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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016 Erfurt, Juni 2017 Frauke Fölsche Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V.

Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016 · 2017-10-05 · 2016 0 20 40 60 80 100 120 140 Essstörungen Internet-/Computersucht Probl. ... 21,11% 2,59% 2015 2016 0 100 200

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen

2016

Erfurt, Juni 2017

Frauke Fölsche

Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V.

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

Impressum:

Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016.

Erstellt im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.

© Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V., Gierkezeile 39, 10585 Berlin

Tel.: 030/85400490, Fax: 030/85400491, E-Mail: [email protected]

Thüringer Fachstelle Suchtprävention

Dubliner Str. 12, 99091 Erfurt

Tel.: 0361/ 3 46 17 46

Fax: 0361/ 3 46 20 23

E-Mail: [email protected]

Verantwortlich: Frauke Fölsche

Redaktion: Frauke Fölsche

Juni 2017

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

I

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................................... II

1. Vorwort .............................................................................................................................. 1

2. Ergebnisse in Kürze .......................................................................................................... 2

3. Dot.sys-Auswertung 2016.................................................................................................. 3

3.1 Zielebene und Zielgruppen der Maßnahmen ............................................................... 3

3.2 Arbeitsfelder der Maßnahmen ..................................................................................... 6

3.3 Inhalte der Maßnahmen .............................................................................................. 7

3.4 Konzeptionelle Ebene und Zielsetzung ....................................................................... 9

3.5 Umsetzung der Maßnahmen ......................................................................................10

3.6 Dauer und Intensität der Maßnahmen ........................................................................11

3.7 Kooperationen ...........................................................................................................12

3.8 Wirkungsbereich ........................................................................................................14

3.9 Dokumentation & Evaluation ......................................................................................15

3.10 Geschlechts- und kulturspezifische Ansätze ............................................................17

4. Beispiele suchtpräventiver Aktivitäten in Thüringen 2016 .................................................18

4.1 Neue Maßnahmen 2016 ............................................................................................18

4.2 Fachveranstaltungen in Thüringen 2016 ....................................................................21

4.3 Weitergeführte Maßnahmen 2016 ..............................................................................22

5. Struktur der Suchtprävention im Land Thüringen 2016 .....................................................23

5.1 Landesebene .............................................................................................................23

5.2 Kommunale Ebene ....................................................................................................24

6. Einrichtungen, die an der Dot.sys Erhebung 2016 beteiligt waren ....................................25

Tabellenverzeichnis ...............................................................................................................III

Abbildungsverzeichnis ...........................................................................................................III

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

II

Abkürzungsverzeichnis

Abb. Abbildung

ABS Allgemeinbildende Schulen

AGETHUR Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V.

AK Arbeitskreis

BBS Berufsbildende Schulen

BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Dot.sys Dokumentationssystem für Maßnahmen der Suchtprävention

fdr Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V.

LAG Landesarbeitsgemeinschaft

LK Landkreis

PSBS Psychosoziale Beratungsstelle

SH Suchthilfe

SiT Suchthilfe in Thüringen gGmbH

SP Suchtprävention

TLS Thüringer Landesstelle für Suchtfragen

TMASGFF Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie1

1 Seit Dezember 2014 Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (TMASGFF)

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

1

1. Vorwort

Seit 2006 dient das Dokumentationssystem Dot.sys der einheitlichen Erfassung der

Maßnahmen zur Suchtvorbeugung in allen Bundesländern. Das System wurde von der BZgA

in Zusammenarbeit mit den Landeskoordinator*innen der Suchtvorbeugung und der

Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) entwickelt und dient

der Erhebung und Dokumentation der durchgeführten Suchtpräventionsmaßnahmen. Dabei

ist eine Auswertung auf Einrichtungs-, Landes-, und Bundesebene möglich.

Nachfolgende Auswertung basiert auf den dokumentierten Daten der in Abschnitt 6

angegebenen 18 Einrichtungen.

Die Aussagen in diesem Bericht beziehen sich auf die von den Fachkräften der

Suchtprävention geleistete Arbeit. Daneben gibt es zahlreiche Akteure, ohne die eine

nachhaltige Arbeit nicht möglich wäre. Neben Erzieher*innen, Lehrer*innen,

Schulsozialarbeiter*innen, Fachkräften des Kinder- und Jugendschutzes und Fachkräften der

Polizei leisten auch Übungsleiter und Trainer im Sportbereich, Fachkräfte der betrieblichen

Suchtprävention, Ehrenamtliche der Suchtselbsthilfe und andere täglich einen Beitrag zur

Suchtpräventionsarbeit. Diese werden hier jedoch nicht erfasst.

Im Jahr 2016 wurden 958 Maßnahmen mit Dot.sys dokumentiert. Damit wurden 52

Maßnahmen mehr dokumentiert als im Jahr zuvor.

Der Hauptteil der dokumentierten Maßnahmen ist der universellen Prävention zuzuordnen

(770 Maßnahmen, 80,38 %). Dagegen lassen sich 65 Maßnahmen (6,78 %) der selektiven

Prävention, 94 Maßnahmen (9,81 %) der strukturellen und 29 Maßnahmen (3,03 %) der

indizierten Prävention zuordnen.

Abbildung 1: Maßnahmen nach der Präventionsart 2016, N=958

80,38%

6,78%

3,03% 9,81%

universelle Prävention

selektive Prävention

indizierte Prävention

strukturelle Prävention

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

2

2. Ergebnisse in Kürze

2016 wurden insgesamt 958 Maßnahmen von 18 Einrichtungen dokumentiert. Einige

Regionen haben sich nicht an der Dokumentation mit Dot.sys beteiligt, so dass über

diese Regionen keine Aussagen getroffen werden können. Neben den hauptberuflich

in der Suchtprävention tätigen Fachkräften, die ihre Maßnahmen mit Dot.sys

dokumentieren, gibt es zahlreiche Akteure der Suchtprävention, ohne die eine

nachhaltige Arbeit nicht möglich wäre. Ehrenamtliche aus dem Freizeitbereich oder

Ehrenamtliche der Suchtselbsthilfe werden von Dot.sys nicht erfasst.

Mit den 958 Maßnahmen wurden 35.239 Endadressaten*innen und 5.485

Multiplikatoren*innen erreicht.

Dabei wurden seitens der Endadressaten*innen vornehmlich Kinder und Jugendliche

angesprochen. Insgesamt richteten sich 67,46 % aller Maßnahmen an diese

Zielgruppe.

Seitens der Multiplikatoren wurden am häufigsten Beschäftigte von Kommunen und

Behörden (30,33 %) sowie Lehrer*innen und Dozenten*innen (28,67 %)

angesprochen.

Öffentlichkeitsarbeit wurde wie auch im Vorjahr zumeist in Form von Informations- und

Aktionsständen sowie Pressemittelungen und Flyern umgesetzt.

Die dokumentierten Maßnahmen bezogen sich zu 52,76 % auf das Setting Schule.

Weitere 27,06 % der Maßnahmen wurden im Setting Freizeit veranstaltet.

