4
ROTOR Dieser Bericht wird zur Verfügung gestellt von AUSGABE 3/2018 Sie möchten ROTOR regelmäßig, pünktlich und bequem in Ihrem Briefkasten haben? Sie wollen keine Ausgabe mehr versäumen? Dann sollten Sie ROTOR jetzt im Abonnement bestellen. Es warten tolle Prämien auf Sie! Besuchen Sie auch unseren Onlineshop und entdecken Sie actionreiche DVDs, informative Bücher und vieles mehr! INHALT: Vorstellung 16 SAB Mini Comet 28 Graupner mz-12 PRO 50 3Digi Flybarless-System 56 Uvular-Rumpfverkleidung 60 BC-8S Battery-Checker 64 Pulsar 3+ Ladegerät 70 Doppelstromversorgung für die Horus X12s Scale 34 EC 145 mit T-Rex 600 ESP 76 Vom Riesen zu den Zwergen Teil 2: Hans Derschmidt Praxis 46 Workshop: Kufenlandegestell für Scale-Modelle im Eigenbau 73 Kleiner Praxistipp Steuerstangen rechts-links selbst fertigen Unterwegs 25 Helifest 2017 in Mexiko 74 6. Indoorfliegen Dübendorf RC-HELIKOPTER bauen & fliegen DAS MAGAZIN FUR RC-HELI-PILOTEN

ROhtwirdzurVTerfügungOgestelltvon R · VORSTELLUNG ELPROG Pulsa 3+ Gerd Giese W ei t rI nf oma fi d S u DerPulsar3+isteine Neukonstruktionund bautaufdenPulsar3 auf–allerdingsmitneu

  • Upload
    lydan

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: ROhtwirdzurVTerfügungOgestelltvon R · VORSTELLUNG ELPROG Pulsa 3+ Gerd Giese W ei t rI nf oma fi d S u DerPulsar3+isteine Neukonstruktionund bautaufdenPulsar3 auf–allerdingsmitneu

ROTORDieser Bericht wird zur Verfügung gestellt von

AUSGABE 3/2018

Sie möchten ROTOR regelmäßig, pünktlich und bequem in Ihrem Briefkastenhaben? Sie wollen keine Ausgabe mehr versäumen? Dann sollten Sie ROTORjetzt im Abonnement bestellen.Es warten tolle Prämien auf Sie!Besuchen Sie auch unseren Onlineshop und entdecken Sie actionreiche DVDs,informative Bücher und vieles mehr!

INHALT:Vorstellung16 SAB Mini Comet28 Graupner mz-12 PRO50 3Digi Flybarless-System56 Uvular-Rumpfverkleidung60 BC-8S Battery-Checker64 Pulsar 3+ Ladegerät70 Doppelstromversorgung

für die Horus X12s

Scale34 EC 145 mit T-Rex 600 ESP76 Vom Riesen zu den Zwergen

Teil 2: Hans Derschmidt

Praxis46 Workshop: Kufenlandegestell

für Scale-Modelle im Eigenbau73 Kleiner Praxistipp

Steuerstangen rechts-linksselbst fertigen

Unterwegs25 Helifest 2017 in Mexiko74 6. Indoorfliegen Dübendorf

RC-HELIKOPTER bauen& fliegenDAS MAGAZIN FUR RC-HELI-PILOTEN

Page 2: ROhtwirdzurVTerfügungOgestelltvon R · VORSTELLUNG ELPROG Pulsa 3+ Gerd Giese W ei t rI nf oma fi d S u DerPulsar3+isteine Neukonstruktionund bautaufdenPulsar3 auf–allerdingsmitneu

65ROTOR 3I2018

chen werden. Bisher werden bei BT nur Windows und An-droid als Betriebssysteme unterstützt; unter WLAN werdensämtliche Betriebssysteme angesprochen.

BedienungDas Grafik-Display ist groß und bewusst monochrom gehal-

ten, das garantiert auch bei sonnigem Tageslicht eine höchs-te Lesbarkeit. Es zeichnet sehr scharf und kontrastreich (Auf-lösung/Pixel: 240x64) ab. Der Kontrast, die Helligkeit und einInverse-Betrieb (dunkler Hintergrund, helle Ziffern) sind indi-viduell anpassbar. Tipp: Ich nutze die Inverse-Darstellungbeim Betrieb am Netzteil (NT) und ge-speist aus einer Batterie die normaleDarstellung. Damit habe ich schon beimEinschalten ein Unterscheidungsmerk-mal zwischen einer Batterie- oder Netz-teilspeisung. Hierfür hat der P3+ zweigetrennt einstellbare Grundeinstellun-gen. Hintergrund ist, dass nicht alleNetzteile gepulste Ströme (Regel-schwingungen) vertragen – und schongar nicht eine Energie-Rückspeisung(durch Spannungsüberhöhung eineZerstörungsgefahr) bei Entladung!

