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DR. SPANG
INGENIEURGESELLSCHAFT FÜR BAUWESEN, GEOLOGIE UND UMWEL TIECHNIK MBH
DB ProjektBau GmbH Netz AG
Regionalbereich Mitte
Nahverkehrsvorhaben Süd (I.BV MI P (5))
(I.NG-MI-N)
Hahnstraße 02 49
60528 Frankfurt am Main
Projekt-Nr.
28.2288
Datei
P2288B120323_Rev1
Diktat
CSp/Mö
Büro
Witten
Datum
23.03.2012 30.11.2016
S-Bahn Rhein-Main / Nordmainische S-Bahn
Planfeststellungsabschnitt 2 - Maintal Strecke 3660 km 8,660 - km 15,082
- Konzept Grundwassermonitoring -
Anlage 12.6.9a geändert
Auftrag vom 20.08.2008
Gesellschaft: HRB 8527 Amtsgericht Bochum, USt-IdNr. DE126873490, Geschäftsführer Dipl.-Ing. Christian Spang Zentrale Witten: Westfalenstraße 5 - 9, D-58455 Witten, Tel. (0 23 02) 9 14 02 - 0, Fax 9 14 02 - 20, [email protected]
http://www.dr-spang.de Niederlassungen: 73734 Esslingen/Neckar, Weilstr. 29, Tel. (0711) 351 30 49-0, Fax 351 30 49-19, [email protected]
60528 Frankfurt/Main, Rennbahnstraße 72 - 74, Tel. (069) 678 65 08-0, Fax 678 65 08-20, [email protected] 09599 Freiberg/Sachsen, Halsbrücker Str. 34, Tel. (03731) 798 789-0, Fax 798 789-20, [email protected] 06618 Naumburg, H.-von-Stephan-Platz 1, Tel. (03445) 762-0, Fax 762-162, [email protected] 90491 Nürnberg, Erlenstegenstr. 72, Tel. (0911) 964 56 65-0, Fax 964 56 65-5, [email protected]
Banken: Deutsche Bank AG, Witten, IBAN: DE42 4307 0024 0813 9511 00, BIC: DEUTDEDB430 Stadtsparkasse Witten, IBAN: DE59 4525 0035 0000 0049 11, BIC: WELADED1WTN
DR. SPANG
Projekt: 28.2288 Seite 2 23.03.2012 30.11.2016
INHALT SEITE
1. ALLGEMEINES 3
1.1 Projekt 3
1.2 Veranlassung 3
1.3 Unterlagen 4
2. UNTERSUCHUNGSKONZEPT 6
2.1 Grundwassermonitoring 6
2.1.1 Messmethode 6
2.1.2 Messstellennetz 7
2.1.3 Messfrequenz 9
2.1.4 Messzeitraum 9
2.2 Hydrochemische Grundwasseruntersuchungen 10
2.2.1 Messmethode 10
2.2.2 Vorhandene Altlastenverdachtsflächen und Wasserschutzzonen 10
2.2.3 Messstellennetz 11
2.2.4 Messfrequenz und Analysenumfang 12
2.2.5 Zwischen berichte 13
2.2.6 Messzeitraum 13
3. ZUSAMMENFASSUNG 14
4. SONSTIGES 14
4. 5. ANLAGEN
Anlage 12.6.9.1 a: Übersichtsplan Grundwassermonitoring - geändert (1)
12 6 9a NEU.docx
DR. SPANG
Projekt: 28.2288 Seite 3 23.03.2012 30.11.2016
1. ALLGEMEINES
1.1 Projekt
Die DB Netz AG, vertreten duroh die DB ProjektBau GmbH, plant den Neubau der „Nordmainischen
S-Bahn". Die Nordmainische S-Bahn soll an das Bestandsnetz der Frankfurter S-Bahn in der Nähe
der Station Konstablerwache anschließen und über den Bahnhof Frankfurt/Main - Ost zum HBF
Hanau führen. Dabei soll die Streckenführung auf der nördlichen Mainseite von der Frankfurter In
nenstadt aus zunächst unterirdisch erfolgen und später in Richtung Osten in ein Trogbauwerk über
gehen.
