1
Leben Leben &Tod Tod Abschied · Würde Begleitung · Hoffnung · Kraft Vertrauen · Mut · Fürsorge · Vorsorge Samstagsblatt SPEZIAL 13 RECHTSANWALTSKANZLEI KLAUS JAKOB SCHMID FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT FACHANWALTSKANZLEI FÜR ERBRECHT FACHANWALTSKANZLEI FÜR FAMILIENRECHT WAHL- UND PFLICHTVERTEIDIGER, OPFERANWALT Arbeitsrecht Erbrecht Familienrecht Immobilienrecht Verkehrsrecht Münchner Straße 12 Tel. 08131/29 24 23 85221 Dachau Fax 08131/29 2426 www.rechtsanwaltskanzleischmid.de „Morphium bringt nicht den Tod“ Letzte-Hilfe-Kurs will Angehörige im Umgang mit Sterbenden stärken kohlmeier illenseher rechtsanwälte Erbrecht und Steuerrecht – Testamentsgestaltung/Aktualisierung Ihres Testaments – Erbauseinandersetzung (gerichtlich / außergerichtlich) – Durchsetzung/Abwehr von Pflichtteilsansprüchen – Steueroptimierte Planung der Vermögensnachfolge – Nießbrauch, Wohnrecht, Rente – Übernahme von Testamentsvollstreckungen – Schenkungsteuer/Erbschaftsteuer, auch bei Auslandsvermögen Ihr Ansprechpartner: Christian Illenseher Rechtsanwalt Fachanwalt für Erbrecht Fachanwalt für Steuerrecht Neuhauser Straße 1/V (Eingang Färbergraben) 80331 München Telefon 089-235077-0 Telefax 089-235077-24 www.kohlmeier-illenseher.de info@kohlmeier-illenseher.de München · Das Wetter, der Urlaub, der Hausbau – das sind die perfekten Themen für das kleine Gespräch zwischen- durch. Der Tod gehört sicher nicht dazu. Obwohl er doch mitten unter den Lebenden ist. Jeden Tag. Im Fernsehen, in der Zeitung und manchmal auch im Bekanntenkreis. Und plötzlich ist er dann da. In der eigenen Familie. Was jetzt? Was tun gegen Angst, Hilflosigkeit, Ver- zweiflung? Wie geht man richtig mit einem sterbenden Angehö- rigen um? Einander beistehen In einem Letzte-Hilfe-Kurs wur- de nun genau das thematisiert: das Umsorgen von schwer erkrankten und sterbenden Menschen am Lebensende. „Ei- nander beistehen am Ende des Lebens“ lautet der Untertitel des Kurses, der vom Christo- phorus Hospiz Institut für Bil- dung und Begegnung (IBB) und dem Münchner Bildungswerk angeboten wird. Im vergange- nen Jahr wurde er an vier verschiedenen Orten im Stadt- gebiet durchgeführt. In diesem Jahr folgen weitere Kurse. Rund 15 Interessierte hatten sich im Dominikuszentrum im Münchner Norden eingefunden, um sich ganz bewusst mit einem unbequemen Thema aus- einanderzusetzen: dem Sterben, dem Tod, dem Abschied. „Das ist ein Thema, dem viele Menschen gerne aus dem Weg gehen“, sag- te Katarina Theißing, ausgebilde- te Altenpflegerin und Master in Palliative Care. Seit rund elf Jah- ren ist sie beim Christophorus Hospiz Verein im stationären Hospiz tätig. Katarina Theißing weiß, wie der Tod aussieht. „Die Letzte-Hilfe-Kurse liegen mir besonders am Herzen“, betonte sie. Mit dem Konzept wolle man mehr Menschen „an dieses The- ma locken“. Mittlerweile gebe es rund 200 Kursleiter in Deutsch- land, auch in Österreich und den skandinavischen Ländern wür- den die Letzte-Hilfe-Kurse ange- boten. „Das geht jeden an“ Die Idee, die sich dahinter ver- berge, sei, die Kurse überall an- zubieten, etwa in Sportvereinen und Unternehmen. Denn: „Tod, Sterben und Trauer geht jeden an. Es ist gut, grundlegendes Wissen darüber zu haben. Nicht- wissen macht die Tür auf für so viele Phantasien über Tod, Ster- ben und Trauer, die mit der Rea- lität nicht mehr viel zu tun haben“, ist Katarina Theißing überzeugt. Wann beginnt der Sterbeprozess? Mit dieser Ein- gangsfrage regte Katarina Thei- ßing die Teilnehmer zur Reflexion an. Und schnell wurde klar: Auf das Sterben lässt sich durch verschiedene Brillen schauen. Genaugenommen beginne das Sterben ab dem Tag der Geburt, so eine Teilnehmerin. Schließlich laufe ab da die Zeit rückwärts. Für andere Besucher beginnt das Sterben beispielsweise mit der Diagnose einer unheilbaren Krankheit. „Es kommt auf den Blickwinkel an“, stimmte Katari- na Theißing zu. Während die Medizin von einem relativ kurzen Zeitraum ausgehe, „beginnt für die Psychologie das Sterben, wenn jemand objektiv vom Tod bedroht ist“. Wenn das Interesse nachlässt Ausführlich erklärte die Kurslei- terin den Teilnehmern, woran man erkennt, dass ein