Rudolf Steiner: Die Gefahren der Einweihung 19.12.1907

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    Manuskript.

    Die Gefahren der Einweihung

    Vortrag von Dr. Rudolf SteinerKöln, den 1. !1".# De$e%&er 1"'(.

    Das)enige, was %an als Geisteswissens*haft &e$ei*hnet, dessen +uellenwir gestern aufgesu*ht ha&en, erfhrt von unseren -eitgenossen auf dereinen Seite den Vorwurf des hantastis*hen, /ru%eris*hen 0 wenn ni*htno*h s*hwerere Vorwrfe2 und auf der anderen Seite ein Vorwurf, der na*heiner gan$ &esti%%ten Ri*htung geht, und der uns heute &es*hftigensoll. Er &esteht darin, dass, wenn gespro*hen wird von der Einweihung,%an au*h von gewissen Gefahren spri*ht, die ver&unden sein sollen %itde%, was %an Geisteswissens*haft nennt. 3llerdings ha&en die)enigen, dievon diesen Gefahren spre*hen, gewöhnli*h sehr dunkle, vers*hwo%%eneVorstellungen von de%, was sie si*h denken sollen &ei diesen Gefahren.Das kann ni*ht anders sein, denn die %eisten ha&en ni*ht viel 4egri5 vo%6nhalt, von der 3ufga&e und Mission der Geisteswissens*haft in unserer-eit. 7ir %ssen unters*heiden, wenn wir )ene Gefahren &eleu*htenwollen, $un*hst )ene 3ngst, wel*he unsere -eitgenossen ha&en vor derallge%einen Verkndigung der Geisteswissens*haft. Das %uss %anunters*heiden von den $./. wirkli*h vorhandenen Gefahren derGeisteswissens*haft, die si*h erge&en fr den, der sel&st hingehen will $u

    den höheren 7elten2 der den -ugang su*ht $u den Erkenntnissen i%8nsi*ht&aren, 9&ersinnli*hen. Dann wird gespro*hen davon, dass es &erhaupt gefhrli*h sei, von sol*hen Dingen $u reden, sol*he :ehren $uver&reiten und den :euten die Köpfe $u verdrehen.Ein Vorwurf sei glei*h vorweg genannt, der i%%er und i%%er wieder !...#eine völlig %issverstndli*he 3u5assung, die gan$ an der ;&er%pathie fr das wahre :e&engeno%%en. Man*he ?a%ilie, die eines ihrer Mitglieder hingehen sieht $ur

     /heosophie, weil es glau&t, dort die 4efriedigung $u @nden, die das frhere:e&en seine% Aer$en und seiner Seele ni*ht ge&en konnte, ! B diese?a%ilie# sagt= die /heosophie hat uns diesen Mens*hen geno%%en. Es istgefhrli*h, wenn sol*he Mens*hen hineingetrie&en werden in eineasketis*he weltfre%de :e&ensfhrung, denn dann sagen die 3ngehörigen,es sei die /heosophie, die sie da hineingetrie&en ha&e. 3&er es liegt eingut /eil 8nduldsa%keit hinter einer sol*hen 4ehauptung. Sol*he :euteglau&en, dass nur &ere*htigt sei eine sol*he Gestaltung des :e&ens, wiesie es sel&st fhren wollen2 und dass es 3skese sei, ni*ht genau dassel&e:e&en $u fhren, wie sie es tun 0 wer ni*ht genau ihre 6deen und:e&ensans*hauung teilt, der trei&t 3skese. 7enn %an a&er ansieht das:e&en %an*her Mens*hen, %it de%, was Mann und ?rau vo% Morgen &is$u% 3&end &eginnen 0 es ist hier ni*ht die Rede von sol*hen, die wirkli*hi% praktis*hen :e&en stehen 0 wenn %an sieht, wie das :e&en %an*her

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    si*h ers*höpft in Soupers und Diners und anderen trivialen Vergngungen,dann &egreift %an, dass ein Mens*h, der Aöheres su*ht, dies :e&en ni*ht%itle&en kann. 7enn dann einer si*h diese% :e&en ent$ieht, dann sagendie :eute= er sei weltferner 3skese verfallen2 allerlei a&strakte, konfuse6deen &es*hftigen ihn. Man kann si*h in diesen Kreisen ni*ht denken,

    dass ihr :e&en %it$ule&en gerade die gröCte 3skese fr einen sol*henMens*hen sein %uss. Der)enige, der kennengelernt hat die +uellen, ausdenen das :e&en der 7irkli*hkeit

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    7issens*haft ver&reitet wird, na*h$ugehen, der wird oft dur*h diegerade$u &rutalen gro&en S*hlussfolgerungen direkt ph>sis*hen S*h%er$e%p@nden. Denn so &ewundernswert das ist, wie die 7issens*haft dur*hihre 6nstru%ente und Methoden erfors*ht hat, der Gedankeninhalt ist inder Regel ein ungeheuer kur$er. So ko%%t es denn, dass der Mens*h, der

    i% alltgli*hen :e&en steht, in der Regel wenig ge&t, wenig vorge&ildetist fr ein wirkli*hes folgeri*htiges Denken. Man unters*ht$t gewöhnli*hdie 4edeutung des -usa%%enstoCes der Mens*hen %it der /heosophie2wenn die Seele gewöhnt ist, )ene stu%pfen Gedankengnge $u ha&en, dieder Mens*h heute hat, und dann der -usa%%enstoC %it deneindringli*hen Gedankenfolgen erfolgt, die den Mens*hen in derGeisteswissens*haft entgegentreten. Der Mens*h %erkt, wenn er einee%p@ndungsvolle Seele hat, wenn Gefhl in seiner 4rust waltet, dass ih%da entgegenste% hinein2&esonders dann, wenn er nur in ?eieraugen&li*ken hineilen kann $ur /heosophie, nur einen 4ro*ken neh%en kann und dann wieder $ur*k%uss in das :e&en. Da e%p@ndet er den ungesunden Kontrast2 daentstehen )ene un$ufriedenen kranken Seelen, die wir allerdings heutevielfa*h entstehen sehen von der 4erhrung %it dengeisteswissens*haftli*hen :ehren.7ir sehen no*h %ehr. 7er die -ei*hen der -eit $u deuten versteht, dersieht ein tr&es 4ild der -ukunft. Die Mens*hheit le&t heute vielfa*h i%Dunkel und i% haos2 sie &eurteilt das :e&en ohne die Kenntnis der

    trei&enden Krfte des :e&ens, die si*h ein$ig und allein erge&en ha&en als?olge der %ens*hli*hen Gesinnungen. 7er da glau&t, Gesinnungen ha&enkeine 7irkungen auf das :e&en, der weiC ni*ht, was Gedanken fr reale /atsa*hen sind. Sie haben eine 7irkung auf das :e&en &is hinein auf dieVolksgesundung. 7er da weiC, dass der Materialis%us so lange -eithindur*h in tiefste% 6nnern der Mens*hheit auf seiner Aöhe stand da, wogroCe -eitfragen ausgear&eitet wurden, wer weiC, dass er etwas ge$eitigthat, das vielfa*h fals*h &eurteilt wird. Man &ewundert so %an*henS*hriftsteller, der in &lendender 7eise %an*he 3useinanderset$ung &erdie %annigfaltigsten Ge&iete des :e&ens gi&t2 und %an weiC ni*ht, dass erhrasen redet oder s*hrei&t. Der Sa*hkundige könnte &ei %an*he%

    $eigen, was hinter dieser Geistrei*hheit ste*kt. -uweilen ste*kt wirkli*hetwas dahinter, was %an S*hwa*hsinn nennen könnte. Man kann heutes*hwa*hsinnig und do*h ein geistrei*her S*hriftsteller sein. S*hon vor Hahr$ehnten sagte eine Mens*h= es sei heute gar ni*hts &esonderes, wenneiner s*höne lange Gedi*hte %a*he, denn heute sei unsere Spra*he soweit, dass sie fr den Mens*hen d*hte. Die allge%eine 4ildung ist heuteso, dass )e%and, der si*h viellei*ht seit de% 1I. Hahre da%it &efasst hatund alle die 8rteile, die heru%s*hwirren, in si*h aufni%%t, geistrei*hs*hrei&en und denno*h s*hwa*hsinnig sein kann. Das ist eine s*hein&arparadoJe 4ehauptung, do*h sa*hli*h ist sie wahr.Das soll nur angesehen werden als ein S>%pto%, wie o&er

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    denen, die die Gefhrten sind 7enn wir die Geistesverfassung der)enigen&eurteilen, die vielfa*h diesen -usa%%enstoC erle&en %it de%, was die /heosophie gi&t, so %ssen wir sagen= wren sie innerhal& ihres&isherigen :e&ens ge&lie&en, dann wren sie viellei*ht leidli*h ges*heiteMens*hen ver&lie&en 0 nun ko%%en sie a&er $ur /heosophie, und das ist

    so, als wenn ein %*htiges :i*ht hineinleu*htet in einen Rau%, in de% viel8nreinigkeit ist. Das hat %an ni*ht gesehen, solange es @nster war. una&er, wenn die Erkenntnis von den wahren +uellen des :e&enshineinleu*htet in die ?insternis, da &ewirkt der Kontrast des einen %it de%anderen, dass viellei*ht einer, der sonst ein n*hterner, leidli*hvernnftiger Mens*h ge&lie&en wre, das :i*ht der Erkenntnis ni*htertragen kann und nun vollstndig verr*kt wird. Es liegt eine Gefahr hier3&er darf %an sagen, die /heosophie ha&e die S*huld 6st es ni*htviel%ehr %aterialistis*he Geistesri*htung, die den Mens*hen in diesen-ustand ge&ra*ht hat 8nd sollte, weil die Gefahren &estehen, dieGeisteswissens*haft der Mens*hheit )enes :i*ht ni*ht &ringen Mag dereine oder andere S*haden leiden, deshal& darf ni*ht das versagt werden,was die Mens*hheit $u% wahren ?orts*hritt und $u% Aeil &eko%%en%uss.3llerdings gi&t es au*h wirkli*he Gefahren fr den)enigen, der den -ugang$u den höheren 7elten su*ht. 7ir können leider in %an*hentheosophis*hen S*hriften nur $u viel davon lesen, und sie sind dort viel $usehr ins S*hwar$e ges*hrie&en worden. 7ir wollen ni*hts &es*hönigen,wollen a&er ruhig und o&)ektiv $usehen, wie es %it diesen Gefahren steht.Es gi&t eine &esondere S*hwierigkeit, gerade an der S*hwelle, weil das*hwere /us*hungen, Aallu$inationen von de%, was 7irkli*hkeit und

    7ahrheit ist, $u unters*heiden sind. Das)enige, was de% Mens*hen a%s*hwersten ist, gewisse Vorurteile, Vorgefhle $u &erwinden, die er ausde% gewöhnli*hen :e&en %it&ringt. 7enn :eute hören, es g&e einen7eg, u% hinein$udringen in höhere 7elten, dann erfasst sie oft eineungeheure Gier und :eidens*haft. Das!)enige# a&er strenge $u &efolgen,was in de% gestrigen Vortrag hervorgeho&en wurde, das strenge S*hulenvon Denken, ?hlen und 7ollen, das s*heint ihnen ni*ht nötig. 3&erden)enigen %uss gesagt werden, dass das heute, e&enso wie vor tausend Hahren, unerlssli*he 4edingung ist, und von allen Gehei%lehrern strengeinnegehalten werden %uss. 7er si*h ni*ht auf sinnli*hkeitsfreies DenkeneinlieC, der wurde ni*ht $ugelassen $ur Gehei%s*hulung. Das kann heute

    ni*ht so strenge &efolgt werden, denn die)enigen, die die Ater des7issens waren, ga&en frher der Mens*hheit &erhaupt keine Gelegenheit$u diese% 7issen $u ko%%en, ohne Erfllung dieser 4edingung. Aeute istes a&er anders. Dur*h tausend und a&ertausend Kanle rinnt das 7issenhin $u der Mens*hheit. Es ist a&er staunenswert, wie sel&st groCe Geisterauf de% Ge&iet der 7issens*haft gar ni*hts ahnen von diese% 8rwissender Mens*hheit. 7as der Mens*h ni*ht lernen kann dur*h die 7issens*haft,das ist die :ösung der 7eltrtsel. Erst an der 7issens*haft gehen de%Mens*hen oft die ?ragen auf. ?ragen werden aufgeworfen, die fr dieMens*hen seit Vor$eiten vorhanden waren2 und ver$ehrt vor Sehnsu*htna*h 3ntwort wrde der Mens*h, wenn ni*ht die /heosophie die 3ntwortdarauf g&e. Ein wirkli*her 7ahrheitsfhrer kann $.4. A*kels 7eltrtselni*ht aus der Aand legen, ohne das Gefhl= hier sind ni*ht nur keine Rtselgelöst, sondern erst neue vorgelegt.

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    ?ragen werden aufgeworfen, die fr den Mens*hen der 8r$eit gar ni*htvorhanden waren. Die Mens*hen %ssten si*h ver$ehren vor Sehnsu*ht,wenn ni*ht die /heosophie ihnen 3ntwort auf alle ihre ?ragen ge&enkönnte. Die heutige 7issens*haft ist eine ?ragestellerin %ehr als eine3ntwortge&erin. i*ht aus irgendeiner 7illkr heraus ist die /heosophie

    &egrndet worden, sondern aus tiefster Kenntnis der 4edrfnisse derMens*hheit, die i%%er %ehr und %ehr das &rau*hen wird, was allein /heosophie gi&t. Die Mens*hheit kann sie ni*ht ent&ehren.Viele glau&en allerdings, sie könnten &efriedigt sein %it den%aterialistis*hen 3ns*hauungen unserer 8%welt. Sie sagen= i*h @nde inihnen Erklrungen fr alles2 i*h &rau*he ni*hts von geistigen 7elten. 3&eres gi&t etwas i% Mens*hen, das nie%als auf die Dauer so sagen kann. Der7uns*h, die innerste Sehnsu*ht der Seele wird i%%er wieder nein unda&er%als nein sagen $u einer sol*hen verstandes%Cigen Erkenntnis der8%welt. Diese Sehnsu*ht der Seele lsst si*h ni*ht &es*hwi*htigen, siew*hst2 sie %a*ht den Mens*hen s*hwa*h, krank, ar&eitsunfhig i%:e&en. Es gi&t viele entgleiste Seelen heute, die etwas su*hen2 a&er das,was sie su*hen, von si*h stoCen. 7enn dieser Sehnsuht der Seelen ni*htdas entgegenko%%t, was die Geisteswissens*haft ge&en kann, dannergreift -weifel, Ao5nungslosigkeit, )a sel&st Ver$wei

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    ist. 6rgendetwas OuCeres hat si*h ni*ht gendert, &loC sein 7issen in4e$ug darauf hat si*h gendert. E&enso ist es, wenn der Mens*h si*h den&ersinnli*hen 7elten annhert. 6n dieser 7elt sind die +uellen vonSeligkeiten, von Erha&enheiten, die %an ni*ht verglei*hen kann %itirgendetwas, was Mens*hen in der sinnli*hen 7elt erle&en können. 3&er

    e&enso %*htige ?einde der %ens*hli*hen atur gi&t es da2 grauenhafteDinge, alles was an S*hauderhafte% i% Sinnli*hen le&t, lsst si*h ni*htverglei*hen %it den Gefahren, die den Mens*hen in diesen 7eltenu%ge&en. /ut er einen 4li*k hinein, dann erle&t er 7elten von Seligkeiten2a&er er %uss glei*h$eitig das S*hauerhafte, ?ur*ht&are erle&en, und er%uss er erle&en %it kalte% 4lut.Die realen /atsa*hen ha&en si*h ni*ht gendert, nur seine Gefhle undE%p@ndungen2 die /atsa*hen waren s*hon da, &evor er sie erkennenkonnte, gendert hat si*h nur seine Erkenntnis der /atsa*hen. Da %uss derMens*h fur*htlos und ruhig &lei&en. So einfa*h si*h das ausni%%t, sos*hwer ist das dur*h$ufhren. 7enn es a&er ni*ht dur*hgefhrt wird, danntau*hen auf in de% Mens*hen Gefhle von 3ngst und S*hre*ken vor dengeistigen 7elten. Das ist ni*hts Glei*hgltiges 0 denn das sind realeGewalten. Es gi&t 7esen in der geistigen 7elt, fr die sind die?ur*htgefhle, die wir ausströ%en, willko%%ene ahrung. Sie leiden an3us$ehrung, wenn sie diese ahrung ni*ht erhalten2 sie u%ge&en denMens*hen wie Va%pire2 wenn %an ihnen ahrung gi&t in ?ur*htB und3ngstgefhlen, dann $iehen sie si*h gan$ voll da%it. Da %uss der Mens*hfest stehen, er %uss si*h alle ?ur*htgefhle grndli*h a&gewöhnt ha&en,wenn er den Eintritt su*hen will. 3u*h andere Gefhle, die er aus dersinnli*hen 7elt %itni%%t, %uss er lange vorher a&legen, denn sie werden

