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SAISON 2017 / 18

SAISON 01 27 18 - ムジーク・ライゼン Musik Reisen|海外 ......emotionaler Wucht, nicht minder passend zum Kernstück des diesjährigen Musikfests. Aus gu tem Grund also

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  • SAISON

    2017/18

  • DIEKONZERTESAISON2017 / 18

  • ERÖFFNUNGSKONZERT 2017/18

    MO 04 SEPT 20:00 Großer SaalMAINOVA-SPITZENKLÄNGE

    STAATSKAPELLE DRESDENCHRISTIAN THIELEMANN LeitungRUDOLF BUCHBINDER KlavierBeethoven Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15Brahms Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

    Im September 2017 beginnt für Christian Thielemann die sechste Spielzeit als Chef der Dresdner Staatskapelle. Mit dem sächsischen Traditionsklangkörper, dessen Historie bis in das Jahr 1548 zu rückreicht, hat der Dirigent die Erfolgsgeschichte des Orchesters als eines der wichtigsten Europas fortgeschrieben und bereits eine Vielzahl gefeierter Konzerte und Einspielungen vorgelegt –

    CHRISTIAN THIELEMANN STAATSKAPELLE DRESDEN

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    RUDOLF BUCHBINDER

    Klavier

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    darunter auch einen BrahmsZyklus, der Thielemanns Faible für das romantische Repertoire klangmächtig belegt. Sie sei, sagt Thielemann über seine Staatskapelle, „nach wie vor wie eine Wundertüte: Wo man hineingreift, ist Gold.“ Zum Saisonauftakt folgen die Dresdner der Einladung in die Alte Oper und gestalten ein Eröffnungskonzert, das an beste Orchestertraditionen anknüpft: Denn Brahms, dessen zweite Sinfonie auf dem Programm steht, zählt zu jenen zentralen Musikerpersönlichkeiten, die einst den Klangkörper prägten. Als Anerkennung für seine Arbeit, der sie so viel verdankt, machte die Staatskapelle Brahms 1884 zum Ehrenmitglied ihres „TonkünstlerVereins“.

    1. Konzert im JugendaboEURO 29,– / 49,– / 68,– / 89,– / 98,–Wahlabo EURO 23,20 / 39,20 / 54,40 / 71,20 / 78,40Encore! Rabattangebot für Abonnenten

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  • FR 15 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    ERÖFFNUNGSKONZERT Mozart Saal

    DANIEL BEHLE TenorOLIVER SCHNYDER KlavierANDREAS JANKE ViolineBENJAMIN NYFFENEGGER Violoncello(OLIVER SCHNYDER TRIO)

    TEIL 118:00SCHUBERT, WINTERREISE D 911im Original

    TEIL 220:00GESPRÄCH MIT DANIEL BEHLEüber die „Winterreise“ und Daniel Behles Bearbeitung für Tenor und KlaviertrioModeration: Jens Schubbe

    TEIL 320:30SCHUBERT, WINTERREISE D 911 FÜR TENOR UND KLAVIERTRIOBearbeitung von Daniel Behle

    Sie können alle drei Teile des Konzertabends mit einer Eintrittskarte besuchen.

    EURO 29,– / 38,– / 42,– / 49,–Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 23,20 / 30,40 / 33,60 / 39,20

    Ein Eröffnungsabend sinnbildlich für das gesamte Musikfest: Das zentrale Werk des Festivals erklingt in seiner Originalgestalt und wird unmittelbar reflektiert. Denn Daniel Behle, einer der Shootingstars unter den deutschen Tenören und zugleich einer der führenden LiedInterpreten unserer Zeit, interpretiert Franz Schuberts „Winterreise“ gleich auf doppelte Weise. So steht am Beginn des Abends und gleichzeitig am Beginn des Musikfests zunächst der originale Liederzyklus: 24 Miniaturen, die nicht bloß an eine gescheiterte Liebe erinnern, sondern von den existenziellen Ängsten eines Menschen am Rande der Gesellschaft künden – entworfen in kargen Bildern vom Dichter Wilhelm Müller, vertont vom Komponisten Schubert mit ins Mark treffenden Klängen.Auf die bekannte Fassung für Singstimme und Klavier aber lässt Daniel Behle eine eigene folgen – eine Bearbeitung des Zyklus für Tenor und Klaviertrio. „Mir kam die Idee“, erläutert der Sänger, „dem Wanderer zwei Protagonisten an die Seite zu stellen, um dem Zyklus etwas Neues zu geben. Der Gedanke war auch, meine Ideen und auch die Schuberts dort zu verstärken, wo das Klavier vielleicht an seine Grenzen kommt.“ Und Oliver Schnyder, Klavierbegleiter und Triopartner, ergänzt: „Daniels Version ist weniger eine, die sich über einen anderen Komponisten stülpt, denn vielmehr eine ausgeschriebene Interpretation.“Das klangliche Ergebnis lässt Schuberts ohnehin unter die Haut gehende Lieder noch intensiver wirken, sie noch sinnlicher erfahrbar werden. Eine Landschaft in fahlem Licht, Erinnerungen an die Wärme eines Hauses, die schrille Krähe als Begleiter und Mahner, die Einsamkeitserfahrung des Wanderers: Auf subtile Weise werden die bekannten Lieder mit neuen Farben versehen.

    DANIEL BEHLE Tenor

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  • SA 16 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    GESPRÄCH17:30 Mozart SaalFLUCHT UND TRAUMA Erfahrungsberichte aus der Arbeit mit GeflüchtetenGERT SCOBEL im Gespräch mitPROF. DR. MARIANNE LEUZINGER-BOHLEBER Psychoanalytische Trauma-ForschungPROF. DR. SUSANNE SCHRÖTER Leiterin des Frankfurter Forschungs-zentrums Globaler Islam, Goethe-Universität FrankfurtALEXANDER BELLOFFBetriebsleiter Projekt Michaelisdorf DarmstadtEintritt frei

    KONZERT19:00 Mozart SaalDOCH BIN ICH NIRGEND, ACH! ZU HAUSMUSICBANDA FRANUINIKOLAUS HABJAN PuppenspielMusik von Franui nach Schubert, Schumann, Brahms und MahlerTexte von Robert Walser, Jürg Amann und Wilhelm MüllerKonzept und Dramaturgie: Nikolaus Habjan, Markus Kraler und Andreas Schett

    EURO 29,– / 39,–Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 23,20 / 31,20

    FILMIm Anschluss gegen 21:30 Mozart SaalTHE IMMIGRANT(USA 1917; Charlie Chaplin)Stummfilm mit neuer Filmmusik von Uwe DierksenEintritt freiDauer: ca. 30 Minuten

    „Fremd bin ich eingezogen“, heißt es gleich zu Beginn von Schuberts „Winterreise“. Es gehört schicksalhaft zu jedem fluchtartigen Aufbrechen, irgendwo in der Fremde anzukommen. Ein Thema, das aktuell so akut ist wie kaum zu einer anderen Zeit. Schuberts „Winterreise“ gibt den Anknüpfungspunkt zu Fragen mit genau dieser gesellschaftlichen Relevanz: Wie sich Flucht tatsächlich anfühlt, welche Traumata sie auslösen kann und welche Herausforderungen eine Fluchtbewegung für die aufnehmende Gesellschaft bedeutet – dem geht eine Gesprächsrunde nach, deren Teilnehmer sich aus unterschiedlichen Professionen heraus mit der Lebenswelt Geflüchteter beschäftigen. Mit dem Islam wie auch der aktuellen Flüchtlingsbewegung setzt sich Prof. Dr. Susanne Schröter auseinander. Die psychoanalytische Arbeit mit Geflüchteten hat die langjährige Direktorin des Frankfurter Sigmund FreudInstituts, Prof. Dr. Marianne Leuzinger Bohleber, in den Fokus genommen. Gemein sam mit Alexander Belloff vom Modellprojekt „Michaelisdorf“ berichtet sie außerdem von der ganz praktischen Hilfe für traumatisierte Geflüchtete.

    „Ich soll mich finden, sagt mir das Gestirn. Mich finden? Müsst’ ich mich da nicht vorher verlieren?“ An den Grundfesten der menschlichen Identität rütteln die Zeilen Martin Walsers, die im Zentrum eines ebenso anrührenden wie aufwühlenden Konzertprojekts stehen. In ihrem Pro gramm „Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus“ geht die Musicbanda Franui auf Wanderschaft durch die Seelenlandschaft der Menschheit und sucht nach nicht weniger als ihrem Wesen und ihrem Sinn. Mit Figuren aus seinem großen Arsenal der allzu menschlichen Charaktere gibt der Puppenspieler Nikolaus Habjan der Wanderung ein melancholisches Gesicht. Auf berührende Weise entwirft Franui dazu eine musikalische Klammer, die dem klassischen Lied gut nicht nur liebevoll ein neues Klanggewand und einen einzigartigen Sound verleiht, sondern ihm musikalische Brücken in ein doppelbödi ges aktuelles Dasein zwischen Folklore, Klassik, Schnulze, Klezmer, Musette und Jazz baut. Musik

    etwa nach Franz Schubert, Robert Schumann, Gustav Mahler sowie die Liedtexte zahlreicher Wanderlieder der Romantik bilden ein klingendes Mosaik der Sinnsuche, das immer wieder zu dem Schluss kommt: „Ich wandre fremd von Land zu Land / So heimatlos, so unbekannt.“

    In spannungsvollem Kontrast zu dem gedankenreichen Abend steht der Ausklang mit Charlie Chaplin, der sich mit Slapstick dem Thema Migra tion widmet. „The Immigrant“ heißt seine Komödie von 1917. Sie setzt bitterkomisch den beschwerlichen Weg von Europa nach Amerika und das hindernisreiche Ankommen in der Neuen Welt in Szene. Uwe Dierksen – Posaunist und Mitglied des Ensemble Modern – hat für das Werk der StummfilmÄra ein modernes Klanggewand geschneidert, das hier als neue Tonspur des Films erklingt.

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    MUSICBANDA FRANUI

    THE IMMIGRANT

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  • SO 17 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    17:00 VGF Betriebshof Gutleut (Zugang über die Heilbronner Straße)

    IAN BOSTRIDGE Tenor JULIUS DRAKE KlavierSchubert Winterreise D 911

    Eine Kooperation der Alten Oper Frankfurt mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF)

    EURO 35,–Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 28,–

    Dass bekannte Werke an fremdem Ort eine ganz neue Wirkung entfalten können, durften in der vergangenen Spielzeit die Besucher des Konzertprojekts „One Day in Life“ erleben: Zu den stärksten Erfahrungen zählte die Aufführung des MozartRequiems im Straßenbahndepot der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF), einem außergewöhnlichen Schauplatz, der von

    Abschied und Aufbruch berichtet, aber auch von den Ungewissheiten einer Reise. Ein Ort von emotionaler Wucht, nicht minder passend zum Kernstück des diesjährigen Musikfests. Aus gutem Grund also bricht die Alte Oper mit dem Publikum auf an einen anderen Ort: In nächster Nähe des Frankfurter Hauptbahnhofs, wo Straßenbahnen und ICEs durch das Blickfeld fahren, im Herzen der Geschäftigkeit einer Großstadt ist die Erfahrung von Abschied hautnah erlebbar. Ian Bostridge, einer der bedeutendsten Tenöre unserer Zeit, wird sich genau dort, am VGF Betriebshof Gutleut, mit dem zen tralen Werk des Musikfests auseinandersetzen. Auch für ihn wird es eine besondere Erfahrung sein, zumal ihn eine große Leidenschaft mit der „Winterreise“ verbindet, die „ich vielleicht öfter als jedes andere Stück meines Repertoires aufgeführt habe, die ich immer wieder versuche auf neue Weise zu singen, dem Publikum zu präsentieren und selbst zu verstehen.“

    DIE WINTERREISE IM BETRIEBSHOF GUTLEUT

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    IAN BOSTRIDGETenor

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  • MO 18 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    20:00 Mousonturm Frankfurt BORN TO MAKE YOU HAPPYLiederabend / PerformanceDANIEL CREMER Konzept, Gesang, PerformanceVINCENT STEFAN Komposition, musikalische Leitung

    Weitere Termine:SA 16 SEPT 20:00SO 17 SEPT 20:00Eine Produktion des Künstlerhaus Mousonturm in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

    EURO 19,- (erm. 9,-)Nicht im Wahlabo oder Musikfest-Paket erhältlich

    Daniel Cremer, Autor, Regisseur und Performancekünstler Jahrgang 1983, liebt es, alltägliche Situationen, festgefügte Abläufe und Rituale zu dekonstruieren und mit den Mitteln von Sprache und Performance neu zu erfinden. Und so steht durchaus Abseitiges und Absurdes zu erwarten, wenn der Künstler und Preisträger der Frankfurter Autorenstiftung der Einladung des Mouson

    oben rechts FILMAUSSCHNITT AUS DER „WINTERREISE“ – PRODUKTION DES PROTON THEATRE

    links DANIEL CREMER

    DI 19 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    19:30 Frankfurt LAB (Schmidtstraße)WINTERREISETheaterproduktionJÁNOS SZEMENYEI SängerMOBILE BEATS ENSEMBLE NEUE MUSIK ENSEMBLE DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST FRANKFURT AM MAIN PABLO DRUKER Leitung MÁRTON ÁGH Bühne und KostümeKORNÉL MUNDRUCZÓ RegieSchubert / Zender Winterreise D 911

