekte wurden in der Kli-maExpo.NRW ausgezeichnet.

In der Automotive-Kompetenzregion Süd-westfalen entwickeln Unternehmen als Weltmarktführer mit direkter Schnittstelle zu den Herstellern Konzepte für Leichtbau, Elektromobilität und autonomes Fahren.

Sie arbeiten dabei eng mit den Hochschu-len an Innovationen für Mobilität der Zu-kunft. Gemeinsam realisierten sie in der REGIONALE 2013 das Automotive Center Südwestfalen (ACS) in Attendorn und das Kompetenzzentrum Fahrzeugelektronik (KFE) in Lippstadt. Weltmarktführer-Kom-petenz und Innovation wird in Südwestfa-len besonders im Mittelstand deutlich. So ist der „Typ 2 Ladestecker“ der Firma MEN-NEKES heute EU-Norm. Und mit der Firma INVERS kommt der weltweite Marktführer für Carsharing-Technologie aus Siegen.

Südwestfälische Hochschulkompetenz zeigt sich auch im Forschungsprojekt „re-monet“. Hier entwickelt die Universität Siegen mit Unternehmen und der Stadt ein E-Mobility-Netzwerk für die Stadt Sie-gen und ihr ländlich strukturiertes Umfeld.

MOBILITÄT FÜRS ECHTE LEBENWARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

WIE KOMME ICH VON A NACH B?

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RAUM

alles echt!

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WIRTSCHAFT& ARBEIT

47 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Digital Weil die Modelle nur digital realisier-bar sind.

Nachhaltig Weil mehr Mobilität bei weniger Emissionen entsteht und das Projekt ein Bei-trag zur Daseinsvorsorge ist. Die Standort-kompetenz Südwestfalens wird ausgebaut.

Authentisch Weil das Projekt aus der Region getragen und entwickelt wird in gesamt-süd-westfälischer Dimension.

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DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER

Akteure im ÖPNV, Vereine und Initiativen, Tourismus, Zukunftsnetz Mobilität NRW, Unternehmen der Automotivewirtschaft und digital-affiner Branchen, Hochschulen und Kompetenzzentren

Südwestfalen entwickelt ein integriertes, regionsweites Mo-bilitätsnetz. Die Angebote des öffentlichen Personennahver-kehrs werden dabei durch Mobilstationen als Knotenpunkte oder Modelle wie das E-Auto ergänzt. Neue digitale Opti-onen ermöglichen hierzu ein einheitliches Zugangs- und Vertriebssystem. Es schafft eine engere Verbindung zu den Menschen in der Region – über digitale Reiseinformationen genauso wie durch „Mobilitätspaten“ vor Ort.

IDEE ZUR LÖSUNG

PROJEKTBAUSTEINE

MÖGLICHMACHERSüdwestfalen bündelt seine Kompetenzen und entwickelt ein integriertes Mobilitätskonzept, das die Angebote des ÖPNV mit der flächigen, vernetzten digitalen Umsetzung von inno-vativen Lösungen verbindet. Aspekte des Umweltverbundes werden ebenso berücksichtigt wie die Chancen der E-Mobi-lität und eines Carsharings in neuer, regionaler Dimension.

In dem ganzheitlichen Konzept verbinden sich so die Kräfte der „Mobilitäts-Entwickler“ in Südwestfalen. Es entstehen neue Kooperationen von Unternehmen unterschiedlicher Branchen wie auch von Wirtschaft und Kommunen, etwa beim Aufbau einer regionsweiten E-Mobilitäts-Infrastruktur.

In einem gemeinsamen Infrastrukturprojekt realisieren Wirtschaft und Kommunen neue Lösungskonzepte für eine regionsweite E-Mobi-lity-Ladeinfrastruktur. Sie lösen dabei Fragen von Standardisierungen und Systemschnittstellen. Eine branchenübergreifende Kompetenz-bündelung schafft innovative Cloud-Lösungen und E-Mobility-Ladesys-teme, etwa durch die Verbindung zu öffentlichen Beleuchtungsthemen. E-Mobilität wird in der Fläche greifbar – für Bürgerinnen und Bürgern genauso wie für Geschäftsreisende, Urlauber und Besucher.

Südwestfalen verbindet seine (technologischen) Kompetenzen und setzt ein regionales Carsharing um. Dabei werden die Kapazitäten von Privatleuten, Unternehmen und Kommunen in einer Flotte gebündelt und neue Fahrgemeinschaften gebildet. Der innovative Ansatz geht weiter als klassische, etablierte Modelle (Peer-to-Peer oder Corporate Sharing), weil die verschiedenen Anbieter- und Nutzerstrukturen zu-sammengeführt werden. Es gelingt dadurch, mit weniger Fahrzeugen mehr Mobilität zu ermöglichen.

Innovative Mobilitätsansätze sollen auch im Bereich der Logistik von Waren und Gütern entstehen. Hierzu will die Region ihre Kompetenzen und Erkenntnisse aus den Systemen der autonomen, betriebsinternen Lagerlogistik nutzen. Über Softwarelösungen und die Optionen für au-tonomes Fahren sollen Beispiele für Prozessoptimierungen bei der An-lieferung oder dem Versand von Gütern in Südwestfalen entstehen.

WALTER MENNEKES Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Südwestfalen Botschafter

„Mit intelligenten e-Mobilitäts-systemen wird gerade eine Region wie Südwestfalen neue Qualitäten gewinnen.“

HAUKE MÖLLER Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH

„Wenn wir bedarfsgerechte Mobi-lität im ländlichen Raum haben wol-len, müssen wir in Mobilitätsketten denken.“

JÖRG HEINER STEIN Energieverein „Aus Gutem GRUND“ Hilchenbach

„Wir haben selbst angepackt. Unser gutes Beispiel nun in ein vernetztes Südwestfalen einzubringen, ist toll.“

WILLKOMMEN@KULTUR- SUEDWESTFALEN.COM

Kunst und Kultur prägen das Bild einer Region nach innen wie nach außen. Sie fördern regio-nale Identität und schaffen Partizipation wie Inklusion. Über Kultur können Freiräume für Kreativität, Kommunikation und Interkultur entstehen. Kreativität ist im Zeitalter der Di-gitalisierung wichtiger als Kapital, so das Zu-kunftsinstitut aus Frankfurt. Es macht die be-sondere Qualität der LandKultur aus, dass sie von den Menschen vor Ort in Ehrenamt und Bürgerschaft getragen wird. Vereine und Initia-tiven gestalten vielerorts das kulturelle Leben. Sie zeigen: Kultur heißt Teamgeist mit großer Integrationskraft. Vereine und bürgerschaftli-ches Engagement schlagen über ihre kulturel-len Aktivitäten Brücken zu Einheimischen, Neu-bürgern und jungen Menschen.

Kultur in ländlichen Regionen ist nicht im-mer einfach: Sponsorenakquise, Fördermittel, Künstler- und Dozentendichte, Zeitungsgren-zen, Transparenz etc. Digitalisierung bietet eine große Chance, gerade dort physische Zugänge zu Kultur zu schaffen, wo Entfernungen sie ver-sperren. Kultur kann dabei verbindendes Ele-ment sein, um Menschen willkommen zu hei-ßen. Sie kann neues Denken und gemeinsames Handeln anstoßen. Interkultur und Experiment, Inklusion und öffentlicher Raum sollen und müssen Bestandteile sein.

Südwestfalen braucht stärkere Vernetzung und funktionierende Plattformen, um die Potenzi-ale von Kultur für die Menschen zu nutzen – gemeinsam mit der Wirtschaft.

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

In Südwestfalen gibt es ein teils her-vorragendes kulturelles Angebot, das jedoch noch stärker vernetzt werden muss. Die Kulturregionen kooperieren eng miteinander. Viele Menschen aller Generationen engagieren sich kultu-rell, in Chor- und Musikvereinen wie beim Theater, der Band, als Schriftstel-ler oder im Heimatverein. Das Musik-bildungszentrum Südwestfalen in Bad Fredeburg bietet ihnen erstklassige Infrastruktur für Proben, Konzerte und Tonaufnahmen.

Besondere überregionale Ausstrahlung haben neben dem Landesorchester

Philharmonie Südwestfalen die zahl-reichen Kulturstätten und Festivals mit internationalen Künstlern. So das Mu-seum für Gegenwartskunst Siegen, das Krimifestival „Mord am Hellweg“, das Musik- und Theaterfestival „Kultur Pur“ auf dem Rothaarsteig, das hochkarätige Brassfestival „SauerlandHerbst“ oder „Kultur rockt“ im kleinen Dörnholthau-sen. Geschichte und Zukunft der Wirt-schaftsregion Südwestfalen werden durch das Industriekultur-Netzwerk „WasserEisenLand“ lebendig, das sich im Brückenschlag zum Ruhrgebiet mit der europäischen Route der Industrie-kultur verbindet.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

48 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WELCHE KULTURELLEN ANGEBOTE KÖNNEN WIR HIER NUTZEN?

Digital Weil Vernetzung, Teilhabe und Inter-aktion digital organisiert werden.

Nachhaltig Weil es auf den Ressourcen der Region aufsetzt und sie klug verbindet.

Authentisch Weil Lösungen aus der Region mit den Akteuren der Region entwickelt werden.

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Wir nutzen digitale Instrumente, um die Menschen noch stär-ker für Kultur in all ihren Facetten zu begeistern. Wir möchten die Kulturschaffenden in Südwestfalen unterstützen und Kultur in ihrem umfassenden Sinn verstehen, leben und vermarkten. Um die Angebote und Ansprüche zusammenzubringen, ist es Ziel, eine mehrwertstiftende digitale Plattform einzurichten, die eine intelligente Vernetzung der Kulturakteure – vom Ver-ein zum Künstler – schafft. Sie bietet ihnen ein Schaufenster und spricht gleichzeitig die Menschen in der Fläche an, unab-hängig von ihrem physischen Zugang zur Kulturstätte. Analog zu dieser Plattform muss es auch einen geeigneten physi-schen Ort geben, an dem sich kreative und digitale Vordenker treffen und austauschen können und an dem virtuelles und haptisches Erleben möglich wird.

DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER

IDEE ZUR LÖSUNGKulturregionen Südwestfalen, Sauerland und Hellweg, Kreise, Städte und Gemein-den, ehrenamtliche wie professionelle Kulturschaffende, Theater und Freilicht-bühnen, LEADER

Eine Informations- und Kompetenzplattform für regionale Kultur und Kulturarbeit bündelt Angebote, Leistungen und Kompetenzen. So entstehen Begegnungen von Vereinen, Kul-turschaffenden und Unternehmen, etwa beim Kulturspon-soring. Die digitale Plattform fördert ein neues Verständnis

PROJEKTBAUSTEINE

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RAUM

zwischen Wirtschaft und Kultur als Standortfaktor. Die Industriekultur ist dabei Anker. Elemente wie Apps, Blogs oder regionales Ticketing sor-gen für bessere, nutzerorientierte Vermarktung.

Es entstehen neue Formate für interkulturelle und interaktive Experi-mentierräume, die eine niederschwellige Brücke zu (Neu-)Bürgern – auch Zuwandernden – und jungen wie alten Menschen bauen. Mit-machkultur, Teilnahme und Teilhabe entstehen über digitale Wege wie in der persönlichen Begegnung.

Die „Online-Musikschule“ zeigt, wie hochwertige kulturelle Bildung in der Fläche gehalten werden kann, denn Breite braucht Spitze und Spitze braucht Breite. Dabei nimmt ein Musikschüler aus Soest online beim Band-Gitarristen aus Iserlohn Unterricht. Sie treffen sich jede vierte Woche vor Ort und einmal pro Jahr in einer Werkstatt mit Spit-zenmusikern. Das Modell stiftet Teilhabe auch für Kinder und Jugend-liche, denen musische Bildung aufgrund von knapper Zeit und räumli-cher Entfernung bisher nicht möglich ist.

Südwestfalen will auch aufzeigen, wie Kultur das Spannungsfeld zwi-schen Kunst und Digitalisierung mit Inszenierung und partizipativen wie gestalterischen Elementen aufgreift. Die translokale Vernetzung mit verschiedenen Orten zu einer Performance oder digitalen Platt-form ist dabei nur eine Möglichkeit.

alles echt!

MÖGLICHMACHER

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WIRTSCHAFT& ARBEIT

49 - Südwestfalen REGIONALE 202X

SUSANNE THOMAS Servicebüro Kulturregion Südwestfalen

„Kultur kann ganz eigene Zugänge herstellen. Gerade für Menschen, die neu in die Region kommen.“

DR. ANDREA BROCKMANN Kulturbüro Stadt Schmallenberg

„Digitalisierung schafft ganz neue Möglichkeiten der Interaktivität und Mitgestaltung von Kultur.“

JAN ZIMMER Rock & Pop Fabrik Iserlohn

„Kultur braucht Vernetzung – zur Ju-gend genauso wie zu Unternehmen.“

HANDLUNGSFELD WIRTSCHAFT UND ARBEITWie kann ein ländlicher Raum Digitalisierung lernen und regionsspezifisch gestalten? Können nur junge Menschen, die „Digital Natives“, digital unterwegs sein? Welche Bran-chen machen einen Innovationssprung, wenn sie ihre Produkte an die digitalen Möglich-keiten anpassen?Wir in Südwestfalen wollen die Kräfte in einem Kompetenzzentrum für Digitalisierung bündeln. Unternehmen und Hochschulen arbeiten hier in Projektteams branchen- und themenübergreifend. Dieser Nukleus erzeugt Wechselwirkungen und Impulse für Unter-nehmen, Kommunen und Bildungslandschaft – eingebunden in die nordrhein-westfäli-sche Kompetenzlandschaft. Unternehmen aus den starken Branchen, wie z. B. Automotive und Gebäudetechnik, ha-ben ein existenzielles Interesse daran, die Chancen der Digitalisierung für die Region zu nutzen. Das „Zentrum für die Digitalisierung der Wirtschaft (ZDW)“ der Universität Siegen bietet der regionalen Wirtschaft eine Plattform, um den Weg zur Industrie 4.0 zu beschrei-ten. Zugleich entstehen Fragen und Chancen für die Arbeitnehmer: Wie lebt und gestaltet man digitalisiertes Arbeiten – ob zu Hause oder im Co-working-Hub? Wie vernetzen und organisieren wir uns? Wie lassen sich Familie und Beruf gut vereinbaren?Wenn wir regional produzieren und unsere Produkte digital verfügbar machen, entstehen neue Märkte, wir schaffen Lebensqualität in der Region und unsere Region wird immer „echter“. Wenn das Kompetenzcluster „Licht“ vor Ort die Digitalisierung mitgestaltet und Modell-projekte entwickelt, profitieren davon nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Regi-on als virtueller und alltagstauglicher Raum und Standort für Arbeitsplätze. Um aktiv die Chancen der Digitalisierung nutzen und die Risiken eingrenzen zu können, brauchen wir alle „digitale Kompetenz“. Darum müssen sämtliche Bildungspfade entspre-chend angereichert werden. Die Projekte „Echte WERT-Schätze aus Südwestfalen“, „Digitales Zentrum Südwestfalen“ und „Kompetenznetz Digitale Bildung Südwestfalen“ loten die Chancen eines gestalten-den Umgangs mit Digitalisierung aus.

Handlungsfeld

WIRTSCHAFT& ARBEIT

50 - Südwestfalen REGIONALE 202X

AKTEURE DER VERTIEFUNGSRUNDEN

FACHHOCHSCHULE SÜDWESTFALEN

WESTFÄLISCH-LIPPISCHER LANDWIRTSCHAFTSVERBAND

HOCHSCHULE HAMM-LIPPSTADT

WFG WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG HOCHSAUERLANDKREIS MBH

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG KREIS SOESTLEOPOLD KOSTAL GMBH & CO KG

IHK SIEGEN OTTO FUCHS KGFRITZ SCHÄFER GMBH

SIHK ZU HAGEN INVERS GMBHHANDWERKSKAMMER DORTMUND

MENNEKES ELEKTROTECHNIK GMBH & CO KGTRILUX GROUP

LANDWIRTSCHAFTS-KAMMER NRW MESCHEDE

KIRCHHOFF HOLDING GMBH & CO. KGLANDESBETRIEB WALD UND HOLZ NRW KREISJÄGERSCHAFTEN

KURKÖLN-OLPE

GWS GESELLSCHAFT FÜR WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG IM MÄRKISCHEN KREIS WALDBAUERNVERBAND NRW

LOBBE HOLDING GMBH

BITS ISERLOHNUNIVERSITÄT SIEGEN

VEREIN ABU SOESTFORSTVEREIN

FÜR NRW

HELLA KG AA HUECK & CO

KREIS OLPE

WALDWERKSTATT SÜDWESTFALEN

IHK ARNSBERG HELLWEG-SAUERLAND

HANDWERKSKAMMER SÜDWESTFALENNATURPARK SAUERLAND-ROTHAARGEBIRGE

51 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WO KANN ICH REGIONALE PRODUKTE KAUFEN UND WER MACHT DIE EIGENTLICH?