    $u a*hteilen, $u fur*ht&aren Ae%%nissen in diesen 7elten. Das sind allenegativen Gefhle !wie# Ehrgei$, Eitelkeit, -orn, Aass, Orger, Egois%us.Die)enigen Gefhle, die i% gewöhnli*hen :e&en wenig &edeuten, werden$u wahrhaften 8ngeheuern in 4e$ug auf ihre gefhrli*he Seite. DerMens*h, der eintritt in diese höheren 7elten und diese Gefhle no*h ni*hta&gelegt hat, &ietet willko%%ene ahrung fr diese 7esen. Er &rau*ht sieni*ht $u sehen, a&er sie $erstören seinen ph>sis*hen Gesundheits$ustand2sie ruinieren sein ervens>ste%, seinen S*hlaf 0 alles was ist wahr Estreten no*h s*hli%%ere Gefahren auf. 7enn der Mens*h dur*h dieMethoden, die der :ehrer ih% gi&t, hineingefhrt werden soll, wenn erseine 9&ungen dur*hge%a*ht hat und dann verni%%t, was an ihn

    herantritt, die Gefahren sieht 0 und dann den Versu*ht aufgi&t B dann trittdas ein, was %an in der Geisteswissens*haft nennt= Pdie Spiegelung der%ens*hli*hen Geistesar&eitQ. 6n de% 3ugen&li*k, wo der Mens*h denVersu*h aufgi&t, ers*heinen ih% in Visionen frat$enhafte Gestaltens*hauderhafter, gan$ un%ögli*her 3rt. Der Mens*h ist wie einges*hlossenvon diesen Gestalten 7ie eine Kla%%er u% ihn &ildet es si*h von sol*henS*hre*kensgestalten.3lles das könnte der Mens*hen a&halten, den 7eg $u su*hen2 do*h darf esnie%anden a&halten. Das wre nur egoistis*h. 7er Gelegenheit hat,ein$udringen in die höheren 7elten, der darf diese Gelegenheiten ni*htversu%en. Es liegt nahe $u sagen= i*h ha&e 3ngst davor. Do*h derMens*h %uss si*h &ewusst sein, dass er da%it ni*ht nur si*h, sondern dergan$en 7elt s*hadet. Er hat kein Re*ht, diese ?higkeiten &ra*h liegen $ulassen. Denn e&ensowenig, wie der ?inger ein sel&stndiger /eil des

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    %ens*hli*hen ;rganis%us ist, e&ensowenig sind wir etwas Sel&stndiges.8nd e&ensowenig wie der ?inger ni*ht &loC fr si*h le&en kann, so drfenwir &loC fr uns le&en. Die gan$e 7elt ist ein ;rganis%us 7ir sollenar&eiten an uns sel&er, unsere Krfte entwi*keln 0 tun wir es ni*ht, dannversu%en wir eine heilige sis*he i% 3&stieg des :e&ens ist, dann ist eserlau&t. 7er das :e&en prft, wird die 4ere*htigung dieser Regel einsehen.Sel&st &ei eine% sol*hen Geist wie Goethe es war 0 was er vor diese%-eitpunkt geleistet hat, war ein 7iederau

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    es wirkli*h verstanden wird2 es kann a&er die a&surdeste hrase sein,wenn diese 7ahrheit ohne Verstndnis hingestellt wird. Der Egois%us istvon einer weisen 7eltenlenkung ni*ht u%sonst de% Mens*hen gege&en2er ist ein Er$iehungs%ittel2 er %a*ht den Mens*hen rei*her und voller2dur*h ihn wird %an*her Mens*h a&gehalten etwas $u tun, was ih%