    Weiterer Termin:MI 20 SEPT 19:30 Eine Produktion des PROTON Theatre in Koproduktion von CAFe Budapest Contemporary Arts Festival, Danubia Orchestra Óbuda, unterstützt von der Opera Vlaanderen

    Eine Veranstaltung des Künstlerhaus Mousonturm in Kooperation mit der Alten Oper Frankurt

    EURO 25,- (erm. 12,-)Nicht im Wahlabo oder Musikfest-Paket erhältlich

    Wie im Fegefeuer, sagt der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó ganz drastisch, sei die Situation eines Menschen auf der Flucht: „Niemand weiß, wie über ihn gerichtet wird.“ Mit dem Bu dapester Proton Theatre hat er ein Einmannstück entwickelt, das schonungslos die „Winterreise“ mit dem Thema „Flucht“ in eins setzt. Videosequenzen berichten von Entbehrung, Hoffnungslosigkeit und zermürbender Untätigkeit in einem ungarischen Flüchtlingscamp. Der Alptraum Realität findet dabei seine Entsprechung in den Liedern Schuberts, die ein Sänger szenisch interpretiert in der unwirtlichen Szenerie kaum vorhandener Privatsphäre eines Geflüchteten. Musikalische Grundlage ist die berühmte, ihrerseits selbst zum Klassiker gewordene Bearbeitung der „Winterreise“ für Ensemble von Hans Zender, der überzeugt ist: „Die ersten Aufführungen müssen zu Schuberts Lebzeiten eher Schrecken als Wohlgefallen ausgelöst haben. Wird es möglich sein, die ästhetische Routine unserer KlassikerRezeption, welche solche Erlebnisse fast unmöglich gemacht hat, zu durchbrechen, um eben diese Urimpulse, diese existentielle Wucht des Originals neu zu erleben?“

    turms und der Alten Oper folgt, um eines jener Formate zu zerlegen, das wie kaum ein anderes für bürgerliches Kulturgut steht (und dem auch in diesem Musikfest ansonsten mit aller Ernsthaftigkeit nachgegangen wird!): den Liederabend. Seine Versuchsanordnung beschreibt Cremer wie folgt: „Daniel Cremer wird das Theater retten mit einem Liederabend, der wirklich allen gefällt.“ Die Ingredienzien dazu: „Kunstlied mit Begleitung am Flügel, Musical, aber auch elektronische Musik, Striptease, Tombola, Singkreis, Modern Dance, Mikroben, Liebe, Sehnsucht, Séance, jegliches Thema, auch zum Mitsingen, im Fummel oder Anzug, auf Deutsch und Fremdsprache.“ Bei allem haben Daniel Cremer und sein Mitstreiter, der Komponist und Pianist Vincent Stefan, ein hehres Ziel: „Es geht nicht um Unterhaltung, sondern tatsächlich um Glück. Glück liche Menschen kann niemand unterdrücken. Die neue Welt wird aus Glück gebaut. Darum scheitert die ser Abend, wenn auch nur ein Mensch weniger glücklich aus ihm hervorgeht.“Um sich empirisch der Frage zu nähern, mit welcher Art von Darbietung man jeden glücklich machen kann, bietet der Künstler nach Anmeldung kostenlose OneonOneKonzerte vom 30. August bis zum 3. September 2017 zwischen 18.00 und 20.00 Uhr an.

    Anmeldung unter [email protected]

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  • DO 21 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    19:15 Großer SaalKonzerteinführung von Christian Kabitz

    20:00 Großer SaalSIR ANDRÁS SCHIFF KlavierJ. S. Bach Capriccio sopra la lontananza del suo fratello diletissimo B-Dur BWV 992Beethoven Sonate Nr. 26 Es-Dur op. 81a „Les Adieux“Bartók Sonate Sz. 80Janáček 1. X. 1905 – Z ulice dne 1. října 1905 (Sonate für Klavier)Schubert Sonate Nr. 19 c-Moll D 958

    Eine Kooperation der Frankfurter Bachkonzerte e. V. mit der Alten Oper Frankfurt

    1. Konzert im Abo BachreiheEURO 29,– / 39,– / 49,– / 63,–Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 23,20 / 31,20 / 39,20 / 50,40

    Wie es wohl dem „sehr geliebten Bruder“ in der Fremde ergehe, fragt sich Johann Sebastian Bach im „Capriccio sopra la lontananza del suo fratello dilettissimo“. An den Beginn seines Soloabends im Rahmen des Musikfests stellt Sir András Schiff die erstaunlich programmatische Komposition des Barockmeisters. Die Form dafür: eine zarte Fuge, denkbar weit entfernt von den Seelennöten, die Franz Schuberts Wanderer in der Fremde durchlebt. Dennoch: Abschied und Flucht sind die Themen der Klavierwerke aus drei Jahrhunderten, die Schiff ausgewählt hat. Auch Beethovens Klaviersonate Nr. 26 erzählt von einem Aufbruch ins Ungewisse – der nicht ganz freiwillig erfolgte. Denn Anlass für Beethovens Sonate „Les Adieux“ („Das Lebewohl“) war die Flucht des Erzherzogs Rudolf vor den napoleonischen Truppen aus Wien. Den Reflex auf einen schmerzlichbrutalen Abschied komponierte Leoš Janáček seiner Sonate „1. X. 1905“ ein: Er widmet seine erschütternde Komposition dem von Regierungstruppen während Demonstrationen in Brünn getöteten Arbeiter František Pavlík. Die letzten Klänge des Abends gehören freilich dem zentralen Komponisten des Musikfests: Schuberts späte cMollSonate D 958 markiert seinen persönlichen Abschied – als eine der drei letzten großen Sonaten aus dem Todesjahr zählt sie mit zum musikalischen Vermächtnis des Komponisten.

    SIR ANDRÁS SCHIFF Klavier

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  • FR 22 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    19:00 (Einlass) Apfelweinlokal „Daheim im Lorsbacher Thal“ (Große Rittergasse 49, Alt-Sachsenhausen)

    DIE WINTERREISE IM WIRTSHAUSDreigangmenü und Konzert im Apfelweinlokal

    NATAŠA MIRKOVIĆ SopranMATTHIAS LOIBNER Drehleier

    SCHUBERT, DIE WINTERREISE FÜR SOPRAN UND DREHLEIERinkl. Gespräch mit den Künstlern des AbendsModeration: Hans-Jürgen Linke

    Ende gegen 22:30

    EURO 45,- Konzert und Dreigangmenü (ohne Getränke) Nicht im Wahlabo oder Musikfest-Paket erhältlich

    Eine Veranstaltung der Alten Oper Frankfurt in Kooperation mit dem Apfelweinlokal „Daheim im Lorsbacher Thal“

    Die ehrwürdige „Winterreise“ im Apfelweinlokal? Für Schubert zumindest waren Leib und Seele eine untrennbare Einheit und das Wirtshaus einer seiner bevorzugten Aufenthaltsorte. Im Freundeskreis, versteht sich – und so mancher musikalische Gedanke mag ihm wohl bei Speis und Trank gekommen sein. Deshalb begibt sich das Musikfest der Alten Oper hinaus aus dem Musentempel und hinein in das pralle Leben: Nataša Mirković und Matthias Loibner bringen eine voll kommen geerdete Fassung der „Winterreise“ mit in die traditionsreiche Apfelweinschänke „Daheim im Lorsbacher Thal“, die jedoch nicht weniger anrührend und tiefsinnig ist. Die Drehleier, das Instrument der vorstädtischen Tanz und Alltagskultur im Wien der SchubertZeit, wird in der „Winterreise“ zum Symbol für den letzten Gang des Wanderers zur ewigen Ruhestätte und in Matthias Loibners Interpretation des Zyklus zur Protagonistin. Schuberts Lieder taucht sie in ein überraschend klares Licht und leuchtet sie ebenso poetisch wie schonungslos und ehrlich aus. Eine „Winterreise“, die das Wesentliche vor Ohren führt.

    Weitere Informationen zum gastronomischen Angebot siehewww.lorsbacherthal.de

    NATAŠA MIRKOVIĆ MATTHIAS LOIBNER

    „LACHNER, SCHUBERT UND BAUERNFELD IN GRINZING BEIM WEIN“Zeichnung, 1862, von Moritz von Schwind (1804–1871). Aus der sog. „Lachnerrolle“, Lebenslauf des Hofkapellmeisters Franz Lachner, auf einem 12 Meter langen Bande gezeichnet.

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  • SA 23 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    18:00 Albert Mangelsdorff FoyerDAS QUARTETT DER KRITIKERBerühmte Aufnahmen der „Winterreise“ im GesprächJÜRGEN KESTING Autor und freier Musikjournalist (u.a. F.A.Z., Opernwelt)WOLFGANG SCHREIBER SZALBRECHT THIEMANN Opernwelt UWE SCHWEIKERT freier Autor (u. a. SWR)

    In Kooperation mit dem Preis der Deutschen Schallplatten-kritik e. V.

    EURO 10,-Nicht im Wahlabo oder Musikfest-Paket erhältlich

    20:00 Mozart SaalWINTERREISE +JULIAN PRÉGARDIEN TenorMICHAEL GEES KlavierProgramm nach einer Soiree von Clara Schumann und Julius Stockhausen am 27. November 1862 in Hamburg im Großen Würmerischen SaalSchubert Winterreise D 911ergänzt durch Klavierwerke von Scarlatti, J. S. Bach und Mendelssohn sowie Improvisationen von Michael Gees

    EURO 25,– / 32,– / 42,– / 49,–Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 20,– / 25,60 / 33,60 / 39,20

    Im Anschlussgegen 22:00 Foyer Ebene 2An der Bar mit Julian Prégardien und Michael GeesModeration: Prof. Dr. Thomas Seedorf Eintritt freiDauer: ca. 30 Minuten

    Die „Winterreise“ – ein hochheiliges Gefüge, das nur ununterbrochen als gesamter Zyklus aufgeführt werden darf? Mitnichten, finden Julian Prégardien und sein Klavierpartner Michael Gees. Das Liedduo hat den Zyklus einer intensiven Innenschau unterzogen und mit zahlreichen weiteren Kompositionen und Improvi sa tionen durchwirkt. Mit historischem Vorbild ist eine gedankenreiche Interpretation und ein lebendiger Kommentar des Originals entstanden: In enger Anlehnung an einen Liederabend, den Julius Stockhausen und Clara Schumann 1862 in Hamburg gestalteten, haben der Tenor und der Pianist eine Soiree entwickelt, die, so Gees, „die Winterreise in einen sinnvertiefenden Kontext geeigneter Kompositionen und Improvisationen stellt und Räume gewährt, in denen aus Zuhörern Winterreisende werden können bzw.

    dürfen.“ Denn Julian Prégardien und Michael Gees sind sich sicher: Franz Schubert und Wilhelm Müller wollten nicht, dass ihr Werk unter Denkmalschutz gestellt wird, sondern, dass es lebt und wirkt.

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    JULIAN PRÉGARDIENTenor

    Wenn Musikjournalisten wie Albrecht Thiemann, Wolfgang Schreiber, Uwe Schweikert oder Jürgen Kesting über musikalische Interpretationen befinden, tun sie dies in der Regel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Umso spannender ist es für das Publikum, namhafte Rezensenten auf dem Podium im Diskurs zu erleben und einen Einblick in ihre Bewertungskriterien zu erhalten. Das ideale Format dafür: ein Quartett der Kritiker, gebildet aus vier von jenen 156 Musikkritikern, die regelmäßig die besten Neuproduktionen auf dem Tonträgermarkt mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik auszeichnen. Auch beim diesjährigen Musikfest setzen sich wieder vier Fachjuroren auf der Bühne mit Aufnahmen des zentralen Werks des Festivals auseinander. Dabei können sie ganz aus dem Vollen schöpfen: Die „Winterreise“ gilt schließlich als der am häufigsten aufgenommene Liederzyklus überhaupt, kaum ein großer Sänger oder eine große Sängerin, der oder die das Werk nicht einmal auf Tonträger gebannt hätte. Dietrich FischerDieskau nahm sie sogar sieben Mal auf.

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  • SO 24 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    10:00 Großer Saal„vor dem Museum“Konzerteinführung mit Klaus Albert Bauer

    11:00 Großer SaalFRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTERSEBASTIAN WEIGLE LeitungMahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll„Tragische“

    Eine Veranstaltung der Frankfurter Museums-Gesellschaft e. V.