Verwendung und Vermarktung regionaler Produkte sind in Südwestfalen schon lan-ge ein Thema. Wie gestalten wir Mehrwert für den Tourismus, das Regionalmarketing oder ganz einfach die Menschen in der Re-gion? Wie schaffen wir Angebote für dieje-nigen, die beispielsweise ihre wöchentliche Kiste mit heimischen Produkten vor der Tür wünschen?

Regionale Produkte bzw. Labels sind nach-gefragt. Sie stehen für Qualität und Echt-heit, Transparenz, Biodiversität, Nachhaltig-keit und Klimaschutz durch kürzere Wege. Je nach Produkt stehen sie für individuelles Design und regionale Wertschöpfung, für regionales Bewusstsein und Bindung an die Region. Hier ein Angebot zu schaffen, stärkt nicht nur den Wirtschaftskreislauf mit heimischen Betrieben, sichert Arbeits-plätze und schafft Perspektive, sondern trägt auch zur Anerkennung und Wert-schätzung derjenigen bei, die die Produk-te herstellen oder anbauen, z. B. Landwirte und Waldbauern. Dabei muss es im Dialog mit dem Kunden auch um eine neue Quali-tät der Wertschöpfung gehen.

Wir wollen und müssen zeigen, dass trotz re-lativ dünner Besiedlung regionale Vermark-tung über die ganze Region hinweg funk-tionieren kann, auch weil die Möglichkeit, regionale Produkte zu erwerben, die Lebens-qualität aus Sicht der Nachfrager steigern kann und damit ein Standortfaktor für die Re-gion ist. Der Kauf regionaler Produkte muss überall in der Region möglich sein können.

Neben der Versorgung der Bewohner kön-nen der Handel, die regionalen Produkte und die gemeinschaftlichen Netzwerke ge-stärkt werden.

Die meisten der regionalen Produkte wer-den im stationären Handel oder vom Hof verkauft. Eine optimierte Vermarktungs- und Vertriebsplattform könnte den Produ-zenten helfen, ein zweites Standbein aufzu-bauen und ihre Produkte gesamtregional zu verkaufen. Mehrwert geschaffen wird darü-ber hinaus über das regionale onlinebasier-te Vertriebsangebot, sodass einzelne Anbie-ter nicht mehr ihre eigene Website pflegen müssen, was nicht nur eine sehr hohe Pro-fessionalität erfordert, sondern auch Zeit.

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

Die Region hat zahlreiche landwirtschaft-liche Produkte, Holz oder auch Designpro-dukte anzubieten, die von mittelständi-schen Unternehmen hergestellt werden.

Die Akteure in der Region haben Interes-se daran, Südwestfalen gemeinsam stark aufzustellen und entlang der Wertschöp-fungskette dauerhaft zukunftsfähig zu machen.

Wir haben Erfahrung damit, uns als Re-gion zu vermarkten und wollen die gute Netzwerkstruktur nutzen, gemeinsam un-sere qualitativ hochwertigen regionalen Produkte auch überregional bekannt zu machen. Als gutes Beispiel geht hier be-reits der Hofladen Sauerland mit seinem Onlineverkauf von Produkten von mehr als 40 Produzenten aus der Region als Pionier in der Region voran.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

52 - Südwestfalen REGIONALE 202X

ECHTE WERT-SCHÄTZE AUS SÜDWESTFALEN(DIGITALE) VERMARKTUNG REGIONALER PRODUKTE

Digital Weil regionale Produkte aus der ge-samten Region realistischerweise nur online vermarktet und vertrieben werden.

Nachhaltig Weil die Hersteller den regiona-len Kundenstamm, die regionale Verankerung erweitern können und z. B. durch die kurzen Wege aktive Beiträge zum Klimaschutz leisten.

Authentisch Weil regionale Produkte das Wir-gefühl stärken und zukunftsfähige Struktu-ren geschaffen werden.

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Unser Szenario: Landwirte, Waldbauern, Möbeldesigner und Schreiner kooperieren, um ihre Produkte auf einer Onlineplatt-form zu vermarkten. Dort werden Holzmöbel im Dialog mit dem Kunden konfiguriert. Produkt- und Materialauswahl erfol-gen nach regionalen Spezifika und Qualitätskriterien des Labels „Echte Wert-Schätze Südwestfalen“. Über die digitale Plattform kann auch die wöchentliche Gemüsekiste mit regionalen Obst- und Gemüsearten und Fleisch vom heimischen Rind bestellt werden. Die Ware wird schnellstmöglich geliefert. Nach Hause oder in die „Digitale Mitte“ mit Dorfladen oder Hub, wo alle ge-orderten Waren zentral gelagert werden.

An realen Erlebnisorten (z. B. Hof, Werkstatt, „Showroom“) wer-den die Produkte auch haptisch erfahrbar. Aus dem digitalen entsteht ein persönliches Netzwerk mit Begegnungen zwi-schen Verbrauchern und Produzenten, bei denen über die Pro-dukte und das Miteinander in der Region gesprochen wird. Es bildet sich eine neue Qualität der Kooperation entlang der Wert-schöpfungskette – vom Land- und Forstwirt bis zum Caterer.

DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER

IDEE ZUR LÖSUNGLandwirtschaftskammer und landwirt-schaftliche Verbände, Landwirte und Wald-bauern, Landfrauen und Landfrauenver-bände, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Versuchs- und Bil-dungszentrum Haus Düsse, FH Südwestfa-len – FB Agrarwissenschaften und Institut iGreen, Naturparke Sauerland-Rothaarge-birge und Arnsberger Wald, Ehrenamtlicher Naturschutz, Cluster ID Holz Olsberg, Wald-werkstatt Südwestfalen, Tourismusverbän-de Sauerland und Siegerland-Wittgenstein

Es wird ein regionsweites Vermarktungs- und Vertriebsnetz-werk als Onlineplattform, als Marktplatz und Schaufenster

PROJEKTBAUSTEINE

MÖGLICHMACHER

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einer Region, ihrer Produkte und Talente aufgebaut. Sie stiftet Ver-netzung, bringt Ideen zusammen und generiert Wertschöpfung. Mit ihrer Hilfe entsteht eine Werkstatt für regionale Produktkooperation zwischen unterschiedlichsten Akteuren. Sie schafft nicht nur einen Warenkorb für landwirtschaftliche Produkte, sondern integriert auch Liefer- und Abholdienste sowie Foodsharing. Südwestfalen erhält da-mit ein digitales Instrument zur Wertschätzung der Region und ihrer Menschen. Ein Zugang auch für Menschen von außerhalb. Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit des Kooperationsmodells „Echte Wert-Schätze“ hängen sehr von der Offenheit der Akteure, den „Spiel-regeln“ für den Umgang miteinander und den Qualitätskriterien für Produkte und Prozesse ab. Sie werden in enger Zusammenarbeit der re-gionalen Akteure, aus Land- und Forstwirtschaft, Handwerk, Tourismus, den Naturparks u. a. entwickelt. Sie münden in einem regionalen Label, das z. B. Herkunftsnachweise einfordert.

Erlebnisorte im Netz und an realen Orten z. B. als „Bauer auf Zeit“ oder in Werkstätten und einigen „Showrooms“ in leerstehenden Ladenloka-len in der Region sollen die digitale Plattform ergänzen und persönliche Erlebnisse bei der Produkterstellung (real wie virtuell) schaffen. Pers-pektivisch könnten so mithilfe von 3-D-Druckern eigene regionale Pro-dukte nach regionalen Designstandards entworfen und in einem der „Showrooms“ direkt ausgedruckt werden.

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53 - Südwestfalen REGIONALE 202X

KLAUS BRUNSMEIER BUND E. V.

„Digitalisierung hat viele Chancen, aber auch Risiken. Da wir heute noch nicht wissen, wo uns der digitale Wandel hinführt, müssen wir die Ent-wicklung der REGIONALE mit einem lernenden Verfahren umsetzen.“

PETER STEINHOFF Kreislandwirt, Lennestadt

„Meine Vision ist, dass die Region ihre Landwirtschaft wertschätzt und wir neue Perspektiven haben.“

Mittelständische, meist familiengeführte Industrieunternehmen prägen die Wirt-schaftsstruktur Südwestfalens. Fast jeder zweite Arbeitsplatz findet sich im produ-zierenden Gewerbe. Die Region ist bekannt als Standort für Automobilzulieferer. Wei-tere Schwerpunkte liegen in den Bereichen Gesundheitswirtschaft, Lichttechnik, Me-tall- und Kunststoffverarbeitung, Elektro-technik, Maschinenbau und Recycling. Südwestfalen steht als produktionsstarke Region vor wichtigen Weichenstellungen, die sich aus der digitalen Durchdringung von Produktion und Arbeitswelt ergeben. Erste Unternehmen eröffnen in Städten wie Köln Standorte, weil es ihnen als ein-zelnes Unternehmen nicht gelingt, digi-tal-kompetente Fachkräfte nach Südwest-falen zu ziehen. Dieser Trend verstärkt sich und damit wächst die Gefahr, dass Produk-

tion dem Wissen folgt und Unternehmen die Region verlassen. Industrieregion Nummer eins in NRW und damit Berufsperspektive für 280.000 Men-schen zu bleiben gelingt nur, wenn sich die starken Branchen der Region zukunftsfähig aufstellen. Südwestfalen braucht einen Weg, wie ihn die Strategie „Digitale Wirt-schaft NRW“ aufzeigt: In Kombination von starker industrieller Basis mit Digitalisie-rung neue Innovationskraft zu entwickeln. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Region und Arbeitsplätze zu sichern, braucht es einen Nukleus, in dem sich die Kraft einer Region mit 150 Weltmarktführern und 4 Hochschulen bündelt und der durch Ge-staltung, Infrastruktur und Standortquali-tät Zug entwickelt. Südwestfalen braucht diesen „regionalen Co-working-Space“ – eine Denkfabrik.

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

Südwestfalen hat einen international er-folgreichen Mittelstand, der „neues“ Licht oder Konzepte für die Mobilität von mor-gen entwickelt. Die Unternehmen arbeiten eng mit Hochschulen, Instituten und Wirt-schaftsförderungen zusammen. Branchen-netzwerke schaffen Foren für Fachdialog und persönlichen Austausch. Der Trans-ferverbund Südwestfalen schlägt Brücken zwischen der ganz praktischen Problem-stellung im Unternehmen und der regio-nalen Lösungskompetenz.

Die Kompetenzstrukturen an Hochschu-len und Instituten in Südwestfalen sind ausgezeichnet und in hohem Maß praxis-

orientiert. Dies belegen die Entwicklungs-zentren für Fahrzeug-Leichtbau und -elek-tronik der Automotive-Kompetenzregion Südwestfalen.

Für Innovation in der Gebäudetechnik ste-hen u. a. das „Lichtforum.NRW“ in Arnsberg, das Deutsche Institut für angewandte Lichttechnik (DIAL) in Lüdenscheid oder das Fraunhofer Anwendungszentrum für Anor-ganische Leuchtstoffe in Soest.

Querschnittsaufgaben übernehmen von der Wirtschaft getragene Einrichtungen wie das Kunststoff-Institut oder das Insti-tut für Umformtechnik in Lüdenscheid.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

DIGITALES ZENTRUM SÜDWESTFALEN

SIND DIE JOBS DEMNÄCHST NUR NOCH IN DEN GROSSEN STÄDTEN?

54 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Digital Weil sich die Zunftsaussichten der südwestfälischen Industrie mit der Digitali-sierung verbinden.

Nachhaltig Weil das Projekt Schwarmintelli-genz nutzt und aus der Region getragen wird.

Authentisch Weil es mit und für die Unter-nehmen der Region entwickelt wird.

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Wir etablieren ein „Digitales Zentrum Südwestfalen“, in dem sich die Kräfte der Region bündeln. So führen wir unsere star-ken Branchen in die digitale Zukunft.

Südwestfalen greift die Strategie „Digitale Wirtschaft NRW“ (DWNRW) auf und ergänzt das Netz der Hubs um einen in-novativen, regionsspezifischen Ansatz. Hier entsteht ein Zen-trum der Digitalen Wirtschaft, in dem Unternehmen der Re-gion eine gemeinsame Antwort auf den akuten Mangel an digitalen Fachkräften geben. Zusammen mit Hochschulen (auch außerhalb der Region) schaffen sie eine räumliche und inhaltliche Infrastruktur mit besonderer Qualität in Aufbau, Aufgabenstellung, Ausstattung und Umfeld. Sie zeigen da-mit in besonderer Weise Schwarmintelligenz.

DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER

IDEE ZUR LÖSUNGUnternehmen und Koordinatoren der süd-westfälischen Branchennetzwerke, Wirt-schaftsförderungen und Kammern, Hoch-schulen und Institute in Kooperation mit benachbarten Kompetenzstandorten wir OWL, Dortmund und Bochum.

Im Zusammenspiel mit Hochschulen entsteht ein regionaler Co-working-Space. Wirkung und Ausstrahlung sind besonders, weil sich die Kräfte einer Region von 150 Weltmarktführern vereinen und Mitarbeiter verschiedener Unternehmen u. a. in Projekten zusammenarbeiten. Sie vernetzen die (digitalen) Kompetenzen ihrer Unternehmen bzw. Branchen zu einem neuen Ansatz von Cross-Clustering, der enormes Innovations-

PROJEKTBAUSTEINE

MÖGLICHMACHER

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GESELL SCHAFT

Handlungsfeld

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potenzial freisetzt. Die Unternehmen der Licht- und Gebäudetechnik mit ihrer hohen digitalen Durchdringung sind Entwicklungstreiber. Mit den Koordinatoren der Branchennetzwerke werden im Zentrum (digitale) Cross-Branchen-Dialoge organisiert. „Technologie- und Marktlotsen 4.0“ tragen dieses Wissen über den Transferverbund Südwestfalen in die Un-ternehmen vor Ort. Mit dem Zentrum kann Südwestfalen die so wichtigen Potenziale einer innovativen, digital-kompetenten Gründerszene aktivieren. Innovative Formate wie ein „Alles-Neu-Festival“ entstehen, um die „etablierten“ Un-ternehmen mit den frischen Ideen der Start-up-Szene und Hochschulen zusammenzubringen. Im digitalen Zentrum wird ein Kompetenzschwer-punkt Licht- und Gebäudetechnik integriert, um die bundesweite Vorrei-terposition zu stärken. Sie wurde 2016 deutlich, als Vertreter aus Unterneh-men, Fachverbänden, Universitäten und Sozialverbänden die „Arnsberger Roadmap“ zur gesetzlichen Einführung von „Human Centric Lightning (HCL)“ verabschiedeten. Bei HCL passt sich die Beleuchtung gezielt den An-wenderbedürfnissen an, etwa am Arbeitsplatz oder im Krankenhaus. Die Kooperation von Hochschulen, Instituten, Unternehmen, Wohnungsbau-gesellschaften, oder Einrichtungen wie der Deutschen Gesellschaft für Ge-rontotechnik (GGT) im Zentrum schafft Innovationen fürs „echte“ Leben.

Als Impulsgeber und Denkfabrik fließen die Kompetenzen in die Weiter-entwicklung der Qualifizierungs- und Bildungsangebote, die Beratung zu Datensicherheit und IT-Kompetenz und Fragestellungen zur Zukunft der Arbeit ein. Dabei ist das Zentrum auch aktiver Begleiter der Kommunen.

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55 - Südwestfalen REGIONALE 202X

JOHANNES HUXOL Trilux Gruppe

„Licht bekommt durch Digitalisierung eine ganz neue Perspektive – auch für die Lebensqualität der Menschen.“

STEFAN OSTERHAGE HELLA KGaA Hueck & Co, Lippstadt

„Wir brauchen das digitale Wissen und die Transformation in Südwestfalen. Gemeinsam können wir als Region mit 150 Weltmarktführern die nötige Kraft und Ausstrahlung entwickeln.“

PROF. DR. PETER HARING BOLIVAR Universität Siegen

„Als Hochschule verfügen wir über die Kompetenzen, die die Region und beson-ders die Wirtschaft gebrauchen kann.“

Nicht Wissen allein prägt die Zukunft von Regionen, sondern die Kompetenz der Men-schen, mit vorhandenem Wissen innovativ und kreativ umzugehen. Die Frage ist: Wie und was lernen wir, wenn Wissen immer verfügbar ist? Es braucht Kompetenzen, um Informationen und Wissen zu recherchie-ren, die Ergebnisse zu bewerten und daraus Produkte und Ideen zu generieren. Bildung wird mehr und mehr zur Schlüsselkompe-tenz einer Region.

