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76 SOUNDCHECK 05 |11 Tracking: Die benötigte Rechenzeit, um den Ton in ein MIDI-Signal zu wandeln. Eine lange Verzögerung kann zu einem unsauberen Klang und falschen Tonerkennungen führen. Zunächst einmal: Das GR-55 ist schwer. Das ist aber beileibe kein Nachteil, denn wer möchte schon ein komplexes Bodengerät, das sich in ei- nem leichten, aber anfälligen Kunststoffgehäuse behaupten muss? Mit der Metallhülle ist alles in Butter, der GR-55 dürfte auch auf einer Bühne, auf der es mal etwas deftiger zur Sache geht, kein Problem bekommen. Das Expression-Pedal und die Fußtaster wirken ebenfalls angenehm robust, und die Knöpfe zur Anwahl und Veränderung der Presets sind gut erreichbar. Das Display ist, man kennt es aber auch im Keyboard-Bereich von Roland gar nicht anders, groß und übersichtlich. Die Anschlüsse des GR-55 bieten alles, was man braucht. Neben den vielen Möglichkeiten, den Ton und die MIDI-Signale des GR-55 auszu- geben, erlaubt der Guitar Out es, das reine Gitarren-Signal mit dem Modeling des GR-55 zu bekommen und ohne Synthie zu arbeiten geht auch ganz unkompliziert. Man bekommt hier also und die korrekte Erkennung von Tonhöhen wa- ren ein Problem, und trotz der großen technolo- gischen Fortschritte war es selten so, dass man guten Gewissens sagen könnte, jetzt ist es per- fekt. Rolands neuer GR-55 aber wartet mit eini- gen Features und Verbesserungen auf, die für jeden Gitarristen, ob Alleinunterhalter oder Rocker, hochinteressant sind. Im GR-55 werden die Technologien zusam- mengeführt, die Roland im Laufe der Jahre immer weiter verbessern konnte, aber noch nie zuvor in ein Paket gepackt hat. Die COSM- Technologie für das Modeling von Gitarren und Verstärker ist aus dem VG-99 entliehen, die Synthesizer-Sounds sind natürlich den renom- mierten Roland-Synths zu verdanken. Die Kom- bination dieser zwei Welten ist aber alleine zu wenig, deshalb hat sich Roland vom Gitarristen- Alltag und den typischen Wünschen der Saiten- fraktion inspirieren lassen. Roland ist schon seit den 80er Jahren der aktivste Hersteller in Sachen MIDIfizierung der Gitarre. Lange Zeit führten die Gitarrensynthesizer allerdings ein Schattendasein, aber das könnte sich mit dem GR-55 und seiner unglaublichen Vielseitigkeit ändern. W er sich noch an Steve Stevens erin- nert, der wird sich auch an eine futu- ristisch aussehende Gitarre erinnern, die zwar für diesen Gitarristen nichts Unge- wöhnliches darstellte, für die Welt der Sechssaiter aber wichtig war: die erste Synthesizer-Gitarre. Und wir reden hier nicht von der Gehhilfe für Keyboarder, der Keytar. Nein, dies war eine mehr (traditionell mit Griffbrett und sechs Saiten) oder weniger (sehr abgefahrenes 80er-Design) nor- male Gitarre mit einem Pickup, der den Output jeder Saite einzeln abnehmen konnte und im an- geschlossenen Gerät in Synthsounds umwandelte. Das war ganz nach dem Geschmack des experi- mentierfreudigen Amerikaners Stevens, der sich gleich ein Exemplar sicherte und damit zu einem der Pioniere der Gitarrensynthesizer zählen durfte. In den folgenden Jahren war die Leistung der Geräte aber oft unzuverlässig und in wichti- gen Bereichen mangelhaft. Schnelles Tracking Beam me up Roland GR-55 & GK-3 Gitarren synthesizer TEST: GITARRE © PPVMEDIEN 2011

Roland GR-55 & GK-3 - Beam Me Up...Roland GR-55 & GK-3 Vertrieb Roland Preis (UVP) 835 gmit dem man sehr viel Spaß haben kann, gerade, aUF EInEn BLICK Der Tonabnehmer ist also dran,