Mensch stirbt. Zu den frühen Anzeichen gehöre unter anderem das ab- nehmende Interesse an essen und trinken, extreme Schwäche und Müdigkeit. „Auch das Inte- resse an den Mitmenschen und der Umwelt lässt nach. Man spricht dabei vom ,sozialen Tod’“, so Katarina Theißing. Späte Anzeichen des bevorstehenden Todes seien zum Beispiel zuneh- mende Verwirrung sowie eine veränderte Bewusstseinslage. „Die Atem- und Kreislauftätigkeit verändert sich, die Atmung wird unregelmäßig“, sagte sie. Ein typisches Anzeichen sei zudem die rasselnde Atmung. Mundpflege kann Durstgefühl lindern Ein wichtiges Thema sprach Ka- tarina Theißing mit Blick auf die Bereiche Essen und Trinken an. „In der Regel hören Sterbende auf zu essen und zu trinken, die Körperfunktionen werde schwä- cher“, sagte sie. „Ein sterbender Mensch kann mit einer geringen Menge an Flüssigkeit leben, denn der Körper braucht weni- ger Energie. Wenn Patienten sa- gen, dass sie durstig sind, ist oft der Mund trocken“, so die Kurs- leiterin. Mundpflege helfe, das Durstgefühl zu lindern. Dabei empfahl sie den Teilnehmern ho- he Achtsamkeit, da es sich um einen sehr intimen Körperbe- reich handele. Es sei ratsam, vor- sichtig über die Lippen einen an- genehmen Geschmack anzubie- ten. „Dies kann zum Beispiel mit einer Pipette oder einem Watte- träger geschehen. Oder Sie wi- ckeln sich eine getränkte Kom- presse um den Finger.“ Werde dies vom Patienten angenom- men, könne so weiterverfahren werden bis in den Mund hinter die Lippen. Das Angebot solle re- gelmäßig wiederholt und die Lippen eingefettet werden. Gut sei auch, für eine hohe Luft- feuchtigkeit im Raum zu sorgen und gut zu lüften. Katarina Thei- ßing appellierte an die Kursteil- nehmer und alle Angehörigen sich klarzumachen, dass der Pa- tient nicht verdurstet. „Man stirbt nicht, weil man aufhört zu essen und zu trinken, sondern man hört auf zu essen und zu trinken, weil man stirbt“, brach- te sie es auf den Punkt. Medikamente am Lebensende Zu einer Symptomlinderung gehöre es auch, einfach da zu sein, die Situation mit auszuhalten und für eine angenehme Atmosphäre zu sorgen, etwa durch beruhigen- de Musik oder Aromatherapie. Katarina Theißing zählte schließlich noch die vier wichtigsten Medika- mente am Lebensende auf. Dazu gehöre Midazolam, das gegen Angst und Unruhe wirke, Haloperi- dol gegen Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit und Halluzinationen, Butylscopolamin gegen rasselnde Atmung und Darmverschluss und Morphium gegen Schmerzen und Atemnot. „Haben Sie keine Angst vor Morphium. Es bringt nicht den Tod, sondern hilft Schmerzen und Atemnot zu lindern“, machte sie den Anwesenden klar. Rituale helfen Kurz angeschnitten wurden in dem Kurs zudem Themen wie Vorsorgevollmacht und Bestat- tungsmöglichkeiten. Auch Ritua- le während des Sterbeprozesses sowie Abschiedsrituale wurden von Katarina Theißing angespro- chen. So könnten individuelle Familienrituale aber auch ge- meinsames Singen oder Beten nicht nur den Sterbenden helfen, sondern auch den Angehörigen. Nach dem Tod sei es wichtig, sich Zeit für den Abschied zu nehmen, eventuell Kleidung für den Verstorbenen herauszusu- chen oder auch bei der Wa- schung dabei zu sein. „Rituale machen Situationen handhab- bar und helfen, mit Grenzerfah- rungen umzugehen“, schloss Katarina Theißing. Der Initiator Die Idee der Letzten Hilfe Kurse stammt von Dr. Georg Bollig aus Schleswig. Er ist Palliativmedizi- ner, Notfallmediziner und For- scher und arbeitet als Oberarzt im Bereich Palliativmedizin und Schmerztherapie des Helios Kli- nikums Schleswig sowie am In- stitut für klinische Medizin der Universität Bergen, Norwegen. tab „Tod, Sterben und Trauer geht jeden an“, sagte Katarina Theißing, die den Letzte-Hilfe-Kurs leitete. Bild: tab Montag, 12. März: 17.30 bis 21 Uhr im Münchner Bil- dungswerk (Dachauer Str. 5) Donnerstag, 26. April: 18 bis 21.30 Uhr in der katholi- schen Pfarrgemeinde St. Franz Xaver, (Sonnenspitzstr. 2) Freitag, 4. Mai: 14 bis 17.30 Uhr in St. Bonifaz (Karlstr. 34) Eine Anmeldung für alle Ter- mine ist möglich unter Tele- fon (089) 545805-0 beim Münchner Bildungswerk. Die nächsten Letzte-Hilfe-Kurse:

Samstagsblatt SPEZIAL Abschied · Würde Begleitung ... · wenn jemand objektiv vom Tod bedroht ist“. Wenn das Interesse nachlässt Ausführlich erklärte die Kurslei-terin den

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Samstagsblatt SPEZIAL Abschied · Würde Begleitung ... · wenn jemand objektiv vom Tod bedroht ist“. Wenn das Interesse nachlässt Ausführlich erklärte die Kurslei-terin den

LebenLeben &TodTodAbschied · WürdeBegleitung · Hoffnung · KraftVertrauen · Mut · Fürsorge · Vorsorge

Samstagsblatt

SPEZIAL

13

RECHTSANWALTSKANZLEI

KLAUS JAKOB SCHMIDFACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

FACHANWALTSKANZLEI FÜR ERBRECHTFACHANWALTSKANZLEI FÜR FAMILIENRECHT

WAHL- UND PFLICHTVERTEIDIGER, OPFERANWALT

Arbeitsrecht Erbrecht FamilienrechtImmobilienrechtVerkehrsrecht

Münchner Straße 12 Tel. 08131/29 24 2385221 Dachau Fax 08131/29 2426

www.rechtsanwaltskanzleischmid.de

„Morphium bringt nicht den Tod“Letzte-Hilfe-Kurs will Angehörige im Umgang mit Sterbenden stärken

kohlmeierillenseher

rechtsanwälte

Erbrecht und Steuerrecht– Testamentsgestaltung/Aktualisierung Ihres Testaments– Erbauseinandersetzung (gerichtlich / außergerichtlich)– Durchsetzung/Abwehr von Pflichtteilsansprüchen– Steueroptimierte Planung der Vermögensnachfolge– Nießbrauch, Wohnrecht, Rente– Übernahme von Testamentsvollstreckungen– Schenkungsteuer/Erbschaftsteuer,

auch bei Auslandsvermögen

Ihr Ansprechpartner:

Christian Illenseher RechtsanwaltFachanwalt für ErbrechtFachanwalt für Steuerrecht

Neuhauser Straße 1/V(Eingang Färbergraben)

80331 München Telefon 089-235077-0

Telefax 089-235077-24www.kohlmeier-illenseher.deinfo@kohlmeier-illenseher.de

München · Das Wetter, der Urlaub, der Hausbau – das sinddie perfekten Themen für daskleine Gespräch zwischen-durch. Der Tod gehört sichernicht dazu. Obwohl er dochmitten unter den Lebenden ist.Jeden Tag. Im Fernsehen, in derZeitung und manchmal auch imBekanntenkreis. Und plötzlichist er dann da. In der eigenenFamilie. Was jetzt? Was tungegen Angst, Hilflosigkeit, Ver-

zweiflung? Wie geht man richtigmit einem sterbenden Angehö-rigen um?