Inhaltlich bezogen sich die dokumentierten Maßnahmen zu 58,56 % auf

Lebenskompetenzen, zu 41,75 % auf spezifische Substanzen und zu 24,11 % auf

Verhaltenssüchte.

Der Hauptteil der Maßnahmen mit Substanzbezug (82,75 %) thematisierte Alkohol.

Weiterhin wurde von 65,00 % der Maßnahmen Tabak, von 63,00 % Crystal und von

53,75 % der Maßnahmen Cannabis in den Fokus genommen.

Mit 60,17 % beziehen sich die meisten auf Verhaltenssüchte ausgerichteten

Maßnahmen auf pathologisches Glücksspiel, 52,38 % behandeln die Internet- und

Computerspielsucht, während 46,32 % den problematischen Umgang mit anderen

Medien in den Blick nehmen.

90,53 % aller Maßnahmen zielen auf eine Informationsvermittlung. Weitere 57,27 %

setzen auf die Bildung kritischer Einstellungen.

Analog lassen sich die Ziele der Maßnahmen als Zunahme von Wissen (86,95 %),

Einstellungsänderung (46,76 %) oder Erwerb von Kompetenzen/Ressourcen (38,20

%) beschreiben.

55,58 % der Maßnahmen werden als Trainings und Schulungen durchgeführt. Weitere

19,05 % werden in Form von Informationsveranstaltungen umgesetzt.

Die Maßnahmen umfassen zumeist zwei Stunden bis einen halben Tag und werden

an einem Termin von einer Fachkraft allein umgesetzt.

20,04 % der Maßnahmen wurden in Kooperationen umgesetzt.

Die dokumentierten Maßnahmen werden vornehmlich regional in den Thüringer

Landkreisen (30,27 %) umgesetzt.

Mit 81,42 % ist in den meisten Fällen keine Evaluation der Maßnahmen vorgesehen.

Eine systematische interne Dokumentation liegt für 40,29 % der Fälle vor.

Es werden kaum genderspezifische oder kulturspezifische Ansätze verfolgt.

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

3

3. Dot.sys-Auswertung 2016

3.1 Zielebene und Zielgruppen der Maßnahmen

Von den 958 Maßnahmen richteten sich 61,27 % an Endadressaten*innen, 31,32 % an

Multiplikatoren*innen und 7,41 % an die Öffentlichkeit.

Abbildung 2: Zielebene der dokumentierten Maßnahmen 2016, N=958

Durch die 958 Maßnahmen wurden im Jahr 2016 40.724 Personen erreicht. Darunter

befanden sich 35.239 Endadressaten*innen und 4.485 Multiplikatoren*innen. Durchschnittlich

erreichten die Angebote für Multiplikator*innen je Maßnahme durchschnittlich 15 Personen

erreichten. Die Maßnahmen für Endadressaten*innen richteten sich im Schnitt an 69

Personen. Genauere Angaben wird die Betrachtung der Umsetzungsebene zeigen. Doch wer

sind nun die Endadressaten*innen und Multiplikatoren*innen?

Abbildung 3: Differenzierung der Zielgruppe Endadressat*innen 2016, Mehrfachnennungen, N=587

Oben stehende Abbildung zeigt eine Differenzierung der Zielgruppe der Endadressatinnen und

Endadressaten. Etwa 86,53 % der Maßnahmen richteten sich 2016 an diese Zielgruppe. Dabei

300 (31%)

587 (61%)

71 (8%)

Multiplikator*innen

Endadressat*innen

Öffentlichkeitsarbeit

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

Auszubildende

Beschäftigte im Betrieb

Eltern/Familienmitgl.

Konsumerfahrene

(Probier-)Konsument*innen

Kinder und Jugendliche

Migrant*innen

Senior*innen

Sozial Benachteiligte

Straffällige

Studierende

Suchtbelastete Lebensgemeinschaften

Unspezifisch (Gesamtbevölkerung)

Sonstige

6,47%

3,92%

5,45%

8,01%

5,96%

67,46%

0,17%

0,17%

8,69%

0,51%

0,68%

0,34%

0,68%

4,94%

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

4

werden Kinder und Jugendliche, gefolgt von den sozial Benachteiligten und den

Konsumerfahrenen am häufigsten angesprochen.

An dieser Stelle wird besonders deutlich, dass die hier beschriebenen Daten nur einen

Ausschnitt aus der Suchtpräventionsarbeit in Thüringen darstellen. Nicht erfasst bzw. nicht mit

Dot.sys dokumentiert sind bspw. die Thüringer Modellprojekte für Kinder aus suchtbelasteten

Familien „Zauberland“ und „unabhängig“.

Werden die Altersgruppen der Endadressaten*innen betrachtet, so richteten sich 2016 mit

45,83 % die meisten Maßnahmen an Kinder bis 13 Jahre.

Weitere 34,24 % der dokumentierten Maßnahmen fokussieren sich auf Jugendliche zwischen

14 und 17 Jahren. 24,19 % richteten sich an junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren.

Lediglich 0,17 % richten sich an Senioren*innen.

Abbildung 4: Altersstruktur der Endadressaten*innen 2016, Mehrfachnennungen, N=587

Die folgende Abbildung gibt genauere Auskunft über die Kategorie der Multiplikatoren*innen.

Die meisten Maßnahmen richteten sich 2016 an Beschäftigte von Kommunen, Behörden etc.

sowie Lehrer*innen und Dozenten*innen. Dabei sind Mehrfachnennungen zu beachten. Dies

zeigt, dass die Maßnahmen für Multiplikatoren*innen zumeist Zielgruppen aus

unterschiedlichen Arbeitsfeldern ansprechen und sich nicht nur an ein Setting richten.

Ausschlaggebend scheint das Thema.

Abbildung 5: Differenzierung der Zielgruppe Multiplikator*innen 2016, Mehrfachnennungen, N=300

0 50 100 150 200 250 300

Kinder (bis 13 Jahre)

Jugendliche (14 bis 17 Jahre)

Junge Erwachsene (18 bis 27 Jahre)

Erwachsene (ab 28 Jahre)

Senioren/-innen (ab 65 Jahre)

296

201

142

135

1

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%

Beschäftigte im Betrieb

Beschäftigte Freizeitbereich

Beshäftigte Gesundheitsw.

Beschäftigte Suchthilfe

Beschäftigte Kommune/Behörde

Beschäftigte Jugendarbeit

Beschäftigte Kindergarten

Beschäftigte Kirche

Beschäftigte Polizei/Strafw.

Eltern/Familienmitgl.

Lehrer*innen/Dozent*innen

Peers

Politiker*innen

Sonstige

8,00%

8,00%

15,67%

18,67%

30,33%

24,67%

7,67%

2,67%

3,00%

7,00%

28,67%

9,33%

10,67%

14,00%

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

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Im Sinne der Vernetzung der unterschiedlichen Arbeitsfelder ist dieser Ansatz zu begrüßen

und auszubauen. Auf diesem Wege lernen sich die Akteure der Suchtprävention wie z.B.

