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medianet.at Unito Größter heimischer Onlinehändler zieht Bilanz 19 Rewe Billa wuchs nach zwei Rekordjahren erneut um 2,67 Prozent 21 KMU Verliert der Mittel- stand heute an Einfluss und ist benachteiligt? 22 Produkt der Woche Tchibo Cafissimo Limited Edition 24 Am Tellerrand Daniela Prugger über Grenz- kontrollen am Brenner 24 retail Freitag, 22. April 2016 COVER 17 ÜBER 140 SHOPS DAS FASHION CENTER MO-FR 9-20 UHR, SA 9-18 UHR 2 STUNDEN GRATIS PARKEN www.auhofcenter.at www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600 Die Schokoladenseite des E-Commerce! Online-Payment für E- und M-Commerce Kredit- und Debitkarten, Bankensysteme, Rechnungs- und Ratenkauf, Lastschrift, paybox, mpass, paysafecard, PayPal, ... © panthermedia.net/urfingus TTIP: Nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren? An TTIP scheiden sich die Geister – selbst innerhalb der Nahrungs- mittelindustrie gibt es widersprüchliche Positionen. 18 Thomas Heidenhofer Plus City Mit 1. Juli 2016 bekommt die Plus City mit Thomas Heiden- hofer einen weiteren Geschäfts- führer. Der 51-jährige Wiener war zuletzt für die strategische Führung der beiden größten ös- terreichischen Shoppingcenter verantwortlich. © Plus City/Andi Bruckner © Tchibo/Eduscho/James Rizzi Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! (www.medianet.at) EDI-LÖSUNGEN FÜR HANDEL & INDUSTRIE +43/1/505 86 02 | www.editel.at höchster genuss. maximal nachhaltig.

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Unito Größter heimischer Onlinehändler zieht Bilanz 19

Rewe Billa wuchs nach zwei Rekordjahren erneut um 2,67 Prozent 21

KMU Verliert der Mittel­stand heute an Einfluss und ist benachteiligt? 22

Produkt der Woche Tchibo Cafissimo Limited Edition 24

Am Tellerrand Daniela Prugger über Grenz­kontrollen am Brenner 24

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Freitag, 22. April 2016 coveR 17

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TTIP: Nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren?An TTIP scheiden sich die Geister – selbst innerhalb der Nahrungs­mittelindustrie gibt es widersprüchliche Positionen. 18

Thomas Heidenhofer

Plus city Mit 1. Juli 2016 bekommt die Plus City mit Thomas Heiden­

hofer einen weiteren Geschäfts­führer. Der 51­jährige Wiener

war zuletzt für die strategische Führung der beiden größten ös­terreichischen Shopping center

verantwortlich.

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© Tchibo/Eduscho/James Rizzi

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so Drexel. Durch die kostengüns-tigeren Produkte von niedrigerer Qualität könnten Konsumenten dazu verleitet werden, seltener zu heimischen Qualitätsprodukten zu greifen. Der Preis ist schließlich noch immer das entscheidende Kaufargument. „Da nützt es nichts, wenn wir auf unseren hohen Stan-dards bleiben, aber unsere Land-wirte und Produzenten nichts mehr verkaufen“, kommentiert der Spar-Chef. Skeptisch zeigen sich bei der Präsentation in Wien auch die restlichen Studien-Auftraggeber. TTIP sei ein „volkswirtschaftliches Nullsummenspiel auf Kosten der Landwirtschaft“, kommentierte etwa Gertraud Grabmann, Obfrau von Bio Austria. Für Bauern und Umwelt gäbe es bei TTIP „nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren“, stimmte Greenpeace-Geschäftsfüh-rer Alexander Egit ein. Es bestehe ein großes Interesse seitens der USA, die Rahmenbedingungen im Bereich Pflanzenschutzmittel oder Gentechnik zwischen EU und USA anzugleichen – und das nicht zum Positiven, wohlgemerkt.

Verunsicherung in den MedienBis zum Jahr 2025 könnte es durch TTIP laut IHS/ÖFSE zu zusätzli-chen Marktaustritten von relativ kleineren Landwirtschaftsbetrie-ben (ca. –590 Betriebe) bzw. Nah-rungsmittelunternehmen (ca. –30 Unternehmen) kommen (siehe Gra-fiken). Auch das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) teilte vor einiger Zeit mit, dass positive Handels-, Wohl-fahrts- und Beschäftigungseffekte durch TTIP erst sehr langfristig auftreten werden, „weil die Elimi-nierung aller Hürden für Handel und Investitionen nur schrittweise erfolgen kann“. Zur Überwindung

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Man bemühe sich um mehr Transparenz, liest man dieser Ta-ge auf der Homepage der Europä-ischen Kommission. Die Rede ist vom Freihandelsabkommen zwi-schen der EU und den USA – dem Trojanischen Pferd, wie das Frei-handelsabkommen von seinen Kri-tikern genannt wird. Mit Fakten-, Informations und Positionspapie-ren versucht die EU Klarheit in ei-ne Debatte zu bringen, von der die Bevölkerung von Anfang an ausge-schlossen wurde. Das Misstrauen ist groß, die Polemik ebenso. Hor-monfleisch, Pestizide, Gentechnik, Konzerne, die profitieren – wirklich objektiv wird weder vonseiten der Bevölkerung noch von Experten diskutiert.

Noch wird über TTIP verhandelt, noch ist nicht aller Tage Abend. Doch das Institut für Höhere Stu-dien (IHS) und die Österreichische Forschungsstiftung für Internatio-nale Entwicklung (ÖFSE) präsentie-ren bereits zum jetzigen Zeitpunkt prognostizierte Folgen – und gie-ßen damit Öl ins Feuer. Die Studie wurde von Spar, Bio Austria, Nöm und Greenpeace in Auftrag gege-ben. Dass keines der Unternehmen bzw. keine der Organisationen TTIP-Fan ist, dürfte bekannt sein. Laut Studie werde sich TTIP „leicht negativ“ auf die Beschäftigungsef-fekte für Österreich auswirken. Ne-gativ seien auch die Konsequenzen für Landwirtschaft und Nahrungs-mittelproduktion. Dort, so die Pro-gnose, könnten kurzfristig etwa 730 Arbeitsplätze verloren gehen – davon circa 100 bedingt durch den von TTIP induzierten Struk-turwandel. Langfristig würden sich Arbeitsplatzverluste von ca. 4.670 ergeben (670 bedingt durch TTIP).

