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Mythos und Mythologie Von Vico bis zum frühen Schelling Wissenschaftliche Tagung der Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling 17.–19. Juli 2013 Bayerische Akademie der Wissenschaften Tagungsort Bayerische Akademie der Wissenschaften Alfons-Goppel-Str. 11 • Phil.-hist. Sitzungssaal, 1. Stock 80539 München (in der Residenz) Tel. +49 89 23031-0 • www.badw.de Anfahrt U3/U6, U4/U5 Odeonsplatz • Tram 19 Nationaltheater Mythos – Mythologie Von Vico bis zum frühen Schelling Die Tagung nimmt jenes Stadium der Aneig- nung alteuropäischer Quellen in den Blick, das dem in der Philosophie, Literatur und Kunst im eigentlichen Sinn produktiven Umgang mit dem Mythos um 1800 unmittelbar vorausgeht. Die Ausgangslage ist in hohem Maße wider- sprüchlich. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts stehen eine in ihrer Materialfülle kaum zu überblickende Ausweitung einer im allge- meinsten Sinne verstandenen religionsge- schichtlichen Mythenforschung und eine tiefe Krise der Verwendung der Mythologie als Stoff der Dichtung und bildenden Kunst einander gegenüber. Die Wege aus dieser Krise, denen auf der Tagung nachgegangen wird, wurden durch eine neue Ausrichtung der Mythenforschung in der Zusammenarbeit von Religionswissen- schaft, Philologie und Archäologie angebahnt. In vergleichender Betrachtung der griechisch- römischen, biblischen, nordischen, ägyptischen und indischen Mythen wurden regionale Eigenheiten wie auch grundlegende Gemein- samkeiten und das religiöse Substrat heraus- gearbeitet und gewürdigt. Das Programm der Tagung ist so angelegt, dass die Erforschung der einzelnen Stufen der Mythenaneignung im 18. Jahrhundert zur Erklärung dienen kann, weshalb in einem letzten Schritt am Ende des Jahrhunderts zunächst im Kreis der Tübinger Stiftler, dann auch bei Friedrich Schlegel die Bildung einer „Neuen Mythologie“ gefordert werden konnte. Die Beiträge zu der Tagung sollen veröffentlicht werden im Rahmen einer von Frank Büttner und Arne Zerbst verantworteten Schriften- reihe (Konstellationen. Die Philosophie und die Künste um 1800). Organisation Arne Zerbst, Wissenschaftlicher Sekretär der Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling, Bayerische Akademie der Wissenschaften Frank Büttner, LMU München, Bayerische Akademie der Wissenschaften Friedrich Vollhardt, LMU München Kontakt Arne Zerbst, Alfons-Goppel-Str. 11 • 80539 München E-mail: [email protected] Kooperationspartner Internationale Schelling-Gesellschaft Deutsche Gesellschaft für die Erforschung des 19. Jahrhunderts Keine Anmeldung erforderlich, Eintritt frei. Titelbild Johann Zoffany: Die Bibliothek des Charles Towneley (1781–1783, 1798), Burnley, Towneley Hall Art Gallery and Museum, Öl auf Leinwand, 127 x 99 cm (Ausschnitt) Gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung

Schelling Mythos Mythologie V02 · Mythos und Mythologie Von Vico bis zum frühen Schelling Wissenschaftliche Tagung der Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling 17.–19

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Mythos und Mythologie Von Vico bis zum frühen Schelling

Wissenschaftliche Tagung der Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling 17.–19. Juli 2013

Bayerische Akademie der Wissenschaften

Tagungsort Bayerische Akademie der Wissenschaften Alfons-Goppel-Str. 11 • Phil.-hist. Sitzungssaal, 1. Stock 80539 München (in der Residenz) Tel. +49 89 23031-0 • www.badw.de

Anfahrt U3/U6, U4/U5 Odeonsplatz • Tram 19 Nationaltheater

Mythos – MythologieVon Vico bis zum frühen Schelling

Die Tagung nimmt jenes Stadium der Aneig-nung alteuropäischer Quellen in den Blick, das dem in der Philosophie, Literatur und Kunst im eigentlichen Sinn produktiven Umgang mit dem Mythos um 1800 unmittelbar vorausgeht.

Die Ausgangslage ist in hohem Maße wider-sprüchlich. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts stehen eine in ihrer Materialfülle kaum zu überblickende Ausweitung einer im allge-meinsten Sinne verstandenen religionsge-schichtlichen Mythenforschung und eine tiefe Krise der Verwendung der Mythologie als Stoff der Dichtung und bildenden Kunst einander gegenüber.

Die Wege aus dieser Krise, denen auf der Tagung nachgegangen wird, wurden durch eine neue Ausrichtung der Mythenforschung in der Zusammenarbeit von Religionswissen-schaft, Philologie und Archäologie angebahnt. In vergleichender Betrachtung der griechisch-römischen, biblischen, nordischen, ägyptischen und indischen Mythen wurden regionale Eigenheiten wie auch grundlegende Gemein-samkeiten und das religiöse Substrat heraus-gearbeitet und gewürdigt.

