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Lieferung 10 Hilfsgerüst zum Thema: René Descartes Der „ontologische“ Gottesbeweis Vgl. Wolfgang Röd, Der Gott der reinen Vernunft. Die Auseinandersetzung um den ontologischen Gottesbeweis von Anselm bis Hegel (München: C. H. Beck, 1992), 240 S. geb. 48,– DM. Dagegen: H. Küng, Existiert Gott?, 56: „Zum ontologischen Argument: Der Schluß von der Idee des vollkommen- sten Wesens auf dessen Existenz vermag heute kaum noch zu überzeugen.“ 1. Descartes als Paradigma der Neuzeit Fortschrittsoptimismus Individualismus anthropologischer Dualismus Bewußt-Sein und räumliches Sein Erkenntnis als Abbild der Realität Wahrheit als Übereinstimmung des Abbildes mit dem Urbild Gewißheit als Wahrheitskriterium methodologischer Zweifel Unzuverlässigkeit von Erfahrung mein Denken [cogito, ergo sum] das gesicherte Fundament [fundamentum inconcus- sum] „Und so sehe ich ganz klar, daß die Gewiß- heit und die Wahrheit jeder Wissenschaft ein- zig von der Erkenntnis des wahren Gottes ab- hängt, so sehr, daß ich, bevor ich ihn nicht er- kannte, nichts über irgendeine andere Sache vollkommen wissen konnte.“ 1 1 Meditationes de prima philosophia, V, 16.

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Lieferung 10

Hilfsgerüst zum Thema:

René DescartesDer „ontologische“ Gottesbeweis

Vgl. Wolfgang Röd, Der Gott der reinenVernunft. Die Auseinandersetzung um denontologischen Gottesbeweis von Anselm bisHegel (München: C. H. Beck, 1992), 240S. geb. 48,– DM.

Dagegen: H. Küng, Existiert Gott?, 56:„Zum ontologischen Argument: DerSchluß von der Idee des vollkommen-sten Wesens auf dessen Existenz vermagheute kaum noch zu überzeugen.“

1. Descartes als Paradigma der Neuzeit

� Fortschrittsoptimismus

� Individualismus

� anthropologischer Dualismus

– Bewußt-Sein und räumliches Sein� Erkenntnis als Abbild der Realität� Wahrheit als Übereinstimmung des Abbildes mit

dem Urbild

� Gewißheit als Wahrheitskriterium

– methodologischer Zweifel

– Unzuverlässigkeit von Erfahrung– mein Denken [cogito, ergo sum]

� das gesicherte Fundament [fundamentum inconcus-sum]

� „Und so sehe ich ganz klar, daß die Gewiß-heit und die Wahrheit jeder Wissenschaft ein-zig von der Erkenntnis des wahren Gottes ab-hängt, so sehr, daß ich, bevor ich ihn nicht er-kannte, nichts über irgendeine andere Sachevollkommen wissen konnte.“1

1Meditationes de prima philosophia, V, 16.

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2 Descartes

� Augustinus: „Wenn ich mich täusche, bin ich“ [Sifallor, sum]

� Rationalismus

– Systemdenken

– klar und distinkt

– „Ich werde jetzt meine Augen schließen, meine Ohrenverstopfen und alle meine Sinne ablenken, auch dieBilder körperlicher Dinge sämtlich aus meinem Be-wußtsein tilgen oder, da dies wohl kaum möglich ist,sie doch als eitel und falsch für nichts achten; mit mirallein will ich reden, tiefer in mich hineinblicken undso versuchen, mir mein Selbst nach und nach bekann-ter und vertrauter zu machen. Ich bin ein denkendesWesen, d. h. ein Wesen, das zweifelt, bejaht, verneint,wenig versteht, vieles nicht weiß, das will, nicht will,auch Einbildung und Empfindung hat. Denn wennauch – wie schon oben bemerkt – das, was ich emp-finde oder mir bildlich vorstelle, außer mir vielleichtnichts ist, so bin ich doch gewiß, daß jene Bewußt-seinsbestimmungen, die ich Empfindungen und Ein-bildungen nenne, bloß als Bewußtseinsbestimmungenin mir vorhanden sind.