Warnung vor Stimmungsmache„Die Studie“, so Spar-Chef Gerhard Drexel, „beweist nun, was wir seit Langem versuchen aufzuzeigen: Der Feinkostladen Österreich ist tatsächlich bedroht.“ Drexel ist ein feuriger TTIP-Gegner und scheut sich nicht, das Kind beim Namen zu nennen. Er warnt vor Hormonen und Chemie, die den Markt fluten, den gentechnisch veränderten Le-bensmitteln, die sich in den Rega-len der Supermärkte ausbreiten, und schließlich vor dem US-Fleisch, welches das österreichische preis-lich unterbieten werde. „In den USA werden 90 Prozent des Rindfleischs mit Wachstums hormonen erzeugt“,

der gegenwärtigen Krise könne selbst ein umfassendes Handels-abkommen also nichts beitragen.

Vor allem in den europäischen Medien gibt es eine große Verunsi-cherung, es mangelt an Kenntnis-sen und Vertrauen. Vor einer voreili-gen „Stimmungsmache“ gegen TTIP warnt jedoch Nikolaus Morawitz von der Landwirtschaftskammer eindringlich. Die Studie gehe näm-lich von Liberalisierungsszenarien aus, die in den Verhandlungen gar nicht zur Debatte stünden und die das Parlament und die bäuerliche Interessenvertretung als ‚rote Lini-en‘ definiert hätten.

Marktkonzentration ist gefährlich„Was wir wirklich brauchen, ist ein Kopierschutz für unsere Le-bensmittelspezialitäten“, erklärt LK-Österreich-Präsident Her-mann Schultes. Natürlich dürften die Lebensmittelsicherheits- und Umweltstandards nicht gefährdet werden. Doch nicht ein noch im-mer völlig offenes TTIP-Verhand-lungsergebnis stelle aktuell eine Herausforderung für den Struktur-wandel in der Landwirtschaft dar, „sondern die starke Konzentration des Lebensmittelhandels – die drei größten Unternehmen teilen sich über 85 Prozent des Markts“, kriti-siert Schultes.

Ähnlich unbeeindruckt von den Studienergebnissen bleibt Josef Domschitz, der Vizegeschäftsfüh-rer des Verbands der Nahrungs- und Genussmittelindustrie: „Die Studienprognose bezüglich der negativen Beschäftigungseffekte in der österreichischen Agrar- und Lebensmittelwirtschaft durch TTIP ist absolut nicht seriös“, so Dom-schitz gegenüber medianet. Herr Drexel/Spar gehe davon aus, dass es mit TTIP zu einem Überangebot

an „gesundheitsschädlichen“ US-Produkten in Österreich kommen werde. Diese seien jedoch nicht verkehrsfähig in Österreich. „Die aktuell vorherrschenden Markt-strukturen in Österreich mit einer hohen Konzentration im Lebens-mitteleinzelhandel, einem enormen Preis- und Marktdruck für alle Lie-feranten, die durch die Auswirkun-gen der Ukraine-Russland-Krise noch zusätzlich verschärft werden, sind präsent und haben weit um-fangreichere Auswirkungen auf un-sere Strukturen und zwar derzeit und leider auch in Zukunft“, kom-mentiert er. „Schon jetzt TTIP dafür verantwortlich zu machen, halte ich persönlich für äußerst fahr-lässig.“ Man könne TTIP nicht für eine Strukturveränderung beschul-digen, die seit Jahren im Gange sei: Im Agrarbereich habe Österreich im Jahr 2010 insgesamt 173.317 Betriebe gezählt, im Jahr 2013 wa-ren es 166.317 – ein Rückgang von insgesamt 7.000 Betrieben, ganz ohne TTIP ...

Die Reizwörter-Debatte um TTIPEine aktuelle Studie von IHS/ÖFSE prognostiziert negative Auswirkungen von TTIP auf die Beschäftigungssituation in Österreich; für Josef Domschitz (FV Nahrungs- und Genussmittelindustrie) sind die Ergebnisse „unseriös“.

ContraLaut TTIP-Kritikern wie der Umwelt-organisation ist der Verhandlungs-prozess intrans-parent und von Konzern-Lobbyis-ten vereinnahmt. Die vorgesehenen Sonderklagsrech-te (ISDS) sowie die „regulatori-sche Kooperati-on“ stellten eine Bedrohung der Umwelt- und Sozi-alstandards dar.

Pro Laut EU geht es bei TTIP um die Öffnung der US-Märkte für Unternehmen aus der EU, Bürokratieabbau beim Export und neue Vorschriften, die Einfuhren, Ausfuhren und Auslandsinvesti-tionen vereinfa-chen. Daneben würde TTIP eine Einflussnahme auf die globalen Han-delsregeln und die Verbreitung eu-ropäischer Werte ermöglichen.

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18 CoveRSToRy Freitag, 22. April 2016

Spar-Chef Gerhard Drexel, Gertraud Grabmann, Obfrau von Bio Austria, und Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace Österreich, warnen vor TTIP.

medianet.at Freitag, 22. April 2016 e-commerce 19

••• Von Nataša Nikolic

WIEN. Entspannt und gut ge-launt wirken die beiden Unito-Geschäftsführer, Harald Gutschi (Marketing & Vertrieb) und Achim Güllmann (Abwicklung & Steue-rung), als sie gestern, Donnerstag, in Wien die Bilanz des abgelaufe-nen Geschäftsjahres präsentieren. Die Unito-Gruppe wuchs im Ge-schäftsjahr 2015/16 (bereinigt um Sondereffekte) um fünf Prozent; der Gesamtumsatz stieg um 1,9% auf rund 336 Mio. €.