Beim P3+ mit Funkmodul ziert noch eine 2G4-Klappantennedie linke Gehäuseseite. Rückwärtig hat der P3+ nun eine XT90-Buchse zur Einspeisung der Versorgungsspannung erhalten –das macht ihn einfach händelbarer im transportablen Betrieb.Der große und demnach sehr leise laufende Lüfter ist tempe-raturabhängig drehzahlgeregelt und saugt von rechts dieFrischluft an; die externen Temperaturgrenzen sind im Setup-Menü einstellbar. Achtung: Beim Greifen des P3+ im laufendenBetrieb könnte der »kleine« Finger durch die Lüftungsschlitzeden laufenden Propeller berühren und es eventuell zu Verlet-zungen kommen – hier sollte der Hersteller nacharbeiten undein Gitter davorsetzen!

Die 8 GB große Karte ist fester Bestandteil des P3+ und bie-tet bis zu 512 numerisch gekennzeichnete Datensätze. DieÜbersicht geht dabei nicht verloren, da die Datensätze zurIdentifizierung ein Datum und die Einstellparameter mit derSpeicherplatznummer enthalten. Wer möchte, archiviert mit-tels Menübefehl »Backup« die Daten in einem Ordner (z.B. Ba-ckup1, Backup2,…3). Eine nützliche Funktion stellt die Spei-chermöglichkeit (mittels Import/Export) der persönlichen P3+Einstellungen, inklusiv der zwanzig Akku-Speicher und derenEinstellungen dar. Das i-Tüpfelchen ist aber das Verwalten derbis zu zehn P3+ Vorgaben (0 – 9). So gerüstet, stehen einemalso zehn »individuelle« P3+ inkl. deren 20 Speicher zu Verfü-gung. Einfach praktisch, wer das einmal nutzt bzw. sich mitanderen P3+ austauschen möchte.

Die integrierte USB-Schnittstellestellt den Kontakt zum PC sicher. Ent-weder wird darüber ein Software-Up-date eingespielt oder einer Daten-analyse mittels der mitgeliefertenSoftware (Pulsar Graph und -Moni-tor) Tür und Tor geöffnet. Angenehmist, dass der P3+ die Möglichkeit der

Personalisierung und die Eingabe des aktuellen Datums mitUhrzeit bietet. Das ist empfehlenswert, da die Speicherdatendann stets diesen Stempel erhalten.

ProgrammeNach dem Einschalten erfolgt direkt die Abfrage »Batterie

oder Netzteil«. Die Auswahl ist insofern wichtig, da hier diespeziellen Voreinstellungen zum NT oder der Batterie greifen.Tipp: Beim NT (gerade aus einem Stromgenerator versorgt)keine Rückspeisung und mit Vorbehalt gepulste Ströme (bit-te dazu die Anleitung des NT bzw. Stromgenerators lesen); imBatterie-Betrieb sollte beides aktiviert werden.

Per Digi-Geber sind Strom und Kapazität sofort veränder-bar, der Akkutyp bzw. die dazugehörigen Modi (Laden/Ent-laden/Zyklen) stehen im Menü »Mode & Akku« zur Verfü-gung. Hierfür nur den Digi-Geber eine Sekunde lang drü-cken und fünf Menüpunkte liegen offen. Wer schon so weitist, sollte nach und nach die zwanzig Speicher mit den per-sönlichen Vorlieben programmieren. Das geht schnell underleichtert später den Alltag enorm. Anmerkung: Zur besse-ren Übersicht sind die einzelnen Menüpunkte abgelichtetund lassen die logische Vielfalt erahnen. Spätestens nachdieser Einsichtnahme kommt man zur Erkenntnis: »…stimmt,ist ja alles ganz logisch!«.

Es bringt keine neuen Erkenntnisse hier auf eine normale Li-Po-Ladung/-Entladung einzugehen, der P3+ beherrscht diesperfekt. Der P3+ bietet mehr und darauf legt der Autor wert, mal

64 3I2018 ROTOR

AllgemeinDer neue Pulsar 3+ ist kein »aufgebohrter« P3, die Technik

intern ist eine völlig Neue. Demnach kann ein bestehenderPulsar 3 auch nicht auf einen Pulsar 3+ hochgerüstet werden.Der Pulsar 3+ ist eine Ergänzung des bestehenden Laderpro-gramms. PP-RC hat die hochgesteckten Ziele zum perfektenLader noch einmal neu definiert. Das Gehäuse ist glattflächig,sehr robust und aus Aluminium. Ebenso die kratzfeste undHart-Pulverbeschichtete Lackierung, die im Alltag manchenKnuff verzeiht. Die Pultform ist ideal, da man – ob davor ste-hend oder sitzend – immer einen guten Blickwinkel auf dasDisplay und den Bedienknopf hat.