Und mit diesen wenigen Worten habe ich alles aufge-zählt, was ich wahrhaft weiß, oder wenigstens alles,wovon ich bisher gewahr geworden bin, daß ich esweiß. Nun will ich noch sorgfältiger Umschau halten,ob nicht vielleicht doch noch etwas anderes in mir ist,das ich bisher nicht berücksichtigt habe. Ich bin gewiß,daß ich ein denkendes Wesen bin, – weiß ich also et-wa schon, was dazu erforderlich ist, irgendeiner Sachegewiß zu sein? Nun, – in dieser ersten Erkenntnis istnichts anderes enthalten, als eine gewisse klare unddeutliche Einsicht in das von mir Behauptete. Dieswürde allerdings nicht genügen, mich von der Wahr-heit einer Sache zu überzeugen, wenn es je vorkom-men könnte, daß etwas, das ich so klar und deutlicheinsehe, falsch wäre. Und somit glaube ich bereits alsallgemeine Regel aufstellen zu dürfen, daß alles das

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Der ontologische Gottesbeweis 3

wahr ist, was ich ganz klar und deutlich einsehe.“2

– vom Denken zur Welt hin

– die Rolle der Erfahrung (Experimente)

2. Descartes muß die Existenz Gottes beweisen,um die Gewißheit der klaren und distinktenErkenntnis abzusichern.

� Carl Friedrich von Weizsäcker: „Nicht die Existenz der Weltkann ihn zur Gewißheit Gottes leiten; umgekehrt soll ihmdie Existenz Gottes die der Welt gewiß machen.“

� Ohne Gottesbeweis keine Naturwissenschaft.

� Gottesbeweise sind nach Descartes sicherer als mathemati-sche Beweise.

– „Was aber Gott betrifft, so würde ich sicherlich nichtseher und leichter erkennen als ihn, wenn nicht meinDenken mit Vorurteilen überladen wäre und die Bil-der körperlicher Dinge mein Bewußtsein ganz einnäh-men. Denn – was ist an sich offenkundiger, als daß dashöchste Wesen ist oder daß Gott, bei dem allein dasDasein zum Wesen gehört, existiert?“3

– „[. . . ] So müßte doch das Dasein Gottes für mich zummindesten denselben Gewißheitsgrad habe, den bis-her die mathematischen Wahrheiten hatten.“4

– „Ich glaube zwar, daß die [Gottesbeweise], die ichhier benutze, an Gewißheit und Evidenz den geo-metrischen gleichkommen, oder sie sogar übertref-fen, fürchte aber doch, sie möchten von vielen nichtganz verstanden werden können, einmal weil auch sieziemlich lang sind und der eine immer wieder vom

2Meditationes de prima philosophia, III, c. 1–2.3Meditationes de prima philosophia, V, 12.4Meditationes de prima philosophia, V, 7.

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anderen abhängt, und dann vor allem, weil sie einenvöllig vorurteilsfreien Geist [mentem a praejudiciis planeliberam] erfordern, der sich leicht aus seiner Bindungan die Sinne löst. Auch finden sich sicherlich wenigerfür metaphysische Studien geeignete Leute auf derWelt als für geometrische.“5

– „Die Gewißheit selbst der geometrischen Beweisehängt von der Erkenntnis Gottes ab. [. . . ] Die Erkennt-nis unseres Geistes und Gottes sind die allergewisse-sten und einleuchtendsten.“6

– Die Argumente werden allerdings die meisten Lesernicht überzeugen.

� „Ich erwarte dabei weder den Beifall der Menge,noch eine große Zahl von Lesern; denn ich schrei-be nur für solche, die ernstlich mit mir nachden-ken und ihr Denken von den Sinnen und zugleichvon allen Vorurteilen abwenden können und wol-len, und deren gibt es, wie ich wohl weiß, nursehr wenige. Was aber die betrifft, die sich um An-ordnung und Verknüpfung meiner Gründe nichtkümmern und nur, wie es bei vielen gebräuchlichist, ihren Fleiß daran setzen werden, einzelne Sät-ze zu bemäkeln, so werden sie aus dieser Schriftkeinen großen Nutzen ziehen, und wenngleichsie vielleicht häufig Anlaß zum Spotten finden,so werden sie doch schwerlich etwas entgegnenkönnen, was mich in die Enge triebe oder der Er-widerung wert wäre.“7

3. Einführende Bemerkungen zu den Argumen-ten

� Zwei Argumente: Das erste geht von der Bedeutung desGottesbegriffes aus; das zweite von der Existenz des Got-tesbegriffes.

� Es geht nicht darum, daß man das Wort „Gott“ versteht,sondern die Natur Gottes.

