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Nicaragua - (K)ein Paradies für Revoluzzer Mittelamerika Vulkane und Naturparks in einem Land mit bewegter Geschichte Von unserem Redakteur Stefan Kieffer Mit dem Auto kann man ganz nah ranfahren und dann von oben hi- neinschauen. Drunten glimmt ein gelbrotes Feuer, Qualmwolken mit fauligem Aroma steigen auf und wehen durchs Gelände. Der Ma- saya, im gleichnamigen National- park rund 35 Kilometer von Nica- raguas Hauptstadt Managua ent- fernt, ist einer von 19 Vulkanen, gut ein halbes Dutzend sind aktiv. Ein verwittertes Schild warnt auf Spanisch und Englisch vor giftigen Gasen und fliegenden Steinbrocken. Deshalb sollen die Touristen auch in Wegfahrrich- tung parken, wie jene Reisegruppe, die 2012 den letzten Ausbruch des Masaya hautnah miterlebt hat. Die Tou- risten flüchteten vor dem Steinschlag in ihren Bus und brausten davon, außer ein paar Dellen im Blech ist nichts pas- siert. Aber auch wenn der Vulkan keine Steine spuckt, sollte man sich nicht länger als fünf bis zehn Minuten den Dämpfen aussetzen. Hier kann Trödeln tödlich sein. Gier aber auch. Die Legende er- zählt, nachdem die Konquistadoren in das mittelamerikanische Land eingefallen waren, um die Schätze einzusammeln und die Bevölke- rung auszurotten, habe ein Spanier die glühende Lava unten im Schlot für flüssiges Gold gehalten und sei hinabgeklettert, um den Schatz zu bergen. Er hat's nicht überlebt. Später erzählt Ramon, unser ein- heimischer Reiseführer, wie Anas- tasio Somoza Debayle, der letzte der grausamen Diktatorendynastie von USAs Gnaden, seine Feinde, aufständische Bauern, Bürger und Studenten, bisweilen aus dem Hubschrauber in einen solchen Vulkan werfen ließ. Neben Vulkanen, Tornados und Erdbeben waren es vor allem US- amerikanische Wirtschaftsinteres- sen, die Leib und Leben der Nica- raguaner bedrohten. „Bitte sagen Sie nicht Amerika, wenn Sie die USA meinen“, appelliert Ramon an das sprachliche Feingefühl der Be- sucher, „wir sind auch Amerika- ner.“ Der große Bruder aus dem Norden hat im 20. Jahrhundert mehrfach das Land besetzt und blutige Bürgerkriege ausgelöst, die Diktatorendynastie der skrupello- sen Somoza-Familie, die Nicaragua fast 50 Jahre lang beherrsch- te, durfte stets auf das Wohlwollen der USA rechnen. Auch als der letzte Somoza nach dem verheerenden Erdbeben von 1972 die weltweit gesammelten Hilfsgelder kurzerhand auf die Familienkonten umbuchte, was die Wut im Volk anstachelte und seinen Sturz beschleunigte. Auch Ramon hat mit selbst ge- bastelten Handgranaten und Mo- lotowcocktails gegen Somozas Schergen gekämpft, damals in den späten 1970er-Jahren, als die san- dinistische Revolution den Tyran- nen bekämpfte und ihn 1979 schließlich aus dem Lande trieb. Den anschließenden Bürgerkrieg der siegreichen Revolutionäre ge- gen die Contra-Rebellen, deren Aus- und Aufrüstung die US-Re- gierung in den 1980er-Jahren mit illegalen Waffen- und Drogendeals finanzierte, hat unser Führer über- wiegend aus der Ferne verfolgt, als er in Jena und Greifswald Philoso- phie studierte. Deshalb spricht er nahezu perfekt Deutsch. Nach sei- ner Rückkehr hat er in der Heimat noch ein Jurastudium drange- hängt, sein karges Einkommen als Anwalt und Notar bessert er als Reiseführer auf. Vor allem, wenn die Deutschen kommen. 1990 verloren die Sandinisten die freien Wahlen gegen ein kon- servatives Bündnis. Viele Sandi- nisten, an der Spitze ihr erster Prä- sident Daniel Ortega, brachten vor der Machtübergabe ihr Schäfchen ins Trockene und arrangierten sich mit dem politischen Gegner. Orte- ga kandidierte zwei weitere Male erfolglos, erst 2006 wurde er wie- der Präsident. Da hatten sich die meisten seiner revolutionären Kombattanten längst von ihm los- gesagt. Der Commandante, der sich von seinen Landsleuten am liebsten beim Vornamen nennen lässt, fand Freude an der Macht und absolviert schon seine vierte Amtszeit, nachdem er die Verfas- sung entsprechend ändern ließ, die Opposition mit juristischen Tricks ins Abseits drängte und die lukra- tiven Posten an Familienangehöri- ge verteilt hat. Heute ist Nicaragua nach Haiti statistisch gesehen das ärmste Land der amerikanischen Hemisphäre, auch wenn die Re- gierung soziale Programme aus den Tagen der Sandinisten wieder aufleben ließ. „Ortega redet wie ein Sozialist, aber er handelt wie ein Kapitalist“, sagt Ramon. Zeit für solche Erörterungen ha- ben wir reichlich, denn die Auto- fahrt auf der neuen Teerstraße von Managua nach San Carlos am süd- östlichen Ufer des Nicaragua-Sees zieht sich in die Länge. Wir pas- sieren zahlreiche Ansiedlungen mit armseligen Hütten, vor denen die Bewohner den Vorbeifahrenden Honig, Früchte und was der Boden hergibt verkaufen, aber auch Kir- chen und Schulen, vor denen gro- ße Schilder ihre Bildungsprojekte anpreisen. Auf ausgedehnten Wei- deflächen grasen Rinderherden, das Fleisch ernährt viele und lässt sich gewinnbringend verkaufen. „Die Rinder verdrängen den Regen- wald“, sorgt sich Ramon. Die an- haltende Armut der Bevölkerung will er nicht allein der Regierung anlasten: „Bei uns muss keiner ver- hungern. Aber man muss sich be- mühen. Das Problem ist die Men- talität. Die Bauern sind gewöhnt, die Hand aufzuhalten. So viel Un- terstützungsgeld ist ihnen in den Hals geflossen, und es hat sich im Grunde nichts geändert.“ An einer Hauswand in San Car- los kleben zwei langsam verwit- ternde Wahlplakate, die den grin- senden Präsidenten und seine höchst unbeliebte Ehefrau und Vi- zepräsidentin Rosario Murillo zei- gen. Für seine Wiederwahl im No- vember 2016 kramte Ortega eine alte Sandinistenparole aus der Mottenkiste: „Adelante hacia mas victorias“, „Vorwärts zu noch mehr Siegen“. Victoria ist aber auch der Name der beliebtesten Biermarke im Land, deshalb missverstehen die Nicaraguaner Daniels Parole gern als Aufforderung zu fröhli- chen Trinkgelagen. Von San Carlos bringt uns ein Boot nach Solentiname ganz im Sü- den des Nicaragua-Sees, mit einer Fläche von mehr als acht Quadrat- kilometern das größte Binnenge- wässer in Mittelamerika. Ihre Po- pularität in Europa und speziell in Deutschland verdankte die sandi- nistische Revolution nicht zuletzt den Schriften des revolutionären Priesters Ernesto Cardenal über das Leben der Bauern von Solenti- name, die in linken Buchläden rei- ßenden Absatz fanden. Auf dem 36 Lesen Sie weiter auf Seite 2 Wissenswertes für Reisende Anreise: Lufthansa und Condor, aber auch US-Fluglinien fliegen von allen großen deutschen Flughäfen nach Nicaragua – allerdings mit Zwischenstopp. Beste Reisezeit: die Trockenzeit von November bis April Unsere Ausflugstipps: M Die Kolonialstadt Granada, einst Sitz der konservativen Kräfte im Land und jahrhundertelang in feindlicher Rivalität zu Leon, der Hochburg der Progressiven, wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. M Im Hof des Casa de los Tres Mun- dos (Haus der drei Welten) in Granada zeigt ein Mosaik im In- nenhof, wenn man den richtigen Blickwinkel findet, das Gesicht des österreichischen Schauspie- lers Dietmar Schönherr, der dieses Kulturprojekt unterstützt hat. M In der indigenen Kommune in San Juan de Oriente lernen Jugendli- che Kunsttöpferei nach vorspani- schen Techniken und verkaufen ihre Werke. Unser Autor ist gereist auf Einla- dung der mittelamerikanischen Touristenagentur Cata. Pazifischer Ozean Karibisches Meer NICARAGUA COSTA RICA HONDURAS EL SALVADOR maps4news.com/©Navteq | RZ Grafik M a n ag ua M a saya León G ranada G r anada B l u e sfields Ocotal J i notega Tegucigalpa San Salvador Solentiname USA MEXICO MEXIKO „Bitte sagen Sie nicht Amerika, wenn Sie die USA meinen. Wir sind auch Amerikaner.“ Reiseleiter Ramon appelliert ans sprachliche Feingefühl der Besucher. Im Morgengrauen beißen sie am besten: Vom Anlegesteg des Hotels Mancarron auf der gleichnamigen Insel lassen sich zum Frühkonzert der Vögel sogar Fische fangen. Foto: Stefan Kieffer Gewinnen Sie eine Reise nach Berchtesgaden Achttägiger Urlaub für zwei Personen in Bayern. Seite 6 Romantisches Brügge Die belgische Stadt ist nicht zuletzt in der Vorweihnachtszeit ein lohnendes Reiseziel – wir haben uns dort umgesehen. Seite 2 Reise Das Urlaubs-Magazin Mein Reise-Tipp Von unserem Redakteur Stefan Kieffer Klimaschoner wollen einen Kanal bauen N icaragua investiert seit 2010 viel Geld in alter- native Energien. Bis 2020 will das Land mit seinen sechs Mil- lionen Einwohnern mindestens 90 Prozent seines Energiebedarfs mit Strom aus Wind, Wasser und Son- ne decken, 2016 war dieses Ziel be- reits zur Hälfte erreicht. Folgerichtig haben sich die Nica- raguaner lange geweigert, den Kli- mapakt von Paris zu unterzeich- nen, nicht weil sie wie der US-Prä- sident den Klimawandel infrage stellen, sondern weil ihnen das Ab- kommen nicht weit genug geht: „Wir wollen nicht Komplize dabei sein, die Erde um 3 bis 4 Grad zu er- wärmen“, sagte der nicaraguani- sche Delegierte Paul Oquist 2015, „das bringt nur Tod und Zerstö- rung.“ Nun wollen die Nicaragua- ner doch unterschreiben, aus Soli- darität mit dem vom Klimawandel am stärksten betroffenen Ländern, rücken aber nicht von ihrer Grund- satzkritik ab. Zu dieser ökologischen Gesinnung passen allerdings nicht die Pläne für einen karibisch-pazifischen Ka- nal in Konkurrenz zum lukrativen Panamakanal, die Präsident Daniel Ortega angeblich mit den Chine- sen ausheckt. 280 Kilometer lang soll die neue Wasserstraße mitten durch den Regenwald und den Ni- caragua-See getrieben werden. Da graust es vielen vor den ökologi- schen Folgen. Aber Genaues weiß man nicht, denn der Planungsstand dieses Projekts unterliegt strenger Geheimhaltung. Um die Ecke Auf zur Wein-Nacht Wenn es draußen unbehaglich und kalt wird, dann lockt die Traben- Trarbacher Unterwelt mit einem ganz besonderen Weihnachts- markt. Der Mosel-Wein-Nachts- Markt findet bis zum 1. Januar an den Wochenenden sowie an Son- deröffnungstagen statt. Ein dichtes Netz von Weinkellern erstreckt sich unter Traben-Trarbach. In diesem stimmungsvollen Ambiente präsentieren nationale und inter- nationale Kunsthandwerker und Aussteller Kreatives und Ge- schenkideen. Das vielfältige Rah- menprogramm umfasst zahlreiche kulturelle Veranstaltungen sowie auch die Schlittschuhbahn und die Lego-Ausstellung im Stadthaus „Alter Bahnhof“. Infos zu Öffnungszeiten und Pro- gramm gibt es unter www.mosel- wein-nachts-markt.de sowie bei der Tourist-Information Traben- Trarbach, Tel. 06541/839 80. Reisewetter Urlaubsziel Luft Wasser Nordseeküste Ostseeküste Adriaküste 13˚ 14˚ Ägäis 17˚ 17˚ Balearen 16˚ 17˚ Costa del Sol 17˚ 17˚ Dom. Republik 30˚ 28˚ Florida/Golfküste 18˚ 26˚ Kanaren 23˚ 21˚ Türkische Riviera 22˚ 21˚ Thailand 31˚ 28˚ Tunesien 19˚ 18˚ Mehr aktuelle Wetterdaten: www.wetterkontor.de NR. 287 . DIENSTAG, 12. DEZEMBER 2017