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Page 1: Roland GR-55 & GK-3 - Beam Me Up...Roland GR-55 & GK-3 Vertrieb Roland Preis (UVP) 835 gmit dem man sehr viel Spaß haben kann, gerade, aUF EInEn BLICK Der Tonabnehmer ist also dran,

76 Soundcheck 05|11

TeST: GiTarreTeST: GiTarre

Tracking: Die benötigte Rechenzeit, um den Ton in ein MIDI-Signal zu wandeln. Eine lange Verzögerung kann zu einem unsauberen Klang und falschen Tonerkennungen führen.

Zunächst einmal: Das GR-55 ist schwer. Das ist aber beileibe kein nachteil, denn wer möchte schon ein komplexes Bodengerät, das sich in ei-nem leichten, aber anfälligen Kunststoffgehäuse behaupten muss? Mit der Metallhülle ist alles in Butter, der GR-55 dürfte auch auf einer Bühne, auf der es mal etwas deftiger zur Sache geht, kein Problem bekommen. Das Expression-Pedal und die Fußtaster wirken ebenfalls angenehm robust, und die Knöpfe zur Anwahl und Veränderung der Presets sind gut erreichbar. Das Display ist, man kennt es aber auch im Keyboard-Bereich von Roland gar nicht anders, groß und übersichtlich.

Die anschlüsse des GR-55 bieten alles, was man braucht. Neben den vielen Möglichkeiten, den Ton und die MIDI-Signale des GR-55 auszu-geben, erlaubt der Guitar Out es, das reine Gitarren-Signal mit dem Modeling des GR-55 zu bekommen und ohne Synthie zu arbeiten geht auch ganz unkompliziert. Man bekommt hier also

und die korrekte Erkennung von Tonhöhen wa-ren ein Problem, und trotz der großen technolo-gischen Fort schritte war es selten so, dass man guten Gewissens sagen könnte, jetzt ist es per-fekt. Rolands neuer GR-55 aber wartet mit eini-gen Features und Verbesserungen auf, die für jeden Gitarristen, ob Alleinunterhalter oder Rocker, hochinteressant sind.

Im GR-55 werden die Technologien zusam-mengeführt, die Roland im Laufe der Jahre immer weiter verbessern konnte, aber noch nie zuvor in ein Paket gepackt hat. Die COSM-Technologie für das Modeling von Gitarren und Verstärker ist aus dem VG-99 entliehen, die Synthesizer-Sounds sind natürlich den renom-mierten Roland-Synths zu verdanken. Die Kom-bination dieser zwei Welten ist aber alleine zu wenig, deshalb hat sich Roland vom Gitarristen-Alltag und den typischen Wünschen der Saiten-fraktion inspirieren lassen.

Roland ist schon seit den 80er Jahren der aktivste

Hersteller in Sachen MIDIfizierung der Gitarre. Lange

Zeit führten die Gitarrensyn thesizer allerdings ein

Schattendasein, aber das könnte sich mit dem GR-55

und seiner unglaublichen Vielseitigkeit ändern.

W er sich noch an Steve Stevens erin-nert, der wird sich auch an eine futu-ristisch aussehende Gitarre erinnern,

die zwar für diesen Gitarristen nichts Unge-wöhnliches darstellte, für die Welt der Sechssaiter aber wichtig war: die erste Synthe sizer-Gitarre. Und wir reden hier nicht von der Gehhilfe für Keyboarder, der Keytar. Nein, dies war eine mehr (traditionell mit Griffbrett und sechs Saiten) oder weniger (sehr abgefahrenes 80er-Design) nor-male Gitarre mit einem Pickup, der den Output jeder Saite einzeln abnehmen konnte und im an-geschlossenen Gerät in Synthsounds umwandelte. Das war ganz nach dem Ges chmack des experi-mentierfreudigen Amerikaners Stevens, der sich gleich ein Exem plar sicherte und damit zu einem der Pioniere der Gitarren synthesizer zählen durfte.