5Meditationes de prima philosophia, Epistola, 4–5 (?).6Ebd., Synopsis.7Ebd., Praefatio.

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Der ontologische Gottesbeweis 5

– Descartes weiß zwar, daß Gott unbegreiflich (incom-prehensibilis) ist (vgl. Meditationes de prima philosophia,III, 38; Princ., I, 19), dennoch spricht er von einemBerühren Gottes mit den Gedanken: die Idee Gottesin mir, „die ich zwar nicht begreifen (comprehendere),aber doch gewissermaßen mit den Gedanken berüh-ren kann“.

– Er hält es für eine Vorstufe der Visio beatifica (Medita-tiones de prima philosophia, III, 39).

– Er kommt offenbar einfach nicht darum herum, dennin Princ. I, 19 sagt er, daß er Einsicht in die göttlicheNatur habe.

� „Vollkommenheit“

– perfectio

– Eigenschaften, die durch abstrakte Wörter bezeichnetwerden.

– „was besser ist als ihr Nichtsein“

– „was besser ist als jedes beliebige mit ihr Unvereinba-re“

– Thomas von Aquin: „Alle ‚perfectio‘ gehört zur ‚per-fectio‘ des Seins; insoweit ist etwas vollkommen, alses irgendwie Sein hat.“

„Insoweit heißt etwas vollkommen, soweit es wirklich(actu) ist.“

Den verteilten Text lesen.

4. Argumente gegen Descartes’ ontologisches Argument:

1. Nur weil ich mir keinen Berg ohne Tal vorstellen kann,heißt das nicht, daß Berge und Täler in Wirklichkeit existie-ren. Aus der Tatsache, daß ich Gott als existierend denkenmuß, folgt nicht, daß er in Wirklichkeit existiert. Denn ichkann mir ein Einhorn zwar vorstellen, doch gibt es keineEinhörner in Wirklichkeit.

� „Aber gesetzt auch, daß ich Gott nur als existierenddenken könnte, wie einen Berg nicht ohne Tal, so folgtdoch sicher daraus, daß ich den Berg mit dem Taledenke, nicht, daß es überhaupt einen Berg in der Weltgibt, und ebensowenig scheint daraus, daß ich Gott

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als existierend denke, zu folgen, daß Gott existiert,legt doch mein Denken den Dingen keine Notwendig-keit auf. Und ebenso wie ich mir ein geflügeltes Pferdbildlich vorstellen kann, wenngleich kein Pferd Flügelhat, so könnte ich etwa auch Gott das Dasein andich-ten, wenngleich gar kein Gott existiert.“ (Meditationesde prima philosophia, V, 9.)

� Dagegen argumentiert Descartes, daß Gott sich vonallen anderen Wesen insofern unterscheidet, als dieVollkommenheit der Existenz mit ihm notwendig ver-bunden ist:

– „Hier liegt der Trugschluß; denn daraus, daß ichden Berg nicht ohne Tal denken kann, folgt aller-dings nicht, daß Berg und Tal irgendwo existieren,sondern nur, daß Berg und Tal, sie mögen nunexistieren oder auch nicht existieren, voneinan-der nicht getrennt werden können. Dagegen folgtdaraus, daß ich Gott nur als existierend denkenkann, daß das Dasein von Gott untrennbar ist unddemnach, daß er in Wahrheit existiert, – nicht alsob mein Denken dies bewirkte, oder als ob es ir-gendeiner Sache eine Notwendigkeit auferlegte,sondern im Gegenteil deshalb, weil die Notwen-digkeit der Sache selbst, nämlich des Daseins Got-tes, mich zu diesem Gedanken bestimmt. Dennes steht mir nicht frei, Gott ohne Dasein – d. h.das vollkommenste Wesen ohne höchste Vollkom-menheit – zu denken, wie es mir freisteht, mir einPferd mit oder ohne Flügel vorzustellen.“ (Ebd.,10.)

2. Das Unendliche wird nicht wirklich von mir in einer wah-ren Idee begriffen, sondern lediglich dadurch erreicht, daßich Endliches verneine. (Vgl. Meditationes de prima philoso-phia, III, 24.)