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Nicaragua - (K)ein Paradies für RevoluzzerMittelamerika Vulkane und Naturparks in einemLand mit bewegter Geschichte

Von unserem RedakteurStefan Kieffer

Mit dem Auto kann man ganz nahranfahren und dann von oben hi-neinschauen. Drunten glimmt eingelbrotes Feuer, Qualmwolken mitfauligem Aroma steigen auf undwehen durchs Gelände. Der Ma-saya, im gleichnamigen National-park rund 35 Kilometer von Nica-raguas Hauptstadt Managua ent-fernt, ist einer von 19 Vulkanen,gut ein halbes Dutzend sind aktiv.Ein verwittertes Schildwarnt auf Spanisch undEnglisch vor giftigenGasen und fliegendenSteinbrocken. Deshalbsollen die Touristenauch in Wegfahrrich-tung parken, wie jeneReisegruppe, die 2012den letzten Ausbruchdes Masaya hautnahmiterlebt hat. Die Tou-risten flüchteten vor demSteinschlag in ihren Busund brausten davon, außer einpaar Dellen im Blech ist nichts pas-siert. Aber auch wenn der Vulkankeine Steine spuckt, sollte mansich nicht länger als fünf bis zehnMinuten den Dämpfen aussetzen.Hier kann Trödeln tödlich sein.

Gier aber auch. Die Legende er-zählt, nachdem die Konquistadorenin das mittelamerikanische Landeingefallen waren, um die Schätzeeinzusammeln und die Bevölke-rung auszurotten, habe ein Spanierdie glühende Lava unten im Schlotfür flüssiges Gold gehalten und seihinabgeklettert, um den Schatz zubergen. Er hat's nicht überlebt.

Später erzählt Ramon, unser ein-heimischer Reiseführer, wie Anas-tasio Somoza Debayle, der letzteder grausamen Diktatorendynastievon USAs Gnaden, seine Feinde,aufständische Bauern, Bürger undStudenten, bisweilen aus demHubschrauber in einen solchenVulkan werfen ließ.

Neben Vulkanen, Tornados undErdbeben waren es vor allem US-amerikanische Wirtschaftsinteres-sen, die Leib und Leben der Nica-raguaner bedrohten. „Bitte sagenSie nicht Amerika, wenn Sie dieUSA meinen“, appelliert Ramon andas sprachliche Feingefühl der Be-sucher, „wir sind auch Amerika-ner.“ Der große Bruder aus demNorden hat im 20. Jahrhundertmehrfach das Land besetzt undblutige Bürgerkriege ausgelöst, dieDiktatorendynastie der skrupello-

sen Somoza-Familie,die Nicaragua fast 50Jahre lang beherrsch-te, durfte stets auf dasWohlwollen der USArechnen. Auch als derletzte Somoza nachdem verheerendenErdbeben von 1972 dieweltweit gesammeltenHilfsgelder kurzerhandauf die Familienkontenumbuchte, was die Wutim Volk anstachelte

und seinen Sturz beschleunigte.Auch Ramon hat mit selbst ge-

bastelten Handgranaten und Mo-lotowcocktails gegen SomozasSchergen gekämpft, damals in denspäten 1970er-Jahren, als die san-dinistische Revolution den Tyran-nen bekämpfte und ihn 1979schließlich aus dem Lande trieb.Den anschließenden Bürgerkriegder siegreichen Revolutionäre ge-gen die Contra-Rebellen, derenAus- und Aufrüstung die US-Re-gierung in den 1980er-Jahren mitillegalen Waffen- und Drogendealsfinanzierte, hat unser Führer über-wiegend aus der Ferne verfolgt, alser in Jena und Greifswald Philoso-phie studierte. Deshalb spricht ernahezu perfekt Deutsch. Nach sei-ner Rückkehr hat er in der Heimatnoch ein Jurastudium drange-hängt, sein karges Einkommen alsAnwalt und Notar bessert er alsReiseführer auf. Vor allem, wenndie Deutschen kommen.

1990 verloren die Sandinistendie freien Wahlen gegen ein kon-servatives Bündnis. Viele Sandi-nisten, an der Spitze ihr erster Prä-sident Daniel Ortega, brachten vorder Machtübergabe ihr Schäfchenins Trockene und arrangierten sichmit dem politischen Gegner. Orte-ga kandidierte zwei weitere Maleerfolglos, erst 2006 wurde er wie-der Präsident. Da hatten sich diemeisten seiner revolutionärenKombattanten längst von ihm los-gesagt. Der Commandante, dersich von seinen Landsleuten amliebsten beim Vornamen nennenlässt, fand Freude an der Machtund absolviert schon seine vierte

Amtszeit, nachdem er die Verfas-sung entsprechend ändern ließ, dieOpposition mit juristischen Tricksins Abseits drängte und die lukra-tiven Posten an Familienangehöri-ge verteilt hat. Heute ist Nicaraguanach Haiti statistisch gesehen dasärmste Land der amerikanischenHemisphäre, auch wenn die Re-gierung soziale Programme ausden Tagen der Sandinisten wiederaufleben ließ. „Ortega redet wieein Sozialist, aber er handelt wieein Kapitalist“, sagt Ramon.

Zeit für solche Erörterungen ha-ben wir reichlich, denn die Auto-fahrt auf der neuen Teerstraße vonManagua nach San Carlos am süd-

östlichen Ufer des Nicaragua-Seeszieht sich in die Länge. Wir pas-sieren zahlreiche Ansiedlungen mitarmseligen Hütten, vor denen dieBewohner den VorbeifahrendenHonig, Früchte und was der Bodenhergibt verkaufen, aber auch Kir-chen und Schulen, vor denen gro-ße Schilder ihre Bildungsprojekteanpreisen. Auf ausgedehnten Wei-deflächen grasen Rinderherden, dasFleisch ernährt viele und lässt sichgewinnbringend verkaufen. „DieRinder verdrängen den Regen-wald“, sorgt sich Ramon. Die an-haltende Armut der Bevölkerungwill er nicht allein der Regierunganlasten: „Bei uns muss keiner ver-hungern. Aber man muss sich be-mühen. Das Problem ist die Men-talität. Die Bauern sind gewöhnt,die Hand aufzuhalten. So viel Un-terstützungsgeld ist ihnen in denHals geflossen, und es hat sich imGrunde nichts geändert.“

An einer Hauswand in San Car-los kleben zwei langsam verwit-ternde Wahlplakate, die den grin-senden Präsidenten und seinehöchst unbeliebte Ehefrau und Vi-zepräsidentin Rosario Murillo zei-gen. Für seine Wiederwahl im No-vember 2016 kramte Ortega einealte Sandinistenparole aus derMottenkiste: „Adelante hacia masvictorias“, „Vorwärts zu noch mehrSiegen“. Victoria ist aber auch derName der beliebtesten Biermarkeim Land, deshalb missverstehendie Nicaraguaner Daniels Parolegern als Aufforderung zu fröhli-chen Trinkgelagen.

Von San Carlos bringt uns einBoot nach Solentiname ganz im Sü-den des Nicaragua-Sees, mit einerFläche von mehr als acht Quadrat-kilometern das größte Binnenge-wässer in Mittelamerika. Ihre Po-pularität in Europa und speziell inDeutschland verdankte die sandi-nistische Revolution nicht zuletztden Schriften des revolutionärenPriesters Ernesto Cardenal überdas Leben der Bauern von Solenti-name, die in linken Buchläden rei-ßenden Absatz fanden. Auf dem 36

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Wissenswertes für Reisende

Anreise: Lufthansa und Condor,aber auch US-Fluglinien fliegen vonallen großen deutschen Flughäfennach Nicaragua – allerdings mitZwischenstopp.

Beste Reisezeit: die Trockenzeitvon November bis April

Unsere Ausflugstipps:M Die Kolonialstadt Granada, einstSitz der konservativen Kräfte imLand und jahrhundertelang infeindlicher Rivalität zu Leon, derHochburg der Progressiven, wurdemehrmals zerstört und wiederaufgebaut.

M Im Hof des Casa de los Tres Mun-dos (Haus der drei Welten) inGranada zeigt ein Mosaik im In-nenhof, wenn man den richtigenBlickwinkel findet, das Gesichtdes österreichischen Schauspie-lers Dietmar Schönherr, der diesesKulturprojekt unterstützt hat.

M In der indigenen Kommune in SanJuan de Oriente lernen Jugendli-che Kunsttöpferei nach vorspani-schen Techniken und verkaufenihre Werke.

Unser Autor ist gereist auf Einla-dung der mittelamerikanischenTouristenagentur Cata.

PazifischerOzean

KaribischesMeer

NICARAGUA

COSTA RICA

HONDURAS

EL SALVADOR

maps4news.com/©Navteq | RZ Grafik

MMaannagguaMMaasaya

León

GGranadaa

GGrranada

BBlluueesfields

Ocotal

JJiinotega

TegucigalpaSanSalvador

Solentiname

USA

MEXICOMEXIKO„Bitte sagen Sienicht Amerika,wenn Sie dieUSA meinen.Wir sind auchAmerikaner.“Reiseleiter Ramonappelliert ans sprachlicheFeingefühl der Besucher.