Am prägnantesten ist aber die Einknopfbedienung. Mit die-sem kombinierten Dreh-/Druckknopf navigiert man derartschnell und sicher durch die Menüs, dass keinerlei Gefühlnach noch mehr Bedienelementen hochkommt. Die Menüs

VORSTELLUNG ELPROG Pulsa 3+Gerd Giese

Weitere Informationen finden Sie unter

www.pp-rc.de

Der Pulsar 3+ ist eineNeukonstruktion undbaut auf den Pulsar 3auf – allerdings mit neu-en Funktionen und tech-nisch attraktiver denn je.Mittlerweile bringt derP3+ satte 2.500Watt Ladeleistung,die integrierten 16Hochleistungsbalan-cer (für max. 16 Zellen)leisten jetzt bis zu zweiAmpere je Port. Allesamtinteressante Werte, dieunseren Elektronikexper-ten Gerd Giese neugierigwerden ließen.

Ladegerätder Extraklasse

Pulsar 3+von pp-rc Modellbau

sind logisch strukturiert, so dass man meint, gleich loslegenzu können. Die englische Menüführung und deren Begriffesollten keine Hindernisse darstellen, weil Begriffe wie Charge,Discharge, Power, Delta-Peak etc. heute zum Standardreper-toire eines Modellbauers gehören. Dennoch empfehle ich,vorher die ausführliche und toll gegliederte Bedienungsanlei-tung zu lesen, um die Feinheiten des P3+ zu erkennen.

Der Tast-Digi-Geber erfasst völlig verzögerungsfrei beideDrehrichtungen und bewegt dabei einen Cursor durch dieMenüs. Mit der zusätzlichen Druckmöglichkeit (Enter), lässtsich die Funktion gezielt auswählen bzw. ändern. Das gehtderart schnell, zielsicher und flüssig von der Hand, dass dieFrage aufkommt, warum das keiner schon früher in dieserKonsequenz angeboten hat.

Das mitgelieferte Zubehör ist komplett und beinhaltet auch ei-nen fest montierten Balancer-Adapter (EH- und XH-Stiftleisten).Dem Ladegerät liegt ein Temperaturfühler, eine 8 GB große SD-Speicherkarte, ein USB-Kabel sowie eine sehr umfangreiche,deutschsprachige Bedienungsanleitung bei. Optional lässt sichder P3+ noch mit einem Funkmodul (Bluetooth oder kombiniertBT/WLAN) ausrüsten. Damit wird eine Funk-Verbindung, auchgleichzeitig BT und WLAN, nutzbar zum Smartphone oder PCaufgebaut. Es werden dann die gesamten Lade-/Entladedatenübertragen und auf sechs Seiten zur Anzeige gebracht.

Zur Anwendung kommt ein Funkmodul der Sendeklasse 1mit ca. 100 mW (20 dBm) Sendeleistung. Damit sind Entfer-nungen im Freifeld bis zu 100 m überbrückbar. Anm.: EineStörung bzw. sonstige Beeinflussung unserer 2,4 GHz-Funk-fernsteuerungen konnte ich auch nach ausgiebigen Tests mitJeti, Fasst und MPX nicht feststellen. Eine vollständige Fern-bedienbarkeit ist nicht vorgesehen. Nur ein Prozess, wie z.B.eine Ent- oder eine Ladung, kann dabei fernbedient abgebro-

Pulsar 3+ Startdisplay mit den Auswahl-symbolen für Netzteil oder Batterie.

Links am P3+: SD-Kartenschacht,USB-Schnittstellesowie SMA-Anten-nenanschluss.

Lüftereinlass, Tempe-raturbuchse, ver-schraubter Balancer-adapter sowie XT-90-Ausgangsbuchse ander rechten Gehäuse-wand.

Hinten rechts wurde die XT-90-Versorgungsbuchse integriert.

Page 3: ROhtwirdzurVTerfügungOgestelltvon R · VORSTELLUNG ELPROG Pulsa 3+ Gerd Giese W ei t rI nf oma fi d S u DerPulsar3+isteine Neukonstruktionund bautaufdenPulsar3 auf–allerdingsmitneu

67ROTOR 3I2018

Versuchsreihen bestätigten, dass bei unseren Akkus (LiPound LiFe), die mit mindestens 2C und aktiviertem Fast/Reflex-Modus geladen wurden (Vorort lade ich nur so) einen Akkuzeigen, als wenn er immer leicht vorgewärmt wäre. Viele sagedazu: Der Akku hat mehr Druck! Zudem sank der DC-Ri (hö-here Spannungslage unter Last) merklich ab, bei annäherndgleicher Nutzkapazität! Deshalb klar die Empfehlung von mir:Wenn es schneller gehen soll, mindestens 2C (max.: 4C)-La-derate bei aktiviertem Fast/Reflex-Modus!