    EURO 24,- bis 64,-Nicht im Wahlabo oder Musikfest-Paket erhältlich

    Im Anschlussgegen 12:30 Großer SaalNachkonzert

    ZIMMERMANN, TRATTO IIKomposition für elektronische Klänge/Tonband 4-Spur (1969)RICHARD MILLIG KlangregieEintritt freiDauer: ca. 15 Minuten

    Winterreisender der Spätromantik: Ein Fremder in der eigenen Zeit zu sein, kaum ein Komponist war sich dessen so bewusst wie Gustav Mahler. „Zu fremd und neu ist alles was ich schreibe, den Hörern, die keine Brücke zu mir finden“, schrieb er resigniert. Jede seiner großen Sinfonien erzählt von dem persönlichen Zwiespalt Mahlers: Ob Kinderlied, Trauermarsch, Blaskapelle oder Klezmer – so viel Vertrautes steckt in jedem der großartigen Mahler’schen Monumentalwerke, aber immer wieder verfremdet Mahler im gleichen Atemzug, lässt den Hörer auflaufen und die Bodenhaftung verlieren. Wenn das Frankfurter Opern und Museumsorchester unter der Leitung seines Generalmusikdirektors Sebastian Weigle im Musikfest den „fremden Vertrauten“ Mahler vorstellt, tut es das mit einem seiner zentralen Werke: der sechsten Sinfonie, von der Alma Mahler sagte, kein Werk sei ihrem Gatten „so unmittelbar aus dem Herzen geflossen. Die Sechste ist sein allerpersönlichstes Werk und ein prophetisches obendrein.“

    „Tratto“ nannte Bernd Alois Zimmermann 1966 sein erstes, ausschließlich mit elektronischen Mitteln realisiertes Musikstück, auf das er drei Jahre später mit Tratto II eine Fortsetzung folgen ließ. „Strecke, Zeitstrecke, Fahrstrecke, Raumstrecke“ oder auch einfach „Stelle“ könne der vieldeutige italienische Titel seiner Komposition bedeuten, die Zimmermann als ein Gegen und Ineinanderlaufen verschiedener Raum und Zeitrichtungen empfand. Einer neutönenden Winter reise gleich, lässt er darin Sinustonstrecken „einem unerbittlich sich nähernden Zeit und Endpunkt“ entgegenstreben. Dem Hörer bietet sich ein bezwingendes Klangtableau, das dem „nicht wiederholbaren und nicht umkehrbaren Ablauf ein beharrendes Moment entgegensetzt“.

    SO 24 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    18:00 Albert Mangelsdorff FoyerVerlorene Seele. Die politische Situation zur Zeit SchubertsVortrag von Prof. Dr. Michael Stegemann (Musikwissenschaftler, TU Dortmund)

    19:00 Großer SaalPHILHARMONIA ORCHESTRA LONDONESA-PEKKA SALONEN LeitungPEKKA KUUSISTO ViolineSaariaho Lumière et PesanteurSibelius Sinfonie Nr. 6 d-Moll op. 104Bjarnason Violinkonzert Sibelius Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105

    1. Konzert im Abo SonntagabendkonzerteEURO 29,– / 49,– / 65,– / 79,–Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 23,20 / 39,20 / 52,– / 63,20

    Im Anschluss an beide Konzertegegen 21:30 Foyer Ebene 2An der Bar mit den Künstlern des AbendsModeration: Prof. Dr. Michael StegemannEintritt freiDauer: ca. 30 Minuten

    19:00 Albert Mangelsdorff FoyerVerlorene Seele. Die politische Situation zur Zeit SchubertsVortrag von Prof. Dr. Michael Stegemann(Wiederholung des 18:00-Vortrags)

    20:00 Mozart Saal(M)EINE WINTERREISEFRANCESCO TRISTANO KlavierSchubert Wasserflut*Debussy Préludes (Auswahl)Schubert Erstarrung* Tristano Frost (Uraufführung)Schubert Gute Nacht*Ravel Gaspard de la nuitSchubert Der Wegweiser*Takemitsu For away* aus „Winterreise“ D 911 (Bearbeitung für Klavier)

    1. Konzert im Abo KlavierabendeEURO 25,– / 32,– / 39,– / 43,–Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 20,– / 25,60 / 31,20 / 34,40

    Programmerläuterungen siehe folgende Seite

    FRANCESCO TRISTANO

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  • EsaPekka Salonen zum Geschenk machte Kaija Saariaho 2009 ihr Orchesterstück „Lumière et Pesanteur“, das der Maestro und sein Philharmonia Orchestra London an den Beginn ihres Musikfestkonzertes stellen. Es ist von der französischen Philosophin und Freiheitskämpferin Simone Weil inspiriert, deren Leben für Saariaho einer Passion gleichkam: einer unendlich beschwerlichen „Winterreise“, von Depression, auf flammender Hoffnung und mit letztlich doch dem Tod als Ziel. Dem erschütternden Werk steht unter anderem eine mindestens ebenso eindringliche Sinfonie gegenüber. Mit der siebten Sinfonie verabschiedete sich Jean Sibelius von seinem kompositorischen Leben – mehr als 30 Jahre vor seinem Tod. Wie ein Fremder war er sich zeitlebens in der Musikgeschichte vorgekommen, unverstanden und verkannt. Sibelius Werke haben außerdem viel zu erzählen von den winterlich kargen und weiten Landschaften Skandinaviens, die auch dem Isländer Daníel Bjarnason vertraut sind. Dessen kurz zuvor in Los Angeles uraufgeführtes Violinkonzert bringen die Londoner auf Einladung der Alten Oper mit nach Frankfurt.

    Auch das bedeutet „Musikfest“ in der Alten Oper: Herausragende Künstler beziehen Stellung. Interpreten reagieren auf ein zentrales Werk und zeigen, welche Haltung, welche Assoziationen, welche Imaginationen es in ihnen weckt. Für das Musikfest „Fremd bin ich …“ hat Francesco Tristano seine Gedanken zu Schuberts „Winterreise“ in ein Rezital gefasst. „(M)eine Winterreise“ nennt der Pianist sein Programm, das zum gedanklichen Gehalt der „Winterreise“ ebenso viel zu sagen hat, wie zu ihrem musikalischen. Eigenen und weiteren zeitgenössischen Kompositionen sowie Werken der klassischen Moderne stellt er Bearbeitungen von ausgewählten Liedern der „Winterreise“ gegenüber, um sie zu

    einem meditativen Klanggemälde zu verschmelzen. Schubert lauscht er dabei etwa das nächtliche Dunkel, den Klang des Universums oder die eisige Kälte ab, um ihn in den berauschenden Tönen eines Ravel oder Debussy zu spiegeln. Mit Thomas Bernhards erstem Roman „Frost“, der wie die „Winterreise“ das Wandern im äußeren und inneren Winter zum Motiv erhebt, setzt sich Tristano in einer gleichnamigen eigenen Komposition auseinander.

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  • MO 25 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    19:00 Mozart Saal„Mir wird alles zum Lied“. Schubert als LiedkomponistVortrag von Prof. Dr. Michael Stegemann (Musikwissenschaftler, TU Dortmund)

    20:00 Mozart Saal GÜNTHER GROISSBÖCKBass

    GEROLD HUBER KlavierSchubert Winterreise D 911

    EURO 25,– / 32,– / 42,– / 49,–Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 20,– / 25,60 / 33,60 / 39,20

    Im Anschlussgegen 21:15 Albert Mangelsdorff FoyerAn der Bar mit Günther Groissböck und Gerold HuberModeration: Prof. Dr. Michael StegemannEintritt freiDauer: ca. 30 Minuten

    20:00 Großer SaalFRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTERSEBASTIAN WEIGLE LeitungMahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll

    Eine Veranstaltung der Frankfurter Museums-Gesellschaft e. V.

    EURO 24,- bis 64,-Nicht im Wahlabo oder Musikfest-Paket erhältlich

    Im Anschlussgegen 21:30 Großer SaalNach(t)konzert

    ZIMMERMANN, TRATTO IIKomposition für elektronische Klänge/Tonband 4-Spur (1969)RICHARD MILLIG KlangregieEintritt freiDauer: ca. 15 Minuten

    Informationen siehe SO 24 SEPT

    GÜNTHER GROISSBÖCK

    Bass

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    25SEPT

    Die „Winterreise“ sei wie ein Kreuzweg, gesteht Günther Groissböck: „Man geht da durch, wird erschlagen und leidet mit.“ Er ist überzeugt, dass er mit seiner Stimme der „Winterreise“ eine ganz besondere Färbung zu geben vermag: „Für die Trostlosigkeit und Düsternis der Lieder passt ein Bass gut“, sagt Groissböck. Man muss ihm Recht geben, denn so selten man die „Winterreise“ von einem Bass gesungen hört, so reizvoll ist es, wie diese Stimmlage voller Bodenhaftung die beeindruckende Kraft der Lieder unterstreicht.

    Auf den Opernbühnen gehörte Günther Groissböck in den vergangenen Jahren zu den Senkrechtstartern. Seine Bühnenpräsenz ist aber auch schier überwältigend. Seine Partien gestaltet er mit Herzblut, dabei lotet er spürbar Grenzen aus, um immer wieder zu neuen Rollenausdeutungen zu kommen, die frisch und zeitgemäß sind. Dabei sind Groissböcks klares Timbre und die bewegliche Stimmführung mindestens ebenso prädestiniert für das Kunstlied. Im Musikfest „Fremd bin ich …“ steht er Pate für die Aufführung der „Winterreise“ in ihrer originalen Gestalt.

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  • DI 26 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    20:00 Albert Mangelsdorff Foyer„EINE STRASSE MUSS ICH GEHEN, DIE NOCH KEINER GING ZURÜCK“Texte, Lieder, Gespräche zur politischen Sprengkraft der RomantikANSELM WEBER Intendant des Schau-spiel Frankfurt (ab der Spielzeit 2017/18)ENSEMBLE-MITGLIEDER DES SCHAUSPIEL FRANKFURTIAN BOSTRIDGE TenorJULIUS DRAKE Klavier

    Eine Veranstaltung der Alten Oper Frankfurt in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt

    EURO 19,- (erm. 9,–)Nicht im Wahlabo oder Musikfest-Paket erhältlich

    Exil, Flucht, Verlust von Heimat, politische Verfolgung: Diese Begriffe beschreiben ein Themenfeld, mit dem sich das Schauspiel Frankfurt in der Spielzeit 2017/18 befassen wird. Der neue Intendant Anselm Weber wird sich in seiner ersten eigenen Inszenierung in seiner Eröffnungsspielzeit mit diesen Themen beschäftigen, erzählt aus der Sicht von Flüchtenden. Und genau hierbei treffen sich die künstlerischen Pläne des Schauspiels Frankfurt mit denen des Musikfests der Alten Oper: Denn auch in der Winterreise, dem zentralen Stück des Musikfests und einem der Hauptwerke der Romantik, werden die Fra gen nach dem Fremdsein im eigenen Land in eindringlicher Weise gestellt. Welche politische Dimension haben diese Fragen, bei Schubert, bei seinem Textdichter Wilhelm Müller, ja in der Epoche der Romantik überhaupt, in der Dichtung, in der Musik? Der gemeinsame Abend des Schauspiels Frankfurt und der Alten Oper widmet sich diesem Thema und befragt die Romantik auf ihre ganze politische und gesellschaftliche Sprengkraft. Mit Musik, mit Texten und Gesprächen tasten sich die Akteure des Abends an eine Zeit und an Zeitläufte in der Geschichte heran, in der die Suche nach der Positionierung innerhalb der Gesellschaft für viele Künstler mit der Erfahrung einer Entfremdung verbunden war. Anselm Weber wird exklusive Einblicke in seine aktuelle Probenarbeit geben, Schauspieler*innen werden Textausschnitte aus der Neuinszenierung und Texte der Romantik interpretieren. Mit dabei ist auch der britische Tenor Ian Bostridge, der sich nicht nur als Sänger, sondern auch als Historiker und Philosoph mit der Romantik im Allgemeinen und den Lebenswelten Schuberts im Besonderen intensiv befasst hat – und zwar geradezu obsessiv: „Anatomie einer Besessenheit“ untertitelte er die englische Originalausgabe seines 2015 veröffentlichten Buchs über die „Winterreise“, das in Fachkreisen und Feuilletons hymnisch besprochen wurde.