Im Morgengrauen beißen sie am besten: Vom Anlegesteg des Hotels Mancarron auf der gleichnamigen Insel lassen sich zum Frühkonzert der Vögel sogar Fische fangen. Foto: Stefan Kieffer

Gewinnen Sie eine Reisenach BerchtesgadenAchttägiger Urlaub für zweiPersonen in Bayern. Seite 6

Romantisches BrüggeDie belgische Stadt ist nicht zuletzt in derVorweihnachtszeit ein lohnendes Reiseziel –wir haben uns dort umgesehen. Seite 2

Reise Das Urlaubs-Magazin

Mein Reise-Tipp

Von unseremRedakteurStefan Kieffer

Klimaschonerwollen einenKanal bauen

N icaragua investiert seit2010 viel Geld in alter-native Energien. Bis 2020

will das Land mit seinen sechs Mil-lionen Einwohnern mindestens 90Prozent seines Energiebedarfs mitStrom aus Wind, Wasser und Son-ne decken, 2016 war dieses Ziel be-reits zur Hälfte erreicht.Folgerichtig haben sich die Nica-raguaner lange geweigert, den Kli-mapakt von Paris zu unterzeich-nen, nicht weil sie wie der US-Prä-sident den Klimawandel infragestellen, sondern weil ihnen das Ab-kommen nicht weit genug geht:„Wir wollen nicht Komplize dabeisein, die Erde um 3 bis 4 Grad zu er-wärmen“, sagte der nicaraguani-sche Delegierte Paul Oquist 2015,„das bringt nur Tod und Zerstö-rung.“ Nun wollen die Nicaragua-ner doch unterschreiben, aus Soli-darität mit dem vom Klimawandelam stärksten betroffenen Ländern,rücken aber nicht von ihrer Grund-satzkritik ab.Zu dieser ökologischen Gesinnungpassen allerdings nicht die Plänefür einen karibisch-pazifischen Ka-nal in Konkurrenz zum lukrativenPanamakanal, die Präsident DanielOrtega angeblich mit den Chine-sen ausheckt. 280 Kilometer langsoll die neue Wasserstraße mittendurch den Regenwald und den Ni-caragua-See getrieben werden. Dagraust es vielen vor den ökologi-schen Folgen. Aber Genaues weißman nicht, denn der Planungsstanddieses Projekts unterliegt strengerGeheimhaltung.

Um die Ecke

Auf zur Wein-NachtWenn es draußen unbehaglich undkalt wird, dann lockt die Traben-Trarbacher Unterwelt mit einemganz besonderen Weihnachts-markt. Der Mosel-Wein-Nachts-Markt findet bis zum 1. Januar anden Wochenenden sowie an Son-deröffnungstagen statt. Ein dichtesNetz von Weinkellern erstrecktsich unter Traben-Trarbach. Indiesem stimmungsvollen Ambientepräsentieren nationale und inter-nationale Kunsthandwerker undAussteller Kreatives und Ge-schenkideen. Das vielfältige Rah-menprogramm umfasst zahlreichekulturelle Veranstaltungen sowieauch die Schlittschuhbahn und dieLego-Ausstellung im Stadthaus„Alter Bahnhof“.Infos zu Öffnungszeiten und Pro-gramm gibt es unter www.mosel-wein-nachts-markt.de sowie beider Tourist-Information Traben-Trarbach, Tel. 06541/839 80.

Reisewetter

Urlaubsziel Luft WasserNordseeküste 5˚ 6˚

Ostseeküste 4˚ 6˚

Adriaküste 13˚ 14˚

Ägäis 17˚ 17˚

Balearen 16˚ 17˚

Costa del Sol 17˚ 17˚

Dom. Republik 30˚ 28˚

Florida/Golfküste 18˚ 26˚

Kanaren 23˚ 21˚

Türkische Riviera 22˚ 21˚

Thailand 31˚ 28˚

Tunesien 19˚ 18˚

Mehr aktuelle Wetterdaten: www.wetterkontor.de

NR. 287 . DIENSTAG, 12. DEZEMBER 2017

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Inseln umfassenden Archipel hatCardenal seinerzeit mit den Ärms-ten für Gerechtigkeit gebetet undsie das Malen gelehrt. Auf der In-sel La Venada treffen wir RodolfoArellano (78), Kulturpreisträgerseines Landes, der stolz von Aus-stellungen in Deutschland, denUSA und in Japan erzählt. Im Däm-merlicht einer einsamen Glühbirnezeigt er uns in seiner ärmlichen Be-hausung ein paar Werke, naiv an-mutende, grellbunte Bilder mit Pa-pageien, Alligatoren und was derRegenwald und die reichhaltigeVegetation zu bieten haben.

Der Befreiungstheologe Carde-nal, dem der polnische Papst 1985die Priesterweihe entzogen hatte,diente der ersten Sandinisten-Re-gierung als Kultusminister. Heutezählt der 92-Jährige zu den schärfs-ten Kritikern des Präsidenten, sei-ne Helden hießen zuletzt FidelCastro und Hugo Chavez. Carde-nal fühlt sich von seinem einstigenWeggefährten verfolgt, hat einigeVerleumdungsprozesse verloren –und viel von seinem Einfluss in So-lentiname. Wie ein Pate habe erdie Inseln beherrschen wollen, sa-gen seine Gegner.

Auf der Hauptinsel Mancarronempfängt uns im gleichnamigenHotel Nubia Arcia. Die Hotelierinhat vor 40 Jahren als junge Revo-lutionärin gemeinsam mit ihremdamaligen Ehemann den Sturmauf die Polizeistation von San Car-los angeführt, der heute als einwichtiges Signal für die Revolutiongilt. Die Revoluzzer und ihr MentorCardenal flohen vor Somozas Ra-che nach Costa Rica und wurdennach dem Sieg der Sandinisten alsHelden gefeiert. Nubia bekam fünfKinder und leitete die Bauern-schule, die Cardenal und seine Ge-nossen auf Mancarron gründeten,ihr Mann machte Karriere im Ap-parat. Bis er 1993 bei einem Ver-kehrsunfall ums Leben kam.

Nubia durfte die Schule pachtenund in ein Hotel umbauen. Sie hei-ratete Immanuel Zerger aus demAllgäu, der 1981 als einer von vie-len Tausend Idealisten im Auftragder evangelischen Jugend Bayernsnach Nicaragua kam, um den Frie-den und die Völkerfreundschaft zu

befördern. Das Hotel florierte soleidlich, bis Cardenals Leute Be-sitzansprüche anmeldeten. Diejahrelangen, zum Teil sogar hand-greiflichen Auseinandersetzungenscheinen beigelegt. Als uns beiSonnenaufgang ein vielstimmigesVogelkonzert weckt, von keinerleiZivilisationsgeräuschen gestört,herrscht im Hotel Mancarron einewahrhaft paradiesische Atmosphä-re. Vielleicht hat’s auch damit zutun, dass wir die einzigen Gästesind. Bei einem schnellen Rund-gang kommen wir an Ernesto Car-denals Bauernkirche vorbei. Sie istverschlossen.

Auf der Insel Mancarron lebenrund 800 Menschen überwiegendvom Kunsthandwerk. Liebevoll ge-schnitzte bunte Vögel und Fischezieren auch die Zimmerschlüssel

im Hotel. Dass die Arbeit den Ein-heimischen auch was einbringt,dafür sorgt Hotelier Zerger, vondem noch die Rede sein wird.

Die schwüle Luft bringt unsschon am frühen Vormittag insSchwitzen, als wir uns ins mehr als400 Quadratkilometer große Na-turschutzgebiet Los Guatuzos wa-gen. Unser Boot gleitet auf ste-hendem Wasser durch den Regen-wald, vorbei an tropischer Vege-tation und Alligatoren, die sich amUfer rekeln. Vögel mit roten Köp-fen, blauen Schwänzen, gelben Fe-dern fliegen auf, bunt, vielfältig, inallen Größen, ein Paradies für Or-nithologen. Unser Führer Ramonhat ein Büchlein dabei, in dem alleSorten verzeichnet sind – wer kannsich das schon merken? Als wir unsdem Nachbarland Costa Rica nä-

hern, sehen wir am Ufer junge Sol-daten sitzen, die gelangweilt mitden Flinten auf ihren Knien spielenund aufpassen, dass nichts Illega-les die Grenze passiert – Drogen,Waffen, Menschen.

50 Arten von Säugetieren, 415Vogel-, 115 Orchideen-, 70 Am-phibien- und Reptilienarten soll esim Naturpark geben. Vom CentroEcologico, dem ökologischen Zent-rum, führt uns Armando drei Stun-den lang durch den Dschungel undstellt uns die seltensten und au-ßergewöhnlichsten Pflanzen undTiere vor. Zwischendrin lockt eineBaumschaukel. Armando wartetgeduldig, bis wir alle Tarzan ge-spielt haben, dann findet er end-lich nach langer Suche ein Ex-emplar dieses kleinen roten Fro-sches, der trotz seines niedlichen

Aussehens ungeheuer gefährlichsein soll.

Zurück an der Station, öffnet derHimmel seine Schleusen. Es istschließlich Regenzeit. In wenigenMinuten steht alles unter Wasser,Wege verwandeln sich inSchlammlöcher, doch Armando undseine Frau Arletta, die hier auchein kleines Hotel betreiben – Vier-bettzimmer im Baumhaus für 20Dollar pro Nase inklusive Früh-stück – verziehen keine Miene. Biswir eine Viertelstunde später nachder Besichtigung des Baumhausesins Boot klettern, scheint wiederdie Sonne.

Immanuel Zerger liebt den Na-turpark: „Los Guatuzos ist das letz-te Resort, wo es noch so ist wie frü-her“, schwärmt der ehemalige Kir-chenbeamte aus dem Allgäu, „aber

wenn es so weitergeht, ist hier in100 Jahren nur noch Wüste.“ Derbayerische Protestant ist in Nica-ragua geblieben, nicht allein derLiebe wegen: Er schwärmt von derGastfreundschaft und dem sanftenCharakter der „Nicas“, von ihrer„narrativen Kultur“, der Land-schaft – „und außerdem gibt eshier mehr Sonnentage als im All-gäu“, wie er lächelnd anfügt.

Natürlich hat auch er sich denVerhältnissen angepasst. Statt fürFrieden und Völkerfreundschaftarbeitet er heute für den Touris-mus. „Das Agro-Business ist amEnde, Tourismus bringt mehr De-visen als Fleisch, Gold oder Kaf-fee“, sagt Zerger. 600 MillionenDollar sind es im Jahr, knapp 45Dollar pro Tourist – „das kannmehr werden“, lächelt Zerger.