Im Lagermodus (Storage) lassen sich nicht nur die Span-nungen innerhalb eines praktikablen Fensters vorgeben.Auch die Balanceraktivität ist frei wählbar. Das wäre immerdann zu empfehlen, wenn ein längeres Lagern nötig ist, wiez.B. beim Überwintern von LiXx-Zellen. Der Autor empfiehlt 10bis 15% Lagerkapazität beim LiPo (3,72 V/Z bis 3,74 V/Z).

Die dritte herausragende Möglichkeit ist die Erfassung desInnenwiderstands des gesamten Packs und der Einzelzellen.Anmerkung: Ist der Widerstand beim Akku hoch, kann er mitweniger Strom belastet werden als beim gleichen Akku mitniedrigerem Innenwiderstand. Steigt er über die Zyklen stetigan, erkennt man die zunehmende Alterung; spätestens beimdoppelten Innenwiderstand der Einzelzellen sollte man übereinen Austausch nachdenken. Das Ganze hat einen Haken:Für verlässliche Werte muss die Messung entsprechend auf-wendig gestaltet sein. Das ist beim P3+ wegen der umfang-reichen Messmethode gegeben. In dem speziellen Messpro-

gramm (Test) wer-den die Einzelwerteder Zellen und derGesamtwiderstandnach ca. 30 Sekun-den durch gepulste,unterschiedlich ho-he Prüfströme ermit-telt und sehr über-sichtlich dargestellt.

Eine Messstromeinstellung (dem Akku angepassten Prüf-strom) von 1C (z.B.: 4.100 mAh = 4,1A => 1C [h-1]) und bei ca.50% Ladetiefe (ca. 3,85 V/Z und Raumtemperatur) ist dabeisinnvoll und liefert die bisher verlässlichsten und vergleich-barsten Innenwider-standswerte zum Akku,die ich kenne. Die Mess-daten werden auch aufdie SD-Karte abgespei-chert. Wer Akkus mittelsZyklenprogramm mitdem Laden/Entladen(Dis.-Ch. oder umgekehrtund bis zu 99) austestenmöchte, kommt voll aufseine Kosten. Gerade derbis zu 40A hohe Entlade-strom, bei max. 2.500 W(bei Rückspeisung, ohne max. 100 W), wäre dazu prädestiniert.Die Spannungsgrenzen sind praxisgerecht einstellbar.

Neben den Lithium-Akkus unterstützt der P3+ noch Pb,NiCd, NiMh oder NiZn mit den Lade- und Pflegemöglichkeiten(spezielles Formieren, Regenerieren, Reflex und Inflex vor-handen). Die Inflex-Vollerkennung ist besonders schonendund für nicht hochstromfähige NiXx-Zellen empfehlenswert(z.B. NiMh: Eneloop u.v.m.). Die Spannungsgrenzen sind typ-gerecht (z.B. NiMh = min. 1,0 V/Z) angepasst und variierbar.Der Refleximpuls ist sehr gut ausgeprägt und zeigt auffri-schende Wirkung, wie der Autor bei Versuchen mit NiMh-Zel-len feststellen konnte. Leider lassen sich NiXx-Zellen, die miteinem Diodenschutz versehen wurden (meist im Sender inte-griert als Kurzschlussschutz), nicht am P3+ laden.

Klärendes zum Technischen – und was machtden Pulsar 3+ so einzigartig?

Die Frage kommt unwillkürlich hoch, wer sich einen neuenPowerlader anschaffen möchte. Um das zu verdeutlichen,muss ich leicht ins Technische abtauchen, da hier die größtenWurzeln des Preises verankert sind. Ich versuche mich hier so»untechnisch« wie möglich auszudrücken, damit viele Leserdiesen Abschnitt umsetzen können.

