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Sifu Marcus Schüssler / [email protected] / www.wt-velbert.de / www.iuewt.com Rundschreiben Frühjahr / Sommer 2008 Seite 1 von 3 Liebe WingTsun & Escrima Gemeinde, eigentlich sollte man Ostern die Zeit zur Ruhe und Besinnlichkeit nutzen. Betrachtet man dieses Jahr aber die Wetterverhältnisse, so hat man das Gefühl, die Atmosphäre von Weihnachten und Ostern verschmelzen zu einem Ganzen. Und somit sind wir schon beim Thema: die IUEWT verschmilzt immer mehr zu einem wirklichen Team, bei dem der Geist und Wille zur Leistungsbereitschaft stark ausgeprägt ist. Auch die Aktivitäten eines jeden Einzelnen werden respektiert und Koopera- tionsbereitschaft wird groß geschrieben. All dies hilft der IUEWT, ein kompetenter Ansprechpartner für all diejenigen zu sein, die ein wirkliches Interesse an den Kampfkünsten Wing Tsun und Escrima, sowie an realistischer Selbstverteidigung im allgemei- nen haben. Auch die verbriefte Grundein- stellung des ‚Dienstleisters‘ findet mittlerweile immer mehr Anhän- ger, die von überbewerteten traditionellen Begrifflichkeiten mehr als ent-täuscht sind. Das 1.Kampfprinzip des Wing Tsun: ‚Weg frei, stoß vor‘ wurde bisher erfolgreich umgesetzt. Die Geschwindigkeit spielt dabei weniger eine Rolle wie qualitative Technikausführung wie im Kampf so auch in der Umsetzung der Aktivitäten! Sifu/Sisuk/Sihing oder einfach Marcus Schüssler S S S i i i f f f u u u M M M a a a r r r c c c u u u s s s S S S c c c h h h ü ü ü s s s s s s l l l e e e r r r e e e r r r h h h ä ä ä l l l t t t 5 5 5 . . . M M M e e e i i i s s s t t t e e e r r r g g g r r r a a a d d d W W W i i i n n n g g g T T T s s s u u u n n n u u u n n n d d d 3 3 3 . . . T T T e e e c c c h h h n n n i i i k k k e e e r r r g g g r r r a a a d d d i i i m m m E E E s s s c c c r r r i i i m m m a a a Im Herbst 2007 erhielt Sifu Marcus Schüssler den 5.Meistergrad im Wing Tsun. Nach 27 Jahren ununterbrochener Beschäftigung mit dieser Kampfkunst stellt dies eine neue Herausforderung für ihn dar – diesen Erfahrungsschatz so zu vermitteln, wie er es selbst erlernen durfte. Auch im Escrima hat sich durch seine Trainingsreisen zu Groß- meister Rene Latosa ein großer Schritt getan, so daß er in der IUEWT den 3.Technikergrad inne- hält. W W W i i i e e e d d d e e e r r r b b b e e e i i i G G G r r r o o o ß ß ß m m m e e e i i i s s s t t t e e e r r r R R R e e e n n n e e e L L L a a a t t t o o o s s s a a a i i i n n n d d d e e e n n n U U U S S S A A A Im Februar 2008 wie auch in den Vorjahren reiste Sifu Marcus Schüssler in die USA, um dort von Großmeister Rene Latosa persön- lich unterwiesen zu werden. Der Unterricht fand in Petaluma in der Schule seines Freundes Daniel Cuthbertson statt. Die Petaluma Martial Arts Academy Durch Zufall traf Sifu Marcus Schüssler auch auf einen anderen deutschen Schüler von Großmeister Rene Latosa, Thomas Vogeley. Großmeister Rene Latosa wird auch in 2008 wie 2007 einen verbandsoffenen Lehrgang organi- siert durch die IUEWT durchführen. Der Termin wird im Herbst stattfinden und frühzeitig bekannt gegeben. Es gab auch schon rege Nachfrage nach einem Folge- seminar vom letzten Jahr von externen Interessenten. Im März 2008 wurde auch der erste Prüfungslehrgang der IUEWT durch- geführt, bei dem gleichzeitig beide Disziplinen parallel in einer Halle stattfanden. S S S i i i f f f u u u M M M a a a r r r c c c u u u s s s S S S c c c h h h ü ü ü s s s s s s l l l e e e r r r i i i n n n S S S p p p a a a n n n i i i e e e n n n Die alten Aktiven und viele Ehema- lige erinnern sich noch an die zahlreichen schweißtreibenden Trainingseinheiten mit Sihing Markus Göttel – einer der ersten Schüler von Sifu Marcus Schüssler und einer der ersten Ausbilder der Velberter Schule. Sihing Markus Göttel hatte vor ca. 10 Jahren den Entschluß gefaßt, nach Spanien zu gehen, um dort Wing Tsun zu verbreiten. Natürlich auch unter dem Hinter- grund des angenehmeren Klimas und des so anderen Lebensstiles. So ließ er sich an der Costa Blanca in der Nähe von Denia nieder. Mit nur bruchstückhaften Sprach- kenntnissen und 500DM im Portemonnaie baute er seine neue Lebensstruktur Stück für Stück auf. Nebenbei versuchte er auch in seiner Region Wing Tsun zu etablieren, was nicht ganz so einfach ist als Ausländer in einem fremden Land. Aber deutsche Beharrlichkeit und Ausdauer verhalfen ihm all die Jahre durch- zuhalten. Sifu Marcus Schüssler und Sihing Markus Göttel hielten ständig Kontakt – meistens über das Telefon und selten über einen Besuch von Sihing Markus Göttel in der Heimat Deutschland. Im Herbst 2007 wurde aber ein Besuch von Sifu Marcus Schüssler verabredet. Es wurde ein Wochenende der intensiven Art für Sihing Markus Göttel als auch für seine Schüler. Das angenehme Ambiente und das schöne Klima machten den Lehrgang zu einer entspannten aber arbeitsintensiven Veranstaltung, bei der Sihing Markus Göttel auch sehr in seinen ‚Dolmetscherfähigkeiten‘ gefordert wurde. Frühjahr/Sommer 2008