Der Deutsche hat sein eigenesReiseunternehmen gegründet,nicht zuletzt, um sein Hotel Man-carron angemessen vermarkten zukönnen, und mischt mit bei der Ca-ta, der gemeinsamen Tourismus-agentur der mittelamerikanischenLänder Costa Rica, Panama, Gua-temala, Honduras, Belize und Ni-caragua. Leidenschaftlich schildertZerger die Diskussionen, die er amVorabend bei der großen Touris-musmesse in Managua mit den Ca-ta-Vertretern geführt hat: „Diezahlungskräftigen Touristen, umdie wir uns bemühen, wollen Nach-haltigkeit. Also müssen wir Inves-toren finden, die sich dieser Nach-haltigkeit verpflichtet fühlen, undbeweisen, dass der Tourismus auchso funktionieren kann.“

Ob's funktioniert, liegt nicht zu-letzt an Ortegas Regierung. „Derbeste Regierungsberater ist der ge-sunde Menschenverstand“, kom-mentiert der ehemalige Sandalista,wie man die Revolutionstouristender 1980er-Jahre ironisch nannte,die Zusammenarbeit mit den heu-tigen Sandinisten ganz diploma-tisch. „Als Unternehmer muss manbereit sein, sich mit der Politik aus-einanderzusetzen.“

Von Zergers Weg könnten alleprofitieren: die Regierenden, dieTouristen, die Reiseveranstalter –und die Menschen im „paradiesi-schen Armenhaus“ Nicaragua.

Vorsicht beim Blick in den Vulkan: Der Masaya sondert nicht nur giftige Dämpfe ab, manchmal spuckt er auch Steine aus (links). An Paradiesvögeln ist dasLand reich: Manche haben bunte Federn, andere, wie Präsident Ortega, bedienen sich einer blumig-bunten Ausdrucksweise. Auf dem Wahlplakat rechtsoben bemüht (Ex-)Genosse Daniel den Oliver-Kahn-Klassiker „weiter, immer weiter“ und verspricht mehr Siege. Oder mehr Bier? Fotos: Stefan Kieffer

Reise

Ein Wochenende in BrüggeBelgien Eine wunderschöne Stadt, die wie in einer Zeitschleife lebt

Von unserer ReporterinPauline Simon

Drüben hinterm DorfeSteht ein Leiermann.Und mit starren FingernDreht er, was er kann.

Das Stück „Der Leiermann“ aus ei-nem Liederzyklus von Franz Schu-bert erklingt in einer der entschei-denden Szenen des Filmes „Brüg-ge sehen – und sterben?“. Die Si-tuation der beiden Hauptcharak-tere, die Auftragskiller Ken undRay, die im belgischen Brüggenach einem fehlgeschlagenem At-tentat untertauchen sollen, wirddurch das Symbol des Leiermannesverdeutlicht. Er spielt und spieltund dreht sich um sich selbst, dochseine Lage bleibt immer dieselbe.

Stattet man Brügge einen Be-such ab, ergreift einen wieder undwieder das Gefühl, sich in einerZeitschleife zu befinden. Die wun-derschöne mittelalterliche Stadtbeeindruckt mit großen Museenund Attraktionen, doch gleichzeitigkann man sich stundenlang zwi-schen kleinen Gässchen und Ka-nälen verlieren. Statt dem vertrau-ten Geräusch von Automotoren,klingt hier das gleichmäßige Kla-ckern von Pferdehufen auf Pflas-tersteinen. Die Kutschen sind denganzen Tag im Einsatz, um Tou-risten eine Stadttour zu geben.Doch auch, wenn man auf eineFahrt verzichtet, transportieren dieKutscher und ihre Tiere die Besu-cher schon durch ihre bloße An-wesenheit in eine andere Welt.

Den zentralen Bezugspunkt,auch bei längeren Streifzügen, bil-det der Belfried, auch Belfort ge-nannt. Der 83 Meter hohe Turmwurde im 13. Jahrhundert als Zei-chen für den Reichtum der Stadtgebaut und überragt bis heute alleweiteren Gebäude Brügges. Im In-nenhof hinter dem Turm konntenTuchhändler ihre Waren anbieten.Heute ist der Belfried, der sich aufdem historischen Marktplatz be-

findet, der Anziehungspunkt fürTouristen. Es lohnt sich, den Auf-stieg nach oben zu wagen. Dafürmuss man jedoch 366 Stufen er-klimmen und je höher man steigt,umso schmaler wird die Wendel-treppe. Oben angekommen, wirdder Mut der Touristen mit einemimposanten Ausblick über ganzBrügge belohnt, wenn man die Au-gen ein wenig zusammenkneift,kann man sogar den Hafen Zee-brügge erahnen.

Besonders faszinierend am Bel-fried ist jedoch nicht nur die Höheund die gute Sicht von oben, son-dern auch das Glockenspiel. ImMittelalter wurde es als Kommu-nikationsmittel genutzt, zum Bei-spiel um vor Feinden zu warnenoder eine neue Arbeitswoche wort-wörtlich einzuläuten. Heute er-klingt tagsüber jede Viertelstundeeine Melodie, die von dem Uhr-werk ausgelöst wird, welches eine

riesige Spieltrommel, ähnlich dieeiner Spieldose, in Gang setzt. ImInneren des Turmes kann man be-obachten, wie sich die circa neunTonnen schwere Trommel in Gangsetzt.

Gemächlich und mit großem Ru-moren beginnt sie, sich zu drehen,klickende Geräusche ertönen. Unddraußen auf dem Marktplatz er-klingt die Melodie, für einen Au-genblick scheint das geschäftigeTreiben stillzuhalten. Die Men-schen heben ihre Köpfe dem Turmentgegen und lauschen den Klän-gen. Nach wenigen Momenten set-zen sie sich wieder in Bewegungund gehen ihren Beschäftigungennach – in Brügge, einer Stadt aus ei-ner anderen Zeit.

Und er lässt es gehen,Alles, wie es will,Dreht, und seine LeierSteht ihm nimmer still.

Kleine Brücken, alte Häuser, mittelalterliches Flair: In Brügge scheint anvielen Stellen die Zeit stehen geblieben zu sein. Foto: Pauline Simon

©ChristophMünch

(Reisetermin 14.03.2018) bzw. im 4-Sterne HotelAm Terrassenufer o. ä. (Reisetermin 25.05.2018)im Zentrum Dresdens; Transfers und Ausflüge lt.Programm; rz-Reisebetreuung ab/bis Koblenz.

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Reisetermin 25.05. – 28.05.2018575,- € im Doppelzimmer95,- € Einzelzimmerzuschlag35,- € Aufpreis Semperoper PK 126,- € Aufpreis Semperoper PK 2

Reiseveranstalter:Rhein-Kurier GmbH, Koblenz

14.03. – 17.03.2018 „Hochzeit des Figaro“25.05. – 28.05.2018 „Die Zauberflöte“

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Dresdens Glanz ist untrennbar mit seinermusikalischen Tradition verbunden. Dieprachtvolle Semperoper, der Dresdner Zwinger,die Kathedrale, die barocke Königsstraße undzahllose Museen erwarten Sie.

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Inklusivleistungen u. a.: Fahrt im 4-SterneReisebus ab/bis Koblenz; 3 Übernachtungenmit Frühstück im 4-Sterne Hotel Dorint o. ä.

NR. 287 . DIENSTAG, 12. DEZEMBER 2017

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Glasgow: Stadt ohne SchottenrockGroßbritannien Vielestudentische Cafés undarchitektonischeHöhepunkte warten aufdie Touristen

Von unserer MitarbeiterinZarah Herrmann

„Willkommen zu unserem Spa-ziergang – ich hoffe, Sie haben Ih-re Regenschirme dabei!“ Es folgtGelächter, natürlich hat niemandeinen Regenschirm dabei. Wiesoauch, hatte die Wettervorhersagefür die nächsten Tage in Glas-gow doch Sonne und Wolken ge-meldet. „Verlassen Sie sich inSchottland nie auf die Wetter-vorhersage – so unweit der High-lands stimmt sie sowieso nie.“Wir folgen dem gut gelauntenSchotten, der uns mitnimmt, umdie architektonischen Besonder-heiten des Glasgower Westendskennenzulernen – stilecht in Schot-tenrock und Kniestrümpfen. Ober nicht friert an Tagen wie die-sen? Manchmal sicher, aber dannsei es eben so. „Da müssen wirschottischen Männer nun maldurch.“

Viele Schottenröcke sieht mannicht in der zweitgrößten StadtGroßbritanniens, der größten StadtSchottlands. Dafür studentischeCafés und Bars, kleine Bou-tiquen, die in Glasgow designteUhren oder Bettwäsche vertrei-ben, ehemalige Kirchen, die heu-te als Theater oder Pubs genutztwerden – und eine große archi-tektonische Vielfalt.

Beim Spaziergang mit demGlasgower wird eine Struktur er-kennbar, einer vorderen Reihehübscher Sandsteingebäude, ge-baut zu Zeiten König Georges Mit-te des 19. Jahrhunderts, HochzeitGlasgows als Industrialisierungs-metropole, folgen jeweils kleineGassen mit kleineren, deutlich we-niger schmucken Häusern. In derMitte jedes Platzes befindet sichein Garten, der den Bewohnernder umliegenden Häuserblöcke zu-gehörig und bis heute im Privat-besitz – zu gewissen Zeiten aberfür die Glasgower Öffentlichkeitzugänglich ist, damit Büroange-stellte ihre Mittagspause im Grü-nen verbringen können. Erbautwurde das Westend, bis heutedas wohlhabendste Viertel derStadt, um der verschmutzten Luftals Endprodukt der Industriali-

sierung im Stadtzentrum zu ent-fliehen, der Westküste und somitder Seeluft näher zu sein.

Im Westen der Stadt findetsich auch die historische Univer-sität Glasgows, bereits im 15. Jahr-hundert gegründet und bis heuteausgezeichnet als eine der 100 bes-ten Universitäten der Welt. Glas-gower munkeln, dass das in den„Harry Potter“-Filmen gezeigteHogwarts-Gebäude angelehnt seian die Gemäuer der GlasgowerUniversität. Durchaus vorstellbar,verlässt man sich auf das ehr-fürchtige Gefühl, das sich beimSpaziergang durch das histori-sche Gebäude und dessen In-nenhof ausbreitet. So muss HarryPotter sich bei seiner ersten An-kunft in Hogwarts gefühlt haben.

Unser Spaziergang führt unsnur wenige Meter weiter zum Kel-vingrove-Museum. Hier wie auchim Großteil der anderen Glas-gower Museen wird für den Be-such kein Eintritt fällig, wer möch-te, kann etwas Geld in eine der auf-gestellten Spendenboxen werfen.Kultur sollte und soll in der Stadtfür jeden zugänglich sein, unab-

hängig davon, wie er finanziell auf-gestellt ist. In insgesamt 22 Ga-lerien finden sich im Kelvingroveverschiedenste historische Kunst-werke diverser Epochen, von Wer-ken der ägyptischen Antike überfranzösische Impressionisten bishin zu einzelnen Möbelstücken,die zu Beginn des 20. Jahrhun-derts vom schottischen Designerund Architekten Charles RennieMackintosh entworfen wurden.