Zu nennen ist erst einmal das sehr robuste Metallgehäuse,was auch mal eine robustere Gangart gegenüber den Kunst-

66 3I2018 ROTOR

»das Besondere« zu durchleuchten! Schonende und effizienteLiXx-Ladung lässt sich dabei wie folgt definieren: Ein »Softstart«fährt die Stromrampe innerhalb einer Minute in fünf Stufen biszum eingestellten Strom hoch. Die normale LiPo-Ladung istnach 1/10 des Ladestroms beendet. Tiefentladene LiXx-Akkushebt der P3 mit 1/5 des eingestellten Ladestroms wieder zur

Spannungsnormalität an und führt (z.B. beim LiPo) ab 3,3 V/Zel-le (Z) die Ladung normal weiter. Wer das nicht benötigt, über-springt diese Vorgänge. Dazu nur den Digi-Geber kurz drückenund der Normalstrom liegt sofort an (Anm.: im Zyklen-/entladendient das zusätzlich einer Pause der Zyklen).

Drei besondere Programme, die ich u.a. auchgerne zum kurzen Check der LiPo-Zellen nutze,möchte ich hier näher erörteren: Im Konditionie-

ren (Condit)-Programm wird der Akku erst geladen, dann entla-den und anschließend bis zur Lagerspannung fertig zum Lagernvorbereitet. Natürlich sind die gesamten Spannungsgrenzen, dieStröme und die Lagerspannung getrennt einstellbar. Wer wissenmöchte, wie fit der Akku noch ist, kann sich u.a. die Daten(Ah/Wh im Wechsel) im Daten-Menü (Memory) anzeigen lassen.Das ist z.B. der perfekte »Wintercheck« vor dem Einlagern derLiXx-Packs!

Das Zweite ist die »Fast-Ladung« und wird von fast allen La-degeräten unterstützt. Aber, deren Geheimnis dahinter: Die ver-kürzen am Ladeschluss einfach die CV-Phase (Spannung kon-stant, Ladestrom wird reduziert) und melden den Akku früherals vollgeladen. Das ist primitiv und nicht nur »Augenwischerei«,es hat einige Nachteile, wie z.B. den des Kapazitätsverzichtsund einer stetig abnehmenden Balanciergenauigkeit (das wirdoft unterschätzt). Der P3+ bezeichnet die Fast-Ladung zu Recht.Ein spezieller Ladealgorithmus verkürzt nicht einfach die CV-

Phase, die gibt es nicht mehr! Ergeneriert zum Zeitpunkt der »nor-malen CV-Phase« solange zeitlichabgestimmte Ladeimpulse, bis ineiner definierten Leerlaufphasedie Sollspannung (beim LiPoexakt 4,2 V/Z) eine bestimmteZeit gehalten wird.

Das ist technisch sehr aufwen-dig und setzt genaueste Hardwarevoraus! Aber der Erfolg gibt denP3+ Machern Recht, denn es ga-rantiert volle LiPos (um 98%) beimerklicher Ladezeitverkürzung.Dies kann je nach Akkutyp und -zustand um die 20% (in der Praxisauch höher) gegenüber einer Nor-malladung eines anderen Stan-

dard-Ladegeräts ausmachen, ohne dass die Balanciergenauig-keit darunter leidet (wichtig)!

Wer noch einen obendrauf setzen möchte, aktiviert zusätz-lich den »Reflex-Modus« (sehr kurze Entladeimpulse) dazu.

Akkutypen Ni-Cd, Ni-MH,Pb, LiIon, LiFe, LiPo, LiHV

Eingangsspannung 12 V (10 – 16V);24V (20 – 32V); 36 V (27 – 48V);48V (40 – 60 V) Autobatterie.

Empfohlen ab 70 Ah oderstabilisiertes Netzgerät 48V 1.500 W

Ladespannung 0,5 – 58,8 V

Ladestrom 100 mA – 40 A (2.500 W)

Entladestrom 100 mA – 40A(500/1000/1600/2.500 W)

mit Energierückspeisung,oder 100 mA – 40 A (100 W)ohne Energierückspeisung

(am Netzteil)

Eigenstromaufnahme 50 – 70 mA

Temperaturmessung 0 – 99 °C

Spannungsmessung 0,1 – 65 V

Strommessung 0,1 – 40 A

Max. Balancierleistung 100 W

Max. Ausgleichsstrompro Zelle 0,50 A; 1,0 A; 2,0 A

Min. Ausgleichsstrom pro Zelle25 mA; 50 mA;100 mA

Zellenzahl (Balancer) 2 bis 16

Balanciergenauigkeit bis zu3 mV (0,003 V)

Maße (BxTxH) 155 x 160 x 75 mm

Gewicht ca. 1.085 g

Preis ab € 779,–

Hersteller www.elprog.com.pl

Bezug pp-rc Modellbau,www.pp-rc.de, [email protected]

TECHNISCHE DATENPulsa 3+

Das Zubehör mit der Bedienungsanleitung, dem externen Temperaturfüh-ler, einer 8 GB-SD-Karte, einem XT-90-Adapter, der Hochstromzuleitungmit soliden Klemmen, einem USB-Kabel sowie der Antenne (nur bei BTund/oder BT-WLAN).