� Dagegen argumentiert Descartes, daß es sich in Wahr-heit umgekehrt verhält: Ich würde nämlich keine Ah-nung von meiner Endlichkeit haben, wenn ich nichtvorher das Unendliche erkennen würde:

– „Denn ganz im Gegenteil sehe ich offenbar ein,daß mehr Sachgehalt in der unendlichen Sub-stanz als in der endlichen enthalten ist und daß

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Der ontologische Gottesbeweis 7

demnach der Begriff des Unendlichen dem desEndlichen, d. i. der Gottes dem meiner selbstgewissermaßen vorhergeht. Wie sollte ich sonstauch begreifen können, daß ich zweifle, daß ichetwas wünsche, d. i. daß mir etwas mangelt undich nicht ganz vollkommen bin, wenn gar keineVorstellung von einem vollkommeneren Wesenin mir wäre, womit ich mich vergleiche und someine Mängel erkenne.“ (Ebd.)

3. Die Idee Gottes ist eigentlich die Idee des Menschen, d. h.die Idee der verwirklichten Möglichkeiten, die im Men-schen noch unverwirklicht liegen.

� Vgl. Feuerbach u. a.: Gott als Projektion

� „Doch vielleicht bin ich etwas mehr, als ich selbst weiß,und sind alle die Vollkommenheiten, die ich Gott zu-schreibe, als Möglichkeiten irgendwie in mir angelegt,wenngleich sie sich noch nicht entfalten und nochnicht zur Wirklichkeit gelangt sind. Mache ich dochdie Erfahrung, daß meine Erkenntnis schon jetzt lang-sam wächst. Auch sehe ich nicht, was im Wege stände,daß sie so mehr und mehr wüchse bis ins Unendlicheund warum ich nicht mit so gewachsener Erkenntnisalle übrigen Vollkommenheiten Gottes sollte erreichenkönnen. Und schließlich, warum, wenn ich doch ein-mal die Anlage zu diesen Vollkommenheiten besitze,sie nicht auch hinreichen sollte, um eine Vorstellungvon ihnen hervorzurufen.“ (Meditationes de prima phi-losophia, III, 26.)

� Dagegen argumentiert Descartes, daß die Tatsache,daß meine Vollkommenheiten wachsen, bereits zeigt,daß das mit Gott nichts zu tun hat:

– „Denn erstens, mag es nun wahr sein, daß mei-ne Erkenntnis gradweise wächst, und daß in mirvieles zwar als Möglichkeit angelegt, aber nochnicht wirklich ist, so gehört doch nichts davon zurIdee Gottes, in der nämlich nichts bloße Anlageist; denn eben dieses gradweise Anwachsen istder sicherste Beweis der Unvollkommenheit. Au-ßerdem, wenn auch meine Erkenntnis stets weiter

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und weiter wüchse, so sehe ich nichtsdestowe-niger ein, daß sie darum doch niemals aktuellunendlich sein wird, da sie doch niemals soweitgelangen wird, daß sie nicht immer noch einesweiteren Zuwachses fähig wäre. Gott aber, urtei-le ich, ist in der Weise aktuell unendlich, daß zuseiner Vollkommenheit sich nichts hinzutun läßt.Und schließlich erkenne ich, daß der Bedeutungs-gehalt einer Idee nicht von etwas bloß Möglichen– das ja im eigentlichen Sinne nichts ist – her-vorgerufen werden kann, sondern nur von etwasWirklichem oder Gegenständlichem.“ (Ebd., 27.)

5. Descartes respektiert die Glaubensoffenba-rung – obwohl sie keine Rolle in seiner Philo-sophie spielt

� „Vor allem aber haben wir unserem Gedächtnis als obersteRegel einzuprägen, daß das, was Gott uns offenbart hat,als das Gewisseste von allem zu glauben ist. Wenn daherauch das Licht der Vernunft etwas anderes noch so klarund überzeugend uns eingibt, so sollen wir doch lieber dergöttlichen Autorität als unserem eigenen Urteil vertrauen.Aber in Dingen, wo der göttliche Glaube uns nicht belehrt,ziemt es dem Philosophen nicht, etwas für wahr zu halten,was er nicht als wahr erkannt hat und den Sinnen, d. h.den unbedachten Urteilen seiner Kindheit, mehr zu trauenals der gereiften Vernunft.“ (Die Prinzipien der Philosophie, I,76.)

� „Allein dennoch bin ich dabei stets meiner Schwachheiteingedenk und behaupte nichts unbedingt, sondern unter-werfe alles sowohl der Autorität der katholischen Kirchewie dem Urteil der Einsichtigeren.“ (Ebd., IV, 207 [= letzterAbsatz des Buches].)