Mackintosh, 1868 in Glasgowgeboren, prägt durch diverse vonihm entworfene Gebäude dasStadtbild bis heute. Sein Stil zeich-ne sich aus durch einen Fokusauf Funktionalität statt dekorati-ver Details, untypisch für einen Ju-gendstilarchitekten zu Beginn des20. Jahrhunderts, erklärt uns einehemaliger Student der GlasgowSchool of Art, die diverse Füh-rungen zum Thema Mackintoshanbietet. So entwarf der Archi-tekt beispielsweise das Gebäudeder Glasgow School of Art, eineUniversität für Design, Architek-tur und Kunst. Im Frühjahr 2014wurde sie durch einen Brand zugroßen Teilen zerstört – und der

Entschluss, sie nach MackintoshsPlänen zu rekonstruieren und da-mit in einen Zustand zu verset-zen, in dem sie sich zuletzt 1903 be-fand, war schnell gefasst. Es wer-den die gleichen Materialien ver-wendet wie in Mackintoshs Ent-würfen, jedes noch so kleine De-tail wird rekonstruiert. Das Ge-bäude soll im Frühjahr 2019 fei-erlich eröffnet und durch Veran-staltungen und Führungen, diedurch die Studenten der Univer-sität organisiert werden, der Öf-fentlichkeit präsentiert werden, bises im Herbst 2019 dann wiederin seinem eigentlichen Sinn alsKunstschule genutzt werden soll.Ein bisschen traurig seien die vie-len Mitwirkenden schon, dass dieWiedereröffnung erst 2019, einJahr nach dem 125. GeburtstagMackintoshs, der im Rahmen di-verser Sonderausstellungen undkultureller Veranstaltungen im Jahr2018 in Glasgow gefeiert wird,stattfinden kann, „aber dann ha-ben die Besucher immerhin ei-nen Grund, 2019 noch einmal wie-derzukommen“. Während derWesten der Stadt geprägt ist durch

Kunst, Architektur und Studen-ten, liegt bis heute im Osten derStadt das Arbeiterviertel. Glas-

gow befindet sich im Wandel,die dunklen, dreckigen Ecken,mit denen Glasgow bis vor eini-gen Jahren verbunden wurde, ei-ne hohe Armuts- und Kriminali-tätsrate, nehmen stetig ab. Den-noch wird im East End bis heutedeutlich, was das Ende der In-dustrialisierung bis heute für dieBevölkerung bedeutet. Nach undnach werden die teilweise bau-fälligen Gebäude aufbereitet,Sandstein abgestrahlt, damit erwieder heller erscheint, immermehr junge Unternehmen siedelnsich auch im Osten des Stadtge-bietes an.

Im East End wird wohl am deut-lichsten, was Glasgow bedeutet: ei-ne Stadt der Kontraste. ModerneArchitektur, die sich einreiht zwi-schen kleinen, renovierungsbe-dürftigen Backsteingebäuden undansehnlichen Sandsteinpalästenwie am George-Square im Zen-trum der Stadt, traditionelle Scot-tish Tea Rooms in einer Reihemit angesagten Restaurants undCafés, Glasgower Jungdesigner,die sich neben historischen Blu-mengeschäften und antiken Trö-delläden ansiedeln.

Glasgow hat für jeden etwaszu bieten, ob mode-, architektur-,kunst- oder ob seiner Anzahl anStudenten ausgehinteressiert. Undwird der städtische Trubel zuviel, gibt es die Möglichkeit, im bo-tanischen Garten, dem Kelving-rove Park oder den Glasgow Greensinnezuhalten, zu verweilen und ei-ne Tasse Tee zu trinken.

In Glasgow lässt es sich gut flanieren – vorausgesetzt, man hat auch bei schönem Wetter stets den Regenschirm dabei. Die größte Stadt Schottlands hatfür Touristen eine Menge zu bieten – nicht zuletzt auch viele architektonisch interessante Gebäude. Foto: Zarah Herrmann

Wissenswertes für Reisende

Anreise: von Frankfurt mit Ryanairoder von Düsseldorf mit Eurowingsnach Glasgow

Beste Reisezeit: Mai bis September

Unsere Ausflugstipps:M Lighthouse Glasgow: Ein ehema-liges Verlagsgebäude im Stadt-kern, das in seiner Architektureinem Leuchtturm ähnelt. Heutewird es als Zentrum für Designund Architektur genutzt, dasAusstellungsfläche, Veranstal-tungsort und Café in einem ist.

M Campustour Universität Glasgow:Eine geführte Tour über denCampus der Universität informiertüber die mehr als 500-jährigeGeschichte der Institution imWesten der Stadt.

M Drygate Brauereitour: Die Dry-gate-Brauerei im Osten der Stadtzeigt nicht nur, wie Bier herge-

stellt wird, sondern beinhaltetnatürlich auch eine Bierprobe.Besonders beeindruckend: dievon Studenten der GlasgowSchool of Art verzierten Etikettenund Tanks.

M People’s Palace and Winter Gar-dens, Glasgow Green: Das Herzdes ältesten Parks der Stadt, di-rekt am Fluss Clyde gelegen, bil-det der People’s Palace, ein Mu-seum, das die Geschichte derBewohner Glasgows von 1750 biszum Ende des 20. Jahrhundertserzählt. Besonders der botanischeWintergarten lädt zum Teetrinkenund Verweilen ein.

Unsere Autorin ist gereist mitRyanair und hat übernachtet imHotel Abode Glasgow.

Die Reise wurde unterstützt von derStadt Glasgow.

Reise

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Wilde, raue UrsprünglichkeitFrankreich Was man in der Bretagne unbedingt gesehen haben sollte

VonMarie Brockers

Schroffe Felsen, der Duft nachMeer, ursprüngliche, wilde Land-schaft in ihrer einzigartigen Schön-heit – all das ist die Bretagne imWesten Frankreichs. Die meistenTouristen findet man in den Küs-tenregionen am Atlantik, doch gibtes auch im Landesinneren einigeOrte, die einen Besuch lohnen.

1 Plovan: Unser Urlaubsdomizilbefand sich in einem sehr klei-

nen Fischerort namens Plovan imDépartement Finistère, an der at-lantischen Küste gelegen, touris-tisch aber kaum erschlossen. Esgibt einen kleinen Pub, der vor-wiegend von Einheimischen be-sucht wird, und einen Bioladen mitBäckerei – dort warten die wun-derbarsten Köstlichkeiten. Auchkulturell hat der kleine Ort etwaszu bieten: Sowohl eine pittoreskeKirche, deren ältesten Fundamenteaus dem 13. Jahrhundert stammen,als auch eine alte Kirchenruine, dieChapelle de Languidou, etwa ausderselben Zeit, am Ortseingang vonPlovan sind absolut sehenswert.

2 Strand: Insbesondere ist na-türlich der wunderschöne und

ursprüngliche Strand zu erwähnen,den man von Plovan aus kilome-terweit in jede Richtung entlang-wandern kann. Der raue Windkennt hier meist kein Erbarmen,

und das Meer zeigt ständig seinwildes Temperament in Form vonhohen Wellen – ein Traum für Kite-surfer. Auch im Sommer ist dasMeer meist so kalt, dass man für ei-nen längeren Aufenthalt auf keinenFall ohne Neoprenanzug ins Was-ser gehen kann. Der Sonnenunter-gang am Strand von Plovan ist imÜbrigen spektakulär!

3 Naturschutzgebiet: Wandertman den Strand südwärts in

Richtung Tréguennec bis zumPlage de Kermabec und klettert einwenig die Dünen hinauf, befindetman sich in einem naturbelassenenSchutzgebiet mit traumhafter Flora,Fauna sowie kleinen Feuchtgebie-

ten. Eingebettet ist dort außerdemein altes Kieswerk, das den neu-gierigen Besucher aus der Fernezunächst vermuten lässt, es hande-le sich um ein altes Kriegsrelikt.

4 Quimper: Hat man Lust auf et-was mehr Trubel vor wunder-

schöner Kulisse und mit gemütli-cher Altstadt, sollte man Quimper,der Hauptstadt des DépartementsFinistère, einen Besuch abstatten.Nicht nur die Kirche St. Corentin,die zunächst auf die Stadt mit ihrenimposanten Türmen aufmerksammacht, ist sehr beeindruckend,sondern auch die vielen mittelal-terlichen Gässchen mit den erhal-tenen Fachwerkhäusern laden zumStadtbummel ein. Überall findetman kleine und große Läden, lie-bevoll gestaltet, an denen man nurschwer vorbeigehen kann.

5 Crêperie Pen Ar Bed: Was wä-re Frankreich ohne Galettes

und Crêpes mit einem leckerenCidre dazu? Unser Favorit war dieCrêperie Pen Ar Bed am Strand vonPlovan mit super Panoramablickweit übers Meer. Galettes undCrêpes in allen nur erdenklichenVariationen mit einem leckeren Sa-lat sowie einer kühlen Schale Cidre– und der Urlaub ist perfekt! Vor-bestellung ist jedoch ein Muss, umnicht enttäuscht zu werden, weilmal wieder – wie so oft im Sommer– alle Plätze reserviert sind.