Die Region kann also nur mit klugen Köpfen ihre wirtschaftlichen und damit die berufli-chen Perspektiven sichern. Die Innovations-stärke der mittelständischen Wirtschaft be-ruht maßgeblich auf der Kompetenz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nur so ist es möglich, sich im globalisierten Wett-bewerb zu behaupten. Die Anforderungen an Beruf und Inhalte der Arbeit werden sich künftig unter dem Einfluss von Digita-

lisierung deutlich verändern. Südwestfalen braucht daher eine Transformation dieser fortlaufenden Erkenntnisse und ihrer Konse-quenzen in die berufliche Aus- und Weiter-bildung. Südwestfalen braucht Menschen mit digitaler (Wirtschafts-)Kompetenz.

Gleichzeitig braucht es ein überzeugendes Angebot nicht beruflicher Bildung in Kul-tur und Gesellschaft, um gerade bei den jüngeren Zielgruppen zu punkten. Quali-täten dieser Art werden bislang mehr den Ballungsräumen zugesprochen. Mit der Digitalisierung kann Südwestfalen große Potenziale nutzen, um „Bildung fürs Le-ben“ anzubieten und dabei als Flächen-region auch räumliche Infrastrukturen und Grenzen zu überwinden. Die Region braucht neue Konzepte und Institutionen im Bereich der allgemeinen Bildung, die Menschen auf dem Weg durch attraktive Bildungsangebote begleiten.

WARUM BRAUCHEN WIR DAS PROJEKT?

Südwestfalen ist Region mit sechs Hoch-schulstandorten in fünf Kreisen. Hier wird nicht nur geforscht. Hier wird gelehrt, er-kannt und transferiert, um im engen Aus-tausch mit der Wirtschaft die besten Lö-sungen für Innovationen aus der Region zu entwickeln.

Die Träger der beruflichen Aus- und Wei-terbildung richten ihre Angebote eng an den Bedarfen der südwestfälischen Wirtschaft aus. Sie qualifizieren im und für den Beruf – im Berufskolleg ebenso wie im Berufsbildungszentrum oder der Volkshochschule. Hochschulen, Kreise und Kommunen, Kammern und Verbände ar-beiten so mit Unternehmen und Gewerk-schaften in einem Qualitätsnetz der schu-

lischen, beruflichen wie privaten Bildung. Die Region ist der ideale Modellraum, um eine engere Verzahnung zwischen Schu-len, dem System Übergang Schule und Beruf, Berufskollegs und Hochschulen mo-dellhaft für Nordrhein-Westfalen und die Bundesrepublik Deutschland zu erproben. Die Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW) in Soest und die Bezirksregierung Arnsberg sind besonders bei Fragen der Lehrerqua-lifizierung wichtige Akteure in Südwest-falen. Über Kammern ist die enge Verbin-dung zu den Unternehmen gewährleistet. Volkshochschulen und ein Netzwerk der Ehrenamtsförderung ermöglichen Zugang zu Menschen unterschiedlicher biographi-scher Hintergründe.

WARUM KÖNNEN WIR DAS?

WIE LERNEN WIR DIGITAL?

56 - Südwestfalen REGIONALE 202X

KOMPETENZNETZ DIGITALE BILDUNG

Digital Weil Digitalität im Mittelpunkt des Kompetenznetzwerks der Akteure und der In-halte von Bildung in Südwestfalen steht.

Nachhaltig Weil vorhandene, aus der Region getragene Strukturen in neuer Qualität zu-sammenarbeiten.

Authentisch Weil es aus der Region gelebt wird und sich Inhalte wie Aktivitäten an den südwestfälischen Bedarfen ausrichten.

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Südwestfalen sieht die Herausforderungen und Chancen der zunehmenden Digitalisierung für die Fachkräfteaus- und weiterbildung einerseits und für die Vernetzung und Teilha-be der Menschen in der ländlichen Region andererseits. Die Region möchte deshalb durch „Lernen im digitalen Wandel“ weiterhin Innovationskräfte freisetzen, Fortschrittsfelder er-schließen, Menschen im Umgang mit digitalen Medien befä-higen sowie gutes Leben und Arbeiten sichern und ausbau-en. Die Agenda „NRW 4.0 - Lernen im Digitalen Wandel“ gibt hier wichtige Hinweise.

DNA-CHECK HANDLUNGSFELDER

IDEE ZUR LÖSUNGTräger der Bildungsstrukturen in Südwestfa-len wie Städte und Gemeinden oder Kreise, Kammern, Wirtschaftsorganisationen und Gewerkschaften, Hochschulen; Bildungs-einrichtungen wie Schulen, Berufskollegs, Berufsbildungszentren, Hochschulen; Volks-hochschulen und Musikschulen der Region

Know-how-Transfer in die Bildungsstrukturen: Die Schlüs-selpersonen in den Führungsetagen und Klassenräumen müssen für die Perspektiven der Digitalisierung sensibilisiert und für die Umsetzung aktiviert werden. Inhaltliche Kom-petenzentwicklung und Methodenwissen für Lehrende bzw. Bildungsmultiplikatoren sind die Basis für eine flächige wie nachhaltige Realisierung.

Gemeinsam mit Bildungsakteuren und externem Fachwis-sen wird ein Kompetenznetz Digitale Bildung aufgebaut, das ein auf Südwestfalen ausgerichtetes Konzept für „neue

PROJEKTBAUSTEINE

Handlungsfeld

GESELL SCHAFT

Handlungsfeld

RAUM

alles echt!

MÖGLICHMACHERBildungsangebote“ entwickelt – etwa für Fort- und Weiterbildung. Im Prinzip „Train the Trainer“ werden Bildungsmultiplikatoren der Region eingebunden und qualifiziert. So entstehen besondere Zugänge zu den für Südwestfalen so wichtigen Bereichen Industrie 4.0 und Arbeit 4.0.

Fit für die digitale Berufswelt: Südwestfalen will modellhafte neue An-gebote schaffen, die den Bedarfen von Auszubildenden, Studierenden und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern entsprechen. Dringend ge-suchte Datenanalysten können z.B. so in der Region ausgebildet werden. Neue Bildungszugänge: Mithilfe digitaler Instrumente können auch Antworten auf die demographischen Veränderungen gegeben werden. Rückläufige Schülerzahlen und veränderte Schulstrukturen erfordern geradezu den Einsatz digitaler Methoden. Digitale Konzepte im Bereich der allgemeinen Erwachsenenbildung er-möglichen Menschen auch in ländlichen Regionen, aktiv an Bildung zu partizipieren und teilzuhaben. Dies betrifft alle Teile der Bevölkerung und hat zudem einen Fokus auf Menschen mit Migrationshintergrund oder Handicap.

Mit Schulen, Bildungsträgern und sozialen Einrichtungen werden dazu Lösungen entwickelt, um die inhaltlichen Angebote zu ergänzen oder neue Formen des Unterrichts zu erproben. Das Lernen von anderen, der Austausch mit Partnern außerhalb der Region und NRWs soll bewusst Be-standteil des Konzepts sein. Die Anwendungsfelder sind breit – von Schu-le über Berufskolleg bis hin zur (digitalen) VHS und den Musikschulen.

Handlungsfeld

WIRTSCHAFT& ARBEIT

57 - Südwestfalen REGIONALE 202X

DIRK JEDAN Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis

„Für die digitale Zukunft der Region brauchen wir den Transfer – gerade in die berufliche Bildung.“

ACHIM PUHLVolkshochschule Menden- Hemer-Balve

„Die Nutzung digitaler Informatio-nen ist im Bereich der nonformalen und informellen Lernprozesse zur Selbstverständlichkeit geworden. Damit sie auch ein alltäglicher Be-standteil unserer formalen Lehrpro-zesse wird, müssen wir Institutio-nen und Dozenten qualifizieren und Service strukturen aufbauen.“

Südwestfalen ist das industrielle Kernland Nordrhein-Westfalens. 38 % der sozialver-sicherungspflichtigen Beschäftigten sind im produzierenden Gewerbe tätig. Die mit dem Stichwort „Industrie 4.0“ zusammen-gefassten Entwicklungen verändern die Zukunft des Produktionsstandortes. Sie verändern auch die Prozesse in Fertigung und Dienstleistung. Sie eröffnen neue Perspektiven für globale Wertschöpfung. Damit verbunden sind Chancen und Risi-ken für Arbeitsplätze, Arbeitsbedingungen und Standortentwicklungen.

Im Prozess einer REGIONALE darf in Süd-westfalen deshalb ein Diskurs nicht feh-len, wie Digitalisierung die Arbeitswelt verändert – wo Perspektiven und Grenzen liegen. Die Region will dabei keine paralle-len neuen Foren und Formate eröffnen. Es gilt vielmehr integrativ zu denken und zu handeln. Laufende Projekte und Initiativen können mit ihren Erkenntnissen dazu bei-tragen, dass Südwestfalen auch in diesem Punkt als lernende Region zusammen-steht. Dieser Transfer wird Bestandteil der Projektfindung und -qualifizierung.Impulse hierfür können etwa aus dem Projekt „Arbeit 2020 in NRW“ kommen, bei dem die Gewerkschaften IG Metall NRW, DGB NRW, IG BCE Nordrhein und die NGG NRW beteiligt sind. Gemeinsam mit Pro-

jektbetrieben in Südwestfalen werden Modelle für die Gestaltung der Entwick-lung von „Industrie 4.0“ und damit für „Arbeit 4.0“ entwickelt. So entstehen Zu-kunftsperspektiven aus einem engen Zu-sammenspiel von Unternehmensleitun-gen, Betriebsräten und Beschäftigten.

Transfer und Dialog wird auch über die Hochschulen der Region einfließen: So haben die Universität Siegen und Unternehmen Mitte 2016 das „Zentrum für die Digitalisierung der Wirtschaft (ZDW)“ in Leben gerufen. Es unterstützt branchen-übergreifend in den Bereichen „Digitale Produktion“, „Vernetzte Mobilität“, „Digitale Medizin/Ge-sundheit“, „IT-Sicherheit“ und „Bil-dung und Kultur“. Fachhochschule Südwestfalen und die Hochschule Hamm-Lippstadt arbeiten eng im Projekt „Mittelstand 4.0“ zusam-men, das in strategischer Koopera-tion mit OstWestfalenLippe durch-geführt wird.

ZUKUNFT DER ARBEITQUERSCHNITTSAUFGABE

58 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Zukunft der Arbeit in Südwestfalen – das bedeutet auch Zu-kunft des Arbeitens losgelöst von festen Orten. Mit der Digi-talisierung ergeben sich neue Perspektiven der Vereinbarkeit von Arbeit, Familien und Persönlichem. Neue Perspektiven somit auch für Unternehmen wie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Diese aufzuzeigen, ist ebenso wichtig wie der Dialog über Grenzen des lokations-unabhängigen Arbeitens. – Wie sind Rahmenbedingungen zu gestalten (in-frastrukturell und sozial), um für bestimmte Zielgruppen at-traktiv zu sein? Das Forschungskolleg „Zukunft menschlich gestalten“ (FOKOS) an der Universität Siegen wird hierfür wichtiger Partner sein.

59 - Südwestfalen REGIONALE 202X

INGO DEGENHARDTDGB Südwestfalen

„Wir müssen aufpassen, dass Arbeit und Leben noch vereinbar bleiben. Dafür braucht es gemeinsame Ant-worten.“

DR. BETTINA WOLFAgentur für Arbeit Siegen

„Wir erkennen an vielen Stellen, wie sich die Arbeitswelt zum Teil rasant verändert.“

Die Südwestfalen Agentur GmbH als schlanke Organisationsstruktur der Krei-se Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Kreis Olpe, Kreis Siegen Wittgenstein, Kreis Soest und des Vereins "Wirtschaft für Südwestfalen e. V." soll alle Aktivitäten im Rahmen der REGIONALE koordinieren. Sie steuerte bereits erfolgreich die Prozesse der REGIONALE 2013 im Zusammenspiel mit den regionalen Akteuren und den Partnern auf Landesebene. Sie organi-sierte den gesamten REGIONALE-Prozess, lieferte Ideen für Projekte, beriet und un-terstützte die Projektpartner, initiierte Kooperationen, bewertete Projekt anträge, steuerte den Qualifizierungsprozess der Projekte und leistete die gesamte Öffent-lichkeitsarbeit für die REGIONALE. Die Süd-westfalen Agentur hat ihren Sitz in Olpe.

Geschäftsführung und Team der Südwest-falen Agentur werden unterstützt durch eine effiziente Begleitstruktur.

Der REGIONALE-Ausschuss ist verant-wortlich für die strategische Steuerung des gesamten Prozesses, kategorisiert die Projekte in Bezug auf ihren Qualifizie-rungsbedarf und beschließt die Projekte der REGIONALE. Er setzt sich zusammen aus den Spitzen der fünf beteiligten Kreise und fünf Bürgermeisterinnen bzw. Bürger-meistern ( jeweils pro Kreis eine Bürger-

meisterin bzw. ein Bürgermeister – nicht identisch mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Beirat). Hinzu kommen als ständige Gäste die Regierungspräsi-dentin bzw. der Regierungspräsident, Ver-treterinnen und Vertreter des Regionalrats sowie der NRW-Ministerien. Auch der Ver-ein "Wirtschaft für Südwestfalen e. V." als Gesellschafter der Südwestfalen Agentur GmbH wird eingebunden.

Der REGIONALE-Beirat berät über die Pro-jektvorschläge aus fachlicher Sicht und formuliert Beschlussempfehlungen für den REGIONALE-Ausschuss. Er ist besetzt mit fachkompetenten Mitgliedern regi-onaler Institutionen wie der Agentur für Arbeit, Arbeitgeberverbänden, der Bezirks-regierung, DGB, Hochschulen, Kammern, Kirchen, Kreditinstituten, Kreissportbün-den, dem Landesbetrieb Wald und Holz, Naturschutzverbänden, Tourismusver-bänden, Wohlfahrtsverbänden u. a. Die Städte und Gemeinden werden im Beirat durch fünf Bürgermeisterinnen und Bür-germeister ( je Kreis eine/einer) vertreten. Entsprechend der Zielsetzungen kommen künftig Vertreterinnen und Vertreter der LEADER-Regionen in Südwestfalen, der kommunalen Integrationszentren sowie der jungen Menschen in Südwestfalen (Jugendkonferenz UTOPiA) neu hinzu.

Der Fachbeirat „Digitale Region Menschlich Gestalten“ diskutiert Projektvorschläge im Hinblick auf digitale Technologien und deren ethische wie gesellschaftliche Im-plikationen und gibt Beschlussempfehlun-gen an REGIONALE-Beirat und -Ausschuss. Außerdem soll er sich mit Digitalisierung grundsätzlich und mit ihrer Bedeutung für die Region und ihre Menschen auseinan-dersetzen. Er wird geleitet von Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves, Universität Siegen.

Der DenkRaum „Zukunft Dorf“ ist Impuls-geber und Initiator für (Modell-)Projekte in allen Handlungsfeldern der ländlichen Entwicklung Südwestfalens. Er wird kura-tiert von Prof. Dr. Hildegard Schröteler-von Brandt (Universität Siegen) und setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Ver-tretern der Bezirksregierung Arnsberg, der Landwirtschaftskammer, des MKULNV, der fünf Kreise sowie der Südwestfalen Agentur.

Die REGIONALE-Beauftragten sind erste Ansprechpartner zwischen der Agentur und den sechs Gesellschaftern. Sie kom-munizieren die REGIONALE Strategie und die Projekte und vermitteln zwischen den beteiligten Partnern. Ihnen kommt eine entscheidende Schnittstellenfunktion mit hoher Bedeutung für den gesamten REGIONALE-Prozess zu.

Die Jugendkonferenz „UTOPiA“ gibt jun-gen Menschen die Gelegenheit, kreativ neue Ideen für ihre Region zu entwickeln und aktiv an der Zukunft Südwestfalens mitzuwirken. Die Konferenz findet ab 2017 zweimal jährlich statt. Die Teilnehmer bleiben zudem z. B. über soziale Netzwerke mit der Südwestfalen Agentur in Kontakt und bringen sich auch in anderen Forma-ten in die laufende Arbeit ein (s. S. 61).