Rundschreiben Fr.hjahr Sommer 2008 - wt- · PDF filevon Marie-Christine die Siu Nim Tao und die Chum-Kiu vorgeführt, anschließend einige Grundtechniken mit Wendung und Schritten

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Sifu Marcus Schüssler / [email protected] / www.wt-velbert.de / www.iuewt.com Rundschreiben Frühjahr / Sommer 2008 Seite 1 von 3

Liebe WingTsun & EscrimaGemeinde,

eigentlich sollte man Ostern dieZeit zur Ruhe und Besinnlichkeitnutzen. Betrachtet man diesesJahr aber die Wetterverhältnisse,so hat man das Gefühl, dieAtmosphäre von Weihnachtenund Ostern verschmelzen zueinem Ganzen.

Und somit sind wir schon beimThema: die IUEWT verschmilztimmer mehr zu einem wirklichenTeam, bei dem der Geist und Willezur Leistungsbereitschaft starkausgeprägt ist. Auch dieAktivitäten eines jeden Einzelnenwerden respektiert und Koopera-tionsbereitschaft wird großgeschrieben.

All dies hilft der IUEWT, einkompetenter Ansprechpartner fürall diejenigen zu sein, die einwirkliches Interesse an denKampfkünsten Wing Tsun undEscrima, sowie an realistischerSelbstverteidigung im allgemei-nen haben.

Auch die verbriefte Grundein-stellung des ‚Dienstleisters‘ findetmittlerweile immer mehr Anhän-ger, die von überbewertetentraditionellen Begrifflichkeitenmehr als ent-täuscht sind.

Das 1.Kampfprinzip des WingTsun: ‚Weg frei, stoß vor‘ wurdebisher erfolgreich umgesetzt. DieGeschwindigkeit spielt dabeiweniger eine Rolle wie qualitativeTechnikausführung – wie imKampf so auch in der Umsetzungder Aktivitäten!