Ab dem Ende des Tragbauwerks soll die Strecke 3660 bis ca. km 20,700 (südwestlich des HBF
Hanau) oberirdisch zunächst in nordöstlicher Richtung geführt werden. Südwestlich der Ortschaft
Bischofsheim schwenkt die Trasse nach Osten. Südlich von Wilhelmsbad ändert sich die Trassen
führung erneut und führt nach Südosten auf den HBF Hanau zu. Im Bereich der oberirdischen Stre
cke im Planfeststellungsabschnitt 2 - Maintal, Strecke 3660, km 8,660 - km 15,082, werden nach
jetzigem Planungsstand zwei Grundwasserabsenkungen im Bereich der Station HP Maintal Ost so
wie ein Bodenverbesserungsmaßnahme erforderlich.
Neben dem Tunnelabschnitt wurde von der Dr. Spang GmbH auch für die freie Strecke ein hydro
geologisches Gutachten [U 2] mit Ergänzung [U 3] erstellt. Zusätzlich wurde für den Planfeststel
lungsabschnitt 2 - Maintal, Strecke 3660, km 8,660 - km 15,082 ein Altlastengutachten [U 4] erstellt.
1.2 Veranlassung
Im Zuge des Planfeststellungsverfahrens soll ein Konzept zur hydrogeologischen Beweissicherung
erstellt werden, um den Einfluss der für die Erstellung der Strecke erforderlichen Grundwasserhal
tungen auf die Grundwasserstände und die Grundwasserchemie beobachten zu können.
Zur Beobachtung der Grundwasserstände im Vorfeld und während der Baumaßnahme sollen die
Grundwasserstände regelmäßig gemessen, in Ganglinien dargestellt und in Zwischenberichten aus
gewertet werden.
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DR. SPANG
Projekt: 28.2288 Seite 4 23.03.2012 30.11.2016
Mit Email vom 24.02.2012 wurde die Dr. Spang GmbH aufgefordert, ein Konzept zur Durchführung
eines Grundwassermonitorings und von Beprobungen der Grundwassermessstellen bezüglich
Schadstoffanalysen vorzulegen.
Die hydrogeologische Beweissicherung konzentriert sich einerseits auf den Streckenabschnitt von
ca. km 12,2 bis ca. km 12,5, in dem zur Herstellung des HP Maintal Ost eine Grundwasserabsen
kung erforderlich wird, sowie den Streckenabschnitt von ca. km 14,870 bis ca. km 15,082, in dem
zur Herstellung eines Bodenaustausches für das Streckenbauwerk ebenfalls eine Grundwasserab
senkung erforderlich wird das Grundwasser temporär offengelegt wird und eine Unterwasserschüt
tung eingebracht wird.
Weiterhin ist auf dem Streckenabschnitt von ca. km 10,295 bis ca. km 10,765 eine Bodenverbesse
rung durch zementverfestigte Rüttelsäulen vorgesehen, für die eine Veränderung der Grundwasser
fließrichtung durch Aufstau sowie eine Verunreinigung des Grundwassers nicht ausgeschlossen
werden können.
1.3 Unterlagen
Es wurden die nachfolgend aufgeführten, vom AG zur Verfügung gestellten Unterlagen verwendet:
[U 1] Vollständigkeitsprüfung der Planfeststellungsunterlagen für die S-Bahn Rhein-Main,
Nordmainische S-Bahn, Planfeststellungsabschnitt 2, Maintal, von Bahn-km 8,660 -
Bahn-km 15,082 der Eisenbahnstrecke 3660; Regierungspräsidium Darmstadt, 30. Januar
2012.
