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Samstag, 22. Dezember 2012 15 MY STYLE AM WOCHENENDE Anzeige Die Mutter von zwei fast er- wachsenen Töchtern, die nach langjähriger Tätigkeit in Ebers- burg nach Eichenzell umgezo- gen ist und die Internetseite www.farbberatung-fulda.de umfassend gelauncht hat, blickt in diesem Jahr auf 20 Jahre Tätigkeit als Farb- und Stilberaterin zurück. 600 Men- schen – deutlich mehr Frauen als Männer – hat die gelernte Modestylistin bereits analy- siert und dabei Detailfragen wie „Wann strahlen die Au- gen?“, „Wann wirkt die Haut klar?“, „Wann sind die Ge- sichtsproportionen markant?“ oder „Wann wirkt jemand eher müde?“ beantwortet. Um die kleinen, aber feinen Nuancen herauszuarbeiten, welche die visuelle Wirkung auf andere Menschen verstär- ken, gibt es nur einen Weg: ge- nau hinschauen und immer wieder vergleichen. Nicht nur Farben gilt es genau zu analy- sieren und zu hinterfragen. Auch extravagante Modeacces- soires, kosmetische Nachhilfe bei fahlem Teint oder eine komplett andere Frisur kön- nen oft wahre Wunder be- wirken. Schöne Men- schen, das belegen Er- kenntnisse aus der At- traktivitätsforschung, werden als kompetenter, umgänglicher und intel- ligen- ter eingeschätzt – das al- les kann sich heutzutage im Geldbeutel unter Umständen noch mehr bemerkbar machen als mancher Doktorgrad. Wächtersbach-Happ, deren wichtigste Message „Das Äuße- re ist das Titelblatt des Inne- ren“ lautet, warnt vor reinen Onlineberatungen, auch solle man nicht allen Ratgebern in Magazinen und Büchern kri- tiklos Glauben schenken. Im Grunde sei das, was heutzutage in den Medien in Sachen Mode stattfinde, oftmals selbst eine Art Religion. „Da werden Leit- bilder für junge Menschen ge- setzt und un- glaubliche Illusionen geschürt, die mit der Realität oft nicht überein- stim- men“, schildert Wächters- bach-Happ besorgt. Das fange beim Schlankheitsideal in Mo- del-Castingshows an und höre bei Markenklamotten von sin- genden Idolen auf. Analyse lohnt sich „Um gute und vor allem fun- dierte Ergebnisse für das ideale persönliche Styling zu bekom- men, sollten Kunden für eine persönliche Beratung vor Ort schon zwei bis vier Stunden Zeit mitbringen“, rät die Ei- chenzeller Style-Expertin. So wie es bei einem Musikstück auf den genauen Zeitpunkt ei- nes jeden Instruments an- kommt, um die orchestrale Wirkung zu verstärken, so prä- zise komponiert ihr Berufs- stand Farbspektren zu Sinfo- nien. Die bilden im Idealfall mit Pigmenten der Haut ein harmonisches Paar – kunstvoll Schwächen kaschierend, aber dafür Stärken umso mehr beto- nend. Die Kosten für eine Farb- beratung hat man im Prinzip beim ersten Einkauf, der auf Wunsch unter Begleitung stattfindet, schon wieder rein – so wie Aschenputtel mit Hilfe ihrer Täubchen Linsen sortiert („… die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen!“), werden nämlich stylische Tops, Jeans & Co. nur noch in typgerechten Farben gekauft – so landet nichts mehr im Klei- derschrank, was dort ungese- hen dahin schmachtend. Dass etwa Gelb appetitanre- gegend ist oder Blau mit Frische assoziiert wird, lernt jeder Wer- befachmann im ersten Ausbil- dungsjahr. Die wissenschaftli- chen Grundlagen der heute wie selbstverständlich klingen- den Erkenntnisse schuf übri- gens kein Geringerer als Jo- hann Wolfgang von Goethe. Der Dichterfürst, so wird von Historikern behauptet, soll sein Werk „Zur Farbenlehre“ sogar höher eingeschätzt