Sifu/Sisuk/Sihing oder einfachMarcus Schüssler

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Im Herbst 2007 erhielt Sifu MarcusSchüssler den 5.Meistergrad imWing Tsun. Nach 27 Jahrenununterbrochener Beschäftigung mitdieser Kampfkunst stellt dies eineneue Herausforderung für ihn dar –diesen Erfahrungsschatz so zuvermitteln, wie er es selbst erlernendurfte.

Auch im Escrima hat sich durchseine Trainingsreisen zu Groß-meister Rene Latosa ein großerSchritt getan, so daß er in derIUEWT den 3.Technikergrad inne-hält.

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Im Februar 2008 wie auch in denVorjahren reiste Sifu MarcusSchüssler in die USA, um dort vonGroßmeister Rene Latosa persön-lich unterwiesen zu werden. DerUnterricht fand in Petaluma in derSchule seines Freundes DanielCuthbertson statt.

Die Petaluma Martial Arts Academy

Durch Zufall traf Sifu MarcusSchüssler auch auf einen anderendeutschen Schüler von GroßmeisterRene Latosa, Thomas Vogeley.

Großmeister Rene Latosa wirdauch in 2008 wie 2007 einenverbandsoffenen Lehrgang organi-siert durch die IUEWT durchführen.Der Termin wird im Herbststattfinden und frühzeitig bekanntgegeben. Es gab auch schon regeNachfrage nach einem Folge-seminar vom letzten Jahr vonexternen Interessenten.

Im März 2008 wurde auch der erstePrüfungslehrgang der IUEWT durch-geführt, bei dem gleichzeitig beideDisziplinen parallel in einer Hallestattfanden.

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Die alten Aktiven und viele Ehema-lige erinnern sich noch an diezahlreichen schweißtreibendenTrainingseinheiten mit SihingMarkus Göttel – einer der erstenSchüler von Sifu Marcus Schüsslerund einer der ersten Ausbilder derVelberter Schule.

Sihing MarkusGöttel hatte vor ca.10 Jahren denEntschluß gefaßt,nach Spanien zugehen, um dortWing Tsun zuverbreiten. Natürlich auchunter dem Hinter-grund des angenehmeren Klimasund des so anderen Lebensstiles.So ließ er sich an der Costa Blancain der Nähe von Denia nieder.

Mit nur bruchstückhaften Sprach-kenntnissen und 500DM imPortemonnaie baute er seine neueLebensstruktur Stück für Stück auf.Nebenbei versuchte er auch inseiner Region Wing Tsun zuetablieren, was nicht ganz soeinfach ist als Ausländer in einemfremden Land. Aber deutscheBeharrlichkeit und Ausdauerverhalfen ihm all die Jahre durch-zuhalten.

Sifu Marcus Schüssler und SihingMarkus Göttel hielten ständigKontakt – meistens über dasTelefon und selten über einenBesuch von Sihing Markus Göttel inder Heimat Deutschland.

Im Herbst 2007 wurde aber einBesuch von Sifu Marcus Schüsslerverabredet. Es wurde einWochenende der intensiven Art fürSihing Markus Göttel als auch fürseine Schüler.

Das angenehme Ambiente und dasschöne Klima machten denLehrgang zu einer entspannten aberarbeitsintensiven Veranstaltung, beider Sihing Markus Göttel auch sehrin seinen ‚Dolmetscherfähigkeiten‘gefordert wurde.

Frühjahr/Sommer 2008

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So trainierte Sihing Markus Göttelmorgens an seinem Wohnort mitSifu Marcus Schüssler, mittagsentspannte man sich bei einemkleinen Snack, und am Abend wurdeder Lehrgang für die Schülerdurchgeführt.

