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Rückblick: Tierisch was los! - tierpark-bochum.de · bunten Familienfesten und interessanten Aktionstagen konnte der Tierpark + Fossilium Bochum zahlreiche Besucher begeistern. Am

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Rückblick: Tierisch was los! – Veranstaltungen im Juni und Juli 2017

D ie Sommermonate Juni und Juli waren sehr ereignisreich! Mit

bunten Familienfesten und interessanten Aktionstagen konnte der

Tierpark + Fossilium Bochum zahlreiche Besucher begeistern. Am

Sonntag, 18. Juni 2017, enterten rund 2.200 Sportbegeisterte den

Tierpark. Der erste Bochumer Big Urban Trail führte die Teilnehmer

des besonderen 10-Kilometer-Laufs über das Zoogelände - mitten

durch die Außenanlage der Kattas, vorbei an den Erdmännchen, bis

in das Aquarien- und Terrarienhaus. Getreu dem Motto „Der Weg ist

das Ziel“ stand bei diesem Sportevent nicht die Schnelligkeit,

sondern das Erlebnis selbst im Vordergrund. Neben einem

Erinnerungsfoto mit den Flamingos konnten die Läufer auch

spannende Insekten unter die Lupe und sogar auf die Hand nehmen.

GEO-Tag der Natur 2017

Am selben Tag präsentierte sich der Tierpark + Fossilium Bochum

zusammen mit seinen elf Partnerzoos beim GEO-Tag der Natur auf

dem Gelände der Zeche Zollverein. Unter der Organisation des

NABU NRW fokussierte das Programm insbesondere die

Pflanzenwelt des urbanen Ruhrgebiets. Als Botschafter für Umwelt-,

Natur- und Artenschutz informierten die Zoos über ihre vielfältigen

Angebote und boten für kleine Besucher lehrreiche Mitmachaktionen

an.

Foto©TPBO: Am Stand der NRW-Partnerzoos informierten Zoo-Mitarbeiter über

die Angebote ihrer Einrichtungen und boten Mitmachaktionen für Kinder an.

Foto©TPBO: Das Streckenhighlight „Tierpark“ hielt beim Bochumer Urban Trail

einige tierische Überraschungen für die Läufer bereit.

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Bochumer Familientag 2017

Am 25. Juni 2017 war es wieder soweit: Unter der Schirmherrschaft

von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch feierte der Tierpark +

Fossilium Bochum zusammen mit 13 sozialen und

familienorientierten Einrichtungen der Stadt und zahlreichen

Besuchern den 13. Bochumer Familientag! Während die

Kooperationspartner des Zoos an ihren Ständen über ihr

umfangreiches Angebot informierten und einen interessanten

Austausch ermöglichten, boten zwei Bühnen den ganzen Tag über

ein abwechslungsreiches, musikalisches und sportliches Programm.

Foto©TPBO: Beim Bochumer Familientag konnten sich Besucher an den

Ständen der beteiligten Einrichtungen über die jeweiligen familienorientierten

Angebote informieren.

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WAZ-Tour der guten Nachrichten

Im Juli war die WAZ Bochum auf der Suche nach guten Nachrichten

– nach hilfsbereiten Bochumern, guten Taten und erfolgreichen

Ideen. Mit dem WAZ-Mobil ging es in der ersten Juliwoche jeden Tag

auf „Tour“. Den ersten Halt machte das Team im Tierpark + Fossilium

Bochum. Hier sprachen die Redakteure mit Zoodirektor Ralf Slabik

und Zooschulleiterin Kerstin Schulze über den Erfolg des

Zoologischen Bewegungsspielplatzes und über das Konzept, das

hinter dem Spielareal steckt.

Seit der Eröffnung im Juni 2016 zieht es täglich hunderte Kinder auf

die Dschungelburg, die Wüstenbaustelle oder auf den Turtle Pfad.

Denn an den fantasievoll gestalteten Spielstationen können sie

klettern wie ein Affe, kriechen wie eine Schlange oder rutschen wie

ein Pinguin. Die neuste Attraktion des Tierparks war maßgeblich für

die Rekord-Besucherzahlen des vergangenen Jahres verantwortlich

– und auch in diesem Jahr zeichnet sich eine Fortsetzung der

Erfolgsgeschichte ab.

Im Laufe des Tages konnten Tierparkbesucher auch Interviews mit

Tierpflegern und –technikern mitverfolgen, die über ihren

spannenden Arbeitsalltag im Zoo berichteten. Außerdem gewährte

das WAZ-Team Einblicke in die Entstehung einer Zeitungsausgabe.

Wer es an diesem Tag nicht in den Tierpark schaffte, konnte den

Tourauftakt des WAZ-Mobils online auf Twitter, im Videostream oder

am nächsten Tag im Lokalteil der WAZ nachlesen.

Foto©TPBO: Die Tour der guten Nachrichten stoppt zuerst im Tierpark +

Fossilium Bochum.

Foto©TPBO: Der Zoologische Bewegungsspielplatz ist eine der erfolgreichsten

Errungenschaften der Stadt Bochum.

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Stadtparkfest 2017

Das Bochumer Stadtparkfest am 08. und 09. Juli war ein tolles

Erlebnis für die ganze Familie und ein perfekter Startschuss für die

Sommerferien: Auf der Tierpark-Bühne vor dem Bismarckturm

sorgten in diesem Jahr die Mitglieder der Tanzsportgruppe

Regenbogen Bochum-Werne e.V., die Rock `n Roll-Gruppe

Backbeats Bochum des TTC RWS Bochum e.V. sowie der Musik-

und Tanzverein Bochum Süd-West für sportlich-tänzerische

Einlagen. Auch die Gruppe Urban Tracer der Karateschule Bubishi

stürmte die Bühne und präsentierte einen Mix aus Parcours und

Selbstverteidigung. Mit den Prinzessinnen von Princess

Entertainment und der Musik von Frank & Seine Freunde kamen

auch die Kleinsten voll auf ihre Kosten. Die Coverband Half Eleven

sowie die Big Band des Monday Night Orchestras lieferten auch zu

späterer Stunde musikalische Highlights.

Die Partner des Tierparks – die Stadtwerke Bochum und die

Sparkasse Bochum – verwandelten auch den Rest des Stadtparks in

ein buntes Festgelände mit vielen Attraktionen und beeindruckenden

Showacts!