In den folgenden Jahren war die Leistung der Geräte aber oft unzuverlässig und in wichti-gen Bereichen mangelhaft. Schnelles Tracking

Beam me upRoland GR-55 & GK-3

Gitarren

synthesizer

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Page 2: Roland GR-55 & GK-3 - Beam Me Up...Roland GR-55 & GK-3 Vertrieb Roland Preis (UVP) 835 gmit dem man sehr viel Spaß haben kann, gerade, aUF EInEn BLICK Der Tonabnehmer ist also dran,

WWW.Soundcheck.de/

ein normales Gitarren-Multieffektgerät gleich gratis mit dazu. Natürlich gibt es den Line-Ausgang in Stereo und für zu Hause auch einen Kopfhörer-Ausgang. MIDI-In und MIDI-Out erlauben die Steuerung des GR-55 von außen oder auch das Ansteuern eines externen Synth-Moduls – für den unwahrscheinlichen Fall, dass man noch mehr Sounds braucht. Per USB-Kabel schließlich ist die Verbindung zum Computer sicherge-stellt und man kann damit sowohl den GR-55 per Software verwalten, als auch das Gerät als Audio-Schnittstelle nutzen.

Bevor allerdings überhaupt ein Synth-Ton aus dem GR-55 heraus-kommen kann, muss man den GK-3-Tonabnehmer installieren – es sei denn, man hat eines der wenigen Instrumente, die ab Werk über einen kompatiblem Pickup verfügen. Das ist eigentlich ganz einfach, die Gitarre muss nicht angebohrt werden, alle Montageteile sind enthalten, ebenso

eine genaue Installationsanleitung. Man muss sich nur etwas Zeit neh-men und die Installation gewissenhaft vonehmen. Wem das zu viel Arbeit ist oder wer den Pickup unsichtbar installiert haben will, der kann zwi-schen einigen Gitarren wählen, in die das GK-System serienmäßig ver-baut ist. (www.gkworld.de).

Ist der Tonabnehmer mittels des mitgelieferten Kabels am GR-55 angeschlossen, kann es auch gleich losgehen. Das Gerät eingeschal-tet, und schon hat man eine ganze Welt an Sounds parat! Zumindest fast: Denn in den Systemeinstellungen sollte man für die bestmögliche Übertragung die Einstellungen des Pickups anpassen. Und man hat auch die Möglichkeit, das normale Pickup-Signal seiner Gitarre in den GK-3 einzuschleifen und hat damit eine noch größere Soundvielfalt parat. Das alles ist aber schnell erledigt, und die ersten Sounds perlen aus meinem Kopfhörer. Sehr praktisch sind die Umschalttaster an der

Pickup-Steuerung. Damit hat man in jeder Situation auch aus der Ferne die Möglichkeit, einfach die Sounds zu wechseln. Preset hoch, Preset runter, GK-Pickup alleine oder ganz aus oder ein Mix zwischen analogem und GK-Pickup – ihr habt die Wahl! Woran man sich allerdings gewöhnen muss, ist der Pickup selbst. Da ist auf einmal etwas an der so vertrauten Gitarre, was vorher nicht da war – da muss man sich erst einmal einspielen. Und auch die Optik ist durch den Pickup und seine Steuerung gewöhnungsbedürftig. Bei einer modernen Gitarre kann diese Futurisierung sehr cool aussehen, meine Augen musste sich aber an die Kombination des GK-3 mit meiner alten Les Paul Deluxe erst anfreunden.

• Bauweise Gitarrensynthesizer (GR-55) & MIDI- Tonabnehmer (GK-3)

• Tonerzeugung PCM 2x, Modeling 1x• Sounds PCM 910 Typen, Modeling: 23 (Guitar- Modus), 17 (Bass-Modus)• Effekte 20x Multi-Effekte, 42x Preamps, 14x Modula- tion, 7x Delay, 5x Reverb , 4x Chorus, 1x EQ• Speicher-

plätze Presets: 270; User: 297

TEChnISChE DaTEn

• Wandlung 24 bit aD/Da• Sampling- Frequenz 44,1 Khz• Pedale Expression-Pedal, Patch 1, Patch 2, Patch 3, Ctl• anschlüsse GK In, Guitar Out, Output Left (Mono), Output Right, Kopfhörer, MIDI-In, MIDI-Out, USB, netzteil• USB-audio- Player WaV, aIFF

• GK-3 Schalter & Regler Volume, Preset Down, Preset Up. Select• GK-3 anschlüsse GK-anschluss, Pickup- Eingang (Klinke)• Extras Looper, USB-Player, Expression-Pedal• Gewicht 3,3 kg• Maße (h x B x T) 78-106 x 405 x 244 mm

Da bleiben keine Wünsche offen: Die Anschlußsektion des GR-55.

» Das Gerät an, und schon hat man eine ganze Welt an Sounds parat!«

© PPVMEDIEN 2011

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TeST: GiTarre

Soundcheck 05|11 WWW.Soundcheck.de

Sehr große SoundvielfaltGutes amp-ModelingLatenzarmes TrackingPraxisnahe KonstruktionEtwas umständliche Installation GK-3

Roland GR-55 & GK-3

Vertrieb Roland www.rolandmusik.de

Preis (UVP) 835 g

aUF EInEn BLICK

Der Tonabnehmer ist also dran, das Gerät ist eingeschaltet, alles verkabelt – es kann los ge-hen! Alleine mit den Werks-Presets ist man schon mal eine Weile beschäftigt, denn diese bieten ei-nen wilden Ritt durch die schier grenzenlosen Möglichkeiten des GR-55. Und oft genug bleibt man an einem Preset hängen, mit dem man nach Herzenslust spielen kann – sehr inspirierend. Man sollte aber darauf gefasst sein, dass der GR-55 manchmal untypisches Spiel erfordert. So fällt die werksgetreue Umsetzung der Sounds auf: Bei Instrumenten wie einem Klavier, das ja von Natur aus kein Bending unterstützt, kann man das auch nicht mit der Gitarre umsetzen. Ein Bending wird dann in Einzeltöne aufgeteilt. Das ist zwar zu-nächst eine Umstellung, wenn man den realen Sound des gewählten Instruments erreichen will, man kann aber auch ziemlich abgefahrene Klänge produzieren, die es so nicht gibt.

Die Qualität der Sounds, Synthesizer wie auch Modelings, sind bestechend gut. Es ist erstaunlich, dass man mit der COSM-Tech-nologie so ziemlich alles aus dem GR-3-Pickup holen kann, von der Highgain-Wand bis zur zwölfsaitigen Akustikgitarre. Auch die Synthie-Sounds sind erste Sahne. Das schon erwähnte Klavier ist qualitativ ganz weit oben anzusie-deln, aber auch ein Wurlitzer oder eine Hammond-Orgel habe ich so von einer Gitarre noch nie gehört. Mit der Nachbildung analoger Synthesizer kann man sogar in die Techno- und Electronica-Richtung gehen – es klingt wirklich klasse. Zu guter Letzt gibt es auch noch eine ganze Reihe Exoten, wie etwa chinesische Saiten instrumente oder eine Sitar. Ob man nun

reine Gitarrensounds haben will und diese kom-biniert, oder bei den Synthie-Sounds bleibt – die Variationen des GR-55 erscheinen fast un-erschöpflich.

Da wir aber immer noch bei einem Gitarristen-Gerät sind: Wie klingts denn mit einem her-kömmlichen Pickup, den man einschleift? Es klingt wirklich gut, die Sounds sind klar und gut definiert, der Charakter der Gitarre kommt her-aus wenn man nicht der Versuchung der vielen Möglichkeiten des GR-55 erliegt, sondern die vielen möglichen Effekte sparsam einsetzt. Ob man einen hochpolierten Clean-Sound bevorzugt oder eine dreckige Rock-Klampfe, der GR-55 ist dazu im Stande. Sauber!

aber was natürlich am meisten interessiert ist die Kombination beider Welten. Und hier ist der GR-55 voll und ganz zu Hause. Wer woll-te nicht schon einmal pro Saite einen einzelnen Sound haben? Hier ist's möglich und lädt zu Experimenten ein. Fast jedes Preset auf dem GR-55 hat dem Expression-Pedal ein Parameter zugeordnet, damit lässt sich schon mal trefflich spielen. Die Kombination völlig unterschiedli-cher Sounds ist fantastisch. Wie wär's mit ei-nem Banjo und einem Hammond-Sound? Oder

eine derbe Metal-Gitarre mit Kirchenglocken? Das alles ist möglich, und man kommt kaum umhin, dem Spieltrieb einfach nachzugeben und sich wie ein Kind zu freuen, wenn man auf etwas völlig Unerwartetes gestoßen ist.

Besonders interessant wird es bei den zwei kleinen, aber feinen Werkzeugen des GR-55, die vor allem auf die Solisten oder das Spiel im heimischen Wohnzimmer zugeschnitten sind. Da wäre zunächst einmal die USB-Buchse, die einen handelsüblichen Stick aufnehmen kann und sogar versenkbar ist, was Stick und Buchse schützt. Auf dem Stick gespeicherte WAV- oder AIFF-Dateien können als Backingtrack abgespielt werden und das Üben macht gleich viel mehr Spaß. Der Looper ist ein ganz besonderes Feature mit dem man sehr viel Spaß haben kann, gerade, wenn man ein so vielseitiges Soundrepertoire zur Hand hat. Hier kann man Schicht über Schicht legen, mit verschiedenen Sounds spielen und der Looper fungiert hier nicht nur als Spielzeug, son-dern als probates Mittel, Arrangements zu pro-bieren und Songs zu schreiben – die Vielfalt des GR-55 lädt dazu ein.

Rolands GR-55 eröffnet der Gitarre und ih-rem Spieler große Soundwelten und neue Möglichkeiten, klassische und neuartige Klänge zu kombinieren. Keine Frage, das Gerät ist kom-plex, aber mit dem großen Display und der intui-tiven Bedienung kann man sich relativ schnell einarbeiten, selbst wenn man ein Bedienungs-anleitungs-Muffel ist wie ich. Leider – und das ist ein großes Leider – ist es einfach nicht möglich, alle Möglichkeiten innerhalb einer relativ kurzen Testperiode auszuprobieren und würde auch den Rahmen dieses Artikels sprengen. Man kratzt al-so an der Oberfläche. Aber ich muss Roland lo-ben, denn ihre Preset-Auswahl bietet einen sehr guten Überblick über das, was man mit dem GR-55 anstellen kann.

natürlich ist der Umgang mit Sounds, die of-fensichtlich keine Gitarrensounds sind, unge-wohnt. Aber man gewöhnt sich als Gitarrist er-staunlich schnell an die richtige Spielweise. Der GR-55 wird wahrscheinlich, wie seine Vorgänger auch, die Gitarristenwelt in zwei Lager spalten. Die einen werden nichts mit Geräten dieser Art zu tun haben wollen, die anderen werden es lie-ben. Der GR-55 könnte aber auch diese Kluft schließen, denn er ist ein Gerät, das beiden Parteien gefallen kann. Und die Aussicht, dass der

GR-55 viele festgefahrene Soundvorstel lungen aufweicht und die Kreati vität seiner Nutzer för-dert, wäre der schöne Ausgang eines Experiments, das vor dreißig Jahren begann und hoffentlich noch nicht zu Ende ist. Jeder, der Gitarre spielt, kann mit dem GR-55 Spaß haben und sollte die-sen Gitarren synthesizer deshalb ausprobieren. Aber Vorsicht: der Suchtfaktor ist hoch. ✖ Jan Lüdeke

Erweitert die Möglichkeiten: Per USB-Stick kann man Soundsamples über das GR-55 abspielen und sogar direkt darauf seine Gitarrenspuren aufnehmen.

»Man kann mit dem GR-55 auch abgefahrene Klänge produzieren, die es so nicht gibt.«

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