Die Projektgruppe bei der Bezirksregie-rung Arnsberg berät die Südwestfalen Agentur und Projektträger hinsichtlich der Finanzierung aus öffentlichen Förder-programmen des Landes, des Bundes und der EU. Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Förderdezernate erörtern ge-meinsam mit der Agentur bereits in der Planungsphase Voraussetzungen, Bün-delungsmöglichkeiten und Wege der An-tragstellung zu den einzelnen Program-men. So gelingt es schon in der Phase der inhaltlichen Projektqualifizierung, den Boden für die finanzielle Umsetzungsper-spektive zu bereiten.

Ein Onlineforum für den regionalen Aus-tausch wird eingerichtet …

60 - Südwestfalen REGIONALE 202X

ORGANISATIONGREMIEN, ABSTIMMUNGSPROZESSE, ARBEITSTEILUNG

61 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Selbstverständnis der Südwestfalen Agentur

„UI, DAZU HÄTTE MEIN OPA FLOH-ZIRKUS GESAGT.“

„... UND HEUTE NENNT MAN DAS NETZWERK UND MAN

BRAUCHT EINE ANSTÄNDIGE PLATTFORM UND EINE NETZ-

WERKADMINISTRATORIN!“

SCHRITTMACHERIN

MUTMACHER NETZWERKZENTRALE

ANSPRECHPARTNER DRAHTZIEHER

ORGANISATOR

PARTNER

IDEENGEBER

SERVICE-STELLE IDEALISTIN

MACHER

VERSTÄRKERPRAGMATIKER

STRATEGE

FÜRSPRECHER

VERKUPPLER REALIST

VERNETZERINVORDENKER

SCHNITTSTELLE

INNOVATIONSTREIBERKEIMZELLEVISIONÄR

UNTERSTÜTZERIN

Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik an der Universität Siegen, Direktor des Forschungs-kollegs Siegen (FOKOS) und Vorstand des Nationalen E-Government-Kompetenzzent-rums (negz.org, Berlin), hat einen Fachbeirat zum Thema der REGIONALE angeregt und schreibt dazu:

Die Digitalisierung erfasst zusehends das private und berufliche Umfeld. Diese Ent-wicklung kann speziell anhand regiona-ler Veränderungen beobachtet werden. „Onlineshopping“ verändert Stadtbilder, Smartphones sind aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken und Bürger er-warten von ihren Verwaltungen digitalisier-te Angebote. Die Digitalisierung ist jedoch kein Naturphänomen, sondern gestaltbar!Die Region Südwestfalen möchte deshalb die „Vor-Ort-Digitalisierung“ zum Wohle ihrer Bürgerinnen und Bürger aktiv mit-gestalten, beispielsweise in den Bereichen „Smart Living“, „Mobilität“, „Digitale Ver-waltung“ oder „Zukunft der Arbeit“. Die di-gitale Zukunft der Region soll insbesondere „menschlich“ gestaltet sein und daher die gesellschaftlichen Folgen ins Blickfeld neh-men. Die Struktur und die Prozesse einer REGIONALE brauchen hierfür einen akti-ven, fachlichen Begleiter.

AUFGABEN DES FACHBEIRATSDeshalb wird ein Think Tank „Digitale Re-gion menschlich gestalten“ eingerichtet. Das mit Experten besetzte Gremium soll sowohl projektspezifisch als auch übergrei-fend Raum für fachkompetente Diskussion und Beratung schaffen. Es soll dabei fol-gende Aufgaben erfüllen:Projekte empfehlen und begleiten: Der Fachbeirat diskutiert Projektvorschläge und gibt Beschlussempfehlungen an REGIONA-LE-Beirat und -Ausschuss. Laufende Pro-jekte werden im Hinblick auf den Einsatz digitaler Technologien und die ethischen wie gesellschaftlichen Implikationen sol-cher Technologien begleitet, beraten und reflektiert. Der Umgang mit Datenschutz und -sicherheit ist dabei zentral. Die Region muss darüber diskutieren, Standards ver-einbaren und dies konsequent umsetzen.Regionale Impulse setzen: Das Gremium bringt unabhängig von konkreten Projekten den „Puls der Zeit“ in die Region, macht auf aktuelle Facetten der Digitalisierung auf-merksam, initiiert den Wissens transfer in die Region und agiert in der Rolle als regio-naler „Think Tank“. Gelingen soll dies durch die Vernetzung mit und Einladung von regi-onalen, nationalen und internationalen Ex-perten im Bereich der Digitalisierung.

ZUSAMMENSETZUNG UND ORGANISATION

Der Fachbeirat soll aus fünf ständigen und zwei wechselnden Mitgliedern bestehen. In dem Gremium sollen sich sowohl tech-nisch-fachliche Kompetenzen wie auch Kompetenzen für die ethischen und gesell-schaftlichen Fragestellungen von Digitali-sierung wiederfinden. Dabei wird regional-spezifische Expertise ebenso eingebunden wie überregionale. So wird auch Wissens- transfer nach Südwestfalen gewährleistet.

Ergänzt wird das Spektrum durch Experten aus den Bereichen der Digitalisierungsfor-schung, der Zivilgesellschaft, der Verwal-tung und der Wirtschaft. Je nach Schwer-punkt der Diskussion und Beratung werden weitere regionale oder überregionale Fach-leute hinzugezogen.Für einen konstruktiven Austausch soll sich der Fachbeirat mindestens zweimal im Jahr ganztägig an wechselnden Orten in Süd-westfalen treffen. Neben Diskussionen und Beratung werden die Treffen auch interak-tive Elemente wie Workshops und Fokus-gruppengespräche enthalten, um konkrete Ergebnisse zu erarbeiten. Videokonferen-zen ermöglichen es, auswärtige Experten einzubinden, die nicht vor Ort sein können.

62 - Südwestfalen REGIONALE 202X

DIGITALE REGION MENSCHLICH GESTALTENFACHBEIRAT

PROF. DR. DR. BJÖRN NIEHAVESUniversität Siegen

„Die Digitalisierung bietet gerade für den ländlichen Raum riesiges Potenzial.“

Einen dauerhaften Dialog mit Jugendli-chen und jungen Erwachsenen führen über ihre private und berufliche Zukunft in und ihre Erwartungen an Südwestfalen – das möchte die Südwestfalen Agentur mit der Jugendkonferenz UTOPiA. Wenn die Region zukunftsfähig bleiben soll, hängt dies auch stark davon ab, wie die jungen Menschen ihre Heimatregion wahrnehmen. UTOPiA ist Jugendkonferenz und Denkwerk-statt für junge Leute in Südwestfalen. Hier sollen sie über „ihr“ Südwestfalen nachden-ken, Perspektiven diskutieren und Lösungs-ansätze entwerfen. Junge Menschen aus allen Teilen der Region lernen sich persön-lich kennen, tauschen sich aus, entdecken gemeinsame Anliegen und entwickeln ge-meinsam kreative Ideen. Das Besondere daran: Vertreter aus Politik und Wirtschaft sind in einem definierten Zeitfenster direkt mit dabei. Und die Anre-gungen, Ideen, Argumente und Projekte flie-ßen in die Arbeit der Südwestfalen Agentur zur zukunftsfähigen Entwicklung der Regi-on ein. Um diesen Prozess dauerhaft zu ge-stalten und deutlich zu machen, wie wichtig die Perspektiven der jungen Leute für die Zu-kunft der Region sind, findet die Konferenz UTOPiA immer jährlich an wechselnden Or-ten in Südwestfalen statt. UTOPiA wird au-ßerdem eingebunden in die Begleitstruktur für die künftige REGIONALE.

63 - Südwestfalen REGIONALE 202X

UTOPiA SÜDWESTFALENDIE JUGENDKONFERENZ

ROXANA KÜTHETeilnehmerin UTOPiA

„Es ist gut, dass wir Jugendlichen gefragt werden, die hier wohnen. Das ist der Weg, der uns erreicht und den wir auch mitentwickeln können.“

FRANZ PIEPERKulturring Störmede e. V.

„Wir müssen generationsüber- greifend denken. Erst dann wird es richtig gut!“

Die Wirkungen und damit der Erfolg einer REGIONALE sind in hohem Maß von der Qualität des Miteinanders abhängig. Dies gilt nicht nur für die Art und Weise, wie der Diskurs über Projektideen und deren Qualifizierung geführt wird. Es beginnt schon deutlich früher mit der Herausfor-derung, Strategie und Ziele so zu beschrei-ben, dass ein konkreter Orientierungs- und Handlungsrahmen für die Akteure der Re-gion entsteht. Es müssen Suchräume und Spielregeln für die Auswahl der besten Ideen definiert werden. Nur wenn sich die Region hierüber verständigt hat, wird sie einen Weg gehen können, der Mut und Kreativität fördert und Enttäuschungen vermeidet. Erst dann kann auch die ko-ordinierende Einheit, sprich die Südwest-falen Agentur, mit Qualität beraten, Ver-netzungen stiften und nach dem „Prinzip Bundestrainer“ die besten Talente für die Zukunft der Region ins Spiel bringen.

Der im April 2009 in einer großen Ver-anstaltung vorgestellte „Südwestfalen Kompass (beta)“ war eine solche rich-tungsweisende Publikation. Er hat die Handlungsfelder in Projektfamilien über-

führt, den „Weg der Sterne“ beschrieben und Qualitätsfragen für Projektideen gestellt. Als praktisches Handbuch war er einfach, konkret und übersichtlich formuliert. Mit ihm konnte eine bürger-schaftliche Initiative ebenso umgehen wie ein städtisches Planungsamt. Und: Die Südwestfalen Agentur verfügte über ein Instrument zur fairen und objektiven Einschätzung der 133 Ideen, die bis 2010 eingebracht wurden. Sie konnte sich auf Beratung und Begleitung konzentrieren, steuerte den Prozess und war nicht die „Verwalterin von Enttäuschungen“.

Offene, klare und verlässliche Informa-tionen sollen auch Markenzeichen des Qualifizierungsprozesses einer REGIONA-LE 2022 bzw. 2025 sein. Das Format des bewährten und bekannten Südwestfalen Kompasses wird dazu um digitale Ele-mente weiterentwickelt. Im ersten Schritt wird dazu ein regionaler Konsens über Suchräume, Kerninhalte und Qualitätsas-pekte von Projektideen hergestellt. Die Südwestfalen-DNA und die Handlungsfel-der der Bewerbungsschrift bilden hierfür die Grundlage. Die Einbindung des Fach-

beirats ermöglicht es, schon frühzeitig die besonderen Blickwinkel der Digitali-sierung einfließen zu lassen. Die Instru-mente der Prozesssteuerung werden mit den Instrumenten der Evaluation und des Monitorings z. B. bei Qualitätsanforderun-gen, Bewertungsfragen oder Anleitungen zur Selbstevaluation verschränkt. So wird Doppelaufwand vermieden.

Gerade wegen der Schnelligkeit der Ent-wicklungen bei digitalen Instrumenten und Möglichkeiten muss Südwestfalen die REGIONALE mehr denn je als „lernen-des Verfahren“ begreifen und leben. Der Südwestfalen Kompass muss sich deshalb auch als dynamisches Instrument und Im-pulsgeber verstehen. Um die Region auf dem Weg nicht zu verlieren, ist der stetige Dialog mit Fachleuten und regionalen Ak-teuren – persönlich wie auch auf digitalen Kanälen – unverzichtbar. Die Südwest falen Agentur agiert dabei als Coach, Ideen-scout, Netzwerker und Qualitätslotse im Zusammenspiel mit den Strukturen und Akteuren des Prozesses.

64 - Südwestfalen REGIONALE 202X

PROZESSSTEUERUNGGEMEINSAM ZUM ZIEL

REGIONALE-Beirat:Regionale Fach-Akteure

Fachbeirat „Digitale Region menschlich gestalten“:Vorsitz Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves

Universität Siegen

Onlineforum für den regionalen Austausch

Kreistags- und Ratsmitglieder

SÜDWESTFALEN AGENTUR GMBH

DenkRaum Zukunft Dorf

UTOPiA

REGIONALE-Ausschuss:Spitzen der 5 Kreise

5 BürgermeisterVertreterin bzw. Vertreter des Regionalrats

Vertreterinnen und Vertreter der LandesministerienRegierungspräsidentin bzw. Regierungspräsident

Vertreterinnern und Vertreter „Verein Wirtschaft für Südwestfalen e. V.“

6 REGIONALE- Beauftragte

Projektgruppebei der

Bezirksregierung

65 - Südwestfalen REGIONALE 202X

PROZESSORGANISATION

DIE ZERTIFIZIERUNG

1. Stern: Auszeichnung von Projekten mit einer heraus-ragenden konzeptionellen Idee

2. Stern: Auszeichnung von Projekten mit einer realisierungs-fähigen Konzeption

3. Stern: Auszeichnung von Projekten, die alle Anforderungen erfüllen und umgesetzt werden können

Es gehört zum Charakter und zur Qualität einer REGIONALE, dass Projektideen "nicht mal eben so" realisiert werden. Sie über-zeugen gerade dann mit Inhalt und Ak-zeptanz, wenn sich eine Idee auf den Weg gemacht hat und die Protagonisten ge-zielt den Dialog suchen. Südwestfalen hat gelernt, wie wertvoll gerade diese, nicht immer einfache, Art des Vorgehens ist. Sie führt am Ende dazu, dass viele wertvolle Impulse einfließen und Probleme im Kon-sens gelöst werden. Dies gilt nicht allein für die inhaltliche Dimension eines Pro-jekts. Es gilt auch für die finanzielle und die damit verbundene Nachhaltigkeit bei Betrieb und Trägerschaft.

Südwestfalen wird in einer REGIONALE 202x wieder den "Weg der Sterne" gehen, der den Akteuren vertraut ist und der sich sehr bewährt hat. Dieser beginnt zunächst mit der Ideenfindung. Der Südwestfalen Kompass "Auf dem Weg 2030" definiert am Anfang des Prozesses die Themen, Rahmenbedingungen und "Spielregeln" für den Qualifizierungsprozess und den

Umgang miteinander. Die offizielle Auf-nahme einer Projektidee in die REGIONALE erfolgt durch die Auszeichnung mit einem ersten Stern. Ein zweiter dokumentiert die Schlüssigkeit der Konzeption und ihre fi-nanzielle Realisierungsperspektive. Bei der Entscheidung zum dritten Stern sind alle inhaltlichen wie finanziellen Fragen ge-klärt. Die Umsetzung kann beginnen.

Die Südwestfalen Agentur wird die Projekt akteure und Ideengeber auf dem "Weg der Sterne" begleiten. Sie berät die Projektträger, schafft Vernetzungen und bereitet die Entscheidungsprozesse vor. Sie bindet in diesem Prozess die Akteure in den Begleitstrukturen aktiv ein. Die ste-tige Beratung und Begleitung durch die Dezernate der Bezirksregierung schafft frühzeitig Klarheit über Förderoptionen. Damit wird die sehr vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit in der "Pro-jektgruppe REGIONALE" fortgesetzt. Der Qualifizierungsprozess gewinnt deutlich an Klarheit, Geschwindigkeit und Qualität.

66 - Südwestfalen REGIONALE 202X

PROJEKTZERTIFIZIERUNGDER WEG DER STERNE

67 - Südwestfalen REGIONALE 202X

„Man kann nicht nicht kommunizieren“, sagt Paul Watzlawick. Kann man zu viel kommunizieren? Ja – insoweit, als weder die Aufmerksamkeit der Menschen noch die Kapazität des REGIONALE-Teams un-begrenzt sein werden. Also gilt es, im rich-tigen Maße und im richtigen Moment zu kommunizieren. Wir haben Erfahrungen gemacht und wir wollen Neues auspro-bieren!

BEWÄHRTE KOMMUNIKATIONS-WEGE, DIE WIR WEITERFÜHREN WOLLENDer Südwestfalen-Kompass: Der Kompass gibt die Richtung an. Er erscheint jedes Jahr und gibt einen umfassenden Überblick über den aktuellen Arbeitsstand sowie die Entwicklung der Projekte. Er ist sowohl für die beteiligten Akteure als auch für die interessierte Öffentlichkeit gedacht. Der Kompass hilft beim Navigieren durch das breite Themenspektrum der Südwestfa-len-REGIONALE und beim Reflektieren des Akzents „Digitalisierung“. Manchmal birgt er auch Überraschungen – wie einen Kom-mentar von außen oder die Arbeiten von Studierenden.

