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48 E. HASSAN: Schadi:tsekten und ihre Bek~impfung an Sojabohnc und Sonnenblume noch an Bedeutung gewann. Bei Untersuchungen fiber seine Bionomie und Bek~.mpfungsm6glichkeiten zeigte sich, daf~ man mit K6derfallen zwar sehr gut den FluE und den Weibchenanteil erkennen, nicht aber den Sch~idling wirksam bek~impfen kann. Der Sch~idlinganteil betrug 1981 in Gew~/chsh~iusern ca. 73 %. Der Flug erfolgte in zwei Wellen mit Maxima am 13. und 22. Mai Chemische Bek~impfungsversuche ergaben die Unwirk- samkeit yon Pyrethroiden, wenn diese nach erfolgtem Einboh- render Raupen ausgebracht wurden. Dagegen zeigte diese Wirkstoffgruppe (Dehamethrin) beste Ergebnisse, wenn w~ih- rend der Flugzeit gesprihht wurde. Literaturverzeichnis BROCK, A.M.; COLHNGXVOOD, C.A.; WHITE, J.H., 1964: The currant clearwing moth (Aegeria tipuliformis) (Clerck) as a pest of black currants. Ann. Appl. Biol. 53, 243--249. BROEKvan DEN, M.; SCHENK, P.J., 1931: ZieMen en beschadi- gingen der tuinbouwgewassen. Wolters, Groningen -- Den Haag- Batavia, 67--69. FRANKENHUYZEN, A. VAN; WIINEN, T., 1979: Een nieuwe vang- methode voor Synantbedon myopaeformis (Borkhausen) (Lep., Sesiidae). Ent. Ber. Amst. XI, 164--167. FRANKENHUYZEN, A. VAN; WIJrqEN,T., 1979: Bestrijding van de appelglasvlinder. De Fruitteelt, 256--257, 259. FV, A>aKV.rqHUYZF~N, A. VAN, 1982: Een bijzondere vangst van Synanthedon tipuliformis (Clerck) (Lep.: Sesiidae). Ent. Ber. Amst. VII, 101. NIJVELDT, W., 1968: De hesseglasvlinder (SynantlJedon tiputi- formis CI.). De Fruitteeh, 182--183. RrrzeMA Bos, J.; SCHOEVERS, T.A.C., 1925: Ziekten en beschadigingen der ooftbomen en bessestruiken. Wolters, Groningen -- Den Haag, 75--76. TASCHF~NBF~RG, E.F., 1953: Currant borer control studies. Journ. Econ. Entom. 46, 394---400. YAKIMOVA, N.L., 1968: Some factors influencing the popula- tion dynamics of Synanthedon t,t2uliformis C1. (Lep., Aege- riidae). Ent. Rev. 47, 1~-16. Anschriften der Verfasser: A. VAN FRANKZ~HUVZeN, Pflan- zenschutzamt, Geertjesweg 15, Wageningen und D. JANSEN, Hoechst Holland N.V., Postbus 12987, Amsterdam, Nieder- lande. Anz. Sch~dlingskde., Pflanzenschutz, Umweltschutz 57, 48--50 (1984) 1984, V&lag Paul Parey, Beriin und Hamburg ISSN 0340---7330/InterCode: ASUMDT Schadinsekten und ihre Bek~impfung an Sojabohne (Glycine max L.) und Sonnenblume (Helianthus annuus L.) in Australien Von E. HASSAN ~ Mit 2 Abbiidungen Abstract Insect pests and control measures against them on soybeans and sunflower in Australia The major problems caused by insect pests of soybeans and sunflower in Australia are reviewed. The bionomy of pests, the stages at which the crop is affected, the economic significance of the damage, and the difficulties of control are considered. The main methods of control are by the use of insecticides with the emphasis placed on an integrated approach to the problem. Present insecticides available give sufficient control. The most problems arise from the method of application used. 1 Einleitung Die 611iefernden Sojabohne und Sonnenblume sind in den vergangenen zehn Jahren zum wichtigen Bestan&eil des Sommeranbaues in Australien geworden. Die gr6f~- ten Fl~ichen mit Sonnenblumen sowie den gesamten Sojaanbau findet man in Queensland und in New South Wales. Die Gesamternten betrugen 1980/81 etwa 280000t Sonnenblumensamen und 155000t Sojaboh- hen. Diese Kulturen werden mit oder ohne kLinstliche Bew~isserung angebaut. Leider sind beide Kulturen recht anf~illig gegen Insektenbefall. Dem Andenken meines Vaters gewidmet. Auf der Grundlage eigener langj~ihrigcr Erfahrungen sei im folgenden dn kurzer (3berblick der wichtigsten Schadinsekten an Soja und Sonnenblume und ihrer Bek~impfungsprobleme in Australien gegeben. Hierbei soil zwischen Keimlings-, Blatt-, Bli~ten-/Samen- sowie Stengetsch~idlingen unterschieden werden. 2 Keimlingsschiidlinge Ernste Sch~iden an Jungpflanzen verursachen vor allem 3 Arten DunkelMifer (False Wireworms) (Col., Tene- brionidae): Gonocvphalum macleayi (Black.), Pterohefa- eus alternatus Pasc. und P. darlingensis Cart. Sie legen ihre Eier in den Bodcn, und ihre hellbraunen, his 30 mm langen, sehr schlanken Larven fressen an den Wurzdn der Keimlinge, was vielfach zum Absterben der Pflanzen fi~hrt. Unter Trockenheit sind die Jungpflanzen beson- ders gef~ihrdet. Die weiblichen Falter yon Agrotis-Erdculen (Cut- worms) (Lep., Noctuidae) legen mehrere hundert Eier einzeln oder gruppenweise an der Basis der Pflanzen ab. Die Raupen ruhen tagsiJber im Boden und fressen nachts an den Stengeln, wobei sic diese vielfach kurz fiber der Bodenoberfl~.che durchbeii~en. Obwohl die Raupen auch die Bl~itter ~ihere Pflanzen verzehren, bevorzugen sie junge Pflanzen. Die Sch~iden in beiden Kulturen sind U. S. Copyright Cl....... Center Code Stat .... t: 0340--7330/84/5703--0048502.50/0