Einander beistehen

In einem Letzte-Hilfe-Kurs wur-de nun genau das thematisiert:das Umsorgen von schwer erkrankten und sterbendenMenschen am Lebensende. „Ei-nander beistehen am Ende des Lebens“ lautet der Untertiteldes Kurses, der vom Christo-phorus Hospiz Institut für Bil-dung und Begegnung (IBB) unddem Münchner Bildungswerkangeboten wird. Im vergange-nen Jahr wurde er an vier verschiedenen Orten im Stadt-gebiet durchgeführt. In diesemJahr folgen weitere Kurse.Rund 15 Interessierte hatten sichim Dominikuszentrum imMünchner Norden eingefunden,um sich ganz bewusst mit einem unbequemen Thema aus-einanderzusetzen: dem Sterben,dem Tod, dem Abschied. „Das istein Thema, dem viele Menschengerne aus dem Weg gehen“, sag-te Katarina Theißing, ausgebilde-te Altenpflegerin und Master inPalliative Care. Seit rund elf Jah-ren ist sie beim ChristophorusHospiz Verein im stationärenHospiz tätig. Katarina Theißingweiß, wie der Tod aussieht.„Die Letzte-Hilfe-Kurse liegen mirbesonders am Herzen“, betontesie. Mit dem Konzept wolle manmehr Menschen „an dieses The-ma locken“. Mittlerweile gebe esrund 200 Kursleiter in Deutsch-

land, auch in Österreich und denskandinavischen Ländern wür-den die Letzte-Hilfe-Kurse ange-boten.

„Das geht jeden an“

Die Idee, die sich dahinter ver-berge, sei, die Kurse überall an-zubieten, etwa in Sportvereinenund Unternehmen. Denn: „Tod,Sterben und Trauer geht jedenan. Es ist gut, grundlegendes

Wissen darüber zu haben. Nicht-wissen macht die Tür auf für soviele Phantasien über Tod, Ster-ben und Trauer, die mit der Rea-lität nicht mehr viel zu tun haben“, ist Katarina Theißingüberzeugt. Wann beginnt derSterbeprozess? Mit dieser Ein-gangsfrage regte Katarina Thei-ßing die Teilnehmer zur Reflexionan. Und schnell wurde klar: Aufdas Sterben lässt sich durch verschiedene Brillen schauen. Genaugenommen beginne dasSterben ab dem Tag der Geburt,so eine Teilnehmerin. Schließlichlaufe ab da die Zeit rückwärts.Für andere Besucher beginntdas Sterben beispielsweise mitder Diagnose einer unheilbarenKrankheit. „Es kommt auf denBlickwinkel an“, stimmte Katari-na Theißing zu. Während die Medizin von einem relativ kurzenZeitraum ausgehe, „beginnt fürdie Psychologie das Sterben,wenn jemand objektiv vom Todbedroht ist“.

Wenn das Interesse nachlässt

Ausführlich erklärte die Kurslei-terin den Teilnehmern, woranman erkennt, dass ein Menschstirbt. Zu den frühen Anzeichengehöre unter anderem das ab-nehmende Interesse an essenund trinken, extreme Schwächeund Müdigkeit. „Auch das Inte-resse an den Mitmenschen undder Umwelt lässt nach. Manspricht dabei vom ,sozialenTod’“, so Katarina Theißing. Späte

Anzeichen des bevorstehendenTodes seien zum Beispiel zuneh-mende Verwirrung sowie eineveränderte Bewusstseinslage.„Die Atem- und Kreislauftätigkeitverändert sich, die Atmung wirdunregelmäßig“, sagte sie. Ein typisches Anzeichen sei zudemdie rasselnde Atmung.