Heute macht der einstige Katalogversandhändler 86% sei-nes Umsatzes im Internet. „Print soll nur inspirieren und die Marke transportieren“, so Gutschi, der auf den rückläufigen Vertriebskanal (-13,1%) trotzdem nicht verzichten möchte. Der Verlust von zehn Mio. € aus dem Printgeschäft „tut nicht so weh“, da man online um rund 28% wuchs. Um im hart umkämpf-ten Onlinehandel auch weiter zu wachsen, fließen „zweistellige Mil-lionenbeträge“ in den IT-Bereich. „Wir sind auch ein Technologie-unternehmen“, hält Gutschi fest, „unsere IT-Investitionen sind daher gigantisch.“ „Das ist alternativlos, sonst würden wir die Wachstums-zahlen nicht erreichen.“

Unito will sich trotz der guten Entwicklung nicht zurückleh-nen, das macht Gutschi unmiss-verständlich klar: „Wenn wir die Trends verschlafen, gibt es uns in zwei Jahren vielleicht nicht mehr.“ Damit das nicht passiert, nehmen die Geschäftsführer auch kleine Kontrollverluste in Kauf, denn „wer alles unter Kontrolle hat, ist in die-sem Feld zu langsam“, sagt Gutschi und wirkt, als hätte er gerade ein Motivationsseminar hinter sich. Gutschis und Güllmanns Leitsatz lautet daher „Reinvent or die“ – und dazu braucht ein Konzern wie Unito talentierte IT-Fachkräfte. „Die Nerds kriegen Sie nur, wenn diese sich bei Ihnen wohlfühlen“, weiß Gutschi und hebt u.a. die lo-ckeren Umgangsformen bei Unito hervor.

Unito wird europäischer PlayerUnito genießt großes Vertrauen des Mutterkonzerns, was nicht zuletzt mit der Übernahme der Otto Cen-tral Europe (OCE) bestätigt wurde.

Die OCE mit Sitz in Budapest be-treibt Geschäftsaktivitäten mit den Marken Otto, Lascana und Sheego in Tschechien, Slowakei und Un-garn und wird zum Teil auch von Graz aus gesteuert. Seit Oktober 2014, als Unito die kommissari-sche Führung der Konzerngesell-

schaft übernommen hat, wuchs der OCE-Umsatz um 19,2%. Seit März ist OCE eine 100%ige Tochter der Unito-Gruppe, die sich immer mehr vom D-A-CH- zu einem euro-päischen Player entwickelt. „Unsere Kompetenz ist es, in kleinen Märk-ten ganz groß zu sein“, so Gutschi.

„Wer die Kontrolle hat, ist zu langsam“Die Unito-Gruppe wuchs im Geschäftsjahr 2015/16 um 5%. GF Harald Gutschi hat keine Angst, zu scheitern, sondern Trends zu verschlafen – sein Motto lautet nämlich: Reinvent or die.

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Harald Gutschi und Achim Güllmann genießen das Vertrauen der Otto Group.

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otto Group Die 1949 in Deutschland gegründete Otto Group erzielte im Geschäftsjahr 2015/16 einen Umsatz von 12,6 Mrd. € (+4,3%). Die Gruppe ist in über 20 Ländern weltweit präsent und der größte Onlinehändler für Mode & Lifestyle in Europa.

Unito-Gruppe Unito ist eine 100%ige Tochter der Otto Group mit Standorten in Salzburg, Graz, Bergheim, Linz und Budapest. Unito betreut die Geschäfte in den D-A-CH-Ländern und Osteuropa und erzielte 2015/16 einen Gesamtumsatz von 335,9 Mio. €

Key Facts

medianet.at20 Retail PanoRama Freitag, 22. April 2016

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Kennzeichnung/KonfeRenz

Gentechnikfreie Lebensmittel

WIEN. Erstmals treffen Vertreter aller europäi-schen Kennzeichnungssysteme für Lebensmittel ohne Gentechnik am 25. April zur „International GMO-free Labeling Conference“ in Wien zusam-men. Organisiert wird die Konferenz von den bei-den Kennzeichnungssystemen ARGE Gentechnik-frei (Österreich) und Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG/Deutschland) gemeinsam mit dem österreichischen Gesundheits- und Landwirt-schaftsministerium. Thema wird auch die gegen-seitige Anerkennung der nationalen Standards und Kennzeichnungsregelungen sowie die inhalt-liche Annäherung und Vergleichbarkeit sein. Dane-ben werden unter anderem die bestehenden Kenn-zeichnungssysteme aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Italien, Slowenien und den USA vorgestellt. „Die bestehenden Kennzeich-nungssysteme sind historisch gewachsen und weisen daher bei Produktions- und Kontrollstan-dards teilweise Unterschiede auf. Herstellung und Handel gentechnikfreier Produkte bedienen aber immer stärker den gesamteuropäischen Markt“, erklärt Florian Faber, Geschäftsführer der ARGE Gentechnik-frei (Bild). Die Herausforderung für die nächste Zeit sei daher, einen gemeinsamen europäischen Zugang zur Gentechnik-frei-Kenn-zeichnung zu schaffen und die gegenseitige Aner-kennung bzw. Vergleichbarkeit der bestehenden Standards zu verstärken. (red)

fenden Refurbishment-Aktivitäten zurückführt.

Schlusslichter dieses Rankings sind das Innsbrucker west (Platz 81) und die Bahnhofcity am Wie-ner Hauptbahnhof (82). Das von der ECE gemanagte Shopping-center wurde Ende 2014 am Wie-ner Hauptbahnhof eröffnet und hat den gewünschten Erfolg bisher

••• Von Nataša Nikolic

WIEN. In welchen Shoppingcen-tern sind die Mieter besonders (un)zufrieden mit ihrer Umsatz-leistung? Welche Standortfakto-ren spielen bei der Anmietung von Laden flächen eine Rolle, und wel-ches Center hat den besten Mix? Auf diese Fragen hat der aktuel-le „Shoppingcenter Performance Report Österreich 2016“ (SCPRÖ) von Standort + Markt und ecostra Antworten. Seit 2012 werden die größten Einkaufszentren des Lan-des auf Basis von Mieterangaben hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Performance bewertet und gereiht.