Schadinsekten und ihre Bekämpfung an Sojabohne (Glycine max L.) und Sonnenblume (Helianthus annuus L.) in Australien

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48 E. HASSAN: Schadi:tsekten und ihre Bek~impfung an Sojabohnc und Sonnenblume

noch an Bedeutung gewann. Bei Untersuchungen fiber seine Bionomie und Bek~.mpfungsm6glichkeiten zeigte sich, daf~ man mit K6derfallen zwar sehr gut den Flu E und den Weibchenanteil erkennen, nicht aber den Sch~idling wirksam bek~impfen kann. Der Sch~idlinganteil betrug 1981 in Gew~/chsh~iusern ca. 73 %. Der Flug erfolgte in zwei Wellen mit Maxima am 13. und 22. Mai Chemische Bek~impfungsversuche ergaben die Unwirk- samkeit yon Pyrethroiden, wenn diese nach erfolgtem Einboh- render Raupen ausgebracht wurden. Dagegen zeigte diese Wirkstoffgruppe (Dehamethrin) beste Ergebnisse, wenn w~ih- rend der Flugzeit gesprihht wurde.

Literaturverzeichnis BROCK, A.M.; COLHNGXVOOD, C.A.; WHITE, J.H., 1964:

The currant clearwing moth (Aegeria tipuliformis) (Clerck) as a pest of black currants. Ann. Appl. Biol. 53, 243--249.

BROEK van DEN, M.; SCHENK, P.J., 1931: ZieMen en beschadi- gingen der tuinbouwgewassen. Wolters, Groningen - - Den H a a g - Batavia, 67--69.