Das persönliche Gespräch: so selbstver-ständlich, dass man es doch eigentlich gar nicht erwähnen muss, oder? Doch, muss

man: Gespräche sind aufwendig, und sie sind gut investierte Zeit. Das haben zum Beispiel die höchst populären „Gespräche auf der Haferkiste“ in der REGIONALE 2013 gezeigt. Vielleicht sind es zukünftig auch die „Gespräche am Dorf-Hub“? Wichtig ist auch hier, dass sowohl beteiligte Akteure als auch die interessierte Öffentlichkeit Zugänge zu den Themen, Projekten und Prozessen der REGIONALE finden.

Von der Jugendkonferenz „UTOPiA Süd-westfalen“ ist in dieser Bewerbung oft die Rede. Und für die ganz jungen Gesprächs-partner entsteht gerade in Kooperation mit Schulen aus der Region das Spiel „Vi-sion Südwestfalen“, das die Heimatkunde entstauben soll!

REGIONALE-Magazin: Von April 2011 bis Herbst 2014 sind insgesamt acht Ausga-ben des REGIONALE-Magazins erschienen. Danach hat das Magazin „Wir in Südwest-falen“ den Staffelstab übernommen. Es ist an nahezu 1.000 Auslegestellen kostenlos erhältlich – im Sauerland und Siegerland liegt es zur Mitnahme in den Rat- und Kreishäusern und in zahlreichen Bäcke-reien, Tankstellen, Geschäften und Banken aus. Dort geht es „weg wie warme Sem-meln“. Das soll auch so bleiben – dann mit dem neuen Akzent REGIONALE 202x.

SCHON HEUTE DIGITALJede E-Mail aus der Südwestfalen-Agentur trägt die Botschaften:

Willkommen in Südwestfalen: www.suedwestfalen.comFolgen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/SWF.echt

Alles ist immer tagesaktuell. Und auch auf YouTube wird man heute schon fündig:

YouTube-Kanal „Südwestfalen – Alles echt“: https://www.youtube.com/channel/UCh48M1k8eUp80T0RgY0FjLw

Videos „Südwestfalen 2013“: https://www.youtube.com/user/ Suedwestfalen2013

ZUKÜNFTIG NOCH DIGITALERDigitale Austauschplattform: Kooperati-on, die sich auf den digitalen Austausch von Gedanken und Daten, teilweise auch in Echtzeit stützt, ist heute Alltag. Für die Kooperation der REGIONALE-Aktiven wer-den wir eine Austauschplattform einrich-ten, die dies leichter macht und zugleich Grundlagen und nützliche Informationen bereithält.

Bürgerbeteiligung: Die Projekte der RE-GIONALE, die sich auf den Weg der Qua-lifikations-Sterne machen, werden wir verpflichten, Informations- und Mitwir-kungsmöglichkeiten auch auf digitalem Wege bereitzustellen. Sie sollen projekt-, akteurs- und kontextspezifische Beteili-gungsverfahren entwickeln, für die keine methodischen Vorgaben gemacht werden außer einer: Die Verbindung von persönli-cher Kommunikation und Teilhabe und di-gitaler Diskussion ist heute Standard. Das wollen wir nutzen, um speziell auch junge Leute zum Mitmachen zu bewegen. UTO-PiA (http://www.utopia-suedwestfalen.com) ist dabei ein wichtiger Multiplikator. Die Onlinediskussion des Entwurfs für die Vision Südwestfalen 2030 im November 2016 ist ein Schritt in diese Richtung.

UND ÜBER SÜDWESTFALEN HINAUSWie bereichernd die Kommunikation über die Regionsgrenzen hinaus ist, hat die Zu-sammenarbeit der bisherigen REGIONA-LEN gezeigt, die für die REGIONALE 2013 sehr wichtig war. Auch mit einer neuen REGIONALE 202x wollen wir das Gespräch mit anderen Regionen und Akteuren su-chen und selbst unsere Erfahrungen zur Verfügung stellen, denn REGIONALE heißt LERNEN. Am besten auf Augenhöhe.

68 - Südwestfalen REGIONALE 202X

KOMMUNIKATIONNOCH DIGITALER, NOCH REGIONSÜBERGREIFENDER

69 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Die Akteure in der Region stehen für Lö-sungsorientierung, Offenheit, visionäres Denken und für Kooperation. Hier gilt der Leitsatz „Wir schaffen das gemeinsam“. Die vernetzte regionale Zusammenarbeit soll auch in Zukunft Vorbild über Südwest-falen hinaus sein. Sie ist die Basis für die Kooperation mit anderen Regionen.Dieser Geist des „Weltoffenen Wirs“ wird auch den Menschen begegnen, die Süd-westfalen als alte und vielleicht auch neue REGIONALE-Region in Zukunft besuchen - sei es als Kollegen, als Geschäftspartnerin-nen, als Freunde oder Besucherinnen.Zentraler Baustein der Präsentation von Projekten, Initiativen und Kooperationen rund um die Südwestfalen-DNA sind Er-lebnisse in der Region, zu denen wir Süd-westfalen alle Interessierten einladen. Weil wir in Südwestfalen überzeugt sind, dass Digitalisierung nicht Entfremdung und Entfernung von den echten Dingen bedeutet und weil wir wissen, dass man Erfolg anfassen kann und ihn gemein-sam feiern sollte, laden wir während der

REGIONALE-Zeit speziell alle am digitalen Wandel Interessierten in die Region ein. Getreu dem Motto „Digitalisierung fürs echte Leben zum Anfassen“ stellt die Re-gion vor, was Digitalisierung in Unterneh-men, in der Verwaltung, in der Bildung, im Tourismus, in der Mobilität, in Stadtzen-tren, Quartieren und Dörfern bedeutet. Die neu entstehenden „digitalen Mitten“ laden zum Vor-Ort-Austausch von Erfah-rungen in der klugen Vernetzung digita-ler Wege und konkret anfassbarer Dinge ein. Die Angebote im Projekt Kompetenz-netzwerk digitale Bildung kann man in den Firmen und Bildungseinrichtungen live erleben und von den Erfahrungen der Südwestfalen lernen. Wie schon in der Be-werbungsphase der REGIONALE werden Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Türen öffnen und zeigen, was Digita-lisierung für sie bedeutet. Raum-Reisen mit digital organisierter Mo-bilität laden Besucher ein, die bekannten Wander- und Genussdestinationen auf neu-en Wegen zu erreichen und zu verknüpfen.

Echte Menschen erzählen von ihren Erfah-rungen mit digitaler Bildung und digital organisierter Verwaltung. Hier werden gezielt auch „Kollegen“ aus Verwaltung, Kommunalpolitik und Ehrenamt anderer ländlicher Regionen in Nordrhein-West-falen und darüber hinaus angesprochen. Dabei wird es um die Chancen, aber auch um die Risiken und Grenzen der Digitali-sierung gehen. Die Themen, die auf Landesebene als Qua-litätsoffensive im Bereich Digitalisierung gesetzt worden sind, sind in Südwestfalen erlebbar. Man kann experimentieren, aus-probieren und sich schlau machen. Süd-westfalen ist Showcase für einen innova-tiven Umgang mit Digitalisierung in und für Nordrhein-Westfalen. Zu den Erlebnissen und Lernerfahrun-gen vor Ort kommt eine interaktive, mit modernen digitalen Tools arbeitende On-line-Präsentation.

70 - Südwestfalen REGIONALE 202X

PRÄSENTATIONAUF TUCHFÜHLUNG MIT DER LÄNDLICHEN INNOVATIONSREGION

71 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Die REGIONALE 202x in Südwestfalen soll Wirkungen zeigen, die im Präsentations-jahr erlebbar werden. Sie soll

Maßnahmen zum Erreichen der Ziele der Vision Südwestfalen 2030 unter-stützen.

Raum, Gesellschaft, Wirtschaft und Arbeit fördern.

Das Thema „Digitalisierung“ in allen sinnvollen Feldern nutzen und dabei verdeutlichen, wie die Chancen ge-nutzt und die Risiken begrenzt wer-den können

Noch kürzlich hat die LEADER-Region „Bür-gerregion am Sorpesee“ ein Vorgehen entwickelt, wie in Form einer lernorien-tierten Evaluation die angestrebte Wir-kung von Projekten definiert werden kann. Dieses Vorgehen könnte die Arbeit der REGIONALE inspirieren und anleiten. (ht-tps://www.arnsberg.de/leader/strategie/Regionale_Entwicklungsstrategie.pdf). In Absprache mit dem Regionalmanagement orientieren wir uns im Folgenden daran.

EVALUATIONDie Evaluation der Aktivitäten in unserer REGIONALE 202x soll mehr sein als ein pe-riodisches Zusammentragen von Zahlen. Die Besonderheit von komplexen struktur- und raumwirksamen Projekten ist, dass sie immer viele Akteure, mehrere Themen und mehrere fachliche Ebenen verbinden. Ein monokausaler Zusammenhang von Ursache (Input) und Wirkung (Output) ist aufgrund vielfältiger Wirkungszusam-menhänge in offenen Systemen kaum herauszufiltern. Ziel ist es, die Arbeit pro-jektbegleitend so zu reflektieren, dass die Projektentwicklung davon profitiert, die Kompetenz und Kooperationsfähigkei-ten der Akteure entwickelt und das Profil „DNA“ gestärkt wird.

Monitoring und Evaluation müssen dabei in einem vertretbaren Rahmen bleiben, um Akzeptanz und Durchführbarkeit bei den gegebenen Voraussetzungen nicht zu gefährden.

ZIELSYSTEM

Grundlage für die Evaluierung der eigenen Arbeit ist ein Zielsystem mit Handlungs-feldzielen, Entwicklungszielen und pro-jektbezogenen Teilzielen (Projektzielen). Sie werden sich an den drei Eckpfeilern des strategischen Rahmens D-N-A mit Zielen für die Handlungsfelder orientieren. Au-ßerdem werden sie die Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals) berücksichtigen, die u. a. Aspekte wie Klima- und Umweltschutz, Gleichstel-lung und Inklusion beinhalten.

Kontinuierliche Evaluation durch die Pro-jektträger: Die Projektträger führen eine jährliche Selbstevaluierung auf Projek-tebene durch. Grundlage dafür wird ein Bewertungsbogen sein, der aus dem Ziel-system und den projektspezifischen Fra-gestellungen entwickelt wird. Bei der Er-arbeitung dieses Fragensets können wir auch das vom Wuppertal-Institut für Kli-ma, Umwelt, Energie im Auftrag der Süd-westfalen-Agentur entwickelte „Selbst-Evaluations-Tool SET“ für bürgerschaftliche (Energie-)Projekte benutzen. Eine Auftei-lung in eine „kleine“ jährliche Selbstreflek-tion und eine breiter angelegte Evaluation in zwei festzulegenden Abschnitten ist

denkbar. Die Selbstevaluation fördert den Reflektions- und Lernprozess der Akteure und unterstützt die Gesamtevaluation der REGIONALE und ihrer Gremien.Jährliches Monitoring des REGIONALE-Pro-zesses und der Projekte durch REGIONALE-Ausschuss und –Beirat: Der Fortschritt im Hinblick auf Handlungs-feldziele, Entwicklungs- und Projektzie-le wird von Geschäftsführung und Team aufbereitet und einmal jährlich in den genannten Gremien diskutiert. Ziel ist da-bei die Feststellung von Ergänzungs- und Nachsteuerungsbedarf. Es ist anzustre-ben, dass jeweils als Beispiel Projektträ-ger die Ergebnisse ihrer Selbstevaluierung vorstellen und damit die Verbindung der Ebenen von Projekt- und REGIONALE-Gre-mien gestärkt wird.

Umfassende Zwischen- und Ab schluss -evaluierung: Innerhalb des REGIONALE-Zeit-raums werden zwei Zeitpunkte für um-fassende Evaluationen vorgesehen. Die Ergebnisse der jährlichen Gespräche dienen als Grundlage. Betrachtet werden Projek-tumsetzung und Prozessverlauf. Besonders in der Zwischenevaluation sind auch die Be-ratungsgremien der REGIONALE (Fachbeirat „Digitalisierung“, DenkRaum Dorf, UTOPiA) einzubeziehen.

72 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WIRKUNGENEVALUATION, DIE DER PROJEKTENTWICKLUNG HILFT

Ja

Nein

1. Gibt es eine oder mehrere Personen, die die

Hauptverantwortung für das Projekt übernommen haben?

2. Gibt es mehrere Personen, die sich bereit erklärt haben,

Aufgaben im Projekt zu übernehmen?

3. Können die hauptverantwortlichen Personen regelmäßig Zeit

aufbringen, um Aufgaben zu erledigen?

4. Steht hinter der Beteiligung am Projekt ein persönliches

Interesse oder ein persönlicher Vorteil?

5. Steht hinter der Beteiligung am Projekt ein konkreter

Mehrwert für die Kommune?

6. Verfügen die hauptverantwortlichen Personen über

Unterstützung und Rückhalt im Dorf und in der Gemeinde?

7. Waren die hauptverantwortlichen Personen schon im Vorfeld

aktive Mitglieder der Dorfgemeinschaft?

8. Schätzen Sie die hauptverantwortlichen Personen so ein,

dass sie überzeugen können und Durchhaltevermögen

mitbringen?

Bitte zählen Sie die Ja- und Nein-Stimmen zusammen:

Themenfeld 1: Initiative vor OrtBestimmen Sie das Potenzial für die Projektleitung

73 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Für die REGIONALE 202x in Südwestfalen sollen die bestehenden Finanzierungsin-strumente des Landes Nordrhein-West-falen, des Bundes und der EU eingesetzt werden.

Im Falle des Zuschlags werden die Gesell-schafter die notwendigen Haushaltsmit-tel für die Personal- und Sachkosten der operativen Ebene der REGIONALE bereit-stellen, ergänzend zur Projektförderung des Landes. Hierzu gehören auch die Kos-ten für Veranstaltungen, Präsentation und externe Beratung. Wie bereits während der Südwestfalen REGIONALE 2013 werden die Gesellschafter auch die Personal- und Sachkosten der REGIONALE Beauftragten für deren Aufgabenwahrnehmung im Rahmen der REGIONALE tragen.

Losgelöst davon sind im Rahmen der REGIONALE die in der Region entstehen-den Projekte zu finanzieren. Da die Projek-te erst im Lauf des REGIONALE-Prozesses entwickelt und qualifiziert werden, ist eine verbindliche Aussage zu Investitions-volumen und Finanzierungsanteilen zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.

Ein Rückblick auf die Erfahrungen aus der REGIONALE 2013 zeigt, dass dort Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 300 Mio. EUR realisiert wurden, wobei rund 153 Mio. EUR als Förderung von Land, Bund und EU mit Schwerpunkt Städtebau und Wirtschaftsförderung einflossen. Etwa 147 Mio. EUR wurden durch Kofinanzierung von Kommunen und Unternehmen sowie durch ergänzende private Engagements aufgebracht.

Für die künftige REGIONALE wird ein In-vestitionsvolumen in der Größenordnung von 150–200 Mio. EUR angestrebt. Dabei ist der Region – vor dem Hintergrund der Erfahrungen der REGIONALE 2013 – be-wusst, dass die zur Finanzierung der Pro-jekte erforderliche Kofinanzierung aus ei-gener Kraft aufzubringen ist.

Angesichts der positiven Wahrnehmung der REGIONALE 2013-Projekte in Politik, Verwaltung, Bürgerschaft und Wirtschaft ist davon auszugehen, dass die – auch fi-nanzielle - Mitwirkungsbereitschaft in der Region nicht geringer geworden ist, zumal die Herausforderungen in zentralen regi-onalen Themen nach wie vor groß sind.

Darüber hinaus sollen wie bisher auch projekt- oder themenfeldbezogen Mittel aus privater Hand, von Stiftungen, Unter-nehmen oder über bürgerschaftliche Ei-genleistungen akquiriert und eingesetzt werden.

Bei der vorliegenden REGIONALE-Bewer-bung steht Digitalisierung als Instrument zur Lösung anstehender Aufgaben im ländlichen Raum im Fokus. Daher werden Investitionen „in die Köpfe“, in (digitale wie analoge) Netzwerke, in Programmie-rung, Beratung, Aufklärung, im Vergleich zu Investitionen in physische Infrastruktur oder Gebäude an Bedeutung zunehmen.