Der Blick ins Innereoffenbart feinste In-dustrietechnik. DasBedienpanel und derDC-DC-Wandler be-finden sich auf zweigetrennten Platinen.

Auf dem Android-Handy/Tablet werdenmittels Funk sechsSeiten Informationenübertragen.

Displaydarstellung zumLaden (Charge). Einhelles Display zeigt beimir an, wenn der P3+aus einer Batterie ge-speist wird (Inverse-Einstellung).

Für mich ein sehr wichtiger Menüpunkt. Zum Kondi-tionieren (Condit) gehört ein Zyklus: Laden/Entla-den/Lagern mit frei einstellbaren Parametern.

Die letzten acht Ereignisse im Überblick. ImWechsel zeigt der P3+ die Kapazität (in Ah)oder die Energie (in Wh) an.

Die Möglichkeiten der Speicherkartenverwaltungmit der Personalisierung.

Die Grundeinstellungen (Setup) des P3+ sind um-fangreich. Die Spannungs- und Leistungsgrenzenwerden u.a. hier definiert.

Darstellung des Innenwiderstands eines LiPo-Akkupacks und dessen Einzelzellen beim Laden.Hier ein neuer 6s/5.100 mA/70C mit seitlichenHochstromableitern.

Ein »Test-Zyklus« zum exakten Bestimmen des Innen-widerstands. Dieser Vorgang dauert 30 Sekundenund wird übersichtlich auf drei Seiten dargestellt(hier nur die erste Seite).

Ein Novum in derBalancer-Anschluss-technik (siehe Textzu den Balancern).So werden zwei Li-Po-Packs (rechts ein6s, links ein 5s-Pack)angeschlossen.

Real fließender Balancer-strom in der Vorgabe mit2A (1A). Konstant hochund unabhängig von derSpannungshöhe derjeweiligen Einzelzellen.

Page 4: ROhtwirdzurVTerfügungOgestelltvon R · VORSTELLUNG ELPROG Pulsa 3+ Gerd Giese W ei t rI nf oma fi d S u DerPulsar3+isteine Neukonstruktionund bautaufdenPulsar3 auf–allerdingsmitneu

ROTOR 3I2018

elektronische DC-Lasten integriert hat die im-mer stromkonstant – also spannungsunabhän-gig – arbeiten!

Wer LiXx-Akkus seriell zum Laden/Entladenverschalten möchte hat ein Problem. Dazugibt es Hilfen wie die Balancer-Boards. Da-rauf müssen dann die richtigen Stiftreihen soangeordnet sein, dass man garantiert immerden letzten Balancerkontakt (Plus, letzte Zel-le) zum ersten des zweiten Akkus (Minus, ers-te Zelle) koppelt. Wer hier einen Fehler machtzerstört so einiges und riskiert einen heftigenKurzschluss … anders der P3+. Dessen Ba-lancer-Ports sind elektrisch so konstruiert,dass die in zweimal acht Ports gesplittet sind.Hier muss lediglich sichergestellt sein, dassder erste Akku (Minusanschluss zum Lade-kabel) in Port 1 (minusbündig) steckt und derzweite Akku (Plusanschluss des Ladekabels)in Port 2 (auch hier minusbündig) unabhän-gig von der Zellenanzahl! Wer hier etwas ver-tauscht erntet lediglich eine Fehlermeldung.Diese Vereinfachung ist einzig unter den La-degeräten und stellt ein erhebliches Sicher-heitsplus dar.

Die Summe aller Balancer-Features zeigtsich in der Praxis beim LiXx-Laden: Man hatkeine Sorgenkinder bzw. Zicken mehr undzum Ladeschluss perfekt bis auf 0,004 V (er-mittelt) ausgeglichene Zellen. Dabei arbeitendie Balancermodule mit gestuften Entlade-strömen (0 bis 100%, in 10% Schritten) in-nerhalb des voreingestellten max. Balancier-stromes (maximal: 0,5/1A oder 2A, Menü:Parameters). Ein ausgeklügelter Algorith-mus, in Abhängigkeit der Zellenspannung(trichterförmig), der Spannungsdifferenz undeiner vorherberechneten Geschwindigkeits-änderung (immer bezogen auf die mittlereZellenspannung), bestimmt dann den not-wendigen Balancierstrom. Der kann je nach

Bedarf bis zu zehnfach abgestuft sein, inner-halb des eingestellten Maximalstromes! Die-ses Prinzip arbeitet einfach perfekt und ichkenne keinen ausgeklügelten Algorithmusals diesen!