Der SCPRÖ 2016 basiert auf einer Onlinebefragung von 72 Expansi-onsmanagern von Filialketten, die am häufigsten in Shoppingcentern vertreten sind, und ist repräsen-tativ für ca. 1.700 dort vertretene Shops.

Schlusslicht: BahnhofcityAus den Angaben der Mieter geht hervor, dass die überwiegende Mehrheit mit der Performance ih-rer Stores in den ausgewählten Einkaufszentren zufrieden ist. Bei 64 von 82 Centern, die in die Rang-liste aufgenommen wurden, ist im Schnitt die Performance der Mieter – ähnlich wie im Vorjahr – durch-schnittlich oder besser.

Die zufriedensten Mieter hat der Messepark in Dornbirn, gefolgt von Neukauf EKZ in Spittal an der Drau und dem Salzburger Europark. Das beste Wiener Shoppingcenter ist The Mall (Platz 5). Die Bewertun-gen der Manager basieren auf den Umsatzleistungen der Stores und den Standortkosten. Das Donau-zentrum hat es noch knapp in die Top Ten geschafft, während die Millennium City noch etwas ab-sackte – was Hannes Lindner von Standort + Markt auf die noch lau-

nicht erbracht. „Die Mieterbewer-tung ist interessanterweise aber nicht unisono ‚schlecht‘, die Noten-skala erstreckt sich im Rahmen der 21 Bewertungen zwischen 1 und 5“, heißt es im Bericht.

Ulrich Mörzinger, Centermana-ger der Bahnhofcity Wien, ist vom Ergebnis nicht sonderlich über-rascht, auch wenn er davon bisher nichts wusste, wie er im kurzen Te-lefoninterview mit medianet sagt. Die Bahnhofcity sei zwei Jahre zu früh eröffnet worden, man hätte sich hier verschätzt. „Baustellen rund um das Center sind nicht un-bedingt frequenzfördernd“, so Mör-zinger. Mit der Fahrplanumstellung der ÖBB im Dezember sei aber eine merkbare Besserung der Kunden-frequenz eingetreten, was den Cen-termanager hinsichtlich der Zu-kunft der Bahnhofcity optimistisch stimmt. Den Mietpartnern sei man in Sachen Mietpreise „gemeinsam mit der ÖBB entgegengekommen“. Zum Zeitpunkt der Befragung wur-den laut Lindner die Mietpreise noch nicht gesenkt – was mitun-ter das schlechte Abschneiden der Bahnhofcity erklärt. Lindner, der der Meinung ist, dass in der Bahn-hofcity raumordnungstechnisch nicht das Maximum herausgeholt wurde, hätte sich das Center grö-ßer gewünscht (30–40.000 m2 statt den derzeitigen ca. 20.000).

Retail Parks haben die Nase vornIm Vergleich zu den Shoppingcen-tern scheinen Retail Parks zufrie-denere Mieter zu haben: Die Durch-schnittsnote der Fachmarktzentren liegt bei 2,47, jene der Shopping-center bei 2,66; Erstere sind somit Preis-Leistungssieger. Acht von 42 Fachmarktzentren erhielten aller-dings – anders als im Vorjahr – eine unterdurchschnittliche Bewertung. „Hier zeigt sich möglicherweise, dass in manchen Filialnetzen zu

mieter geben ton anExpansionsmanager bewerten im aktuellen SCPRÖ 2016 ihre Vermieter aus Einkaufs- und Fachmarktzentren u.a. in Bezug auf das Umsatz-Mietverhältnis.

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Alles neu im größten Store

WIEN. Nordsee hat seiner „größten und bedeu-tendsten Filiale in Österreich“ auf der Wiener Kärntnerstraße für rund 1,7 Mio. € ein komplett neues Design verpasst. Die Filiale ist eine Mi-schung aus Vintage und Moderne: ein großes schwarz-weiß-Bild von Netzflechtern aus dem Nordsee-Archiv soll an die lange Firmengeschich-te des 1896 gegründeten Unternehmens erinnern. Country Manager Alexander Pietsch: „Schon bis-her durften wir in der Kärntner Straße jährlich über 500.000 Gäste begrüßen. Für die Zukunft erwarten wir noch deutliche Zuwächse.“ Das Design wird noch bis Ende 2018 auf die 33 öster-reichischen Standorte ausgerollt: Pro Jahr bekom-men zwischen fünf und zwölf Nordsee-Standorte zumindest ein Facelift. Was die Expansionspläne von Nordsee angeht, so sei man „vorsichtig mit neuen Standorten“. In Linz wurde kürzlich eine von zwei beieinaderstehenden Filialen geschlos-sen, da sie „keinen Sinn machte“ – auf der Mahü kann das nicht passieren, dort würde sich Pietsch sogar noch eine dritte wünschen. In Österreich ist die Nordsee GmbH seit 1899 aktiv und machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 357 Mio. €. Die meisten der 373 Standorte sind in Einkaufs-zentren und Innenstädten zuhause. (nn)