Beschäftigte der Kommune, der Jugendarbeit sowie der Suchthilfe kennen und können

Verbindungen für die praktische Arbeit aufbauen. Gleichzeitig ist die Setting bezogene Arbeit

nicht zu vernachlässigen.

2016 wurden insgesamt 71 Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit dokumentiert. Die häufigsten

Formen der Öffentlichkeitsarbeit sind Informations- und Aktionsstände (28 Maßnahmen)

gefolgt von Pressemitteilungen (12 Maßnahmen), Flyern (12 Maßnahmen) sowie Newsletter

und Interviews (jeweils 9 Maßnahmen).

Abbildung 6: Formen der Öffentlichkeitsarbeit 2016 in %, Mehrfachnennungen, (N=71)

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%

Plakat

Broschüre

Flyer

Zeitschrift/Zeitung

Anzeige

Beitrag/Spot

Websites/Internetrubriken

Betreuung Blog

Soziales Netzwerk Internet

Newsletter

Pressemitteilung

Interview

Informations-/Aktionsstand

Merchandising/Give aways

Sonstiges

5,63%

9,86%

16,90%

1,41%

2,82%

9,86%

4,23%

0,00%

1,41%

12,68%

16,90%

12,68%

39,44%

1,41%

19,72%

2016

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

6

3.2 Arbeitsfelder der Maßnahmen

Die folgende Abbildung zeigt, dass die meisten Maßnahmen (für Endadressaten*innen und

Multiplikatoren*innen) wie im Jahr 2015 im Arbeitsfeld Schule durchgeführt werden (2016: 468

Maßnahmen). Der prozentuale Anteil der Maßnahmen in der Kommune/Behörde, dem

Gesundheitswesen sowie in Freizeit und Familie hat im Vergleich zum Jahr 2015

zugenommen. Dem gegenüberstehend hat der prozentuale Anteil der Maßnahmen in den

Arbeitsfeldern Suchthilfe, Sport und Erwachsenen-/ Familienbildung abgenommen.

Abbildung 7: Arbeitsfelder der Maßnahmen, Mehrfachnennungen, Vergleich 2015 (N=848) / 2016 (N=887)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Betrieb

Familie

Freizeit

Gesundheitswesen

Suchthilfe

Erwachsenen-/Familienbildung

Hochschule/Fachhochschule

Jugendarbeit

Kindergärten

Kirche

Schule

Fahrschule

Kommune/Behörde/etc.

Sport

Polizei/Strafw.

Unspezifisch

Sonstiges

12,40%

15,90%

27,06%

4,51%

5,86%

1,47%

1,24%

5,30%

2%

1,35%

52,76%

0,34%

6,56%

0,34%

0,90%

2,48%

4,96%

10,20%

13,44%

21,46%

3,18%

7,31%

1,77%

0,71%

5,19%

2%

0,59%

54,95%

0,12%

5,66%

0,47%

0,59%

1,89%

6,49%

2015

2016

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

7

3.3 Inhalte der Maßnahmen

Mit 400 Maßnahmen hatten 57 Maßnahmen mehr einen spezifischen Substanzbezug als im

Vorjahr. 24,11 % der Maßnahmen richteten sich an die Prävention von Verhaltenssüchten und

problematischen Verhaltensweisen. Ein besonderer Fokus lag auch im Jahr 2016 auf der

Stärkung der Lebenskompetenz. Dabei sind Mehrfachnennungen enthalten, so dass einige

Maßnahmen mehrere Inhalte, wie beispielsweise sowohl spezifische Substanzen und

Verhaltensweisen, als auch Lebenskompetenzen thematisieren. Die vorgestellten Zahlen

beziehen sich auf alle Maßnahmen für Endadressaten*innen und Multiplikatoren*innen.

Abbildung 8: Inhalte der Maßnahmen, Mehrfachnennungen, Vergleich 2015 (N=906) / 2016 (N=958)

Die folgende Grafik zeigt, dass im Rahmen der Dokumentation von Maßnahmen zu

Verhaltenssüchten unterschiedliche Verhalten wie das Pathologische Glückspiel oder die

Internet- und Computersucht in den Blick genommen werden. Der Schwerpunkt lag dabei 2016

mit 60,17 % der Maßnahmen auf dem Pathologischen Glücksspiel, der im Vergleich zum

Vorjahr zugenommen hat.

Abbildung 9: Inhalte der Maßnahmen mit Bezug auf Verhaltenssüchte, Mehrfachnennungen, Vergleich 2015

(N=238) / 2016 (N=231)

Ein Blick auf die Maßnahmen mit spezifischem Substanzbezug zeigt, dass die Anzahl der

Maßnahmen zum Alkoholkonsum 2016 mit 331 im Vergleich zu 2015 mit 227 gestiegen ist und

auch bei den Maßnahmen zum Tabakkonsum konnte ein Anstieg von 44,61 % auf 65,00 %

0 100 200 300 400 500 600 700

Lebenskompetenz

Spezif. Substanzbezug

Verhaltenssüchte

561

400

231

612

343

238

2015

2016

0 20 40 60 80 100 120 140

Essstörungen

Internet-/Computersucht

Probl. Umgang mit anderen Medien

Path. Glücksspiel

Sonstige

31

121

107

139

0

29

126

119

114

2

2015

2016

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

8

verzeichnet werden. Auch in der im Jahr 2015 neu eingeführten Kategorie Methamphetamin

(„Crystal“) wurden im Jahr 2016 66 Maßnahmen mehr erfasst, als im Vorjahr.

Weiterhin wird ein Anstieg der Maßnahmen in den Bereichen Cannabis, Medikamente,

Biogene Drogen und Amphetamine / Speed verzeichnet.

Abbildung 10: Inhalte der Maßnahmen mit Substanzbezug in %, Mehrfachnennungen, Vergleich 2015

(N=343) / 2016 (N=400)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%

Alkohol

Amphetamine/ Speed

Amphetamine/Speed (außer Ecstasy undMethamphetamin)

Methamphetamin ("Crystal")

Biogene Drogen

Cannabis

Ecstasy

Halluzinogene

Kokain

Lösungsmittel

Medikamente

Opiate

Tabak

Sonstige

82,75%

0,00%

43,25%

63,00%

20,00%

53,75%

29,00%

26,50%

27,25%

16,50%

24,00%

25,50%

65,00%

3,50%

66,18%

2,04%

37,03%

54,23%

16,33%

52,77%

34,40%

28,28%

32,65%

6,71%

20,12%

31,78%

44,61%

8,75%

2015

2016

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

9

3.4 Konzeptionelle Ebene und Zielsetzung

Die meisten der dokumentierten verhaltenspräventiven Maßnahmen kombinieren Methoden

der Informationsvermittlung, der Bildung kritischer Einstellungen und der Kompetenz-

förderung. Insgesamt wurden 137 strukturgestaltende Maßnahmen dokumentiert. Die Analyse

der Zielsetzung der Maßnahmen zeigt Parallelen. Analog zur konzeptionellen Ebene lauten

die häufigsten Ziele Zunahme an Wissen, Einstellungsänderung, Kompetenz- bzw.