    MI 27 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    20:00 Mozart SaalJAZZ IM MOZART SAAL

    MICHAEL WOLLNY & KONSTANTIN GROPPER: EINE WINTERREISEMICHAEL WOLLNY Klavier KONSTANTIN GROPPER Sänger, Multi-Instrumentalist

    EURO 25,– / 32,– / 42,– / 49,–Wahlabo, Musikfest- oder Jazz-Paket EURO 20,– / 25,60 / 33,60 / 39,20

    Im Anschluss An der Bar mit Michael Wollny und Konstantin GropperModeration: Hans-Jürgen Linke Eintritt freiDauer: ca. 30 Minuten

    Wenn man Michael Wollny fragt, welche Musiker ihn besonders beeinflusst haben, fällt sehr bald der Name Franz Schubert. Das ist nicht ungewöhnlich, denn Wollny ist Pianist, und Schubert ist für die Geschichte des Klaviers, und damit für alle Pianisten, eine historische Wegmarke. Auch wenn Wollny als JazzPianist in einer Musiksparte arbeitet, von der Schubert noch nichts wusste. Konstantin Gropper ist Sänger, Songschreiber, MultiInstrumentalist und unter dem Namen Get Well Soon eine weithin bekannte Institution der deutschen Popmusik. Und wie Wollny ist er mit Schubert vertraut und von ihm beeinflusst. Lieder mit Themen wie Kälte, Abschied, Einsamkeit und Tod aber gibt es nicht nur bei Schubert. Allenthalben und seit je werden sie geschrieben und gesungen. Zwischen der großen Tradition des Kunstliedes und Songs etwa von Leonard Cohen oder Madonna gibt es durchaus Gemeinsamkeiten. Michael Wollny und Konstantin Gropper zeigen sie auf in einer Begegnung von Franz Schubert mit zeitgenössischer improvisierter und populärer Musik.

    KONSTANTIN GROPPER MICHAEL WOLLNY

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  • DO 28 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    20:00 Mozart Saal HAGEN QUARTETTLUKAS HAGEN ViolineRAINER SCHMIDT ViolineVERONIKA HAGEN ViolaCLEMENS HAGEN VioloncelloJ. S. Bach Die Kunst der Fuge BWV 1080 (Auswahl)Schostakowitsch Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110Schubert Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“

    Eine Veranstaltung der Frankfurter Museums-Gesellschaft e. V. in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

    EURO 20,- bis 47,-Nicht im Wahlabo oder Musikfest-Paket erhältlich

    FR 29 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    19:00 Großer SaalKonzerteinführung:Musik im Gespräch

    20:00 Großer SaalKRONBERG ACADEMY FESTIVAL

    HR-SINFONIEORCHESTERCHRISTOPH ESCHENBACH LeitungBRUNO PHILIPPE VioloncelloWILLIAM HAGEN ViolineHaydn Violoncellokonzert Nr. 1 C-Dur Hob. VIIb:1 Korngold Violinkonzert op. 35Brahms / Schönberg Klavierquartett g-Moll op. 25 (Orchesterfassung)

    Eine Veranstaltung des Hessischen Rundfunks in Kooperation mit dem Kronberg Academy Festival

    EURO 17,– / 26,– / 35,50 / 44,50 / 54,50 Nicht im Wahlabo oder Musikfest-Paket erhältlichTicketbestellungen richten Sie bitte an das hr-Ticketcenter, Tel. 069 155 20 00, www.hr-ticketcenter.de

    Fremd im eigenen Land. Der Heimat abhanden gekommen. Auf der Suche nach dem Vertrauten im radikal Veränderten, nach dem inneren Frieden mitten in tosender Feindseligkeit. Niemand verkörpert das wie Dmitri Schostakowitsch. Nicht nur einmal traf ihn der Bann des Sowjet regimes, dem er nur äußerlich die Treue hielt. Innerlich ging er in die Emigration und verschlüsselte seinen Widerstand in zahlreichen Kompositionen. Besonders das achte Streichquartett erzählt von seiner Abscheu gegen die Sowjetmacht. Mit Zitaten aus seinen regimekritischsten Kompositionen bestückt er dieses persönliche Werk, das das Hagen Quartett in den Mittelpunkt eines intensiven Konzertes stellt. Die Expressivität und Kompromisslosigkeit, mit der das renommierte Ensemble seine Interpretationen angeht, kommen nicht nur Schostakowitsch zugute. Auch Schuberts Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ ist bei den Hagens genau in den richtigen Händen: Es rührt an Schuberts krisenhafteste Zeiten, als Krankheit und tiefe Selbstzweifel den steinigen Weg zum ersehnten Erfolg beinahe unbegehbar machten.

    HAGEN QUARTETT

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    28SEPT

    Es ist ein einziger Sehnsuchtsschrei aus der Fremde nach der Heimat! Im amerikanischen Exil komponierte Erich Wolfgang Korngold sein einziges Violinkonzert, den Blick dabei fest auf Europa gerichtet, auf sein altes Leben und die verlorene Anerkennung als Vertreter der Moderne. In der neuen Welt konnte man mit diesem ungewohnten Korngold wenig anfangen: „Mehr Korn als Gold“, lautete das harte Urteil der New York Sun nach der Uraufführung des Konzerts. Von Entfremdung und Exil erzählt auch das gMollKlavierquartett von Brahms – wenn auch um die Ecke gedacht. Gleich mehrfach wählte sein Bearbeiter Arnold Schönberg den Weg der Emigration, und auch diese Orchesterfassung er arbeitete er 1937 im Exil in Los Angeles. Der Uraufführungsdirigent Otto Klemperer war begeistert von Schönbergs behutsamer und doch selbstbewusster Übertragung auf das große Orchester: „Man mag das Originalquartett gar nicht mehr hören, so schön klingt die Bearbeitung.“

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    29SEPT

    CHRISTOPH ESCHENBACH

    HR-SINFONIEORCHESTER

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  • FR 29 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    Mozart Saal

    EINFÜHRUNGSVORTRAG19:00Politische Lieder. Über Griots-SängerInnen in AfrikaReferentin: Birgit Ellinghaus

    KONZERT 120:00WELTMUSIK IM MOZART SAAL

    FRIEDENSSTIFTER MIT DER KORATOUMANI & SIDIKI DIABATÉ Kora

    KONZERT 221:30SALIMS SALONSzenisches Konzert von Hannes Seidl (Uraufführung)HANNES SEIDL Künstlerische Leitungmit CEDRIK FERMONT, ASMA GHANEM, ELSA M'BALA U.A.TAMARA ANTONIJEVIC AssistenzEHRLICHE ARBEIT – FREIES KULTUR-BÜRO Produktionsleitung

    Eine Produktion von Hannes Seidl in Koproduktion mit der Alten Oper Frankfurt und dem Konzerthaus Berlin, in Kooperation mit dem Künstlerhaus Mousonturm

    KONZERT 3Im Anschluss gegen 22:45STOCKHAUSEN, HYMNENRICHARD MILLIG KlangregieStockhausen Hymnen. Elektronische und konkrete MusikDauer: ca. zwei Stunden

    KONZERT 1EURO 22,– / 29,–Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 17,60 / 23,20

    KONZERT 2EURO 19,-Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 15,20

    KONZERT 3Eintritt frei

    Kombiticket für den gesamten Abend:EURO 32,80 / 38,40Kombiticket nicht im Wahlabo oder Musikfest-Paket erhältlich

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    29SEPT

    TOUMANI & SIDIKI DIABATÉKora

    Ein dreiteiliger Konzertabend wird im Mozart Saal zu einem Herzstück des Musikfestes „Fremd bin ich ...“. Mit der „Winterreise“ im Hinterkopf, doch gleichzeitig weit über Schuberts Zeit hinaus in die Gegenwart reichend, bieten drei Projekte die Möglichkeit zur unmittelbaren Auseinandersetzung mit dem Fremden, zum Dialog, zur Öffnung und Begegnung. Musik aus anderen Kulturen steht im Zentrum des ersten Teils, der sich nur augenscheinlich vom Ausgangswerk des Musikfests weit entfernt. Denn was die Lieder Schuberts mit der vorgestellten Musik aus verschiedensten Teilen der Erde verbindet, ist ihre gesellschaftliche Relevanz: Welche Rolle nimmt der Musiker in seiner Umgebung ein, was trägt er weiter, was prangert er an? In Mali etwa hat sich bis heute die Tradition der Griots gehalten. Griot lautet die französische Bezeichnung für Musikerkasten in Westafrika, deren Rolle vergleichbar ist mit denen von Trobadoren in Europa. Griots standen seit dem Frühmittelalter im Dienst wohlhabender Persönlichkeiten als Hüter von Wissen und Geschichte, als Berater und Diplomaten. Aus einer der ältesten Familiendynastien Malis stammt Toumani Diabaté – in der 71. Generation trägt er das GriotErbe weiter, eine Tradition, nach der die Männer die Instrumente spielen und die Frauen Sängerinnen sind. Toumani Diabaté wird heute als bester Koraspieler seiner Generation bezeichnet. Gemeinsam mit seinem Sohn Sidiki führt er das Publikum in eine Klangwelt, deren Wurzeln 700 Jahre zurück reichen.

    Mit Fremdheit, mit der zentralen Erfahrung des Andersseins, setzt sich nicht nur die „Winterreise“ von Schubert, sondern auch ein eigens vom Frankfurter Komponisten Hannes Seidl für das Musikfest konzipiertes Projekt auseinander. „Salims Salon“ ist ein Raum für zeitgenössische Musiker*innen unterschiedlicher kultureller Herkunft, deren experimenteller Ansatz nicht einfach in die Kategorien westlicher Zuschreibungen passt. Fernab von traditioneller Folklore sind die Klangkünstler*innen aus Syrien, Kamerun und anderswo selbst in ganz eigenen musikalischen

    Welten zu Hause. „Salims Salon“ ist ein Treffpunkt und Austauschort für jene, deren künstlerische Position sich der kulturellen Zuschreibung entziehen will, deren Ansatz individuell, selbstbewusst, gegenwärtig ist. Die Künstler*innen, die in „Salims Salon“ zusammenkom men, schaffen fernab von Klischees, die auch der postkoloniale Blick ihnen immer noch zuschreibt, ihre eigene Musik. In Salims Salon sprechen sie über das Fremde in der Musik und im Leben und machen es musikalisch erfahrbar. „Salims Salon“ ist ein szenisches Konzert, in dem fünf Musiker*in nen eingeladen sind, den westlichen Blick auf das Fremde zu dekonstruieren, über Identität und Klischee zu sprechen, vor allem sich gegenseitig ihre Musik vorzustellen, beizubringen und gemeinsam zu musizieren. Ne ben eigener, neuer Musik wird historische Musik, die sich exo

    tischer Klänge bedient hat, eine Rolle spielen und so den Blick des Publikums auf das Fremde auf den Prüfstand stellen.

    Eine Utopie steht am Ende des facettenreichen Konzertabends und wird mit Karlheinz Stockhausens „Hymnen“ in Klang übersetzt. Als Stockhausen in den 1960er Jahren sein Werk realisierte, nahm er sich bewusst Musik als Grundlage, die jeder kennt und die jedem vertraut ist: Rund 40 Nationalhymnen werden zu Klangobjekten in diesem tönenden Ganzen. Stockhausens Hoffnung: „Die Komposition von so vielen Nationalhymnen zu einer gemeinsamen musikalischen Zeit und Raumpolyphonie könnte die Einheit der Völker und Nationen in einer harmonischen Menschenfamilie als musikalische Vision erlebbar machen.“

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  • SA 30 SEPTMUSIKFEST FREMD BIN ICH …

    19:00 Albert Mangelsdorff FoyerDer Mensch Franz Schubert. Ein inneres und äußeres PorträtVortrag von Prof. Dr. Michael Stegemann (Musikwissenschaftler, TU Dortmund)

    20:00 Großer SaalBAMBERGER SYMPHONIKERJAKUB HRŮŠA Leitung SOL GABETTA VioloncelloLigeti Lontano für großes OrchesterSchumann Violoncellokonzert a-Moll op. 129Schubert Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 „Große C-Dur“

    1. Konzert im Abo Orchesterkonzerte2. Konzert im JugendaboEURO 29,– / 39,– / 52,– / 62,– / 79,–Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 23,20 / 31,20 / 41,60 / 49,60 / 63,20

    Im Anschluss an beide Konzerte gegen 22:00 Mozart SaalNach(t)konzert

    SCHUMANN, MÄRCHENBILDERMEGUMI KASAKAWA ViolaUELI WIGET KlavierSchumann Märchenbilder für Klavier und Viola op. 113Eintritt freiDauer: ca. 20 Minuten

    20:00 Mozart SaalENSEMBLE MODERNMICHAEL WENDEBERG LeitungANNA PALIMINA SopranSchubert Totengräbers Heimweh D 842Andre riss 3 Grisey Quatre chants pour franchir le seuil

    1. Konzert im Abo Ensemble ModernEURO 23,– / 30,–Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 18,40 / 24,–

    Als „Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten“ veröffentlichte Wilhelm Müller 1823 jene Verse, die als „Winterreise“ berühmt wurden. Keine Frage, das Horn klingt mit in Franz Schuberts großem Liederzyklus: ein Symbol der Umtriebigkeit, des Aufbruchs, des Drängens. Das Horn begegnet dem Hörer in Schuberts großer CDurSinfonie, mit dem die Bamberger Symphoniker ihren Abend beim Musikfest krönen, wieder. „Da wo ein Horn wie aus der Ferne ruft, das scheint mir aus anderen Sphären herabgekommen zu sein. Hier lauscht auch alles, als ob ein himmlischer Gast im Orchester herumschliche“, schrieb Robert Schumann voller Bewunderung über das Andante der Sinfonie. Von der Sehnsucht nach himm lischen Sphären kündet auch Schumanns Cellokonzert, das beim Konzert der Bamberger Symphoniker in Sol Gabetta eine herausragende Solistin findet: ein Werk, das das Cello singen und Märchen aus ferner Zeit erzählen lässt.