ha- ben als sein gesamtes literari- sches Schaffen. Aus seinen An- schauungen und aus seinem subjektivem Empfinden leitete der Dichterfürst schon damals die psychologischen Wirkun- gen der Farben auf den Men- schen ab und entwickelte da- mit eine Farbenpsychologie. An ihr orientiert sich die Beau- ty-Branche bis heute. Sie profi- tiert vom Trend, dass das Indi- viduum – im Wettbewerb um die beste Ausbildung, den bes- ten Job und einem passenden Partner – zu einem eigenen Marken-Produkt geworden ist. „Sommertypen“, nennt Wäch- tersbach-Happ ein Beispiel aus ihrer Praxis, „haben oft das Be- dürfnis, etwas Knalliges anzu- ziehen.“ Damit machten es Men- schen dieses Typs, die oftmals aschblonde Haare hätten und zu denen ganz milde Farben passten, aber nur schlimmer – im farbigen Sinne würde das Ganze als „zu laut“ herüber kommen. Würde der Sommer- typ das Silbrige betonen und in der Farbstimmung bleiben, sei das bereits in sich stimmig. Wann empfinden wir ei- gentlich etwas als schön? Anders als bei anderen Sinnen – neh- men wir zum Beispiel das Hören – gibt es in der Mode kein regelbares Empfinden. Farb- und Stilexperten gebrauchen dennoch Wörter wie „zu laut“ oder zu „leise“. Wa- rum das so ist, verriet uns Style-Expertin So- phia Wächtersbach- Happ (49). Von Mirko Luis Modische Sinfonie der Farben DIE ICH-MARKE und der Drang zur visuellen Harmonie Zur Klientel von Sophia Wächtersbach-Happ gehören in letzter Zeit auch viele junge Leute, die sich Styling-Tipps für Bewerbungsgespräche holen. Farbenkreise entwarf schon Goethe, dessen Farblehre bis heute Einfluss auf die Mode nimmt. Fotos: Mirko Luis (2) / Fotolia (1) Die wichtigste Botschaft zu- erst: Auch pinke, rosa und orangene Lippen dürfen in diesem Winter nicht ver- schmäht werden. Denn trend- bewusste Frauen schminken sich derzeit besonders gerne mit diesen auffallenden hellen Lippenfarben. „Auch Pflau- men-, Beeren- und Rosttöne sind derzeit tragbar“, sagt Jen- ny Pohl vom Bundesverband deutscher Industrie- und Han- delsunternehmen für Arznei- mittel, Reformwaren, Nah- rungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel (BDIH) in Mannheim. Der Klassiker sei aber weiterhin ein intensives Rot. „Wer es lieber natürlich mag, ist mit einem edlen Nu- de-Look gut beraten – das geht immer.“ Aber angemalte Lip- pen sind derzeit ein Muss, geht es nach den Kosmetik- und Trendexperten. Auch die Mehrheit der Verbraucherin- nen sieht das grundsätzlich so: Für über 70 Prozent der deut- schen Frauen zählt der Lippen- stift nach Angaben des Indus- trieverbands Körperpflege- und Waschmittel (IKW) zu den unverzichtbaren Bestandtei- len ihres Make-ups. Welche Farbe einem steht, hängt vom Haar- und Hauttyp ab. „Ro- strot passt am besten zu brü- nett“, rät Pohl. „Helle Hautty- pen sollten frische und leuch- tende Lippenfarben wählen.“ Die Trendfarben Rosa und Pink gehören aber eigentlich eher in die Sommermonate, findet die Expertin. „Bei schmalen Lippen nicht allzu dunkle Farben verwenden, sondern lieber mit hellen, war- men Tönen aufpolstern.