SB1919 – 1924

Der Dipl.-Ing. Rudolf Slaby (1887 –1963, Dr.-Ing. ab 1919), Sohn des be-rühmten Elektrotechnikers, Professorsder Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg und Mitbegründers derTelefunken Adolf Slaby, entwickelte1919 einen kleinen einsitzigen Elektro-wagen. Gefertigt wurde er von derFirma A. Beringer, Kleinautobau,Charlottenburg bei Berlin, Sophien-straße 18/22, in den Räumen der Far-benfabrik Beringer.Mit seinem Vetter Hermann Beringer

und dem bekannten Fabrikanten Jör-gen Skafte Rasmussen (> DKW,> Framo) gründete Rudolf Slaby am15. Oktober 1919 die SB-Automobil-Gesellschaft m.b.H., Spezialfabrik elek-trischer Kleinautomobile System

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1919 – 1920

1921

Der wohl kleinste Dreiachser der Nutzfahrzeuggeschichte: ein SB-Lieferwagen 2

Der Dreiachs-Lieferwagen transportiert mächtige Reisekoffer 2

SB-Lieferwagen von Slaby-Beringer mit Frontkasten und Steuerhebel 2SB-Werbung 1919/1920 1

Slaby-Beringer, Charlottenburg, So-phienstraße 33.Der elektrische SB-Kleinwagen war

das kleinste Automobil seiner Zeit. Fürden Antrieb sorgte ein 3-PS-Motor. Dieelektrische Ladung reichte für 60 bis80 km. Bei den ersten Modellen lenkteman noch mittels eines Lenkstockes,der erst später durch ein Lenkrad er-setzt wurde. Neben normalen Klein-Lieferwagen (0,5 bis 1 t Nutzlast) botSlaby-Beringer auch eine unkonventio-nelle Beiwagen-Konstruktion für seinenEinsitzer an. Mit ihr konnten immerhin0,2 t Nutzlast befördert werden. Darü-

ber hinaus offerierte das Unternehmenauch sogenannte Elektro-Lastkarrensowie Plattformwagen. Beim Lastkar-ren befand sich der Fahrerstand hinterdem Ladekasten. Mangels Nachfrageerlangten sie keine Bedeutung.Insbesondere in Japan fand der SB-

Selbstfahrer großen Anklang. Einemersten Auftrag über 200 Fahrzeuge folg-ten rasch weitere. Der Vertrieb erfolgteüber die eigens geschaffene FirmaThe Japan and German Electric Cycle-car Company, Osaka. Im Aufwind desJahres 1921 schuf man sich einen Aus-stellungsraum mit Büro in der Harden-

bergstraße 12 und verlegte die Fabrika-tion an den Markgrafendamm 28.Konnte man die finanziellen Eng-

pässe verursacht durch Produktions-ausweitung und Inflation noch meis-tern, so brachte letztlich ein Seebebenim Frühjahr 1923 das Ende. Eine aufdem Weg nach Japan befindliche SB-Wagen-Lieferung, wegen Kapitalman-gels nicht versichert, versank bei einemTsunami. Diesen Schlag verkrafteteman nicht mehr. Man versuchte den vernachlässigten

deutschen Markt zu bedienen und botneue SB-Modelle auf Wunsch auch miteinem 175-ccm-Zweitakt-Benzinmotor(2,5 PS) von DKW im Heck an. Infla-tionsbedingt waren sie kaum mehr ab-setzbar.Am 22. September 1924 wurde das

Konkursverfahren über das Unterneh-men eröffnet, das 1926 nach derSchlussverteilung aufgehoben wurde.Aus der Konkursmasse übernahm

Rasmussen bzw. seine Firma, dieZschopauer Motorenwerke, die Rechte,den SB-Wagen zu bauen, der daraufhinkurze Zeit unter der Marke SB-DKWausgeliefert wurde. In ihrer nunmehri-gen Berliner DKW-Filiale entwickelteDr. Slaby 1926 einen DEW-Elektrowa-gen („Das elektrische Wunder“). Erfand als Lieferwagen (0,6 t Nutzlast)nur geringes Interesse und wurdehauptsächlich als Droschke ausgelie-fert. Die rahmenlose Konstruktion bil-dete nach Verlagerung des Betriebs1927 in Hallen der Deutschen Indus-

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Ein SB als Werbung für den Berliner Lunapark, den größten Vergnügungspark Europas 2

Praktische Fächer für die rationelle Auslieferung im SB-Elektrolieferwagen 2

Das SB-Programm 1921 1

trie-Werke Akt.-Ges. (> D-Rad) nachBerlin-Spandau den Ausgangspunktfür die ersten vierrädrigen DKW-Au-tomobile von 1928.

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