    Die Frage nach den letzten Dingen, nach dem Tod als dem ultimativem Fremden stellt das Ensemble Modern in seinem Beitrag zum Musikfest. Mit drei Werken geht es gedanklich in den unbekannten Bereich zwischen Leben und Tod. Gérard Griseys „Vier Gesänge an der Schwelle des Todes“ lassen dazu unterschiedlichste Textquellen zu sinnlichem Klang werden: französische Lyrik, Zeilen von alt ägyptischen Sarkophagen, Altgriechisches sowie einen Auszug aus dem GilgameschEpos. Was sie alle eint, ist die erstaunlich gelassene Haltung angesichts der Un abwendbarkeit des Todes – vergleichbar Schuberts einsamem Wanderer der „Winterreise“, der am Ende den Leiermann fragt: „Wunderlicher Alter, soll ich mit dir gehen?“ Mark Andrés „riss 3“ kontrastiert das SchubertLied „Totengräbers Heimweh“ mit einer religiösen Dimension. Und im Nach(t)konzert endet das Musikfest 2017 mit Robert Schumanns „Märchenstücken“ und dem darin einkomponierten Bild einer utopischen Idylle. So schwebt über allem die Hoffnung auf eine ewige Heimat.

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    SOL GABETTAVioloncello

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  • SA 14 OKT 20:00 Großer SaalBARRELHOUSE JAZZPARTY 2017„New Orleans in our hearts“ BARRELHOUSE JAZZBANDKEVIN LOUIS TrompeteTHOMAS SANCTON KlarinetteRICK TROLSEN PosauneBRENDA BOYKIN GesangJOSCHO STEPHAN QUARTETTJAN LULEY SWING’N BOOGIE TRIODIETER NENTWIG Moderation

    Im Anschlussab 23:00 Party in den FoyersMit zwei weiteren Bands und einer Midnight-Session der Barrelhouse Jazzband

    Die alljährliche Barrelhouse Jazzparty gilt als das größte Fest für die Freunde des klassischen Jazz und Swing in Deutschland. Ihre 35. Gala bestreitet die Barrelhouse Jazzband mit drei herausragenden Musikern aus New Orleans und einer mitreißenden Jazz und BluesSängerin aus Oakland. Als Gäste der Barrelhouse Jazzband folgten bisher rund 120 großartige Jazzpersönlichkeiten aus den USA der Einladung in die Alte Oper, darunter Musiker der Bands von Louis Armstrong, Benny Goodman, Count Basie und Duke Ellington. Wie kaum eine andere europäische Band beweist die Barrelhouse Jazzband nicht nur Leidenschaft, sondern auch eine profunde Detailkenntnis der Tradition des klassischen Jazz und Blues und all dessen, was in der SwingÄra daraus wurde. Die Barrelhouse Jazzband spielt mittlerweile ein Repertoire, das zu einem Drittel aus eigenen Kompositionen besteht. Diese Titel greifen die Tradition des „schwarzen“ Jazz aus dessen Entstehungszeit auf und fügen Sounds und Beats aus dem heutigen New Orleans hinzu.

    Eine Veranstaltung der Alten Oper Frankfurt in Kooperation mit der Musikagentur Dieter Nentwig

    EURO 28,- / 36,- / 40,- / 47,-Nicht im Wahlabo erhältlichVorverkaufsbeginn: 01 APR 2017

    DI 17 OKT 20:00 Großer Saal JAZZNIGHTS

    AN EVENING WITH PAT METHENYPAT METHENY GitarreLINDA OH BassGWILYM SIMCOCK KlavierANTONIO SANCHEZ Schlagzeug

    Als er zum letzten Mal, vor gut drei Jahren, in der Alten Oper auftrat, gab es stehende Ovationen und sechs Zugaben – am Ende eines mehr als dreistündigen Konzertes. Er habe nachgezählt, meinte Pat Metheny zuvor: 14 Konzerte hätte er bereits in der Alten Oper gegeben – damit vermutlich mehr als überall sonst, wo er in seiner langjährigen Karriere zu Gast war. Wer den 20 fachen Grammypreisträger bereits erlebt hat, weiß: Der Gitarrist hat sich seine Experimentierfreude stets bewahrt, in seinen Konzerten lotet er gern neue Klangmöglichkeiten des Jazz aus. Sein kommender Auftritt in der Alten Oper wird aber zugleich auch zur Rückschau: „Ich habe so viel Musik kreiert, der ich mich nie so richtig widmen kann“, sagt Metheny. „Also dachte ich, dass es Spaß machen würde, mit ganz gezielt ausgewählten Musikern zusammenzuarbeiten, die in der Lage sind, einen Großteil meines bisherigen Schaffens spielerisch umsetzen zu können. Meine Hoffnung dabei ist, dass es uns, wenn wir so richtig eingespielt sind, gelingt, in neue musikalische Sphären vorzustoßen!“

    Eine Kooperation der Karsten Jahnke Konzertdirektion mit der Alten Oper Frankfurt

    EURO 55,- / 63,- / 68,- / 73,-Wahlabo EURO 43,20 / 49,60 / 53,60 / 56,60

    MO 23 OKT 20:00 Mozart SaalDAVID FRAY KlavierChopin Nocturne Es-Dur op. 9/2Nocturne c-Moll op. 48/1Mazurka cis-Moll op. 63/3Nocturne fis-Moll op. 48/2Impromptu Nr. 3 Ges-Dur op. 51Valse As-Dur op. 69/1Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61Schumann Novellette fis-Moll op. 21/8Brahms 7 Fantasien op. 116

    David Fray hat eine wunderbare Antwort auf die Frage, was ein Konzert sei: „ein Ort abseits unserer modernen Welt“ – und darum sei es auch so kostbar. „Das hat etwas Rituelles: Da sitzen 2.000 Menschen und hören gemeinsam ein geniales Stück. Das sind magische Momente.“ Aber zu häufig könnten diese Momente nicht entstehen, sagt der französische Pianist, der als der große Lyriker seiner Zunft gilt, als aufregend introver

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    DAVID FRAYKlavier

    tiert, als ein KlavierFlüsterer: Zu viele Termine dürfe er sich nicht zumuten – „denn das, was ich als Musiker brauche, ist Zeit zum Nachdenken. Und das heißt: sich über Tage und Wochen am gleichen Ort aufhalten, um über Musik und das Leben im Allgemeinen nachzudenken. Bach etwa kann man nicht spielen, wenn man immer nur unterwegs ist.“ Seine Vater ist Philosoph, seine Mutter Deutschlehrerin, und gefragt nach seinem deutschen Lieblingswort nennt David Fray, nicht allzu überraschend: die Innigkeit.

    2. Konzert im Abo KlavierabendeEURO 25,– / 32,– / 39,– / 43,–Wahlabo EURO 20,– / 25,60 / 31,20 / 34,40

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    OKTOBER 2017OKTOBER 2017

  • MI 25 OKT 20:0048. DEUTSCHES JAZZ FESTIVAL FRANKFURT

    ERÖFFNUNGSKONZERT „THE NEW GOSPEL“CORY HENRY & THE FUNK APOSTLES HR-BIGBANDJIM MCNEELY Leitung

    Im Jahr, in dem man vielerorts das 100. Jubiläum der ersten Schallplattenaufnahme der Jazzgeschichte feiert, spannt das Deutsche Jazzfestival den Bogen noch weiter zurück: zum spirituellen Herzschlag aller afroamerikanischen Musik überhaupt. Fixpunkt des Konzerts ist Cory Henry, die anerkannte Gospelgröße der jungen Generation. In seiner Heimatgemeinde in Brooklyn nannte man bereits den Fünfjährigen „Master Cory“, weil er jeden Song auf der HammondOrgel begleiten konnte, egal in welcher Tonart er angestimmt wurde. Schnell entwickelte sich der Wunderknabe zum Virtuosen auf jedem Tasteninstrument von Klavier bis Synthesizer und zum Meister aller Stile von Jazz bis Fusion. Im Grammygekrönten Musiker Kollektiv Snarky Puppy sorgt er regelmäßig für die spektakulärsten Soli. In der Alten Oper wird Cory Henry zusammen mit der hrBigband unter der Leitung von Jim McNeely seine Gospelroots feiern und außerdem mit seiner eigenen Formation, den „Funk Apostles“, sein neues Evangelium einer zeitgemäßen Musik zwischen Funk und Jazz predigen.

    Eine Veranstaltung von hr2-kultur in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

    Karten von EURO 17,- bis 54,50 über das hr-TicketcenterTel. 069 155 20 00www.hr-ticketcenter.deNicht im Wahlabo erhältlich

    SO 29 OKT

    17:45 Albert Mangelsdorff FoyerNeue Konzertformen: Wenn das Publikum am Konzert mitwirktEin Vortrag von Dr. Jutta Toelle, Max-Planck-Institut für empirische ÄsthetikEintritt frei

    19:00 Großer SaalFOKUS TEODOR CURRENTZIS

    MUSICAETERNATEODOR CURRENTZIS LeitungALEXANDER MELNIKOV KlavierProkofjew Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 „Symphonie classique“Prokofjew Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16Schostakowitsch Sinfonie Nr. 9 Es-Dur op. 70

    Teodor Currentzis und Alexander Melnikov – zwei Künstler vom gleichen Schlag, nicht umsonst bilden sie eine regelmäßige Einheit. Maßgeschneidert ist dabei dieses Programm mit klassischer Moderne aus Russland: Currentzis, der als FokusKünstler dreimal in dieser Saison in die Alte Oper kommt, verfügt als Dirigent über ein ausgeprägtes rhythmisches Gespür und einen besonderen Anspruch in Sachen Präzision für diese Musik. Einen gleichgesinnten Partner findet er in dem auf Klarheit und Anschlagsvariabilität abzielenden Pianisten aus Moskau, dessen Einspielung der Präludien und Fugen von Schostakowitsch vom BBC Music Magazine unter die „50 größten Aufnahmen aller Zeiten“ gewählt wurde. Zwei Triebkräfte im Zentrum eines Musikerkollektivs, das selbst vor Temperament nur so strotzt. „Die Energie von MusicAeterna ist wie von einem anderen Stern“, so Currentzis über sein Orchester. „Ich würde wirklich sagen: Sie ist kosmischer Art. Die Energie ist derart enorm, dass es mir im Konzert kaum gelingt, sie zu kontrollieren. Das ist ge radezu be ängstigend.“

    2. Konzert im Abo SonntagabendkonzerteEURO 29,– / 49,– / 65,– / 79,–Wahlabo oder Fokus-Paket EURO 23,20 / 39,20 / 52,– / 63,20

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  • MO 06 NOV 20:00 Großer SaalFOKUS LANG LANG

    BERLINER PHILHARMONIKERSIR SIMON RATTLE Leitung LANG LANG KlavierStrauss Don Juan op. 20Bartók Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur Sz. 95Brahms Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

    Er wisse nicht, so grübelte Sir Simon Rattle, „ob überhaupt jemals ein Pianist eine so unglaubliche Akkuratesse gezeigt hätte und dann noch über so viel technische Reserven verfügte, dass er das Stück derartig tanzen lassen und musikalisch gestalten kann“. Die Rede ist von Lang Lang und dem zweiten Klavierkonzert Bela Bartóks, das der chinesische Pianist und die Berliner Philharmoniker unter ihrem Chefdirigenten Rattle vor vier Jahren gemeinsam auf CD einspielten. Die hymnisch besprochene Aufnahme war für Lang Lang das Zwischenergebnis eines langen Prozesses: Neun Jahre lang hatte er sich auf das Konzert vorbereitet, das er in Sachen technischer Komplexität auf eine Stufe mit Brahms’ zweitem und Rachmaninows drittem Klavierkonzert stellt. Im ersten seiner drei FokusKonzerte, die den Weltstar in der Spielzeit 2017/18 in die Alte Oper führen, knüpft Lang Lang an diese erfolgreiche Zusammenarbeit an und widmet sich erneut gemeinsam mit den Berlinern diesem immer noch so selten gespielten Meisterwerk der Konzertliteratur des 20. Jahrhunderts.