Ressourcenstärkung. Mit 62 Maßnahmen will nur ein kleiner Teil der Maßnahmen das

Verhalten der Zielgruppen ändern. Dies wiederum ist durch die Umsetzungsebene, Dauer und

Intensität der Maßnahmen zu erklären und wird im späteren Verlauf des Berichtes diskutiert.

Ziele der strukturgestaltenden Maßnahmen sind hingegen die Stärkung der Vernetzung sowie

der Aufbau von Strukturen. Folgende Abbildungen zeigen eine genaue Aufschlüsselung.

Abbildung 11: Konzeptionelle Ebene der Maßnahmen in %, Mehrfachnennungen, Vergleich 2015 (N=848) /

2016 (N=887)

Abbildung 12: Zielsetzung der Maßnahmen in % Mehrfachnennungen, Vergleich zwischen 2015 (N=906) /

2016 (N=985)

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Altern. Erlebnisformen

Frühintervention

Informationsvermittlung

Bildung krit. Einstellungen

Kompetenzförderung

Normenbildung

Strukturgest. Maßnahmen

11,61%

9,24%

90,53%

57,27%

36,75%

7,78%

15,45%

17,10%

12,85%

89,74%

56,84%

34,91%

11,20%

18,28%

2015

2016

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Zunahme Wissen

Einstellungsänderung

Kompetenzen/Ressourcen

Verhaltensänderung

Förderung Risikokompetenz

Stärkung Vernetzung

Öffentlichkeitswirksamkeit

Aufbau Strukturen

Sonstiges

86,95%

46,76%

38,20%

6,47%

12,73%

20,98%

8,46%

15,34%

0,21%

85,87%

43,27%

44,15%

10,49%

13,58%

19,09%

8,39%

15,67%

0,22%

2015

2016

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

10

3.5 Umsetzung der Maßnahmen

Die beschriebenen Maßnahmen und Ziele werden vornehmlich in Form von Trainings und

Schulungen (493 Maßnahmen), Informationsvermittlungen (169 Maßnahmen), sowie

Ausstellungen und Projekttagen (78 Maßnahmen) umgesetzt. Um die beschriebenen Ziele der

Stärkung der Vernetzung sowie den Aufbau von Strukturen zu erreichen, sollten noch mehr

Kooperations- und Koordinationsaktivitäten umgesetzt werden.

Abbildung 13: Umsetzung der Maßnahmen in %, Mehrfachnennungen, Vergleich 2015 (N=848) / 2016

(N=887)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Ausstellung/Projekttage/etc.

Fachtagung

Trainings/Schulungen/etc.

Vortrag/Referat

Präventionsberatung

Informationsvermittlung

Information/Vermittlung zuHilfsdiensten

Kooperation/Koordination

8,79%

1,58%

55,58%

6,99%

4,40%

19,05%

1%

2,82%

10,50%

1,53%

56,37%

8,73%

5,31%

13,44%

0%

4,13%

2015

2016

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

11

3.6 Dauer und Intensität der Maßnahmen

Die meisten der dokumentierten Maßnahmen dauern bis zu zwei Stunden. Fast ebenso viele

Maßnahmen dauern zwischen zwei Stunden und einem halben Tag. Im Jahr 2016 ist der Anteil

dieser Maßnahmen leicht gesunken. Im Gegensatz dazu ist die Anzahl der Maßnahmen, die

mehr als einen Tag andauern angestiegen.

Abbildung 14: Dauer der Maßnahmen in %, Vergleich 2015 (N=848) / 2016 (N=887)

Wie im Jahr 2015 finden auch 2016 die meisten Maßnahmen (82,07 %) an nur einem Termin

statt. 17,93 % der Maßnahmen finden an mehreren Terminen statt. Damit ist der Anteil der

insgesamt an verschiedenen Terminen durchgeführten Maßnahmen etwas gesunken.

Kontinuität, Zeit und Langfristigkeit sind Merkmale einer guten Suchtpräventionsarbeit. Aus

diesem Grund sollte der Anteil der Maßnahmen mit mehreren Terminen bzw. Treffen weiter

erhöht werden, um die Nachhaltigkeit der Arbeit zu sichern. In wie weit dies durch die

momentanen Ressourcen der Suchtpräventionsfachkräfte abgedeckt werden kann, ist

fraglich. Vielmehr kommt es deshalb darauf an, die Suchtpräventionsaktivitäten durch die

Fachkräfte in einzelnen Settings wie Familie, Schule und Freizeit anzuregen, Kooperationen

auf sichere Grundlagen zu stellen und Vernetzung zu stärken.

Abbildung 15: Terminanzahl der Maßnahmen, Vergleich 2015 (N=848) / 2016 (N=887)

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%

bis 2 Stunden

mehr als 2 Stunden bis 1/2 Tag

mehr als 1/2 Tag bis 1 Tag

mehr als 1 Tag

37,77%

36,98%

20,07%

5,19%

37,97%

38,33%

21,11%

2,59%

2015

2016

0 100 200 300 400 500 600 700 800

ein Termin

2 bis 3 Termine

4 bis 6 Termine

7 bis 10 Termine

mehr als 10 Termine

ein

Term

inve

rsch

ied

ene

Term

ine

728

101

42

6

10

680

99

53

9

8

2015

2016

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

12

3.7 Kooperationen

Wie auch in den letzten Jahren führten die Fachkräfte einen Großteil der Maßnahmen allein

durch. Der Anteil der allein durchgeführten Maßnahmen liegt 2016 bei 70,56 %. Mit 192

Maßnahmen werden ca. ein Fünftel aller Maßnahmen in Kooperation mit anderen

durchgeführt. Dennoch sollten Kooperationen noch verstärkter als wichtige Ressource der

Suchtpräventionsarbeit angesehen werden.

Abbildung 16: Kooperationen in %, Mehrfachnennungen, Vergleich 2015 (N=906) / 2016 (N=958)

Insgesamt wurden 115 Maßnahmen (12,00 %) von anderen koordiniert. Dabei handelte es

sich in den meisten Fällen um die Klasse 2000 sowie regionale Partner wie das Jugendamt,

Suchtberatungsstellen oder Schulen vor Ort. Aber auch landesweite Partner wie die Thüringer

Jugendfeuerwehr und die Agethur, als auch bundesweite Partner wie die BZgA werden

genannt.

Abbildung 17: Veranstaltungskoordinatoren 2016

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

Fachkraft, Träger allein

Kooperation mit Landesstelle

Kooperation mit anderen

Koordniation durch Landesstelle

Koordination durch andere

70,56%

0,63%

20,04%

1,15%

12,00%

63,69%

0,22%

31,02%

1,08%

9,71%

2015 2016

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

Klasse 2000

Landratsamt

BZgA

Netzwerk Frühe Hilfen

Gesundheitsamt

Jugendamt

Thüringer Fachstelle Suchtprävention

Schulsozialarbeit

Suchtberatungsstelle

Universität, Fachhochschule

Christophoruswerk Erfurt

TMASGFF

44

18

8

7

3

3

3

3

2

2

2

2

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

13

Wer sind die wichtigsten Kooperationspartner*innen? Insgesamt werden von den Fachkräften

46 verschiedene Kooperationspartner*innen genannt. Dabei bestätigen sich abermals die

Ergebnisse der „Bestands- und Bedarfsanalyse Suchtprävention im Land Thüringen

2011/2012“, die zeigten, dass Kooperationen und Zusammenarbeit vor allem regional

umgesetzt wird. Zu den wichtigsten Kooperationspartnern zählen die Schulen vor Ort, die

kommunalen Gesundheits- und Jugendämter sowie die Polizei. Folgende Grafik zeigt weitere

Kooperationspartner*innen, die mindestens vier Mal genannt wurden.