Bei Sihing Markus Göttel privat

Für den Herbst 2008 ist auchwieder ein Lehrgangsbesuch inSpanien geplant. Für all diejenigen,die Lust verspüren ein intensivesWing Tsun/Escrima Wochenende inSpanien mitzumachen, wenden sichbitte an Sifu Marcus Schüssler direktzwecks Terminplanung und Flug-buchung. Sihing Markus Göttel wirdsich dann um Unterkünfte bemühen.Weiterhin lädt er jeden ein, ihn fürUnterstützung zu kontaktieren, wennman einmal auch nur des Urlaubswegen in diese Region reisen will.

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Auf Anfragen des 1.Vorsitzendendes 1.TKD - Verein '80 Bochum e.V.- Taekwondo - Michael Deiss malüber den Tellerand zu schauen,wurde ein drei stündiger Termin zurEinführung in das Wing TsunSystem für den 17 Dezember inBochum - Langendreer vereinbart.

Die Turnhalle am Neggenborn inBochum bot reichlich Platz um einpaar grundlegende Dinge des WingTsun zu erarbeiten. Mit 20Teilnehmern und eineraltersgemischten Gruppe wurdenca. 2.5 Std. benötigt, um dieEinführung darzustellen.

Da alle Teilnehmer aus demTaekwondo Bereich kamen, war einselbstständiges diszipliniertesArbeiten der Teilnehmer vonvornherein gewährleistet. DieBeispiele und Übungen wurden mitSpannung und Interesse verfolgt,wobei nach anfänglicherZurückhaltung dann alle rechtschnell "auftauten" und somit dasKonzept der Zentrallinie und desWing Tsun - Keils ein intensivesErlebnis für alle war.

Zum Ende gab es noch einigeBeispiele in der direkten Wing TsunAnwendung, welche mitBegeisterung geübt wurden. Es hatallen Teilnehmern des 1.TKD-Verein'80 Bochum e.V. viel Spass gemacht- wie Michael Deiss nach einigenTagen mitteilte - und es wird auchim nächsten Jahr weiteregemeinsame Projekte geben. FürDavid selbst war die Einführungwieder eine aufschlußreichepraktische Lehrerfahrung, womit erseinem Ziel, das Wing Tsun derIUEWT in seiner Umgebung zuverbreiten und einen positivenNamen zu geben, auch nähergekommen ist. Begriffe wie"Weichheit", "Zentrallinie", "Selbst-verteidigung" und "Konzept" sollennicht missverstanden werden unddeshalb ausreichend erklärt - vorallem praktisch dargestellt - werden,woran er neben der Vorbereitungauf seinen 1. Technikergrad arbeitet.

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13.Oktober, nahe Paris in St.Thibault des Vignes - hier fand derTag der traditionellen chinesischenKampfkünste statt. Organisiert durchdie Fédération WuShu et Sanda(FWS), hatte der TochterverbandUFEWT (Union Française PourL'Escrima et le Wing Tsun) dieMöglichkeit, sich durch eine 15-minütige Demonstration amVormittag sowie einem 25-minütigenLehrgangsteil für jeden Stil amNachmittag darzustellen. Gleich-zeitig konnten die Zuschauer, dieam Morgen die einzelnenDemonstrationen beobachteten, amNachmittag jede Kampfkunst selbstausprobieren, um sich so aucheinen praktischen Eindruck zuverschaffen. Ein schönes Konzept,daß so jedem Geschmack etwasbietet. Um diese Möglichkeit auchoptimal zu nutzen, reiste SifuMarcus Schüssler zu dieserVeranstaltung, um das Wing Tsunals auch die UFEWT professionellzu vertreten.

Alle Experten trafen am Morgendes 13.Oktober gegen 9.00 in dergroßen, eigens für dieseVeranstaltung von der FWSorganisierten Turnhalle ein.Folgende Stile wurden an diesemTag präsentiert: Tai Chi Serpent,

Bagua Zhang, Hung Gar, Shaolin,Wing Tsun, u.a.. Es wurdenzahlreiche chinesische undwesteuropäische Experten dazueingeladen.