Des Weiteren wurden folgende Unterlagen zur Erstellung des Gutachtens herangezogen:
[U 2] Hydrogeologisches Gutachten, S-Bahn Rhein-Main / Nordmainische S-Bahn, Strecke
km 54,31 O - 71,900; Dr. Spang Ingenieurgesellschaft für Bauwesen, Geologie und Umwelt
technik mbH, Witten, 08.04.2010.
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Projekt: 28.2288 Seite 5 23.03.2012 30.11.2016
[U 3] Hydrogeologisches Gutachten, S-Bahn Rhein-Main / Nordmainische S-Bahn, Strecke
km 54,310 - 71,900, 2. Ergänzung zum Hydrogeologischen Gutachten - zementverfes
tigte Bodensäulen -; Dr. Spang Ingenieurgesellschaft für Bauwesen, Geologie und Umwelt
technik mbH, Witten, 30.03.2010.
[U 4] Altlastengutachten und-Historische Erkundung und orientierende Streckenerkun
dung, S-Bahn Rhein-Main / Nordmainische S-Bahn, Planfeststellungsabschnitt 2 -
Maintal, Strecke 3660 km 8,660 - km 15,082; Dr. Spang Ingenieurgesellschaft für Bauwe
sen, Geologie und Umwelttechnik mbH, Witten, 08.04.2010.
[U 5] Fachinformationssystem Grund- und Trinkwasserschutz Hessen; Hessisches Landes
amt für Umwelt und Geologie (HLUG), Wiesbaden, (http://gruschu.hessen.de/viewer.htm),
Stand: 23.03.2012.
[U 6] Erste Verordnung zur Änderung der Trinkv..•asserverordnung vom 3. Mai 2011; Bundes
gesetzblatt Jahrgang 2011 Teil I Nr. 21, 11.05.2011. Dritte Verordnung zur Änderung der
Trinkwasserverordnung vom 18.11.2015; Bundesgesetzblatt Jahrgang 2015 Teil I Nr. 46,
25.11.2015.
[U 7] Ableitung von Geringfügigkeitsschwellenwerten für das Grundwasser, Länderarbeits
gemeinschaft Wasser (LAWA), Düsseldorf, Dezember 2004.
[U 8] Verwaltungsvorschrift zur Erfassung, Bewertung und Sanierung von Grundwasserver
unreinigungen; Hessisches Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz,
Wiesbaden, 28.09.2016.
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Projekt: 28.2288 Seite 6 23.03.2012 30.11.2016
2. UNTERSUCHUNGSKONZEPT
2.1 Grundwassermonitoring
2.1.1 Messmethode
Aufgrund der Anzahl von Messstellen und der Dauer des geplanten Monitorings (bis Bauende), ist
die automatische Messung der Grundwasserstände zielführend. Die Messung sollte daher über Da
tenlogger erfolgen. Dies sind Messgeräte, die ohne zusätzlichen Aufwand in Grundwassermessstel
len ab 2" Durchmesser eingebaut werden können und somit für alle Grundwassermessstellen im
Projekt geeignet sind.
Die Messintervalle werden vor Ort beim Kalibrieren der Datenlogger einprogrammiert. Die Speicher
der Datenlogger sind in der Regel so groß, dass selbst bei kurzen Messintervallen (z.B. alle 6 Stun
den) der Betrieb ohne Löschen der Datensätze über Monate erfolgen kann. Nachdem die Datenlog
ger in die Grundwassermesstellen eingebaut, kalibriert und programmiert wurden, können diese in
regelmäßigen Abständen vor Ort ausgelesen werden. Bei der Auslesung hat jeweils eine Überprü
fung der Messungen mittels Lichtlotmessung zu erfolgen. Da die Datenlogger in der Regel mittels
Druckmessungen den Wasserstand messen, muss eine Erweiterung der Datenlogger mit baryme
thrischem Ausgleich erfolgen. Nach Auslesen der Daten können diese im Büro auf den PC übertra
gen werden, in Grundwasserganglinien dargestellt und ausgewertet werden.