FRANKENHUYZEN, A. VAN; WIINEN, T., 1979: Een nieuwe vang- methode voor Synantbedon myopaeformis (Borkhausen) (Lep., Sesiidae). Ent. Ber. Amst. XI, 164--167.

FRANKENHUYZEN, A. VAN; WIJrqEN, T., 1979: Bestrijding van de appelglasvlinder. De Fruitteelt, 256--257, 259.

FV, A>aKV.rqHUYZF~N, A. VAN, 1982: Een bijzondere vangst van Synanthedon tipuliformis (Clerck) (Lep.: Sesiidae). Ent. Ber. Amst. VII, 101.

NIJVELDT, W., 1968: De hesseglasvlinder (SynantlJedon tiputi- formis CI.). De Fruitteeh, 182--183.

RrrzeMA Bos, J.; SCHOEVERS, T.A.C., 1925: Ziekten en beschadigingen der ooftbomen en bessestruiken. Wolters, Groningen - - Den Haag, 75--76.

TASCHF~NBF~RG, E.F., 1953: Currant borer control studies. Journ. Econ. Entom. 46, 394---400.

YAKIMOVA, N.L., 1968: Some factors influencing the popula- tion dynamics of Synanthedon t,t2uliformis C1. (Lep., Aege- riidae). Ent. Rev. 47, 1~-16.

Anschriften der Verfasser: A. VAN FRANKZ~HUVZeN, Pflan- zenschutzamt, Geertjesweg 15, Wageningen und D. JANSEN, Hoechst Holland N.V., Postbus 12987, Amsterdam, Nieder- lande.

Anz. Sch~dlingskde., Pflanzenschutz, Umweltschutz 57, 48--50 (1984) �9 1984, V&lag Paul Parey, Beriin und Hamburg ISSN 0340---7330/InterCode: ASUMDT

Schadinsekten und ihre Bek~impfung an Sojabohne (Glycine max L.) und Sonnenblume (Helianthus annuus L.) in Australien

Von E. HASSAN ~

Mit 2 Abbi idungen

Abstract Insect pests and control measures against them on soybeans and sunflower in Austra l ia

The major problems caused by insect pests of soybeans and sunflower in Australia are reviewed. The bionomy of pests, the stages at which the crop is affected, the economic significance of the damage, and the difficulties of control are considered.

The main methods of control are by the use of insecticides with the emphasis placed on an integrated approach to the problem. Present insecticides available give sufficient control. The most problems arise from the method of application used.

1 Einleitung Die 611iefernden Sojabohne und Sonnenblume sind in

den vergangenen zehn Jahren zum wichtigen Bestan&eil des Sommeranbaues in Australien geworden. Die gr6f~- ten Fl~ichen mit Sonnenblumen sowie den gesamten Sojaanbau findet man in Queensland und in New South Wales. Die Gesamternten betrugen 1980/81 etwa 280000t Sonnenblumensamen und 155000t Sojaboh- hen. Diese Kulturen werden mit oder ohne kLinstliche Bew~isserung angebaut. Leider sind beide Kulturen recht anf~illig gegen Insektenbefall.

Dem Andenken meines Vaters gewidmet.

Auf der Grundlage eigener langj~ihrigcr Erfahrungen sei im folgenden dn kurzer (3berblick der wichtigsten Schadinsekten an Soja und Sonnenblume und ihrer Bek~impfungsprobleme in Australien gegeben. Hierbei soil zwischen Keimlings-, Blatt-, Bli~ten-/Samen- sowie Stengetsch~idlingen unterschieden werden.

2 Keimlingsschiidlinge Ernste Sch~iden an Jungpflanzen verursachen vor allem

3 Arten DunkelMifer (False Wireworms) (Col., Tene- brionidae): Gonocvphalum macleayi (Black.), Pterohefa- eus alternatus Pasc. und P. darlingensis Cart. Sie legen ihre Eier in den Bodcn, und ihre hellbraunen, his 30 mm langen, sehr schlanken Larven fressen an den W u r z d n der Keimlinge, was vielfach zum Absterben der Pflanzen fi~hrt. Unter Trockenheit sind die Jungpflanzen beson- ders gef~ihrdet.