Foto©TPBO: Die Tänzerinnen der TSG Regenbogen e.V. entführten mit ihrem

Tanz ins alte Ägypten.

Foto©TPBO: Zusammen mit dem „Zappeltier“ stürmten Kinder die Bühne.

Foto©TPBO: Das Monday Night Orchestra begeisterte mit seinem Auftritt beim

Stadtparkfest!

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Stadtwerke-Feriencamp

Wie entstehen Fossilien und was ist eigentlich Evolution? Diesen

Fragen konnten die 17 Schülerinnen und Schüler des Stadtwerke-

Feriencamps am 20. Juli 2017 im Tierpark + Fossilium Bochum auf

den Grund gehen. Nachdem an einem Zeitstrahl auf dem

Tierparkgelände besondere Ereignisse und Entwicklungen der

Erdgeschichte festgehalten wurden, konnten die Teilnehmer*Innen

echte Fossilien und deren heute lebenden Nachfahren im Aquarien-

und Terrarienhaus entdecken. Aus Toastbrotscheiben, Gips und

kleinen Plastiktierchen wurden schließlich sogar eigene Fossilien

hergestellt.

Saisoneröffnung 17/18 VfL Bochum 1848

Um die Saison der 2. Bundesliga einzuläuten, fand auch in diesem

Jahr wieder eine große Eröffnungsfeier im Ruhrstadion des VfL

Bochum statt. Auch für den Tierpark ging es am 22. Juli 2017 AB

ANNE CASTROPER. Mit spannenden Tierpräparaten und Fühlkisten

im Gepäck zeigte sich das Team der Zooschule auf dem

Stadiongelände, wo auch zahlreiche weitere Partner des

Fußballvereins vertreten waren. Bei strahlendem Sonnenschein zog

es an diesem Samstag viele Familien und Fußballbegeisterte zu den

Feierlichkeiten. Zoodirektor Ralf Slabik: „Wir freuen uns, dass wir

unseren Nachbarn auch in diesem Jahr wieder unterstützen konnten

und wünschen der Mannschaft für die neue Saison viel Erfolg!“

Foto©TPBO: Aus Toastbrot, Gips und Plastiktierchen konnten die Schülerinnen

und Schüler selbst Fossilien herstellen.

Gewinnerkinder Bonnie, Max und Marla (v.l.n.r.)

Foto©TPBO: Am 22. Juli läutete der VfL Bochum die neue Fußballsaison mit

einer großen Eröffnungsfeier im Ruhrstadion ein.

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Buntes Treiben im Tierpark + Fossilium

Bochum - Neues Wimmelbuch ist ab sofort

erhältlich

E s wimmelt bei den Erdmännchen, im Streichelzoo, auf dem

Spielplatz und im Aquarienhaus! Im Tierpark-eigenen Wimmelbuch

können kleine und große Leser den Bochumer Tierpark immer wieder

aufs Neue erleben und dabei ihre Lieblingstiere und besondere

Details entdecken. Für große Augen sorgte das neue Bilderbuch vor

allem bei Bonnie (6), Max (7) und Marla (1), die als Gewinner des

vorab veranstalteten Malwettbewerbs im Wimmelbuch verewigt

wurden.

Am 20. Juni 2017 überreichte Zoodirektor Ralf Slabik den kleinen

Tierparkfreunden jeweils ein persönliches Exemplar, sodass sie als

erste Besucher einen Blick in das neue Wimmelbuch werfen konnten.

Das Tierpark-eigene Wimmelbuch ist ab sofort an der Tierparkkasse

erhältlich.

„Guck mal, das bin ja ich“, freut sich Bonnie. Zusammen mit ihrem

Lieblingskuscheltier, dem blauen „Haupthasen“, ist sie im

Wimmelbuch des Tierparks auf dem großen Spielplatz zu sehen.

Dabei leistet ihr Max, zu erkennen an seinem Skateboard und einer

dunklen Cappy, Gesellschaft. Auch die kleine Marla hat es auf das

Bild geschafft. Als Jüngste im Bunde der glücklichen Gewinner ist sie

bei ihren Lieblingstieren, den Präriehunden, zu finden. Erschienen ist

das Werk im Berliner Wimmelbuchverlag. Mit viel Liebe zum Detail

hat Illustratorin Isabelle Metzen das bunte Treiben im Tierpark auf

sieben Panorama-Doppelseiten festgehalten. Die Einbindung realer

Personen bereitet der Illustratorin bei ihrer Arbeit besondere Freude.

„Ich habe bislang in jedem Buch Freunde, Familie und Mitarbeiter

verewigt. Es macht Spaß und verleiht den Personen im Buch noch

mehr Leben“, so die Künstlerin. „Leider kann ich nicht das komplette

Buch mit realen Figuren füllen - das würde den Zeitrahmen wohl

sprengen“, fügt sie schmunzelnd hinzu.

Das Wimmelbuch des Bochumer Tierparks war für Isabelle Metzen

etwas ganz Besonderes. „Als ich vom Wimmelbuchverlag die

Anfrage für die Illustration bekam, habe ich sofort zugesagt. Mich

verbindet viel mit Bochum - auch wenn ich erst seit 5 Jahren hier

wohne. Aber mein Verlobter ist gebürtiger Bochumer und wir waren

schon oft gemeinsam im Tierpark.“ Bevor die Illustratorin anfängt zu

zeichnen, steht zunächst ein Besuch des Schauplatzes an. Während

ihrer Besichtigung macht sie viele Fotos, die ihr später als Vorlage

dienen. Anschließend entwirft sie die ersten Skizzen, die später ins

Reine gezeichnet und koloriert werden. Insgesamt dauert es knapp

vier Monate bis das fertige Wimmelbuch in den Druck gehen kann.

Foto©TPBO: Zoodirektor Ralf Slabik überreicht das Tierpark-Wimmelbuch an

die Gewinnerkinder Bonnie, Max und Marla (v.l.n.r.)