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Erfolgreiches Halbjahr für dmSALZBURG/WALS. Der dm drogerie markt blickt auf ein erfolgreiches Halbjahr am ös-tereichischen Markt zurück: Der Umsatz wuchs um 4,7% auf 415 Mio. € bei konstanter Filialanzahl (plus ein Standort zum Vorjahr). Im dm Teilkon-zern Österreich/CEE, dem neben Österreich die zehn verbundenen Länder Ungarn, Tschechien, Slowakei, Sloweni-en, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien, Bulgarien und Mazedonien angehören, konnte der Umsatz zur Halbjahresbilanz 2015 um 7,9% auf 1,08 Mrd. € gesteigert werden (kursbereinigt plus 7,8%). Konzernweit liegt das Wachstum in den zwölf euro-päischen dm Ländern bei 6,8% auf 4,78 Mrd. € (nicht wechsel-kursbereinigt). (red)

amazon

Mehr Konkurrenz für NetflixSEATTLE. Amazon greift im amerikanischen Markt für On-line-Videos den Rivalen Netflix mit einem neuen Preismodell an: Das Angebot an Filmen und Serien gibt es künftig auch im Monatsabo, der Preis ist mit umgerechnet rund 8 € günsti-ger als der populärste Netflix-Tarif. Bisher gab es Amazons Video-Service in den USA genauso wie auch in Deutsch-land und Österreich nur als Teil des Prime-Jahresabos, das unter anderem einen schnelle-ren kostenlosen Versand ein-schließt. In Deutschland kostet ein Jahr Prime 49 €. Das dürfte in Deutschland den Spielraum für eventuelle einzelne Video-abos deutlich einschränken. Die USA sind nach wie vor der wichtigste Markt für Netflix. Anfang des Jahres startete der Dienst aber in 130 weiteren Ländern und hat damit eine fast globale Reichweite. (APA)

StaR tRaDe

„Swiss Army“ wird umgetauftBERN. Die Firma Star Trade darf ihre Schokolade nicht mehr mit der Aufschrift „Swiss Army“ bewerben. Das Bundes-amt für Rüstung (armasuisse) hat sich vor dem Handelsge-richt Bern erfolgreich gegen die unrechtmäßige Verwen-dung der Marke gewehrt. Der Fall habe Signalwirkung im Hinblick auf weitere Verlet-zungen der Militärmarke des Bundes. Star Trade will ihre Schokolade künftig mit dem gleichen Design, aber unter dem Namen „Royal Army“ ver-kaufen, so Teilhaber und Ge-schäftsführer Peter Looser. Der Namenswechsel sei ein großer Nachteil. Schließlich sei die Marke „Swiss Army“ weltbe-kannt. Letztes Jahr habe man knapp 250.000 Schokoladen verkauft, unter anderem an die Armee in Estland. (APA)

Freitag, 22. April 2016 Retail PanoRama 21

WIEN. Im abgelaufenen Geschäfts-jahr verzeichnete die Rewe Inter-national AG am österreichischen Markt einen Umsatz von 8,14 Mrd. € und damit ein Wachstum von 1,73 Prozent gegenüber 2014. Er-folgreich entwickelte sich vor al-lem das Vollsortiment und wuchs mit einem Umsatzplus von 2,68 Prozent gegenüber dem Vergleichs-zeitraum. Auch der Umsatz in den sieben von Wiener Neudorf aus gesteuerten CEE- Märkten ist ge-wachsen: um insgesamt 5,63 Pro-zent ( wechselkursbereinigt, in Lan-deswährung).

Die Preisveränderung der End-verbraucherpreise bei Rewe Inter-national AG lag bei 0,45 Prozent (gegenüber 0,4 Prozent im Jahr 2014). Laut AC Nielsen wuchs der heimische Lebensmitteleinzelhan-del (Vollsortiment) gesamt 2015 um 1,7 Prozent (gegenüber 0,3 Prozent im Jahr davor).

Online-Geschäft verlief positiv„Nach schwierigen Jahren für den Einzelhandel ging es 2015 für die gesamte Branche leicht aufwärts. Insbesondere der Lebensmittel-einzelhandel ist deutlich gewach-sen – neben unserer seit Jahren stabil wachsenden größten Han-delsfirma Billa auch Merkur, der im abgelaufenen Jahr sehr erfolg-reich neu positioniert wurde, und ebenso Penny, der seinen Platz im hart umkämpften österreichischen Diskonter-Markt gefestigt hat“, lau-tete die Bilanz von Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender der Rewe International AG.

Der Umsatz von Billa sei nach zwei Rekordjahren erneut um 2,67 Prozent gewachsen. Merkur konnte ein Umsatzplus von 2,70 Prozent verzeichnen und Penny zeigte mit

1,16 Prozent über ebenfalls eine Steigerung. Einen Umsatzrückgang gab es hingegen bei Bipa: Das Mi-nus von 1,10 Prozent ist laut Rewe

auf den starken Preiswettbewerb „mit deflationären Tendenzen im heimischen Drogeriefachhandel“ zurückzuführen. Bei den selbst-ständigen Einzelhändlern der Adeg konnte die Umsatzentwicklung ver-bessert werden.

Hensel ist optimistischBesonders hervorheben will der Konzern vor allem die Wachstums-raten im Online-Handel: Allein bei Billa konnten die Online-Umsätze 2015 im Jahresvergleich um 130% gesteigert werden. Auf das lau-fende Geschäftsjahr blickt Vor-standsvorsitzender Frank Hensel selbstbewusst: „Wir haben unsere Hausaufgaben in den vergangenen Jahren gemacht und konnten daher auch in den schwierigen Jahren stetig wachsen. Das stimmt mich positiv für die weitere Entwick-lung.“ (red)

WIEN. Die Signa-Gruppe von Rene Benko setzt bei ihren Immo-Invest-ments weiter stark auf die Innen-städte und will dabei primär kom-binierte Einzelhandels/Gastrono-mie-Standorte verwirklichen. Zwar laufe das „Goldene Quartier“ samt dem „Goldenen U“ mit Kärntner Straße, Graben und Kohlmarkt in Wien hervorragend – ein Viertel der Non-Food-Einzelhandelsumsätze Österreichs würden dort generiert, so Signa-Prime-CEO Christoph Stadlhuber. Doch der sonntägliche Ladenschluss in Wien sei fatal, und das spüre die Hotellerie – in der sich Signa ebenfalls betätigt –zuerst. Es greife sich jeder an den Kopf, dass es in Österreich zwar 853 Sonntagsöffnungszonen aus touristischen Gründen gebe, davon aber keine einzige in Wien, kriti-

sierte Stadlhuber Montagabend im „Salon Z“. Zumindest in bestimm-ten Gegenden im 1. Bezirk, in der Mariahilfer Straße und bei Schön-brunn sollte das doch möglich sein, meinte er: „Es geht uns nicht so gut, um auf solche Vorteile, die Wien zu bieten hat, zu verzichten.“

Eataly kommt nach WienDie Sanierung von Karstadt sei fast abgeschlossen, man starte jetzt „in die Kaufhaus-Modernisierung hin-ein“. Nach Wien soll in zwei Jahren dann noch ein Eataly-Feinkost-geschäft kommen. Derzeit habe man drei mögliche Standorte im Fokus. Die Filiale in München, die erste europäische außerhalb Ita-liens, wurde nach kurzer Zeit vom Handelsverband Deutschland zum „Store of the Year 2016“ gekürt. (red)

Signa will das Goldene Quartier auch sonntags öffnen dürfen.