Der Clou dieser Aktivitäten, die Spannungs-differenzen und die entkommene Kapazitätsind auf dem P3+ Display oder per App aufdem Smartphone abrufbar. Das gleiche zähltauch bei Innenwiderständen entweder jederEinzelzelle oder dem gesamten Pack.

Mein ResümeeEs fällt schwer, beim Pulsar 3+ nicht ins

Schwärmen zu geraten, sei es aufgrund der ho-hen Ladeleistung, der technisch perfekt ausge-legten DC-DC-Wandler, einer intuitiven Bedie-nung und Menüführung oder die Balancer-ports, die Bestwerte setzen in Sachen Präzisionund Geschwindigkeit. Dieser Pulsar erweistsich im Modellbau durch und durch als Profi-Werkzeug erster Güte und stellt eine Wertstei-gerung für unser Hobby dar. Wer bereit ist dieknapp 800 Eure für Ladetechnik zu investieren,bekommt genau das, was er erwartet: Das zur-zeit beste Ladegerät am Markt, auch in Bezugauf die lange Pflege der Geräte aus dem HausPP-RC Modellbau. Denn dadurch, hat sich dieInvestition auch übermorgen noch gelohnt.

68 3I2018 ROTOR

stoffgehäusen aushält. Dann ist dieses Ladegerät zu 100% ei-ne private Eigenentwicklung eines polnischen Ingenieur-Teams und wird dort gefertigt; die Geräte werden in Deutsch-land von PP-RC Modellbau vertrieben. Hier handelt es sich al-so um keine fernöstliche gefertigte Ware, die einemMassenmarkt angeboten wird.

Die technische Auslegung der Leistungsdaten sind so ge-wählt, dass sie garantiert zu 100% in einem gestuften Span-nungsfenster eingehalten werden (siehe Tabelle techn. Daten;vier Leistungsstufen: 500/1.000/1.600/2.500 W). Das ist fürden User kalkulierbarer, weil eben keine variable Abhängig-keit der Leistungsdaten von der Eingangsspannung besteht.Hierzu ein Beispiel: Der P3+ garantiert bei z.B. 24V-Ein-gangsspannung (Spannungsfenster zwischen: 18 – 31 V) eineLadeleistung von konstant 1.000 W. Ein anderer »realer« La-der (vergleichbarer Ladeleistung) täte dann bis zu 300 W(oder höher) schwanken.

Der P3+ wird von zwei schnellen (das ist meines Wissens ein-zig) Mikroprozessoren gesteuert. Die arbeiten so zusammen,dass sich der eine (DSP; Signalprozessor) nur in Echtzeit umden DC-DC-Wandler kümmert und der andere die Aufgabender Bedienung und Schnittstellen übernimmt. Dann werkelt imP3+ ein spezieller DC-DC-Wandler. In der Technik spricht manvon Vollsynchron und vierfach getaktetem Wandler. Die Vortei-le sind dabei ein erhöhter Wirkungsgrad (gemessen bis zu96%) und dadurch eine geringere Wärmeentwicklung, weil sichmindesten zwei Leistungstransistoren (Power-FET) einenStromtakt aufteilen sowie natürlich dessen deutlich schnelle-ren Regelzeiten (dazu später mehr). Dann eine feiner gestufte,genauere Stromreglung und ein breiterer Spannungsbereich.Der Eingangsspannungsbereich erstreckt sich beim P3+ von 9bis 55V und die Ausgangsspannung (Ladespannung) bis zu 60V. Wohlgemerkt, die 60 V entsprechen dann 14s-LiPo-Zellen(58,8 V) bei vollen 2.500 W.

Einige werden einen »Cross-over-Effekt« kennen – viele Ladersind davon betroffen. Wenn die Ausgangsspannung sich der La-despannung nähert, muss der DC-DC-Wandler von step-down(Spannung heruntertransformieren) zu step-up (Spannung he-rauftransformieren) umschalten. Das führt meist zu heftigen Re-gelschwingungen, die sich kurzzeitig in starken Stromspitzen(ripple) austoben. Ab und an wirft so ein Lader dann eine Feh-lermeldung aus oder ein Netzteil quittiert einfach den Dienst we-gen kurzzeitiger Überlast. All das ist dem P3+ völlig fremd!

