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Rohkost oder Fast Food? Wie ernähren sich Österreichs Kinder & Jugendliche? Gender Food –
Mädchen essen anders als Burschen!
Folie: 1
Mädchen essen anders als Burschen!
Seminarreihe Gesundheitspädagogik und Gesundheitsmanagement:Seminar: Wie gesund und grün is(s)t unsere Schule?
Dr. Bettina Isnardy20.11.2012
� Die Österreichische Ernährungspyramide
Folie: 2
�Übung: Entspricht meine Ernährung den Empfehlungen?
Folie: 3siehe Arbeitsblatt 2012.11.20_Praktische Übung_24 Recall
� Ernährungssituation in Österreich
▲ Zu hoch
� Verzehr von Fleisch und Wurstwaren
� Verzehr von Mehlspeisen, süße Backwaren
▼ Zu niedrig� Verzehr von pflanzlichen
Lebensmitteln, vor allem Obst und Gemüse sowie Getreide, Hülsenfrüchte und Erdäpfeln
Folie: 4
Backwaren
� Verzehr von Süßwaren, Süßigkeiten
� Verzehr von (salzigen und fettreichen) Knabberartikeln
Hülsenfrüchte und Erdäpfeln
� Verzehr von fettreduzierter Milch und fettreduzierten Milchprodukten
� Getränkekonsum (Wasser, ungezuckerter Tee,…)
Quelle: Österreichischer Ernährungsbericht 2012
� Unsere Kinder sind zu dick!
Folie: 5
Quelle: Österreichischer Ernährungsbericht 2012
�Was ist Übergewicht / Adipositas?
Als Übergewicht wird ein hohes Körpergewicht in Relation zurKörpergröße bezeichnet.
Bei der Adipositas handelt es sich um starkes Übergewicht, das durcheine über das normale Maß hinausgehende Vermehrung des Körperfettesmit krankhaften Auswirkungen gekennzeichnet.
Folie: 6
Als Beurteilungskriterium für das Körpergewicht dient der
BMI (Body Mass Index)
BMI = Körpergewicht in kg/Körperlänge in m²
� BMI-Klassifikation für Erwachsene
KlassifizierungBMI (kg/m2)
Erwachsene
BMI (kg/m2)
Senioren
Untergewicht <19 <20
Normalgewicht 19- 25 24-29
Übergewicht ≥25.00
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Übergewicht ≥25.00
Leichtes Übergewicht 25-30 29,1-34,9
Adipositas ≥30.00
Adipositas Grad I 30-35 35-40
Adipositas Grad II 35-40 >40
Adipositas Grad III ≥40.00
Quelle: WHO:2000
�BMI Klassifikation bei Kindern
� Die BMI-Klassifikation kann aufgrund des Wachstums und den damit verbundenen Veränderungen der Körperzusammensetzung nicht wie bei Erwachsenen erfolgen.
� Alters- und geschlechtsspezifische Besonderheiten müssen berücksichtigt werden.
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berücksichtigt werden.� Die Klassifikation erfolgt über BMI-Perzentilen, die anhand
von Referenzpopulationen ermittelt wurden: – im deutschsprachigen Raum: AGA (Arbeitsgemeinschaft Adipositas im
Kindes- und Jugendalter) bzw. Kromeyer-Hauschild et al., 2001– international: IOTF (International Obesity Task Force) bzw. Cole et al., 2000
� BMI bei Kindern und Jugendlichen (BMI = kg/m2)
Mädchen
12-jähriges MädchenBMI = 18 kg/m 2
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Für Kinder zwischen 6 und 18 Jahren gilt die 90. BMI Perzentile als Grenze zwischen Normal- und Übergewicht, die 97. Perzentile als Grenze zu AdipositasQuelle: Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- un d Jugendalter, Leitlinien, www.a-g-a.de
�Wo liegt mein gesunder Körperfettanteil?
% Körperfett – Frau % Körperfett – Mann
Alter
(Jahre)Excellent Gut Verbessern
Unbedingt
verbessernExcellent Gut Verbessern
Unbedingt
verbessern
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20-29 18-22 22-26 26-30 >30 `11-17 17-21 21-25 >25
30-39 20-24 24-28 28-31 >31 14-20 20-23 23-26 >26
40-49 23-27 27-31 31-35 >35 17-22 22-25 25-28 >28
50-59 27-30 30-33 33-36 >36 20-23 23-26 26-29 >29
>60 28-31 31-34 34-38 >38 20-23 23-26 26-30 >30
�Fettverteilung Waist-To-Hip-Ratio
�gynoide Fettverteilung mit Fettansammlung an Gesäß, Hüften und Oberschenkeln, „Birnentyp“
� kein höheres Risiko für Begleiterkrankungen als Normalgewichtige
� androide, stammbetonte Fettverteilung mit Fettansammlung im Bauchbereich, „Apfeltyp“
�größere Stoffwechselaktivität des viszeralen Fettanteiles
� erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und das metabolische Syndrom
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NORMAL: WHR < 0,85 bei Frauen; WHR < 1,00 bei Männe rn
Syndrom
� Was verursacht Übergewicht?