Alternativ ist eine händische Messung möglich. Aufgrund der Dauer des geplanten Grundwasser
monitorings und der Fehleranfälligkeit der händischen Messung wird diese nicht empfohlen. Der
Aufwand bei einer ähnlich hohen Messdichte wie bei den Datenloggern (z.B. 1x täglich) ist zudem
immens.
Bei den Datenloggern ist neben der dreimonatigen Auslesung vor Ort auch eine automatische Da
tenfernübertragung möglich (Mobilfunk). Der Zusatzaufwand ist aber aus unserer Erfahrung sehr
groß und zudem technisch anfällig. Die Datenverfügbarkeit in Echtzeit ist zudem nicht erforderlich.
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2.1.2 Messstellennetz
Es sind 1 O bereits vorhandene Grundwassermesstellen des Hessischen Landesamts für Natur
schutz, Umwelt und Geologie [U 5] bzw. der Stadt Maintal , siehe Tabelle 2.1.2-1 sowie 7 im Zuge
der Erkundung zum hydrogeologischen Gutachten der Dr. Spang GmbH [U 2] erstellte bzw. beprob
ten Grundwassermessstellen gemäß Anlage 12.6.9.1 a zu verwenden. Acht der o.g. Messstellen der
Stadt Maintal von denen 5 für das Grundwassermonitoring relevant sind werden jedoch im Zuge des
Streckenbaus überbaut. Für diese Grundwassermessstellen sind auf gleicher Höhe bzw. annähernd
am gleichen Streckenkilometer am Rand der Strecke 3685 Ersatzmessstellen geplant. Die detaillier
ten Positionen der Ersatzmessstellen sind den Lageplänen in Anlage 3.16a und 3.17a zu entneh
men.
Da es sich bei der Messstelle 10141 des Hessischen Landesamts für Umwelt und Geologie um
einen Brunnen handelt, ist eine Einwilligung des Brunnenbetreibers für die Messungen einzuholen.
Grundwassermessstelle ca. km (Strecke 2660)
9990 -wird überbaut; ~ 10,306
Ersatzmessstelle (GWMS) geplant
9997 10,41
9991 -wird überbaut; 4-0,48 10,400
Ersatzmessstelle (GWMS) geplant
9992 - wird überbaut; ~ 10,604
Ersatzmessstelle (GWMS) geplant
9998 10,67
9993 - wird überbaut; 40,7e 10,790
Ersatzmessstelle (GWMS) geplant
9995 - wird überbaut; .:t-:1--,04-11,053
Ersatzmessstelle (GWMS) geplant
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Grundwassermessstelle ca. km (Strecke 2660)
14699
10150
10141
10137
Tabelle 2.1.2-1:
11,78
12,26
15,33
15,35
Grundwassermessstellen des HLNUG bzw. der Stadt Maintal mit geplanter
bauzeitiger Nutzung
In den Grundwassermessstellen der Tabelle 2.1.2-2 werden bereits heute regelmäßig (wöchentlich)
die Wasserstände gemessen. Diese Messstellen werden auch während der Bauzeit in das Mess
konzept einbezogen.
Grundwassermessstelle ca. km (Strecke 2660)
BK 08/41 GWM 8,99
BK 08/46 GWM 10,09
BK 22 (G) 10,89
BK 08/62 GWM 13,04
BK 08/68 GWM 14,30
BK 26 (G) 14,62
BK 08/72 GWM 15, 12
Tabelle 2.1.2-2: Grundwassermessstellen mit wöchentlicher Wasserstandsmessung
Weiterhin sind zur Abschätzung der Auswirkungen der Grundwasserabsenkung zwei zusätzliche
Grundwassermessstellen im Bereich der zementverfestigten Schottersäulen, zwei zusätzliche
Grundwassermessstellen im Bereich des HP Maintal Ost sowie zwei zusätzliche Messstellen im
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Projekt: 28.2288 Seite 9 23.03.2012 30.11.2016
Bereich des geplanten Bodenaustausches vorzusehen. Die neu zu errichtenden Messstellen sind
nahe (ca. 20 m) der geplanten Grundwasserabsenkungen einzubauen, um direkt den Betrag der
Absenkung des Grundwasserspiegels festzustellen. Weiterhin wird die Anordnung der Messstellen
aus den hydrochemischen und hydrobiologischen Anforderungen bestimmt, die im Abschnitt 2.2.3
behandelt werden. Die detaillierten Positionen der zusätzlichen 6 Messstellen (GWMS) sind den
Lageplänen in Anlage 3.16a, 3.17a, 3.18a und 3.21a zu entnehmen.