“ Die Farbe testet die Frau beim Kauf am besten nicht auf dem Handrücken. „Besser ge- eignet ist die Handinnenflä- che“, sagt IKW-Sprecherin Bir- git Huber. Hier wirkt die Farbe am ehesten wie auf den Lip- pen, da die Stelle besser durch- blutet ist als andere Hautpar- tien. Um die Lippenfarbe be- sonders gut zur Wirkung zu bringen, empfehlen Experten wie der Make-up-Experte Peter Schmidinger vom VKE-Kos- metikverband in Berlin, Farbe und Pflege aufeinander abzu- stimmen. Ein sogenannter Pri- mer bereite die Haut auf das Make-up vor und versorge sie mit Feuchtigkeit. Der Blick kurz vor dem Kuss geht auf die Lippen. Eine rote Mundpartie soll besonders küssenswert sein. Aber derzeit tragen modebewusste Frauen gerne Töne wie Orange oder ein Schweinchenro- sa auf den Lippen. Was ist damit, liebe Herren? Von Susanne Collins NEUE TRENDFARBEN für den Mund Lippen zum Küssen Etwas fülligere Männer sollten beim Hemdenkauf Kragen mit schmalen langen Schenkeln wählen. Das lasse den Hals op- tisch schlanker wirken, erläu- terte die Personal Shopperin Sonja Grau aus Ulm. Schlanke mit schmalen Gesichtsformen sollten es genau umgekehrt machen: Sie greifen am besten zu breiten Kragen, die außer- dem einen weiten Öffnungs- winkel haben. Zierlichen, aber nicht zu großen Männern ste- he ein aktueller Trend am bes- ten – ein kleiner Hemdkragen, kombiniert mit einer schma- len Krawatte. Die optimale Kra- genweite sollte so gewählt wer- den, dass zwischen Hemdkra- gen und Adamsampfel noch ein Finger Platz findet, erläu- terte die Modeberaterin. Modetipp für füllige Männer An Weihnachten zählt Traditi- on: Rote Kleidung war in den letzten Tagen im Handel stark gefragt. Insbesondere zu Wein- rot haben die Frauen gerne ge- griffen, berichtete die Fachzeit- schrift „Textilwirtschaft“. Die- se dunkle Nuance werde bevor- zugt von Kopf bis Fuß getragen – etwa ein weinroter grob ge- strickter Pullover zur ebenfalls weinroten Samthose. Gerade die samtigen Modelle sowie Cordhosen seien in dieser Wintersaison beliebt . Rote Kleidung fürs Fest Der Paillettenrock ist keine Kleidung für den Alltag – selbst dann nicht, wenn ein dicker Strickpullover dazu getragen wird. Das betont Styleberaterin Ines Meyrose aus Hamburg, Mitglied im Interessenverband deutscher Farb- und Stilberater. „Er ist ein Abendoutfit, aber eher etwas für den kleinen Kreis. Er gehört also nicht in die Oper, aber zu einer Silvesterpar- ty oder ist gut für Heiligabend.“ Einige Designer haben der- zeit mit Pailletten besetzte, sehr enge und kurze Röcke im Ange- bot. Tragen können diese ei- gentlich nur sehr schlanke Frauen. „Glitzer und Glitter trägt mindestens eine Kleider- größe auf. Und Pailletten be- sonders, da sie aufgenäht sind“, erläutert die Modeberaterin. Auch bei Leggins und Strumpf- hosen sollte das beachtet wer- den: „Glitzernde Modelle sind wirklich nur etwas für das sehr schlanke Bein.“ Die Alternati- ve: ein Paillettentop unter einer Stretchjacke oder einem Blazer. Das Oberteil lenke den Blick auf die Körpermitte – und weg von Problemzonen an Hüften und Beinen. Pailletten sind nichts für den Alltag Nicht jeder Rotton passt zu je- dem Hauttyp. Zu einem roten Lippenstift mit einem Gelb- stich kann in der Regel die Frau greifen, die schön som- merlich gebräunt ist. Dazu rät Katharina Baur, Dozentin an der Berufsfach- schule für Kosemetik Norkau- er in München. Das gelte auch für Menschen, die dem war- men Farbtyp zugeorndet wer- den und meist einen leicht oliv oder rotstichigen Hautton haben. „Dem Schneewitt- chentyp stehen blaustichige oder kühlere Rottöne besser, erläuterte Baur. Rottöne und Hauttypen Pink, Rosa und Orange lie- gen in diesem Winter im Trend bei den Lippenfarben. Foto: Mascha Brichta/dpa die brille..... ist lässig Joshua die brille // antje ferrrara // bahnhofstraße 4 // fulda // (0661) 22230