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zuwachs bei Billa, Bipa ist rückläufigIn Österreich hält die Rewe International AG mittlerweile einen Marktanteil von 34,4% im Lebensmittelhandel; im Jahr 2015 verzeichnete der Konzern ein Umsatzplus von 2,81%.

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Signa bleibt innenstadt treu Signa-CEO Christoph Stadlhuber: „Goldenes U“ und „Goldenes Quartier“ generieren ein Viertel der EH-Umsätze.

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Österreich-markt 2015

Marktanteil Rewe Intern. 34,4%

Umsatz Billa +2,67%

Umsatz Merkur +2,70%

Umsatz Penny +1,16%

Umsatz Bipa −1,10%

Umsatz Adeg AG −0,10%

Brutto-umsatz 2014 2015

Österreich in Mrd. € 8,01 8,14

LEH 6,05 6,20

Großhandel 1,03 1,03

Drogeriefachhandel 0,79 0,79

Touristik 0,13 0,13Quelle: Rewe International, 2016

‚beherzt‘ expandiert wurde, was sich dann schlussendlich im Befra-gungsergebnis negativ niederschla-gen kann, selbst wenn die Konzep-tion des Centers keine sichtbaren Schwächen aufweist“, so das Fazit der Experten. Führender Retail Park aus Mietersicht ist die M-City in Mistelbach, gefolgt vom Ein-kaufspark Leo (Leobersdorf) und BASTA (Leibnitz). Den letzten Platz (41) teilen sich FMZ Seyringer Spitz und Center.21 (beide in Wien).

Zum schönsten Shoppingcenter wurde die SCS gewählt, gefolgt von Plus City und Europark. Heu-er wurde erstmals erfragt, welches Center den besten bzw. attrak-tivsten Mieter-Mix hat. Auch hier konnten erwartungsgemäß die großen Center punkten, die größe-re räumliche Möglichkeiten für die Entfaltung eines breiten und tiefen Mixes haben. Dem Branchen-Mix kommt auch bei der Entscheidung über die Anmietung in einem Cen-ter eine wichtige Rolle zu.

Des Weiteren achten Expansions-manager nach wie vor auf betriebs-wirtschaftliche Kriterien, wie das Mietpreisniveau, die Nebenkosten und das Umsatzpotenzial, bevor sie sich für eine Ladenfläche entschei-den. Von eher marginaler Bedeu-tung ist hingegen die Lageausprä-gung (City/Peripherie), ebenso wie das Centermanagement, die Archi-tektur und die Energieeffizienz.

Kompetenz der centerbetreiber Durchschnitts- anzahl centerbetreiber bewertung Bewerter

1. Rutter Gruppe 2,00 35

2. SES 2,02 51

3. ECE 2,37 51Quelle: SCPRÖ 2016

hannes lindner, Standort + Markt

Ich hätte mir die Bahnhofcity grö-ßer gewünscht.

medianet.at22 KMU Freitag, 22. April 2016

WIEN. „Der Mittelstand ist heu-te benachteiligt“, lautet die Kritik von Wolfgang Lusak, Betreiber der KMU-Plattform „Lobby der Mitte“. Der Mittelstand sei eine Werte-gemeinschaft; seine natürlichen Feinde: der Kapitalismus und der Sozialismus.

Befragt vom Gallup Institut, ga-ben 91% der Studienteilnehmer an, den Mittelstand für wichtig zu halten. Doch gleichzeitig befindet mehr als die Hälfte der Befragten (77%) Konzerne für ständig an Ein-fluss gewinnende Lobby-Sieger und durchsetzungsstärker als den Mit-

telstand. „Man kann sagen, die Ös-terreicher und noch viel mehr die Wirtschaftstreibenden wollen ei-nen Kurswechsel weg von der Glo-balfinanz- und Konzernprivilegien erhaltenden hin zu einer den unter-nehmerischen Mittelstand stärken-den Politik“, so der Lobby-Coach. Lebensmittelinformationsverord-nung, Registrierkassenpflicht und die neue Raucher regelung in der Gastronomie hätten hauptsächlich zu einer zunehmenden Belastung von kleinen und mittelständischen Unternehmen geführt. „Wenn man weiß, dass gewisse Konzerne in Europa nur vier bis sechs Prozent Steuern zahlen und hierzulande die Gastro nomen im Rahmen der Registrierkassenpflicht derma-ßen streng kontrolliert werden, dann kann man wirklich davon sprechen, dass die Großen davon-kommen.“

„Zu viel Staat“Den heimischen Lebensmittelhan-del betrachtend, stellt Lusak heu-te eine gewisse Polarisierung fest. Neben den großen Unternehmen und Konzernen gibt es mittlerweile viele hochspezialisierte Nahversor-ger, die bei den Konsumenten gut dastehen.