Normal ist vor Ort, sich eine »Lade-Zapfstelle« zu teilen. Meistbestehen diese Zapfstellen aus zusammengeschalteten Blei-Batterien (Pb 12V/24V). Hier kommt es zwangsläufig zu erhöh-

ten Spannungsschwankungen, wennsich einer mit dem Ladegerät an- oder ab-klemmt. Diese erzeugten Spannungs-sprünge sind nicht unerheblich undschwanken im Normalfall um die ± 0,3V(meist höher). Hört sich wenig an, aberder Ladestrom schwankt dann synchrondazu bis zu ± 50% (d.h.: aus 5A Lade-strom wird eben 7,5A – oder umgekehrtdann 2,5A). Deshalb meist mein Rat: Die-se Lader haben ein »Alleinstellungsmerk-mal« an einer Pb-Batterie! Das Übel liegt

in dessen trägen Wandlerregelzeiten und langsamerem Prozes-sor (eben nur einer). Sie können diese Schwankungen erst nachca. 0,5 Sekunden (s), teilweise bis zu 1,5s, ausregeln. Davon istbeim P3+ nichts feststellbar – dessen Regelzeiten liegen weit un-ter 0,1s und demnach ist er zu 100% massentauglich.

Dann die Präzession (Abgleich) der realen Spannung undStrom. Haben viele Lader bei der Spannung weniger Schwie-rigkeiten und sind genau, liegen so einige beim Ladestromgerne mal daneben. Wir sprechen hier von bis zu 5% Strom-toleranz (teilw. auch höher). Das merkt der User daran, dasssolche Geräte nach einer Ladung deutliche Abweichungenzwischen der Ladekapazität und der gebrauchten Kapazitätanzeigen. Kann man so hinnehmen, aber verlässliche Datensehen anders aus. Beim P3+ ist die gesamte Kalibrierung aufeinem sehr hohen Niveau und hat durchgängig Referenzcha-rakter (nachgemessen)!

Der P3+ verfolgt die Philosophie eines gepulsten Ladestro-mes. Studien weisen diesem Verfahren positive Eigenschaf-ten betreffs der Zyklenfestigkeit und Belastbarkeit aus (ge-sunkener Innenwiderstand der LiXx-Akkus). Um das zu errei-chen, muss der Schaltungsaufwand beim DC-DC-Wandlerhoch sein, damit er keine »eigenen« Stromschwingungenbeim schlagartigen Ein-/Ausschalten des Ladestromes er-zeugt. Dafür wird ein schneller und sehr präzise arbeitenderDC-DC-Wandler benötigt, denn, das soll ja auch noch bei2.500 W einwandfrei funktionieren! Nachteil: Nicht jedes Netz-teil verträgt diese »krassen« Impulslasten. Deshalb lässt sichdiese Option beim P3+ auch deaktivieren.

Wer kennt das nicht: Der Ansteckfunken beim Anlegen derVersorgungsspannung zum Ladegerät und ab 24V wird es rich-tig heftig. Beim P3+ herrscht fast Stille, er hat einen Antiblitz mitintegriert. Hohe Ladeleistungen benötigen in letzter Konse-quenz sehr genaue und effiziente Balancerstufen damit die La-dezeit nicht unnötig länger dauert. Der P3+ hat dazu 16 Balan-cer-Ports die bis zu 2A realen Ausgleichsstrom mobilisierenkönnen. Dazu ist dieser Ausgleichsstrom nicht im Verhältnis ca.50:50 (ein/aus) gepulst (wie sonst üblich), sondern liegt konti-nuierlich an und wird nur zur Kontrolle in einem Bruchteil vonSekunden kurz unterbrochen. Damit steht gegenüber der50:50 Variante die fast doppelte Balancerleistung bei gleichenBalancerströmen zur Verfügung; die Ports des P3+ leisten ins-gesamt bis zu 100W Balancerleistung.

Normal werden zum Balancen die Einzelzellen der Akkus überSchalttransistoren und Widerstände entladen. Die Widerständehaben den Nachteil, dass die Ausgleichströme dann span-nungsabhängig sind. Beim P3+ ist das nicht der Fall, da er 16

Oben: Darstellungdes Innenwider-stands der seriell ver-schalteten LiPo-Ak-kus beim Laden, be-stehend aus 6s (1 bis6) und 5s (7 bis 11).

Einmal habe ich es gewagt, die Power annä-hernd auszureizen, in dem ich zweimal 6s-5.000 mAh LiPos mit 40A geladen habe (nichtzum Nachahmen empfohlen!).

Die 6s-Packs sind unterschied-lich alt (ein Jahr auseinander).Der P3 hat sie zügig in Gleich-stand gebracht. Beim Akku 1(Z1 bis 6) zeigten die Balancervolle Action bis zum Gleich-stand. Hierfür war eine Enlade-kapazität über die Balancer vonca. 380 mAh nötig.

Auszug aus der Pulsar-Graph-Software des P3+: Kurvenverläufe, sämtliche Einzelinformationen per Data-Fensterund ein Beispiel zur benötigten Balancerkapazität zum Angleichen der Einzelzellen.