Frankreich ist bekannt für Köstlich-keiten – wie Macarons. Foto: Brockers

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Die nächste Reisebeilageerscheint am 19. Dezember 2017Die nächste Reisebeilage

erscheint am 19. Dezember 2017

NR. 287 . DIENSTAG, 12. DEZEMBER 2017

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Millstätter See: Liebe mit AussichtÖsterreich Viel Raumfür Zeit zu zweit –Ideen für ValentinstagVon Laura Engels

„Was ist das Verrückteste, das dujemals aus Liebe getan hast?“ Die-se Frage lässt Wanderer an der Ale-xanderhütte innehalten. Hier be-ginnt der Weg der Liebe, der Sen-tiero dell' Amore, der über sanfte,grasbewachsene Berge der Mill-stätter Alpe führt. Und so unter-schiedlich, wie Menschen lieben,antworten sie hier auch: „Mit Heinzbis hier hoch geradelt“, „Bei mei-ner Traumfrau den Wasserzählergetauscht“, „Eine Reise nach Aus-tralien“, „Tieftemperaturphysikgelernt“. Sie dreht unentschlossenden silbernen Stift in ihren Händenund überlegt. Er schreibt: „VonHeidelberg nach Essen gezogen.“

Der Ausgangspunkt des The-menweges liegt in 1786 Meter Hö-he und ist gleichzeitig Etappenzieldes Alpe-Adria-Trails und desMillstätter See Höhensteigs. Zwi-schen Alexanderhütte und Gra-nattor warten sieben Plätze, die da-zu auffordern, sich über die Liebein all ihren Facetten Gedanken zumachen. An jedem von ihnen stehteine große, aus Holz gezimmerteBank. Daneben liegt ein Buch, dasGedichte, Anekdoten sowie Zitatebekannter Persönlichkeiten enthält– und eine Frage. Es fängt einfachan: Spitznamen. Von Bärchen undBienchen bis Ratte ist hier schon soziemlich alles verewigt. Deshalbspart sie sich auch, „Schatz“ ein-zutragen. Er mag keine Kosena-men. Am auffälligsten ist ein Ein-trag in Kinderschrift: „Ich nennesie Mama und Papa.“

Der Wanderweg bleibt mittel-schwer, in den Büchern wird’slangsam ernst: „Unsere Liebeist ...“ „… noch schön“, haben No-ra und Thomas ins Buch geschrie-ben. Die zwei sind nach einem Hei-ratsantrag auf dem Gipfel desKamplnocks frisch verlobt, ist zu le-sen. Von dort konnten sie über dieNockberge und die Hochalmspitzesowie den Ankogel blicken. TolleTiefblicke auf den Millstätter Seebietet der Wanderweg ohnehin denganzen Tag. „Einige Paare lassensich hier trauen und machen dannFlitterwochen auf dem Weg“, weißRoger Aeschbach. Der Schweizer

Szenograf hat den Weg der Liebeentwickelt und kürzlich die inspi-rierendsten Zitate und Geschich-ten, die Wanderer am Weg nieder-geschrieben haben, in zwei Büchergefasst. „Hat man irgendwann ge-nug von der Liebe?“ Aeschbachlacht. „Ich schon.“ Doch er hat denvergangenen Winter auch unun-terbrochen damit verbracht, dievielen Antworten zu sichten undden sechs in der Psychologie gän-gigen Liebesstilen zuzuordnen: ro-mantisch, spielerisch, freund-schaftlich, pragmatisch, leiden-schaftlich und altruistisch. Wasmorgens noch romantisch klinge,sei nachmittags einfach nervig. ImErgebnis steckt trotzdem viel Lie-be. Seit dem Sommer können dieBücher im Stiftsmuseum Millstattwährend der Öffnungszeiten aus-geliehen werden. Am besten ein-fach im Kreuzgang Platz nehmenund in Ruhe durchblättern.

Oben geht es langsam ans Ein-gemachte. „Was gibt eurer Bezie-hung Kraft?“ Die Vorgänger habenschon viel geschrieben: „gemein-same Momente, Familie, lachen“.Diesmal zögert sie nicht. „Ge-meinsam lachen“, schreibt sie ganzoben auf eine neue Seite. „Wirkli-ches Interesse am anderen“, „Zu-verlässigkeit“ – „Netflix“. Er lacht.Wer sich für den emotionalen Dia-log mit der Natur, sich selbst unddem Partner Zeit lässt, braucht vonder Alexanderhütte zum Granattor(2066 Meter) etwa drei Stunden. Ei-ne Bank befindet sich in unmittel-barer Nähe zur Millstätter Hütte.Wanderer können sich beim Tou-rismusverband aber auch einenPicknickrucksack bestellen. DasGranattor, das mit Tonnen von demFeuerstein der Liebe gefüllt ist, deram Wegesrand immer wieder auf-blitzt, bietet sich ebenso für eineJause an. Wer das Tor durch-schreitet, genießt den Blick überden See und steht zwei Welten ge-genüber: den saftig-grünen Al-mengründen der Nockberge undden schneebedeckten Gipfeln dernahen Dreitausender.

Dort oben wollte Maria Wilhelm,Geschäftsführerin der MillstätterSee Tourismus GmbH, eigentlicheinen besonderen Rückzugsort fürnoch mehr Zeit zu zweit schaffen.Sie wollte den Weg der Liebe, densie gemeinsam mit Aeschbach ent-wickelt hat, mit einer Übernach-tungsmöglichkeit in einem Biwakkrönen. „Wegen unzähliger Auf-

lagen durften wir die Biwaks nichtam Berg errichten“, erzählt Wil-helm. Deshalb seien sie runterge-wandert an den See. Im Mai wur-den die ersten drei „Biwak unterden Sternen. Rifugio sotto le stelle“eröffnet. Mittlerweile sind alle sie-ben Refugien rund um den Mill-stätter See aufgestellt worden. Mehrals 400 Buchungen gab es bereitsin der ersten Saison.

Designt sind die Biwaks allegleich. Beim Eintreten riecht siegleich den starken Geruch des Zir-ben- und Lärchenholzes, das hierverarbeitet wurde. Ihm fällt vor al-lem das Dachfenster über dem Bettins Auge. Die etwa 15 Quadratme-ter bieten Platz für das raumfül-

lende Bett, einen Tisch und zweiStühle mit weichem Lammfell – dieim Sommer am besten auf der Ter-rasse aufgehoben sind – und einenabgetrennten Waschraum. Das Be-sondere: Hier gib es kein fließen-des Wasser, nur eine Waschschüs-sel und einen Krug. Er muss ihr al-so das Wasser reichen – und sieihm. „Das ist genau das Erlebnis,das wir brauchen und sich vom Ho-telzimmer unterscheidet“, erklärtAeschbach. Das Wesentliche seidie Reduktion. Deshalb wurde auchauf WLAN verzichtet. Eine Toilettegibt es aber. Unaufdringlich, redu-ziert und pur präsentiert sich dasInterieur, damit es nicht vom Ge-genüber und der Natur ablenkt.

Paare sollen die Sterne in derNacht und den Sonnenaufgang amMorgen bewusst wahrnehmen. Dergelieferte Frühstückskorb wartetschon vor der Tür, doch vorhergeht es raus aufs Wasser. DerDunst liegt noch über dem See, alsGottlieb Strobl seine Gäste emp-fängt. Dienstags und donnerstagstrifft er sich morgens um 8 Uhr mitmindestens zwei und maximal 18Teilnehmern zum Buchtenwan-dern. Gemeint ist rudern, aber dasklingt nicht so romantisch. Tat-sächlich ist das Buchtenwanderneine „beschauliche Unterneh-mung“, wie es der 73-jährigeBootsbauer beschreibt. Die Stim-mung der frühen Morgenstunde seidafür besonders wichtig. „Da istnoch diese Ruhe in uns allen.“ Inihm ist sie nicht. „Wir machen keinRennen, wir passen uns an dasschlechteste Mitglied an“, hatteStrobl gesagt. Aber wer will schondas schwächste Glied sein? Er ru-dert das erste Mal und findet nichtgleich den richtigen Rhythmus. DieStimmung kippt, das Boot zumGlück nicht, als sie kurz entschlos-sen mitten auf dem See wackeligdie Plätze tauschen. Sie ist schonmit Kanus in Schweden und Kana-da gepaddelt, das hilft. Nachdemdie Gruppe den See überquert hat,gleiten die Zweierboote aber oh-nehin gemütlich unter den Astbö-

gen am unverbauten Südufer desMillstätter Sees hindurch.

Im Vergleich zum 50 Kilometerentfernten Wörthersee, wo Motor-boote dröhnen und Touristen zumCasino in Velden drängen, ist eshier unaufgeregt ruhig. „Am Süd-ufer gibt es keine Straße direkt amUfer entlang, nur einen Forst- undFahrradweg. Diese Ruhe strahlt aufden ganzen See aus“, sagt Strobl,der selbst aus Millstatt stammt undin den 70er-Jahren eine Surf- undSegelschule sowie einen Bootsver-leih aufgebaut hat. Keines seinerHolzboote ist jünger als 50 Jahre.

Auf dem Rückweg zum anderenUfer nimmt er wieder das Ruder indie Hand. Sie tauschen erneut diePlätze auf dem wankenden Boot.Sie lachen. Was die anderen den-ken, ist ihnen egal. Nachdem dieGruppe vier bis viereinhalb Kilo-meter gerudert ist, kommt Stroblzum Ende – mit seiner etwa ein-einhalbstündigen Tour und seinenErzählungen. Acht Winter langhätte er als Skilehrer gearbeitet.Auch Skipper wollte er mal wer-den. Doch daraus wurde nichts.„Wenn man eine funktionierendeFamilie haben will, kann man nichtständig abhauen.“ „Was ist dasVerrückteste, das du jemals ausLiebe getan hast?“ In Gedankenschreibt sie: „eine Liebe für eineneue aufgegeben“.

Wissenswertes für Reisende

Anreise: Der nächste FlughafenKlagenfurt ist etwa 70 Kilometerentfernt. Eurowings bietet ab KölnDirektflüge an. Das Ziel für Bahn-reisende ist der Bahnhof Spittal-Millstätter See. Der BahnhofshuttleKärnten bringt Gäste gegen Voran-meldung zur Unterkunft.

Biwak unter den Sternen: Inhaberder Biwaks rund um den MillstätterSee sind Hoteliers, die GoldeckBergbahnen zusammen mit demErlebnis Posthotel Spittal, der Mill-stätter Bäderbetrieb und eine Pri-vatvermieterin. Sie bieten ver-schiedene Pakete und Serviceleis-tungen an, wie zum Beispiel einenFrühstückskorb. Zur puristischenAusstattung der Biwaks gehörenBettwäsche und Handtücher dazu.Das höchstgelegene Biwak Him-mel/cielo auf dem Sportberg Gold-eck empfängt Besucher auch imWinter. Das Biwak Schilf öffnet vom

26. Dezember bis 3. Januar, undalle anderen Biwaks sind im Frühlingab Ende April 2018 (bis Oktober)wieder buchbar. Weitere Infos unterwww.biwaks.millstaettersee.comsowie [email protected]

Weg der Liebe: Eine Parkmöglich-keit gibt es an der Schwaigerhütte(erreichbar über die MillstätterAlmstraße). Nach etwa 30 Minutenerreicht man die Alexanderhütte(1786 Meter). Sieben Plätze undBücher geleiten zum Granattor(2066 Meter). Dort besteht dieMöglichkeit, kehrt zu machen oderzur Lammersdorferhütte abzustei-gen. Die Gesamtlänge von derSchwaigerhütte bis Lammersdorf-erhütte beträgt 8,5 Kilometer (275Höhenmeter). Auf Wunsch organi-siert der Tourismusverband denTransfer und einen Picknickruck-sack, der mit Spezialitäten derMillstätter Almbauern gefüllt ist.

Buchtenwandern: Zweimal proWoche wartet Gottlieb Strobl um 8Uhr früh auf seine Gäste. Treffpunktist dienstags und donnerstags (An-fang Mai bis Ende September) beiWassersport Strobl, Seemühlen-gasse 56a, Millstatt am See. Nacheiner kurzen Einführung in den Ru-derbootbau geht es unter Anleitungin Richtung Südufer. Die Tour dau-ert etwa eineinhalb Stunden undkostet 3,50 Euro pro Person. Werlieber allein rudern will, kann einenPicknickkorb dazubuchen und aufeigene Faust für drei Stunden diekleinen Buchten des Südufers er-kunden (59 Euro). Reservierungenunter www.millstaettersee.com

Die Autorin hat übernachtet imHotel „Die Forelle“ in Millstatt amSee.