Hierfür sollen die Fördermöglichkeiten der Programme des Landes Nordrhein-West-falen, des Bundes sowie der EU – je nach Projekt auch gebündelt – genutzt werden. Relevant sind hier insbesondere die Struk-turfonds Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie Europäischer Sozialfonds (ESF). Für Projekte der ländli-chen Entwicklung ist das NRW-Programm „Ländlicher Raum 2014–2020“ auf der Grundlage des Europäischen Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

relevant. Ferner kommen auch Förderpro-gramme des Bundes wie z. B. das Städte-bauförderungsprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“ in Frage.

Heute ist noch nicht absehbar, welche Schwerpunkte die EU in ihren Struk-turfonds für die nächste Förderperiode 2020–2026 setzen wird.

Die bereits während der REGIONALE 2013 bewährte gute Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Arnsberg als Bewil-ligungsbehörde ist für die erfolgreiche Umsetzung gerade auch von komplexen Projekten mit einzelnen, aus unterschied-lichen Programmen finanzierten Baustei-nen unerlässlich. Die sehr enge Kooperati-on war ein Erfolgsfaktor. Sie wird auch in einer künftigen REGIONALE fortgesetzt.

74 - Südwestfalen REGIONALE 202X

FINANZIERUNG

75 - Südwestfalen REGIONALE 202X

76 - Südwestfalen REGIONALE 202X

SÜDWESTFALEN AGENTUR UND PARTNER„WIR ARBEITEN AN DER ZUKUNFT DER REGION“

PROF. DR. CLAUS SCHUSTERPräsident Fachhochschule Südwestfalen

„Die Hochschulen in Südwestfalen arbeiten eng und gut zusammen – es geht nur so.“

HARALD RUTENBECKEhrenpräsident SIHK zu Hagen

„Es reicht nicht, dass wir spitze sind. Wir wollen und müssen spitze bleiben.“

BIRGIT HABERHAUER- KUSCHEL Sauerländer Heimatbund e. V.

„Tradition und digitale Zukunft zu diskutieren wird zu einer neuen Pers-pektive von ‚Heimat‘ führen.“

EGBERT NEUHAUSVorsitzender Unter- nehmensverband Westfalen-Mitte

„Eine digitale Zukunft für Süd- westfalen können wir nur gemeinsam gestalten.“

ARNDT KIRCHHOFF Arndt Kirchhoff, Automotive GmbH & Co. KG

„Mit der REGIONALE 2013 haben Wirtschaft und Hochschulen den ers-ten Schritt zur Automotive-Kompe-tenzregion gemacht. Wir sind bereit für den neuen Qualitätssprung.“

ROSWITHA STILLTouristikverband Sieger-land-Wittgenstein e. V.

„Mit der Entwicklung des Rothaar-steigs haben wir erste Schritte beim Zusammenwachsen der Region ge-macht. Heute sind wir Meilen weiter.“

PROF. DR. KLAUS ZEPPENFELDPräsident Hochschule Hamm-Lippstadt

„Als junge Hochschule erkennen wir, wie spannend die Perspektiven der Region für junge Menschen sind.“

OTTMAR HAARDTKreissportbund Siegen-Wittgenstein

„Ehrenamt und Sport im Besonderen sind beste Brücken für Integration und Inklusion.“

77 - Südwestfalen REGIONALE 202X

WILLY HESSE Präsident Handwerks- kammer Südwestfalen

„Zukunft für unsere Region ist immer auch Zukunft für die junge Generation.“

HANNAH KATHLEADER-Region Hochsauerland e. V.

„Die Diskussion mit den Menschen vor Ort macht Projekte erst wirklich spannend und nachhaltig.“

NICOLE RESCHKEBürgermeisterin Stadt Freudenberg

„Digitalisierung schafft ganz neue Perspektiven – auch für interkommu-nale Zusammenarbeit.“

PROF. DR. STEFAN STEIN Rektor BiTS Business and Information Technology School GmbH Iserlohn

„Auch als Hochschulen werden wir unser Kompetenzprofil konsequent weiterentwickeln. Wir sind hierzu auch im Dialog mit den ganz Großen wie Google, Facebook und SAP.“

DETLEF LINSNaturpark Sauerland- Rothaargebirge

„Natur und Landschaft sind ein großes Pfund Lebensqualität. Diesen Schatz müssen wir pflegen.“

Meschede

Warstein

Rüthen

Anröchte

ErwitteGeseke

BestwigOlsberg

Brilon

Lippstadt

Arnsberg

IserlohnHemer Balve

Sundern

EsloheLüdenscheid

Schalksmühle

Nachrodt-WiblingwerdeAltena

Werdohl

Neuenrade

Halver

KierspeMeinerzhagen

Olpe

Wenden

FreudenbergSiegen

Netphen Bad LaaspheKreuztal

Hilchenbach

Kirchhundem

Erndtebrück

Bad Berleburg

Schmallenberg

Medebach

Hallenberg

Wilnsdorf

Neunkirchen

Burbach

Attendorn

Finnentrop

Lennestadt

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WRT REVISION UND TREUHAND GMBHWirtschaftsprüfungsgesellschaftSteuerberatungsgesellschaft

* Über den Verein „Wirtschaft für Südwestfalen e. V.“ sind sie als Gesellschafter eingebunden.

78 - Südwestfalen REGIONALE 202X

SÜDWESTFALEN AGENTUR UND PARTNERMEHR ALS 230 UNTERNEHMEN TRAGEN DIE SÜDWESTFALEN AGENTUR GMBH*

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KOLPING

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Kreishandwerkerschaft Hellweg-LippeKörperschaft des öffentlichen Rechts

für die Stadt Hamm und die Kreise Soest und Unna

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79 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Liebe Akteure im Netzwerk Südwestfalen,

wie Sie gemerkt haben und Ihr gemerkt habt, liegt uns sehr viel an der Zukunf t unserer Region. Wir sind hier aufgewachsen, haben hier unsere Familie und Freunde und die ersten Schritte in den Beruf gemacht. Wir leben gern hier. Ob wir hier bleiben oder weggehen, vielleicht eines Tages wiederkommen - das wissen wir noch nicht genau. Südwestfalen ist schließlich unsere Heimat – aber auch nicht der Nabel der Welt.

Vieles, was sich die Region für die nächsten Jahre vorgenommen hat, gibt (erste) Antworten auf unsere Fragen an die Zu-kunf t unserer Heimat – sofern es umgesetzt wird. Wir glauben, dass genau diese Fragen viele von uns jungen Menschen hier umtreiben. Sie werden bleiben, gehen und vielleicht wiederkommen, wenn die Region zu dem passt, was sie sich für ihr Leben vorstellen: Welche Jobperspekt iven habe ich? Wie eingeschränkt oder frei lebt es sich im Dorf? Wie kriege ich Beruf, Familie und ganz Persönliches klar? Sind wir auf dem Land fernab der Welt, also abgehängt, oder mit ihr vernetzt?

Uns sind die Dinge nicht egal! Darum engagieren wir uns bei der Jugendkonferenz UTOPiA. Wir sagen unter ande-rem auch Freunden, dass unsere Region an vielen Stellen schon genial ist. Das allein reicht aber nicht. Es muss etwas passieren: Gute Projekte, die den Nerv treffen, und gute Botschaf ten für alle, die noch nicht glauben können, dass man hier echt gut leben kann. Und davon gibt es (leider) noch ganz schön viele.

Es wäre schon fantast isch, wenn das mit einer REGIONALE klappen könnte.

Herzlichst

80 - Südwestfalen REGIONALE 202X

NACHWORTLUST AUF ZUKUNFT IN SÜDWESTFALEN

Liebe Isabel, lieber Henrik,

ein großes Dankeschön dafür, wie Ihr Euch für die Zukunft Eurer Region einbringt. Nur wenn wir ganz offen und ehrlich über die Herausforderungen sprechen, werden wir die richtigen Antworten finden. Dafür brauchen wir den Austausch mit vielen Akteuren - ganz besonders mit den Isabels und Henriks in Südwestfalen, den jungen Menschen.

Deshalb haben wir unter anderem die Jugendkonferenz UTOPiA ins Leben gerufen, Eure Werkstatt für freies Denken. Es ist uns wichtig, dass die jungen Köpfe aus unseren Städten und Dörfern sagen, was sie stört. Sie sollen Projekte, Gedanken und Ideen entwickeln, wie die Region in den kommenden Jahren verändert werden kann und soll. UTOPiA soll deshalb bei einer REGIONALE kein Beiwerk sein, sondern Teil der Strukturen, in denen aus Ideen konkrete Projekte werden.

Diese Projekte sollen "Digital – Nachhaltig – Authentisch" sein und damit Antworten auf Eure – und auch unsere – Fragen an die Zukunft der Region liefern. Mit einer REGIONALE 2022 oder 2025 haben wir die Möglichkeiten dazu. Wir wollen aber auch Werkstatt für Nordrhein-Westfalen sein. Ganz bewusst werden wir unser Wissen teilen und uns austauschen, damit andere Regionen von uns, aus unseren Projekten, Prozessen und Erfahrungen lernen – und wir von ihnen.

Wir stehen hier stellvertretend für viele, die mit Euch und den jungen Menschen die Region Südwestfalen gestalten wollen. Das sind Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Politikerinnen und Politiker in Städten und Gemeinden genauso wie Un-ternehmerinnen und Unternehmer mit ihren Firmen. Es gibt viele kluge Köpfe, denen die Weiterentwicklung der Region am Herzen liegt. Sie wollen sich in die REGIONALE einbringen, damit uns der Qualitätssprung für Eure Zukunft gelingt. – Echt!

Herzlichst

Dr. Michael Schulte Strathaus (Vorsitzender des Vereins "Wirtschaft für Südwestfalen")

Hubertus Winterberg (Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur)

Eva Irrgang (Landrätin des Kreises Soest)

Dr. Karl Schneider (Landrat des Hochsauerlandkreises)

Frank Beckehoff (Landrat des Kreises Olpe)

Thomas Gemke (Landrat des Märkischen Kreises)

Andreas Müller (Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein)

81 - Südwestfalen REGIONALE 202X

82 - Südwestfalen REGIONALE 202X

83 - Südwestfalen REGIONALE 202X

PRÄAMBEL

VISION SÜDWESTFALEN 2030BETA-VERSION (STAND: NOVEMBER 2016)

Warum eine Vision für Südwestfalen?

Der Südwestfalen-Kompass 6.0 im Rahmen der Abschlussdokumentation der REGIONALE 2013 hat festgehalten: „Das Ende der REGIONALE 20131 setzt keinen Schlusspunkt unter den Südwestfalen-Prozess. Es ist der Moment für einen bewussten Ausblick auf den weiteren gemeinsamen Weg Südwestfalens. Dafür steht der feste Wille aller Partner aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die bewiesene Qualität der gemeinsamen Zukunftsgestaltung auch über die Regionale hinaus zu entwickeln.“ (Südwestfalen Kompass 6.0 - Ab-schlussdokumentation der REGIONALE 2013)Vor diesem Hintergrund stellen sich aktuell folgende Fragen: Wie kann Südwestfalen die eigenen Stärken nutzen? Worauf wollen die Akteure gemeinsam hinarbeiten? Was sind die großen sozioökonomischen Trends und unsere Ziele dabei? Wie erreichen wir die globa-len Nachhaltigkeitsziele in Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Umwelt in Südwestfalen?Die Vision „Südwestfalen 2030“ versteht sich als (dynamischer) Kompass für all diese Fragen. Viele Menschen haben sich bereits auf die nachfolgenden gemeinsamen Leitlinien für die Zukunft Südwestfalens verständigt und möchten diese zur Grundlage des eigenen Handelns machen. Weitere Leitlinien können die Vision ergänzen.Diese lebt von der Umsetzung und dem stetigen Dialog: Im starken Netzwerk in Südwestfalen. Mit Mut, Bedacht und Weitblick. Gemeinsam für unsere Zukunft – immer mit dem Blick für das große Ganze.

Die „Südwestfalen-DNA“

Für die Zukunft Südwestfalens steht EIN Querschnitts-Thema im Mittelpunkt stehen, weil es in alle zukunftsrelevanten Bereiche strahlt und diese verbindet: Digitalisierung. Sie wird mit all ihren Aspekten enorme Relevanz für die Zukunftsfähigkeit Südwestfalens haben - sei es als Industriestandort (Industrie 4.0), als attraktiver Raum für die junge Generation oder als Strukturvoraussetzung für die Daseinsvorsorge in Städten und Dörfern.

Diese strategische und thematische Fokussierung muss sich mit den Aspekten der Nachhaltigkeit verbinden. Nachhaltigkeit umfasst die Bereiche Umwelt, sondern auch Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. In diesem Sinne bedeutet Nachhaltigkeit für Südwestfalen die Naturschätze zu bewahren, Klimaschutz- und Energieklugheit zu leben ebenso wie die Kultur des Miteinanders in familiengeführten Unternehmen, Kommunen, der Bürgerschaft und im Ehrenamt fort zu führen.

Digitalisierung wird die Zukunft unserer Arbeit, unseres Lebens und unserer Gesellschaft verändern und kann zum Beispiel beim Thema „Integration“ als Brücke dienen. Wie kann sich Südwestfalen in dieser schneller und virtueller werdenden Welt seine Echtheit, seine Authentizität erhalten?

Diskurse, Ideen und Projekte müssen deshalb ein besonderes südwestfälisches Gen haben - die „Südwestfalen-DNA“: digital, nachhaltig, authentisch.

Bei allen Zielsetzungen und Maßnahmen steht der Mensch im Mittelpunkt. Es muss gelingen, für ihn die besten Zukunftsperspektiven zu schaffen - auch gerade mit Hilfe der Digitalisierung.

DIE „VISION SÜDWESTFALEN 2030“

Südwestfalen ist bundesweit bekannt für kooperatives Miteinander bei der Zukunftsgestaltung

Südwestfalen ist die stärkste Region des industriellen Mittelstands in Deutschland

Südwestfalen ist der Inbegriff für gutes Leben, Arbeiten und Erholen

84 - Südwestfalen REGIONALE 202X

VISION SÜDWESTFALEN 2030BETA-VERSION (STAND: NOVEMBER 2016)

UNSER FUNDAMENT

UNSERE HERAUSFORDERUNGEN

Um diese Ziele zu erreichen, bauen wir auf folgenden Stärken auf:

Heimat von 1,43 Millionen Menschen Mehr als 150 Weltmarktführer in SüdwestfalenQualifi zierte, motivierte und engagierte FachkräfteMittelstand mit überdurchschnittlich hohem Anteil an FamilienunternehmenHohe Loyalität zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern - hier zählt noch der HandschlagDrittstärkste Industrieregion2 in Deutschland – die stärkste in NRWLeistungs- und Innovationsfähigkeit in Schlüssel- und Zukunftsbranchen wie Automotive, Maschinenbau, Gebäudetechnik, Werk-stofftechnologien, Gesundheitswirtschaft sowie Forst- und HolzwirtschaftZahlreiche Hochschulen und KompetenzzentrenAttraktive Freizeit- und KulturregionStärkste Tourismusregion in NRW: Sauerland und Siegerland-Wittgenstein3 Naturschätze vor der Haustür: u.a. Deutschlands größte Naturparkregion mit dem waldreichsten Kreis, zahlreichen Seen und der grünsten GroßstadtWeit überdurchschnittliches bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement in Kommunen, Vereinen, etc. (z.B. höchste Mit-gliederquote bei Sportvereinen in ganz NRW) Niedrige Arbeitslosenquote, überdurchschnittliche Kaufkraft, günstige Preise auf dem Wohnungsmarkt, niedrige Kriminalitätsrate

Megatrends wie Globalisierung, Individualisierung, Digitalisierung und Urbanisierung sowie die spezifi schen Gegebenheiten unserer Region bergen Chancen, bringen aber auch große Herausforderungen für Südwestfalen mit sich, die es zu meistern gilt:

Demografi scher Wandel und AbwanderungKonkurrenz der Regionen Digitalisierung Qualität der InfrastrukturWirtschaftliche WettbewerbssituationSicherung des ProduktionsstandortesFachkräftemangel Stärkung der Dualen AusbildungAuthentizität der RegionDaseinsvorsorge auf dem LandLeerstand in den DörfernIntegration und InklusionKlimawandel und KlimaanpassungErhalt der Biodiversität

UNSERE ZIELE IM ÜBERBLICK

Für das kooperative Miteinander bei der Zukunftsgestaltung:„Wir in Südwestfalen“ ist ein Lebensgefühl und wird nach außen getragen.Die vernetzte regionale Zusammenarbeit ist Vorbild über Südwestfalen hinaus. Sie ist die Basis für die Kooperation mit anderen Regionen.Südwestfalen ist sich seiner Stärken bewusst und richtet sich systematisch darauf aus.Südwestfalen hat sich auf Prioritäten für zentrale Infrastruktur- und Entwicklungsvorhaben verständigt und verfolgt deren Um-setzung gemeinsam und konsequent.