Abbildung 18: Kooperationspartner*innen 2016 (ab vier Nennungen)

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

Schulen vor Ort

Jugendamt

SiT gGmbH

Selbsthilfe

Fachhochschulen

Polizei

Netzwerk Frühe Hilfen

Schulsozialarbeit

Irrsinnig Menschlich e.V.

Thür. Fachstelle Suchtprävention, fdr

Thüringer Landesstelle für Suchtfragen

Gesundheitsamt

Schulamt

44

30

11

10

9

7

6

6

6

4

4

4

4

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

14

3.8 Wirkungsbereich

2016 handelte es sich bei einem Großteil der dokumentierten Maßnahmen um regionale

Veranstaltungen, deren Wirkungsbereiche sich auf Landkreise und Städte mit bis zu 100.000

Einwohner bezogen. Die Anzahl der thüringenweit wirkenden Maßnahmen ist im Vergleich

zum Vorjahr mit 169 Maßnahmen etwas gesunken.

Abbildung 19: Wirkungsbereich der Maßnahmen, Vergleich 2015 (N=906) / 2016 (N=958)

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000

Stadteil

Gemeinde / Stadt bis 20.000 Einwohner

Gemeinde / Stadt bis 100.000 Einwohner

Gemeinde / Stadt ab 100.000 Einwohner

Landkreis

Region /Regierungsbezirk

Bundesland

Bundesweit

International

Gesamt

34

150

228

30

290

24

169

33

0

958

63

107

226

69

232

19

174

15

1

906

2015

2016

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

15

3.9 Dokumentation & Evaluation

Abbildung 20: Dokumentation und Evaluation der Maßnahmen in %, Vergleich 2015 (N=906) / 2016 (N=958)

Die Analyse der Maßnahmen in Bezug auf Dokumentation und Evaluation zeigt, dass lediglich

bei 8,56 % der Maßnahmen bereits eine Evaluation vorliegt (Tabelle 1) und bei 10,02 % aktuell

eine Evaluation durchgeführt wird. Bei dem Großteil der Maßnahmen (81,42 %) ist eine

Evaluation jedoch nicht vorgesehen.

Für die 40,29 % der Maßnahmen liegt eine systematische, interne Dokumentation vor. Für

10,13 % der Maßnahmen wurde eine externe Dokumentation angefertigt. 49,58 % der

Maßnahmen werden nicht systematisch dokumentiert. Sie werden jedoch mit Dot.sys erfasst.

Tabelle 1: 2016 durchgeführte und bereits evaluierte Maßnahmen

Titel der Maßnahme Anzahl der

Nennungen

Klasse 2000 83

Durchblickparcour 2.0 zu Tabak und Alkohol und illegalen Drogen 27

Suchtprävention in Klasse 4-6 23

Wie ist das eigentlich mit dem Alkohol und Tabak? 9

Verrückt? Na und! – Seelisch fit in Schule und Ausbildung 8

Schulsprecherprojekt 4

Das "Rauchfrei Programm" (IFT) 3

Prev@WORK 2

FreD 2

JuLeiCa 2

Jugendfilmtage 1

Kind s/Sucht Familie 1

Präventionstheater 1

Prävention SBH 1

Aktionstag „junge Fahrer“ 1

Prävention BVB in SBH 1

Voll Power Schultour 1

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Struktur

Prozess

Ergebnis

Struktur

Prozess

Ergebnis

Inte

rnEx

tern

15,00%

95,00%

15,00%

48,21%

55,36%

3,57%

51,06%

31,91%

40,43%

6,45%

93,55%

12,90%

2015

2016

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

16

Prävention Förderschule 1

Elternfrühstück Tagesgruppe 1

Mobbing 1

Fachveranstaltung FASD 1

Moderation AG 4 Gesundheitsziele 1

Evaluation der Angebote für Crystalkonsumenten 1

Internetseite der Thüringer Fachstelle Suchtprävention 1

Tabelle 1 zeigt, dass es sich etwa bei der Hälfte der evaluierten Maßnahmen um

Fachtagungen, Schulungen, Trainings etc. handelt.

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

17

3.10 Geschlechts- und kulturspezifische Ansätze

Eine Analyse der Maßnahmen hinsichtlich geschlechts- bzw. kulturspezifischer Ansätze zeigt,

dass in 97,97 % der Fälle kein genderspezifischer Ansatz und in 99,66 % der Fälle kein

kulturspezifischer Ansatz vorliegt.

Abbildung 21: Geschlechtsspezifische Ausrichtung der Maßnahmen, Vergleich 2015 (N=848) / 2016 (N=887)

0 200 400 600 800 1000

Nein

speziell weiblich

speziell männlich

Ausrichtung auf beide Geschlechter

869

4

4

10

831

11

0

6

2015

2016

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

18

4. Beispiele suchtpräventiver Aktivitäten in Thüringen 2016

4.1 Neue Maßnahmen 2016

Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien (14.-20. Februar 2016):

Thüringen beteiligt sich mit 15 regionalen Aktionen

Durchführende Einrichtung:

Initiiert durch die Vereine Nacoa Deutschland, Sucht- und Wendepunkt e.V. und Kunst gegen

Sucht e.V., für die Organisation und Durchführung sind die Einrichtungen selbst verantwortlich

Kurzbeschreibung:

In Thüringen ist bundesweit initiierte Aktionswoche schon zu einer Tradition geworden. Im

Sinne des Informationstransfers rief die Thüringer Fachstelle Suchtprävention 2016 als

landesweite Koordinierungsstelle der Suchtprävention wieder die Kommunen,

Suchtberatungsstellen und Familienzentren auf, sich an der Aktionswoche vor Ort zu

beteiligen.

Es fanden über 15 verschiedene Aktivitäten statt. Von offenen Beratungs- und

Telefonsprechstunden für Betroffene, Angehörige und Fachkräfte über Themen- und

Informationsveranstaltungen, Filmvorführungen und Buchlesungen, die Angebote waren

vielseitig.

Spezifischer Substanzbezug:

nein

Präventionsart:

Selektiv

Setting/Arbeitsfeld:

KiTa, Schule, Jugendhilfe, Gesundheits- und Sozialwesen

Zielgruppen:

Fachkräfte, Öffentlichkeit

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

19

Kampagne „Kompetenz statt Abstinenz“

Durchführende Einrichtung:

Thüringer Fachstelle Suchtprävention des Fachverbandes Drogen- und Suchthilfe e.V.