� Individuelle Einflussfaktoren� Genetische Dispositionen� Prä-, peri- und postnatale Prägungen� Energiebilanz (Verzehr, Verbrauch)� Körperliche Aktivität
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� Ernährungsumfeld� Alter, Geschlecht, Bildung, soziale Unterschiede, � Lebensstile, Kulturkreis, Normen und Werte� Familie, Kindergarten und Schule, „Peer-Groups“, � Lebensmittelangebot und Kaufentscheidungen� Werbung
Quelle: Kinderernährung aktuell, Kersting, 2009
� Mögliche Folgen von Übergewicht
� Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus Typ 2)� Bluthochdruck� Herz-Kreislauferkrankungen� bestimmte Krebserkrankungen� Fettstoffwechselstörungen
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� Fettstoffwechselstörungen� Gicht� Haltungs-, Bewegungsprobleme und Gelenksbeschwerden� Psychische Störungen
Quelle: Ernährung von Schulkindern, SGE, 2008
�Wie beuge ich Übergewicht/Adipositas vor?
Nährstoff-
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Nährstoff-
aufnahmeNährstoff-
bedarf
�Bewegung als Jungbrunnen
� Positive Effekte regelmäßiger Bewegung:� Stärkung des Herz-Kreislaufsystems
� Verbesserung metabolischer Parameter (Reduktion der Fettwerte,
verringerte Insulinresistenz…)
� Stärkung des Immunsystems
� Steigerung der Knochendichte und Muskelmasse
� Verbesserung der Koordination
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� Verbesserung der Koordination
� Stressabbau, optimale Work-Life-Balance
� Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und Kreativität
� Jede Form der körperlichen Aktivität ist besser als keine !� Der Energieumsatz wird gesteigert und eine ausgeglichene Energiebilanz
erreicht.
�Wissenschaftliche Fakten
Die Women’s Health Study
beweist, dass das mit einem erhöhten Body Mass Index (BMI ≥ 25 kg/m²) verbundene Risiko für Herzkrankheiten durch vermehrte körperliche Aktivität gesenkt werden kann.
Wenn es ein Medikament gäbe mit den gleichen positiven
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Wenn es ein Medikament gäbe mit den gleichen positiven Effekten wie regelmäßige Bewegung, wäre es ein wahres Wundermittel!
Weinstein AR et al .2008
� Anteil der Hauptenergielieferanten an der Gesamtenergiezufuhr
bei Schulkindern (7-14 Jahre)
14% Eiweiß
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Quelle: Österreichischer Ernährungsbericht 2012
52% KH34% Fett
� Abweichung (in %) des durchschnittlichen Lebensmittelkonsums von der
Empfehlung bei Kindern ( 7-14 Jahre), nach Alter und Geschlecht
* Werte des Konsums
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Quelle: Österreichischer Ernährungsbericht 2012
* Werte des Konsums entsprechen der Empfehlung
� Vergleich der wünschenswerten Lebensmittelverzehrsmengen mit tatsächlichen Verzehrsdaten bei Vorschulkindern
150
200
250
Gem
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Flei
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Süßi
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Empfehlung
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Quelle: Österreichischer Ernährungsbericht
0
50
100
Empfehlung
� Abweichungen der mittleren täglichen Zufuhr an wasserlöslichen Vitaminen bei Schulkindern von 7-14 Jahre
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Quelle: Österreichischer Ernährungsbericht 2012
� Abweichungen der mittleren täglichen Zufuhr an Mengen- und Spurenelemente bei Schulkindern von 7-14 Jahre
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Quelle: Österreichischer Ernährungsbericht 2012
� Fazitmehr:
Getreide und Getreideprodukte
Obst und Gemüse
Hülsenfrüchte
Fettarme Milchprodukte
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Fettarme Milchprodukte
Pflanzliche, hochwertige Öle
weniger:
Wurst und rotes Fleisch
Fette
Süßwaren
Salziges
�Pause
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� Genderaspekte in der Schulverpflegung
� „Sex“ biologisches Geschlecht
� „Gender“ soziales Geschlecht� Erlernte Rollen
� Verhaltensweisen
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� Verhaltensweisen
� Ressourcen und Interessen
�als passend für Frauen und Männer von der jeweiligen Gesellschaft erachtet
� Warum essen Mädchen Salat & Buben Fleisch?