„Die Leute wollen Qualität und persönliche Ansprache“, so Lusak. Wer das als kleiner Händler nicht leisten kann, habe verloren. Essen-ziell sei die Fähigkeit, zu erkennen, was die junge Zielgruppe in Zu-kunft will. Doch gefördert werde das Visionäre und Innovative am Wirtschaftsstandort Österreich nicht. „Der Mittelstand ist heute benachteiligt.“

Auch der frühere ÖVP-Obmann Erhard Busek schließt sich der Meinung Lusaks an: „Es wird in der Mitte schwieriger zu über-leben. Zwar sind wir als Land noch um einiges stabiler als andere Län-der. Aber wir bewegen uns auf eine sehr mobil gewordene Landschaft zu und verabschieden uns von Kon-stanten.“ Ein Nachteil der Globali-sierung: Es gibt keine internationa-len und für alle geltenden Spielre-geln. „Eine Wirtschaftslandschaft die einerseits nur aus globalisier-ten Unternehmen und aus Ich-AGs besteht – das geht sich nicht aus.“ Busek kritisiert die Überhand neh-mende Gesetzgebung in Österreich, „in Wirklichkeit haben wir zu viel Staat.“ (dp)

Wie geht’s dem Mittelstand?Die Ergebnisse der „Mittelstands-Barometer 2016“-Umfrage zeigen: Die Österreicher halten den Mittelstand für wichtig, haben aber das Gefühl, dass Konzerne an Einfluss gewinnen.

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Mittelstands-Aktivist Wolfgang Lusak (li.) und Ex-ÖVP-Obmann Erhard Busek.

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PARIS. „Unser Wein ist besser als der aus Frankreich. Als ich das Hollande gesagt habe, hat er mir geantwortet: Aber unserer ist teu-rer“, so, erzählte Italiens Minis-terpräsident Matteo Renzi, sei vor Kurzem ein Gespräch zwischen ihm und Frankreichs Präsident Francois Hollande abgelaufen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die Bilanz des Internationalen Weinan-bauverbands OIV für das vergan-gene Jahr: Wichtigster Weinher-steller bleibt Italien (49,5 Mio. hl) vor Frankreich (47,5) und Spanien (37,2 hl). Unschlagbar bleiben die Franzosen beim Export umsatz: Für 7,7 Mrd. € ging Wein ins Ausland.

Insgesamt greifen Weintrinker zunehmend auf internationale An-gebote zurück, teilte der OIV mit. „Von fünf getrunkenen Flaschen Wein stammen inzwischen mehr als zwei aus dem Ausland“, kom-mentierte OIV-Chef Jean-Marie Aurand. Die konsumierte Menge exportierten Weins stieg 2015 im Vorjahresvergleich um 1,8 Prozent auf 104 Mio. hl. Eine „bemerkens-werte Steigerung“, so Aurand. „Der Wein setzt damit seinen Erfolg

beim internationalen Austausch fort.“ Deutschland bleibt mit 15,1 Mio. hl Importweltmeister auf den internationalen Weinmärkten.

Auch beim Gesamtkonsum hal-ten Weintrinker in Deutschland mit und teilen sich mit Italien (20,5 Mio. hl) den dritten Rang hinter

den USA (31) und Frankreich (27,2 Mio. hl). Die Anbaufläche schrumpf-te indes in fast allen Ländern teils drastisch. China, so Aurand, bleibe wichtigster Motor beim Weinan-bau: Flächenmäßig seien die Chi-nesen mittlerweile größter Anbauer nach Spanien. (red)

internationaler Wein ist beliebtDie Bilanz zum Weinjahr 2015: Am meisten produziert Italien, Deutschland bleibt der Importweltmeister, und kein Land verkauft seinen Wein teurer als Frankreich.

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Die weltweite Wein-Produktion stieg im Vorjahr um 2,2 Prozent auf 274,4 Mio. hl.

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Tschechien erlaubt Feiertags-ShoppingPRAG. In Tschechien dürfen Supermärkte und Geschäfte mit mehr als 200 m2 Verkaufsfläche auch künftig an staatlichen Feier-tagen offenhalten. Das Abgeord-netenhaus in Prag hat eine Geset-zesnovelle angenommen, mit der die Ladenöffnungszeiten deutlich weniger eingeschränkt werden, als es im ursprünglichen Entwurf vorgesehen war. Das Verkaufsver-bot wurde auf drei Feiertage be-schränkt – den 25. und 26. Dezem-ber sowie den 1. Jänner. Für die Verletzung dieses Öffnungsverbots wird eine Geldstrafe von 3.699 € angedroht. Ursprünglich wollten sich die Befürworter der Novelle an Österreich und Deutschland orientieren und das Offenhalten der Geschäfte an Sonn- und Fei-ertagen grundsätzlich verbieten. (APA)

Facts & Figures 2015

Wein weltweit Mio. hl

Konsum (+0,4%) 240,0

Produktion (+2,2%) 274,4

Wichtigste Weinhersteller Mio. hl

Italien 49,5

Frankreich 47,5

Spanien 37,2

China 11,0

Deutschland 8,9

Österreich 2,3Quelle: Internationaler Weinanbauverband OIV 2016

medianet.at24 SHOP TALK Freitag, 22. April 2016

PrOduKT der wOcHe

Außergewöhnliches Kaffee-erlebnisEYECATCHER. Tchibo ist mit der Limited Edition Cafissimo Clas-sic, die vom amerikanischen Pop-Art-Künstler James Rizzi designt wurde, ein wahres Kunststück gelungen, das bereits am Morgen mit seinem bunten und fröhlichen Auftritt gute Stimmung verbreitet. Die neue Cafissimo macht aber nicht nur optisch etwas her: Ihr 3-Druck-Brühsystem stellt feinsten Espresso, Caffè Crema und Filterkaffee in gewohnter Tchibo-Qualität her. Die neue Kapselmaschine inkl. Coffee-To-Go-Becher aus Porzellan ist ab dem 9. Mai in allen Tchibo-Filialen sowie im Tchibo Onlineshop für 99 € erhältlich. www.tchibo.at

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world Spirit AwardAUSZEICHNUNG. Die Destillerie Franz Bauer aus Graz freut sich zum 13. Mal in Folge über den „Preis für langjährige Produktqualität“, welcher durch die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Ge-sellschaft) verliehen wird. Der Preis ist Betrieben vorbehalten, die mindestens fünf Jahre in Folge durch die Fachjury zumindest drei Prämierungen für die eingereichten und getesteten Produkte er-halten haben. Hans Schlichte jun. (Assisten der Geschäftsführung) nahm den Preis in Würzburg von Wolfram Ortner, Veranstalter des World Spirit Awards (WSA), entgegen. (red)