    EURO 38,– / 69,– / 98,– / 115,– / 145,– / 169,–Nicht im Wahlabo erhältlich

    DI 07 NOV 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERNPAUL DANIEL LeitungBirtwistle In Broken ImagesScartazzini KassiopeiaBirtwistle Secret Theatre

    19:00 Mozart SaalKonzerteinführung

    Er gehört zu den maßgeblichen modernen Komponisten Großbritanniens: Harrison Birtwistle (*1934), Mitbegründer der New Music Manchester Group, ist seit Jahrzehnten in der Szene als führender Kopf anerkannt. 1984 schrieb er als Abschluss einer WerkTrilogie das Stück „Secret Theatre“, das als Assoziation zu einem gleichnamigen Gedicht von Robert Graves angelegt ist. Zwei Musikergruppen agieren räumlich getrennt und strukturell verschieden, sind jedoch durch einen „geheimnisvollen“ Plan miteinander verbunden. Von der Musik des Renaissancemeisters Giovanni Gabrieli hingegen inspiriert ist Birtwistles Ensemblestück „In Broken Images“, das 2011 entstand.Den beiden Werken des bekannten Briten stellt das Ensemble Modern mit „Kassiopeia“ eine archaisch wirkende Komposition des Schweizers Andrea Lorenzo Scartazzini (*1971) gegenüber. Scartazzini bezog seine Ideen für das fünfsätzige Stück aus der fast symmetrischen Konstellation des gleichnamigen Sternbilds und schuf 2008 eine klanglich berührende, expressive Musik.

    2. Konzert im Abo Ensemble ModernEURO 23,– / 30,–Wahlabo EURO 18,40 / 24,–

    SIR SIMON RATTLEBERLINER PHILHARMONIKER

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  • SA 11 NOV 20:00 Großer SaalKONINKLIJK CONCERTGEBOUW-ORKEST DANIELE GATTI LeitungJULIA KLEITER SopranTATJANA VASSILJEVA VioloncelloHaydn Violoncellokonzert Nr. 1 C-Dur Hob. VIIb:1Mahler Sinfonie Nr. 4 G-Dur

    „Eigentlich wollte ich nur eine symphonische Humoreske schreiben, und da ist mir das normale Maß einer Sinfonie daraus geworden“, soll Gustav Mahler nach Beendigung seiner vierten Sinfonie kokettiert haben. Solch augenzwinkerndes Understatement passt bestens zu Mahlers wohl hellstem Werk, das wie eine heitere, aber tiefgründige Eulenspiegelei klingt: Mit Schellengeklingel und Narrenkappe sucht die Musik nach nichts weniger als dem Paradies und lässt im

    FR 10 NOV 20:00 Großer SaalHELABA CLASSICNIGHTS

    MAHLER CHAMBER ORCHESTRA YUJA WANG Klavier und Leitung Mozart Ouvertüre zu „Don Giovanni“Beethoven Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15Strawinsky Pulcinella-Suite Beethoven Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19

    Sie haben keinen festen Sitz und keinen festen Dirigenten. Als Kollektiv sind sie dennoch, vielleicht aber auch deswegen, umso enger miteinander verbunden. Die Musiker des 1997 gegründeten und lange Jahre durch Claudio Abbado geprägten Mahler Chamber Orchestra verfolgen konsequent den Grundgedanken eines kammermusikalischen Miteinanders und haben sich mit

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    diesem Ideal einen Namen als eines der führenden Orchester gemacht. Kammermusikalisches Denken steht auch über dem Abend in der Alten Oper, bei dem das Mahler Chamber Orchestra die chinesische Pianistin Yuja Wang in ihre Mitte nimmt. Denn Yuja Wang, die gerade einmal 20 jährig bei einem Konzert in Boston für Martha Argerich einsprang und Kritiker und Publikum in aller Welt schlagartig von sich überzeugte, leitet das Orchester vom Flügel aus. Für Yuja Wang eine neue Rolle, aber vertraute Musizierpartner: 2011 nahm sie gemeinsam mit dem MCO Rachmaninows zweites Klavierkonzert auf. Am Dirigentenpult damals: Claudio Abbado, der den Kar riereweg der jungen Pianistin einige Jahre intensiv begleitete.

    EURO 27,– / 39,– / 45,– / 58,– / 69,–Wahlabo EURO 21,60 / 31,20 / 36,– / 46,40 / 55,20

    YUJA WANGMAHLER CHAMBER

    ORCHESTRA

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    DANIELE GATTIKONINKLIJK CONCERT GEBOUW- ORKEST

    Finale eine Sopranstimme aus Kinderperspektive vom himmlischen Leben erzählen. Das Koninklijk Concertgebouworkest, in langjähriger und bester Mahlertradition stehend und heute mehr denn je eines der führenden Orchester weltweit, stellt dieser doppelbödigen Leichtigkeit Humorvolles aus dem 18. Jahrhundert an die Seite: Auch aus Joseph Haydns erstem Cellokonzert blitzt immer wieder Esprit und Witz durch – jedoch nicht ohne virtuosen Anspruch. Das Koninklijk Concertgebouworkest, das regelmäßig der Einladung in die Alte Oper folgt, präsentiert sich an diesem Abend erstmals mit Daniele Gatti als neuem Chefdirigenten.

    Koninklijk Concertgebouworkest – Partner der Alten Oper Frankfurt

    2. Konzert im Abo Orchesterkonzerte3. Konzert im JugendaboEURO 29,– / 49,– / 68,– / 89,– / 98,–Wahlabo EURO 23,20 / 39,20 / 54,40 / 71,20 / 78,40

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    NOVEMBER 2017NOVEMBER 2017

  • MO 13 NOV 20:00 Großer SaalCONCERTO KÖLN JULIA LEZHNEVA SopranGraun Arien und Ausschnitte aus verschie-denen OpernPisendel Sinfonia B-Dur Mus. 2421-n-1 Vivaldi Concerto für 2 Violinen, 2 Oboen, Fagott, Streicher und Basso continuo D-Dur RV 564a (Bearbeitung von Pisendel)Hasse Sinfonia g-Moll op. 5/6 Vivaldi „Zeffiretti, che sussurate“, aus: „Ercole amante“Vivaldi Concerto für Violine, Violoncello, 2 Oboen, Fagott und 2 Hörner F-Dur RV 571

    „Ich konnte gar nicht glauben, dass das eine menschliche Stimme war – so schnell, so virtuos und frei. Ich war sprachlos.“ Elf Jahre war Julia Lezhneva alt, als sie von ihrer Gesangslehrerin die VivaldiCD von Cecilia Bartoli ausgelie hen bekam, es war ein Schlüsselerlebnis für die junge Russin. Das war im Jahr 2000 – und heute

    MO 13 NOV 20:00 Mozart SaalWELTMUSIK IM MOZART SAAL

    LEIDENSCHAFTLICHE LIEDER AUS KURDISTAN SAKÎNA TEYNA GesangANADOLU QUARTET: AHMET TIRGIL ViolineUTKU BARIS ANDAC ViolineOZAN NABI AKIN ViolaRUŞEN ARSLANARGUN VioloncelloGÄSTE: NAZÊ ÎŞXAN KlavierNURÊ DILOVANÎ Violine CEMIL QOÇGIRI Saz, Telli Tembur

    Im Anschluss KünstlergesprächModeration: Birgit EllinghausEintritt frei

    EURO 22,– / 35,–Wahlabo oder Weltmusik-Paket EURO 17,60 / 28,–

    Am Schnittpunkt der Grenzen des heutigen Iran, Irak, Syrien und der Türkei liegt die Wiege einiger der ältesten Zivilisationen der Menschheit. Hier schlägt das multikulturelle Herz Kurdistans, denn hier lebten bis zum Exodus als Folge der aktuellen Kriege Beduinen, Jesiden, Christen, Aramärer, Armenier und Kurden. Sakîna Teyna gehört zu den bekanntesten kurdischen Frauenstimmen. Sie lebt heute in Österreich im Exil. Mit dem Anadolu Quartet und weiteren kurdischen Musikerinnen und Musikern macht sie die Vielfarbigkeit ihrer Kultur für westliche Ohren hörbar. Dazu gehören einfache Melodien, strophische Lieder, aber auch festive Tanzmusik, Liebeslieder, Lieder der Frauen und zur Arbeit. Aus all diesen Quellen schöpft das Ensemble und spielt respektvoll modernisierte Arrangements traditioneller Stücke sowie eigene neue Lieder, gesungen in verschiedenen Sprachen.Wie die übrigen Konzerte der Reihe „Weltmusik im Mozart Saal“ richtet auch dieser Abend den Blick auf das reiche Erbe jener Kulturregionen, aus denen in jüngster Zeit viele Menschen nach Deutschland geflüchtet sind.

    ANADOLU QUARTET

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    wird Julia Lezhnevas furioser Barockgesang regelmäßig selbst mit dem der jungen Bartoli verglichen. Von extremer Koloraturensicherheit ist da die Rede, von intensiver Leuchtkraft und einzigartiger vokaler Verführungskunst. Wie kaum eine zweite versteht Julia Lezhneva virtuose Effekte mit dem Wissen um Stil und Klangrede der Alten Musik zu paaren. An der Seite von Concerto Köln wird die russische Sopranistin ihre Kunst jetzt in den Dienst von Carl Heinrich Graun stellen, den Opernkomponisten am Hof Friedrichs des Großen – der berühmt wurde für seine atemberaubend vir tuo sen und hinreißend melodiösen Arien, genau das richtige Terrain also für diese furiosen Musiker.

    Eine Kooperation der Frankfurter Bachkonzerte e. V. mit der Alten Oper Frankfurt

    2. Konzert im Abo BachreiheEURO 29,– / 39,– / 49,– / 59,–Wahlabo EURO 23,20 / 31,20 / 39,20 / 47,20

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    JULIA LEZHNEVASopran

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  • DI 14 NOV 20:00 Mozart SaalJAZZ IM MOZART SAAL

    LOUIS SCLAVIS QUARTETLOUIS SCLAVIS KlarinetteGILLES CORONADO GitarreBENJAMIN MOUSSAY KlavierKEYVAN CHEMIRANI PercussionSilk And Salt Melodies

    Im Anschluss An der Bar mit den Künstlern des AbendsModeration: Hans-Jürgen LinkeEintritt frei

    Louis Sclavis ist einer der kreativsten und originellsten Musiker des zeitgenössischen euro pä ischen Jazz. Er hat sich kompositorisch mit seinem barocken Landsmann Rameau ebenso auseinandergesetzt wie mit dem Pianisten und BigbandKomponisten Duke Ellington. Als subtiler und virtuoser Klarinettist hat er mit den Größen der aktuellen Szene gearbeitet, in eigenen Projekten neue Wege gefunden, Ideen in die Welt gesetzt, Anregungen aufgegriffen und die produktive Reibung mit jungen Musikern wie auch mit Vertretern anderer Musikkulturen gesucht. Bei den „Silk And Salt Melodies“ folgt sein Quartett mediterranen Spuren, die den Westen und den Osten der alten Oikumene miteinander verbinden und Erinnerungen an ferne Sagen aufbewahren. Denn die Geschichte der Seide ist eine Geschichte voller Abenteuer und Gewalt wie auch eine des Austauschs zwischen Abend und Morgenland. „Silk And Salt Melodies“ blicken aber nicht zurück. Sie finden in der musikalischen Gegen wart Ansätze einer gemeinsamen Sprache. Einer Sprache, die nicht Fremdheit übertönt, sondern von Respekt geprägt ist.

    EURO 22,– / 35,–Wahlabo oder Jazz-Paket EURO 17,60 / 28,–

    SO 26 NOV 16:00 Mozart SaalMEISTERKLASSE LEV NATOCHENNYInterpreten und Programm werden noch bekannt gegeben.

    Man muss kein Hellseher sein um zu wissen: Wer bei dem russischUSamerikanischen Klavierpädagogen Lev Natochenny den letzten Schliff erhält, dem stehen im Grunde alle Türen zu einer großen Pianistenkarriere offen! Lange Jahre hat Lev Natochenny an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst junge Pianistinnen und Pianisten gefördert und gefordert. Seit er 2015 dort in den Ruhestand verabschiedet wurde, setzt der in Moskau geborene Musiker und Pädagoge seine Arbeit in seinem eigenen „International Piano Institute for Superior Performance Studies“ in Bad Homburg fort – mit ungebrochener Begeisterungsfähigkeit und Energie. Was in dieser besonderen Talentschmiede erarbeitet wird, stellen die jeweils aktuellen Schülerinnen und Schüler einmal im Jahr dem Publikum in der Alten Oper vor. Programm und Interpreten werden erst kurzfristig bekannt gegeben. Worauf die Klavierfreunde sich aber verlassen dürfen: Die Werke haben es in sich – technisch wie auch musikalisch wird den Interpreten alles abverlangt!