Die weiblichen Falter yon Agrotis-Erdculen (Cut- worms) (Lep., Noctuidae) legen mehrere hundert Eier einzeln oder gruppenweise an der Basis der Pflanzen ab. Die Raupen ruhen tagsiJber im Boden und fressen nachts an den Stengeln, wobei sic diese vielfach kurz fiber der Bodenoberfl~.che durchbeii~en. Obwohl die Raupen auch die Bl~itter ~ihere Pflanzen verzehren, bevorzugen sie junge Pflanzen. Die Sch~iden in beiden Kulturen sind

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~ihnlich und bestehen in einer Verdiinnung des Be- standes.

Ein weiterer auff~illiger KeimlingsschSdling ist der dunk]e Ohrwum~, Nala tividipes (Dft.) (Black Field Earwig) (Dermapt.). Er schadet vor allem an Kulturen, die in die Stoppeln der vorhergegangenen Frucht gepflanzt wurden (ALLsOPP, 1977; BROAt)t.EV, 1978).

Schlieglicb sei noch die Sojamotte, Stomopteryx sim- plexella (Walk.) (Lep., Gelechiidae) genannt, deren oliv- grtine Raupen jeweils mehrcre Bl~itter zusammenspinnen (HAssAN, 1977; TUl~Ne~ u. T~'MARSH, 1979).

3 Blattsch~idlinge Die meisten der zu dieser Gruppe geh6renden Arten

befallen auch die Knospen, Bl/;ltcn und zum Teil Samen der beiden Kulturpflanzen, doch liegt ihr Schwerpunkt beim Blattfrafg.

Die beiden wichtigsten SchSdlinge sind bier Heliothis spp. und Trichoplusia orichalcea (F.) (Lep., Noctuidae). Heliothis frigt vom Blattrand zur Blattmitte, Trichoplu- sia nagt unregelm~if~ige L6cher in die Blattspreiten. Beide kommen oft in Massenvcrmehrungen vor.

Sojapflanzen haben sich gegenflber Blattverlust als ziemlich toleram erwiescn, so lange ausreichende Feuchtigkeit vorhan- den ist. Gesch~.digte Blattoberfl~chen erh6hcn den Wasserver- lust der Pflanze. Im Vorbliitestadium tolerierte Soja Blattverlu- ste bis zu 33 % (TuRNF.I~ u. T/TMAJiSI'I, 1979). Diese Toleranz sank bis auf 6 % nach der Bliite. TUI',NII'SEED und KOGAN (1976) berichten yon 17 % Blattverlust-Toleranz in allen Wachstums- stadien. Blattverluste nacb der Reife beeinflussen den Ertrag nicht.

4 Bliiten- und SamenschSdlinge Sch~iden an Blfite, Fruchtansatz und Samen bilden das

wichtigste Insektenproblem des Soja- und Sonnenblu- menanbaues.

Ein oft zur Massenvermehrung kommendes Schadin- sekt ist die Gr{ine Gerafisewanze, Nezara viriduta (L.) (Her., Pentatomidae). Sie hat bis zu 4 Generationen (PAss~_ow u. WAIVE, 1971). Die Imagines wie auch die gefleckten Larven (Abb. 1) besaugen die Blfiten und die sich bildenden Samen. Die Wanze ist an der Sojabohne

sch~idlicher als an Sonnenblumen. Die befallencn Soja- schoten verdrehen und verformen sich infolge des Sau- gens und vertrocknen schliel~lich (PAssLow u. WAIVE, 1971).

Die beiden Eulen Heh'othis armigera (Hbn.) und H. punctigera (Wall.) (Lep., Noctuidae) befallen auger B15t- tern auch die BliitenstSnde, die oft v61Iig zerst6rt werden (BROAI)Lu 1978). Bei ~ilteren Sojabohnen-Schoten finder man h~iufig mehrere Fralgl6cher pro Schote: die Raupen bohren sich durch die Schotenwandung und fressen das lnnere aus.