    s*haden kann. Er ist eine gesunde Kraft2 er fllt die ersönli*hkeit an %itKraft und Energie 0 es ist etwas Gesundes 7enn %an sagt= %an solle ihna&streifen, so ist es eine krankhafte hrase. /rot$de% ist es a&er wahr,dass ein Ainopfern der ersönli*hkeit nötig ist, wenn wir den 7eg @ndenwollen in die höheren 7elten hinauf. 7ie ist das auf$ufassen 7ir wollenda einen Verglei*h neh%en2 %an fordert, )e%and sollte alles opfern, waser an 4argeld &esit$e. Einer opfert da N' fennig, ein anderer F'.''' Mark.4eide a&er opfern alles, was sie ha&en. 7enn geholfen werden soll dur*hdiese ;pfer, so kann %an sel&stverstndli*h viel %ehr helfen %it denF'.''' Mark als %it N' fennig. So %uss %an verglei*hen ads Ainopfernder ersönli*hkeit von eine%, der no*h gar ni*hts in si*h hat, der viellei*htgar kein &esonderes 6*h hat, %it de% Ainopfern einer ersönli*hkeit, diean Energie, an Krften, Gewaltiges in si*h angesa%%elt hat. 7as ist derMens*hheit gedient %i de% Ainopfern eines Mens*hen, der no*h ni*htsist Die ersönli*hkeit %uss si*h erst sel&er krftig, energis*h ge%a*htha&en2 es ko%%t darauf an, wie geopfert wird, ni*ht was geopfert wird.Der Mens*h %uss wissen, dass der Egois%us eine gesunde Kraft ist2 sietrei&t den Mens*hen an, den Sat$ $u &efolgen=

    P7enn die Rose sel&st si*h s*h%*kt, S*h%*kt sie au*h den GartenQ

    Eine ersönli*hkeit, die $uerst gelernt hat, die Krfte in si*h sel&st $u

    entwi*keln, und dann si*h hinopfert, das ist ein wertvolles ;pfer i% groCenGang des :e&ens. 7enn a&er eine KraftB und energielose ersönli*hkeitdies 7ort= Pdu sollst di*h hinopfernQ als :e&enswort ni%%t, so wird eshier eine hrase und wird, weil es leer ist, ein inhaltloses :e&en er$eugen.!Dieses 7ort# ist auf diese% Ge&iet ein Va%pir des :e&ens2 es saugt ausdie Krfte des :e&ens. Es ist notwendig, auf diese% Ge&iete k lar $u sehen.Aier darf in keiner 7eise )enes 7ohlgefhl eine Rolle spielen, das derMens*h lei*ht hat, wenn er s*höne hrasen sagt. Aier &rau*ht der Mens*h,der wirkli*h in die höheren 7elten hinaufgehen will, 3*htsa%keit undGeduld, denn nur na*h und na*h lernt er da unters*heiden.o*h ein anderes ist $u &ea*hten &ei de%)enigen, der die i% 6nnern

    s*hlu%%ernden Krfte, die ihn in die höheren 7elten hinau5hren,entwi*kelt $u höheren ?higkeiten. 3lle Mens*hen ha&en sie2 sie sind alsKei% i% 6nnern eines )eden Mens*hen2 nur entwi*keln die andernMens*hen sie in langen -eitru%en. 7enn die Entwi*klung dieser Krfte&es*hleunigt wird, so wird au*h alles andere i% Mens*henle&en&es*hleunigt. eh%en wir an, ein Mens*h von F' Hahren wrde den unkt,den er sonst %it N' Hahren errei*ht ha&en wrde, s*hon in fnf Hahrenerrei*hen. Da drngen si*h auf ein -wölftel alle die)enigen Dinge$usa%%en, die in sein Kar%a ges*hrie&en sind. 3lles, was er erfahren wirdan 7iderwrtigkeiten, an Ae%%nissen des :e&ens, wird eintreten in fnf  Hahren. Diese 4es*hleunigung des :e&ens wirkt wie eine :oko%otive, die inrasender Eile dur*h ein S*hneege&iet hindur*hrast gegen&er einerlangsa% fahrenden. Diese s*hie&t den S*hnee langsa% &eiseite, dieandere wird ihn s*hnell aufwir&eln. So ist es wirkli*h i% :e&en. Das)enige,

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    was sonst in lngerer -eit erle&t wrde, drngt si*h )et$t $usa%%en2 undso $eigt si*h fr den Mens*hen, der den Erkenntnispfad $u gehen &eginnt,dass er vieles erle&en %uss, was ih% seltsa% vorko%%t, na%entli*h i%4eginn. 8ntugenden, :aster, :eidens*haften treten plöt$li*h auf2 alles, wasauf de% Grund der Seele liegt, %uss heraus. 4ei )eder Gelegenheit wird

    der Mens*h :eidens*haften , Gelste @nden, die er lngst &erwunden $uha&en glau&t2 sie %ssen a&er ers*heinen, u% völlig &erwunden $uwerden, u% völlig $u vers*hwinden. ?r den)enigen, der wirkli*h hinko%%tan die S*hwelle, steht ein Gewaltiges da, das in eine% groCen 4ilde alles$eigt, was der Mens*h no*h an iedere% auf de% Grund seiner Seele hat.3lle :eidens*haften stehen in eine% 4ilde vor der Seele. Das ist der Aterder S*hwelle. Er &egegnet de% fadsu*her2 und fur*htlos %uss er ih%entgegentreten. 6st er ni*ht fur*htlos, kehrt er u%, dann treten )enes*heuCli*hen 4ilder auf, die den Mens*hen einkerkern, alle seine niederen:eidens*haften kerkern ihn i% Spiegel&ilde des Geistigen ein wie in eineKa%%er. Das wird ni*ht ges*hildert, u% )e%anden a&$uhalten, den fad $usu*hen, sondern nur, u% den Su*henden den fad in der ri*htigen 7eise$u er%ögli*hen.ie%and darf si*h dadur*h a&halten lassen. Man %uss wissen, dass dasEr&li*ken dieser Gefahren gerade das gröCte :uterungs%ittel ist. DieMens*hen wissen gewöhnli*h gar ni*ht, wie weise sie geleitet werden. Esist ein %*htiges Gesundungs%ittel der Seele, wenn sie erle&en %uss?ur*ht und Ao5nung, Spannung und :ösung, Erregung und 4eruhigung.Diese Gefhle sind uCerst wi*htig, au*h in aller Kunst. Das sind wi*htige3r$nei%ittel der Seele. Sie gesundet aus den Gefahren, die siedur*h$u%a*hen hat2 und dank&ar sollten wir sein diesen :ehr%eistern2 wir

    entgehen ihnen )a ni*ht. Es gi&t keine anderen Gefahren als die)enigen, dieau*h so da sind fr den Mens*hen. ur in 4e$ug auf das 7issen, darinndert es si*h fr ihn2 er lernt wissen von den /atsa*hen2 die /atsa*hensel&er ndern si*h a&er ni*ht. 7enn wir das lernen, dann können wir ohneSorge, ohne Gefahr den 7eg antreten in die höheren 7elten. /ut derMens*h das, dann folgt er einer wi*htigen Mission. 8nsere -eit &rau*ht dasGeisteswissen2 wenn es der Mens*hheit versagt wrde, dann wrde derallge%eine Materialis%us die Mens*henher$en erfllen %it -weifel, /rostBund Ao5nungslosigkeit2 es wrde die Mens*hen tr&e undver$weisis*he a%

    Mens*hen erkranken %a*hen. Der Materialis%us wrde den Mens*henvöllig entkrften. -ur ph>sis*hen Gesundung &rau*ht der Mens*h das, wasdie Geisteswissens*haft gi&t.ur der kann sein ein wirkli*h &rau*h&ares Glied i% ?orts*hritt desMens*hheitsges*hle*htes, der si*h ergreifen lsst von der spirituellenStrö%ung. 8nd es ist &ere*htigt, wenn der Mens*h %an*h%al sorgt u% dieeigene Entwi*klung2 er %uss si*h erst sel&er die wahren Krfte aneignen,wo%it er den Mens*hen wird helfen können2 und er %uss Geduld ha&en $udiese% 3neignen. Das %uss festgehalten werden in der /heosophie. Esko%%t ni*ht an auf eine /heorie, sondern darauf, dass sie ein

  • 8/19/2019 Rudolf Steiner: Die Gefahren der Einweihung 19.12.1907

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     /heosophie ist wie ein Aeil%ittel der Mens*hheit gege&en, %ag %an sieau*h no*h so viel angreifen. Sie ist &erufen, den Mens*hen gesund $u%a*hen an :ei& und Seele, wenn sie ins :e&en eingefhrt wird2 und andieser Gesundung des :e&ens wird sie ihre 4ekrftigung ausdr*ken.Daher ar&eitet der Mens*h ni*ht fr si*h, wenn er an si*h sel&st ar&eitet2

    er ar&eitet fr den gan$en %ens*hli*hen ?orts*hritt, fr das wahre, re*hteAeil der Mens*hheit.8nd dass dies errei*ht wird, dass das erle&t wird, das wird dann der ein$igsi*here 4eweis fr die GeistesB oder Gehei%wissens*haft sein.

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