Das UFEWT Team

Der Einlaß für die Zuschauer undTeilnehmer desNachmittagslehrgangs erfolgtegegen 9.30 und gegen 10.00begannen die Demonstrationen dereinzelnen Stile. Hierbei konnte maneinen wunderschönen Querschnittder verschiedenen KungFu Stileerleben.

Shaolin KungFu Präsentation

Die Wing Tsun Demonstrationerfolgte in zwei Teilen: zuerst wurdevon Marie-Christine die Siu Nim Taound die Chum-Kiu vorgeführt,anschließend einige Grundtechnikenmit Wendung und Schritten. DieGröße der Halle bot für die WingTsun Demonstration allerdings einenoptischen Nachteil -- man war weitvom Publikum entfernt. Aber wieheißt das Sprichwort: Kommt derProphet nicht zum Berg, dann mußder Berg zum Propheten. SifuMarcus Schüssler nahm Marie-Christine für den Chi-Sao und Lat-Sao Teil der Demonstration ganznah vor die Tribüne, um demPublikum mehr Nähe zumGeschehen zu geben. Dies verfehlteauch nicht seinen Zweck, dennwährend der Demonstration konnteman sichtlich erstaunte Gesichtererkennen und bei den dynamischenPak-Sao Bewegungen konnte manauch die erstaunte Reaktion desPublikums hören.

Demonstration Chi-Sao photografiert vonRobert Dessi

Stellten sich alle anderen Stilehauptsächlich durch Formen undminimale Anwendun-gen dar, so wardie Wing Tsun Demonstrationweniger durch Formen als mehrdurch dynamische Anwendungengeprägt.

Nach der Demonstration kam einJournalist zu Sifu Marcus Schüssler,um ihn auf die Dynamik desgezeigten anzusprechen. Er selbsthatte jahrelang Karate betrieben undwar sehr beeindruckt von derDemonstration und vom erlebtenWing Tsun als solches.

Gegen 12.00 endete der erste Teildes Tages. Alle Experten wurdenvon den Veranstaltern HervéBadoux und John Squier zu einemMittagessen mit genommen. Dortkonnten sich die Expertenaustauschen und stilübergreifend,annähern'.

Der Lehrgangsteil am Nachmittagstartete um 15.00. Nun konnten dieZuschauer vom Morgen endlichjeden einzelnen Stil persönlicherleben. Der Wing Tsun Part war dervorletzte, und durch die Verspätungdes verlängerten Mittagessens undder Zeitüberziehung der erstenExperten hatte Sifu MarcusSchüssler nur 15 Minuten anstattder angekündigten 25 Minuten Zeitzur Verfügung. Aber kein Hindernisfür Profis! Hatten die Teilnehmermittlerweile eine Sättigung ihrerAufnahmefähigkeit erreicht, mußteSifu Marcus Schüssler dieTeilnehmer wieder ,zurückholen undaufwecken', um den Teilnehmerndie Chance zu geben, das WingTsun und seine Wirkung bewußterleben zu können.

Zuerst wurde eine Übungdurchgeführt, die den Teilnehmerndie effiziente Wirkung des Keilsnäherbringen sollte. Um auch dieWirksamkeit der Theorie in derPraxis optisch zu verdeutlichen,nahm Sifu Marcus Schüssler zweiTeilnehmer - eine 1,55m große undca. 50kg schwere Frau und einenca. 1,90m großen und ca. 110kgschweren Mann -- als Probanden fürdie Erklärung. Die Frau machte beider Durchführung den Eindruck, als

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hatte sie ein überirdisches Erlebnisgehabt und mußte erst einmal dasErlebte kurz mental verarbeiten.Danach wurden alle Teilnehmerdazu aufgefordert, diese Übungselbst einmal durchzuführen undden gleichen Gesichtsausdruck derFrau konnte man bei allenTeilnehmern erkennen. Nachdemnun das Eis gebrochen war und dieTeilnehmer mental wieder voll dawaren, ging es in kleinenÜbungsschritten weiter.