2.1.3 Messfrequenz
Vor dem Hintergrund der Überprüfung des Einflusses der Baumaßnahme auf das Grundwasser
sollte eine ausreichend genaue Datenerfassung erfolgen. Es wird daher eine wöchentliche Messung
vorgesehen.
Durch die daraus gewonnen Daten lassen sich Hochwasser-/Niederschlagsereignisse zielsicher ge
genüber Einflüssen aus der Baumaßnahme abgrenzen. Gleichzeitig ist die Datenmenge noch hän
delbar und kann einfach für alle Betroffenen zugänglich gemacht werden.
2.1.4 Messzeitraum
Es wird vorgeschlagen, die bereits in das Messkonzept aufgenommenen Grundwassermessstellen
weiterhin wöchentlich zu erfassen. Die Grundwassermessstellen sind mindestens 1 Monat vor Bau
beginn in das Messprogramm zu integrieren. Ebenso müssen die Ersatzmessstellen und die sechs
zusätzlichen Messstellen spätestens 3 Monate, besser ein Jahr vor Baubeginn fertiggestellt sein und
in das Messprogramm eingefügt werden.
Während der Bauzeit ist eine wöchentliche Messung auszuführen. Nach Abschluss der Baumaß
nahme sind die Wasserstände in den Grundwassermessstellen monatlich bis zu 1 Jahr nach der
Baumaßnahme zu erfassen.
Vor der Baumaßnahme ist eine Auswertung der Messdaten im Quartal ausreichend. Während dem
Betrieb der Grundwasserabsenkungen ist eine wöchentliche Auswertung erforderlich. Während der
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Projekt: 28.2288 Seite 10 23.03.2012 30.11.2016
restlichen Bauzeit wird eine monatliche Auswertung der Messdaten als ausreichend angesehen. Es
ist jeweils ein Zwischenbericht vorzulegen.
Nach Abschluss der Maßnahme ist ein Abschlussbericht zu erstellen in dem alle Messwerte zusam
mengestellt und bewertet werden.
2.2 Hydrochemische Grundwasseruntersuchungen
2.2.1 Messmethode
Die Beprobung erfolgt nach der efSteR dritten Verordnung zur Änderung der Trinkwasserverordnung
vom 3. Mai 2011 [U 6) unter Berücksichtigung der Geringfügigkeitsschwellenwerte für das Grund
wasser der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) vom Dezember 2004 [U 7), sowie der Ver
waltungsvorschrift zur Erfassung, Bewertung und Sanierung von Grundwasserverunreinigungen
(GWS VWV) [U 8).
2.2.2 Vorhandene Altlastenverdachtsflächen und Wasserschutzzonen
Im Bereich der Grundwasserabsenkung für den HP Maintal Ost (ca. km 12,24 - 12,45) liegt
nördlich die Altlastenverdachtsfläche VF-08 (435.019.020-001.328) Munitionssammelstelle Dörnig
heim. Es kommen als mögliche Kontaminationsquellen bei den militärisch genutzten Liegenschaften
diverse Mineralölprodukte, mineralische Abfälle (Bauschutt, Schlacke, Aschen etc.), Siedlungsab
fälle sowie diverse Chemikalien vor. Nordöstlich liegt die Altlastenverdachtsfläche VF-09
(435.019.020-001.477) Ultratex Maschinenbau, bei der mit erhöhten Schwermetall-, LHKW, KW
Gehalten im Grundwasser bzw. Boden zu rechnen ist. Da die altlastenverdächtigen Flächen direkt
im Zustrom der Baumaßnahme liegen, ist deren Einfluss auf die Schadstoffausbreitung als ungüns
tig zu bezeichnen.