Kurzbeschreibung:

Das Ziel der Kampagne war Jugendliche im Setting Jugendhaus zu animieren sich gemeinsam

kreativ und aktiv mit dem Thema „Risikokompetenz im Umgang mit Suchtmitteln“

auseinanderzusetzen. Die Jugendliche wurden aufgefordert dazu Motive und entsprechende

Slogans für City-Cards entwickeln. Eine Fachjury bewertete die eingereichten Motive nach

Kriterien. Das Gewinnermotiv wurde auf City-Cards gedruckt und an den verschiedenen City-

Card-Standorten in Thüringen verbreitet, so dass dadurch auch andere junge Menschen

erreicht wurden.

Spezifischer Substanzbezug:

nein

Präventionsart:

Universell

Setting/Arbeitsfeld:

Jugendclubs

Zielgruppen:

Kinder und Jugendliche, Sozialarbeiter in Jugendeinrichtungen

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

20

Kampagne „Vorbei gerauscht“

Durchführende Einrichtung:

Thüringer Fachstelle Suchtprävention des Fachverbandes Drogen- und Suchthilfe e.V.,

Präventionszentrum der Suchthilfe in Thüringen GmbH

Kurzbeschreibung:

Ziele der Präventionskampagne sind neben der öffentlichen Sensibilisierung, die

Sensibilisierung der definierten Zielgruppen z.B. durch die Wissensvermittlung, die

Auseinandersetzung mit eigenen Konsummustern die Erweiterung der Risikokompetenz im

Gefahrenmoment und die Erarbeitung von Lösungs- und Vermeidungsstrategien.

Im Jahr 2016 wurden bereits verschiedene Maßnahmen und Angebote im Rahmen der

Kampagne „VORBEI GERAUSCHT“ entwickelt und in Thüringen implementiert.

Der Elternbrief: Bei Beantragung des Führerscheins für das begleitende Fahren sollen die

Eltern ein Informationsblatt mit wichtigen Fakten zum Thema „keine Substanzen im Straßen-

verkehr“ sowie straßenrechtliche Informationen erhalten. Hierbei finden Sie nicht nur die

Wirkungen von Substanzen, sondern auch wichtige Hinweise wie die Eltern mit Ihren Kindern

umgehen können.

Die Parkscheibe: Die Parkscheibe soll als Medium für Fahranfänger mit wichtigen Botschaften

rund um das Thema „keine Substanzen im Straßenverkehr“ sowie mit Hinweisen für mögliche

Verhaltensweisen dienen.

Spezifischer Substanzbezug:

nein

Präventionsart:

Universell

Setting/Arbeitsfeld:

Straßenverkehr

Zielgruppen:

Fahrschüler, Jugendliche, Eltern

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

21

4.2 Fachveranstaltungen in Thüringen 2016

- 26.01.2016 Runder Tisch „Kinder aus suchtbelasteten Familien“, Koordiniert von der

Thüringer Fachstelle Suchtprävention

- 26.-27.01.2016 Fortbildung Motivierende Gesprächsführung, Thüringer Fachstelle

Suchtprävention

- 10.02.2016 Arbeitskreis Betriebliche Suchtkrankenhilfe, Koordiniert durch das

Präventionszentrum der SiT GmbH

- 17.02.2016 Fachveranstaltung „Fetale Alkoholspektrumsstörung“, Thüringer

Fachstelle Suchtprävention

- 02.03.2016 Netzwerktagung der Thüringer Suchtpräventionsfachkräfte, Thüringer

Fachstelle Suchtprävention

- 26.04.2016 Workshop „Tom und Lisa“, Thüringer Fachstelle Suchtprävention,

Thüringer Fachstelle Suchtprävention

- 09.-12.02.2016 Zweite Kurswoche der Fortbildung „Suchthelfer im Betrieb“ des

Thüringer Arbeitskreises Betriebliche Suchthilfe, Koordiniert von der Thüringer

Fachstelle Suchtprävention

- 12.05.2016 Fortbildung „Sucht-Prävention-Hilfe“ für Familienhebammen, Thüringer

Fachstelle Suchtprävention

- 18.04.2016 Arbeitskreis Betriebliche Suchtkrankenhilfe, Koordiniert durch das

Präventionszentrum der SiT GmbH

- 18.04.2016 Fachtag Bündnis Alkohol, Präventionszentrum der SiT GmbH

- 19.04.2016 Runder Tisch „Kinder aus suchtbelasteten Familien“, Koordiniert von der

Thüringer Fachstelle Suchtprävention

- 12.-15.04.2016 Dritte Kurswoche der Fortbildung „Suchthelfer im Betrieb“ des

Thüringer Arbeitskreises Betriebliche Suchthilfe, Koordiniert von der Thüringer

Fachstelle Suchtprävention

- 21.06.2016 Runder Tisch „Kinder aus suchtbelasteten Familien“, Koordiniert von der Thüringer Fachstelle Suchtprävention

- 24.08.2016 Arbeitskreis Betriebliche Suchtkrankenhilfe, Koordiniert durch das

Präventionszentrum der SiT GmbH

- 07.09.2016 Fachtag Glücksspiel und Jugendschutz, Thüringer Fachstelle

GlücksSpielSucht in Kooperation mit der LAG Kinder- und Jugendschutz Thüringern

e.V.

- 28.09.2016 Netzwerktagung der Thüringer Suchtpräventionsfachkräfte, Thüringer

Fachstelle Suchtprävention

- 18.10.2016 Runder Tisch „Kinder aus suchtbelasteten Familien“, Koordiniert von der

Thüringer Fachstelle Suchtprävention

- 26.10.2016 Thüringer Jahrestagung Suchtprävention zum Thema “Lebenswelten von

Jugendlichen im Blick“, Thüringer Fachstelle Suchtprävention

- 15.11.2016 Arbeitskreis Betriebliche Suchtkrankenhilfe, Koordiniert durch das

Präventionszentrum der SiT GmbH

- 22.-25.11.2016 Erste Kurswoche der Fortbildung „Suchthelfer im Betrieb“ des

Thüringer Arbeitskreises Betriebliche Suchthilfe, Koordiniert von der Thüringer

Fachstelle Suchtprävention

- 25.11.2016 Fachtag Crystal, Thüringer Landesstelle für Suchtfragen e.V.

- 29.-30.11.2016 Fortbildung „Motivierende Gesprächsführung“ für Erzieher*innen, Thüringer Fachstelle Suchtprävention

- 06.12.2016 Runder Tisch „Kinder aus suchtbelasteten Familien“, Koordiniert von der

Thüringer Fachstelle Suchtprävention

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

22

4.3 Weitergeführte Maßnahmen 2016

Im Folgenden werden die Maßnahmen und Projekte aufgeführt, die in den vergangenen

Jahren begonnen und im Jahr 2016 weitergeführt wurden.