Mit jeder Übung wurden dieGesichter immer erstaunter, und diekleinen Kommentare der Teilnehmerzwischendurch waren immer diegleichen: super efficace (superwirksam)!. Leider wurde die Zeitimmer knapper und die letzte Übungkonnte leider nicht mehrdurchgeführt werden. Jedoch kamennach der offiziellen Verabschiedungdurch den Präsidenten der FWSzahlreiche Teilnehmer zu SifuMarcus Schüssler und wollten denVerlauf der letzten, nichtdurchgeführten Übung als auchweitere Informationen von ihmerfahren.André Schade, Präsident des

Tochterverbandes UFEWT, regte inmehreren Gesprächen mit denKollegen des Komitees der FWS an,diese erfolgreiche Veranstaltung alsAuftakt für eine einmal jährlich,immer in einer anderen Stadt inFrankreich stattfindendenVeranstaltung zu nehmen. Wasauch auf offene Ohren stieß!

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Sehr oft wurde und wird heute nochdie Frage gestellt, warum dieKampfkünste Wing Tsun nachLeung Ting und Escrima nach ReneLatosa sich zusammengefundenhaben, so wie sie sichzusammengefunden haben. Daß sievon einem großen Teil der Aktivengleichzeitig betrieben werden, istheute schon Normalität. Eineparallele Entwicklung findet auch

gerade in anderen, traditionellenKampfsportarten statt, wo die bisherwaffenlose Disziplin eine der vielenphilippinischen Disziplinen auf- oderangenommen hat.

Beide Künste könnten in ihrerLehrstruktur und –organisation nichtunterschiedlicher sein, haben aberdennoch eine Reihe von Gemein-samkeiten:

1. Beide Kampfkünste deckendie Kunst des Kämpfens imwaffenlosen als auch imbewaffneten Bereich ab.

2. Beide Kampfkünste sind durcheine realistische Historie inihrer Entwicklung geprägt.

3. Beide Kampfkünste beruhenauf einem mehrere Menschen-generationen langen Entwick-lungsprozeß.

4. Beide Kampfkünste beruhenauf umfassenden Konzepten,die durch Techniken undTaktiken zum Ausdruckgebracht werden.

5. Beide Kampfkünste sind reinpraxisorientiert, also reinfunktionale Kampfkünste.

6. Beide Kampfkünste strebendie Ökonomie der Bewegungan.

Der größte Unterschied beiderKampfkünste hingegen liegt jedochin der Lehrprogrammatik, die überdie Entwicklungsgeschichte entstan-den ist. So bearbeitet man im WingTsun zuerst die waffenlosenKonzepte, und die Waffenkonzeptefolgen zum Schluß. Im Escrimawerden zuerst die Waffenkonzepteund zum Schluß die waffenlosenKonzepte unterrichtet.

Während in den Philippinen diegebräuchlisten Waffen des Escrimaauch gleichzeitig Arbeitsgegen-stände waren (Beispiel Machete),waren in China die Waffenhauptsächlich für den Einsatz imKriegsfall gedacht. Hieraus kannman die Schlußfolgerung ableiten,daß eine Kultur, die Waffen nur fürden Kampf oder Krieg einsetzt, ehergeneigt ist, eine Kampfkunst aufwaffenloser Arbeit aufzubauen, da jadie Waffen nur im Kriegsfalleingesetzt wurden, also dermögliche alltägliche Gewaltfall eherohne Waffen bestritten wird.Betrachtet man hingegen diePhilippinen, wo Waffen oderwaffenähnliche Gegenstände tag-täglich zur Arbeit eingesetzt wurden,dann ist es von daher logisch, eineKampfkunst auf der Waffenarbeitaufzubauen, da die Handhabungdurch tägliche Nutzung leichter fällt.

Die Fragen, die eine Symbiosedieser zwei Kampfkünste regel-mäßig betrifft: Was ist sinnvoller –erst die Waffen oder waffenloslernen? Reicht es dann nicht aus,mit der Entscheidung der vorher-gehenden Frage, nur eineKampfkunst zu betreiben? Dernormale Homo Sapien von heutewägt gerne ab: wenn doch beideKampfkünste gleiche Ziele undKonzepte verfolgen, warum soll ichbeide betreiben, und wenn nur eine– dann welche? Die Suche nachEierlegenden Wollmilchsau....