    EURO 16,– / 20,– / 25,– / 29,–Wahlabo EURO 12,80 / 16,– / 20,– / 23,20

    LOUIS SCLAVIS

    SO 26 NOV

    17:45 Albert Mangelsdorff FoyerMusik, die universale Sprache der Gefühle? Ein interkulturelles ExperimentEin Vortrag von Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann, Max-Planck-Institut für empirische ÄsthetikEintritt frei

    19:00 Großer SaalCITY OF BIRMINGHAM SYMPHONY ORCHESTRAMIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA LeitungVILDE FRANG ViolineMozart Ouvertüre zu „Die Zauberflöte“ KV 620Elgar Violinkonzert h-Moll op. 61Beethoven Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“

    Beinahe hätte Vilde Frang dem Kontrabass den Vorzug gegeben, doch da das Auto der Eltern zu klein war, entschied sie sich für die Violine. Zum Glück! Denn die Verve, mit der die junge norwe

    gische Geigerin weltweit ihr Publikum erobert, ist beeindruckend. Dabei stellt sich die ehemalige Stipendiatin AnneSophie Mutters gänzlich uneitel in den Dienst der Musik: „Ich sehe mich als Pilgerin mit einer Mission, als Repräsentantin des Werkes“, sagt Vilde Frang. Dass sie ausgerechnet Edward Elgars Violinkonzert in ihr Konzertrepertoire nimmt, zeugt von ihrem missionarischen Ernst im Umgang mit dem musikalischen Erbe: ein Werk, das nicht nur zu den technisch anspruchsvollsten, sondern mit 50 Minuten Spieldauer auch zu den längsten der Literatur zählt und viele Virtuosen einschüchtert. Für Vilde Frang gerade die richtige Herausforderung. Mit der litauischen Dirigentin Mirga Gražinyte. Tyla, die mit knapp dreißig Jahren bereits an der Spitze des Birmingham Symphony Orchestra steht, hat sie für diesen konzertanten Kraftakt eine starke und charismatische Partnerin an ihrer Seite.

    3. Konzert im Abo SonntagabendkonzerteEURO 27,– / 39,– / 54,– / 69,–Wahlabo EURO 21,60 / 31,20 / 43,20 / 55,20

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    VILDE FRANGVioline

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  • DI 28 NOV 20:00 Großer SaalFOKUS DANIIL TRIFONOV

    DANIIL TRIFONOV KlavierMompou Variationen über ein Thema von Chopin Rachmaninow Variationen über ein Thema von Chopin op. 22Chopin 2 Mazurken (Auswahl)Chopin Klaviersonate Nr. 2 b-Moll op. 35

    „Erst muss man sich in die Musik verlieben und dann auf der Bühne eine Geschichte erzählen“, sagt Daniil Trifonov, dessen Liebe zu Chopin er gar nicht erst erläutern muss – sie ist offenkundig. In Chopins Werk hat Trifonovs Repertoire ein Gravitationszentrum gefunden, und Chopins Werke finden in Trifonov einen ihrer aufregendsten Interpreten der Zeit. Es ist schier unvergleichlich, welche spannungsvollen Geschichten er mit Chopins Tönen erzählt und wie er ihn vom überzuckerten Odeur des Salonkomponisten wohltuend zu befreien weiß. Zum Vorschein kommt ein Chopin, der vor allem in seiner hochdramatischen bMollSonate ganz ehrlich und ungeheuer facettenreich ist – aber in dem man nicht minder schwelgen kann. Keine Frage also, dass Trifonov seiner intensiven Beschäftigung mit Chopin den ersten Abend seiner FokusReihe widmet, in der er drei ganz persönliche Konzertprogramme für die Alte Oper gestaltet. Seiner Verehrung für Chopin verleiht Trifonov aber nicht nur mit dem Romantiker selbst klingenden Ausdruck, sondern er forscht darüber hinaus in der Klavierliteratur nach einem ChopinEcho. Fündig wird er selbstverständlich bei Sergej Rachmaninow, der aus Chopins Werken immer wieder Inspiration schöpfte. Aber auch Federico Mompou hat sich sein Leben lang mit Chopin auseinandergesetzt: 30 Jahre dauerte allein die Komposition seiner Variationen über Chopins Prélude op. 28 Nr. 7. Die ohnehin aufregenden harmonischen Wendungen Chopins weiß Mompou darin noch zu schärfen – und haucht ihnen gleichzeitig das musikalische Idiom der eigenen katalanischen Heimat ein.

    3. Konzert im Abo KlavierabendeEURO 29,– / 39,– / 49,– / 63,–Wahlabo oder Fokus-Paket EURO 23,20 / 31,20 / 39,20 / 50,40

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    DANIIL TRIFONOVKlavier

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  • DI 05 DEZ 20:00 Großer SaalJ. S. BACH, WEIHNACHTSORATORIUM LES MUSICIENS DU LOUVREMARC MINKOWSKI LeitungANA QUINTANS SopranHANNA HUSÁHR SopranHELENA RASKER AltCHRISTOPHER AINSLIE AltVALERIO CONTALDO TenorFABIO TRÜMPY Tenor JAMES PLATT BassFELIX SPEER BassJ. S. Bach Weihnachtsoratorium BWV 248 (Kantaten I, II, IV und VI)

    Glaubensbericht und Glaubensbekenntnis – beides in einem repräsentiert Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium. Die fulminanten festlichen Chöre, die innigen Arien und feinen Rezitative sind aus der Adventszeit nicht mehr

    MI 06 DEZ 20:00 Großer SaalDIE DEUTSCHE KAMMER-PHILHARMONIE BREMENPAAVO JÄRVI LeitungVIKTORIA MULLOVA ViolineWagner „Waldweben“ aus „Siegfried“Prokofjew Violinkonzert Nr. 2 g-Moll op. 63Brahms Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

    Die Qualitäten dieses Orchesters und seines Chefdirigenten haben sich mittlerweile bis nach Japan herumgesprochen: Ein renommiertes japanisches Fachmagazin setzte unlängst die Beet hovenEinspielungen der Kammerphilharmonie Bremen auf Platz eins der besten Aufnahmen von BeethovenSinfonien aller Zeiten. Keine Frage, Paavo Järvi – den Frankfurtern noch bestens aus seiner Zeit beim hrSinfonieorchester bekannt – und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen haben gemeinsam Interpretationsgeschichte geschrieben, nicht nur mit Beethoven, sondern

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    PAAVO JÄRVIDIE DEUTSCHE KAMMER- PHILHARMONIE BREMEN

    MARC MINKOWSKILES MUSICIENS DU LOUVRE

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    wegzudenken: Jedes Jahr aufs Neue berührt diese tiefe musikalische Hommage an das Jesuskind und die Kraft der Liebe. Die Musiciens du Louvre, die mit ihren kühnen Interpretationen seit rund drei Jahrzehnten Maßstäbe in der historischen Aufführungspraxis setzen, sorgen für eine intensive musikalische Erfahrung und Neuentdeckung des Werks: Sämtliche Gesangspartien, auch die großen Chöre, sind auf lediglich acht Solisten verteilt! Da mit Marc Minkowski ein international gefragter Operndirigent am Pult agiert, kann man gewiss sein, dass die emotionalen und theatralen Gehalte der Partitur ganz besonders plastisch spürbar sein werden: Besinnlichkeit in höchstem Ausmaß.

    Eine Kooperation der Frankfurter Bachkonzerte e. V. mit der Alten Oper Frankfurt

    3. Konzert im Abo BachreiheEURO 29,– / 45,– / 59,– / 75,–Wahlabo EURO 23,20 / 36,– / 47,20 / 60,-

    auch mit wegweisenden Aufnahmen der Schumann und BrahmsSinfonien. Seit 2004 leitet der estnische Dirigent die Geschicke des basisdemokratischen Orchesters, das 2016 von Deutschlandradio als „Orchester des Jahres“ ausgezeichnet wurde, in Anerkennung nicht nur der künst lerischen und pädagogischen Arbeit, sondern auch der zukunftsweisenden Organisations und Arbeitsstrukturen.

    3. Konzert im Abo OrchesterkonzerteEURO 29,– / 39,– / 52,– / 62,– / 79,–Wahlabo EURO 23,20 / 31,20 / 41,60 / 49,60 / 63,20

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    DEZEMBER 2017

  • SA 09 DEZ 20:00 Mozart SaalENSEMBLE MODERNDUNCAN WARD LeitungCHARLOTTE HELLEKANT Mezzosopran SHIGEKO HATA StimmeAdámek Karakuri – Poupée mécanique für Stimme und EnsembleHillborg Scream Sing Whisper (Deutsche Erstaufführung)Mundry Neues Werk für Mezzosopran und Ensemble

    19:00 Mozart SaalKonzerteinführung

    Die vielen Facetten der menschlichen Stimme demonstrieren Kompositionen von Ondřej Adámek (*1979), Anders Hillborg (*1954) und Isabel Mundry (*1963) im dritten Abonnementkonzert des Ensemble Modern. Für sein Stück „Karakuri – Poupée mécanique“ aus dem Jahr 2011 ließ sich der aus Prag stammende Ondřej Adámek von japanischer Tradition inspirieren, die er während

    SO 10 DEZ 17:00 Mozart SaalANNETTES DASCHSALONANNETTE DASCH Moderation und SopranKATRIN DASCH KlavierULRICH NAUDÉ Klavier

    Das Thema und die Namen der Gäste werden kurzfristig bekannt gegeben.

    „Wir laden uns Künstler unterschiedlichster Sparten ein, immer einen Sänger, meistens einen Sprecher oder Schauspieler, und dann gibt es immer noch eine Überraschung, etwas völlig Unerwartetes. Dann widmen wir uns Liedern, Lyrik, verschiedensten Themen“, erläutert die Sopranistin und Moderatorin Annette Dasch das Konzept ihres Salons. Nicht zu vergessen: Das Publikum soll mitsingen, mitträumen, mitdenken – es „gehört einfach dazu und gestaltet mit!“ Mit diesem Erfolgsrezept verwandelt die Gastgeberin bereits seit einigen Jahren regelmäßig den Mozart Saal in einen gepflegten Salon, der der Kammermusik und dem entspannten Gespräch Raum gibt. Am zweiten Advent öffnet Annette Dasch erneut ihren Salon und lädt einmal mehr zum Sinnieren und Musizieren ein. Wie stets wird erst kurzfristig verraten, unter welchem Motto der DaschSalon steht.

    EURO 15,– / 29,– / 35,–Wahlabo EURO 12,– / 23,20 / 28,–

    ANNETTES DASCHSALON

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    DI 12 DEZ 20:00EUROPA-KULTURTAGE DER EUROPÄISCHEN ZENTRALBANK – SPANIEN 2017

    ABSCHLUSSKONZERTDas Programm und die Interpreten werden noch bekannt gegeben.

    Kultureller Reichtum Europas: Seit 2003 richtet die Europäische Zentralbank einmal im Jahr in Frankfurt ihre EUROPAKULTURTAGE aus. Im Mittelpunkt der Kul turtage 2017 wird diesmal Spa nien stehen, das sich an verschiedenen Orten der Stadt mit einem anspruchsvollen und abwechlungsreichen Programm vorstellt. Das Pro gramm und die Interpreten ebenso wie die Informationen zum Kartenvorverkauf werden noch bekannt gegeben, Freunde spanischer Musik können sich jedoch bereits den 12. Dezember 2017 für das Ab schlusskonzert der EUROPAKULTURTAGE in der Alten Oper vormerken.

    Eine Veranstaltung der EUROPA-KULTURTAGE 2017 der Europäischen Zentralbank und der Banco de España in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

    eines mehrmonatigen Aufenthalts in der Villa Kujoyama (Tokio) unmittelbar kennengelernt hatte. „Scream Sing Whisper“ wiederum, das der Schwede Hillborg 2015 schrieb, exponiert unterschiedlich gebaute Musikblöcke, die von karne va lesken Anklängen bis hin zu ätherischen Geweben reichen. Eine Uraufführung steuert Isabel Mundry bei. Die in Zürich und München tätige Professorin für Komposition ist eine der bekanntesten Musikerfinderinnen unserer Zeit.

    3. Konzert im Abo Ensemble ModernEURO 23,– / 30,–Wahlabo EURO 18,40 / 24,–

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    DEZEMBER 2017DEZEMBER 2017

  • SO 14 JAN 18:00 Großer Saal1822-NEUJAHRSKONZERTJUNGE DEUTSCHE PHILHARMONIEINGO METZMACHER LeitungXAVIER LARSSON PAEZ SaxofonALEXANDRE THARAUD KlavierHerrmann Suite aus der Filmmusik „Taxi Driver“ für Saxofon und OrchesterBirtwistle Panic. Dithyramb für Altsaxofon, Jazz-Drummer, Bläser und SchlagzeugLiebermann Konzert für Jazzband und OrchesterGershwin Rhapsody in BlueBernstein Sinfonische Tänze aus „West Side Story“

    „Alles Walzer?“ Pustekuchen! „Alles Jazz!“, ru fen die Junge Deutsche Philharmonie und die Alte Oper ihrem Publikum zu, wenn sie traditionell das neue Jahr mit einem aufregend außergewöhnlichen Programm begrüßen. Widmen sich die jungen Musiker unter der Leitung von Ingo Metzmacher doch ebenso kreativ wie dynamisch dem Thema des musikalischen Cross over: In Rolf Liebermanns Konzert für Jazzband und Orchester alternieren klassizistische Elemente mit Grooves wie Jump, Blues und BoogieWoogie, während in Gershwins mitreißender „Rhapsody in Blue“ spätromantische Klaviervirtuosität auf Swing trifft. Auch Filmmusik darf in diesem Fest genreübergreifender Stile nicht fehlen: Die intensiven Klänge, die der amerikanische Komponist Bernard Herrmann für Martin Scorseses Streifen „Taxi Driver“ geschrieben hat, gehen unter die Haut. Und apropos Crossover: Wussten Sie, dass eines der Hauptthemen aus Bernsteins „West Side Story“ ursprünglich aus Beethovens fünfter Sinfonie stammt? Mit so viel prickelnder musikalischer Grenzüberschreitung verspricht das neue Jahr aufregend zu werden!