Westlich der Grundwasserabsenkung für den Bodenaustausch (km 14,870 - 15,082) befinden
sich die beiden Altlastenverdachtsflächen VF-11 Buchenheege links der Bahn und VF-12 Alte
Kühruh rechts der Bahn. Die Altlastenverdachtsfläche VF-12 Alte Kühruh befindet sich nur etwa
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Projekt: 28.2288 Seite 11 23.03.2012 30.11.2016
30 m westlich der Grundwasserabsenkung, die Altlastenverdachtsfläche VF-11 Buchenheege be
ginnt etwa 190 m weiter westlich. Bei beiden Altlastenverdachtsflächen handelt es sich um ehema
lige Ablagerungsstellen mit unbekannten Einlagerungen. Bekannt sind Verfüllungen mit Bauschutt
(nicht Baustellenabfälle) und Bodenaushub. Ablagerungen aus dem Bereich Garten- und Parkab
fälle werden ebenfalls vermutet. Sowohl die Grundwasserabsenkung als auch die Altlastenver
dachtsfläche VF-12 Alte Kühruh befinden sich in Wasserschutzzone IIIA. Diese Altlastenverdachts
fläche liegt gegenüber den Grundwasserabsenkungen seitlich zur Grundwasserfließrichtung, wes
halb der Einfluss auf die Schadstoffausbreitung vergleichsweise günstig ist.
Über die gesamte Länge der geplanten Bodenverbesserung durch zementverfestigte / vermör
telte Rüttelsäulen (km 10,295 -10,765) liegt rechts der Bahn die Altlastenanfangsverdachtsfläche
VF - 02 Flughafenwäldchen, welche bis Ende der 60er Jahre zum Kiesabbau genutzt und später
wahrscheinlich mit Bauschutt, Bodenaushub sowie Haus- und Sperrmüll bzw. mit „nicht unbedenk
lichen Materialien" verfüllt wurde. Links der Bahnstrecke liegt fast über die gesamte Länge der Bo
denverbesserung die Altlastenanfangsverdachtsfläche VF - 07 Deponiegelände Flur 15 und 16. Ne
ben einer Belastung durch Erdaushub, Bauschutt, Sperrmüll, Gartenabfälle und hausmüllähnlicher
Gewerbeabfall wurden in Gutachten Öle, ölige Betriebsmittel, Gießereischutt, Kokerei-Abfälle, Farb
reste, Naphtol, Schwefel, Kampfer-Rückstände und Cyanide nachgewiesen. Da die altlastenver
dächtigen Flächen direkt im Zu- und Abstrom der Baumaßnahme liegen, ist deren Einfluss auf die
Schadstoffausbreitung als ungünstig zu bezeichnen.
2.2.3 Messstellennetz
Die gemäß Abschnitt 2.1.2 erforderlichen zusätzlichen Messstellen für die Grundwasserabsenkun
gen sind im Bereich der vorhandenen Altlastenverdachtsflächen anzuordnen, um den Einfluss der
Absenkung Baumaßnahme auf die Schadstoffkonzentrationen in der Umgebung zu bestimmen.
Diese Grundwassermessstellen sollten jeweils im Zustrom und im Abstrom der Baugruben angeord
net werden, um damit eine mögliche Erhöhung der Kontamination durch die Baumaßnahme festzu
stellen. Da im Bereich der Bodenverbesserungsmaßnahme bereits Messstellen im Zustrom in aus
reichender Anzahl vorhanden sind, sind die zwei zusätzlichen Messstellen im Abstrom gegenüber
der bereits vorhandenen Messstellen anzuordnen. Zusätzlich ist das Grundwasser an den Grund
wassermessstellen GWM 14699, 10150 und BK 08/62 auf sprengstofftypische Verbindungen im
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Rahmen des Monitoringprogramms zu analysieren. Die Messstellen sind in Anlage 12.6.9.1 a dar
gestellt.