� Geschlechtsbezogene Verhaltensweisen in der Ernährungserziehung berücksichtigen!
� Mädchen tendieren in ihren Nahrungsmittelvorlieben stärker zu Obst, Gemüse, Vollkornprodukten,
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stärker zu Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Milchprodukten und Wasser
� Buben favorisieren Fleisch, Wurst, weißes Gebäck, Softdrinks, Lightgetränke und alkoholische Getränke.
� Mädchen verzichten, Burschen genießen!� Zurückhaltung beim Essen wird eher als weibliches Verhalten definiert
� große Nahrungsmittelmengen zu vertilgen oder schnell zu essen, eher als männliches Verhalten
� Das kräftige Beißen in einen Schweinshaxen wird als „unweiblich“ oder eher männlich aufgefasst.
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� Mit spitzen Lippen an einem Glas zu nippen, wird mit Weiblichkeit in Verbindung gebracht
� sturzartiges Trinken aus der Flasche eher als männlich interpretiert.
� Bereits einzelne Namen von Gerichten weisen auf ein geschlechtsbezogenes Image hin: Man spricht vom „Holzfällersteak“ einerseits und von „Madeleine“ (feinen Törtchen) andererseits.
� Burschen versus Mädchen
� Burschen betonen in Befragungen den Genussaspekt des Essens
� Mädchen äußern eher Ängste und den Wunsch nach mehr Kontrolle über das eigene
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Wunsch nach mehr Kontrolle über das eigene Essverhalten.
� Von Mädchen wird Essen sogar als bedrohlich empfunden, als etwas, das besonders vorsichtig angegangen werden muss
� Wahrnehmung von Frauen und Männern
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�Maß halten macht Frauen attraktiv
� In Experimenten wurde festgestellt, dass eine Frau, die im Rahmen einer Mahlzeit wenig isst, als besonders weiblich erlebt wird, sie erscheint sogar attraktiver, besser aussehend und gefühlsbetonter, als wenn sie „ordentlich zulangt“.
� Frauen haben traditionell ein aufgeschlosseneres Verhältnis
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� Frauen haben traditionell ein aufgeschlosseneres Verhältnis gegenüber dem Thema Ernährung, während Männlichkeit eher bedeutet, sich über Ernährungsempfehlungen hinweg zu setzen, den Genuss in den Mittelpunkt der Ernährung zu stellen. Es wird als männlich empfunden, sich auch beim Essen dominant zu zeigen, wenig ängstlich zu sein
�Mädchen kasteien sich, Burschen hauen rein
� lustbetonte Esser � „Ich esse, was mir schmeckt“� Burschen lassen kaum Mahlzeiten aus
� Mädchen mit gutem Appetit eher reglementiert
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� Mädchen mit gutem Appetit eher reglementiert� Mädchen essen mit schlechtem Gewissen � lustbetontes Essen wird schnell von Schuld-
oder Versagensgefühlen gefolgt� Mädchen lassen oft Mahlzeiten aus, um
schlank zu bleiben oder zu werden
�Typisch Burschen, typisch Mädchen?
� Süßigkeiten, Pizza, Mineralwasser, Nudeln, Mehlspeisen
� Geflügelgerichte, Ethno-Food, gemüsereiche-
Essen als Image-Sache: „Richtige“ Burschen essen keinen Gemüsestrudel
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� Geflügelgerichte, Ethno-Food, gemüsereiche-und vegetarische Speisen, Obstdesserts, Fisch
� Kebab, Rindfleisch, Fleischgerichte
Studie von gutessen consulting und KnollSzalai, 2008
�Praktische Übung – Gender Food
� Welche Lebensmittel sind von der Werbung & Aufmachung für Mädchen/Frauen und Buben/Männer gemacht?
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Folie: 33
Folie: 34
� Gender Food - was fällt Ihnen dazu ein?
� Werbespot Cola light
� http://www.youtube.com/watch?v=A1s-U1Ns9Rw
� Werbespot Cola zero
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� Werbespot Cola zero
� http://www.youtube.com/watch?v=KX-sWM9XWk0
�Was wollen Mädchen & Burschen bei der Schulverpflegung?
10203040506070
%Mädchen
Burschen
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0
meh
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größ
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Studie von gutessen consulting und KnollSzalai, 2008
� Leitfaden „Esskultur an Schulen – nachhaltig und gendergerecht gestalten“
� Der Leitfaden bietet eine Einführung in die vielen Aspekte von Gender, Nachhaltigkeit und (Schul)Ernährung.
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� Mit vielen Anregungen und Tipps, wie Vorhaben zur Verbesserung der Verpflegung durch den Fokus auf Gender- und Nachhaltigkeitsaspekte langfristig besser gelingen können
Zu bestellen unter http://www.umweltbildung.at; 7 Euro