- Beteiligung an der von Nacoa Deutschland, Sucht- und Wendepunkt e.V. und Kunst

gegen Sucht e.V. initiierten Bundesaktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten

Familien (über 19 Aktionen verschiedener Träger und Einrichtungen in Thüringen)

- Kampagne „Kein Alkohol beim Sport“, Zielgruppe 2015: Sportvereine

- Broschüre „Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien“ Verteilung der 2. Auflage

(3.000 Stück)

- IPSY (Information + Psychosoziale Kompetenz = Schutz) Ein schulbasiertes

suchtpräventives Lebenskompetenzprogramm

- Klasse 2000

- Be smart – Don‘t start

- Hausaufgabenheft und Lehrerbegleitheft für die Schulen in Erfurt

- „Schüler für Schüler“ - das Schulsprecherprojekt für die Stadt Eisenach und den

Wartburgkreis"

- Interaktive Ausstellung „Halt- Hart am Limit“

- Interaktive Ausstellung „rauchfrei - ich auch!“ zum Tabakkonsum im Jugendalter

- Stop & go – ein Jugendschutzparcours zum Mitmachen!

- "Bist du stark genug, um "nein" zu sagen?" - Die Null-Promillo-Show

- „DURCHBLICK“ - der Mitmachparcours zu Tabak, Alkohol und illegalen Drogen

- Methodenkiste für die Gruppen- und Suchtpräventionsarbeit der Thüringer

SuchtSelbsthilfe

- Jonathan (Trägerberatung zum Thema Kinder aus suchtbelasteten Familien)

- Projekte für Kinder aus suchtbelasteten Familien: Zauberland (Nordhausen), Regen

& Sonne (Pößneck), Jonathan (Erfurt), Baumhaus (Arnstadt), unabhängig

(Sömmerda)

- Multiplikatorenschulung Kind s/Sucht Familie

- Partyprojekt: Das Musikszeneprojekt Drogerie

- Prev@work

- „Alkohol – alles im Griff“ Thüringer Bündnis für einen verantwortungsvollen Umgang

mit Alkohol

- Verrückt? Na und! Seelisch fit in der Schule

- Interaktive Ausstellung „High 5“

- Interaktive Ausstellung Spielglück-Glücksspiel

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

23

5. Struktur der Suchtprävention im Land Thüringen 2016

5.1 Landesebene

In Thüringen gibt es drei verschiedene Akteure, die im Bereich der Suchtprävention und der

Suchthilfe auf Landesebene arbeiten:

Thüringer Fachstelle Suchtprävention des Fachverbandes Drogen- und Suchthilfe e.V.

Die Thüringer Fachstelle Suchtprävention des Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V. (fdr+)

hat das Ziel die suchtpräventiven Maßnahmen in Thüringen zu koordinieren und die Bedarfe

zu Bündeln. Die Aufbereitung und Nutzbarmachung von Fachwissen und aktuellen

Forschungsergebnissen, die Kooperation mit Akteuren der Suchtprävention und deren

Schnittstellenbereichen auf Regionaler-, Landes- und Bundesebene gehören, wie auch die

Entwicklung von Standards, das Verfassen von Stellungnahmen zu den zentralen Aufgaben.

Weiterhin unterstützt die Fachstelle bewährte Maßnahmen und Projekte in Thüringen

nachhaltig, entwickelt bedarfsgerechte Fortbildungen, Veranstaltungen und Materialien für

Suchtpräventionsfachkräfte und Multiplikatoren aus den Tätigkeitsfeldern Jugend- und

Suchthilfe, Gesundheit, Bildung, Betrieben sowie dem Sportbereich. Die Sensibilisierung der

Öffentlichkeit für die verschiedenen Themen der Suchtprävention und die Information über die

Gefahren von riskantem Konsum sind ebenfalls wesentliche Aufgaben.

Präventionszentrum der SiT – Suchthilfe in Thüringen GmbH

Das Präventionszentrum der SiT – Suchthilfe in Thüringen gGmbH unterstützt die Thüringer

Kommunen bei der Entwicklung und Implementierung von suchtpräventiven Projekten und

Maßnahmen. Das Ziel der Arbeit ist, das Problembewusstsein der Thüringer Bevölkerung beim

Umgang mit legalen Drogen und Glücksspiel zu fördern sowie über illegale Drogen zu

informieren und aufzuklären.

Thüringer Landesstelle für Suchtfragen e.V.

Die Thüringer Landesstelle für Suchtfragen e.V. (TLS) fungiert als Schnittstelle zur Suchthilfe

und Selbsthilfe.

Die Arbeit der Fachstellen wird durch das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales,

Gesundheit, Frauen und Familie (TMASGFF) finanziert. Der regelmäßige fachliche Austausch

findet sowohl zwischen dem TMASGFF und den Landesstellen als auch mit den regionalen

Suchtpräventionsfachkräften z.B. durch Netzwerktagungen statt.

Ein sehr wichtiger Schnittstellenakteur ist in Thüringen die AGETHUR – Landesvereinigung

für Gesundheitsförderung Thüringen e.V., die u.a. für die Umsetzung der

Landesgesundheitskonferenz und die Koordinierung der Gesundheitsziele zuständig ist.

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

24

5.2 Kommunale Ebene

Im Jahr 2015 arbeiten 23 Fachkräfte für Suchtprävention in 17 Landkreisen und 6 kreisfreien

Städten in Thüringen.

In 15 Einsatzorten ist die Suchtprävention bei den jeweiligen Psychosozialen Beratungsstellen

für Suchtgefährdete, Suchtkranke und deren Angehörige, in einem Einsatzort bei einem freien

Träger, in zwei Einsatzorten bei den kommunalen Jugendämtern (Kyffhäuserkreis, Greiz)

angesiedelt. In sechs Einsatzorten ist die Suchtprävention im Bereich der kommunalen

Gesundheitsämter (Landkreis Eichsfeld, Landkreis Sömmerda, Erfurt, Jena, Landkreis

Weimarer Land, Landkreis Saalfeld Rudolstadt) verankert und wird über die kommunalen

Haushalte gefördert.

Das Thema Suchtprävention wird in den Netzwerkstrukturen Thüringer Kommunen

unterschiedlich bearbeitet. Während es in größeren Städten wie Erfurt und Jena eigene

Netzwerke zum Thema Suchtprävention gibt, ist das Thema in kleineren Kommunen aufgrund

der Ressourcenbündelung an verschiedene Arbeitskreise bzw. Netzwerke angedockt.