Samstag, 22. Dezember 2012 Pailletten sind nichts für ... · mit eine Farbenpsychologie. An ihr orientiert sich die Beau-ty-Branche bis heute. Sie profi-tiert vom Trend, dass das

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Page 1: Samstag, 22. Dezember 2012 Pailletten sind nichts für ... · mit eine Farbenpsychologie. An ihr orientiert sich die Beau-ty-Branche bis heute. Sie profi-tiert vom Trend, dass das

Samstag, 22. Dezember 2012 15MY STYLE AM WOCHENENDE

Anzeige

Die Mutter von zwei fast er-wachsenen Töchtern, die nach langjähriger Tätigkeit in Ebers-burg nach Eichenzell umgezo-gen ist und die Internetseite www.farbberatung-fulda.de umfassend gelauncht hat, blickt in diesem Jahr auf 20 Jahre Tätigkeit als Farb- und Stilberaterin zurück. 600 Men-schen – deutlich mehr Frauen als Männer – hat die gelernte Modestylistin bereits analy-siert und dabei Detailfragen wie „Wann strahlen die Au-gen?“, „Wann wirkt die Haut klar?“, „Wann sind die Ge-sichtsproportionen markant?“ oder „Wann wirkt jemand eher müde?“ beantwortet.

Um die kleinen, aber feinen Nuancen herauszuarbeiten, welche die visuelle Wirkung auf andere Menschen verstär-ken, gibt es nur einen Weg: ge-nau hinschauen und immer wieder vergleichen. Nicht nur Farben gilt es genau zu analy-sieren und zu hinterfragen. Auch extravagante Modeacces-soires, kosmetische Nachhilfe bei fahlem Teint oder eine komplett andere Frisur kön-nen oft wahre Wunder be-wirken. Schöne Men-schen, das belegen Er-kenntnisse aus der At-traktivitätsforschung, werden als kompetenter, umgänglicher und intel-ligen-

ter eingeschätzt – das al-les kann sich heutzutage im Geldbeutel unter Umständen

noch mehr bemerkbar machen als mancher Doktorgrad.

Wächtersbach-Happ, deren wichtigste Message „Das Äuße-re ist das Titelblatt des Inne-ren“ lautet, warnt vor reinen Onlineberatungen, auch solle man nicht allen Ratgebern in Magazinen und Büchern kri-tiklos Glauben schenken. Im Grunde sei das, was heutzutage in den Medien in Sachen Mode stattfinde, oftmals selbst eine Art Religion. „Da werden Leit-

bilder für junge Menschen ge-

setzt und un-glaubliche Illusionen geschürt, die mit der Realität oft

nicht überein-

stim-

men“, schildert Wächters- bach-Happ besorgt. Das fange beim Schlankheitsideal in Mo-del-Castingshows an und höre bei Markenklamotten von sin-genden Idolen auf.

Analyse lohnt sich

„Um gute und vor allem fun-dierte Ergebnisse für das ideale persönliche Styling zu bekom-men, sollten Kunden für eine persönliche Beratung vor Ort schon zwei bis vier Stunden Zeit mitbringen“, rät die Ei-chenzeller Style-Expertin. So wie es bei einem Musikstück auf den genauen Zeitpunkt ei-nes jeden Instruments an-kommt, um die orchestrale Wirkung zu verstärken, so prä-zise komponiert ihr Berufs-stand Farbspektren zu Sinfo-nien. Die bilden im Idealfall mit Pigmenten der Haut ein harmonisches Paar – kunstvoll Schwächen kaschierend, aber dafür Stärken umso mehr beto-

nend. Die Kosten für eine Farb-beratung hat man im Prinzip beim ersten Einkauf, der auf Wunsch unter Begleitung stattfindet, schon wieder rein – so wie Aschenputtel mit Hilfe ihrer Täubchen Linsen sortiert („… die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen!“), werden nämlich stylische Tops, Jeans & Co. nur noch in typgerechten Farben gekauft – so landet nichts mehr im Klei-derschrank, was dort ungese-hen dahin schmachtend.