Als stärkste Region des industriellen Mittelstands in Deutschland:Südwestfalen ist etabliert als Region von Mittelständlern und Familienunternehmen, die ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen.Südwestfalen steht als Region der guten Arbeit für eine besondere Qualität des Miteinanders von Arbeitgebern und Arbeitneh-mern, Verbänden, Kammern und Gewerkschaften.In Südwestfalen spielen Mitbestimmung, Teilhabe und Sozialpartnerschaft eine herausragende Rolle.Südwestfalen hat die richtigen Antworten auf den Fachkräftebedarf.Unternehmen fi nden in Südwestfalen optimale infrastrukturelle Standortbedingungen vor.Südwestfälische Unternehmen, Hochschulen und Kompetenzzentren sind Technologie- und Innovationstreiber.Industrie, Handwerk und Dienstleister verzahnen sich eng. Neue Geschäftsmodelle an der Schnittstelle von Produktion und Service stärken die internationale Position.Gründergeist fi ndet Spielräume und Strukturen.

Als Inbegriff für gutes Leben, Arbeiten und Erholen:In unserem ländlich geprägten Raum sind unsere Städte und Dörfer lebendige Orte mit einer offenen Gesellschaft.Alle Generationen und Lebensformen fi nden ihre Wertschätzung und Anerkennung.Junge Menschen fühlen sich in Südwestfalen wohl, fi nden einen Ausbildungs- bzw. Studienplatz oder kehren gerne wieder zurück.Bildungs- und Betreuungsangebote, gesundheitliche und pfl egerische Versorgung sowie Mobilität sind bedarfsgerecht entwickelt.Auf herausragende Weise trägt eine Kultur des bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements die Region Südwestfalen.Gutes Leben, Arbeiten und Erholen verlangen auch Energieklugheit und aktiven Klimaschutz.Die besondere Vielfalt von Natur- und Kulturlandschaften prägt die Lebensqualität in dieser Region.Die Sport-, Kultur-, Freizeit- und Tourismusangebote machen Südwestfalen zu einer der anziehendsten Regionen für Einheimische und Gäste.

1.

2.

3.

Im Jahr 2030 hat Südwestfalen folgende Ziele erreicht:

85 - Südwestfalen REGIONALE 202X

UNSERE HANDLUNGSFELDER

Für das kooperative Miteinander bei der Zukunftsgestaltung:

„WIR IN SÜDWESTFALEN“ IST EIN LEBENSGEFÜHL UND WIRD NACH AUSSEN GETRAGEN.Denkbare Maßnahmen:

Das Verständnis für eine gemeinsame Region Südwestfalen über fünf Kreisgrenzen hinweg muss reifen. Die Erarbeitung eines gelebten Binnenmarketingkonzepts unterstützt diese Bewusstseinsentwicklung bei Politik und Wirtschaft ebenso wie bei Bürge-rinnen und Bürgern

DIE VERNETZTE REGIONALE ZUSAMMENARBEIT IST VORBILD ÜBER SÜDWESTFALEN HINAUS.SIE IST DIE BASIS FÜR DIE KOOPERATION MIT ANDEREN REGIONEN.Denkbare Maßnahmen:

Auf- und Ausbau strategischer Allianzen und Netzwerke in der Region (Südwestfalen Agentur und de-ren Gesellschafter/Partner, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Gewerkschaften, Kirchen und Wohlfahrtsverbände)Nutzung vorhandener Veranstaltungen und Aktivitäten zum verstärkten innerregionalen Vernetzen (Südwestfalen Agentur und deren Gesellschafter/Partner) Themen- und projektbezogene Kooperation mit anderen Regionen zum Aufbau von Lernpartnerschaften und zur Stärkung eige-ner Positionen und Zielsetzungen (Südwestfalen Agentur, Institutionen, Unternehmen, bürgerschaftliche Vereine, Gewerkschaften, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden etc.)

SÜDWESTFALEN IST SICH SEINER STÄRKEN BEWUSST UND RICHTET SICH SYSTEMATISCH DARAUF AUS.Denkbare Maßnahmen:

Im Regionalmarketing wird die Vision zur Weiterentwicklung Südwestfalens aufgegriffen (Südwestfalen Agentur)Umsetzung einer Mitmach-Kampagne für die Menschen in Südwestfalen im Rahmen des Regionalmarketings (Südwestfalen Agentur)

SÜDWESTFALEN HAT SICH AUF PRIORITÄTEN FÜR ZENTRALE INFRASTRUKTUR- UND ENTWICKLUNGSVORHABEN VER-STÄNDIGT UND VERFOLGT DEREN UMSETZUNG GEMEINSAM UND KONSEQUENT.Denkbare Maßnahmen:

Defi nition eines südwestfälischen Handlungsrahmens und Etablierung von Entscheidungsprozessen in der Region (Kreise, Kommu-nen, Regionalrat sowie politische Akteure – koordiniert über den Aufsichtsrat der Südwestfalen Agentur)

1.

Verschiedene Maßnahmen mit Südwestfalen-DNA illustrieren den Weg zurZielerreichung:

Als stärkste Region des industriellen Mittelstands in Deutschland:

SÜDWESTFALEN IST ETABLIERT ALS REGION VON MITTELSTÄNDLERN UND FAMILIENUNTERNEHMEN, DIE IHRE GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG WAHRNEHMEN.Denkbare Maßnahmen:

Diskurs zu „Corporate Social Responsibility (CSR)“ als Element südwestfälischer Unternehmenskultur (Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik)

SÜDWESTFALEN STEHT ALS REGION DER GUTEN ARBEIT FÜR EINE BESONDERE QUALITÄT DES MITEINANDERS VON ARBEITGEBERN UND ARBEITNEHMERN, VERBÄNDEN, KAMMERN UND GEWERKSCHAFTEN.sowieIN SÜDWESTFALEN SPIELEN MITBESTIMMUNG, TEILHABE UND SOZIALPARTNERSCHAFT EINE HERAUSRAGENDE ROLLE.sowieSÜDWESTFALEN HAT DIE RICHTIGEN ANTWORTEN AUF DEN FACHKRÄFTEBEDARF.Denkbare Maßnahmen:

Ausbau des Qualifi zierungsangebotes von Dualer und universitärer Ausbildung sowie der Weiterbildung – eng orientiert am Bedarf der südwestfälischen Wirtschaft, u.a. durch ein ausbildungsortsnahes Schulangebot (Kammern, Hochschulen, Schulträger)Systematische Integration und Qualifi kation von Zuwanderern für den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft Südwestfalens. Die Region entwickelt dabei innovative Ansätze (Unternehmen, Kommunen, Arbeitgeberverbände und Kammern)Entwicklung eines Zertifi kates „Echt guter Arbeitgeber Südwestfalen“, bei dem die besondere Qualität im Miteinander von Arbeit-gebern und Arbeitnehmern zum Ausdruck kommt. (Unternehmen und Gewerkschaften, Kammern, Südwestfalen Agentur, Wirt-schaftsförderungen)Koordination aller Maßnahmen zur MINT-Förderung und Weiterentwicklung mit Schwerpunkt auf Mädchen und jungen Frauen (Kammern, Hochschulen, zdI-Netzwerke, Schulen und Lehrwerkstätten)Entwicklung von Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit, u.a zur Steigerung der Frauenerwerbs-quote (Wirtschaftsförderungen, Unternehmen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Jobcenter, Competentia, Gleichstellungsbe-auftragte, weitere Partner)

UNTERNEHMEN FINDEN IN SÜDWESTFALEN OPTIMALE INFRASTRUKTURELLE STANDORTBEDINGUNGEN VOR. Denkbare Maßnahmen:

Gemeinsamer Einsatz für den Ausbau und die Optimierung aller relevanten Verkehrsträger und deren multimodalen Schnittstellen (alle politischen Akteure in Südwestfalen)Entwicklung intelligenter, auch interkommunaler Lösungen für die Bereitstellung ausreichender Gewerbe- und Industriefl ächen von hoher Qualität und am richtigen Standort – insbesondere mit der notwendigen digitalen Infrastruktur (Kommunen und Land)Stärkung der Energie- und Ressourceneffi zienz (Unternehmen, Beratungs-Netzwerke)

SÜDWESTFÄLISCHE UNTERNEHMEN, HOCHSCHULEN UND KOMPETENZZENTREN SIND TECHNOLOGIE-UND INNOVATIONSTREIBER.sowieINDUSTRIE, HANDWERK UND DIENSTLEISTER VERZAHNEN SICH ENG. Denkbare Maßnahmen:

Ermittlung der Bedeutung des gesamten Mittelstandes (einschl. großer Mittelständler) in Südwestfalen und Kommunikation über das Regionalmarketing (Kammern und Verbände, Südwestfalen Agentur)Intensivierung des Transferverbundes in Südwestfalen und Entwicklung neuer Beratungsangebote für technologische Herausfor-derungen (z.B. Senior-Ingenieure) (Kammern, Wirtschaftsförderungen, Hochschulen)Weiterentwicklung von guten Arbeitsbedingungen und Qualifi zierungsmöglichkeiten um Beschäftigungspotenziale auszuschöp-fen und Integration voranzubringen.

NEUE GESCHÄFTSMODELLE AN DER SCHNITTSTELLE VON PRODUKTION UND SERVICE STÄRKEN DIE INTERNATIONALE POSITION. sowieGRÜNDERGEIST FINDET SPIELRÄUME UND STRUKTUREN.Denkbare Maßnahmen:

Ermitteln des Spektrums an unternehmensnahen Dienstleistungen in Südwestfalen: Wo arbeiten kluge Köpfe in der Region bereits zusammen? Intensivierung des Wertschöpfungsverbundes mit produzierenden Unternehmen auf Basis dieser Erkenntnisse (Kam-mern)Moderation und Aufbau einer südwestfälischen Gründerszene (Kammern und Wirtschaftsförderungen)

2.

86 - Südwestfalen REGIONALE 202X

VISION SÜDWESTFALEN 2030

Als stärkste Region des industriellen Mittelstands in Deutschland:

SÜDWESTFALEN IST ETABLIERT ALS REGION VON MITTELSTÄNDLERN UND FAMILIENUNTERNEHMEN, DIE IHRE GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG WAHRNEHMEN.Denkbare Maßnahmen:

Diskurs zu „Corporate Social Responsibility (CSR)“ als Element südwestfälischer Unternehmenskultur (Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik)

SÜDWESTFALEN STEHT ALS REGION DER GUTEN ARBEIT FÜR EINE BESONDERE QUALITÄT DES MITEINANDERS VON ARBEITGEBERN UND ARBEITNEHMERN, VERBÄNDEN, KAMMERN UND GEWERKSCHAFTEN.sowieIN SÜDWESTFALEN SPIELEN MITBESTIMMUNG, TEILHABE UND SOZIALPARTNERSCHAFT EINE HERAUSRAGENDE ROLLE.sowieSÜDWESTFALEN HAT DIE RICHTIGEN ANTWORTEN AUF DEN FACHKRÄFTEBEDARF.Denkbare Maßnahmen:

Ausbau des Qualifi zierungsangebotes von Dualer und universitärer Ausbildung sowie der Weiterbildung – eng orientiert am Bedarf der südwestfälischen Wirtschaft, u.a. durch ein ausbildungsortsnahes Schulangebot (Kammern, Hochschulen, Schulträger)Systematische Integration und Qualifi kation von Zuwanderern für den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft Südwestfalens. Die Region entwickelt dabei innovative Ansätze (Unternehmen, Kommunen, Arbeitgeberverbände und Kammern)Entwicklung eines Zertifi kates „Echt guter Arbeitgeber Südwestfalen“, bei dem die besondere Qualität im Miteinander von Arbeit-gebern und Arbeitnehmern zum Ausdruck kommt. (Unternehmen und Gewerkschaften, Kammern, Südwestfalen Agentur, Wirt-schaftsförderungen)Koordination aller Maßnahmen zur MINT-Förderung und Weiterentwicklung mit Schwerpunkt auf Mädchen und jungen Frauen (Kammern, Hochschulen, zdI-Netzwerke, Schulen und Lehrwerkstätten)Entwicklung von Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit, u.a zur Steigerung der Frauenerwerbs-quote (Wirtschaftsförderungen, Unternehmen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Jobcenter, Competentia, Gleichstellungsbe-auftragte, weitere Partner)

UNTERNEHMEN FINDEN IN SÜDWESTFALEN OPTIMALE INFRASTRUKTURELLE STANDORTBEDINGUNGEN VOR. Denkbare Maßnahmen:

Gemeinsamer Einsatz für den Ausbau und die Optimierung aller relevanten Verkehrsträger und deren multimodalen Schnittstellen (alle politischen Akteure in Südwestfalen)Entwicklung intelligenter, auch interkommunaler Lösungen für die Bereitstellung ausreichender Gewerbe- und Industriefl ächen von hoher Qualität und am richtigen Standort – insbesondere mit der notwendigen digitalen Infrastruktur (Kommunen und Land)Stärkung der Energie- und Ressourceneffi zienz (Unternehmen, Beratungs-Netzwerke)

SÜDWESTFÄLISCHE UNTERNEHMEN, HOCHSCHULEN UND KOMPETENZZENTREN SIND TECHNOLOGIE-UND INNOVATIONSTREIBER.sowieINDUSTRIE, HANDWERK UND DIENSTLEISTER VERZAHNEN SICH ENG. Denkbare Maßnahmen:

Ermittlung der Bedeutung des gesamten Mittelstandes (einschl. großer Mittelständler) in Südwestfalen und Kommunikation über das Regionalmarketing (Kammern und Verbände, Südwestfalen Agentur)Intensivierung des Transferverbundes in Südwestfalen und Entwicklung neuer Beratungsangebote für technologische Herausfor-derungen (z.B. Senior-Ingenieure) (Kammern, Wirtschaftsförderungen, Hochschulen)Weiterentwicklung von guten Arbeitsbedingungen und Qualifi zierungsmöglichkeiten um Beschäftigungspotenziale auszuschöp-fen und Integration voranzubringen.