    EURO 22,– / 33,– / 43,– / 49,– / 59,– / 68,–Wahlabo EURO 17,60 / 26,40 / 34,40 / 39,20 / 47,20 / 54,40

    ALEXANDRE THARAUD

    MO 22 JAN 20:00 Mozart SaalENSEMBLE MODERNJONATHAN STOCKHAMMER LeitungHaas in vain

    19:00 Mozart SaalKonzerteinführung

    Völlige Dunkelheit und unterschiedliche Lichtintensitäten: Der österreichische Komponist Georg Friedrich Haas (*1953) überlässt in der Partitur seines Ensemblestücks „in vain“ aus dem Jahr 2000 nichts dem Zufall. So ist nicht nur der sich verändernde Klang in der Langsamkeit des Stücks ein sorgfältig geplanter musikalischer Prozess, sondern auch die Beleuchtung im Saal. Eine gute Stunde lang tasten sich die Töne und Mikrotöne wie durch eine Spirale voran, erreichen verschiedene Extreme und lassen dem Publikum viel Raum, die Wirkungen ihres Klangs zu erfahren und zu erspüren. „In vain“ zählt zu den vergleichsweise oft gespielten Stücken der zeitgenössischen Musik. Seit seiner Uraufführung in Köln am 29. Oktober 2000 fesselt das Stück seine Hörer immer wieder aufs Neue.

    4. Konzert im Abo Ensemble ModernEURO 23,– / 30,–Wahlabo EURO 18,40 / 24,–

    FR 26 JAN 20:00 Großer Saal ORCHESTRA DELL’ACCADEMIA NAZIONALE DI SANTA CECILIASIR ANTONIO PAPPANO LeitungANNE-SOPHIE MUTTER ViolineBeethoven Violinkonzert D-Dur op. 61Strauss Ein Heldenleben op. 40

    Packend, leidenschaftlich, farbig, vital – so heißen seit einigen Jahren die Attribute der Kritiker für das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Seit Antonio Pappano den traditionsreichen Klangkörper im Jahr 2005 übernahm, haben sich die Musiker in rasantem Tempo durch die berühmtesten Spielstätten hindurch an die Weltspitze gespielt und zählten für das „Classic FM“Magazin sogar zu den Top Ten der Orchester. Dabei setzt Pappano, der als Sohn italienischer Eltern in England geboren wurde und ein ebenso brillanter Pianist wie Dirigent ist,

    ANNE-SOPHIE MUTTERVioline

    häufig auf spätromantisches Repertoire von Bruckner bis Strauss, kann sich aber ebenso für Wiener Klassik, speziell Beethoven, begeistern. Dessen Violinkonzert bekommt unter Pappanos Leitung mit AnneSophie Mutter eine Solistin, die seit nunmehr 40 Jahren unbestritten zu den großen Geigerinnen unserer Zeit zählt. Ein echtes musikalisches Gipfeltreffen.

    EURO 35,– / 55,– / 75,– / 95,– / 120,– / 145,–Wahlabo EURO 31,50 / 49,50 / 67,50 / 85,50 / 108,- / 130,50

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    PIOTR ANDERSZEWSKI

    Klavier

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    KIT ARMSTRONGKlavier

    SO 28 JAN 20:00 Mozart SaalPIOTR ANDERSZEWSKIKlavierMozart Fantasie c-Moll KV 475Mozart Sonate Nr. 14 c-Moll KV 457Janaček Auf verwachsenem Pfade. Zweite Reihe (Po za rostlém chodníčku)Chopin 3 Mazurken op. 56Chopin 3 Mazurken op. 59Chopin Polonaise-Fantasie As-Dur op. 61

    Chopin zu spielen, ist für einen polnischen Pianisten sozusagen Pflicht. Piotr Anderszewski, der 1969 in Warschau geboren wurde, ging es da von Jugend an nicht anders – wobei der Musiker dies partiell kritisch sieht: „Chopin ist natürlich ein bedeutender Komponist. Doch letztlich kann es nur Schaden anrichten, wenn immerzu in diesen simplen Schubladen gedacht wird: Sie sind Pole, Sie sind Pianist, dann sind Sie also ein ChopinSpieler.“ Allerdings funktionieren Schubladen bei Anderszewski sowieso nicht, denn das Repertoire des Pianisten reicht von Bach über Mozart, Beethoven und Brahms bis hin zu

    Szymanowski, Prokofjew und Janaček. Sein Ansatz bei der Interpretation: „Ich gebe den abstrakten Noten des Komponisten eine physikalische Realität – durch und mit Klang. Und nur so können wir eben miteinander kommunizieren. Dazu gehört mein Körper, mein Kopf, aber auch das Instrument. Zusammen kann man den Geist des Werks wieder zu neuem Leben erwecken.“

    4. Konzert im Abo KlavierabendeEURO 29,– / 39,– / 49,– / 63,–Wahlabo EURO 23,20 / 31,20 / 39,20 / 50,40

    SO 28 JAN 20:00 Großer SaalKIT ARMSTRONG Klavier,Cembalo, LeitungJOHANNES FISCHER Leitung (Ligeti)ENSEMBLE RESONANZJ. S. Bach Brandenburgisches Konzert Nr. 5 D-Dur BWV 1050Ligeti KlavierkonzertNancarrow Studies for Player Piano Nr. 8 und Nr. 11Byrd O Mistress mine; Browning; A FancyJ. S. Bach Klavierkonzert d-Moll BWV 1052

    Bach und Ligeti: Diese beiden musikalischen Extreme kombinierte Kit Armstrong im Jahr 2013 für sein erstes SoloAlbum. Eine CD, die einschlug – der junge amerikanischtaiwane sische Pianist konnte da eine veritable, auch selbstbewusste Visitenkarte abgeben. Sein Mentor Alfred Brendel sieht in ihm ohnehin die „größte musikalische Begabung, der ich in meinem ganzen Leben begegnet bin“, denn Arm strong zeige ein

    „Verständnis der großen Klavier literatur als eine Einheit von Gefühl und Verstand, Frische und Verfeinerung“. Um Bach und Ligeti dreht sich auch das Konzertprogramm, das Kit Armstrong mit dem Ensemble Resonanz bei den Frankfurter Bachkonzerten vorstellen wird. Der Pianist leitet dabei nicht zum ersten Mal das in Hamburg beheimatete Kammerorchester, das sich für seine spannungsgeladenen Projekte zwischen Alter und Neuer Musik einen hervorragenden Namen gemacht hat.

    Eine Kooperation der Frankfurter Bachkonzerte e. V. mit der Alten Oper Frankfurt

    4. Konzert im Abo BachreiheEURO 29,– / 39,– / 49,– / 59,–Wahlabo EURO 23,20 / 31,20 / 39,20 / 47,20

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  • FR 02 FEB 20:00 Mozart SaalJAZZ IM MOZART SAAL

    DEEP SCHROTT ANDREAS KALING Bass-Saxofon WOLLIE KAISER Bass-SaxofonJAN KLARE Bass-SaxofonDIRK RAULF Bass-Saxofon

    Im Anschluss An der Bar mit den Künstlern des AbendsModeration: Hans-Jürgen LinkeEintritt frei

    Auch im Jazz begegnet man nicht allzu häufig einem BassSaxofon. Wenn eines dieser Instrumente auf der Bühne ist, zieht es unvermeidlich die Blicke an. Das Quartett Deep Schrott wartet mit dem spektakulären Auftritt von vier BassSaxofonen auf und kann sich mit dem speku la tiven, aber plausiblen Titel schmücken, das vermutlich einzige BassSaxofonQuartett im Universum zu sein.

    SA 10 FEB 20:00 Großer SaalDIANA DAMRAU SopranJONAS KAUFMANN TenorHELMUT DEUTSCH KlavierWolf Italienisches Liederbuch

    Eine Frau, ein Mann und 46 Lieder in gut 80 Minuten: Das „Italienische Liederbuch“ von Hugo Wolf bietet Musik über das gesamte Spektrum von Liebesbeziehungen. Sehnsucht, Glück und innige Verbindung, Sorge, Verzweiflung, Eifersucht und unerwiderte Gefühle werden in knappen Worten und nachdrücklichen Tönen geschildert. In einer wahren Traumbesetzung sind diese selten in ihrer Gesamtheit zu hörenden Miniaturen nun in der Alten Oper zu erleben: Diana Damrau gilt schließlich als eine der derzeit führenden Sopranistinnen, das Publikum in aller Welt weiß ihr Gespür für fein aufgefächerte Klang valeurs,

    DEEP SCHROTT

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    Deep Schrott besteht aus vier erfahrenen Bühnenmusikern, die ihre unterschiedlichen Vorlieben in das Repertoire der Gruppe einbringen. Die Erfahrungen erstrecken sich von Theater und Bühnenmusik über die rätselhaft freigeistig improvisierende Großformation „The Dorf“ bis hin zur „Kölner Saxophon Mafia“. Das Repertoire der Band hat sich ständig erweitert und reicht von wohlbekannten Stücken der internationalen Popmusik – von Bob Dylan, Nirvana, Beatles, Black Sabbath – bis zu Liedern von Friedrich Holländer, Hanns Eisler und Franz Schubert. Ja, Schubert: Wer hätte nicht Vergnügen daran, Schuberts „Leiermann“ zu hören, gespielt von vier subtil intonierenden Bass Saxo fonen?

    EURO 22,– / 35,–Wahlabo oder Jazz-Paket EURO 17,60 / 28,–

    ihre Schattierungs und Modulationsfähigkeiten zu schätzen. Und mit Jonas Kaufmann steht ihr ein Partner an der Seite, den man mit Fug und Recht als den Startenor unserer Zeit bezeichnen darf: Auftritte auf allen großen Opernbühnen der Welt, überschwängliche Rezensionen der Feuilletons, eine riesige Fangemeinde, Verkaufsrekorde seiner Aufnahmen – scheinbar alles gelingt dem Tenor mit der lyrischen Stimme mühelos. Der Dritte im Bunde ist Helmut Deutsch, bewährter Klavierpartner von beiden, wie einige CDEinspielungen eindrücklich belegen.

    Eine Veranstaltung der Pro Arte Frankfurter Konzertdirektion in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

    EURO 35,– / 55,– / 75,– / 95,– / 120,– / 145,–Nicht im Wahlabo erhältlich

    JONAS KAUFMANNDIANA DAMRAU

    131130

    FEBRUAR 2018FEBRUAR 2018

  • SO 11 FEB 19:00 Großer SaalORCHESTER DES MARIINSKY-THEATERS ST. PETERSBURGVALERY GERGIEV LeitungN.N. KlavierDebussy Prélude à l'après-midi d'un fauneProkofjew Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur op. 26Schostakowitsch Sinfonie Nr. 4 c-Moll op. 43

    Es ist ein eindrucksvolles Großunternehmen, dass da in St. Petersburg Kulturliebhaber aus aller Welt anzieht: Mit ca. 760 Aufführungen alljährlich in drei Auditorien, mit Oper, Ballett, Sinfonik und Kammermusik gilt das MariinskyTheater als wichtiges Aushängeschild russischer Kultur. Diesen Status verdanken das Opern und Konzerthaus sowie deren Ensembles nicht zuletzt ihrem charismatischen Chefdirigenten und künstlerischen Leiter, der 1988 antrat, um an frühere Glanzzeiten des traditionsreichen Hauses anzu

    SO 11 FEB 17:00 Mozart SaalANNETTES DASCHSALONANNETTE DASCH Moderation und SopranKATRIN DASCH KlavierULRICH NAUDÉ Klavier

    Das Thema und die Namen der Gäste werden kurzfristig bekannt gegeben.

    Liebhaber der Dasch’schen Salonkultur wissen, worauf sie sich einstellen können: eine charmante Gastgeberin mit herausragenden gesanglichen Qualitäten, ein Thema, das von unerwarteten Seiten beleuchtet wird, ausgewählte Kammermusik, gute Gespräche und durchaus die ein oder andere Aufforderung ans Publikum, sich ebenfalls zu beteiligen, etwa beim Kanon Gesang. Was aber die Details angeht, setzt Annette Dasch auf Überraschungen. Erst kurzfristig verrät sie, welche interessanten Gäste sie diesmal zusammenführt, um von ihnen Spannendes, Unterhaltsames und Wissenswertes zu erfahren oder auch mit ihnen gemeinsam zu musizier