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Auch so mancher Zoomitarbeiter kann auf den Bildern des Tierpark-

Wimmelbuchs wiedergefunden werden. In der Katta-Anlage lernen

Schulkinder gemeinsam mit Zooschulleiterin Kerstin Schulze etwas

über das Leben der quirligen Lemuren, zwischen Seehunden und

Pinguinen reinigt Techniker Jan Nattkemper im Tauchanzug das

große Nordseewelten-Becken, während Zoodirektor Ralf Slabik

seine persönlichen Lieblingstiere im großen Riffaquarium

beobachtet. „Als begeisterter Meerwasseraquarianer haben es mir

unsere beiden Schwarzspitzen-Riffhaie besonders angetan“, erklärt

er und fährt fort: „Ich hoffe, dass viele kleine und große Besucher und

Tierfreunde genauso viel Freude an diesem Buch haben werden wie

wir!“

Foto©TPBO: Gewinnerkind Marla: Fotovorlage und Buch.

Foto©TPBO: Beispielseite im Tierpark-Wimmelbuch.

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Ungewöhnliche Vögel besiedeln Bochum

Tierpark + Fossilium Bochum eröffnet Voliere

für Waldrappe

M it schwarzen Knopfaugen, Kindchenschema, weichem Fell und

einem quirligen Wesen begeistern Seehund, Erdmännchen, Katta

und Co. jedes Jahr rund 300.000 Besucher im Tierpark + Fossilium

Bochum. Mit diesen Reizen können die neusten, tierischen

Bewohner, vier Waldrappe (Geronticus eremita), zwar nicht dienen

und so werden es die Ibisvögel mit ihrem kahlen Schopf, dunklem

Gefieder und krummen Schnabel vermutlich schwer haben, die

Herzen der Besucher auf Anhieb zu gewinnen. Doch der

„Niedlichkeitsfaktor“ ist für die Bestandsplanung des Zoos irrelevant,

wie Zoodirektor Ralf Slabik betont. „Der Waldrapp zählt zu den am

stärksten gefährdeten Vogelarten weltweit. Der einst heimische

Vogel ist bis auf wenige freilebende Individuen vom Aussterben

bedroht. Zoos haben es sich zur Aufgabe gemacht, Arten zu

schützen. Daher freuen wir uns sehr, unsere Besucher ab sofort für

diese ungewöhnlichen Vögel zu begeistern.“

Am Mittwoch, 05. Juli 2017, zogen drei Waldrapp-Männchen und ein

-Weibchen aus dem NaturZoo Rheine in den Tierpark + Fossilium

Bochum. Im Herbst sollen drei weitere Weibchen und ein Hahn aus

dem britischen Chester Zoo die neue Zuchtgruppe vervollständigen.

Jens Stirnberg, Leiter der zoologischen Abteilung, erklärt: „Bei der

Zusammenstellung einer neuen Zuchtgruppe müssen die Tiere

zunächst langsam an ihre neue Umgebung und später natürlich

aneinander gewöhnt werden. Um die genetische Vielfalt zu erhalten,

ist es wichtig, Tiere aus unterschiedlichen Verwandtschaftslinien

zusammenzubringen.“ Mit der Aufnahme der neuen Vogelart beteiligt

sich der Tierpark ab sofort auch am Europäischen Zuchtprogramm.

Dieses wird übergeordnet vom Alpenzoo Innsbruck koordiniert. Die

Zucht von Waldrappen in Zoos ist sehr erfolgreich. Hier umfasst der

Bestand bereits rund 2.000 Tiere. Diese Reservepopulation bietet

eine gute Grundlage für die Wiederansiedlung des Ibisvogels in

seinem Verbreitungsgebiet.

Foto©TPBO: Vier Waldrappe sind Anfang Juli in den Bochumer Zoo gezogen.

Foto©TPBO: Die ungewöhnlichen Ibisvögel gehören zu den am stärksten

gefährdeten Vogelarten weltweit.

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Im Sommer 2016 hatte die Leitung des Tierparks beschlossen, auf

der Fläche der ehemaligen Luchsanlage eine Voliere für Waldrappe

zu errichten. Der aufwändige Umbau erfolgte in Eigenregie durch die

Zootierpfleger und -techniker des Tierparks. Zentrales Element der

156 m² Anlage ist ein gewundener Bachlauf, denn Walrappe lieben

es zu baden. Die angrenzenden Felsvorsprünge dienen als ideale

Sonnenplätze. Verschiedene Bodengründe, wie Sand, Erd- und

Grasflächen, bieten abwechslungsreiche

Beschäftigungsmöglichkeiten. Gegenüber dem bereits

bezugsfertigen Winterhaus wird in Kürze eine überdachte

Beobachtungshütte errichtet, von der aus Besucher einen

ungehinderten, direkten Einblick in die Voliere und auf ihre

gefiederten Bewohner haben werden.

Waldrappe fallen vor allem durch ihr schwarzes, grün-violett

schimmerndes Gefieder auf. Ihr Kopf ist kahl und von langen

Schopffedern eingerahmt. Ebenfalls charakteristisch sind der rote,

gekrümmte und schmale Schnabel sowie die hellen Beine, die aus

den schwarzen Federn herausragen. Sie erreichen ein

Körpergewicht von 1,5 kg sowie eine Flügelspannweite von bis zu

1,25 m. Obwohl sie mit ihrem kahlen Kopf an Geier erinnern, sind

Waldrappe keine Aasfresser, sondern ernähren sich überwiegend

von Insekten, Larven und Regenwürmern. Waldrappe brüten in

Kolonien und errichten ihre Nester gerne in den Nischen steiler

Felswände, wo sie vor der Witterung sowie vor Feinden geschützt

sind. Die Hennen legen bis zu vier Eier. Nach dem Schlupf dauert es

fast 50 Tage bis die Nesthocker flügge werden. Für die

Jungtieraufzucht sind beide Elternteile verantwortlich. Zunächst

begeben sich die Jungtiere noch mit ihren Eltern gemeinsam auf

Futtersuche, bevor sie sich mit anderen Jungvögeln

zusammenschließen.

Bis ins 17. Jahrhundert waren die Vögel in Mitteleuropa, an der

Mittelmeerküste, sowie in Marokko, Syrien und der Türkei verbreitet.

Gerade junge Waldrappe galten früher als Delikatesse, sodass ihr

Bestand durch Überjagung stark dezimiert wurde. Heute wird ihre Art

von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als „vom Aussterben

bedroht“(„Critically Endangered“) eingestuft. Die Europäische Union

fördert die Wiederansiedlungsprogramme des gefährdeten Vogels

und hat sich das Ziel gesetzt, den Waldrapp bis 2019 wieder als

heimischen Zugvogel zu etablieren.