NEUE GESCHÄFTSMODELLE AN DER SCHNITTSTELLE VON PRODUKTION UND SERVICE STÄRKEN DIE INTERNATIONALE POSITION. sowieGRÜNDERGEIST FINDET SPIELRÄUME UND STRUKTUREN.Denkbare Maßnahmen:

Ermitteln des Spektrums an unternehmensnahen Dienstleistungen in Südwestfalen: Wo arbeiten kluge Köpfe in der Region bereits zusammen? Intensivierung des Wertschöpfungsverbundes mit produzierenden Unternehmen auf Basis dieser Erkenntnisse (Kam-mern)Moderation und Aufbau einer südwestfälischen Gründerszene (Kammern und Wirtschaftsförderungen)

2. Als Inbegriff für gutes Leben, Arbeiten und Erholen:

IN UNSEREM LÄNDLICH GEPRÄGTEN RAUM SIND UNSERE STÄDTE UND DÖRFER LEBENDIGE ORTE MIT EINER OFFENEN GESELLSCHAFT.sowieALLE GENERATIONEN UND LEBENSFORMEN FINDEN IHRE WERTSCHÄTZUNG UND ANERKENNUNG.Denkbare Maßnahmen:

Südwestfalen fördert Modelle für eine ausgeprägte Willkommenskultur, mit der die gesellschaftliche Offenheit erlebbar wird (Kommunen, Bürgerschaft, Vereine, Kirchen, Wohlfahrtsverbände) Lebenswerte Gestaltung des städtischen und dörfl ichen Wohn- und Lebensumfeldes, z.B. durch städtebauliche Maßnahmen und interkommunale Kooperationen (Kommunen, LEADER-Regionen, Südwestfalen Agentur)Etablierung eines regionalen Baukultur-Prozesses im Sinne einer nachhaltigen, d.h. ganzheitlichen Stadt- und Dorfentwicklung: technisch wie gestalterisch innovatives regionales Bauen (Kommunen, LEADER-Regionen, Südwestfalen Agentur)Erhalt und Anpassung der Infrastrukturen für die Daseinsvorsorge vor dem Hintergrund des demographischen WandelsIn Ergänzung zum klassischen Einfamilienhaus-Wohnen: Ermöglichung alternativer Wohnformen und -trägerschaftenträgerschaf-ten sowie Wohnen für alle, z.B. Mehrgenerationen-Höfe, Baugruppen in der Kleinstadt, sozialer Wohnungsbau (Kommunen, LEA-DER-Regionen, Südwestfalen Agentur etc.)Stärkung der Innenstädte durch nachhaltige Strategien für Start-ups und Multi-Channel-Handel (Kammern, Hochschulen, Kommu-nen, Einzelhandelsverband und Werbegemeinschaften)Unterstützung, Vernetzung und Ausbau der vielfältigen südwestfälischen Kulturlandschaft (Sport, Theater, Museen, Musik, Tanz, Kleinkunst, Bildende Kunst, Mitmach-Kultur, Industriekultur, Vereinswesen)

JUNGE MENSCHEN FÜHLEN SICH IN SÜDWESTFALEN WOHL, FINDEN EINEN AUSBILDUNGS- BZW. STUDIENPLATZ ODER KEHREN GERNE WIEDER ZURÜCK. Denkbare Maßnahmen:

Dialog mit den jungen Menschen der Region über ihre Erwartungen und Aufbau eines Netzwerkes, z.B. über die Jugendkonferenz UTOPiA und Dorfkonferenzen (Kommunen, LEADER-Regionen, Südwestfalen Agentur)Jugendlichen muss die Beteiligung leicht gemacht werden, z.B. durch Abbau von Bürokratiehürden; Umsetzung von Ideen und An-regungen; Förderung von Jugendprojekten, damit Zufriedenheit, Motivation, Erfolg und Glaubwürdigkeit Einzug haltenSüdwestfalenweit wird ein Netzwerk für Rückkehrer aufgebaut, z.B. über das Modellprojekt „Heimvorteil“ (Südwestfalen Agentur, Wirtschaftsförderungen)

BILDUNGS- UND BETREUUNGSANGEBOTE, GESUNDHEITLICHE UND PFLEGERISCHE VERSORGUNG UND MOBILITÄT SIND BEDARFSGE-RECHT ENTWICKELT

BILDUNGSLANDSCHAFT ZUKUNFTSFÄHIG AUSRICHTENDenkbare Maßnahmen:

Die einzelnen Bildungsnetzwerke werden kreisweit und über die Kreise hinaus – von der Kita über Schule, Lehrbetriebe, außerschu-lische Bildungseinrichtungen bis hin zu den Hochschulen weiter ausgebaut. In Südwestfalen werden innovative, vernetzte und di-gitale Schul- und Ausbildungslandschaften geschaffen, in denen Bildungsketten über die einzelnen Etappen hinweg funktionieren (Bildungsnetzwerke)Verständigung über die Weiterentwicklung der Dualen Ausbildung mit Unternehmen, Lehrwerkstätten, Weiterbildungseinrichtun-gen, Berufsschulen, Hochschulen, Instituten, der Wirtschaft, Kreisen und der Bundesagentur für Arbeit.Verständigung über die Weiterentwicklung der Studienangebote an Hochschulen und Instituten (Hochschulen, Institute, Wirt-schaft, Kreise, Bundesagentur für Arbeit, Lehrwerkstätten, Weiterbildungseinrichtungen)

3.

87 - Südwestfalen REGIONALE 202X

GESUNDHEITLICHE SOWIE PFLEGERISCHE VERSORGUNG UND GESUNDHEITSINFRASTRUKTUR WEITERENTWICKELN UND SICHER-STELLEN.Denkbare Maßnahmen:

Weiterentwicklung der gesundheitlichen, pfl egerischen und sozialen Infrastruktur, z.B. durch Etablierung von medizinischer Aus-bildung und Studium in der Region (Kreise, Kassenärztliche Vereinigung, Universität Siegen, Brancheninitiative Gesundheitswirt-schaft Südwestfalen)Entwicklung von differenzierten Angeboten zur Qualifi zierung in Gesundheits- und Pfl egeberufen (Physician Assistants, Gemein-deschwestern etc.), die eine tragfähige gesundheitliche Versorgungskette ermöglichen (Kassenärztliche Vereinigung, Krankenkas-sen, Krankenhäuser, Gesundheitskonferenzen, Kommunen, Kreise)Südwestfälischer Ansatz zur Anwerbung von ÄrztInnen, z.B. über Stipendien oder Lotsenmodelle und Hochschulwerbung (Kreise, Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen, Südwestfalen Agentur)Auslotung und Schaffung von Spielräumen für neuartige Ansiedlungs- und Praxismodelle für Ärzte ausloten und schaffen (Kasse-närztliche Vereinigung, Krankenhäuser, Gesundheitskonferenzen, Kommunen, Kreise, Gesundheitskonzerne)Weiterentwicklung von digitalen und virtuellen Konzepten der gesundheitlichen und pfl egerischen Ver-sorgung, der Prävention und Gesundheitsförderung, z.B. Telemedizin (Kassenärztliche Vereinigung, Krankenhäuser, Gesundheitskonferenzen, Kommunen, Kreise, Gesundheitskonzerne)Etablierung von Gesundheits- und Pfl egenetzwerken in den Kommunen unter Nutzung der Potentiale von Gesundheits- und Ku-rorten (Kommunen, Kreise, Fachberater)

MOBILITÄT WIRD UMFASSEND WEITERGEDACHT. SIE SICHERT LEBENSQUALITÄT UND WETTBEWERBSFÄHIGKEIT.Denkbare Maßnahmen:

Erarbeitung und Umsetzung einer integrierten Mobilitätsstrategie mit ganzheitlichem, multimodalem Blick. E. Diese verbindet Aspekte wie Infrastruktur, Mobilitätsketten und -management, Car-und E-Bike-Sharing, Bürgerbusse sowie Mobilitäts- und Ladestationen für E-Mobilität (Zweckverbände, Verkehrs-unternehmen, Kommunen, Initiativen, Unternehmen, Hochschulen)Erarbeitung und Vernetzung von Angeboten auf analoger und digitaler Ebene, z.B. durch Apps (Zweckverbände, Kommunen, Initia-tiven, Unternehmen, Hochschulen)

AUF HERAUSRAGENDE WEISE TRÄGT EINE KULTUR DES BÜRGERSCHAFTLICHEN UND EHRENAMTLICHEN ENGA-GEMENTS DIE REGION SÜDWESTFALEN.Denkbare Maßnahmen:

Südwestfalen führt einen Diskurs mit Vereinen und Initiativen darüber, wie ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement zeitgemäß weiter entwickelt werden kann.Die Kommunen entwickeln eine Haltung des wertschätzenden und partizipativen Miteinanders, um bürgerschaftliches und ehren-amtliches Engagement zu unterstützen. Einrichtung einer Kommunikationsplattform für ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement, die Antworten gibt: Wer kann mir helfen? Was kann ich tun? (Kommunen, Südwestfalen Agentur, Kreise, LEADER-Regionen, Bezirksregierung, etc.)Schaffung einer vernetzten Unterstützer-Struktur für Projekte aus Bürgerschaft und Ehrenamt (Südwestfalen Agentur, Kreise, LEADER-Regionen, Bezirksregierung, Städte und Kommunen, etc.)

GUTES LEBEN, ARBEITEN UND ERHOLEN VERLANGEN AUCH ENERGIEKLUGHEIT UND AKTIVEN KLIMASCHUTZ.Denkbare Maßnahmen:

Strategien zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung sowie zur Energieeffi zienz werden bei allen Prozessen der Regionalentwick-lung vorangetrieben (Kreise, Kommunen, etc.)

DIE BESONDERE VIELFALT VON NATUR- UND KULTURLANDSCHAFTEN PRÄGT DIE LEBENSQUALITÄT IN DIESER REGION. Denkbare Maßnahmen:

Regionaler Diskussionsprozess zur Förderung des raumordnerischen Prinzips Innen- vor Außenentwicklung, um die Kulturland-schaft zu erhalten, Freiraum zu schonen, Ortskerne zu stärken und landwirtschaftliche Böden zu bewahren (Naturschutzverbände, Kommunen, Landwirtschaft)Dialog über das Spannungsfeld zwischen Biodiversität und Freiraumschonung einerseits und der Entwicklung von Flächen für Industrie und Gewerbe andererseits (Naturschutzverbände, Regionalrat, Kommunen, Kammern)

GESUNDHEITLICHE SOWIE PFLEGERISCHE VERSORGUNG UND GESUNDHEITSINFRASTRUKTUR WEITERENTWICKELN UND SICHER-STELLEN.Denkbare Maßnahmen:

Weiterentwicklung der gesundheitlichen, pfl egerischen und sozialen Infrastruktur, z.B. durch Etablierung von medizinischer Aus-bildung und Studium in der Region (Kreise, Kassenärztliche Vereinigung, Universität Siegen, Brancheninitiative Gesundheitswirt-schaft Südwestfalen)Entwicklung von differenzierten Angeboten zur Qualifi zierung in Gesundheits- und Pfl egeberufen (Physician Assistants, Gemein-deschwestern etc.), die eine tragfähige gesundheitliche Versorgungskette ermöglichen (Kassenärztliche Vereinigung, Krankenkas-sen, Krankenhäuser, Gesundheitskonferenzen, Kommunen, Kreise)Südwestfälischer Ansatz zur Anwerbung von ÄrztInnen, z.B. über Stipendien oder Lotsenmodelle und Hochschulwerbung (Kreise, Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen, Südwestfalen Agentur)Auslotung und Schaffung von Spielräumen für neuartige Ansiedlungs- und Praxismodelle für Ärzte ausloten und schaffen (Kasse-närztliche Vereinigung, Krankenhäuser, Gesundheitskonferenzen, Kommunen, Kreise, Gesundheitskonzerne)Weiterentwicklung von digitalen und virtuellen Konzepten der gesundheitlichen und pfl egerischen Ver-sorgung, der Prävention und Gesundheitsförderung, z.B. Telemedizin (Kassenärztliche Vereinigung, Krankenhäuser, Gesundheitskonferenzen, Kommunen, Kreise, Gesundheitskonzerne)Etablierung von Gesundheits- und Pfl egenetzwerken in den Kommunen unter Nutzung der Potentiale von Gesundheits- und Ku-rorten (Kommunen, Kreise, Fachberater)

MOBILITÄT WIRD UMFASSEND WEITERGEDACHT. SIE SICHERT LEBENSQUALITÄT UND WETTBEWERBSFÄHIGKEIT.Denkbare Maßnahmen:

Erarbeitung und Umsetzung einer integrierten Mobilitätsstrategie mit ganzheitlichem, multimodalem Blick. E. Diese verbindet Aspekte wie Infrastruktur, Mobilitätsketten und -management, Car-und E-Bike-Sharing, Bürgerbusse sowie Mobilitäts- und Ladestationen für E-Mobilität (Zweckverbände, Verkehrs-unternehmen, Kommunen, Initiativen, Unternehmen, Hochschulen)Erarbeitung und Vernetzung von Angeboten auf analoger und digitaler Ebene, z.B. durch Apps (Zweckverbände, Kommunen, Initia-tiven, Unternehmen, Hochschulen)

AUF HERAUSRAGENDE WEISE TRÄGT EINE KULTUR DES BÜRGERSCHAFTLICHEN UND EHRENAMTLICHEN ENGA-GEMENTS DIE REGION SÜDWESTFALEN.Denkbare Maßnahmen:

Südwestfalen führt einen Diskurs mit Vereinen und Initiativen darüber, wie ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement zeitgemäß weiter entwickelt werden kann.Die Kommunen entwickeln eine Haltung des wertschätzenden und partizipativen Miteinanders, um bürgerschaftliches und ehren-amtliches Engagement zu unterstützen. Einrichtung einer Kommunikationsplattform für ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement, die Antworten gibt: Wer kann mir helfen? Was kann ich tun? (Kommunen, Südwestfalen Agentur, Kreise, LEADER-Regionen, Bezirksregierung, etc.)Schaffung einer vernetzten Unterstützer-Struktur für Projekte aus Bürgerschaft und Ehrenamt (Südwestfalen Agentur, Kreise, LEADER-Regionen, Bezirksregierung, Städte und Kommunen, etc.)

GUTES LEBEN, ARBEITEN UND ERHOLEN VERLANGEN AUCH ENERGIEKLUGHEIT UND AKTIVEN KLIMASCHUTZ.Denkbare Maßnahmen:

Strategien zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung sowie zur Energieeffi zienz werden bei allen Prozessen der Regionalentwick-lung vorangetrieben (Kreise, Kommunen, etc.)

DIE BESONDERE VIELFALT VON NATUR- UND KULTURLANDSCHAFTEN PRÄGT DIE LEBENSQUALITÄT IN DIESER REGION. Denkbare Maßnahmen:

Regionaler Diskussionsprozess zur Förderung des raumordnerischen Prinzips Innen- vor Außenentwicklung, um die Kulturland-schaft zu erhalten, Freiraum zu schonen, Ortskerne zu stärken und landwirtschaftliche Böden zu bewahren (Naturschutzverbände, Kommunen, Landwirtschaft)Dialog über das Spannungsfeld zwischen Biodiversität und Freiraumschonung einerseits und der Entwicklung von Flächen für Industrie und Gewerbe andererseits (Naturschutzverbände, Regionalrat, Kommunen, Kammern)

DIE SPORT-, KULTUR-, FREIZEIT- UND TOURISMUSANGEBOTE MACHEN SÜDWESTFALEN ZU EINER DER ANZIEHENDSTEN REGIONEN FÜR EINHEIMISCHE UND GÄSTE.Denkbare Maßnahmen:

Auf- bzw. Ausbau eines Natur-Erlebnis-Netzwerkes für Südwestfalen durch Kooperation von Tourismus, Naturparks und Natur-schutz (Tourismusverbände und Naturparks, Naturschutz)Weiterentwicklung und Etablierung von regionalen Produkten (Land- und Forstwirtschaft, Handwerk etc.) sowie Aufbau entspre-chender (Vertriebs-)KooperationenSicherung des Standards der geschaffenen Freizeitinfrastruktur Stärkere Verbindung von Wirtschaft und Kultur über unternehmerisches Engagement für Kulturangebote als Element der Marke Südwestfalen; die Industriekultur ist dabei Fundament und Perspektive Südwestfalens (Unternehmen mit Industriekultur und Kulturregionen)Kulturangebote vernetzen und transparent machen; Weiterentwicklung der Kulturregionen in Südwestfalen und Stärkung der kulturellen Einrichtungen als Innovationstreiber in der Bildung und als Foren für gesellschaftlichen Austausch und Begegnung (Kulturregionen, kulturelle Einrichtungen und Veranstal-ter, Unternehmen)

1 Strukturförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen2 gemessen u.a. am Anteil der sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe3 gemessen an den Übernachtungszahlen (IT.NRW)

88 - Südwestfalen REGIONALE 202X

VISION SÜDWESTFALEN 2030

89 - Südwestfalen REGIONALE 202X

Herausgeber:

Südwestfalen Agentur GmbHMartinstraße 1557462 Olpewww.suedwestfalen-agentur.com

Redaktion:

Südwestfalen Agentur GmbH, OlpeDr. Stephanie ArensDr. Margrit Prohaska-HochHubertus Winterberg

Stein+Schultz - Stadt-, Regional- und Freiraumplaner

Prof. Dr.-Ing. Ursula SteinDr.-Ing. Henrik Schultz

Konzeption, Gestaltung und Bearbeitung:

fischerAppelt relations GmbHIm Zollhafen 2459678 Köln

Druck:www.becker-druck.de, 59821 Arnsberg

Bildquellen

Fotos: Michael Bahr (S. 1, 2, 6, 7, 10, 36, 38, 40, 44, 46, 48, 52, 54, 56, 58, 61, 69, 75, 80), Hans Blossey (S. 2), Tanja Evers (S. 18), Deutschland – Land der Ideen (Seite 25, 39), Pressfoto/Freepik (S. 59), Südwestfalen Agentur (S. 5, 8, 9, 18, 22, 28, 29, 31, 35, 43, 51, 63, 64, 67, 71, 81,82), Mario Polzer (S. 77). Fotos zu den Zitaten wurden - sofern nicht anders angegeben - eingereicht durch die Zitatgeber.

Stand Dezember 2016

90 - Südwestfalen REGIONALE 202X

IMPRESSUM

„DIE ZUKUNFT GEHÖRT DENEN,

DIE DIE MÖGLICHKEITEN ER-

KENNEN, BEVOR SIE OFFENSICHT-LICH WERDEN.“

OSCAR WILDE