Hier findet sich eine sehr schöneAnalogie aus der Sprachpädagogikoder auch aus der Musikpädagogik.Ähnlich der oben beschriebenenFragestellung würde man gerne nureine Sprache erlernen müssen, diedann in auf andere Sprachenanwendbar ist. Oder man möchtegerne ein Musikinstrument erlernen,von dem ausgehend man einfachandere Musikinstrumente beherr-schen kann.

Die Praxis sieht leider etwas andersaus: Wenn man im Falle desErlernens einer Sprache, ausgehendvon einem Sprachkern wie z.B. denromanischen Sprachen, eineSprache sehr weit entwickelt hat,dann ist man in der Lage, dieseGrundlage als Ausgangsbasis fürdas Erlernen einer weiteren Sprachezu sehen, da viele Worte sehr oft inverschiedenen Sprachen durch-gängig vorhanden sind. Was sichaber bei allen Sprachen sehr oftstark unterscheidet ist dieGrammatik – übertragen auf dieKampfkünste die Struktur derKonzepte und dadurch derenVermittlung. Die grundlegendeLehrsystematik ist in allen Sprachengleich: Buchstaben bilden Worte,Worte bilden Sätze, die durchGrammatik sinnvoll zusammen-gebunden werden. Wenn sich aberdie Grammatik von einer Sprachezur anderen unterscheidet, dann istdies jedoch kein Nachteil, sondernsehr oft ein Vorteil! Sehr oft verstehtman sogar die eigene Mutterspracheinhaltlich besser mit dem Erlerneneiner neuen Sprache/Grammatik, dahierdurch andere Sichtweisen durchSprachunterschiede ausgeprägtwerden.

Überleitend auf die KampfkünsteWing Tsun nach Leung Ting undEscrima nach Rene Latosa bedeutetdies, daß beide Kampfkünste, wenn

gleichzeitig betrieben sich nichtbehindern, sondern im Gegenteil,positive Trainingseffekte undVerständnisse vom einen in dasandere System übertragen werdenkönnen. Während z.B. im Wing Tsunab einer bestimmten Stufe dasGefühlstraining mit ständigemKontakt einen sehr starken Anteilausmacht, läßt sich durch dasEscrima ein sehr schöner Ausgleichdurch visuelles und Distanztrainingschaffen. Dadurch, daß Kern-konzepte dieser beiden Kampf-künste in die gleiche Richtungweisen und arbeiten, sich aber nurdurch eine unterschiedliche sprach-liche Ausdrucksform unterscheiden,ist ein gegensätzliches Trainierenverhindert.

Wie kommt dies zustande? WingTsun nach Leung Ting und Escrimanach Rene Latosa sind zweiKampfkünste, die durch ihreBegründer eine intensive Weiter-entwicklung traditioneller Lehrwertehinter sich haben, aber auch in denletzten Jahrzehnten gemeinsam ander Weltfront des Kampfkunst-marktes gestritten haben und sichdadurch auch näher gekommensind.

Wenn man nun immer noch dieQual der Wahl aufgrund vonZeitmangel oder anderen Gründenhat, für welche Kampfkunst soll mansich denn letztendlich entscheiden?Positiv für den einzelnen ist immerdas Betreiben beider Kampfkünstein seiner persönlichen Verteilung derVorliebe, wenn man aber aus-schließlich nur eine Kampfkunstbetreiben will, dann gibt es hier nurdie Entscheidung der persönlichenVorliebe auf Basis von Kriterien wieTrainerpersönlichkeit vor Ort,Trainingsmöglichkeit vor Ort,Bereitschaft weite Wege auf sich zunehmen, Budget, etc..

Die schmerzhafte Wahrheit: Leidermuß diese Entscheidung jeder fürsich selbst treffen!