Die Reise wurde unterstützt von derMillstätter See Tourismus GmbH.

Hände waschen mal anders: Die Bi-waks sollen sich bewusst von übli-chen Hotelzimmern abheben.

Gemeinsam können die Paare auf den See hinaus rudern.

Reise

Picknick mit Aussicht auf den Millstätter See: Die Inhaber der Biwaks bieten mehrere Serviceleistungen an und servieren auch einen Frühstückskorb oder Spezialitäten am Abend. Fotos: Laura Engels

NR. 287 . DIENSTAG, 12. DEZEMBER 2017

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Halb britisch, halb französisch – voll eigensinnigGuernsey Kanalinselliebt Unabhängigkeit

Von Laura Engels

„Zu Hilfe, mein Prinz, man tut mirUnrecht!“ Es gibt einen Ort in Eu-ropa, an dem man sich im Jahr 2017auf den Boden knien und einenPrinzen um Hilfe anflehen kann.Der Prinz muss auf Französisch be-schworen, das Vaterunser hinter-hergeschickt werden, und besten-falls hat man gleich mehrere Au-genzeugen dabei. Der sogenannteClameur de Haro sorgt dafür, dassein Streitfall vor Gericht (neu) ent-schieden werden muss. DiesesRechtsmittel stammt aus der nor-mannischen Zeit und wird beiGrundstücksstreitigkeiten inGuernsey noch immer angewandt.Die Bewohner der zweitgrößtenKanalinsel im Ärmelkanal zwischenEngland und Frankreich werfensich jedoch nicht leichtfertig zu Bo-den – wer den Prinzen zu Unrechtbeschwört, wird bestraft.

Der Clameur de Haro ist ein Pa-radebeispiel dafür, wie gern dieGuernseyaner ihre Eigensinnigkeitkultivieren. Guernsey liegt rund 40Kilometer vom Ufer der Normandieentfernt, ist aber Teil der britischenKrone – jedoch souverän mit eige-nem Recht, eigenen Briefmarkenund eigener Währung. Das Guern-sey-Pfund ist vom Wert deckungs-gleich mit dem britischen Sterling,doch die Banknoten und Münzensind ausschließlich auf der rund 60Quadratkilometer kleinen Insel mitihren 60 000 Einwohnern gültig.

Neil Sexton ist einer von ihnenund trägt seit 45 Jahren seinen Teildazu bei, eine mehrere HundertJahre alte Tradition am Leben zuerhalten: den Guernseypulli. Resis-tent gegen salziges Seewasser,wärmend und klassisch zeitlos imSchnitt, wird er auch heute noch von

einheimischen Fischern geschätzt –und darüber hinaus. „Die hier ge-hen alle nach Japan, das ist unsergrößter Markt im Moment“, sagtSexton und deutet auf den Haufenroter Strickpullover neben ihm.Doch auch Großbritannien, dieUSA, Niederlande oder Deutsch-land gehören zu den Abnehmern.Nicht ohne Stolz zeigt er ihre Ge-burtsstätte, die kleine Produktions-halle hinter dem Verkaufsladen. ImLe Tricoteur in der Rocquaine Bayan der Westküste von Guernseywerden im ersten Schritt Vorder-und Hinterteil sowie die Ärmel ma-schinell aus feinster britischerWorstedwolle gestrickt. Die Einzel-teile werden dann von Strickern, dieteilweise in ihren eigenen Häusernarbeiten, von Hand zusammenge-führt. „Der traditionelle Guernsey-

pulli wurde früher von den Frauender Fischer- und Bauernfamiliengenäht“, erzählt Sexton. MancheSippschaften entwickelten eigeneMuster, Garnkombinationen undSchnittarten – die Modelle wurdenzum Zeichen des Hauses im weitenSinn. „Am Pulli konnte man erken-nen, aus welchem Teil der Insel mankam“, sagt der 68-Jährige. Wennein Fischer ertrank, konnte er an-hand des Pullovers zugeordnet undidentifiziert werden. 20 Jahre halteein echter Guernsey locker, betontSexton, gesteht aber auch ein:„Man sollte etwas drunter tragen,denn er kratzt etwas.“ BritischeWolle in einem Unternehmen miteinem französischen Namen – auchdas ist typisch Guernsey. „Die Ka-nalinseln sind ins Meer gestürzteStücke Frankreichs, die England

aufgesammelt hat“ – so hat es derfranzösische Schriftsteller VictorHugo, der 15 Jahre auf Guernsey imExil lebte, mal formuliert. Tatsäch-lich trifft man sich hier nachmittagsgepflegt zu einem Cream Tea miteinem frisch gebackenen Scone.Ganz wichtig: der Klecks Schlag-sahne muss von den eigens auf derInsel gezüchteten Kühen kommen.Deren Milch ist von Natur aus sehrfetthaltig und vanillegelb. Abendswird gern Seafood und französi-scher Wein gereicht, bevor derAbend im Pub mit einem Craft-Bierausklingen kann. Als besondersseltener Leckerbissen gilt Ormer,auch Seeohr genannt, eine Ver-wandte der Abalone. Aufgrund derÜberfischung unterliegt das Fangenmittlerweile strengen Vorschriften.Nur zu bestimmten Zeiten dürfen

die Fischer ausschwärmen, um dieTiere, die sich an Felsen festsaugen,bei Ebbe mit der Hand zu fangen.Mit etwas Glück serviert GünterBotzenhardt sie dann im La Nauti-que, ein Restaurant der gehobenenPreisklasse in der Hauptstadt St.Peter Port. „Ausnehmen, klopfenund kurz anbraten – mit Guernsey-Butter, nicht mit Öl, wir sind ja nichtin Frankreich“, betont der schwä-bische Besitzer und Küchenchef,der seit 1981 auf der Insel lebt. „Be-stechen“ lässt er sich vielleicht mitSchokoküssen, denn die vermisst eram meisten.

Seine Lehrjahre hat der heute 55-Jährige in den 70ern im Mövenpick-Hotel in Neu-Ulm verbracht unddanach in der Schweiz gearbeitet.Als er sich das erste Mal für Guern-sey interessierte, mussten die Mit-arbeiter im Reisebüro im Buchnachschlagen. „Bevor meinSchwager hier gearbeitet hat, habeich nicht gewusst, wo Guernseyliegt, das hat niemand gewusst.“ 14Jahre lang war er Küchenchef im LaFregate Hotel, seit 17 Jahren führter seinen eigenen Laden. Seine fünfKinder – alles Mädels – haben einendeutschen und einen Guernsey-Pass. „Das Schulsystem ist hierähnlich wie in England, aber dieKlassen sind in der Regel kleiner“,erzählt Botzenhardt. Manchmal,wenn ihm seine Wahlheimat zuklein wird, muss er runter von derInsel, nach Hause, nach Thailandoder Mexiko. „Das Schlimmste, washier passiert, ist, dass ein Fahrradumfällt.“ In der Tat ist es empfeh-lenswert, die Insel mit dem Fahrradzu erkunden – oder zu Fuß. DennAutofahren ist für Besucher etwasgewöhnungsbedürftig: Enge Stra-ßen, Sonderregelungen, nicht alleSchilder sind international bekannt,und die Geschwindigkeitsbegren-zung liegt bei 35 Meilen pro Stunde(56 km/h). Spaziergänge und Wan-derungen auf den Klippenpfaden,die insgesamt 45 Kilometer um-

spannen, bieten vermutlich diebeste Weise, einen Eindruck vonder Insel zu bekommen. So lässt sichauch ein Naturphänomen beson-ders gut beobachten: Rund umGuernsey gibt es mit bis zu 13 Me-tern den gewaltigsten TidenhubEuropas. Bei Ebbe zieht sich dasMeer mancherorts Hunderte Metervom Ufer zurück. Wer mehr will,kann mit der Fähre zu den Nach-barinseln Herm, Sark und Alderneyübersetzen. Die sind innerhalb von20 Minuten bis eineinhalb Stundenerreichbar – das macht Inselhop-ping selbst während eines Kurzur-laubs möglich. Zur größten Kanal-insel Jersey bietet sich ein 20-mi-nütiger Panoramaflug mit demKleinflugzeug an. Doch Vorsicht:Außergewöhnliche Inseln pflegenaußergewöhnliche Feindschaften.Die zwei größten Kanalinseln ver-bindet eine kleine Fehde. Was istdas Beste am Sonnenuntergang vonJersey? Es sieht so aus, als würdeGuernsey brennen“ – diesen Witzerzählen sich die Bewohner vonJersey und nennen ihre Nachbarn„donkey“ (Esel) ...Guernsey liegt rund 40 Kilometer von der Normandie entfernt und begeistert zahlreiche Touristen. Foto: Laura Engels

Wissenswertes für Reisende

Anreise: Flybe bietet einen Direkt-flug ab Düsseldorf an. Die meistenanderen Flugverbindungen gehenüber Großbritannien. Die Fährestartet in England (Poole, Ports-mouth) oder Frankreich (St. Malo).

Insel erkunden: Eine Möglichkeit,die Insel auf eigene Faust zu Fuß zuentdecken, bieten 20 Tasty-Walks.Die Wandertouren mit Audioguidekombinieren die Schönheiten derLandschaft mit Einkehrmöglichkei-ten (www.visitguernsey.com).

Die Autorin hat übernachtet imZiggurat Hotel in St. Peter Port. DieReise wurde unterstützt von VisitGuernsey und Flybe.

Reise

Prospekte, Beratung und Buchung:RZ-Leserreisen · Schlossstraße 43-45 · 56068 Koblenz · Telefon 0261/1000-430 und -431Alle Informationen auch bei rz-leserreisen.de

Kubas Geschichte ist so vielschichtig wie die Kultur, die sich im Laufder Jahrzehnte entwickelt hat. Kuba ist voller Musik, Lebensfreudeund Temperament. Erleben Sie auf dieser Reise die üppig wucherndeVegetation, das quirlige Leben der Hauptstadt Havanna, das kolonialeErbe und nicht zuletzt die traumhaften Strände dieser Karibikinsel.

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Ferien zu Füßendes WatzmannsReisegewinnspiel Achttägiger Urlaub für zweiPersonen im bayerischen Berchtesgaden

Schroffe, schneebedeckte Gipfelragen in den veilchenblauen Him-mel empor. Das Wasser des Kö-nigssees im Schatten des mächti-gen Watzmanns schimmert türkis-grün. Geradezu kitschig schön prä-sentieren sich Berchtesgaden unddie umliegende Berglandschaftdem Auge des Besuchers. Vom Kö-nigssee bis an die Salzach erstrecktsich der idyllische Landstrich imSüdosten Bayerns. Die unberührteLandschaft am Fuße der Berge ani-miert zu ausgedehnten Wande-rungen oder Klettertouren. Undsportliche Mountainbiker findenhier reichlich Gelegenheit, ihremHobby zu frönen.