Dass etwa Gelb appetitanre-gegend ist oder Blau mit Frische assoziiert wird, lernt jeder Wer-befachmann im ersten Ausbil-dungsjahr. Die wissenschaftli-chen Grundlagen der heute wie selbstverständlich klingen-den Erkenntnisse schuf übri-gens kein Geringerer als Jo-hann Wolfgang von Goethe. Der Dichterfürst, so wird von Historikern behauptet, soll sein Werk „Zur Farbenlehre“ sogar höher eingeschätzt ha-ben als sein gesamtes literari-sches Schaffen. Aus seinen An-

schauungen und aus seinem subjektivem Empfinden leitete der Dichterfürst schon damals die psychologischen Wirkun-gen der Farben auf den Men-schen ab und entwickelte da-mit eine Farbenpsychologie. An ihr orientiert sich die Beau-ty-Branche bis heute. Sie profi-tiert vom Trend, dass das Indi-viduum – im Wettbewerb um die beste Ausbildung, den bes-ten Job und einem passenden Partner – zu einem eigenen Marken-Produkt geworden ist. „Sommertypen“, nennt Wäch-tersbach-Happ ein Beispiel aus ihrer Praxis, „haben oft das Be-dürfnis, etwas Knalliges anzu-ziehen.“

Damit machten es Men-schen dieses Typs, die oftmals aschblonde Haare hätten und zu denen ganz milde Farben passten, aber nur schlimmer – im farbigen Sinne würde das Ganze als „zu laut“ herüber kommen. Würde der Sommer-typ das Silbrige betonen und in der Farbstimmung bleiben, sei das bereits in sich stimmig.

Wann empfinden wir ei-gentlich etwas als schön? Anders als bei anderen Sinnen – neh-men wir zum Beispiel das Hören – gibt es in der Mode kein regelbares Empfinden. Farb- und Stilexperten gebrauchen dennoch Wörter wie „zu laut“ oder zu „leise“. Wa-rum das so ist, verriet uns Style-Expertin So-phia Wächtersbach-Happ (49).

Von Mirko Luis

Modische Sinfonie der Farben DIE ICH-MARKE und der Drang zur visuellen Harmonie

Zur Klientel von Sophia Wächtersbach-Happ gehören in letzter Zeit auch viele junge Leute, die sich Styling-Tipps für Bewerbungsgespräche holen.

Farbenkreise entwarf schon Goethe, dessen Farblehre bis heute Einfluss auf die Mode nimmt. Fotos: Mirko Luis (2) / Fotolia (1)

Die wichtigste Botschaft zu-erst: Auch pinke, rosa und orangene Lippen dürfen in diesem Winter nicht ver-schmäht werden. Denn trend-bewusste Frauen schminken sich derzeit besonders gerne mit diesen auffallenden hellen Lippenfarben. „Auch Pflau-men-, Beeren- und Rosttöne sind derzeit tragbar“, sagt Jen-ny Pohl vom Bundesverband deutscher Industrie- und Han-delsunternehmen für Arznei-mittel, Reformwaren, Nah-rungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel (BDIH) in Mannheim. Der Klassiker sei aber weiterhin ein intensives Rot. „Wer es lieber natürlich mag, ist mit einem edlen Nu-

de-Look gut beraten – das geht immer.“ Aber angemalte Lip-pen sind derzeit ein Muss, geht es nach den Kosmetik- und Trendexperten. Auch die Mehrheit der Verbraucherin-nen sieht das grundsätzlich so: Für über 70 Prozent der deut-schen Frauen zählt der Lippen-stift nach Angaben des Indus-trieverbands Körperpflege- und Waschmittel (IKW) zu den unverzichtbaren Bestandtei-

len ihres Make-ups. Welche Farbe einem steht, hängt vom Haar- und Hauttyp ab. „Ro-strot passt am besten zu brü-nett“, rät Pohl. „Helle Hautty-pen sollten frische und leuch-tende Lippenfarben wählen.“ Die Trendfarben Rosa und Pink gehören aber eigentlich eher in die Sommermonate, findet die Expertin. „Bei schmalen Lippen nicht allzu dunkle Farben verwenden, sondern lieber mit hellen, war-men Tönen aufpolstern.“

Die Farbe testet die Frau beim Kauf am besten nicht auf dem Handrücken. „Besser ge-eignet ist die Handinnenflä-che“, sagt IKW-Sprecherin Bir-git Huber. Hier wirkt die Farbe am ehesten wie auf den Lip-pen, da die Stelle besser durch-blutet ist als andere Hautpar-tien. Um die Lippenfarbe be-sonders gut zur Wirkung zu bringen, empfehlen Experten wie der Make-up-Experte Peter Schmidinger vom VKE-Kos-metikverband in Berlin, Farbe und Pflege aufeinander abzu-stimmen. Ein sogenannter Pri-mer bereite die Haut auf das Make-up vor und versorge sie mit Feuchtigkeit.