Allerdings ist die Toleranz der Sojabohne gegen Hehothis- Frat~ an Schoten erheblich. TOriNIPSE~D und Koc;,XN (1976) wiesen in den USA dutch Simulierung von H. zea-Frag nach, dag der Verlust von 40% der Schoten zur Zeit des Samen- schwellens noch nicht zu Ertragsminderungen f/dhrte.

Die Rutherglen-Wanze, Nysius vinitor Berg. und die Graue Cluster-Wanze, N. clevelandensis Ev. (Het., Lygaeidae) sind kleine graue Wanzenarten, die vor allem am Stengel und an der Unterseite des Bl~itenstandes saugen. Der Befall beginnt h~iufig nach Einwanderung der SchSdlinge vonder umgebcnden Vegetation arts und betrifft damit zun~ichst die Randzonen der Kulturen. Bei Trockenbeit kann der Schaden verheerend sein, zumal die Wanzen eine sehr hohe Vermehrungspotenz haben (max. 400 Eier pro Weibchen). Es wurden schon 2000 Wanzen je Pftanze gez~ihlt (BRoaDLEY, 1978). BeMimp- fungsmal~nahmen werden bereits bei 10 Wanzen/Pflanze empfohlen. Es kommt zur Minderung der (31menge und -qualit~it, wobei letztere auf das Einspritzen einer Lipase w~ihrend der Saugt~itigkeit zurtickgeffihrt wird. Der Qualit~itsabfall wurde vor allem bei h6herer Samenfeuch- tigkeit (fiber 8 %) und h6heren Lagertemperaturen (fiber 20~ beobachtet (ANON, 1979).

An Sojabohne treten noch zwei Zfinsler-Arten auf: die Luzernensamenmotte, Etiella behrii Zell. (Lucerne Seed Web Moth) und der Bohnenschotenbohrer, Maruca testulalis (Gey.) (Bean Pod Borer) (Lep., Pyralidae). Die Raupen beider Arten fressen in den Schoten, wobei M. testulalis ein fffiheres Schotenstadium als die erste Art bef~illt. Beide haben in den geschSdigten Schoten Gespin- ste und sind dadurch yon den Heliothis-Raupen zu un- terscheiden.

5 Stengeischiidlinge Der h~iufigste Stengelsch~.dling beider Kulturpflanzen

ist der Luzernebock, Zygrita diva Thomp. (Lucerne borer) (Col., Cerambycidae). Der K~ifer ist auff~illig orangefarbig mit schwarzen Fiihlern und Beinen (Abb. 2). Die bis 25 mm langen cremefarbigen und bein- losen Larven fressen im Stengel yon oben in Richtung Wurzel und verpuppen sich im Fralgtunnel. Oft werden befallene Pflanzen vom Wind umgeknickt, andere wel- ken und sterben ab. Nach derzeitiger Kennmis durch- l~iuft der Sch~idling nut eine Generation (HAssAN, 1977). Besonders sch?idlich wurde er im Anbaugebiet des Ord- Flusses (WooD, 1976).

Abb. 1. Drei Larven yon Nezara viridula (L.) an Soja

6 Schaden und Beklimpfung Es ist oft sehr sct~wierig, den zu erwartenden Schaden

zu quantifizieren, da h~iufig mehrere Sch~idlinge gleich-

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teehnik. Zur besseren /Skonomischen und 6kologischen Wirkung solhen die Gr6f~e und Verteilung der Sprfh- tr6pfchen noch n~her untersucht werden.

Als biologische Bek~impfung wurde vor etwa 15 Jah- ren die Schlupfwespe Trissolcus basalis (Woll.) gegen die Griine Gemtisewanze, Nezara viriduta, importiert. In einigen Anbaugebieten ist daraufhin dieser Sch~idling stark zuriickgegangen (PASSLOW u. WAITE, 1971). Leider hat der Nftzling sich aber in den trockenen lnlandgebie- ten des Sojaanbaues nicht durchsetzen k6nnen. Hier sollten Versuche mit anderen Antagonisten unternom- men werden.