Das Programm der Tagung ist so angelegt, dass die Erforschung der einzelnen Stufen der Mythenaneignung im 18. Jahrhundert zur Erklärung dienen kann, weshalb in einem letzten Schritt am Ende des Jahrhunderts zunächst im Kreis der Tübinger Stiftler, dann auch bei Friedrich Schlegel die Bildung einer „Neuen Mythologie“ gefordert werden konnte.

Die Beiträge zu der Tagung sollen veröffentlicht werden im Rahmen einer von Frank Büttner und Arne Zerbst verantworteten Schriften- reihe (Konstellationen. Die Philosophie und die Künste um 1800).

Organisation Arne Zerbst, Wissenschaftlicher Sekretär der Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling, Bayerische Akademie der Wissenschaften

Frank Büttner, LMU München, Bayerische Akademie der Wissenschaften

Friedrich Vollhardt, LMU München

Kontakt Arne Zerbst, Alfons-Goppel-Str. 11 • 80539 München E-mail: [email protected]

Kooperationspartner Internationale Schelling-GesellschaftDeutsche Gesellschaft für die Erforschung des 19. Jahrhunderts

Keine Anmeldung erforderlich, Eintritt frei.

Titelbild Johann Zoffany: Die Bibliothek des Charles Towneley (1781–1783, 1798), Burnley, Towneley Hall Art Gallery and Museum, Öl auf Leinwand, 127 x 99 cm (Ausschnitt)

Gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung

Programm Mittwoch, 17. Juli 2013

14.00 Uhr Begrüßung Frank Büttner und Arne Zerbst

Moderation: Marc-Aeilko Aris (München)

14.30 Uhr „Wahre und strenge und Staatsgründer würdige Fabeln.“ Die Natur und Funktion des Mythos bei Vico Gian Franco Frigo (Padua)

15.15 Uhr Kaffeepause

15.45 Uhr Archäologie und Mythenforschung im 18. Jahrhundert Ralph Häfner (Freiburg)

16.30 Uhr Die Götter des Zufalls. Antike, Afrika und die Anfänge der Kunst aus der Mythologie Ulrich Pfisterer (München)

17.15 Uhr Hederichs Kompendium und die Mythen-Rezeption des 18. Jahrhunderts Marcel Lepper (Marbach)

18.00 Uhr Kleiner Imbiss

19.30 Uhr Öffentlicher Abendvortrag Götter in Frankreich. Mythologische Liebschaften als ästhetisches Programm Hans Körner (Düsseldorf)

Donnerstag, 18. Juli 2013 Moderation am Vormittag: Gideon Stiening (München)

9.00 Uhr Winckelmanns Mythen-Adaptation Elena Agazzi (Bergamo)

9.45 Uhr Mythologie als moralisch-heroischer Kodex. Anton Raphael Mengs’ „Perseus und Andromeda“ Steffi Roettgen (München)

10.30 Uhr Kaffeepause

11.00 Uhr Historie und Mythos. J.G. Eichhorns „Einleitung in das Alte Testament“ Walter Sparn (Erlangen-Nürnberg)

11.45 Uhr Schellings kritischer Begriff des Mythos Wilhelm G. Jacobs (München)

12.30 Uhr Mittagspause

Moderation am Nachmittag: Jörg Jantzen (Hamburg)

14.00 Uhr Wildes Denken. Bemerkungen zu Christian Gottlob Heynes vergleichender Mythologie Jörg Robert (Tübingen)

14.45 Uhr Herders mythologische Deutung der Offenbarungsschrift Christoph Bultmann (Erfurt)

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr Wielands anthropologisch zentrierte Transformation der antiken Mythologie Klaus Manger (Jena)

16.45 Uhr Die „Sprache der Phantasie“. Der Mythos bei Moritz Cord-Friedrich Berghahn (Braunschweig)

17.30 Uhr Götterideale bei Kennern und Künstlern – von Winckelmann bis zu Moritz und Carstens Frank Büttner (München)

19.00 Uhr Geladenes Abendessen

Freitag, 19. Juli 2013 Moderation am Vormittag: Axel Hutter (München)

9.00 Uhr Daktyliotheken vermitteln die Antike Gertrud Platz-Horster (Berlin)

9.45 Uhr Schiller: Die Götter Griechenlands Friedrich Vollhardt (München)

10.30 Uhr Kaffeepause

11.00 Uhr „Gleichsam eine ganz neue Mythologie“. Mythologische Inversionen in Goethes Sturm und Drang-Hymnen Frieder von Ammon (München)

11.45 Uhr Vorstellungsarten der alten Welt. Der junge Schelling und das Mythosverständnis am Ende des 18. Jahrhunderts Christian Danz (Wien)

12.30 Uhr Mittagspause

Moderation am Nachmittag: Lore Hühn (Freiburg i. Br.)

14.00 Uhr Die Erziehung des Achill. Zum Erfolg eines Bild(ungs)konzeptes um 1800 Michael Thimann (Göttingen)

14.45 Uhr Zwischen Philosophie und Poesie. Schellings Weg zur „Neuen Mythologie“ und zum „Spekulativen Epos“ Arne Zerbst (München)

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr Schlussdiskussion

17.00 Uhr Ende der Tagung – Geselliges Beisammensein