Der Blick kurz vor dem Kuss geht auf die Lippen. Eine rote Mundpartie soll besonders küssenswert sein. Aber derzeit tragen modebewusste Frauen gerne Töne wie Orange oder ein Schweinchenro-sa auf den Lippen. Was ist damit, liebe Herren?

Von Susanne Collins

NEUE TRENDFARBEN für den Mund

Lippen zum Küssen

Etwas fülligere Männer sollten beim Hemdenkauf Kragen mit schmalen langen Schenkeln wählen. Das lasse den Hals op-tisch schlanker wirken, erläu-terte die Personal Shopperin Sonja Grau aus Ulm. Schlanke mit schmalen Gesichtsformen sollten es genau umgekehrt machen: Sie greifen am besten zu breiten Kragen, die außer-dem einen weiten Öffnungs-winkel haben. Zierlichen, aber nicht zu großen Männern ste-he ein aktueller Trend am bes-ten – ein kleiner Hemdkragen, kombiniert mit einer schma-len Krawatte. Die optimale Kra-genweite sollte so gewählt wer-den, dass zwischen Hemdkra-gen und Adamsampfel noch ein Finger Platz findet, erläu-terte die Modeberaterin.

Modetipp für füllige Männer

An Weihnachten zählt Traditi-on: Rote Kleidung war in den letzten Tagen im Handel stark gefragt. Insbesondere zu Wein-rot haben die Frauen gerne ge-griffen, berichtete die Fachzeit-schrift „Textilwirtschaft“. Die-se dunkle Nuance werde bevor-zugt von Kopf bis Fuß getragen – etwa ein weinroter grob ge-strickter Pullover zur ebenfalls weinroten Samthose. Gerade die samtigen Modelle sowie Cordhosen seien in dieser Wintersaison beliebt .

Rote Kleidung fürs Fest

Der Paillettenrock ist keine Kleidung für den Alltag – selbst dann nicht, wenn ein dicker Strickpullover dazu getragen wird. Das betont Styleberaterin Ines Meyrose aus Hamburg, Mitglied im Interessenverband deutscher Farb- und Stilberater. „Er ist ein Abendoutfit, aber eher etwas für den kleinen Kreis. Er gehört also nicht in die Oper, aber zu einer Silvesterpar-ty oder ist gut für Heiligabend.“

Einige Designer haben der-zeit mit Pailletten besetzte, sehr enge und kurze Röcke im Ange-bot. Tragen können diese ei-gentlich nur sehr schlanke Frauen. „Glitzer und Glitter trägt mindestens eine Kleider-größe auf. Und Pailletten be-sonders, da sie aufgenäht sind“, erläutert die Modeberaterin. Auch bei Leggins und Strumpf-hosen sollte das beachtet wer-den: „Glitzernde Modelle sind wirklich nur etwas für das sehr schlanke Bein.“ Die Alternati-ve: ein Paillettentop unter einer Stretchjacke oder einem Blazer. Das Oberteil lenke den Blick auf die Körpermitte – und weg von Problemzonen an Hüften und Beinen.

Pailletten sind nichts für den Alltag

Nicht jeder Rotton passt zu je-dem Hauttyp. Zu einem roten Lippenstift mit einem Gelb-stich kann in der Regel die Frau greifen, die schön som-merlich gebräunt ist.

Dazu rät Katharina Baur, Dozentin an der Berufsfach-schule für Kosemetik Norkau-er in München. Das gelte auch für Menschen, die dem war-men Farbtyp zugeorndet wer-den und meist einen leicht oliv oder rotstichigen Hautton haben. „Dem Schneewitt-chentyp stehen blaustichige oder kühlere Rottöne besser, erläuterte Baur.

Rottöne und Hauttypen

Pink, Rosa und Orange lie-gen in diesem Winter im Trend bei den Lippenfarben. Foto: Mascha Brichta/dpa

die brille..... ist lässig

Joshua

die brille // antje ferrrara // bahnhofstraße 4 // fulda // (0661) 22230