Mundpflege kann Durstgefühl lindern

Ein wichtiges Thema sprach Ka-tarina Theißing mit Blick auf dieBereiche Essen und Trinken an.„In der Regel hören Sterbendeauf zu essen und zu trinken, dieKörperfunktionen werde schwä-cher“, sagte sie. „Ein sterbenderMensch kann mit einer geringenMenge an Flüssigkeit leben,denn der Körper braucht weni-ger Energie. Wenn Patienten sa-gen, dass sie durstig sind, ist oftder Mund trocken“, so die Kurs-leiterin. Mundpflege helfe, dasDurstgefühl zu lindern. Dabeiempfahl sie den Teilnehmern ho-he Achtsamkeit, da es sich umeinen sehr intimen Körperbe-reich handele. Es sei ratsam, vor-sichtig über die Lippen einen an-genehmen Geschmack anzubie-ten. „Dies kann zum Beispiel miteiner Pipette oder einem Watte-träger geschehen. Oder Sie wi-ckeln sich eine getränkte Kom-presse um den Finger.“ Werdedies vom Patienten angenom-men, könne so weiterverfahrenwerden bis in den Mund hinterdie Lippen. Das Angebot solle re-gelmäßig wiederholt und dieLippen eingefettet werden. Gutsei auch, für eine hohe Luft-feuchtigkeit im Raum zu sorgenund gut zu lüften. Katarina Thei-ßing appellierte an die Kursteil-nehmer und alle Angehörigensich klarzumachen, dass der Pa-tient nicht verdurstet. „Manstirbt nicht, weil man aufhört zuessen und zu trinken, sondernman hört auf zu essen und zutrinken, weil man stirbt“, brach-te sie es auf den Punkt.

Medikamente am Lebensende

Zu einer Symptomlinderung gehöre es auch, einfach da zu sein,die Situation mit auszuhalten undfür eine angenehme Atmosphärezu sorgen, etwa durch beruhigen-de Musik oder Aromatherapie. Katarina Theißing zählte schließlichnoch die vier wichtigsten Medika-mente am Lebensende auf. Dazu

gehöre Midazolam, das gegenAngst und Unruhe wirke, Haloperi-dol gegen Übelkeit, Erbrechen,Verwirrtheit und Halluzinationen,Butylscopolamin gegen rasselndeAtmung und Darmverschluss undMorphium gegen Schmerzen undAtemnot. „Haben Sie keine Angstvor Morphium. Es bringt nicht denTod, sondern hilft Schmerzen undAtemnot zu lindern“, machte sieden Anwesenden klar.

Rituale helfen

Kurz angeschnitten wurden indem Kurs zudem Themen wieVorsorgevollmacht und Bestat-tungsmöglichkeiten. Auch Ritua-le während des Sterbeprozessessowie Abschiedsrituale wurdenvon Katarina Theißing angespro-chen. So könnten individuelle Familienrituale aber auch ge-meinsames Singen oder Betennicht nur den Sterbenden helfen,sondern auch den Angehörigen.Nach dem Tod sei es wichtig,sich Zeit für den Abschied zunehmen, eventuell Kleidung fürden Verstorbenen herauszusu-chen oder auch bei der Wa-schung dabei zu sein. „Ritualemachen Situationen handhab-bar und helfen, mit Grenzerfah-rungen umzugehen“, schlossKatarina Theißing.

Der Initiator

Die Idee der Letzten Hilfe Kursestammt von Dr. Georg Bollig ausSchleswig. Er ist Palliativmedizi-ner, Notfallmediziner und For-scher und arbeitet als Oberarztim Bereich Palliativmedizin undSchmerztherapie des Helios Kli-nikums Schleswig sowie am In-stitut für klinische Medizin derUniversität Bergen, Norwegen.

tab

„Tod, Sterben und Trauer geht jeden an“, sagte Katarina Theißing, die den Letzte-Hilfe-Kurs leitete.

Bild: tab

Montag, 12. März: 17.30bis 21 Uhr im Münchner Bil-dungswerk (Dachauer Str. 5)Donnerstag, 26. April: 18bis 21.30 Uhr in der katholi-schen Pfarrgemeinde St.Franz Xaver, (Sonnenspitzstr. 2)Freitag, 4. Mai: 14 bis17.30 Uhr in St. Bonifaz(Karlstr. 34)Eine Anmeldung für alle Ter-mine ist möglich unter Tele-fon (089) 545805-0 beimMünchner Bildungswerk.

Die nächsten Letzte-Hilfe-Kurse: