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DONNERSTAG, 18. MÄRZ 2010 SARGANSERLAND SEITE 3 Zweiter Anlauf fürs Schneenachtsfest Wangs/Bad Ragaz. – Das für den 27.Februar geplante Schnee- nachtsfest Pizol hatte wegen des Föhnsturmes abgesagt werden müssen. Aufgrund der grossen Re- sonanz habe man sich entschlos- sen, das Fest doch noch durchzu- führen, teilten die Pizolbahnen gestern mit. Und zwar übermorgen Samstag. Das Programm sei leicht angepasst worden, biete aber trotz- dem einen schönen Rahmen für ei- nen geselligen Abend auf Pardiel. So kann man beispielsweise Ski- modelle testen bei Sport Mullis, ge- mütlich Schneeschuhwandern oder stimmungsvoll mit einer Fa- ckel die Piste hinunterfahren (mehr Infos: www.pizol.com). Die letzte Talfahrt ist um 22 Uhr. Für den sicheren Transport ins Dorf Bad Ragaz sorgt der Shuttlebus (kostenlos). (pd) Fahren und fliegen zur gleichen Zeit Wangs. – Am Sonntag, 21.März, führt die Modell-Fluggruppe Falk- nis zum zweiten Mal den Modell- skiflug-Contest auf dem Pizol durch. Die Piloten fahren mit Skiern oder Snowboard einen Par- cours ab und steuern gleichzeitig ihr Segelflugmodell. Als zusätzli- che Aufgabe müssen ein Looping geflogen und eine Ziellandung ge- macht werden. Dazu kommt, dass die Piloten bei Streckenhälfte ein Getränk zu sich nehmen müssen. Wer alles korrekt schafft, erhält Zusatzpunkte. Am Ziel müssen die Flugmodelle in einem Feld gelan- det werden. Start ist um 10 Uhr ab Bergstation Gaffia, die Siegereh- rung findet anschliessend im Berg- restaurant statt. Für die Piloten gibt es tolle Preise zu gewinnen (An- meldung: [email protected]). (pd) Das Jagdjahr Revue passieren lassen Morgen Freitag findet in der Mehrzweckhalle am See in Walenstadt die Kantonale Rot- hirsch-Hegeschau 2010 statt. Unter anderem hält Reinhard Schnidrig ein Referat über «Die Rückkehr des Wolfes». Walenstadt. –An der Hegeschau wer- tet das Amt für Natur, Jagd und Fi- scherei in Zusammenarbeit mit der Jägerschaft jeweils die Jagdstrecke des Rothirsches aus. Mit rund 900 Be- suchern ist die Hegeschau der grösste jagdliche Anlass in der Ostschweiz. Neben rund 160 ausgestellten Gewei- hen werden Ergebnisse und Analysen zur Rothirschjagd 2009 präsentiert. Um 15.30 Uhr wird die Halle am See fürs Publikum geöffnet. Von allen im Kanton St. Gallen erlegten Rothir- schen wird das Alter via Zahnwechsel und Zahnabschliff bestimmt. Mit die- sen Untersuchungen wird überprüft, ob die Vorgaben der Abschussplanung erfüllt wurden. Präsentation der Ergebnisse Der offizielle Teil beginnt um 19.30 Uhr. Zuerst erfolgt die Begrüssung durch Regierungspräsident Dr. Josef Keller. Danach präsentiert Richard Tobler, Obmann der Bewertungskom- mission, die Ergebnisse der Rothirsch- jagd 2009.Anschliessend interpretiert Guido Ackermann, Leiter Amt für Na- tur, Jagd und Fischerei, die Rothirsch- jagd 2009 und die Planung für das kommende Jagdjahr. Reinhard Schnidrig, Chef der Sekti- on Jagd, Wildtiere und Waldbiodiver- sität im Bundesamt für Umwelt, refe- riert abschliessend zum Thema «Die Rückkehr des Wolfes». Der offizielle Anlass wird von den Jagdhornbläsern Speer musikalisch umrahmt. (ekj) Bestandene Musiker mit neuem Sound Die Sarganserländer Band Loco Slickers gibt morgen im Club Play in Mels ihr erstes Konzert. Das Trio wartet mit recht coolem Elektro-Disco-Sound auf. Von Jerry Gadient Mels. – Die Loco Slickers tönen recht elektronisch, «wie eine Grossstadt- Disco», wie es treffend auf der Home- page der Band heisst – «da werden Stimmen durch Schläuche geleitetet, Sounds gemorpht und Beats ge- stampft». Selbstredend, dass dieser Sound äusserst tanzbar ist, zumal ihm ein rechter Schuss Funk unterlegt wird. Die Loco Slickers sind jedoch nicht einfach Tüftler, die sich hinter Plattentellern und elektronischem Equipment verstecken – sie spielen ih- re Musik live und «erst noch mit In- strumenten». Modern instrumentiert Natürlich mit modernen Instrumen- ten: Frequency Jones bedient die Synth-Guitar und singt durch die Talk-Box, Dan Agent entlockt den Synthesizern Rhythmen zwischen Funk und Abstrakt, Micro Jackson gibt auf den E-Drums den Takt an. Und Miss Mad verzaubert dazu mit ihrer sexy Stimme. Hinter den Künstlernamen verste- cken sich die beiden Sarganser Domi- nik und Fabian Eberle, der Berschner Daniel Nägeli sowie die Bad Ragaze- rin Madlaina Guidon. Zum Bühnen- «Equipment» gehört weiter MC Mar- co Ebner aus Baden. Die drei männlichen Mitglieder der Band sind in der regionalen Musiksze- ne keine Unbekannten. Nägeli und die beiden Eberles gaben schon vor 15 Jahren unter dem Namen Warped Freaks Konzerte, Mitte der Neunzi- gerjahre gaben sie sich dem Funk- Rock und Crossover hin und sorgten mit ihrem Talent in jungen Jahren für Aufsehen. Seither waren die einzel- nen Mitglieder in Formationen wie Shiver, Tonband, The Hilarious, Al Skaida und Jazzafinado anzutreffen, bevor sie nun wieder zum gemeinsa- men Bandprojekt Loco Slickers zu- sammengefunden haben. Das musika- lische Talent haben sie in der Zwi- schenzeit weiterentwickelt (und zum Teil auch in ein abgeschlossenes Mu- sikstudium umgemünzt); – die Loco Slickers sind zwar neu, aber beileibe keine Newcomer. Mit der Hingabe zan elektronische Sounds wird ein zu- sätzliches Kapitel in der Geschichte dieser versierten Musiker geschrie- ben. Beim Debutkonzert der Loco Sli- ckers morgen Abend im Play in Mels sorgen VJ Casalzz und DJ Franco- mundo für die würdige Umrahmung. Still sitzen wird damit während des ganzen Programms kein Thema sein. Freitag, 19. März, Club Play in Mels, Türöff- nung um 21 Uhr. www.loco-slickers.com, www.playforyou.ch «Wie eine Grossstadt-Disco»: Die aus bestandenen Musikern formierten Loco-Slickers geben morgen ihr erstes Konzert. Im Kontext mit historischem Ort und der Landschaft Das Wort steht im Mittelpunkt der «Kunst am Bau» beim Alterspsychiatrie-Neubau in Pfäfers. Bei den Innenhöfen arbeitet der Künstler Jan Käser eng mit Blanche Keeris zusammen, die auch die Aussenräume gestaltet. Von Jerry Gadient Pfäfers. – Eine möglichst freundliche und natürliche Atmosphäre ist in der Alterspsychiatrie für das Befinden der Patienten von grossem Wert. Dem wird beim Neubau auf dem Areal der Psychiatrischen Klinik St. Pirmins- berg in Pfäfers, der im September ein- geweiht werden wird, nicht nur in der architektonischen Gestaltung Genü- ge getan. Auch der mit der «Kunst am Bau» beauftragte Künstler Jan Käser und Blanche Keeris vom Luzerner Landschaftsarchitekturbüro Köpfli- partner haben in ihren Projekten das besondere Umfeld, in dem sie ihre Ideen verwirklichen, berücksichtigt. Hand in Hand Kunst und Gestaltung gehen bei den Innenhöfen Hand in Hand. Der St.Galler Jan Käser ist bei seiner Ar- beit vom Wort ausgegangen und stellt dies in einen historischen Kontext: «Das Kloster war unter anderem über tausend Jahre lang Entwurfs-, Ent- wicklungs- und Forschungsstätte des gesprochenen und geschriebenen Wortes». Für die drei Innenhöfe des Neubaus hat er die Worte «Berg», «Zeit» und «Traum» gewählt. Hier kommt nun die Zusammenar- beit mit der Landschaftsarchitekin Blanche Keeris ins Spiel. «Die Gestal- tung dieser Höfe zitiert typische Ele- mente der zerklüfteten Lanschaft Pfäfers», erklärt sie dazu. Der Südhof wird mit grossen Schieferplatten aus- gelegt. KäsersWort «Zeit» besteht aus langsam wachsendem Moos, das von Zeit zu Zeit geschnitten werden muss, um erkennbar zu bleiben. Im Nordhof wächst aus einem dichtenTeppich von Heidelbeersträuchern das Negativ- bild des Wortes «Berg». Das Wort «Traum» im Westhof besteht aus Was- ser, das die Umgebung spiegelt. Dazu winden sich Waldreben an einer fili- granen Kletterhilfe aus Seilen und Drahtringen, während der Boden mit Schieferbruch bedeckt ist. Die Handläufe der diese Lichthöfe umgebenden Korridore erhalten feine Gravuren mit einzelnen Wörtern, die sich inhaltlich auf das Wort des ent- sprechenden Lichthofes beziehen. Jan Käser hat dazu Wortkombinatio- nen wie «traumschauen», «bergän- zung» und «zeitüpfelchen» geschaf- fen. Im ganzen Haus werden gemäss Käser maximal 16 solcher Worte ein- graviert, die je nach Lichteinfall wenig ersichtlich, beim Abtasten des Hand- laufs jedoch spürbar sind. Weiter hat Käser bereits gegen 600 Wortkonstrukte geschaffen, die als Leuchtschrift im Eingangszwischen- raum erscheinen und, ausgelöst durch die Bewegung der Personen, ständig wechseln. Die poetischen, hintersin- nig widersprüchliche oder phantas- tisch rätselhaften Konstrukte sollen laufend ergänzt werden: Patienten, Personal oder Besucher haben die Möglichkeit, weitere zu erfinden, die gesammelt, ausgewertet und hinzuge- fügt werden. Natürliche Begrenzungen Im Aussenbereich wird der «geschlos- sene Garten» von Blanche Keeris so gestaltet, dass für die Patienten dank natürlichen Begrenzungen nie der Eindruck entsteht, sie seien einge- schlossen. Begrenzt wird er durch die bestehenden Natursteinmauern. Der hofartige Raum wird durch Blumen- beete und grosszügige Flächen aus hell eingefärbtem Asphalt struktu- riert. Eine Gruppe von Bergahornen schafft einen intimen Sitzplatz. Süd- lich des Gartens bilden sanft model- lierte Wiesen mit Nussbäumen den Übergang zur umliegenden Land- schaft. Auf der grossen Dachterasse hat Keeris die Bedürfnisse der Patien- ten nach Rückzugsmöglichkeiten und den Bezug zur umgebenden Land- schaft aufgenommen. Dicht mit Grünerlen und Blütensträuchern be- pflanzte Felder «schaffen intime Räu- me und erinnern an die Herbheit der umgebenden Berghänge», so Keeris. Schaffen eine gute Atmosphäre: Landschaftsarchitektin Blanche Keeris und Künstler Jan Käser. Bild Jerry Gadient

SARGANSERLAND Im Kontext mit historischem Ort und der ... · führt die Modell-Fluggruppe Falk-nis zum zweiten Mal den Modell-skiflug-Contest auf dem Pizol durch. Die Piloten fahren

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Page 1: SARGANSERLAND Im Kontext mit historischem Ort und der ... · führt die Modell-Fluggruppe Falk-nis zum zweiten Mal den Modell-skiflug-Contest auf dem Pizol durch. Die Piloten fahren

DONNERSTAG, 18. MÄRZ 2010 SARGANSERLAND SEITE 3

Zweiter Anlauf fürsSchneenachtsfestWangs/Bad Ragaz. – Das für den27.Februar geplante Schnee-nachtsfest Pizol hatte wegen desFöhnsturmes abgesagt werdenmüssen. Aufgrund der grossen Re-sonanz habe man sich entschlos-sen, das Fest doch noch durchzu-führen, teilten die Pizolbahnengestern mit. Und zwar übermorgenSamstag. Das Programm sei leichtangepasst worden, biete aber trotz-dem einen schönen Rahmen für ei-nen geselligen Abend auf Pardiel.So kann man beispielsweise Ski-modelle testen bei Sport Mullis, ge-mütlich Schneeschuhwandernoder stimmungsvoll mit einer Fa-ckel die Piste hinunterfahren(mehr Infos: www.pizol.com). Dieletzte Talfahrt ist um 22 Uhr. Fürden sicheren Transport ins DorfBad Ragaz sorgt der Shuttlebus(kostenlos). (pd)

Fahren und fliegenzur gleichen ZeitWangs. – Am Sonntag, 21.März,führt die Modell-Fluggruppe Falk -nis zum zweiten Mal den Modell-skiflug-Contest auf dem Pizoldurch. Die Piloten fahren mitSkiern oder Snowboard einen Par-cours ab und steuern gleichzeitigihr Segelflugmodell. Als zusätzli-che Aufgabe müssen ein Loopinggeflogen und eine Ziellandung ge-macht werden. Dazu kommt, dassdie Piloten bei Streckenhälfte einGetränk zu sich nehmen müssen.Wer alles korrekt schafft, erhältZusatzpunkte. Am Ziel müssen dieFlugmodelle in einem Feld gelan-det werden. Start ist um 10 Uhr abBergstation Gaffia, die Siegereh-rung findet anschliessend im Berg-restaurant statt. Für die Piloten gibtes tolle Preise zu gewinnen (An-meldung: [email protected]). (pd)

Das Jagdjahr Revuepassieren lassenMorgen Freitag findet in derMehrzweckhalle am See in Walenstadt die Kantonale Rot-hirsch-Hegeschau 2010 statt.Unter anderem hält ReinhardSchnidrig ein Referat über «Die Rückkehr des Wolfes».

Walenstadt. –An der Hegeschau wer-tet das Amt für Natur, Jagd und Fi-scherei in Zusammenarbeit mit derJägerschaft jeweils die Jagdstreckedes Rothirsches aus. Mit rund 900 Be-suchern ist die Hegeschau der grösstejagdliche Anlass in der Ostschweiz.Neben rund 160 ausgestellten Gewei-hen werden Ergebnisse und Analysenzur Rothirschjagd 2009 präsentiert.Um 15.30 Uhr wird die Halle am

See fürs Publikum geöffnet. Von allenim Kanton St.Gallen erlegten Rothir-schen wird das Alter via Zahnwechselund Zahnabschliff bestimmt. Mit die-sen Untersuchungen wird überprüft,ob die Vorgaben der Abschussplanungerfüllt wurden.

Präsentation der ErgebnisseDer offizielle Teil beginnt um 19.30Uhr. Zuerst erfolgt die Begrüssungdurch Regierungspräsident Dr. JosefKeller. Danach präsentiert RichardTobler, Obmann der Bewertungskom-mission, die Ergebnisse der Rothirsch-jagd 2009. Anschliessend interpretiertGuido Ackermann, Leiter Amt für Na-tur, Jagd und Fischerei, die Rothirsch-jagd 2009 und die Planung für daskommende Jagdjahr.Reinhard Schnidrig, Chef der Sekti-

on Jagd, Wildtiere und Waldbiodiver-sität im Bundesamt für Umwelt, refe-riert abschliessend zum Thema «DieRückkehr des Wolfes». Der offizielleAnlass wird von den JagdhornbläsernSpeer musikalisch umrahmt. (ekj)

Bestandene Musiker mit neuem SoundDie Sarganserländer BandLoco Slickers gibt morgen im Club Play in Mels ihr erstes Konzert. Das Trio wartet mit recht coolem Elektro-Disco-Sound auf.

Von Jerry Gadient

Mels. – Die Loco Slickers tönen rechtelektronisch, «wie eine Grossstadt-Disco», wie es treffend auf der Home-page der Band heisst – «da werdenStimmen durch Schläuche geleitetet,Sounds gemorpht und Beats ge-stampft». Selbstredend, dass dieserSound äusserst tanzbar ist, zumal ihmein rechter Schuss Funk unterlegtwird. Die Loco Slickers sind jedochnicht einfach Tüftler, die sich hinterPlattentellern und elektronischemEquipment verstecken – sie spielen ih-re Musik live und «erst noch mit In-strumenten».

Modern instrumentiertNatürlich mit modernen Instrumen-ten: Frequency Jones bedient dieSynth-Guitar und singt durch dieTalk-Box, Dan Agent entlockt denSynthesizern Rhythmen zwischenFunk und Abstrakt, Micro Jacksongibt auf den E-Drums den Takt an.Und Miss Mad verzaubert dazu mitihrer sexy Stimme.Hinter den Künstlernamen verste-

cken sich die beiden Sarganser Domi-nik und Fabian Eberle, der BerschnerDaniel Nägeli sowie die Bad Ragaze-rin Madlaina Guidon. Zum Bühnen-«Equipment» gehört weiter MC Mar-co Ebner aus Baden.

Die drei männlichen Mitglieder derBand sind in der regionalen Musiksze-ne keine Unbekannten. Nägeli unddie beiden Eberles gaben schon vor 15Jahren unter dem Namen WarpedFreaks Konzerte, Mitte der Neunzi-gerjahre gaben sie sich dem Funk-Rock und Crossover hin und sorgtenmit ihrem Talent in jungen Jahren fürAufsehen. Seither waren die einzel-nen Mitglieder in Formationen wieShiver, Tonband, The Hilarious, Al

Skaida und Jazzafinado anzutreffen,bevor sie nun wieder zum gemeinsa-men Bandprojekt Loco Slickers zu-sammengefunden haben. Das musika-lische Talent haben sie in der Zwi-schenzeit weiterentwickelt (und zumTeil auch in ein abgeschlossenes Mu-sikstudium umgemünzt); – die LocoSlickers sind zwar neu, aber beileibekeine Newcomer. Mit der Hingabezan elektronische Sounds wird ein zu-sätzliches Kapitel in der Geschichte

dieser versierten Musiker geschrie-ben.Beim Debutkonzert der Loco Sli-

ckers morgen Abend im Play in Melssorgen VJ Casalzz und DJ Franco-mundo für die würdige Umrahmung.Still sitzen wird damit während desganzen Programms kein Thema sein.

Freitag, 19.März, Club Play in Mels, Türöff-nung um 21 Uhr. www.loco-slickers.com,www.playforyou.ch

«Wie eine Grossstadt-Disco»: Die aus bestandenen Musikern formierten Loco-Slickers geben morgen ihr erstes Konzert.

Im Kontext mit historischemOrt und der LandschaftDas Wort steht im Mittelpunktder «Kunst am Bau» beimAlterspsychiatrie-Neubau inPfäfers. Bei den Innenhöfenarbeitet der Künstler Jan Käsereng mit Blanche Keeriszusammen, die auch dieAussenräume gestaltet.

Von Jerry Gadient

Pfäfers. – Eine möglichst freundlicheund natürliche Atmosphäre ist in derAlterspsychiatrie für das Befindender Patienten von grossem Wert. Demwird beim Neubau auf dem Areal derPsychiatrischen Klinik St.Pirmins-berg in Pfäfers, der im September ein-geweiht werden wird, nicht nur in derarchitektonischen Gestaltung Genü-ge getan. Auch der mit der «Kunst amBau» beauftragte Künstler Jan Käserund Blanche Keeris vom LuzernerLandschaftsarchitekturbüro Köpfli-partner haben in ihren Projekten dasbesondere Umfeld, in dem sie ihreIdeen verwirklichen, berücksichtigt.