2.2.4 Messfrequenz und Analysenumfang
Insgesamt sollten alle genannten Grundwassermessstellen vor Baubeginn (Nullmessung) beprobt
werden. Das hydrochemische Messprogramm sollte für die ausgewählten Grundwassermessstellen
im Bereich der Grundwassermessungen für die anorganischen, organischen, mikrobiellen und sons
tigen Schadstoffe während der laufenden Grundwasserabsenkung wöchentlich und nach Abschluss
der Baumaßnahme 4 x jährlich durchgeführt werden bis zu 1 Jahr nach Abschluss der Maßnahme.
In Tabelle 2.2.4-1 sind der Untersuchungsparameter zusammengestellt.
Schadstoffe Parameter
Aluminium, Antimon, Arsen, Barium, Blei, Bor, Cadmium, Chrom,
anorganisch Eisen, Kobalt, Kupfer, Mangan, Molybdän, Natrium, Nickel, Queck-silber, Selen, Thallium, Tritium, Vanadium, Zink, Chlorid, Cyanid,
Fluorid, Sulfat r PAK, Anthracen, Benzo[a]pyren, Dibenz(a,h)anthracen,
Benzo[b]fluoranthen, Benzo[k]- fluoranthen, Benzo[ghi])perylen, Flu-oranthen, lndeno( 123-cd)pyren, r Naphthalin u. Methylnaphthaline,
organisch r LHKW, r Tri- und Tetrachlorethen, 1,2 Dichlorethan, Chlorethen (Vinylchlorid), r PCS, Kohlenwasserstoffe, r Alkylierte Benzole,
Benzol, MTBE, Phenol, Nonylphenol, r Chlorphenole, Hexachlor-benzol, r Chlorbenzole, Epichlorhydrin
r PSMBP, PSMBP Einzelstoff, Aldrin, Azinphos-methyl, Dichlorvos, Dieldrin, Endosulfan, Etrimfos, Fenitrothion, Fenthion, Parathion-
Pflanzenbehandlungsmit- ethyl, Chlordan, Disulfoton, Diuron, Hexazinon, Malathion, Para-tel thionmethyl, Mevinphos, Pentachlorphenol, Phoxim, Triazophos,
Trifluralin, Heptachlor, Heptachlorepoxid, Tributylzinn, Trichlorphon, Triphenylzinnverbindungen, Dibutylzinn-Verbindungen
mikrobiell Clostridium perfringens, Coliforme Bakterien, Koloniezahl bei 22 °C,
Koloniezahl bei 36 °C
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Projekt: 28.2288 Seite 13 23.03.2012 30.11.2016
Schadstoffe Parameter
2-Nitrotoluol, 3-Nitrotoluol, 4-Nitrotoluol, Oktogen, Hexogen, 1,3-Di-sprengstofftypische Ver- nitrobenzol, 2,6-Dinitrotoluol, 2,4-Dinitrotoluol, 1,3,5-Trinitrotoluol,
bindungen 2,4,6-Trinotrotoluol, 4-Amino-2,6-dinitrotoluol, 2-Amino-4,6-dinitrotoluol
Ammonium, Calcitlösekapazität, Färbung, Geruch, Gesamtrichtdo-sonstige sis, Geschmack, Elektrische Leitfähigkeit, Nitrat, pH - Wert, Sauer-
stoffgehalt
Tabelle 2.2.4 - 1: Untersuchungsprogramm Grundwasser gemäß [U 6] unter Berücksichtigung
von [U 7] und [U 8]
2.2.5 Zwischenberichte
Es ist nach Abschluss der Grundwasserabsenkung und danach jährlich bis zum Abschluss des
Messprogramms eine Auswertung der Analysenergebnisse unter Berücksichtigung der ersten Ver
ordnung zur Änderung der Trinkwasserverordnung [U 6] unter Berücksichtigung der Geringfügig
keitsschwellenwerte für das Grundwasser der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) [U 7] und
GWS VwV [U 8] in Form eines Zwischenberichtes durchzuführen.
2.2.6 Messzeitraum
Dieses Messprogramm ist vor Beginn der Baumaßnahmen zu starten (Nullmessung). Das Messpro
gramm kann nach Abschluss der Grundwasserhaltungen sobald sich keine Änderungen mehr im
Chemismus nachweisen lassen beendet werden. Es wird eingeschätzt, dass die Messungen spä
testens 1 Jahr nach der Baumaßnahme beendet werden können.
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DR. SPANG
Projekt: 28.2288 Seite 14 23.03.2012 30.11.2016
3. ZUSAMMENFASSUNG
Das Konzept der hydrogeologischen Beweissicherung orientiert sich zum einen an den Bereichen
der geplanten Grundwasserabsenkungen und zum anderen an dem Bereich mit der Erstellung von
zementverfestigten Rüttelstopfsäulen, weshalb eine hydrogeologische Beweissicherung erforderlich
wird.
Zur Überwachung der Grundwasserstände und der hydrochemischen und hydrobiologischen Schad
stoffkonzentrationen werden die bereits vorhandenen Grundwassermessstellen bzw. Ersatzgrund
wassermessstellen für durch den Streckenbau überbaute Messstellen eingesetzt. Zusätzlich sind 6
weitere Messstellen in unmittelbarer Nähe der Grundwasserabsenkungen bzw. der Rüttelstopfsäu
len zu erstellen, um Grundwasserstände im Bereich der Baugruben zu beobachten und den Einfluss
der Grundwasserabsenkung auf den Schadstoffeintrag zu überwachen.
Zur Messung der Grundwasserstände werden Datenlogger empfohlen, mit denen die Ergebnisse
mindestens vierteljährlich ausgewertet werden. Zur Überwachung der Schadstoffkonzentrationen
sollten vor Baubeginn Auswertungen erfolgen. Messintervalle sind gegebenenfalls während der
Bauzeit zu verringern.
4. SONSTIGES
Es ist eine schutzgutübergreifende Baubegleitung zu beauftragen. Die ökologische Baubegleitung
sollte zu dieser schutzgutübergreifenden Baubegleitung erweitert werden. Der / die schutzgutüber
greifende Baubegleitung ist:
• unabhängig gegenüber Baufirmen und Bauoberleitung und erhält die erforderlichen Wei
sungsbefugnisse;
• befugt, sich jederzeit auf der Baustelle aufzuhalten. Kontrollen und Begehungen sind je
doch im Regelfall bei der Bauoberleitung anzuzeigen, um ggf. eine gemeinsame Begutach
tung zu ermöglichen;
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DR. SPANG
Projekt: 28.2288 Seite 15 23.03.2012 30.11.2016
• die schutzgutübergreifende Baubegleitung hält Kontakt zu allen relevanten Umweltbehör
den und nimmt teil an Abstimmungen mit den für das jeweilige Schutzgut zuständigen Be
hörden.
Zur Beantwortung weiterer Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
(gezeichnet)
Dipl.-Ing. Christian Spang
( Geschäftsführer)
Dr.-lng. Gerd Festag
(Projektleiter)
Verteiler: - DB ProjektBau GmbH, Frau Özelt, Frankfurt am Main, 3 x, davon 1 x vorab per Email
- DB ProjektBau GmbH, Herr Stüting, Frankfurt am Main, 1 x per Email
- DB ProjektBau GmbH, Herr Balogh, Frankfurt am Main, 1 x per Email
- DB Netz AG; Frankfurt am Main, 3 x
- Dr. Spang GmbH, Witten, 1 x
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