Weitere Untersuchungen der Bionomie, Populations- dynamik und Schadensintensit~it der einzelnen Insekten- arten werden m Zukunft die Schadlingsbek~impfung noch wirksamer, preiswerter und zugieich umweltscho- nender machen.

Abb. 2. K~ifer yon Zygrita diva Thorns. au Soja.

zeitig auftreten, die Kulturpflanze eine gewisse Toteranz aufweist und die Gcgenwirkung yon Antagonisten schwer voraussagbar ist. Dennoch ist es notwendig, so genau wie m6glich abzuschS.tzen, was fiir ein Schaden zu erwarten ist und ob dieser eine Bek~impfungsaktion not- wendig macht.

Bereits Kulturmagnahmen k~Snnen gcgen bestimmte Sch~idlinge wirksam sein, so z. B. der Verzicht auf einen Anbau direkt in die Stoppel (s. o. Ohrwurm).

Die z.Z. h~iufigste Bek~.mpfungsform ist die chemi- sche. Man solhe bier abet auf Routinebek~impfungen verzichten. Zur Zeit der B1/.'tte soike zum Schutz der Biene nicht gespriiht werden. Bei Nysius-Wanzen ist der Bek~mpfungszeitpunkt besonders wichtig: bei Vorbli.ite- behandlung wird die Population dutch Einwanderung wieder aufgefiillt, daher ist bis zur Zeit nach der Bliite zu warten (BROADLEY U. ROSSITER, 1980). Junge Sojapflan- zen werden besser mit einem Bodengeriit (mit Hohlke- geldiise) als vom Flugzeug aus behandelt; erst nach dem Reihenschlufl ist dcr Flugzeugeinsatz angezeigt. Oft setzt starke Verunkrautung die Bek~mpfungswirkung herab. Mit den heute zugelassenen Wirkstoffen und Pr~- paraten ist bei Einhaltung aller Vorschriften eine befrie- digende Wirkung zu erzielen. Verbesserungsm6glichkei- ten gibt es vor allem auf dem Gebiet der Anwendungs-

Zusammeniassung Es wird eine l]/bersicht der wichtigsten Schadinsekten mit

Notizen tiber ihre Lebens- und Schadensweise in Soja- und Sonnenblumenkulturen Australiens gegeben. Die Probleme der Bek~impfung werden n~ihcr betrachtet. Vorherrschende Mat~- nahmen sind z.Z. die chemischen. Allgemein find in der Bek~impfung dutch weitere Forschungen nocb erhebliche Ver- besserungen zu erwarten.

Literaturverzeichnis ALLSOPP, P., 1977: Seedling pests of sunflowers. Sunf]ower 1

(s), 10. ANON, 1979: Insects can reduce oil quality. Sunflower 3 (3), 12. BROADLeY, R.H., 1978: Insect pests of Sunflower. Qld. Agric.

J. 104 (4), 307--314. BROADLr.Y, R.I-I.; P, OSSlTER, P.D., 1980: Timing of spray

applications for the control of Rutherglen Bug (Nysius vinitor Bergroth); Hemiptera, Lygaeidae) on sunflowers in South Queensland. 4th Austral. Sunflower Workshop. Shepperton Victoria 4, 25--30.

HASSAN, E., 1977: Major insect and mite pests of Australian crops (ed. J. T. Swarbrick). Ento Press Gatton.

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Anschrift des Verfassers: Dipl.-Ing. Dr. EROL HASSAN, 29 Hill Street, Gatton 4343, Queensland, Australien.

Die Waldkrankheiten Ein Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes

Von o. Prof. Dr. Dr. h. c. Fritz Schwerdtfeger, G6ttingen

4., neubearbeitete Aufiage. 1981.486 Seiten mit 242Abbildungen. Leinen DM 120,-

Verlag Paul Parey - Hamburg und Berlin