Foto©TPBO: Blick in die Anlage der Waldrappe.

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Kostenlose Führung in Leichter Sprache durch den

Bochumer Tierpark

Bildungsangebot richtet sich an Menschen mit

Lernschwierigkeiten

D as Büro für Leichte Sprache Ruhrgebiet bot am 21. Juni 2017 in

Zusammenarbeit mit dem Tierpark + Fossilium Bochum kostenlose

Führungen durch den Tierpark für Menschen mit Lernschwierigkeiten

an. Teilnehmende der Bildungsreihe für Übersetzerinnen und

Übersetzer für Leichte Sprache führten zu den verschiedensten

Tieranlagen und vermittelten anschaulich Wissenswertes über

ausgewählte Tiere und deren Leben im Tierpark in Leichter Sprache.

Das Angebot richtete sich an Förderschulen, Behindertenwerkstätten

und Wohnheime für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Ziel ist es,

diese barrierefreien Touren in Leichter Sprache dauerhaft im

Bildungsangebot der Zooschule zu etablieren.

Leichte Sprache

Leichte Sprache ist eine sehr leicht verständliche Sprache. Leichte

Sprache ist vor allem für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.

Gesprochen oder geschrieben ist die Leichte Sprache ein Weg, um

Hindernisse in der Kommunikation mit Menschen mit

Lernschwierigkeiten auszuräumen. Aber auch andere, zum Beispiel

Menschen, die nur wenig Deutsch können, profitieren von der Leichte

Sprache. Die Leichte Sprache ermöglicht Teilhabe in allen

Lebensbereichen. Sie wird bei der Arbeit, beim Wohnen, in

Verwaltungsverfahren, bei Verträgen genauso wie in der Bildung und

in kulturellen Einrichtungen gebraucht.

Lebenshilfe Büro für Leichte Sprache Ruhrgebiet

Das Lebenshilfe Büro für Leichte Sprache Ruhrgebiet gGmbH bietet

Dienstleistungen rund um die Leichte Sprache an. Wir arbeiten als

Integrationsunternehmen. Das bedeutet, bei uns arbeiten Mitarbeiter

mit und ohne Behinderung auf sozialversicherungspflichtigen

Arbeitsplätzen. Das Büro ist eine gemeinnützige Tochtergesellschaft

der Lebenshilfe OV Bochum e. V.

Kirsten Czerner-Nicolas Lebenshilfe Büro für Leichte Sprache Ruhrgebiet gGmbH Düppelstraße 18 44789 Bochum Telefon: 0234 45 97 97 07

Foto©TPBO: Im Juni bot das Büro für Leichte Sprache ein Seminar samt

Führungen durch den Tierpark an.

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Erstklässler erobern die Tierwelt

Sparkasse und Tierpark feiern die erfolgreiche

Fortsetzung der Bochumer Bildungskooperative

I m nunmehr siebten Jahr luden die Sparkasse Bochum und der

Tierpark + Fossilium Bochum alle Erstklässler der Bochumer

Grundschulen zu einem kostenlosen Zoobesuch ein und

ermöglichten im Rahmen zoopädagogischer Führungen einmalige,

hautnahe Naturerlebnisse. Im Schuljahr 2016 / 2017 nutzten

insgesamt 47 Schulen mit rund 2.800 Schüler*innen das

Bildungsangebot! Am Dienstag, 11. Juli 2017, begrüßten Zoodirektor

Ralf Slabik und Jürgen Dieberg von der Sparkasse Bochum die

Erstklässler*Innen der Grundschule Leithe, um mit ihnen den

erfolgreichen Abschluss des laufenden Schuljahres zu feiern.

So ein aufregender Schultag! Bei den 77 i-Dötzchen der Grundschule

Leithe stand Anfang Juli ein Besuch des Tierpark + Fossilium

Bochum auf dem Stundenplan. Kurz vor den Sommerferien sorgte

dieser Ausflug bei den Mädchen und Jungen für besonders große

Begeisterung. Gemeinsam mit einem Zoobegleiter der Zooschule

begaben sie sich auf eine Expedition ins Tierreich! Dabei ging es mit

den Schwarzspitzen-Riffhaien auf Tauchstation, mit den

Weißbüschelaffen auf einen Streifzug durch den Regenwald des

Amazonas und zusammen mit den Erdmännchen „unter Tage“ zum

Tunnelbau. In der Außenanlage der Kattas kamen die Schulanfänger

schließlich den quirligen Lemuren ganz nah und konnten sogar das

zufriedene Grunzen der Tiere hören, welches diese von sich geben,

sobald sie ihre Leibspeise – Rosinen – erhalten haben. Natürlich

wurden auch zahlreiche spannende Fragen rund um die ca. 4.000

Tierpark-Bewohner beantwortet: Wie sieht die Welt mit den Augen

einer Biene aus? Wie fühlt sich die Haut einer Schlange an und wie

alt können eigentlich Riesenschildkröten werden? Mithilfe

besonderer Handstücke, wie einer speziellen „Bienenbrille“ oder

einem Schildkrötenpanzer und durch die Hautnah-Begegnung mit

Zooschulschlange „Lola“ konnte der Wissensdurst der Kinder gestillt

werden. „Die Begeisterung in den Augen unserer Besucher, wenn sie

unsere Tiere entdecken und mehr über sie erfahren – gerade bei

Kindern – ist das schönste Lob für unsere Arbeit“, so Zoodirektor Ralf

Slabik. „Außerdem zeigen uns diese Erlebnisse, wie wichtig der

Bildungsauftrag der Zoos für unsere Gesellschaft ist!“

Unter dem Motto „Jedem Schulanfänger in Bochum ein

Tierparkbesuch“ hatten sich die Sparkasse Bochum und der Tierpark

+ Fossilium Bochum im Schuljahr 2010/2011 erstmals

zusammengeschlossen, um das Bildungsangebot an die

Grundschulen heranzutragen. „Die Bochumer Bildungskooperative

ist ein Erfolgsmodell, welches das Ziel hat, junge Menschen für Tiere

und den Schutz der Natur zu begeistern, und ihnen die Möglichkeit

gibt, ihren Horizont zu erweitern. Allen Kindern einen Zoobesuch zu

Foto©TPBO: Zoodirektor Ralf Slabik und Jürgen Dieberg von der Sparkasse

Bochum begrüßen die Erstklässler*Innen der Grundschule Leithe.

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ermöglichen ist gut für Bochum“, blickt Jürgen Dieberg auf die

vergangenen sieben Jahre zurück.

Die Zooschule des Bochumer Tierparks bietet für alle Altersstufen

und Schulformen an den Lehrplan angepasste Führungen und

Workshops an. Biologische Zusammenhänge und zoologische

Fakten werden durch genaues Beobachten erkundet und somit das

Naturverständnis gefördert sowie eine Sensibilisierung für den Tier-,

Arten- und Umweltschutz erreicht.

Einsatz gegen Meeresverschmutzung

Tierpark + Fossilium Bochum unterstützt

weltweite Umweltschutz-Kampagne

D er Startschuss für die internationale Kampagne „World Aquariums

Against Marine Litter“ ist gefallen. Am 27. Juli 2017 stellte EU-

Umweltkommissar Karmenu Vella die weltweite Aktion im

Ozeanographischen Museum von Monaco zusammen mit Fürst

Albert II., dem Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms Erik

Solheim und dem WAZA-Vorstandsvorsitzenden Doug Cress der

Öffentlichkeit vor. Aquarienhäuser und Zoos auf der ganzen Welt

haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam auf die

bedrohliche Meeresverschmutzung durch Plastikmüll aufmerksam zu

machen. Auch der Tierpark + Fossilium Bochum unterstützt die

Kampagne.

Das Thema „Plastik im Meer“ ist in diesem Jahr ein zentraler Aspekt

der Bildungsarbeit im Tierpark. Bereits im Frühjahr 2017 zeigte der

Foto©TPBO: Auch eine Begegnung mit den Kattas stand auf den Programm.

Foto©TPBO: Eine Schautafel und Seevögel-Präparate veranschaulichen die

schwerwiegenden Folgen der Plastikverschmutzung im Aquarienhaus des

Tierparks.

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Bochumer Zoo in Kooperation mit dem Naturschutzbund Bochum,

der Herner Organisation Projekt Blue Sea sowie der

Verbraucherzentrale und dem Umweltservice Bochum eine

Sonderausstellung, um Besucher über die Problematik aufzuklären

und für den Schutz der Meere zu sensibilisieren. „Die Ozeane sind

die Grundlage und Quelle allen Lebens. Sie sind reich an

Ressourcen, aber diese sind nicht unendlich. Nicht nur Klimawandel

und Überfischung, sondern vor allem auch die zunehmende

Verschmutzung durch Plastik stellen eine große Gefahr für die

Gesundheit der Meere und seiner Bewohner dar. Als Teil der

Kampagne ‚World Aquariums Against Marine Litter‘ wollen wir durch

die Stärke einer großen Gemeinschaft, die jährlich Millionen von

Menschen erreicht, etwas bewegen und somit die Zukunft der Meere

sichern“, erklärt Zoodirektor Ralf Slabik.

Mit seiner Erlebnisanlage „Nordseewelten“, die sowohl Seehunde

und Watvögel als auch Humboldt-Pinguine beherbergt, aber auch mit

seinem Aquarium, das Schwarzspitzen-Riffhaie und eine Vielzahl

tropischer Korallenrifffische zeigt, ist der Tierpark + Fossilium

Bochum ein wichtiger Botschafter für Meeresbewohner. Inmitten der

Aquarien stellt nun eine große Vitrine das Thema

Meeresverschmutzung plakativ und anschaulich dar. So gibt es

beispielweise Präparate von Seevögeln und Meeresschildkröten, die

sich in Plastikschnüren und –Tüten verfangen haben, sowie ein mit

Kunststoffmüll gefülltes Aquarium. Gleichzeitig informiert eine

Schautafel über Ursachen und Folgen, aber auch Mittel gegen die

Plastikverschmutzung.

Die Kampagne wurde ins Leben gerufen, um auf die kommende „Our

Ocean“-Konferenz aufmerksam zu machen, die vom 05. bis 06.

Oktober auf Malta stattfinden wird. Zum ersten Mal ist die

Europäische Union Gastgeber dieser hochrangigen, internationalen

Veranstaltung, die Meeresexperten auf Regierungsebene, aus der

Bevölkerung und der Wirtschaft zusammenbringt. Zehn Millionen

Tonnen Müll landen jedes Jahr in den Meeren. Das entspricht einer

Müllwagenfüllung pro Minute oder 400 kg pro Sekunde. Millionen von

Meerestieren sterben jedes Jahr durch den Abfall in den Ozeanen. In

einigen Gebieten beträgt das Verhältnis von Mikroplastik und

Plankton bereits sechs zu eins. Sollte sich nicht schnell etwas

ändern, sind die Aussichten finster: Bis 2050 könnte mehr Plastik als

Fisch in den Meeren schwimmen und 99 % der Seevögel könnten

Plastik im Magen haben.

Fast 100 Aquarien auf fünf Kontinenten haben sich der Kampagne

„World Aquariums Against Marine Litter“ angeschlossen, die von der

EU als Teil der UN #CleanSeas-Kampagne organisiert wird.

Aktuelle Informationen über die Kampagne finden Sie unter:

www.ourocean2017.org

Foto©TPBO: Meeresbewohner wie der Schwarzspitzen-Riffhai sind durch

Plastikmüll im Meer bedroht.

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SPD-Ratsfraktion Bochum übernimmt

Patenschaft für Flamingo und Schnee-Eule

Tierpark + Fossilium Bochum freut sich über

Unterstützung

D ie SPD-Ratsfraktion Bochum übernimmt für ein Jahr

Patenschaften für einen Rosaflamingo und eine Schnee-Eule im

Tierpark + Fossilium Bochum. Zoodirektor Ralf Slabik überreichte am

19. Juli 2017 die Patenschafts-Urkunden an den Vorsitzenden der

SPD-Ratsfraktion Dr. Peter Reinirkens sowie an Ratsmitglied

Deborah Steffens unter den neugierigen Blicken der Patentiere.

Bereits in den vergangenen Jahren übernahm die Ratsfraktion

regelmäßig Patenschaften für Erdmännchen, Lisztaffen und Co. Im

letzten Jahr wurde Alpaka-Jungtier „Heidi“ als Patentier ausgewählt.