Hand in HandKunst und Gestaltung gehen bei den Innenhöfen Hand in Hand. DerSt.Gal ler Jan Käser ist bei seiner Ar-beit vom Wort ausgegangen und stelltdies in einen historischen Kontext:«Das Kloster war unter anderem übertausend Jahre lang Entwurfs-, Ent-wicklungs- und Forschungsstätte desgesprochenen und geschriebenenWortes». Für die drei Innenhöfe desNeubaus hat er die Worte «Berg»,«Zeit» und «Traum» gewählt.Hier kommt nun die Zusammenar-

beit mit der LandschaftsarchitekinBlanche Keeris ins Spiel. «Die Gestal-tung dieser Höfe zitiert typische Ele-mente der zerklüfteten LanschaftPfäfers», erklärt sie dazu. Der Südhof

wird mit grossen Schieferplatten aus-gelegt. Käsers Wort «Zeit» besteht auslangsam wachsendem Moos, das vonZeit zu Zeit geschnitten werden muss,um erkennbar zu bleiben. Im Nordhofwächst aus einem dichten Teppich vonHeidelbeersträuchern das Negativ-bild des Wortes «Berg». Das Wort«Traum» im Westhof besteht aus Was-

ser, das die Umgebung spiegelt. Dazuwinden sich Waldreben an einer fili-granen Kletterhilfe aus Seilen undDrahtringen, während der Boden mitSchieferbruch bedeckt ist.Die Handläufe der diese Lichthöfe

umgebenden Korridore erhalten feineGravuren mit einzelnen Wörtern, diesich inhaltlich auf das Wort des ent-

sprechenden Lichthofes beziehen.Jan Käser hat dazu Wortkombinatio-nen wie «traumschauen», «bergän-zung» und «zeitüpfelchen» geschaf-fen. Im ganzen Haus werden gemässKäser maximal 16 solcher Worte ein-graviert, die je nach Lichteinfall wenigersichtlich, beim Abtasten des Hand-laufs jedoch spürbar sind.Weiter hat Käser bereits gegen 600

Wortkonstrukte geschaffen, die alsLeuchtschrift im Eingangszwischen-raum erscheinen und, ausgelöst durchdie Bewegung der Personen, ständigwechseln. Die poetischen, hintersin-nig widersprüchliche oder phantas-tisch rätselhaften Konstrukte sollenlaufend ergänzt werden: Patienten,Personal oder Besucher haben dieMöglichkeit, weitere zu erfinden, diegesammelt, ausgewertet und hinzuge-fügt werden.

Natürliche BegrenzungenIm Aussenbereich wird der «geschlos-sene Garten» von Blanche Keeris sogestaltet, dass für die Patienten danknatürlichen Begrenzungen nie derEindruck entsteht, sie seien einge-schlossen. Begrenzt wird er durch diebestehenden Natursteinmauern. Derhofartige Raum wird durch Blumen-beete und grosszügige Flächen aushell eingefärbtem Asphalt struktu-riert. Eine Gruppe von Bergahornenschafft einen intimen Sitzplatz. Süd-lich des Gartens bilden sanft model-lierte Wiesen mit Nussbäumen denÜbergang zur umliegenden Land-schaft. Auf der grossen Dachterassehat Keeris die Bedürfnisse der Patien-ten nach Rückzugsmöglichkeiten undden Bezug zur umgebenden Land-schaft aufgenommen. Dicht mitGrün erlen und Blütensträuchern be-pflanzte Felder «schaffen intime Räu-me und erinnern an die Herbheit derumgebenden Berghänge», so Keeris.

Schaffen eine gute Atmosphäre: Landschaftsarchitektin Blanche Keeris undKünstler Jan Käser. Bild Jerry Gadient