Tabelle 2: Regionale Arbeitskreise und Netzwerke zum Thema „Suchtprävention“ in Thüringen (Stand Juni

2016)

Landkreis/Stadt Arbeitskreis Netzwerktreffen

Stadt Eisenach Netzwerk „Jugend“ 4 x im Jahr

Stadt Eisenach Netzwerk „Sucht“ 4 x im Jahr

Stadt Eisenach Arbeitskreis Suchtprävention 3-4 x im Jahr

Stadt Erfurt AK Suchtprävention Erfurt 4-6 x im Jahr

Stadt Gotha AK Kinder- und Jugendschutz 3-4 x im Jahr

Stadt Hildburghausen AK soziales Netzwerk 4-5 x im Jahr

Stadt Hildburghausen Suchtarbeitskreis 2-3 x im Jahr

Landkreis Ilm-Kreis, Ilmenau Runder Tisch „Sucht“ 3 x im Jahr

Stadt Jena AK „Suchtprävention“ 2 x im Jahr

Landkreis Kyffhäuser Präventionsteam 4 x im Jahr

Landkreis Nordhausen Netzwerk „Sucht“ 3 x im Jahr

Landkreis Saale-Orla-Kreis Netzwerk „Courage gegen Drogen“ 6-8x im Jahr

Landkreis Saale-Orla-Kreis (Pößneck) Netzwerk „Frühe Hilfen“ 2 x im Jahr

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Netzwerk „Sucht“ 6-8 x im Jahr

Landkreis Schmalkalden-Meiningen „Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft“ 6 x im Jahr

Sömmerda „Stammtisch Jugendarbeit“ 12 x im Jahr

Landkreis Unstrut-Hainich-Kreis AG Jugendarbeit 10 x im Jahr

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

25

6. Einrichtungen, die an der Dot.sys Erhebung 2016 beteiligt

waren 1 Psychosoziale Beratungs- und ambulante

Behandlungsstelle für Suchtkranke

Altenburg/Schmölln Horizonte gGmbH

2 Psychosoziale Beratungs- und ambulante

Behandlungsstelle für Suchtkranke

Bad Salzungen Christliche Wohnstätten GmbH

Schmalkalden

3 Suchtberatung Kompass

Eisenach Diako Westthüringen gGmbH

4 Psychosoziale Begegnungs- und

Beratungsstelle

Eisenberg Wendepunkt e.V.

5 Thüringer Fachstelle Suchtprävention Erfurt Fachverband Drogen- und Suchthilfe

e.V.

6 Präventionszentrum der Suchthilfe in

Thüringen gGmbH

Erfurt Suchthilfe in Thüringen gGmbH

7 Amt für Soziales und Gesundheit Erfurt,

Koordinierung Suchtprävention

Erfurt Stadtverwaltung Erfurt

8 Psychosoziale Beratungs- und ambulante

Behandlungsstelle für Suchtkranke

Gera DO Diakonie Ostthüringen gGmbH

9 Suchtberatung

Greiz Diakonieverein Carolinenfeld e.V.

10 Psychosoziale Beratungs- und ambulante

Behandlungsstelle für Suchtgefährdete und

Suchtkranke

Ilmenau Marienstift Arnstadt

11 Suchthilfezentrum

Meiningen Sozialwerk Meiningen gGmbH

12 Psychosoziale Beratungsstelle für

Suchtkranke und ihre Angehörige

Nordhausen Diakonie Nordhausen, Stiftung

"Maria im Elende" GmbH

13 DRK Kreisverband Rudolstadt e.V.,

Prävention

Saalfeld DRK Kreisverband Rudolstadt e.V.

14 Psychosoziale Beratungsstelle für

Suchtgefährdete, Suchtkranke und

Angehörige

Schleiz Diakonieverein Orlatal e.V.

15 Psychosoziale Beratungs- und ambulante

Behandlungsstelle für suchtkranke

Menschen

Schmalkalden

Christliche Wohnstätten

Schmalkalden gGmbH

16 Suchtberatung

Suhl ASB Kreisverband Suhl e.V.

17 Psychosoziale Beratungs- und ambulante

Behandlungsstelle für Suchtkranke

Waltershausen Suchthilfe in Thüringen gGmbH

18 AGETHUR – Landesvereinigung für

Gesundheitsförderung Thüringen e.V.

Weimar AGETHUR – Landesvereinigung für

Gesundheitsförderung Thüringen

e.V.

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Sachstand Suchtprävention im Land Thüringen 2016

III

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: 2016 durchgeführte und bereits evaluierte Maßnahmen ......................................15

Tabelle 2: Regionale Arbeitskreise und Netzwerke zum Thema „Suchtprävention“ in

Thüringen (Stand Juni 2016) ................................................................................................24

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Maßnahmen nach der Präventionsart 2016, N=958 .......................................... 1

Abbildung 2: Zielebene der dokumentierten Maßnahmen 2016, N=958 ................................ 3

Abbildung 3: Differenzierung der Zielgruppe Endadressat*innen 2016, Mehrfachnennungen,

N=587 ................................................................................................................................... 3

Abbildung 4: Altersstruktur der Endadressaten*innen 2016, Mehrfachnennungen, N=587 .... 4

Abbildung 5: Differenzierung der Zielgruppe Multiplikator*innen 2016, Mehrfachnennungen,

N=300 ................................................................................................................................... 4

Abbildung 6: Formen der Öffentlichkeitsarbeit 2016 in %, Mehrfachnennungen, (N=71) ....... 5

Abbildung 7: Arbeitsfelder der Maßnahmen, Mehrfachnennungen, Vergleich 2015 (N=848) /

2016 (N=887) ........................................................................................................................ 6

Abbildung 8: Inhalte der Maßnahmen, Mehrfachnennungen, Vergleich 2015 (N=906) / 2016

(N=958) ................................................................................................................................. 7

Abbildung 9: Inhalte der Maßnahmen mit Bezug auf Verhaltenssüchte, Mehrfachnennungen,

Vergleich 2015 (N=238) / 2016 (N=231) ................................................................................ 7

Abbildung 10: Inhalte der Maßnahmen mit Substanzbezug in %, Mehrfachnennungen,

Vergleich 2015 (N=343) / 2016 (N=400) ................................................................................ 8

Abbildung 11: Konzeptionelle Ebene der Maßnahmen in %, Mehrfachnennungen, Vergleich

2015 (N=848) / 2016 (N=887) ................................................................................................ 9

Abbildung 12: Zielsetzung der Maßnahmen in % Mehrfachnennungen, Vergleich zwischen

2015 (N=906) / 2016 (N=985) ................................................................................................ 9

Abbildung 13: Umsetzung der Maßnahmen in %, Mehrfachnennungen, Vergleich 2015

(N=848) / 2016 (N=887) .......................................................................................................10

Abbildung 14: Dauer der Maßnahmen in %, Vergleich 2015 (N=848) / 2016 (N=887) ..........11

Abbildung 15: Terminanzahl der Maßnahmen, Vergleich 2015 (N=848) / 2016 (N=887) ......11

Abbildung 16: Kooperationen in %, Mehrfachnennungen, Vergleich 2015 (N=906) / 2016

(N=958) ................................................................................................................................12

Abbildung 17: Veranstaltungskoordinatoren 2016 ................................................................12

Abbildung 18: Kooperationspartner*innen 2016 (ab vier Nennungen) ..................................13

Abbildung 19: Wirkungsbereich der Maßnahmen, Vergleich 2015 (N=906) / 2016 (N=958) .14

Abbildung 20: Dokumentation und Evaluation der Maßnahmen in %, Vergleich 2015 (N=906)

/ 2016 (N=958) .....................................................................................................................15

Abbildung 21: Geschlechtsspezifische Ausrichtung der Maßnahmen, Vergleich 2015 (N=848)

/ 2016 (N=887) .....................................................................................................................17

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Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V.

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