Zoodirektor Ralf Slabik: „Wir freuen uns sehr, dass die Bochumer

SPD-Ratsfraktion auf diesem Weg ihre Verbundenheit zu unserem

Tierpark Ausdruck verleiht und uns so bei der Erfüllung unserer

Aufgaben als zoologische Einrichtung unterstützt.“ Während des

Besuchs tauschten sich die beiden Politiker und Zoodirektor Ralf

Slabik über die erfolgten Neuerungen und geplanten Entwicklungen

des Tierpark + Fossilium Bochum sowie über aktuelle zoorelevante

Themen aus.

Mit der Übernahme einer Tierpatenschaft engagieren sich Paten für

den Bochumer Tierpark und unterstützen ihn nachhaltig bei der

Umsetzung seiner Kernaufgaben und tragen letztendlich zum Arten-

und Naturschutz bei. Aktuell haben bereits über 300 Tierfreunde eine

Patenschaft für einen pelzigen, gefiederten oder geschuppten

Tierparkbewohner übernommen.

Foto©TPBO: Der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Dr. Peter Reinirkens,

Ratsmitglied Deborah Steffens und Zoodirektor Ralf Slabik freuen sich über die

Gesellschaft der Flamingos im Tierpark.

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Auf den Spuren der Wölfe in NRW

Die NABU-Wanderausstellung „Die Rückkehr

des Wolfes nach NRW“ ist im August im

Tierpark + Fossilium Bochum zu sehen.

E r ist zurück – der Wolf. Zumindest stattet er NRW kleinere

Stippvisiten ab, bei denen er in diesem Jahr bereits sieben Mal

nachgewiesen werden konnte. Dies ist Anlass genug, um unter dem

Motto „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ in einem von der

Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderten

Projekt über das Wildtier Wolf zu informieren und so die Akzeptanz

in der Bevölkerung noch vor dessen dauerhafter Rückkehr zu

stärken.

Kern des Projekts ist die vom NABU NRW gemeinsam mit den NRW-

Partnerzoos initiierte interaktive Wanderausstellung, die ab dem

30.07.2017 im Tierpark + Fossilium Bochum zu sehen sein wird, der

damit bereits der fünfte Ausstellungsort auf der „NRW-Tour de Wolf“

ist.

„Hier in Nordrhein-Westfalen haben wir die einmalige Chance, die

Menschen noch vor der dauerhaften Rückkehr des Beutegreifers in

sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet aufzuklären, Wissenslücken

zu schließen und Vorurteile abzubauen. Nur so lässt sich die

Akzeptanz für den Rückkehrer Wolf weiter steigern. Daher freuen wir

uns sehr, dass wir mit der durch die Partnerzoos wandernden

Ausstellung zur Rückkehr des Wolfes nach NRW viele Menschen

erreichen werden“, erklärte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU

NRW. Vielfach sei das Wissen um das richtige Verhalten im Umgang

mit dem Wolf, wie mit anderen Wildtieren auch, verloren gegangen.

Dies gelte es wieder zu verbessern. Dazu können diese Ausstellung

und insbesondere die Zusammenarbeit mit den NRW-Partnerzoos

einen wichtigen Beitrag leisten.

Foto©TPBO: (v.l): Sebastian Strumann (Campaigner des Agrar-Teams beim

NABU), Josef Tumbrinck (Vorsitzender des NABU NRW), Dr. Wilfried Werner

(stellv. Zoodirektor/Prokurist des Tierpark + Fossilium Bochum), Katharina

Stenglein (Projektkoordinatorin „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ beim

NABU NRW) und Judith Becker (stellv. Zooschulleiterin des Tierpark + Fossilium

Bochum) eröffnen die Sonderausstellung im Tierpark.

Foto©TPBO: Am Eröffnungstag der Wolfsausstellung konnten Besucher einen

Wolfsschädel, ein Wolfsfell und weitere spannende Exponate entdecken.

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„Im Rahmen unserer Naturschutzarbeit wollen wir unseren

Besuchern nicht nur exotische Lebensräume, sondern vor allem auch

die heimische Tierwelt näherbringen. Dieses Ziel ist die Grundlage

unserer Bestandsplanung und Gestaltung der Tieranlagen. Als

Beispiele sind hier unter anderem die Erlebnisanlage

„Nordseewelten“ mit Seehunden und Watvögeln oder unsere

Freilandterrarien mit Mauer- und Zauneidechsen, Europäischen

Sumpfschildkröten sowie Ringel-, Würfel- und Äskulapnattern zu

nennen. Umso mehr freut es uns, in Kooperation mit dem NABU

NRW nun zusätzlich eine Ausstellung zur Wiederansiedlung des

heimischen Raubtiers Wolf zeigen zu können“, so Zoodirektor Ralf

Slabik.

Die Wanderausstellung, die nun bis Ende August in Bochum zu

sehen sein wird, informiert über Biologie und Verhalten freilebender

Wölfe, stellt aktuelle Ergebnisse der Freilandforschung vor und bietet

vor allem durch interaktive Elemente eine spielerische Annäherung

an das Thema Wolf für Jung und Alt. Besucher der Ausstellung

erfahren so, woher die Wölfe nach NRW einwandern könnten, warum

Wildbiologen den Kot von Wölfen so schätzen oder wie man sich

bestenfalls einem Wildtier - wie dem Wolf - gegenüber verhält. Im

monatlichen Wechsel tourt die Ausstellung dann durch NRW und in

die nächsten Partnerzoos.

„Beim Start der Wanderausstellung waren in NRW zunächst bislang

vier Wolfsnachweise erbracht worden, nach nur zwei Monaten auf

Tour, sind es mittlerweile sieben Nachweise in diesem Jahr. Zwar

handelt es sich bei diesen so genannten Wanderwölfen nicht um

territorial lebende Wölfe, doch in Zukunft ist mit weiteren bestätigten

Wolfsnachweisen in NRW zu rechnen“, erklärt Diplom Biologin und

Projektkoordinatorin Katharina Stenglein. Jahrzehntelang habe der

Mensch ohne das Wildtier Wolf gelebt. Nun gelte es, den großen

Beutegreifer wieder kennenzulernen und den respektvollen Umgang

mit ihm neu zu erlernen.

Foto©TPBO: Die neue Wolfausstellung lädt zum Entdecken und Erforschen

ein!

Foto©TPBO: Ausstellungseröffnung im Tierpark – Besucher bestaunen das Fell

eines Wolfs.

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Ausstellungsbegleitende Termine:

13.08.17: Infostand der Zooschule 20.08.17: Wolfsbotschafter vor Ort, 12 – 16 Uhr 27.08.17: Wolfsbotschafter vor Ort, 12 – 16 Uhr 30.08.17: NABU-Vortrag zum Wolf + Rundgang durch die Ausstellung, ab 18:00 Uhr

Weitere Informationen zum Bildungsprojekt „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“, den folgenden Ausstellungsterminen, sowie zur Möglichkeit, die Ausstellung an noch freien Terminen zu buchen unter https://nrw.nabu.de/wolfsprojekt.

Ausführliche Informationen zum Wolf in NRW unter www.willkommen-wolf-in-nrw.de oder www.nrw-wolf.de

Mehr zu Deutschlands Wölfen unter www.NABU.de/wolf

Die mit den Ziegen spaziert

Ehrenamtlerin versorgt Haus- und Nutztiere im

Tierpark + Fossilium Bochum

W enn Kim Küper die Pforte des Haustierbereichs im Tierpark +

Fossilium Bochum öffnet, gibt es für die tierischen Bewohner kein

Halten mehr. Mit Begeisterung stürmen vor allem die acht

Rasseziegen auf die 20jährige zu, die ihre Pfleglinge herzlich

begrüßt. Und dann geht es auch schon los: Im Gänsemarsch spaziert

Kim mit ihrem behuften Gefolge aus der Stallgasse hinaus in den

Tierpark. Hier dreht sie eine großzügige Runde über die Zoowege,

vorbei an den Schnee-Eulen, Kaninchen und Kattas – und die Ziegen

„Jakob Grimm“, „Odin“, „Trudi“, „Keks“ und „Krümel“ mit ihren Kindern

laufen ihr treu hinterher. Das Schlusslicht bildet keine weitere Ziege,

sondern Minischwein „Rocky“! Ganz gemächlich trottet der rosarote

Eber seinen Mitbewohnern hinterher.

Foto©TPBO: Ehrenamtlerin Kim Küper (20) kümmert sich mit Herz und Seele

um ihre Pfleglinge im Tierpark + Fossilium Bochum.

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Ziel ist die nahegelegene Weidefläche des Tierparks im Schatten des

Bismarckturms. Am frühen Morgen können sich die Ziegen und

„Rocky“ hier vergnügen und das frische Gras genießen. „Diese

Abwechslung ist sehr wichtig für unsere Tiere“, erklärt Kim Küper und

ergänzt: „Allerdings ist zu viel frisches Gras auf einmal nicht gesund

und der Boden ist für die Hufe auf Dauer zu weich, daher geht es am

Vormittag wieder zurück zum Stall.“ Für die Besucher des Tierparks

ist der morgendliche Ziegenausflug ein unterhaltsames Schauspiel!

So bekommen sie die buntgemischte Tiergruppe sonst nie zu sehen.

„Unsere Ziegen sind zwar alle handzahm, aber dennoch hat es etwa

zwei Monate und einiges an Motivation – in Form von Futterpellets –

gebraucht, bis mir die gesamte Gruppe so brav gefolgt ist“, berichtet

Kim schmunzelnd. Vor einem Jahr schloss die gebürtige Wittenerin

ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Tierpark ab. Die intensive

Arbeit mit Tieren diente Kim nach ihrem Abitur als erfahrungsreiche

Grundlage für die berufliche Zukunft. Jetzt studiert die Tiernärrin

Tiermedizin in Hannover. Dem Bochumer Tierpark bleibt sie trotz der

Entfernung weiterhin verbunden. Als Ehrenamtlerin kommt sie

mindestens einmal im Monat vorbei, um ihre tierischen Schützlinge

zu besuchen bzw. zu versorgen und um ihre ehemaligen

Tierpflegerkollegen zu unterstützen.

Ziegenbock „Odin“ ist ihr besonders ans Herz gewachsen. Die

Burenziege kam bereits im Alter von drei Monaten in den Tierpark.

„Spaziergänger fütterten Odins Mutter auf der Weide seiner Züchterin

mit Gebäckteilchen, was zum Tod der Ziege führte“, berichtet Kim.

Von da an wurde Odin mit Kuhmilch aufgezogen und zog bald in die

Wohngemeinschaft der Haus- und Nutztiere im Tierpark. Neben der

Burenziege leben hier die Deutsche Edelziege „Jakob Grimm“, die

Thüringer Waldziege „Trudi“, fünf Anglo-Nubier-Ziegen, drei Alpakas

und das Minischwein „Rocky“. „Schon während meines FÖJs gehörte

die Versorgung der Haustiere zu meinen Aufgaben. Innerhalb eines

Jahres baut man schon eine intensive Beziehung zu den einzelnen

Tieren auf, lernt ihre Vorlieben und Eigenarten kennen. Ich freue mich

daher jedes Mal, wenn ich wieder die Gelegenheit habe, in den

Tierpark zu kommen. Ein Leben ohne Tiere kann ich mir gar nicht

vorstellen.“

Foto©TPBO: Burenziege Odin ist Kim Küper besonders ans Herz gewachsen.

Foto©TPBO: Auf geht’s zum morgendlichen Ziegenausflug im Tierpark.

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Liebe Leser der Tierpark-News,

in ihrer monatlichen Kolumne „Patricias

Zoogeschichten“ schaut die Journalistin

Patricia Fahrnschon den Mitarbeitern des

Tierpark + Fossilium Bochum bei ihren

täglichen Arbeiten über die Schulter, hält

spannende Tiermomente für Sie fest und stellt

besondere Tierpersönlichkeiten vor. In diesem

Monat lernen Sie die Familie der Pfauenaugen-

Stechrochen kennen.

Patricias Zoogeschichten: Stechrochen –

spannende Exoten im Amazonasbecken

S ie schwimmen mit wellenartigen Bewegungen durch das Wasser,

ihr Körper ist platt wie eine Flunder – die Pfauenaugen-Stechrochen

gehören zu den absoluten Hinguckern im Bochumer Tierpark! Zehn

Tiere leben derzeit im großen Amazonasbecken. Die Biotopanlage

besteht aus mehreren großen Aquarien, die ein Gesamtvolumen von

80.000 Liter fassen, welche auf mindestens 25 Grad angewärmt sind.

In freier Wildbahn tummeln sich die Süßwasserrochen in den Flüssen

Südamerikas (Amazonas, Orinoco). Das größte Bochumer Exemplar

ist das imposante Zuchtweibchen mit stolzen 80 Zentimetern

Durchmesser.

Dazu erklärt Revierleiter Dominik Töller (28) die Besonderheiten

dieser Fische: „Ihre Organe liegen – waagerecht angeordnet – in

einem kleinen Mittelteil und werden komplett von den Brustflossen

umgeben.“ Während die Augen auf der oberen Seite alles im Blick

haben, ist der Mund als kleine Öffnung auf der hellen Unterseite zu

erkennen. Für die Jagd auf Beutetiere (Krebse, Muscheln, kleine

Fische) ist dieser Körperbau besonders praktisch, denn die gut

getarnten, braun-beige-gefärbten und gepunkteten Rochen lauern

unentdeckt auf dem sandigen Boden, bis sie im geeigneten Moment

„zuschlagen“. Extrem gefährlich für Angreifer: Der bis zu zehn

Zentimeter lange Giftstachel an der Schwanzspitze.

Foto©TPBO: Auf der hellen Bauchseite der Rochen sind die Nasenöffnung, das

Maul und die Kiemenschlitze gut zu sehen.

Foto©TPBO: Rochen-Nachwuchs im Jungfischbecken.

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Im Tierpark genießt die Rochenfamilie dreimal in der Woche eine

besonders abwechslungsreiche Speisekarte mit Heringen, Sprotten,

Garnelen und sogar magerem Rindfleischherz. Denn auch diese

Tiere können zu viel an Gewicht zulegen.

Wer die Exoten beobachten möchte, braucht manchmal etwas

Geduld, denn sie verstecken sich gerne unter Felsen, Pflanzen oder

im Bodenbereich des Amazonasbeckens. Allerdings haben Besucher

auch die Möglichkeit, die Pfauenaugen-Süßwasser-Stechrochen

nahezu hautnah zu sehen. Denn zwei Nachwuchsexemplare zogen

im April ins gut einsehbare „Jungfischbecken“ um. Sie kamen erst im

Februar, als zehn Zentimeter kleine Rochenbabys, zur Welt und

werden in etwa fünf Jahren ausgewachsen sein. Interessant: Bei

diesen Tieren entwickeln sich die Eier bereits im Mutterleib zu

Jungfischen. So führen sie direkt nach der Geburt ein selbstständiges

Leben.

Vorschau Veranstaltungen:

Nacht der Natur im Tierpark + Fossilium Bochum

E in Open-Air Konzert in besonderer Atmosphäre, ein Rundgang

durch den abendlichen Tierpark und Fledermäuse im Stadtpark – das

erwartet Besucher des Tierparks bei der „Nacht der Natur“. Am 01.

September 2017 veranstaltet der Tierpark + Fossilium Bochum

gemeinsam mit der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet wieder

ein besonderes Event, das Musik und Natur auf einmalige Weise

verbindet. Auf der Freilichtbühne des Tierparks, die auf der

Weidefläche vor dem Bismarckturm errichtet wird, wird die

Ruhrgebiets-Band „On Purpose“ die abendliche Dämmerung

einläuten.

Foto©TPBO: Pfauenaugen-Stechrochen im Tierpark + Fossilium Bochum.

Foto©On Purpose: Die Band „On Pupose” wird am 01. September ein

Freilichtkonzert im Tierpark geben.

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„On Purpose“, das ist mit voller Absicht "entstöpselte",

leidenschaftliche Musik aus dem Ruhrgebiet, irgendwo zwischen

Rock, Pop, Folk, Klassik, Alternative und Jazz. Die inspirierenden

Jagdgründe von Lena (Gesang), Martin (Gitarre), Laura (Cello,

Gesang), Markus (Kontrabass) und Kristoff (Schlagwerk, Gesang)

liegen dort, wo andere Bands gerne wildern, wenn sie von ihrer

eigenen Lautstärke genug haben. Gemütlich, aber beileibe nicht

langweilig geht es zu, wenn „On Purpose“ ihre Kraft ausschließlich

aus den Möglichkeiten ihrer akustischen Instrumente schöpfen, den

Fokus immer auf interessante Harmonien und Rhythmen im Dienste

des Songs gerichtet. Die ebenso bunte wie eingängige „On Purpose“-

Mixtur beginnt dort, wo die Unplugged-Arbeit anderer Bands aufhört.

Die oft nachdenklichen Songs schaffen eine genussvolle

Zuhörstimmung, während der energetisch-rockende Teil des

Programms eine gediegene, unaufdringliche Liveatmosphäre

erzeugt.

Im Anschluss nimmt die Zooschule das Publikum mit auf einen

Rundgang durch den abendlichen Tierpark. Besonders spannend

wird es zu entdecken, welche tierischen Bewohner bereits friedlich

schlafen und welche „Nachteulen“ erst jetzt richtig aktiv werden.

Wenn sich die Tore des Zoos langsam schließen, laden die

Mitarbeiter der Biologischen Station zu einer nächtlichen Erkundung

des angrenzenden Stadtparks ein. Hier sind zu späterer Stunde

Wasser- und Zwergfledermäuse auf Nahrungssuche. Mit speziellen

„Bat-Detektoren“ können die im Ultraschallbereich liegenden Rufe

der kleinen Säugetiere für das menschliche Ohr hörbar gemacht

werden.

Bei Regen findet das Konzert im atmosphärischen Aquarien- und

Terrarienhaus, umringt von tierischen Regenwaldbewohnern, statt.

Die nächtliche Fledermausexkursion in den Stadtpark fällt dann aus.

Termin:

Freitag, 01.09.2017

Konzertbeginn: 19:00 Uhr (Der Tierpark hat an diesem Tag

durchgehend bis 22:00 Uhr geöffnet)

Beginn Nachtführung durch den Tierpark: 20:30 Uhr, 21:10 Uhr

(Dauer je ca. 30 min)

Treffpunkt Fledermauserkundung im Stadtpark: Am Tor zum

Bismarckturmplatz, ca. 21:50 Uhr

Kosten: Normaler Tierparkeintritt

Foto©TPBO: Nacht der Natur im Tierpark + Fossilium Bochum.