Auch Familien wissen den Er-holungswert der Landschaft zuschätzen – nicht zuletzt, weil sichbei aller nötigen Ruhe eine ganzeReihe spannender Ausflüge undUnternehmungen anbietet. In derkalten Jahreszeit locken die Berg-hänge vor allem Wintersportler an.Von Berchtesgaden über Markt-schellenberg bis nach Ramsau undMaria Gern – jede der über Jahr-hunderte gewachsenen Ortschaf-ten hat ihren ganz eigenen Reiz.

Vor allem Berchtesgaden selbstund die Nachbarstadt Marktschel-lenberg sind bereits seit mehr als1000 Jahren besiedelt. Das Salz –das übrigens bis heute in unterir-dischen Stollen und Bergwerkenabgebaut wird – hat schon damalsfür großen Reichtum gesorgt.

Diesen Reichtum machte sichauch die Kirche zunutze, im ge-samten Berchtesgadener Land fin-den sich reich ausgestattete Kir-chen und Klöster. Diese machenden südlichen Zipfel Deutschlandszu einem lohnenswerten Ziel auchfür Kulturinteressierte.

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morgens reichhaltiges Frühstücks-büfett, abends fünfgängiges Wahl-menü und spezielle Kinderteller.Freizeit: Hallenbad, finnische

Sauna, Biosauna, Infrarot-Wärme-kabine und Dampfbad sowie Fit-nessraum, geführte Wanderungenund Verleih von Nordic-Walking-Stöcken sind inklusive. Gegen Ge-bühr: Whirlwanne, Massagen, Kos-metikanwendungen. Tipps für Ak-tivurlauber: Ausflug zum etwa vierKilometer entfernten Königssee,Jennerbergbahn, Salzbergwerk.Inklusivleistungen: Der Gewinn

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Reisetermine: 1. März bis 14. Ju-ni oder 25. September bis 20. De-zember 2018 (nach Verfügbarkeit)

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Idyll wie in einem Heimatfilm: Berchtesgaden mit dem Watzmann im Hintergrund Foto: Berchtesgadener Land Tourismus

Zieglers fliegen nach Mallorca

Hubert Ziegler aus Gensingen bei Bad Kreuznach konnte es kaum glau-ben: „Als die Nachricht vom Gewinn kam, habe ich erst mal nach derversteckten Kamera gesucht.“ Es ist wahr: Der 72-jährige pensionierteSparkassenangestellte fährt mit seiner Frau Irmtraud als unser Reisege-winner nach Mallorca. Beide waren schon mehrmals dort, es ist eine ArtTrauminsel für sie. rg Foto: Rainer Gräff

RZ-Reise

Tipps & Trips

AmNeujahrstag in derOstsee badenHartgesottene springen in die Flu-ten, alle anderen schauen ihnenvom Ufer aus zu: Das Neujahres-baden im Ostseebad Boltenhagenfindet am 1. Januar zum 20. Malstatt. Anmeldungen sind laut Kur-verwaltung vor Ort möglich, ab 13Uhr geht es an der Seebrücke los.Um die 6 Grad misst die Ostsee zumJahreswechsel. Am Ufer steht fürdie Wagemutigen ein beheizterBadebottich. Urlauber können umSilvester herum zudem den Win-termarkt im Kurpark besuchen. Erhat vom 22. Dezember bis 3. Januargeöffnet (Tel. 0388/253 60 12,www.boltenhagen.de).

Whisky-Festival anSchottlands OstküsteDie Region Fife an der schottischenOstküste veranstaltet im Frühjahrihr erstes eigenes Whisky-Festival.Im März kommen die besten Pro-duzenten der Gegend in Cupar zu-sammen und bieten Kostproben an,informiert Visit Scotland. Mehr als25 Aussteller sind dabei, darunterKingsbarns Distillery, Glen Morayund Isle of Arran. Die Region Fifebeginnt gleich nördlich von Edin-burgh jenseits des MeeresarmsFirth of Forth (www.fifewhiskyfestival.com).

Busnetz auf Mallorcasoll deutlich wachsenMallorca-Urlauber werden die Inselkünftig deutlich besser mit öffent-lichen Bussen erkunden können.Das Busnetz wird in den kommen-den Jahren deutlich ausgeweitet,wie die „Mallorca Zeitung“ be-richtet. Neben Shuttlebussen vomFlughafen in Palma nach Cala Ra-jada ab Mai 2018 wird es laut Be-richt auch Verbindungen ins Tra-muntana-Gebirge geben. Ab 2019ist eine Route von den Urlaubs-zentren Santa Ponca und Peguerain die Bergdörfer Estellencs, Bany-albufar, Esporles und Valldemossageplant. Palma wird zudem direktmit Llucmajor, Campos und Santa-nyi verbunden, ohne Umweg über

El Arenal. Auch eine direkte Routezwischen Porreres und Llucmajorist geplant sowie eine Linie von SaPobla und Muro zu den Orten derAlcudia-Bucht.

Schneeschuhwandern inder SteiermarkIm Murtal in der Steiermark steigtvom 26. Januar bis 4. Februar eingroßes Schneeschuhfestival. Es gibttäglich geführte Wanderungen inden Seetaler und Seckauer Alpen,den Stub- und Gleinalpe sowie inden Wölzer Tauern für Anfängerund geübte Schneeschuhläufer,wie der Veranstalter mitteilt. ZumProgramm gehören auch Vorträgeund Workshops zu Themen wieWinterfotografie, Sicherheit imGelände und Schneeschuhbau(www.aufschneeschuhwandern.at).

Adventskalenderhausim SchwarzwaldIm Schwarzwaldort Gengenbachbei Offenburg steht das „größteAdventskalenderhaus der Welt“.Als Kulisse dient das historischeRathaus mit sei 24 Fenstern, jederMenge Fachwerk sowie Türmenund Toren. Jeden Abend vorWeihnachten öffnet um 18 Uhr miteinem kleinen Ritual eines derFenster. Wie schon im vergangenenJahr zeigt der AdventskalenderWerke von Pop-Art-Künstler AndyWarhol. Parallel zeigt eine Kunst-ausstellung im Gengenbacher Mu-seum Löwenberg weitere Werke(www.gengenbach.info).

Matterhorn zieht insGasometer einIm Gasometer in Oberhausen ist2018 eine monumentale Nachbil-dung des Matterhorns zu sehen.Diese werde quasi seitenverkehrtim Raum schweben und sich imFußboden der obersten Plattformspiegeln, informiert TourismusNRW. So sieht der Betrachter denBerg vom Gipfel her. Die Matter-hornskulptur ist Herzstück derAusstellung „Der Berg ruft“, dievom 16. März bis 30. Dezember zusehen ist (www.gasometer.de).

TV-Tipps

Dienstag, 12. Dezember18.50–19.15 Uhr, HR: Service Rei-sen: Insel-Abenteuer. Der Film stelltdrei Inseln vor, die unterschiedli-cher nicht sein könnten: Curaçao,Island und Madeira.

Mittwoch, 13. Dezember17.50–18.35 Uhr, Arte: Winter-zauber. Im Bottnischen Meerbusenfriert die Ostsee von Oktober bisMai zu. Dann fahren die finnischenEislotsen mit ihren Hydrocoptern zuden Frachterkapitänen hinaus.

Donnerstag, 14. Dez.15.15–16 Uhr, SWR: Schöne Ur-laubsinseln in aller Welt: Kapver-den, Saarema, Madeira

Freitag, 15. Dezember21–21.45 Uhr, HR: Winterfreuden inÖsterreich – Von Kufstein bis Lech.Kufstein ist umgeben vom Panora-ma der Tiroler Bergwelt.

Samstag, 16. Dezember17–17.30 Uhr, SWR: Elsass, da willich hin!

Sonntag, 17. Dezember20.15–21 Uhr, WDR: Lust auf Wan-dern! Vom Ruhrgebiet ins Müns-terland

Montag, 18. Dezember13–14 Uhr, Arte: Stadt Land Kunst:Granville, die Kindheit von ChristianDior / Ronda, Wiege der spanischenSeele / Das Muss: Castelo de SãoJorge in Lissabon

Y Das vollständige Reisepro-gramm der nächsten Tage

finden Sie im Internet unterwww.reise-preise.de/reise-tv

Wohlfühlurlaub im Waldachtal/Schwarzwald4-tägige Reise ab 199,– € p. P. im DZ

Buchungs-Hotline 0261/9836-2020Mo.-Fr. 8.00-20.00 Uhr, Sa.-So. 9.00-16.00 Uhr

„Wohlfühlen im Waldachtal“– Das schöne Schwarzwald-tal, ca. 20 km von Freuden-stadt entfernt, lädt mit seinenBergen, idyllischen Seen undklaren Bächen zu Spaziergän-gen und Wanderungen ein.

Besuchen Sie den in ganzDeutschland einzigartigen Wal-dachtaler Wellness-Wald mitGesundheits-Quelle, Rebalan-cing-Platz, Fichtenhöhle u.v.m.

Freuen Sie sich auf ein paarTage im traumhaften Schwarz-wald, mit sanfter Gymnastik undEntspannung, die Ihnen neueKraft für Ihren Alltag verleiht.

Reiseveranstalter:Fit & Vital Reisen GmbHHerbert-Rabius-Str. 2653225 Bonn

Inkl. VP, Teilnahme an derBewegungstherapie,

1× Aromabad,1× entspannendeRückenmassage

Bitte bei Buchung angeben:

Reise-Nr.: D72B01DKennziffer 10/275

www.rz-call-go.decall&go

Verlängerung: Der erste Tag der Verlängerung bestimmt wie ein neuer Anreisetag den Preis.

Änderungen vorbehalten, es gelten die Reisebestätigung und die AGB der Fit & Vital Reisen GmbH, die Sie nach Buchung erhalten (Einsicht möglich unterwww.fitundvitalreisen.de/allgemeine-geschaeftsbedingungen). Daraufhin wird eine Anzahlung von 20% (mind. 25,– € ) auf den Reisepreis fällig. Restzahlung30 Tage vor Reiseantritt, anschließend erhalten Sie Ihre Reiseunterlagen.

Termine und Preise 2017/18 pro Person im DZ in € Reise-Nr: D72B01D4-Sterne Wellnesshotel Albblick Kennziffer: 10/275

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Ihre Vollpension besteht täglich auseinem reichhaltigen Frühstücksbüfettmit Vitalecke, Snack am Mittag, Kaf-fee & Kuchen oder Obst am Nach-mittag sowie einem 5-Gang-Menüoder Büfett am Abend (nach Wahl desKüchenchefs).

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Wunschleistungen pro Person:• Zuschlag EZ 18,– €/ Nacht

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Zusatzkosten pro Tag(zahlbar vor Ort):• Kurtaxe wird erhoben

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NR. 287 . DIENSTAG, 12. DEZEMBER 2017