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wien feiert die Brotvielfalt GSCHMACKIG. Bereits zum vierten Mal wurden am Dienstag im Rathaus die besten Wiener Bäcker in sieben Kategorien ausgezeichnet, die zuvor von einer Experten- und Promijury gekürt wurden. Landtagspräsident Harry Kopietz begrüßte über 2.000 Brotliebhaber und hob die Qualität und Sortenvielfalt der österreichischen Brote hervor; Initiator Thomas Strachota lobte die Leistung der 100 Bäcker. „Wie kein anderes Nahrungsmittel ist Brot in unserem Alltag präsent“, so Strachota. Peter Buchauer (Felix Austria-GF), Peter Drobil (Bank Austria-Werbeleiter), Michaela Löwe (café+co-ML) und Landesinnungsmeister Josef Angelmayer durften die begehrten Preise an die Kategoriesieger von Ankerbrot, Naturbackstube Rieppel, Felber und Bäckerei Linsbichler überrei-chen. (red)

Hans Schlichte jun. ( Assistent der Geschäfts-führung Destillerie Franz Bauer) und Wolfram Ortner (Veranstalter WSA).

Christian AlleschChristian Allesch (40) ist neuer Vertriebsleiter bei Maresi. Als langjähriger Henkel-Mitarbeiter ver-fügt er über umfassen-des Marketing- und Ver-triebs-Know how. Allesch folgt in dieser Position Martin Kaufmann nach, der in einer neu geschaf-fenen Position für die Entwicklung von Ge-schäftspotenzialen mit strategischen Partnern im deutschsprachigen Raum verantwortlich zeichnet.

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Brigitta Fehringer Brigitta Fehringer (44) ist seit April neue Leiterin des Bereichs Sortiments-management in der Spar-Zentrale March-trenk (OÖ) und damit das Bindeglied zwischen Märkten, der Zentrale und Lieferanten. Ihre Spar-Karriere startete Fehringer mit der Lehre zur Einzelhandels-Kauf-frau und wurde wenige Jahre später Filialge-bietsleiterin. Zuletzt war die Leondingerin in der Filialorganisation tätig.

Die Bäckerei Felber freut sich über den Sieg in zwei Kategorien.

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25 Jahre Sektkellerei SzigetiFESTLICHE STIMMUNG. Das Jahr 2016 ist für die Sektkellerei Szigeti in mehrfacher Hinsicht ein Jahr zum Feiern! Vor genau 25 Jahren hatten Nor-bert und Peter Szigeti die Idee, sortentypischen Sekt in Top-Qualität zu produzieren und haben da-mals mit drei österreichischen Trauben begonnen: Dem Grünen Veltliner, dem Welschriesling und dem Zweigelt. Heute zählt der Familienbetrieb zu den führenden Sektherstellern in Österreich und spielt auch international mit. Die Sektspezialitäten von Szigeti gibt es mittlerweile unter anderem in Tai-wan, Singapur, Finnland, England und den USA.

Da es genug Gründe zu feiern gibt, luden die beiden Gründer zur großen 25-Jahr-Feier ins Hotel InterContinental. Rund 150 Gäste folgten der Ein-ladung, bei der auch das neue Produktdesign und die neue Werbelinie präsentiert wurden. Unter den Gästen waren unter anderen Wein Burgenland-Geschäftsführer Christian Zechmeister, Modera-torin Cathy Zimmermann, Burgenland Tourismus-Chef Mario Baier, InterContinental-Generaldirek-torin Brigitte Trattner, Helga Marzek, Ex Miss Austria Tanja Duhovich und viele mehr. (red)

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1. Peter und Norbert Szigeti (v.l.n.r) haben 2016 viele Gründe, zu feiern; 2. Mario Baier; 3. Cathy Zimmermann; 4. Christian Zechmeister.

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Nein, damals war nicht alles besserGrenzkontrollen am Brenner fördern Unsicherheit.

Am Tellerrand ••• Von Daniela Prugger

DICHTMACHEN. Man muss sich dieser Tage schon sehr wundern über die österreichische Regierung. Die Maßnahmen im – welch Eu-phemismus – „Grenzmanagement“ zeugen nicht nur von politischer Kurzsichtigkeit, sondern auch von Nai vität. Gemeint sind die Grenz-kontrollen am Brenner. Was er-wartet man sich von diesem Rück-schritt in alte Zeiten? Und nein, damals war nicht alles besser. Vor der italienisch-österreichischen Grenze formiert sich derzeit kein

Flüchtlingsansturm, nur Gruppen von Demonstranten, die auf beiden Seiten der Grenzen ihrem Unmut Luft machen. Vom EU-Beitritt hat Österreich enorm profitiert. Dass unter den beabsichtigten Grenz-Maßnahmen – wir sprechen vom wichtigsten Handelspass im Al-penraum – vor allem die Pendler, der Tourismus und nicht zuletzt Europa leiden werden, ist glasklar. Zunichte gemacht werden auch die integrativen Entwicklungen in der „Europaregion“ Tirol, Südtirol und Trentino, die historische Frage nach der Schutzmacht Österreichs für Südtirol bleibt unbeantwortet, von Schengen ganz zu schweigen. Aber werfen wir einen Blick auf den Handel: Das bilaterale Han-

delsvolumen zwischen Italien und Österreich machte 2014 über 16 Mrd. € aus. Erhöhte Wartezeiten am Brenner werden vor allem Ex-portunternehmen betreffen, die Transportkosten, so Experten, stei-gen. Das Innenministerium täte gut daran, Zeit und Geld andernorts zu investieren. Das unfreundli-che, egoistische Image Österreichs kommt bei der EU-Kommission nämlich gar nicht gut an. An die-se hat sich Italien vor Kurzem ge-wendet. Doch damit nicht genug: Auch das Burgenland könnte mit einem Zaun „beglückt“ werden, in Friaul Julisch-Venetien befürchtet man Ähnliches. Genährt hat die Abschottungsstrategie Österreichs hauptsächlich die Unsicherheit.